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Griechenland .

zu Zuchthaus berurteilt, floh er nach Petersburg , wo er als Agent, aus 20 Orten besucht. Der Bestand an Parteimitgliedern hat sich, über von ihm besorgte Garneintäufe in der Verärgerung einige für Bordelle sein Brot verdiente". Trotz wiederholter Forde- um 1155, bon 6619 in 1909 auf 7874 vermehrt. Weibliche Mit- Aeußerungen, die von der beklagten Firma als Kündigung des Ar rungen der finnischen Behörden, lieferte ihn die Barenregierung glieder hat der Kreis 1266 gegen 975 im Jahre zuvor. Die Kreis- beitsverhältnisses aufgefaßt wurden. Kläger wurde daraufhin ant nicht an die finnischen Gerichte aus, da es seiner Kräfte für spätere faffe hatte einschließlich einem Kassenbestande von 5629,36 M. am 1. Juli entlassen. Er glaubte jedoch, die Entlassung sei zu Ünrecht Zeit bedurfte. Die Auszahlung der Entschädigung" an den Bucht- Schlusse des Jahres 1909 eine Jahreseinnahme bon 18 967,88 M., erfolgt und forderte deshalb 200 W. als Gehaltsentschädigung für häusler Betonen kann als Symptom dienen, daß die russische Re- 8775,59 W. Versammlungen haben im Kreise 169, Besprechungen zum 30. Juni gekündigt hätte, begegnet der Kläger mit dem Gegen­eine Ausgabe von 10 192,29 M., also einen Kassenbestand von Juli und August. Dem Einwande der Beklagten , daß er ja selbst gierung das finnische Wolf zwingen will, seine Sterkermeister aus 94 stattgefunden. Bei Nach wahlen zum Gemeinderat erlangte einwand, daß nach der erfolgten Kündigung eine Verständigung eigenem Gelde schon jetzt zu entlohnen. die Partei im Berichtsjahre 9 Size, so daß die Partei jetzt im stattgefunden hätte, wonach er wieder bleiben sollte und er seiner­Kreise in 2 Städten durch 10 Stadtverordnete, in 14 Landorten feits die Kündigung zurückgenommen habe. Obwohl der Beauf­burch 28 Gemeinderatsmitglieder vertreten ist. Die Jugend- tragte der Firma, der mit dem Kläger diese Vereinbarung ge­Die Wahlen zur Nationalversammlung. organisation zählt im Streife 450, darunter 70 weibliche Mit- troffen habe, dieselbe als Zeuge bestritt, kam doch das Gericht zu glieder, gegen 129 Mitglieder im Jahre zuvor. Der Bolts- einer Berurteilung der verklagten Firma. Das Gericht fah in den Athen , 22. August. In allen Wahlbezirken Attikas und vielfach freund" zählt im Kreise 9700 Abonnenten, Zunahme über Worten des Klägers Ich gehe" teine formelle Kündigung. In dem auch in den anderen Provinzen sind die Listen der Bolts. 2500, die Gleichheit" hat 386 Leserinnen, die Neue Beit" 119 Umstande, daß die Beklagte nicht für einen Nachfolger des Klägers berbände start im Vorsprung. Benizelos wird in Abonnenten gegen 53 im Vorjahre, der Wahre Jakob" 2252 gegen geforgt hätte, sah das Gericht den Beweis dafür, daß von einer Attila mit überwältigender Majorität gewählt werden, auch die 1895 im Jahre 1909. Kündigung des Arbeitsverhältnisses in Wirklichkeit keine Rede war, übrigen fretischen Kandidaten werden durchbringen. genoffen in Gesamthöhe von 22% Monaten Gefängnis. Redakteur Kündigung zu entnehmen gewesen wäre, so ist sie doch von der Be­Gerichtliche Bestrafungen erfolgten gegen 3 Partei- und selbst wenn schon aus den damaligen Worten des Klägers eine Rhallis hat erklärt, Venizelos müsse auf Grund dieses Plebis- efemeier erhielt wegen Beleidigung des Ministers und des flagten nicht ernst genommen worden; dafür spreche auch der Um­aits. mit der Bildung der Regierung beauftragt werden, Landtages 17 Monate, Redakteur Brenner wegen Beleidigung stand, daß sich die Beklagte am 30. Juni gar nicht um den Kläger ge­nachdem er seine kretischen Aemter niedergelegt habe. des Landtages 5 Monate, Genosse Lingenauer wegen Abwehr fümmert und ihm die Schlüssel zu den Geschäftsräumen belassen In der Presse wird die Ansicht ausgesprochen, das Wahlergebnis von Polizeisäbelhieben, nach viermonatlicher Untersuchungshaft hat, obwohl, wie die Firma jest behauptet, das Arbeitsverhältnis werde die Umwandlung der revisionistischen Nationalversamm- 14 Tage Gefängnis. Die Presse hatte noch eine Reihe weiterer an diesem Tage sein Ende erreicht hätte. lung in eine tonstituierende zur Folge haben. Die Wahl des Prozesse, die erhebliche Unkosten verursachten. Außerdem erfolgten Ministerpräsidenten Dragumis und des Ministers des Aeußeren demonstrationen( Hochrufen usw.) und wegen Veranstaltung eines eine Reihe Strafmandate wegen Teilnahme an den Wahlrechts­Rallergis erscheint gesichert, die des Testeren fogar in zwei Wahl- öffentlichen Demonstrationsumzuges. treifen. Auf Korfu wird Theotokis' Liste stegen.

