Gewerkschaftliches.
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Mitbestimmung über die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Bewerbungen( 16 285 männliche, 4650 weibliche), so daß im ganzen Etuisindustrie einfach ausschalten zu wollen!
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38 788 Gesuche vorlagen. Davon konnten nur 7974 oder 21 Proz. Aber Tatsachen sind härter als papierne Resolutionen. Das durch die Vereine erledigt werden. 14 700 oder 38 Proz. wurden Nationalliberales Geld und chriftliche Wahlhilfe. sahen auch bald die Einsichtigen unter den Etuisfabrikanten ein, zurückgezogen und ohne Vermittelung der Vereine erledigt und Kürzlich hatte unser Ludwigshafener Parteiblatt fest- und so tam bereits am 6. Juli d. J. unter dem Vorsitz des Gewerbe nicht weniger als 16 114 oder 41 Proz. blieben am Quartalsschluß genagelt, daß bei der letzten Reichstagswahl Mitglieder des richters in Hanau in aller Form eine Vereinbarung" zustande, die unerledigt( 13 800 männliche, 2314 weibliche). Von diesen 16 114 Gewerkvereins föniglich christlicher" Bergarbeiter in Saarabien alle Merkmale eines Tarifvertrags an sich trägt und von den offi- waren gänzlich stellenlos 5888( 4671 männliche, 1217 weibliche). zum Besuche der nationalliberalen Parteiversammlung am ziellen Vertretern des Buchbinderverbandes mit sämtlichen Hanauer In gekündigter Stellung befanden sich 4758( 4188 männliche, 570 5. Februar 1907 im Saalbau zu Saarbrücken vom Drts- Etuisfabrikanten abgeschlossen wurde. Leştere, unter den sich zwei weibliche), in ungekündigter Stellung 5468( 4941 männliche, 527 borstand Fahr- und Zehrgeld erhalten hatten. Darob natürlich Mitglieder vom Zentralvorstand der Etuisfabrikanten befinden, weibliche). die allergrößte Aufregung im christlichen Lager. Der„ Berg - werden nun für ihre verständige Haltung, die durch die Verhältnisse Gegenüber den 38 788 Bewerbungen, die im Laufe des Quar fnappe" ging ganz fürchterlich gegen die neueste sozialdemo- geboten war, in dem offiziellen Organe des Fabrikantenverbandes tals vorlagen, waren nur 24 041 offene Stellen vorhanden, wovon kratische Verleumdung" los. Und überdies man weiß dort nicht schlecht angefaucht: am Quartalsschluß 5631 übrig blieben. Bei den männlichen Handaus jeder Blume Honig zu saugen sei durch die soziallungsgehilfen kamen auf 100 offene Stellen 198 Bewerber, bei den demokratische Behauptung, daß christliche Gewerkschaftler in weiblichen auf 100 offene Stellen 126 Bewerber. einer nationalliberalen Wahlversammlung gewesen, bewiesen, daß die christlichen Organisationen durchaus nicht Zentrumsgewerkschaften seien. Es ist aber trotzdem jezt in aller Ruhe durch unser Parteiblatt festgestellt worden, daß damals zwei hundert Gewerkvereinler Jahr- und Zehrgeld erhalten haben. Die unzufrieden gewordenen Mitglieder forderten von ihrem Vorstande Aufklärung, und siehe da, dieser teilte mit, daß von den Mitgliederbeiträgen nichts für politische Zwecke ausgegeben worden sei, aber das nationalliberale Wahlfomitee von Saarbrücken habe damals 2000 Mart zur Verfügung ge stellt! Na also.
" Die Randbemerkungen aus den Kreisen der Industriellen der Branche( zu dieser Vereinbarung") werden sicherlich nicht ausbleiben!"
