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dritten Plätze, da sie abwechselnd unter Rad« und Motorschaden zu leiden hatten. Elxleben   leistete zeitweise guten Widerstand und war sein Abstand nur ein geringer, während TybuS nicht mitsprach. Ei» seit langer Zeit wieder einmal ausgefahrenes Motorrennen fand vielen Beifall. Die Fliegerrennen wiesen wie immer starke Felder auf, so daß sich zahlreiche Vorläufe nötig machten. Das Prämienfahren erlitt durch den Regen eine Unterbrechung. Der Besuch war gut. Ergebnis: D a u e r r e n u e n(3 Läufe) 1. H a- manu S0 Kilometer! 2. Elxleben   47.8K) Kilometer; 3. TybuS 40,070 Kilometer. E r st f a h r e n: 1. P ä tz o l d, 3. Groß, 3. Kops, 4. Purko. Prämienfahren. 1. T h ei h, 2, Hoffmann, 8. Trinis, 4. Gehrke. M o t o r r e n n e». 1. G e d a ni k e. 2. Saager, 8. Zimmernrann, 4. Lieser. Wegen eines Automobilbrandcs wurde gestern nacht die Feuer- wehr nach der Köthener Straße gerufen, wo vor dem Hause Nr. 35 eine Automobildroschke, Nr. 8558, Marke Adler, brannte. Das Auto wurde so beschädigt, daß es fortgeschleppt werden mußte. In der Türkenstraße war eine Frau Helene Kautz so unglücklich mit ihrem Fahrrade gestürzt, daß sie von Samaritern der Wehr auf einer Tragbahre nach dem Paul Gcrhardt�Stift gebracht werden mußte. Dort stellte man einen Beinbruch fest. Beim Baden ertrunken ist gestern morgen um 7 Uhr der Gre- nadier Dank vom 2. Garde-Rcgiment zu Fuß in der Militär- schwimmanstalt zu Plötzeusce. Vermutlich hat ihn der Schlag ge- rührt. AlL er untergegangen war, holte ihn ein Kamerad heraus. aber nur noch als Leiche. Wiederbelebungsversuche blieben ohne� Erfolg. Die Leiche wurde nach dem Garnisonlazarett l in der' Scharnhorststratze gebracht. ' Einen empfindlichen Verlust hat ein Arbeiter zu beklagen, dem äm Sonnabend nachmittag um 5 Uhr an der Ecke der Reinicken- dorfer und Schererftraße ein braunes Lederportemonnaie mit dem ganzen Wochenlohn verloren gegangen ist. Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe Badstraße 44 bei Tetzlaff abzugeben. Wegen fortgesetzter Kuppelei ist die 29 Jahre alte Gastwirtin Minna R., die in der Kurfürstenstraße eine Wirtschaft mit weiblicher Bedienung betrieb, von der Kriminalpolizei verhastet worden. Die 81. wird beschuldigt, junge Mädchen von 1513 Jahren durch falsche Lorspiegelungen au sich gelockt zu haben. Sie suchteAnsänge- rinnen", aber nicht als Kellnerinnen, sondern als Stützen und Büfettdamen. Mitunter halte sie vier bis fünf solcher Mädchen bei sich. Alle diese Mädchen spielte sie ihren Gästen in die Hände. Die Mädchen sollen betrunken und willenlos gemacht und zuweilen auch durch Puffe und Kniffe mißhandelt worden sein. DaS� Herrnfeld-Theater eröffnete am Sonnabend seine dies- jährige Spielzeit mit seinen schon in der vorigen Saison bewährten SchlagernWenn zwei dasselbe tun" undDie Welt geht unter". Das lachlustige, zahlreich erschienene Publikum iam auf seine Kosten; es kargte nicht mit dem Beifall, der uament- lich den beiden Direktoren, als Hauptdarstellern, galt; die Hervor- rufe kamen nicht nur an den Aktschlüssen, sondern auch bei offener Szene. Da der erstgenannte Zweiakter das Jubiläum seiner 50. Aufführung erlebte, fehlte es auch nicht an den obligaten Kränzen und Blumenspenden. Vorort-sffaclincKten. Charlottenbnrg. DaS bisher in privaten Händen befindliche Elektrizitätswerk ist mit dem gestrigen Tage von der Stadt Charlottenburg   in eigene Regie übernommen worden. Am 1. April d. I. standen von dem Elektrizitätswerk zu Brich die Maschinen und Transformatoren mit 4 140 230 