Japan . Annexion Koreas.

Ein Telegramm aus Tokio meldet, daß Japan die Einverleibung Korea s proflamiert habe. Die Nach richt entbehrt noch der offiziellen Bestätigung, sie hat aber viel Wahrscheinlichkeit für sich. Die Annerion hat nur formale Bedeutung, in Wirklichkeit treten die Japaner schon seit fünf Jahren als Herren des Landes auf. Der foreanische Kaiser Itschet, der jetzt seiner Würde entfleidet ist, lebte nur noch als ihr Gefangener in Söul. Politisch bedeutsam ist bloß die Frage, ob Japan die Verpflichtung, in Korea die Politik der offenen Türe zu befolgen, anerkennen wird, oder ob es Korea unter fein eigenes Schutzzollsystem, das es gerade jetzt aus­zubauen im Begriffe steht, einbeziehen will. Dies lettere würde wohl Proteste der Vereinigten Staaten sowie auch solche europäischer Mächte hervorrufen.

Nicaragua .

Sieg der Aufständischen.

New York , 22. Auguft. Die steten Fortschritte der Aufständischen haben den bisherigen Präsidenten Madriz zur Flucht gezwungen. Die Präsidentschaft hat José Estrada, der Brder des In­surgentenführers, übernommen. Er hat eine Proklamation er­lassen, durch welche den Aufständischen die Regierung übertragen wird. In Managua sollen schwere Ausschrei tungen vorgekommen sein. Die amerikanischen Einwohner fühlen sich sehr beunruhigt. Die Aufständischen stehen etwa 12 Meilen vor

der Stadt.

Washington , 22. Auguft. Meldungen, welche beim Staats­departement eingegangen sind, bestätigen, daß Madriz und seine Anhänger sich zur Flucht vorbereiten. Eine aufgeregte Menge dränge durch die Straßen unter dem Ruf: Tod den Yankees ". Die Gesandschaften und das Konsulat seien bewacht. Aus Blue, fields wird gemeldet, daß Madriz Bluefields geräumt und Estrada es sofort besetzt hat. 60 000 ligge man

Aus der Partei.

Kreiskonferenzen.