Die neue Methode" zum Schuße" der Arbeitgeber gedenkt man anscheinend dagegen in dem Hauptsitz der Etuisindustrie in Pforzheim praktisch anzuwenden. Dort lehnte die Vereinigung der Stuisfabrikanten unter ganz gezwungener Auslegung eines im Jahre 1908 getroffenen und am 1. August d. J. abgelaufenen Ab fommens nicht nur jede Forderung auf Lohnerhöhung, sondern auch jede Berhandlung mit der Arbeiterschaft ab, indem sie auf ein bezügliches Rundschreiben der Pforzheimer Zahlstelle des Buchbinderberbandes in ihrer Antwort folgendes erklärte:
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Die Vereinigung Pforzheimer Etuis- und Kartonnagen fabrikanten hat infolgedessen feine Ursache, zu der bei ihr eingegangenen sogenannten Vereinbarung" Stellung zu nehmen. Das oben erwähnte Rundschreiben haben wir indessen dem Vorstande des Verbandes der Etuisfabrikanten Deutschlands zur gefl. Renntnisnahme und zur Beratung mit dem Schußverband deutscher Arbeitgeberverbände unterbreitet!"
Die streifenden Gummiarbeiter in der Norddeutschen Gummiwarenfabrik haben von der Direktion die Aufforderung erhalten, sich ihre Papiere zu holen und sich als entlassen zu betrachten. Sie famen dieser Aufforderung auch nach, meldeten sich gruppenweise und erhielten die Papiere ausgehändigt. Damit ist aber der Stand des Sollte das wirklich die Inaugurierung einer neuen Methode Streits nicht verändert, denn der Betrieb ist zum größten Teile bedeuten, daß die Herren im Hause" jede Unterhandlung mit ihrer Lahmgelegt. An Stelle der 350 Arbeiter und Arbeiterinnen sind Arbeiterschaft ablehnen und ihre Interessenvertretung dem„ Schuß100-120 Leute angestellt, die den Anforderungen, die sonst an die verband deutscher Arbeitgeberverbände" übertragen, also sich ihrer Arbeiterschaft dieses Werkes gestellt wurden, bei weitem nicht ent- sonst so viel gepriesenen Selbständigkeit selbst begeben, so würden sie sprechen. Man hat sogar Leute aufgenommen, die man früher wegen damit schwere Kämpfe heraufbeschwören, die ihnen selbst die tiefsten Streifenden halten fest zusammen und sind entschlossen, aus- Wunden schlagen dürften. Denn die Arbeiter werden feineswegs zuharren, wenn auch einige Meister sich die größte Mühe geben, die fich davon abhalten lassen, die erhöhten Steuern und die sonstige neueingestellten Leute anzulernen. Jedenfalls erwachsen der Fabrit Verteuerung ihrer ganzen Lebenshaltung durch höhere Löhne wett große Verluste aus diesem Streit, der der Arbeiterschaft auf- zu machen und auch im übrigen nach der Verbesserung ihrer wirtgezwungen worden ist. Die Arbeiter stellen feine Forderungen, fie schaftlichen Lage zu streben. Droht man ihnen mit dem Schutz verteidigen nur ihr Recht, fich den Arbeiterausschuß, der ihre Ver- verband", so werden sie logischerweise sich ihrerseits, falls es nottrauenstörperschaft sein soll, frei zu wählen. wendig sein sollte, den Schuh der verbrüderten Verbände anrufen, die sich ihre Spike in der Generalfommission der deutschen Gewerk schaften geschaffen haben.
Achtung, Mützenmacher!
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Dem internationalen Sekretariat ging aus Wien die Mitteilung In diesem Sinne hat auch der Vorstand des Deutschen BuchRappenmacherbranche( Müzenbranche) sich im Ausstand befinden. dessen Pforzheimer Lokalverein geschrieben. zu, daß dort seit dem 28. Juli 240 Arbeiter und Arbeiterinnen der binderverbandes an den Zentralvorstand der Etuisfabrikanten und Die Unternehmer, darunter auch die Firma G. A. Hoffmann, die Man wird abzuwarten haben, ob das Verhalten der Pforzihr Hauptgeschäft in Berlin , Gneisenauftr. 33, hat, haben jede verheimer Etuisfabrikanten nur ein verfehlter Bluff war oder ob
handlung abgelehnt.
Zuzug von Mügenmachern nach Wien ist streng fernzuhalten. Deutscher Kürschnerverband, Filiale Berlin .
Deutfches Reich.