M., die Gebäude mit 1 543 340 M., das Kabelnetz mit 8 577 000 M.. so daß der Gesamtwert weit über 0 Millionen M. betrug. Im laufenden Verwaltungsjahr sind die außergewöhnlichen Kosten, die der Stadt Charlottenburg   erwachsen, besonders hoch, denn die Stadt hat bei der erfolgten Uebergabe der Werke an die Festen u. Guilleaume- Lahmeher-Werle über eine Million Mark zu zahlen. Hierzu gehören 800000 M. für die Elektrizitätszähler, 250000 M. für die Strom- zuführungsanlagen auf den Bahnhöfen Charlottenburg  , Halensee, Grunewald   und Moabit  . Weitere Ausgaben entstehen der Stadt durch die dringend notwendige Erweiterung des Kabelnetzes und des Kraftwerkes. Die Sonderausgaben betragen gleichfalls rund eine Million Mark. Die Stadt Charlottenburg   besitzt jetzt eine eigene städtische Gasanstalt, ein eigenes Wasserwerk und ein Elektrizitäts- werk. Ein Ehedrama ereignete sich gestern nachmittag gegen 5 Uhr in dem Seirenflügel des Hauses Knobelsdorffstr. 48. Der dort wohn­haste etwa 25 jährige Arbeiter L a st verletzte seine im gleichen Alter stehende Frau durch Schüsse in die Brust schwer, worauf er sich selbst tötete. Wie man uns mitteilt, ist L., der während des Streiks bei der Firma Altmann beschäftigt war, seit längerer Zeit arbeitslos gewesen. Es soll deshalb zwischen ihm und semer Ehefrau wiederholt zu erregten Auftritten gekommen. Steglitz  . Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins nahm außer dem Bericht über die letzte Verbandsgeneralversammlung den des Bilduugsausschusies entgegen. In die Lokalkommission wurden die Genossen Arnold, Müller und Hamburg   und als Delegierte für die Werbandsgeueralversammlung am 21. August die Genossen Hoppe, Krug und Mohr gewählt. Der Antrag betreffs Einführung eines 10 Pf.-WochenbeitrageS wurde, nachdem derselbe von Leimbach   be- kämpft worden war, abgelehnt. Auf Anregung soll in einer der nächsten Versammlungen einen Vortrag über: Konsum- und Produktivgenoffenschaften gehalten werden. Die angeregte badische Budgetbewilligung wurde der vorgerückten Zeit wegen nicht mehr zur Diskussion gestellt. Rixdorf. Ein Gcldschrankcinvruch wurde auf dem Rixdorfer Güterbahnhof an der Ringbahnstraße verübt. Dort befindet sich ein Kontor- schuppen der An- und Verkaufsgenossenschast der Molkereibesitzer Berlins  . In diesen drangen in der vergangenen Nacht Diebe ein. erbrachen den dort befindlichen Geldschrank mittels Knabbers und erbeuteten 300 M. in bar. Lichtenberg  . Ein unfreiwilliges Bad wurde gestern, Montag, nachmittags gegen 5 Uhr, zwei hiesigen Stadtverordneten von unserer lieben Jugend bereitet. Infolge der starken Niederschläge war ans den bc- kannten Ursachen die Frankfurter   Chanffce an verschiedenen Stellen wieder mal gründlich unter Wasser gesetzt worden. Am Bahnhof Frankfurter Allee   stockte sogar der Straßenbahnverkehr. Der Paffagierverkehr wurde mittels Handkarren, Kinderwagen und sonstigen in der Eile herbeigeschafften Fahr- und Rutschgclegenheiten vermittelt. DieJugend erfreute sich der geschenkten Badegelegenheit. Aber noch ein größeres Pläsier bereiteten sie sich und anderen im Niveau der Pfarrstraße. Hier waren auch allerhand Gefährte als Uebersetzkähne in Betrieb genommen worden. Einen dieser Apparate benutzten auch zwei Stadtverordnete, und zwar der Genosse Spiekcrmann und der Stadtver- yrdnete Franke. Als die jungen Fährleute nnt ihnen mitten imSee" waren, riefen Zuschauer den Knaben zu: Das sind ja zwei Stadt- verordnete, die an der Geschichte schuld sind! Bums, kippten die Kinder das Gefährt um und die Stadtväter zappelten