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Nr. 179. 27. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 3. August 1910.

Aus der Partei.

Eine eigenartige Berichterstattung.

Aus Mannheim wird uns geschrieben:

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unangenehme Feststellung enthält. Und das ist dann eine wahrhaft nicht begreift, daß die Lebensarbeit von Kautsky die eines Dutzend einwandfreie Berichterstattung! Parlamentarier aufwiegt, nehmen wir ihm nicht weiter übel; Der Zweck der Uebung ist ja durchfichtig genug. Die Budget- niemand ist für seine Geistesstruktur verantwortlich. Nur die gegner haben sowohl in der betreffenden Versammlung der badischen Methode wollten wir kennzeichnen, wie der Redakteur eines Partei­Landtagsfraktion, als auch den Redaktionen der Boltsstimme" und blattes unsere Parteigenossen zu informieren wagt. Bei solcher des Boltsfreundes" bittere Wahrheiten gesagt. Das mußte ge- Information ist es ja auch nicht weiter verwunderlich, daß die Die Mannheimer Voltsstimme" beklagt sich bitterlich über die fühnt werden. Da sachlich gegen die Anschuldigungen der Budget- beiden anhaltischen Wahlkreise für die Disziplinbrecher, Budget­Berichterstattung der norddeutschen Parteipresse und besonders über gegner nichts ins Feld geführt werden konnte, versucht man es nun bewilliger und Hofgänger in einer Resolution Stellung genommen den Vorwärts", weil diese in ihren Berichten über die Budget- hinterher, durch irrtümliche" Berichte über die Weisheit" der haben. debatte in den Versammlungen und den Konferenzen der Partei- Budgetgegner sowie durch Entstellung des Stärkeverhältnisses der- Der sozialdemokratische Verein für den Reichstagswahlkreis organisationen merkwürdig zahlreiche Irrtümer" zu verzeichnen selben, die Oeffentlichkeit zu täuschen. Bayreuth- Berneck- Wunsiedel hielt am legten Sonntag seine General hätten. Wohl sieht die Volksstimme" den Splitter in des Bruders Angesichts der 500( nach der Volksst." 600) Zeugen, die in der versammlung ab, die ein erfreuliches Bild des Wachstums Auge, sie wird aber nicht gewahr die Klöße in den eigenen Augen. Bersammlung anwesend waren, gehört schon ein eigenartiger Mut der Parteibewegung dieses Kreises ergab. Die Zahl der organisierten Wenn die Berichte über die Versammlungen und Konferenzen dazu, am nächsten Tage einen derart die Tatsachen auf den Kopf Parteigenossen wuchs von 1522 im Vorjahr auf 2088. Das Parteis in der Partei in Baden auf der gleichen Basis beruhen, wie dies stellenden Bericht hinauszugeben. Da ist wohl begreiflich, daß am blatt, die" Fränkische Boltstribüne", gewann allein in diesem Streise im letzten Jahre über 1200 neue Abonnenten. mit dem Berichte über die Tagung der Mannheimer Parteiorganis nächsten Tage der Mut fehlte, diese Irrtümer" einzugestehen. Stassenverhältnisse haben sich gleichfalls gebeffert, fie bilanzieren in sation der Fall ist, dann muß es schlecht um die gute Sache der Hoffentlich wird die Leidenszeit der Volksstimme" vorübergehen, Budgetbetvilliger und der Hofgänger bestellt sein. Jedenfalls handelt ohne daß sie an Leib und Seele Schaden erleidet. die Volksstimme" nach der hier üblich gewordenen Devise: Außer­H. Remmele. ordentliche Umstände erfordern außerordentliche Maßnahmen. Und fürwahr die Maßnahmen der Bolksstimme" find außerordent- die sozialdemokratischen Grundsäge durch nationalliberale Grundsatz­Ein interessantes Parteiblatt. Die Empfehlung Dr. Bloch 3, Am 29. Juli sah ich mich veranlaßt, an die Redaktion der losigkeit zu revidieren, hat in der Partei keine Gegenliebe gefunden. Boltstimme" folgende mit meinem Namen unterschriebene Erklärung Nur eine glorreiche Ausnahme gibt's: es ist das Boltsblatt für