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System in der neuen Methode" des Anrufens des Schuhverbandes der Arbeitgeberberbände liegt. Jedenfalls wird die Arbeiterschaft sich auch einer solchen Methode zu erwehren wissen.
Streit der Brauereiarbeiter in Stettin . Obwohl in allen anderen Brauereien und Brennereien Stettins
Streik auf den Hamburger Seeschiffswerften. Nachdem die zentralen Organisationen der Arbeitgeber Gruppe Seeschiffswerftenes abgelehnt haben, auf die Tarifverträge mit dem Brauereiarbeiterverband bestehen, sträubte fich Forderungen der Werftarbeiter einzugehen, haben die Zentral- bie ittoria brauerei nicht nur gegen einen Tarifvertrag, verbände der in Betracht kommenden Arbeiterverbände es den einbarten Löhne. sondern auch gegen Zahlung der in den anderen Betrieben verDer Direktor Meyer erklärte, er sei neutral, lokalen Mitgliedschaften überlassen, in der ihnen geeignet er- deshalb wolle er feinen Tarif. Die bisher mangelhafte Organi scheinenden Weise vorzugehen. sation der Arbeiter in dem Betriebe ließ ein energisches Vorgehen In Hamburg fanden am Mittwochabend neun von vielen nicht ratiam scheinen. Ganz ungewollt half der Direktor selbst tausend Werftarbeitern besuchte Versammlungen statt, die nach diesem Mangel ab. Die Frau eines Bierfahrers, welche aller Mittel eingehender Erörterung mit riesiger Mehrheit noch nicht bar, die Spejen ihres Mannes verlangte, wurde vom Direktor Meher fünf Prozent stimmten dagegen die Niederlegung abseits stehenden Arbeiter der Organisation anschlossen. Das ganze barsch abgewiesen. Das trug mit dazu bei, daß sich sämtliche noch der Arbeit am Donnerstagabend beschlossen. Bersonal, zirka 60 Mann, legte die Arbeit nieder, um Schon am Donnerstagmorgen ruhte die Arbeit gerrn Direktor Meyer zur Aufnahme der Tarifverhandlungen zu fast gänzlich auf den Hamburger Werften, auf veranlassen.- Buzug ist fernzuhalten. denen etwa 8000 Werftarbeiter aller Branchen beschäftigt waren. Der Rest der Arbeiter schließt sich
am Abend den Streifenden an.
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Die großen Werftprozen haben den Kampf gewollt, der, wie auch in den Versammlungen hervorgehoben wurde, ein äußerst hartnäckiger werden wird.
Die mit ihrem Lurus prahlende und proßende HamburgAmerita- Linie bedient sich, wie immer, wenn es gilt, für ihre Intereffen einzutreten, der bürgerlichen Presse, um von unerfüllbaren Forderungen der Arbeiter" zu faseln. Das tut dieselbe Weltlinie, die noch nicht einmal die von den anderen Werften 1907 eingeführten Lohn- und Arbeitsbedingungen bewilligt hat!
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Lohnbewegung der Buchbinderei- Arbeiter und Arbeiterinnen in den Kunstaustalten von Nürnberg- Fürth. Die Unternehmer haben die Forderungen der Arbeiter und Arbeiterinnen abgelehnt. Es wurde beschlossen, die Kündigung einzureichen und sofort die Leistung von Ueberstunden zu verweigern. Inzwischen ist die Kündigung bei neun Firmen erfolgt. Bei drei weiteren Firmen gibt es feine Kündigungsfrist. Im Falle eines Kampfes fommen girta 600 Berfonen in Be tracht. Bier Firmen haben die Forderungen anerkannt. Buzug von Buchbindern, Prägern, Prägerinnen und sonstigen Buchbinderei arbeitern ist streng fernzuhalten!
Bei den Technikerverbänden, von denen 6 an das Statistische Amt berichten, lagen im Laufe des Quartals 3442 Bewerbungen vor, denen 2286 offene Stellen gegenüberstanden. Nur 560 oder 16 Proz. der Bewerber fonnten untergebracht werden, 1307 oder 38 Broz. der Bewerbungen wurden zurückgezogen oder ohne Vermittelung der Verbände erledigt, 1575 oder 46 Proz. blieben am Schluß des Quartals unerledigt. Unter diesen 1575 Bewerbern waren 215 stellenlos, 144 in gefündigter Stellung, 411 in ungefündigter Stellung; für den Nest fehlt die Angabe.