im Wasser. Daß sie erbaut sind von der Geschichte, ist nicht anzunehmen. Wie verlautet, werden sie in der nächsten Sradtverordnetensitzung den Antrag stellen; für die gefährdeten Stellen Uebersetzkähne anzu- schaffen. Boxhagött- Rutttmelsburg. Am«ächsten Sonntag, den 7. August, veranstaltet der hiesige Wahlverein im Waldlokal von Klugmann, Köpenicker Chaussee, daS bei jung und alt beliebte Kinderfest. Das Gartenkonzert be- ginnt um 4 Uhr. die Kinderspiele unter Leitimg bewährter Kräfte um 6 Uhr. Jedes Kind erhält Mütze, Stocklaterne und ein Geschenk. Eintritt für Erwachsene 15 Pf., Kinder srei. Das Festkomitee. Köpenic?. Zu dem Bericht über die Generalversammlung des Wahlvereins Vom Sonntag ersucht uns Genosse Scholz mitzuteilen, daß er nicht, wie es im Bericht heißt, die Meinung der Genossen Breiten- dorn und Nickel geteilt, sondern eine entgegengesetzte Ansicht vertreten habe, indem er den Ausschluß der Budgetbewilliger in Baden wegen Disziplinbruchs aus der Partei verlangt habe. Nieder-Schönhausen. Der Bericht von der Generalversammlung des Kreises Nieder-Barnim mit seiner die Budgetbcwilligung in Baden miß- billigenden Stellungnahme gab in der Monatsversammlung des Wahlvereins zu lebhafter Aussprache Veranlassung. Bon verschie- denen Gesichtspunkten ausgehend, waren sich alle Redner in der Verurteilung dieses Nichtbeachtens der Parteitagsbeschlüsse einig und stimmten der angenommenen Resolution zu. Von seiner bisherigen Tätigkeit als Gemeindeberireter be- richtete Genosse Breitmann, indem er zugleich ein Stimmungsbild aus den Sitzungen entrollte. Bezeichnend für die bürgerliche Lokal- presse ist, daß alle Anträge, welche unsere Vertreter stellen und die angenommen werden, von diesem Blättchen einem bürgerlichen Vertreter, der sie unterstützte, zugeschrieben werden. In der DiS- kussion erregte das Verhalten der Steuerbeamten lebhaften Un- willen, weil von denselben bei Reklamationen die überflüssige Frage aufgeworfen wird:Warum ziehen Sie denn nach Nieder- Schönhausen?" Bielleicht sollen dadurch die Arbeiter als unwill- kommene Einwohner abgeschreckt werden. Die Hausbesitzer sollten dann aber nicht mehr über leere Wohnungen klagen. Zum Schluß wurde eine Besichtigung derVorwärts"-Druckerei angeregt und die Bezirksleitung beauftragt, dieselbe zu arran- gieren. Neinilkendorf. Ein schwerer Automobilnnfall ereignete sich vorgestern abend in der Seestraße, Ecke Markstraße. Dort versuchte abends gegen 9 Uhr die ööjährige Witwe Auguste Schultz den Fahrdamm zu überschreiten, als auf der Markstraße ein Privatautomobil in rasendem Tempo in die Seestraße einbog. Frau Sch. vermochte nicht mehr auszuweichen. wurde umgerissen und geriet unter den Kraftwagen, dessen Räder über sie hinweggingen. Die Verunglückte, die schwere äußere und innere Verletzungen erlitten hatte, wurde von Augeiizengen des Vor- falles nach dem Krankenhause transportiert. Leider ist es dem Ur- Heber deS Unglücksfalls, dem Führer des Automobils, gelungen, sich durch die Flucht seiner Feststellung zu entziehen. Venmlcbtes. Die?agä auf den Gattenmörder. Vor einigen Wochen ermordete in London   ein Dr. Crippen  seine Gattin und flüchtete nach dem Morde mit seiner Geliebten Miß Le Neve. Den englischen Detektivs gelang eS nicht, den Aufenthaltsort des Mörders zu entdecken; wie bei allen sensationellen Mordtaten wollte man den Mörder an den verschiedensten Stellen gesehen haben. Jetzt kommt aus Amerika   die Nachricht, daß Dr. Crippen   und seine Geliebte an Bord deS Dampfers.Montrose" an der kanadischen Küste verhastet wurden. DaS