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licher" Natur.

abzusenden:

" In dem Bericht über die Budgetdebatte in der Mitglieder­bersammlung des sozialdemokratischen Vereins Mannheim ist folgende

Stelle enthalten:

Remmele tolle gar noch die Budgetbewilligung in der Ge­meinde verboten wissen. Das sei doch der Gipfel der Weisheit. Dagegen habe sich selbst der Genosse Singer ganz entschieden ge­wandt. Wo soll das hinführen, wenn man bei uns noch radikaler sein will als die norddeutschen Radikalen. Damit kann man nichts wollen. Da bleiben wir am besten von den Rathäusern."( Volksst." Nr. 203.)

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Anhalt". Der Redakteur dieses Blattes tritt für die Ideen Dr. Blochs fast mit derselben Begeisterung ein, als handle es sich um eine neue Nuance des Esperanto. Freilich ist er so schlau, die ,, agrarische Spize" aus dem Artikel wegzulassen. Denn damit ist das Berl. Tagebl." nicht einverstanden. Aber warum sollen wir das Licht von Dessau unter den Scheffel der Anonymität stellen?- Genosse Beus begnügt sich mit dem Abdruck des Artikels keineswegs. Er tut aus Eigenem noch einiges hinzu und stellt an die Stadikalen" inhaltschwere Fragen. Man höre:

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Die radikalen Genossen, die ja auch mit einer großen Fraktion im nächsten Reichstag rechnen, müssen Antwort geben auf die Frage, wie sie sich denn das Verhalten einer mächtigen Fraktion denken, ob sie damit einverstanden sind, daß die Regierung dann den Reichstag alsbald bei erster befter Gelegenheit wieder auflöst und die Sozialdemokratie wieder auf eine niedrige Mandatsziffer zurückwirft. Oder halten sie das für ausgeschlossen? Oder wollen sie dann Revolution machen?

Die

Einnahme und Ausgabe mit 5385,25 M. Die Generalversammlung nahm Stellung zu den badischen Vorgängen nnd legte ihre Meinung nieder in der einstimmigen Annahme folgender Nesolution:

Die heutige Generalversammlung des Reichstagswahlkreises Bayreuth Berneck- Wunsiedel verurteilt aufs schärfste die Bewilligung des Budgets im badischen Landtag durch die Mehrheit der sozialdemokratischen Fraktion und hofft vom Parteitag in Magdeburg , daß er Mittel und Wege findet, solche Prinzip- und Disziplinbrüche fünftig unmög lich zu machen."

Als Kandidat zur Reichstagswahl wurde wieder Genosse Huge I aufgestellt. Der Parteitag in Magdeburg wird durch den Barteisekretär Panzer beschickt.