Zur Statistik der Stellenlosigkeit für das 2. Quartal 1910 wurden 6 kaufmännische, 2 Bureaubeamten- und 3 technische Verbände mit insgesamt 329 581 Mitgliedern herangezogen, wovon auf die kaufmännischen Verbände 274 905, auf die Bureaubeamten 8981, auf die Techniker 45 695 Mitglieder entfielen. Hiervon waren bei der Stellenbermittelung am Anfang des Quartals 4716, am Schlusse 4541 Mitglieder als stellenlos gemeldet.
Rein Entlassungsgrund.
Der Arbeiter Sch. flagte gestern beim Gewerbegericht gegen die Firma Martin auf Zahlung einer Entschädigung von 10,50 M. Er hatte kürzlich beim Gewerbegericht als Beuge zu erscheinen und hat dort gegen die Beklagte ausgesagt. Er ist von da nicht rechtzeitig zur Arbeit zurückgekehrt und von der beklagten Firma deshalb entlassen worden. Die Kammer 5 des Gewerbegerichts unter Vorsitz des Magistrats Wölbling gab dem Klageantrage statt, mit der Begründung, daß das unpünktliche Zurüdfommen nicht gleichbedeutend jei mit unbefugtem Berlassen der Arbeit, und nur unbefugtes Verlassen der Arbeit berechtige zur sofortigen Entlassung.
Bom Posener Bolfsschulwesen.
Das Volksschulwesen in der Provinz Posen steht seit langen Jahren an niedrigster Stelle innerhalb der preußischen Provinzen. Nach der letzten Statistik zählte die Provinz 379 626 Schüler und 5223 Lehrer. Demnach entfallen also auf eine Lehrkraft im Durch, schnitt 73 Schüler. Im gesamten Preußen kommen 60 Schüler und in Westpreußen 64 Schüler auf eine Lehrkraft der Volksschule. Diese Bahlen zeigen, daß Bosen weit zurück ist im Volksschulwesen. In der Provinzialhauptstadt selbst gibt es mehrere Klaſſen mit 72 bis 80 Schülern. Auch in den Aufwendungen für das Voltsschulwesen rangiert die Proving an lester Stelle. Preußen beträgt der Durchschnitt der Aufwendungen für einen Schüler 53 M, in Posen dagegen nur 40 m. jährlich. Das benach barte Westpreußen wendet 42 M. und Ostpreußen 44 M., Berlin aber 99 m. auf.
In ganz r
Troß der Unsummen, die seit langen Jahren in die oftmärki fchen Gefilde geworfen werden, befindet sich also das Aschenbrödel Volksschule immer noch in eine jämmerliche Lage. So recht nach dem Herzenswunsch unserer Mucker.
Wenn du aber gar nichts haft
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Aus Soest , der alten westfälischen Eierstadt, die sich erst vor einigen Tagen dadurch blamierte, daß sie am Tage der Freiligrath einigen Tagen dadurch blamierte, daß sie am Tage der Freiligrath Gedenkfeier eine Schleife mit Worten Freiligraths nicht am Dent mal bulben wollte, wird eine neue Heldentat gemeldet. In der arme Teufel fonnten ihre Steuern mit 1214 M. nicht zahlen- Stadtverordnetensißung wurde beschlossen 202 zahlungsunfähige vom nächsten Jahre an die Namen der zahlungsunfähigen Steuer. zahler durch die Lokalverwaltung zu veröffentlichen. Damit kommt dann zur wirtschaftlichen Not noch die besondere Aechtung. Die Soester Stadtväter wollen jedenfalls im Geruch frommer Thriften" bleiben, die an Sonn- und Festtagen mit Inbrunst in der Kirche dem Prediger zuhören:„ Selig sind die Barmherzigen"! In der Tat aber fommt die Beschlußfassung auf die erneute Postulierung des Sates hinaus:
Wenn du aber gar nichts hast, Ach, so laffe dich begraben. Denn ein Recht zum Leben, Lump, Haben nur, die etwas haben!"