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Die Wahlrechtsbewegung hat auch der Partei organisation wesentlich genut. Zu der Budgetbewilligung der Badenfer Landtags­abgeordneten wurde die folgende Resolution einstimmig ange­

nommen:

" Die am 21. August tagende Kreiskonferenz verurteilt ben durch die Zustimmung zum Budget von den badischen Land­tagsabgeordneten begangenen Disziplinbruch aufs entschiedenste, da dadurch die Einheit der Partei aufs schwerste geschädigt wird. Durch ihre Zustimmung hat die Fraktion nicht nur dem Klassen­staat ein Vertrauensvotum ausgestellt und dadurch das sozia: listische Endziel preisgegeben, sondern sie hat auch durch ihre Teilnahme an höfischen Rundgebungen den republi­tanischen Charakter der Partei verhüllt und das demokratische Gefühl der Genossen verlegt.

Die Versammlung erwartet deshalb vom Parteitag in Magdeburg , daß er Maßnahmen trifft, die solche parteischädigen­den Vorkommnisse ein für allemal unmöglich machen. Gleich­zeitig muß der Parteitag ausdrücklich betonen, daß im Reichstag wie in den Landtagen nur das proletarische Klassenkampfprinzip die Grundlage des Handelns der sozialdemokratischen Vertreter bildet."

Als Delegierte zu dem Parteitage sind die Genossen Rebatteur Wagner, Maurer Miete, Barteisekretär Antrid und Friseur Stunge gewählt worden. Reichstagskandidat des Kreises ist Wilhelm Blo8, der auf der Konferenz mitteilte, daß ihm auch die Standidatur des badischen Wahlkreises Pforzheim ( bisher Genoffe Eichhorn) angetragen worden sei, daß er aber feinem alten Wahlfreise nicht untreu werden wolle. Als Kreisvorsitzender wurde Genosse Jasper- Braunschweig gewählt.

Der Geheimmittelschwindel in der bürgerlichen Breffe. Die bürgerlichen Beitungen find Geschäftsunternehmungen, die zum größten Teil gar kein anderes Ziel haben, als Geld zu ber­dienen, ganz gleich auf welche Art. Die Haupteinnahmen bilden die Inserate. Und im Inseratenteil der meisten bürgerlichen Blätter tritt die Schamlosigkeit und Geldgier am rüdsichtslosesten in die Erscheinung. Ein Hamburger Arzt, Dr. med. S. Reißig, hatte der Aerzteversammlung in Lübeck 1909 einen Bericht erstattet über eine Sammlung von Inseraten über Geheimmittel und das Geschlechtsleben, der jetzt in der Monatsschrift für Kriminal­psychologie und Strafrechtsreform"( 7. Jahrg., 4. Heft) vom Nervenarzt Dr. J. Dräsete, ausführlich besprochen wird. Diesem Auffah entnehmen wir die folgenden Angaben.