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Die

Bezirkskonferenz. Konferenz des Agitationsbezirks Breslau , zu der 32 Delegierte aus Am Sonntag tagte in Breslau eine den Reichstagswahlkreisen Breslau- Ost und West, Guhrau Steinau Wohlau, Militsch- Trebnik, Dels- Groß­Wartenberg, Brieg Namslau, Dhlau Nimptsch Hierzu erkläre ich: Jch habe in jener Versammlung mit einer Strehlen , Breslau ( Land) Neumarkt , Neustadt, Silbe das Gemeindebudget erwähnt, noch jemals in irgend einer allenberg Grotttau, Neiße und Liegniz Form, schriftlich oder mündlich, die Forderung gestellt, das Ge­Goldberg- Haynau, ein Vertreter des Parteivorstandes, meindebudget abzulehnen. Damit fällt auch die ganze Schluß­Vertreter der übrigen schlesischen und posenschen Agitations. tommissionen erschienen waren. folgerung - vom Gipfel der Weisheit" bis zum radikaleren Der vom Parteisekretär Genossen Radikalen" als die norddeutschen Radikalen in sich zusammen. Scholich erstattete Geschäftsbericht, der sich über einen Zeitraum Man erörtere doch diese Fragen ruhig und leidenschaftslos." von 1 Jahr erstreckt, weist eine erfreuliche Weiter Des weiteren ist die Darstellung über die Abstimmung der beiden Wir dachten ursprünglich, uns mit der Konstatierung zu be entwidelung in jeder Hinsicht auf. Die Agitation war eine Resolutionen vollkommen falsch wiedergegeben. Der Sachverhalt gnügen, daß ein Beus mehr fragen kann, als zehn Sozialdemo- fehr lebhafte, erschwert wurde sie durch die von Behörden und dem war der: Zunächst wurde über die Resolution abgestimmt, die sich fraten beantworten können, aber der Appell an unsere Ruhe und Bentrum beliebte Saalabtreiberei. Im ganzen Bezirk hat die Partei gegen das Verhalten der Budgetbewilliger und Hofgänger richtete. Leidenschaftslosigkeit entwaffnet uns. Deshalb soll Beus präzise Mitgliederzahl der Parteiorganisationen stieg von 10 000 auf 14 000, 16 Stadtverordnete und 78 Vertreter in den Landgemeinden. Es waren zirka 500 Genossen anwesend. Für diese Resolution wurden Antwort haben. Wir sind also damit einverstanden, daß die Ne- die Bahl der organisierten Frauen ist um 800 gestiegen. Bu 210 bis 230 Stimmen abgegeben, während die ablehnende gierung im Jahre 1915 den Reichstag auflöst, da wir für dreijährige Ostern 1911 wird ein allgemeiner schlesischer Parteitag abgehalten Majorität aus 270 bis 290 Stimmen bestand. Dann wurde Legislaturperioden find. Wir sind mit dem Zurückwerfen auf eine werden. über die Resolution abgestimmt, die ein Vertrauensvotum für die niedrige Mandatsziffer nicht einverstanden. Die Revolution wollen Landtagsfraktion forderte. Für diese stimmte die vorher ablehnende wir nicht machen. Denn Revolutionen lassen sich nicht machen", Schwelm tagte am Sonntag in Hagen . Die Mitgliederzahl beträgt Die Kreiskonferenz des sozialdemokratischen Vereins Hagen­geringe Majorität, während sich die Budgetgegner zum weitaus außer in Dessau . Aber da handelt es sich nur um Nevolutionen 2584 gegenüber 2374 im Vorjahre, davon sind 391 weibliche Mit­größten Teil bei der Gegenprobe der Abstimmung enthielten. So gegen die Vernunft. glieder. Der Verein hat ständig unter der großen Fluktuation im nur sind die 60 Stimmen für die Resolution Remmele", von der die Dafür noch ein artiges Beispiel aus derselben Nummer. Kreise zu leiden. Bei Beginn der Zentralisation am 1. Oftober 1906 Boltsstimme" spricht, zu erklären. Dies der wahrheitsgetreue Her- während Peus den Artikel Dr. Blochs in einundeinerhalben Spalte waren es 888 Mitglieder; innerhalb Jahresfrist wurden insgesamt gang bei der Abstimmung über die beiden Resolutionen." Artikel Kautstys zum badischen Disziplinbruch durch folgende waren doch am Schlusse des Verichtsjahres 89,2 Proz. vollzahlende behandelt, informiert er die Anhalter Parteigenossen über den 4470 Mitglieder aufgenommen; allein im Berichtsjahre 990. Die Beitragsleistung der Mitglieder ist als vorzüglich zu bezeichnen, fieben Zeilen: Mitglieder vorhanden. Der Durchschnitts- Jahresbeitrag beträgt bei einem Monatsbeitrag von 40 Pf. die Summe von 4,19 M. Die Gesamteinnahmen betragen 19431,83 M., die Ausgaben 18926,66 M., der verbleibende Bestand 505,17 M. An den Parteivorstand wurden 2244,05. und an das Agitationskomitee zu Elberfeld 1258,91 M. daß für Kommunalwahlen im Kreise 2370,53 m. ausgegeben und auch von den Orten selbst aufgebracht wurden. Die im Herbst vorigen Jahres stattgefundenen Wahlen brachten unseren Genossen weitere fieben Mandate und stieg damit die Zahl unserer in den kommunen tätigen Genossen von 84 auf 41 gegenüber 14 im Jahre 1906.

Ich ersuchte die Redaktion um Aufnahme dieser Ertlärung unter ihrer jegt ständigen Rubrik Das Budgetvotum der sozialdemokratischen Landtagsfraktion". Was tat nun die Redaktion? In Nr. 204 brachte sie im zweiten Blatt unter den Lokalnachrichten ganz versteckt folgende Notiz:

8ur Budgetdebatte. Der Genosse H. Remmele erklärt in einer Zuschrift, daß er in der Versammlung des sozial demokratischen Vereins mit feiner Silbe das Gemeindebudget erwähnt habe", oder gar die Budgetbewilligung in der Gemeinde verboten wissen wollte. Es falle deshalb auch die Schlußfolgerung, die der Bericht der Boltsstimme" den Genossen Süßtind sagen läßt, in sich zusammen. Zum mindesten hat sich der Genosse Remmele zweideutig ausgedrüdt."

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Kautsky schreibt in der Neuen Zeit" einen schneidig scharfen Artikel gegen die Badenser. Er beweist alles. Ist für ihn gar nicht schwer. Kleinigkeit! Kautsky hat sich aber wohl gehütet, in feinem ganzen Leben auch nur das kleinste Stüdchen praktischer parlamentarischer Arbeit zu leisten. Er weiß, warum. Dann abgeführt. Von der Opferwilligkeit der Genossen zeugt die Tatsache, flössen ihm die Beweise nicht so dünnflüssig aus der Feder. Worte find geschmeidig, die Dinge härter."

Das ist alles, was die Leser von den Argumenten Stautstys erfahren dürfen. Kein Wort vom Inhalt, aber dafür die ekliche Verdächtigung, Kautsky habe sich wohlweislich gehütet, parlamentarische Arbeit zu leisten, um aus reiner Bosheit die großen Parlamentarier Von dem letzten Sage fann man sagen: so viel Worte, so viel herunterreißen zu können. Beus selbst ist ja nur ein ganz kleiner Unwahrheit. Wenn ich über das Gemeindebudget nicht gesprochen, Barlamentarier. Aber offenbar scheint der parlamentarische Streti­tann ich mich auch nicht zweideutig ausgedrückt haben. Dem ersten nismus im umgekehrten Verhältnis zur parlamentarischen Stellung " Irrtum" wird ganz fed ein zweiter Irrtum" hinzugefügt. Der zu stehen. Sollte übrigens Peus nicht wissen, daß Kautsky gar zweite Teil der Erklärung wird ganz talt unterschlagen, weil er eine nicht die Möglichkeit hat, parlamentarisch tätig zu sein? Daß er

Kleines feuilleton.

stische Apparate vom Müllersystem bis zum einfachen Gummistrid usw. Wir haben auf dem letzten internationalen Kongreß für Hygiene und Demographie Tausende von solchen Inseraten gesammelt, durch die das Bublifum direkt verdreht gemacht wird. Denn wie ist der Laie imstande, aus dem Chaos dieser Mittel fich das richtige" heraus­zusuchen?

bei fanden noch 278 Mitgliederversammlungen sowie 30 der Ge Der Agitation dienten 128 öffentliche Versammlungen. Da nofsinnen statt. Der Kampf gegen die preußische Duma wurde wirkungsvoll geführt.

Die Bildungs- und Jugendbestrebungen werden von der Partei tatkräftig gefördert. Die Konferenz beschloß, dem

Aber, wenn ihr recht bedenkt, Wo man da hinüber schwenkt! Unter was für Leute! Und ob die Regierung nicht Dann mit uns für immer bricht? Db uns das nicht reute?

Bleiben wir halt rechts! Man kann Einfach nicht als deutscher Mann Alles rund verneinen. Jedem, der viel Geld besitzt, Oder auch in Mengsten schwißt, Wird das besser scheinen.

Aberaber! Sagt einmal: Was wird bei der nächsten Wahl? Können wir vermeiden

Den verfluchten Zug nach links? Nein! Wir müssen allerdings Uns für rot entscheiden Mit Grazie in infinitum Peter Schlemihl im Simplicissimus". Notizen.

Mit der Flugmaschine über die Alpen . Die Vorarbeiten zu der Ausführung des kühnen Blanes, mit der Flugmaschine die Alpen zu überqueren, sind von den Italienern bereits begonnen, und allem Anschein nach wird das Wagnis in der zweiten Hälfte des Sep- Mit allen zu Gebote stehenden Mitteln wird reklamehaft und tembers stattfinden. Die genaue Route, die die Flieger einzu- mit Veröffentlichung zahlreicher Dankschreiben, von denen biele schlagen haben, ist festgesezt. Der Flug beginnt bei Brieg im direkt gefälscht sind, in unerhörter Weise für zweifelhafte Mittel Pro­Mhonetal an der Mündung des Simplontunnels und soll geraden paganda gemacht. Das Publitum denkt: Es ist gedruckt, folglich Weges über der Schluch des Saltine bis zum Simplonhospiz muß es wahr sein, denn sonst würden die Zeitungen es ja nicht führen; von hier ab folgen die Aviatiker der Simplonstraße bis nehmen. Das Gesetz gegen die unlautere Anpreisung wird sehr ge­nach Algaby und schwenken dann durch die felszertlüftete Gondo- schickt umgangen. Die Annonce: Krebs ist heilbar" ist verbietbar, schlucht über Gondo und Jselle nach Osten, um dann, der Heer- denn Krebs ist unheilbar. Im Inserat lautet die Fragestellung straße folgend, bei Barze nach Süden einzubiegen und der lom- nunmehr einfach:" Ist Krebs heilbar?" Wer dies wissen will, der bardischen Ebene zuzuftreben. Die Lösung der Aufgabe wird die wende sich an die und die Quelle. Die Zeitungen und viele Zeitschriften Flieger voraussichtlich zwingen, von vornherein zu außerordent- leben lediglich vom Inserat, und es wirkt in der Tat komisch, daß lichen Höhen aufzusteigen und sich dadurch von den wechselnden eine große, angesehene Beitung im redaktionellen Teil einen Windungen der Täler möglichst unabhängig zu machen. Es wird flammenden Protest gegen die Kurpfuscherei bringt, im expeditionellen darauf ankommen, gleich vor dem Brieger Bergkompler au 2100 prangt ein Inserat z. B. des Hygienisten" Jakobi! Tausende finden Meter Höhe aufzusteigen, um dann der Talrichtung zu folgen. Das hier angeblich Belehrung und Aufklärung, Tausende von Mart Hospiz, das in 2001 Meter Höhe liegt, wird dann einen ausgezeich- wandern in die Taschen der Inserenten. Es sei ferner nur an neten Wegweiser abgeben, da es aus solcher Höhe weithin sichtbar die zahlreichen Nährmittel" und" Nährsalze" erinnert, von denen fein muß. Unterhalb des alten Hospizes liegen auf den Berghöhen eines angeblich immer besser ist als das andere. genügend ebene Flächen, die Gelegenheit zur Landung bieten wissenschaftlich fest, daß ein Teil dieser sogenannten Nährmittel, 8um Rettor der Berliner Universität für das würden. Von hierab werden die Flieger ihre Höhen langsam ver- die lediglich den Fabrikanten, den Verkäufer und die Zeitung Studienjahr 1910/1911 wurde der Direktor des hygienischen Instituts ringern können; schwierig wird das Gelände dann in der Nähe von ernähren, völlig wertlos ist. Das sind meist Gemische aus Molterei Professor Mar Mubner gewählt. Die Wahlbewegung war eine Algaby und Iselle, wo das Tal Schluchtencharakter annimmt und rückständen, also Käsepulver, Lupinen, Kastanien usw., die keineswegs fehr lebhafte, um so mehr, da sich diesmal auch die außerordentlichen Landungen gefahrvoll wären. Den Teilnehmern des Wettfluges den Nährwert" haben, den eine fette Reflame ihnen andichtet. Professoren daran erstmalig beteiligen konnten. Bisher hatten in die ordentlichen Professoren mit wird es selbstverständlich freistehen, die Höhe ihres Fluges selbst zu Indes das große Bublifum fällt auf diese Dinge anstandslos hinein der Professorenzunft nur aureden. wählen; sie können also auch in die Täler hinabsteigen; in diesem und wirft sein gutes Geld weg. Falle würden fie freilich auf längere Streden sich die Landungs- Die sozialdemokratische Presse- das hätte der Türmer" auch möglichkeiten beschränken. Die Orientierung der Flieger wird durch aus Eigenem bemerken können- bringt selbstverständlich derartige die Tatsac richwert, daß nach den bisherigen meteorologischen Inserate nicht. Beobachtungen gerade im September Wolten- und Nebelbildungen häufig sind, die sowohl die Berggipfel, als auch den Ausblick auf die unten liegenden Täler verhüllen. Trotzdem wird die lange weiße Linie der Simplonstraße auf dem ersten Teil der Strede einen bequemen Wegweiser bilden; später werden der Lago Maggiore und der Barefer See sichere Orientierungspunkte abgeben. Das Komitee hat jedoch beschlossen, auf der Strede in Abständen von 2-3 Kilometer noch weitere Hilfsmittel der Orientierung in Form bon großen rotweißen Streifen anzubringen.

Eine trübe Quelle, nämlich für medizinisch- hygienische Aufklärung find, wie Dr. Neumann Bromberg im" Türmer" bemerkt, die Beitungsinserate. Es gibt feine Krankheit, gegen die nicht eine Reihe bon Heilmitteln in den Zeitungen empfohlen werden, Heilmittel und hygienische Kuren, Methoden zum Dünnwerden, zum Dickwerden, 285 Mittel gegen Steißen, 125 gegen Nerventrantheiten, 100 gymna

Humor und Satire. Nationalliberal.

Sollen wir nun doch nach links? Ach, das will uns schlechterdings So und so nicht passen. Oder halten wir uns rechts In dem Sturm des Wahlgefechts, Den wir toben lassen?

Freilich, wenn ihr deutlich seht, Wie der Wind in Deutschland geht, Möcht' ich beinah' sagen, Daß die Fahrt uns besser glückt, Wenn ihr links das Steuer drückt. Sollen wir es wagen?

Es steht

GLAGO

- Eine Gemüse Ausstellung veranstaltet der Gemüse­Ausschuß" des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten" vom 29. September bis 2. Dktober in der Hasenheide( Neue Welt"), zu deren Beschickung Privatleute und Ge müsezüchter eingeladen werden. Der Zwed dieser Ausstellung ist, allen Interessenten, insbesondere den Hausfrauen, auch solches Gemüse bor zuführen, das weniger bekannt ist. Ferner soll durch Vorführung von Sortimenten gezeigt werden, wie sich die einzelnen Sorten von einander unterscheiden und wie sich die Arten im Interesse der Non­sumenten mit der Zeit verfeinert haben. Auch soll Liebhabern guter Gemüse Gelegenheit gegeben werden, die Schmadhaftigkeit bewährter alter und empfehlenswerter neuer Sorten zu erproben und durch geeignete Vorträge und Demonstrationen ihre Gemüsekenntnis zu erweitern.

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Benno Rauchenegger , ein sehr fruchtbarer Münchener Gspafelnmacher, Volksstückschreiber und Humorist, ist in München im 67. Lebensjahre gestorben. Seine Stücke, die er zum Teil mit Konrad Dreher , ihrem besten Darsteller, gemeinsam schrieb, sind auch in Norddeutschland bekannt geworden.