Verdienst, den Mörder entdeckt zu haben, gebührt dem Kapitän K e n d a l l. Dr. Crippen   hatte sich in Antwerpen   auf dem DampferMontrose", der nach O u e b e ck bestimmt war, als L a n d« Pfarrer Dr. Robinson eingeschifft, während seine Geliebte, die Knabenkleider trug, als sein Sohn in die Schiffs- register eingetragen wurde. Bald erwachte in dem Kapitän Kendall, der das Schiff führte, der Verdacht, daß der biedere Landpfarrer mit dem gesuchten Gattenmörder identisch sei. Nachdem ihm sein Verdacht durch fortgesetzte Beobachtung zur Gewißheit wurde, setzte er sich durch drahtloseTelegraphie mit den englischen Behörden in Verbindung. Der englische Detektiv D e w, der Dr. Crippen   von Angesicht kannte, wurde mit einem schnelleren Dampfer den Flüchtigen nach Kanada  nachgesandt. ES gelang ihm dadurch, den Gesuchten an seinem Reiseziele zu erwarten. Am Sonnabendmorgen, als sich der DampferMontrose" dem kanadischen Hafen näherte, fuhr der Detektiv in Begleitung von drei kanadischen Polizisten auf einem Zollkutter dem Dampfer entgegen, mit dem er schon längere Zeit durch drahtlose Telegraphie in ständiger Verbindung gestanden hatte. Die vier Beamten gaben sich auf Grund einer funkentelegraphischen Verein- barung mit dem Kapitän Kendall als Lotsen ans, die das Schiff in den sicheren Hafen lenken wollten. Der Mörder, der ahnungslos auf dem Deck promenierte, wurde durch die Beamten sofort verhaftet und gefesselt. Auch seine Geliebte, bei der man Mitschuld annimmt, wurde in Haft genommen. Niemand außer dem Kapitän ahnte, daß der ehrwürdige Landpfarrer der seit Wochen gesuchte Gattenmörder sei. Nach der Verhaftung, die auf dem Schiffe großes Aufsehen hervorrief, wurde eine Durch- suchung der Koffer des Dr. Crippen   vorgenommen, wobei man eine größere Anzahl Schmuckstücke vorfand, die der Ermordeten gehörten. In der Nacht zum Montag traf der Dampfer in Ouebeck ein. Dr. C r i p p e n und Miß Le Növe wurden von Polizeibeamten an Land gebracht. Die Ueberführung nach England wird in den nächsten Tagen erfolgen._ Parseval VI auf Reisen. Der in Bitterfeld   stationierte Lenlballon Parseval VI stieg in der Nacht zum Sonntag um 12 Uhr zu einer Fernfahrt nach München   auf. Die Fahrt des Luftschiffes, das vom Ober- leutnant Stelling geführt wurde, sollte über Leipzig  . Altenburg  , Hof, Bayreuth   gehen. In Leipzig   hatte sich gegen Mitternacht eine Anzahl Mitglieder des Magistrats, Vertreter der Presse u. a. auf dem Rathaus tnrm versammelt, welcher durch Lichter und Magnesiumfackcln festlicherleuchtet war. Um 1% Uhr er- schien der Parseval VI von Norden her und passierte in schneller Fahrt das Zentrum der Stadt unter den Zurufen der Bewohner. welche durch das Summen der Propeller auf das Nahen des Lust- schiffs aufmertsam gemacht worden waren. Um 2 Uhr entfernte sich das Luftschiff in südlicher Richtung. Wegen eines Propeller. defekts mußte das Lenkschiff später bei Lobstädt   in Sachsen  eine Zwischenlandung bornehmen. Nach einiger Zeit lvar die Reparatur beendet, derParseval VI" stieg um 7 Uhr 50 Min. zur Weiterfahrt nach München   auf. Um 8� Uhr wurde Alten. bürg passiert, um 11�4 Uhr wurde das in ruhiger Fahrt dahine segelnde Luftschiff über Hof i. B. gesichtet.