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Dr. Reißig hat 505 Zeitungen, Zeitschriften und Kalender durchgesehen und 19 279 Geheimmittel- und Kurpfuschereianzeigen, sowie 3470 Anzeigen von Stärkungs- und Arzneimitteln gefunden. Allein im Monat Januar des Jahres 1908 fand Reißig in der nationalliberalen Kölnischen Zeitung " 81, im ebenfalls national­liberalen Stadt- Anzeiger der Kölnischen Zeitung " 271, und im Rheinischen Merkur"( Zentrumsblatt) 67 Inserate, welche aller­hand Mittel gegen alle möglichen Krankheiten anpreisen. 119 Inserate beziehen sich auf Haut- und Geschlechtskrankheiten. Das Geschlechtsleben spielt in der Annonce überhaupt eine große Rolle. Den Frauen fucht man in erster Linie Mittel anzu­bieten zum Zwecke der Beseitigung von Blutstockungen. Diese Mittel sind in der Regel Abtreibungsmittel. Dr. Reißig hat fol­gende Statistik aufgestellt: Von 51 Geheimmittelinferaten des " Deutschen Boltsboten" beschäftigten sich 10 mit der Blutsiodung, von 62 der Güstrower Zeitung" 21, von 271 der Harke" in Nien­ burg a.. 102, von 82 der Hessischen Landeszeitung" 25, von 144 der Rostoder Zeitung" 43 und von 1307 des Stettiner General­anzeiger" etwa 500. Der Stettiner Generalanzeiger" bringt also etwa 2000 Annoncen jährlich über Periodenstörung, da sich vor­stehende Zahlen auf ein Quartal beziehen. Mit dem Geschlechtsleben der Männer beschäftigen sich am meisten die Jugend" und der Simplicissimus". In der Jugend" zählte Reißig 100 Inserate, welche Mittel gegen Geschlechtsnerven­schwäche der Männer anpreisen, 7 empfehlen Betaus Buch, 6 Syphi­isturen, 5 Geschlechtsvorherbestimmung, 4 eine Sexualpädagogik, 34 Mittel für schöne Büsten, 15 Mittel für Magerteit, 13 Korpulenz, 23 andere Geheimmittel. Im" Simplicissimus" find weniger der artige Inserate, aber diese sind dafür wesentlich größer. Und das Stadt- und Dorfanzeiger" steht mit 1079 Anzeigen an der Spizze Amtsblatt der Amtshauptmannschaft Leipzig, der Leipziger ber von Geheimmittelhändlern bevorzugten Beitungen!

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Jahresbericht des Sozialdemokratischen Bereins Frankfurt a. M. Der soeben erschienene Tätigkeitsbericht unserer Frankfurter Partei weist für das soeben beendete Geschäftsjahr einen erfreulichen Fortschritt auf, es ist überhaupt in agitatorischer Beziehung bas beſte ſeit Bestehen des Vereins. Das trifft sowohl in organisato­rifcher wie in agitatorischer Hinsicht au. In organisatorischer Be ziehung hat der Verein gute Fortschritte gemacht. Die Bahl der männlichen Mitglieder ist von 4774 im Jahre 1909 auf 6390 ge­stiegen, was einen Zuwachs von 1616 Mitgliedern bedeutet. Die Bahl der weiblichen Mitglieder vermehrte sich um 173, nämlich von 356 auf 829 Mitglieder. Die Gesamtzahl der Mitglieder für den ahltreis Frankfurt a. M. beträgt jomit am Ende des Geschäfts­fahres 6919 Personen. Das ist die Gente unferer Frankfurter Genoffen für die Wahlrechtsmebeleien, bie polizeilichen Schilanen mit Gefeßen, wie sie die erste verlangen, läßt sich dieser Ge­und die noch jetzt nicht beendeten Prozesse gegen unsere an den heimmittelschwindel nicht ausrotten. Immer findet sich eine Form, Demonftrationen beteiligten Genoffen. Auch die Parteifinanzen gegen die Gefeße nichts ausrichten fönnen. Und auch anständige haben sich gebesser.t Das gesamte Parteibermögen ist am 1. Juli träglich als Anpreisungen von Geheimmitteln entpuppen. Das Beitungen tönnen oftmals nicht Inferate abweisen, die sich nach­1909 mit 20 068,99 M. angegeben, zu welcher Summe noch 2000 2. Hebel läßt sich nur beseitigen durch den Kampf gegen die tapita. hinzukommen. Dieser Betrag wurde seinerzeit irrtümlich bei Ab- listische Bresse, die tein anderes Biel hat, als das des Geldver­Der Kreisverein Gumbinnen- Insterburg nahm am hebung von der Uniondruckerei und Abgabe an die Buchhandlung dienens und die ihren Inseratenteil deshalb auch willig jeder ver­21. August in zwei gut besuchten Mitgliederversammlungen eine Boltsstimme nicht in Anrechnung gebracht. Es betrug also das bienens und die ihren Inseratenteil deshalb auch willig jeder ver. in Insterburg , eine in Gumbinnen Stellung zum Magdeburger Vermögen am 30. Juni 1909 22 068,99 M. und setzte sich zusammen brecherischen Sache zur Verfügung stellt wenn nur Bezahlung erfolgt. Parteitag. Nach den Referaten des Parteisekretärs Genossen Linde aus 21 500 m. angelegten Geldern, 551,76 M. im Wahlfonds und wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in der das Ber. 17,23 M. Kassenbestand. Die Gesamteinnahmen im abgelaufenen halten der Badener Landtagsfraktion in der Budgetbewilligungs. Jahre beziffern sich auf 43 686,89 m. gegen 23 604,40 m. 1908/09. frage und die höfischen Kundgebungen derselben auf das schärfste Sie sehen sich zusammen aus 801,60 Mt. Eintrittsg24 629,20 berurteilt und der Magdeburger Parteitag beauftragt wird, dafür Mart Männerbeiträgen, 1433,70 m. Frauenbeiträgen, 1569,35 m. Vor einigen Wochen lief eine Notia burch die Beitungen, too einzutreten, daß den badischen Parteigenossen die Bedeutung der Karten- und Broschürengeldern, 107,59 M. freiwilligen Beiträgen nach in der oberelsässischen Dorfgemeinde Bühl ( ein Industrie. Budgetbewilligung nach allen Richtungen largelegt wird. Bum und 15 145,45 M. Einnahmen aus Festen, Zinsen usw. Die Ge- dorf von 3352 Ginwohnern im Streife Gebweiler ) die Hebammen Delegierten des Magdeburger Parteitags wurde der Genosse. samtausgaben beziffern sich auf 32 848,80 m. gegen 28 317,76. ftreitten, weil sie in Differenzen mit den Gemeindebehörden ge­Linde Königsberg gewählt. 1908/09. Unter ben Ausgaben sind 1019,05 m. für Prozeßkosten, raten feien. Die Notia erregte Bweifel und Kopfschütteln, bie Der Sozialdemokratische Berein Straßburg - Stadt be- 1000 M. für das Arbeiterfekretariat, 2755,77 M. für das Bezirks. Nachricht ist aber bitterer Ernst. Die drei streifenden Hebammen, agitationsfomitee und 5097,52 M, für den Parteivorstand in deren Arbeitseinstellung nun schon eine Reihe von Wochen dauert, schloß, die Wahl des Delegierten zum Magdeburger Bar Berlin . Die Kaffenverhältnisse haben sich also im Berichtsjahre erlassen in den beiden Lokalblättern der Kreishauptstadt Gebweiler feitag mittels Urwahl vorzunehmen. Der Referent, Genosse sehr günstig gestaltet. Die regelmäßigen Einnahmen überholten die folgende geharnischte Sprechfaal- Erklärung: Redakteur Schneider, mißbilligte die Haltung der Badenser in die vom vorigen Jahre um 5858,40. und betragen 26 864,50 m. der Budgetfrage und die ofgängerei. Von den zwei Die unregelmäßigen Einnahmen erhöhten fich gegenüber dem vorliegenden Refolutionen bedauert" bie eine die Saltung der vorigen Jahre um 14 246,68 m. und find mit 16 822,39 M. einge badischen Genossen, während die andere vom Parteitag verlangt, feßt. Das gefamte Parteibermögen beträgt am 30. Juni 1910 daß Disziplinbrüche unmöglich gemacht werden. Die Versammlung 31 500 M. Nicht ganz befriedigt spricht sich der Bericht über die nahm von beiden Resolutionen Abstand und stellte dem Parteitag Frauenbewegung aus, im nächsten Jahre follen hier ganz besondere die Entscheidung onheim. Die Delegiertenwahl, bei der sich die Borkehrungen getroffen werden. In eingehender Weise behandelt mildere und die schärfere Nichtung mit Kandidaten gegenüber der Bericht dann das Parteileben im einzelnen, die Tätigkeit des stehen, findet am 27. Auguft statt.

Gauvorstand steht.

Der pfälzische Gautag.