Letzte Nachrichten und Depeschen. Gegen die klerikalen Demonftrationen. Madrid , 4. August. ( W. T. B.) Die Regierung hat dem zuständigen Zivilgouverneur und dem Generalfapitän Anwei. fung erteilt, Manifestationszüge nach San Sebastian mit Ge. walt zu verhindern und überall dorthin, wo es erforderlich sein sollte, Truppen zu entsenden. Hochwasser.
Fuhrleute aufgepast! Die Stuttgarter Transportarbeiter Gefordert werden die Herabsehung der wöchentlichen stehen in einer Lohnbewegung, um in der zweitteuersten Stadt Arbeitszeit von 56 auf 53 Stunden bei der Amerika- Linie Deutschlands geregelte Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu schaffen. wird noch 60 Stunden gearbeitet-, Schaffung von Ein. Bisher werden Wochenlöhne von 18 bis 24 M. bezahlt, von welchen oft ein Biertel für die massenhaften Polizeistrafen abgeht, welche stellungslöhnen, Erhöhung der jetzigen Löhne um 10 Proz. bei dem bergigen Terrain der Stadt für den Fuhrmann oft unverund eine Regelung der völlig ungeregelten und vermeidlich find. schwommenen Akkordlöhne.. Die Ueberstunden sollen mit Da die Stuttgart - Cannstatter Fuhrunternehmer auf Streit33%( bisher 25), Nachtstunden mit 50( wie bisher) und die brecher hoffen, welche durch Vermittelung des Südwestdeutschen Sonn- und Feiertagsstunden mit 75( bisher 50) Broz. ver- Arbeitgeberverbandes, Siß Heidelberg, beschafft werden sollen, Nordhausen , 4. August. ( W. T. B.) Die Zuflüsse der Saale , gütet werden. Ferner wird eine Regelung der zügellosen warnen wir die Fuhrleute allerorts dringend vor Arbeitsannahme Ueberzeitarbeit verlangt. nach Stuttgart- Cannstatt oder deren Vororte. Falls die Fuhrwerks- Werra, Leine, Ofer, Innerste , Bode und Unstrut besitzer selbst oder deren Verwandte als Streifbrecher nach Stutt- aus dem Thüringerwald und dem Harz führen seit heute nachmittag gart reisen, bitten wir um sofortige Nachricht. Adresse: Transport- Hochwasser und haben vielfach die Talniederungen überflutet. arbeiterverband Stuttgart , Holzstr. 16, Telephon 8831.
Kiel , 4. August. ( Privatdepesche des„ Borwärts".) Heute Donnerstag abend nahmen hier drei außergewöhnlich start besuchte Versammlungen der hiesigen Werftarbeiter Stellung zu der Haltung der Werftverwaltungen. Die Versammelten erklärten sich mit dem Vorgehen der Organisationsleitung, im besonderen mit dem der Hamburger Kollegen, einverstanden. Sie beschlossen, vorläufig weitere Maßnahmen der Werftbefizer abzuwarten. Gerüchten nach
sollen am Sonnabend 60 Prozent der Werftarbeiter ausgesperrt
werden.
Eine neue Methode der Scharfmacher zum„ Schute" der Arbeitgeber?
Herr Generalsekretär Naſſe iſt im Hauptamte Angestellter des Verbandes der Metallindustriellen, dient aber auch noch anderen Unternehmerorganisationen als" Berater"; natürlich im Sinn des erstgenannten Scharfmacherverbandes, mag auch die betreffende beratene" Industrie dabei in ihren wichtigsten Interessen schwer ge
schädigt werden.
So war Herr Nasse auch im Juni d. J. in Eisenach auf der Generalversammlung des Verbandes der Etuisfabrikanten und unter seiner Aegide kam folgender merkwürdige Beschluß zustande: Auf Tarifverträge mit Arbeitnehmerverbänden nicht einzugehen und darauf hinzuwirken, daß bestehende Verträge nicht er
neuert werden."