>. Schwere Gewitter zwangen den Führer deS LenkballonS, gegen 2 Uhr eine zweite Landung vorzunehmen. DaS Luft- schiff ist bei Gold. Kronach, zwei Stunden von Bayreuth  , glatt gelandet, nachdem es durch die herrschenden Gewitter von seinem ursprünglichen Kurs in der Richtung nach Kulmbach   und von dort wieder ostwärts abgetrieben worden war. Nach 4 Uhr stteg eS zur Weiterfahrt nach Bayreuth   auf. wo es kurz vor b Uhr auf dem TZUppenübyngSplatz glatt fgndete, Hier wird das Lustschiff mit GaS nachgefüllk. Bisher kortffte eS seine Reise nach München   nicht fortsetzen, da die meteorologischen Stgtionen für gestern staxke Gewitterneigung registrierten� Vier 1>Ienfcden verbrannt. In dem Schlafraum des Mechanikers Georg Hann   in der Breisachstraße in Colmar   i. Elf., in dem der Pater mit drei Söhnen untergebracht war, brach in der Nacht zum Sonntag Feuer aus. Durch die starke Rauchentwicklung wurden die Schlafenden betäubt. Als später Hilfe kam, hatten die drei Söhne, die im Alter von 14, 17 und 10 Jahren stehen, bereits so schwere Brand- wunden erlitten, daß sie im Laufe des gestrigen Nachmittags ge starben sind. Die Verletzungen des Vaters sind l e b e n s- gefährlich. Ueber die Ursache der Katastrophe weiß man nichts Genaues. Kurz vor dem Tode sagte der jüngste Sohn aus, er habe einen fremden Menschen im Zimmer ge- sehen. Der Mechaniker hatte im Bette eine größe Geldsumme versteckt. DaS Metallgeld wurde zu einem Klumpen zusammen« geschmolzen aufgefunden, daS Papiergeld war verbrannt. « Ueber eine andere Brandkatastrophe, bei der ebenfalls mehrere Menschen den Flammen zum Opfer gefallen sind, meldet ein T e l e» g ramm aus London  . Am Sonntag gerieten in einem großen Warenhause in Accrington infolge eines elektrischen Kurz- schlusses einige Posten Waren in Brand. DaS Publikum drängte nach den Ausgängen. Drei im Magazin angestellte Frauen und zwei auS dem Publikum werden vermißt und man glaubt, daß sie in den Flammen umgekommen find. Der Schaden wird auf 20 000 Pfund Sterling geschätzt. Ein Pechvogel. Eine ganz besondere Aehnlichkeit mit durchgebrannten Post« beamten scheint ein Geschäftsreisender aus Erfurt   zu haben, der seinem Aerger über dieS Mißgeschick in einem Briefe an uns Au!« druck gibt. Im vorigen Jahre wurde er auf einer GeschästStour in West« falen für den flüchtigen Postbeamten Kühnemund auS Ahlbeck  gehalten und verhastet. Kühnemund hatte der Post 150 000 M. unterschlagen. In dem Verhafteten glaubte man den ungetreuen Beamten erwischt zu haben. Der Geschäftsreisende wurde dreißig Stunden lang in Haft behalten, bis sich feine völlige Schuldlosigkeit herausstellte. Am letzten Freitag führten geschäftliche Angelegenheiten unseren Reisenden nach Stralsund  . Dort erwartete er postlagernd Briefe und frug zweimal nach den« selben am Schalter vor, wobei er sich jedesmal durch eine amt« lich gestempelte Legitimationskarte auswies. Da die erwarteten Briefe bis zu der beabsichtigten Weiterreise noch nicht eingetroffen waren, gab er am Postschalter einen NachsendungS« antrag auf. Ein Beamter sah in dem Reisenden den flüchtig ge« wordenen Postbeamten Bergmann auS Berlin  , der der Post mit 50 000 M. durchgegangen war. Er hatte nichts Eiligeres zu tun, als dem sich Entfernenden einen Depeschenboten nachzusenden, der ihn am Neuen Markt in Stralsund   durch einen Schutzmann s i st i e r e n l i e tz.... Aber auch in diesem Fall hatte man da« neben gegriffen. Wie uns der Reisende in seinem Briefe ver« sichert, hat er durchaus keine Aehnlichkeit mit Kühnemund und Bergmann. Zu derselben Zeit, als man den unschuldigen Reisenden in Stralsund   verhaftete, spazierte der wirkliche Deftaudant in den Straßen Berlin  » umher, ohne daß man seiner trotz deS genauen Signalements habhaft werden konnte. Leichte Eisenbahnzüge. Eine bemerkenswerte Neuerung hat die bayerische   Eisenbahn« Verwaltung eingeführt, die sogenannten leichtenZüge. Dies« Züge sollen wegen ihres geringen Gewichts eine wesentliche Er- sparnis an Heizmaterial und Personal ermöglichen und e» ist zu dem Zwecke ein eigener Typ von Wagen und Lokomotiven nach den Angaben deS BerkehrSministeriumS im Nürnberger Werk der Maschinenfabrik Krauß u. Co. in München   bestellt worden. Am Sonnabendnachmittag wurde probeweise der ersteleichte Zug" auf der Strecke München  -Herrsching   gefahren. Die Lokomotive für den leichten Zug wiegt mit der Ausrüstung für die Fahrt nur 28.7 Tonnen, während eine Schnellzugslokomotive neuester Bauart 130 Tonnen wiegt, der Kohlenverbrauch ist für den Kilometer 5.5 bis 7,3 Kilogramm. Die Lokomotive vermag einen Zug von 170 Tonnen auf wagerechter Lahn   mit 35 Kilometer Geschwindigleit in der Stunde zu befördern, auf einer Steigung von 10 Proz. mit 35 Kilometer. Die Wagen haben ein Gewicht von 14'/, Tonnen gegen ein solches von 32 Tonnen der Schnellzugswagen; sie haben nur 2 Achsen. Wegen der großen Leichtigkeit der Züge ist auch die Abnutzung deS Oberbaues und der Schienen eine viel geringere, außerdem kann in den nicht allzu großen Zügen der Dienst von Lokomotivführer und Heizer allein besorgt werden, da auch eine automatische Feuerung der Lokomotiven eingerichtet ist. So ist«s möglich, mit viel genngeren Kosten als bisher eine größere Anzahl von Zügen zu fahren. Die leichten Züge sollen auch auf einer An« zahl von Hauptlinien gefahren werden. Kleine Notizen. Eine Typhusepidemie ist in dem Orte W i r s i tz In der Pro- binz Posen ausgebrochen. Bisher sind 20 Erkrankungen festgestellt worden.. Durch ein Automobil überfahren und getötet wurde am Sonn» tag in München   ein 3vjähriger Maurer, der mit seinem Rade in daS Automobil hineingefahren war. Da» Automobil ge» hörte der Rettungsgesellschaft und war auf der Fahrt, um einen auf der Tegernseer Landstraße Erkrankten in«in Krankenhaus zu überführen. Ein zweiter schwerer Automobilunfall passierte in Dortmund  . Dort geriet auf der Münster Straße ein Arbeiter mit seinem Fahrrad in ein ihm entgegentommendes Automobil. Bei dem Zusammenstoß erlitt der Unglückliche s-o schwere Ver­letzungen. daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. SchiffSzusammenstoh. Der von Hamburg   nach England auS- gehende DampferJohanna Lehmann" überrannte bei Bielenberg den EwerHoffnung". Der Schiffer Horn- St. Margarethen und dessen Frau ertranken. Ein seltsamer Racheikkt. Der-New Dork Herald" berichtet über eine kuriose Art und Weise, wie die Bevölkerung von Band er» grift(Pennsylvanien) sich an zwei Frauen rächte, wegen dere» schon mehrere junge Männer Selbsttnord verübt hatten. Sie wurden bei einem Spaziergang von einer Volksmenge cingefangen, voll- ständig entkleidet, mit Zedern bedeckt und meh- rer« Stunden lang durch die Straßen der Stadt geführt. Danach erfolgte ihre Ausweisung au» dem Stadt- '«ei feiner Berhaftuug erschoß sich in Paris  «in Angestellter einer Kolonialwarenhandlung, der beschuldigt wurde, eine Halb- Weltdame in VinzenneS ermordet zu haben.. Durch den Zusammeust-tz deS Passagierdampfer»»Dmitry" mit einer Baggermaschine auf der Wolga   in der Nähe des Dorfe» I sab im Bezirk Makarjew(Rußland  ) wurden Zwei Passa. giere getötet und vier verletzt. Eine Anzahl Passagiere werden vermißt, wahrscheinlich sind sie ertrunken. In einem Gewittecsturm sind am Sonntag vierzehn Personen, Holzarbeiter und Mädchen, welche auf einem Floß von Gmundcn nach Traunkirchen  (Ober-Oesterreich) übersetzen wollten, verun- glückt. Sämtliche Personen fielen ins Wasser, nuxtzierkon», teo gerettet vertzeg.