Ein Hebammenftreit.

Schon öfters brachten die Zeitungen Artikel über die Heb. ammen in Bühl , daß diefelben streiten wollten. Hierauf er­widern wir, daß die Hebammen nicht streiten wollen, sondern müssen, denn nach dem Beschluß des löbl. Gemeinderats von Bühl ist es unmöglich, nach der Hebammenordnung zu arbeiten, und doch ist die Hebamme nach dem Geseze dazu verpflichtet; tut fie das nicht, so wird sie bestraft.

Der seinerzeit gefaßte Beschluß lautet folgendermaßen: Die Hebammen erhalten teine andere Bergütung, als die Bezahlung ber ganz ärmsten Geburten." Also bloß da, wo der Gerichtsvoll. zieher nichts mehr holen kann, und dann nicht mehr wie 8 Mt. pro Geburt. Ist aber noch etwas Pfändbares da, so erhält die Hebamme nichts von der Gemeinde, auch wenn die betreffenden Leute trotzdem nicht bezahlen können. Bon etwa 100 Geburten in Bühl mit Fehlgeburten, find kaum 40, die nach der Heb­ammentage bezahlen können, und doch sollen alle nach der Heb­ammenordnung verpflegt werden. Die Hebammen verlangen von der Gemeinde eine Vergütung von 300 m. pro Jahr für die brei Hebammen. Diese Bitte wurde sofort abgelehnt aus dem Grunde, weil die Gemeinde arm sei. Die drei Hebammen ent­schlossen sich nun, die schwere Arbeitslast für 200 m, zu über. nehmen; auch dieses wurde abgelehnt. Nun sind die Hebammen gezwungen, wiber Willen die Arbeit niederzulegen. Eine Nach barshebamme, die ungefähr eine Stunde entferni wohnt, ist nun einstweilen angestellt, die Arbeit der drei Hebammen zu über nehmen. Diefe Hebamme besorgt schon zum voraus brei andere Dörfer. Wahrscheinlich wird man dieser Person einen Flug­apparat anschaffen müssen, damit sie in allen 4 Ortschaften ihren Dienst besser versehen kann. Und wenn 3-4 Geburten zu fammenkommen, wer übernimmt dann die Verantwortung? Die brei Hebammen aus Bühl . Der Gemeinderat, der sich so sosial rüdständig zeigt, daß er einmal 200 M.( pro Geburt 8,83 m.) bezahlen wollte, ist in seiner den brei Hebammen für rund 60 Armengeburten im Jahre nicht

Arbeiterbildungsausschusses und schildert dann die Wahlrechts­tämpfe. Im großen ganzen spricht sich große Zuversicht für bie nächste Beit barin aus und unsere Frankfurter Genossen haben Landau , 21. Auguft. Eine Woche nach bem Landesparteitag fchon in einigen Wochen bei den Neuwahlen zur Stadtverordneten zu Erlangen tagte in der Militärstadt anbau der pfälzische bersammlung Gelegenheit, ihre Organisation zu erproben und zu Parteitag. Aus den Verhandlungen ist hervorzuheben, bag bie der 18 Mann starten Fraktion neue Mandate zu gewinnen. Bresse unferes Gaues, die Pfälzische Bost" in günstiger finan. Die sozialdemokratische Breffe Dänemarks . Kopenhagens zieller Bosition sich befindet und daß die Barteiorganisationen an Socialdemokraten" brachte in ben letzten Wochen eine Reihe von Bahl und Mitgliedern in steter Weiterentwicklung begriffen find. Artikeln über die sozialdemokratische Bresse, namentlich die Pro­Durch Anträge der Organisationen wurde zur Aufsicht über die vinzpresse Dänemarts und ihre Entwicklung. Das Hauptorgan Saltung und Leitung der Breffe eine besondere Pretomber Bartei hat fast 60 000 Abonnenten, eine Bahl, die von feinem mission beschlossen, die in Personalunion zu dem erweiterten der bürgerlichen Blätter Dänemarts erreicht wird. Die sozial Gegenstand der Debatte war weiter die Forderung nach Gr. bemokratische Brovingpreffe hat zusammen rund 40 000 abonnenten, richtung von Unterrichtstursen für die jungen lernbegieri, erscheinen in der Proving 12 selbständige Tageblätter der Partei, fo baß also die Bahl für das ganze Land 100 000 ausmacht. G gen Barteigenoffen. Es wird eine Bentralisation der Bildungsbie in eigenen Drudereien hergestellt werden. Außerdem gibt es bewegung für die ganze Pfalz verlangt. Der Gauvorstand wird bie in 25 fleineren Orten sozialdemokratische Lotalblätter mit eigenem Angelegenheit weiter behandeln. Daneben nahm in den Berhand. Lokalredakteur, die teilweise am Orte selbst gedruckt werden. Iungen einen breiten Raum eine andere Organisation des Partei­fefretariats ein. Der zweite Sekretär soll von Ludwigshafen sind also in der Probing 37 ganz oder teilweis felbständige sozial. weg nach Kaiserslautern verfekt und so ein zweites pfalaifches Demokratische Tageblätter vorhanden, Schließlich ist noch zu er. Barteisetretariat errichtet werden. Damit wird in naher Butunft wähnen, daß Kopenhagens Socialbemokraten" auch in einer die Pfalz in Sinficht auf Bresse und Agitation in zwei selbständige Provinzausgabe erscheint, die in 14 Orten Lotalfontore hat. Bezirke geschieden sein. Unter ben Barteiblättern in den Kleinstädten sind natürlich In Zukunft soll das dem Gau Pfalz zukommende Mitglied des tönnten. Aber da die Barteipreffe Gigentum der Partei ist, braucht verschiebene, die auf Grund ihrer eigenen Einnahmen nicht bestehen bayrischen Landesvorstandes nicht vom Gautage selbst gewählt werden. Diesesmal wird Genosse Land- diese natürlich nicht mit der Rentabilität des einzelnen Blattes zu Mehrheit klerikal: er wählte bei der vorjährigen Landesausschuß­rechnen, weil eine Reihe anderer Ueberschüsse abwerfen.

tagsabgeordneter Körner Ludwigshafen bestimmt.

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Am zweiten Verhandlungstag nachmittags sprachen Genoffe Reichstagsabgeordneter Binder über" Die politische Lage im Reiche" und Landtagsabgeordneter uber über Die politische Lage in Bayern ". Der nächste Parteitag findet in Raisers. lautern statt.

Die Jahreskonferenz des 1. braunschweigischen Reichstagswahl treifes( Braunschweig - Blankenburg ) fand am Sonntag im Gewert schaftshause in Braunschweig staff und war bon b6 Delegierten

Soziales.

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wahl drei Zentrums- Wahlmänner. Nachdem nun die schon auf den 80. Juni b. J. angekündigte Arbeitsniederlegung der Heb. ammen am 8. August tatsächlich erfolgt ist, zahlt die Gemeinde der Hebamme aus der Nachbargemeinde, die in Bühl ein Absteige­quartier errichtet hat, 8 M., für jede ordnungsmäßig ange­meldete und durch den Ortsarmenberband anerkannte. Armena Die Firma Arnold Müller beschäftigte den gestern vor dem geburt". Die drei streitenden Orts- Hebammen müssen, durch die Gewerbegericht gegen sie aufgetretenen läger B. als Personal. Erfahrung gewißigt, Schifanen hinter der so verklausulierten Tage fontrolleur gegen 100 M. Monatsgehalt bei monatlicher Sündi- gewittert haben, denn sie lehnten dieses Einzelhonorar, das zunächst gungsfrist. Mitte Mai tat der Kläger aus Anlaß eines Streites ihnen angeboten war, ab

Nur eine formelle Kündigung ist gültig.