Der Streit der Dachdecker, über den wir in unserer letzten Nummer berichteten, ist in Burg ausgebrochen, nicht, wie wir meldeten, in Magdeburg .
Absturz eines Schriftstellers.
München , 4. August. ( B. S.) Wie den M. N. N." aus Rorfu berichtet wird, ist daselbst der Schriftsteller Dr. Kurt Bertels aus München in einer 40 Meter tiefen Felsspalte als Leiche aufgefunden worden. Dr. Bertels, der erst 33 Jahre alt ist, hatte im Carlo, in die Türkei und nach Griechenland geführt hat. März eine längere Studienreise angetreten, die ihn nach Monte
Ein Opfer der Arbeit.
München , 4. August. ( B. S.) Heute vormittag wurde beim Abladen von Baumstämmen der 18jährige Schreiner Adolf Tisch. er von einem umstürzenden Stamm auf der Stelle getötet.
Maßregelungen bei der Posener Straßenbahn. sam gemacht, die im Betriebe der Poſener Straßenbahngesellschaft Bereits vor vierzehn Tagen haben wir auf die Willkür aufmert. besteht. Dort weigerte sich die Direktion hartnädig, mit einer ge wählten Kommission über die Lohn- und Arbeitsbedingungen zu verhandeln. Am Mittwoch hat die Direktion sämtliche an der Kommission beteiligten Angestellten, 4 Schaffner und 3 Fahrer, entlassen. Donnerstag früh erklärten sich nun 150 Schaffner und Fahrer mit den Entlassenen solidarisch und verlangten deren Wiedereinstellung. Die Direktion sperrte hierauf sofort diese Die Bewegung der französischen Eisenbahner. 150 Mann aus und übergab ihnen auch gleichzeitig ihre Kündigung. Der Betrieb wird nur teilweise weitergeführt; an die Stelle der Paris , 4. August. ( W. T. B.) Die Lokomotivführer und-Heizer Gemaßregelten find zum Teil Werkstellenarbeiter getreten. Selbst der Eisenbahnen haben beschlossen, an ihren Forderungen, die sich den bürgerlichen" Posener Neuesten Nachrichten" geht eine solche in der Hauptsache auf Entlassung, Feftfebung der Arbeitszeit und Handlungsweise zu weit und sie verlangen von der Direktion Rechte Erhöhung der Löhne beziehen, festzuhalten. fertigung. Die Angestellten sind zumeist im Transportarbeiterver. band organisiert.
Soziales.
Vom Schiffsarbeiterstreik in Glasgow . Glasgow , 4. Auguft.( W. T. B.) Der Sekretär des Arbeiterverbandes hat an die ausständigen Arbeiter im Schiffsbaugewerbe ein Schreiben gerichtet. Viele Arbeiter haben darauf heute nachmittag die Arbeit wieder aufgenommen.
Die Cholera.
Man braucht sich bloß vor Augen zu halten, daß in den meisten Ueber die Arbeitslosigkeit der kaufmännischen und technischen in Betracht kommenden Orten die verhältnismäßig fleine Gruppe Angestellten. der Etuisarbeiter zu etwa 90 Pro3. im Deutschen Buchbinder - bringt das Reichsarbeitsblatt" wieder wichtige Angaben. 22 kaufberband organisiert sind, und dieser Verband daher bequem imftande männische Vereine berichten über ihre Stellenvermittelung an das ist, einen monatelangen Kampf der gesamten Etuisarbeiter siegreich Statistische Amt. Bei ihnen waren zu Beginn des 2. Quartals 1910 Ronftantinopel, 4. Auguft.( W. T. B.) Im Lazarett von Gi. burchzuführen. Welch eine„ kluge" Idee des Herrn Generalsekre- noch unerledigt geblieben 17 853 Bewerbungen( 14 651 männliche, no pe am Schwarzen Meere ist gestern ein Fall von Cholera mit tärs Nasse, den Buchbinderverband durch jenen Beschluß bei der 3202 weibliche). Dazu tamen im Laufe des Quartals 20 935 neue tödlichem Ausgang vorgekommen. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Ch. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsb