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Nr. 196. 27. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 23. August 1910.

Generalversammlung des Verbandes der fozialdemokratischen Wahlvereine von Groß- Berlin.

Die Versammlung wurde am Sonntag in Kellers Saal in der Roppenstraße abgehalten. Der Verbandsvorsitzende Ernst er stattete den Geschäftsbericht des Vorstandes. Der Be­richt erstreckt sich auf die Zeit vom 1. Januar 1909 bis 30. Juni 1910. Die erste Arbeit dieser Periode war die Arbeitslosenzählung, welche von der Partei und den Gewerkschaften gemeinsam vorge­nommen wurde. Wie unheilvoll die Arbeitslosigkeit auf der Ber­ liner Arbeiterschaft lastete, war bekannt. Aber den ziffernmäßigen Nachweis über den Umfang des Elends lieferte erst unsere Zählung bom 12. februar 1909. Mehr als 100 000 Arbeitslose, Opfer der heutigen Wirtschaftsordnung, wurden festgestellt. Die Familien­angehörigen dazu gerechnet, waren es mehr als eine Viertelmillion Proletarier, die unter dem Elend der Arbeitslosigkeit zu leiden hatten und für die weder der Staat noch die Gemeinde etwas taten. Bald nach Beendigung der Arbeitslosenzählung begann der Wahlkampf, der sich deshalb nötig machte, weil unsere Gegner in schimpflichster Weise es durchgesezt hatten, daß vier unserer Ber­ liner Landtagsmandate für ungültig erklärt wurden. Wie immer, so nahmen wir auch diesmal den Kampf entschlossen auf. Bot er uns doch willkommene Gelegenheit, eine großzügige Propaganda für unsere Ziele und Bestrebungen zu entfalten. Wir verbreiteten im Wahlkampf etwa eine Million Flugblätter und hielten mehrere hundert Versammlungen ab. Wenn uns auch das Mandat des Genossen Hoffmann entrissen wurde, so konnten wir doch auf eine bedeutende Zunahme unserer Stimmen und auf eine Stärkung unserer Organisation zurückblicken. Ein Resultat des Kampfes, mit dem wir wohl zufrieden sein können.

Im engsten Zusammenhange mit dem Wahlkampf wurde der Wahlrechtstampf von uns geführt. In machtvollen Demonstrationen bekundeten die Berliner Arbeiter den festen Willen, den energischen Kampf für ein freies Wahlrecht aufzunehmen und durchzuführen, bis Preußen von der Schmach des Dreiklassenrechts befreit ist. Bum erstenmal seit 1848 sah man Straßendemonstrationen, veranstaltet vom Berliner Proletariat. Angst ergriff das Bürgertum. Die liberalen Parteien drückten sich feige vor einer Beteiligung am Kampf. Nur wenige bürgerliche Demokraten stellten sich auf unsere Seite. Im übrigen wurde unser Stampf mit Anwürfen und Be­schimpfungen von bürgerlicher Seite begleitet. Neue Anregung erhielt unser Wahlkampf durch den preußischen Parteitag, der einen erfreulichen Verlauf nahm. Der Sozialdemokratie ist die Führung im Wahlrechtskampf zugefallen. Sie führt ihn mit leidenschaft­licher Hingabe, mit angespannter Tatkraft und ohne Rücksicht, bis das Ziel erreicht ist. An Stritifen unserer Kampfestattit hat es ja nicht gefehlt. Wir glauben den Kampf so geführt zu haben, daß wir alle nachher erfolgten Anwürfe unserer Kritiker unbeachtet Lassen können. Die Kritiker mögen versichert sein, daß wir um unsere Rechte nicht handeln oder feilschen, daß wir aber nichts tun werden, für das nicht wir, sondern die Masse des Proletariats die Folgen zu tragen hätte. Wohl wissen wir, daß der Wahlrechtskampf schwer ist, aber wir versichern, daß er nicht aufhört, als bis das Biel ein freies Wahlrecht erreicht ist. Das mögen sich unsere Kritiker und das möge sich die preußische Regierung gesagt sein Lassen. Die Versammlungen, welche wir im Wahlrechtskampf abhielten, waren überfüllt. Die Aufregung der Massen stieg, als der Junker Oldenburg- Januschau mit dreister Stirn ausgerufen hatte, was die Schar seiner Gesinnungsgenossen über die Rechte des Volkes denkt. Was unserer Agitation, unserer Aufklärungsarbeit über das wahre Wesen des preußischen Staates noch nicht gelungen sein sollte, das vollendete die Regierung mit ihrem Monstrum von Wahlrechtsvorlage, Sie zeigte, daß das in Preußen herrschende Unrecht verewigt werden soll. Da brach der Volkszorn mit elemen­tarer Gewalt los. Die Demonstrationen am 16. Januar und 13. Februar legten Zeugnis dafür ab, daß das Proletariat ent­schlossen ist, sein Ziel zu erreichen. Aber auch die Polizei erschien auf dem Plan. Es tamen die bekannten Erlasse. Sie wurden be­lächelt und verspottet, halfen aber der Polizei nichts. Dann glaubte man wohl, anläßlich der beabsichtigten Demonstration am 6. März

an

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Kleines feuilleton.

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im Treptower Park das Verlangen des Proletariats nach freieren I am Körper der Arbeiterbewegung: Partei und Gewerkschaft, auf­die Berliner Arbeiterschaft wußte derartigen Absichten durch einen seitig unterstützt.

Buständen in Breußen in einem Blutbade erſticen zu können. Doch einander angewieſen find, haben wir uns in der Agitation gegen­

Treptow bie Demonstranten erwartete, fanden sich im Liergarten Anhängern, sondern auch darauf, dieſe zu zielbewußten Sozial

fühnen Handstreich zu begegnen. Während die bewaffnete Macht in Unser Streben richtete sich nicht nur auf die Gewinnung von über 150 000 Arbeiter ein zu einer wuchtigen Demonstration gegen demokraten zu machen. Zu diesem Zweck wurden aufklärende das herrschende Unrecht. Der Erfolg dieser Demonstration war so Broschüren, unter anderem 41 000 Exemplare Grundsäße und durchschlagend, daß die Polizei, die trotz ihres Heeres von Spiteln Forderungen der Sozialdemokratie" gratis verteilt. Andere keine Ahnung von unserer Absicht hatte, ein Objekt des Spottes der Broschüren wurden zu ermäßigten Preisen abgegeben. Die Neue ganzen Kulturwelt geworden ist. Nachdem die Polizei das Zwed- Zeit" wird den Bezirken geliefert, um Stoff zu grundsäßlichen Dis­lose ihres Vorgehens selbst eingesehen hatte, ließ sie unsere De- kussionen an den Zahlabenden zu liefern. Ferner wurden be monstration am 10. April zu. Mehr als 250 000 Arbeiter fanden lehrende Vorträge gehalten über die Theorie des modernen So sich im Treptower Park ein. Sie legten dadurch Zeugnis ab für die zialismus und über die badische Revolution. Die Arbeiterbildungs­Schulung und Disziplin des Berliner Proletariats, fie flößten schule wurde mit 5000 M. aus der Verbandskasse unterstützt. Die unseren Gegnern Achtung ein und bekundeten durch ihre machtvolle einzelnen Kreise waren bemüht, ihre Veranstaltungen in fünftle­Demonstration aufs neue, daß der Wechselbalg der Wahlrechtsvor- rischer und belehrender Hinsicht auszugestalten. lage verschwinden müsse. Der Regierung dürfte klar geworden sein, daß wir mit Entschlossenheit für ein freies Wahlrecht fämpfen. Wissen wir doch, daß dadurch der Weg frei wird, der uns zur Er­ringung des Zieles politischer und sozialer Gleichheit führt. Hunderte von Mart an Geldstrafen und viele Monate Gefängnis sind von den Gerichten aus Anlaß der Wahlrechtsdemonstrationen verhängt worden. Doch nur politische Kindsköpfe können glauben, daß wir uns dadurch einschüchtern oder von dem Ziel unseres Kampfes ablenten lassen.

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Neue Anregungen auf fommunalem Gebiete brachte die Kon­ferenz von Gemeindevertretern der Provinz Brandenburg , die im Februar 1909 stattfand und einen sehr befriedigenden Verlauf nahm. Im Herbst 1909 traten die Berliner Parteigenossen in die Agitation zu den Stadtverordnetenwahlen ein. Auch hier zeigte sich der Erfolg unserer Parteiarbeit durch Zunahme unserer Stimmen und einen Gewinn von drei Mandaten. Ebenso erfreu­liche Erfolge brachten uns die Gemeindewahlen in den Kreisen Teltow - Beestow und Niederbarnim . Im ersteren Kreise stieg die Zahl unserer Vertreter von 137 auf 185, im letteren von 102 auf 132. Es ist dics ein Zeichen für die Ausbreitung unserer Ideen auf dem flachen Lande und ein ehrendes Zeugnis für die Kraft unserer Organisation.

In anderer Hinsicht gaben uns die politischen Verhältnisse Ge­legenheit zur Agitation. Die neuen Steuern, welche die Regierung im Bunde mit dem Schnapsblock den Volksmassen aufgeladen haben, verursachten eine erregte Stimmung unter den Massen und machten sie empfänglich für unsere Agitation. Am 20. April 1909 hielten wir 18 Protestversammlungen gegen die Finanzreform ab, am 1. Juli beschäftigten sich wieder 30 Versammlungen mit der boltsfeindlichen Steuerpolitit des Schnapsblocks. Am 16. Juli sprachen unsere Reichstagsabgeordneten in Versammlungen über unseren Kampf im Reichstage. - Die bekannten Aeußerungen des Herrn v. Oldenburg- Januschau wurden am 1. Februar 1910 in mehreren Versammlungen kritisiert, die einmütig bekundeten, daß das Proletariat jeden Versuch, dem Volke das Reichstagswahlrecht zu rauben, mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht zurück­weisen wird.

Außer den hier genannten fanden in der Berichtsperiode noch Hunderte von Versammlungen örtlichen Charakters statt. An Flugblättern verbreitete der Verband: Ueber eine Million zur Reichsfinanzreform, etwa eine Million bei den Landtagswahlen, zirka zwei Millionen zu den Stadt- und Gemeindeverordneten­wahlen, weit über vier Millionen für den Wahlrechtskampf, ferner 1 200 000 gegen den Schnapsgenuß, eine Million gegen den Still­stand der Sozialreform, 30 000 an die zum Militär Einberufenen und 30 000 an die entlassenen Reservisten.

Selten war eine Zeit so bewegt wie die der letzten anderthalb Jahre. Doch die Arbeiten und Anstrengungen, welche diese Zeit den Parteigenossen auferlegte, brachten uns gute Erfolge. Mit Ge­mugtuung fönnen wir sagen: Unsere Organisation steht auf der Höhe. Die Arbeiten wurden im großen und ganzen so erledigt, wie man es nur wünschen kann. Mit Befriedigung fönnen wir fonstatieren, daß zwischen der Partei und den freien Gewerkschaften ein brüderliches Verhältnis besteht. Gemeinsam haben wir die schon erwähnte Arbeitslosenzählung veranstaltet, gemeinsam haben wir eine Anzahl von Versammlungen abgehalten gegen das ver­räterische Treiben der Gelben, gegen den Stillstand der Arbeiter­schutzgesetzgebung, für das Wahlrecht der Frauen zu den Gewerbe­und Kaufmannsgerichten. Eingedent dessen, daß die beiden Arme

Die älteste stammt aus dem Jahre 1480. 18 Glockenspielvirtuosen werden um den Preis kämpfen, unter ihnen 13 berufsmäßige und 5 Amateure. Das Glockenspiel ist mit einer Art von Klaviatur

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Zur Erledigung der Verbandsgeschäfte wurden abgehalten vier Generalversammlungen, 23 Sibungen des Zentralvorstandes, 39 Sibungen des Aftionsausschusses, 77 Sigungen des geschäfts­führenden Ausschusses mit anderen Korporationen. Der Redner besprach das wesentlichste von den Arbeiten der Preßkommission sowie von der Tätigkeit der Agitationskommission. Bezüglich der letteren konstatierte er, daß die jahrelange Agitations. arbeit der Genossen Früchte getragen hat. Die selbständige Orga nisation der Provinz steht gesichert da. Auch hier arbeitet die Partei mit den Gewerkschaften Hand in Hand und die Arbeiter­Radfahrer stehen der Arbeiterbewegung in anerkennenswerter Weise als Kouriere zur Verfügung. Durch eine besondere Agitation werden die Schiffer mit unseren Ideen vertraut gemacht. Der Erfolg unserer Werbearbeit zeigte sich in einem Wachstum der Mitgliederzahlen und der Abonnenten der Parteipresse. Die Lokalkommission hatte manchen Kampf durchzufechten, zwar nicht in Berlin , desto mehr aber in der Provinz, wo uns die Ver­sammlungslokale unter Anwendung eines erbarmungslosen Terro­rismus vorenthalten werden.

Neben den allgemeinen Parteiarbeiten hat sich der Vorstand angelegen sein lassen, die Frauen für unsere Partei zu gewinnen und sie zu Klassenfämpfern zu erziehen. Diesem Bestreben dienten eine Anzahl besonderer Frauenversammlungen sowie der Ausbau der Frauen- Leseabende. Nicht nur dem Zentralvorstande, sondern auch den Kreisvorständen gehören Frauen an. Die Frauen haben uns manche wertvolle Hilfe bei den Parteiarbeiten geleistet. Na­mentlich bei den Landtagswahlen haben sie so bortrefflich gearbeitet, daß die Partei für alle Mühen und Kosten, die sie in der Frauen­agitation aufwandte, vollauf entschädigt ist. In den Jahren hat die Organisation 5000 weibliche Mitglieder aufgenommen. Die Veranstaltungen des Jugendausschusses erfreuen sich großer Beliebtheit bei der proletarischen Jugend. Das Blatt" Arbeiter. Jugend" ist in 9800 Exemplaren verbreitet. Dem einen bis jetzt in Berlin bestehenden Jugendheim wird in nächster Zeit ein zweites hinzugefügt werden. Wir ersuchen bei dieser Gelegenheit die Par­teigenossen, durch Unterstützung des Vereins" Arbeiterjugendheim" dazu beizutragen, daß unserer Jugend Gelegenheit geboten wird, sich in ihrer freien Zeit zu unterhalten und zu belehren und mit den kulturfördernden Tendenzen der Arbeiterbewegung bekannt zu werden.

Ferner widmeten wir uns einer Aufgabe, die eigentlich Sache des Staates ist, nämlich dem Schuße der Kinder gegen gewiſſenlose Ausbeutung und Mißhandlung. Die Feststellungen der Kinder­schußkommission geben ein Bild wahrhaft empörender Verhältnisse. Da sehen wir, wie Kinder im zartesten Alter, am frühen Morgen und am späten Abend, getrieben oft durch die bitterste Not in der Familie, der kapitalistischen Ausbeutung überliefert sind. Ohne einen Schimmer von Lebensfreude, ohne Ahnung von Kinderglück müssen die Aermsten ihr schweres Dasein verbringen. So wird durch die Profitgier des Kapitalismus die Jugend zahlreicher Ar. beiterfinder vergiftet und die Lebenskraft ganzer Generationen unterbunden. Eine Gesellschaftsordnung, die solche fluchwürdigen Zustände schafft, hat kein Recht zu existieren. Wenn wir die Tätig feit der Kinderschußkommission unterstützen, um die Ausbeutung der Proletarierkinder wenigstens zu mildern, so denken wir dabei auch unserer weitergehenden Bestrebungen, die auf Beseitigung dieser Gesellschaftsordnung gerichtet sind.

Ernsten Zeiten gehen wir entgegen. Das freie Wahlrecht für Preußen muß errungen werden, gleichviel, welche Opfer es foftet.

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So sah'n in Allenstein wir schon, und mit gerechtem Stolze:

noch hat dies Land manch edlen Sohn bom alten echten Holze.

Nun folgt ein weiterer Beweis den Allensteiner Schlagern:

o wie erhebt es, was man weiß vom General von Gagern!

Ja, wie der edle Ziegenbod

bleibt feinem günst'gen Sprung fern,

so machte er's im bunten Rock mit Gattinnen und Jungfern.

Das ist doch preußisch und normal

( stört nicht beim Avancieren),

nun kann kein Feind mehr die Moral des Heeres kritisieren!

Notizen.

Franz

Wie Kultursegen zu barem Gelde wird. Die Kulturwelt wird bersehen, die ähnlich einer Orgel mit Händen und Füßen gespielt wieder einmal in Atem gehalten, sie wartet mit Spannung der täg- wird. Den Schluß der Feier wird ein außerordentliches Konzert lich von allen Seiten kommenden Mitteilungen über die Erfolge der bilden, das der Glockenspieler von Mecheln mit Einschaltung von kom­Syphilisbehandlung mit Ehrlich- Hata 606. Alles spricht von binierten Gloden, Hörnern und Trompeten geben wird. Das Glocken­einem Riesenschritt nach vorwärts, von einem Kulturfortschritt. Spiel von Mecheln fann nicht nur nach Belieben gespielt" werden, Ueberall hört man Disputationen über die Frage, nur an einer es seht sich selbsttätig in jeder Stunde, halben Stunde, Viertelstunde Stelle scheint es so, als wenn die Menschen vor Arbeit und Auf- und sogar noch in jeder halben Viertelstunde in Bewegung und regung nicht dazu kämen, sich um den Kulturfortschritt zu fümmern. Spielt in jeder Stunde im ganzen 180 Tatte. Uebrigens ist auch Kennst Du das Tohuwabohu der Börsenmärkte? Da stürmt und die damit verbundene Uhr wenigstens in Europa die größte. Der drängt alles durcheinander sich überschreiend und überſtürzend. Und äußere Durchmesser des Zifferblattes mißt beinahe 12 Meter, die besonders an der einen Stelle auf dem Wertpapiermarkte der Stundenziffern haben eine Höhe von fast 2 Metern. Im Jahre Berliner Börse war es in den letztvergangenen Tagen außer- 1861 wurde ein elektrischer Betrieb für die Uhr eingerichtet. Die Kunst des Glockenspiels ist beinahe auf Frankreich , Belgien ordentlich lebendig, es war der Markt, wo die chemischen Werte gehandelt werden. Ein bestimmtes Papier wurde erst und Holland beschränkt. Besonders in Belgien herrscht eine große Langsam, vorsichtig, dann immer schärfer und deutlicher höher und Liebhaberei für Glockenspiele, die auch in neuester Zeit um einige höher getrieben. Was war denn los? Die Kundigen flüsterten sich bermehrt worden sind. In Deutschland besitzt nur das neue Rat­die angeblichen Ursachen in die Ohren, feiner wußte etwas Be- haus in München eine Schöpfung ähnlicher Art, aber in ganz mo­stimmtes, und doch machte jeder mit Börsenlatein wars. derner Ausführung. Der Glockenspielvirtuose braucht dabei nicht So Der erste Profeffor für Ohrenheilkunde in wie in Mecheln seine Arme und Beine besonders anzustrengen, ist die ganze Börsenweisheit, bon einigen ganz Klugen der Naje geführt zu werden; nirgends wird mehr sondern er sitt vor einer Klaviatur, die ungefähr der eines Har- Deutschland, Dr. Hermann Schwartze , der 1868 als solcher berufen moniums gleicht. wurde, ist in Halle gestorben. und einheitlicher im Strome mitgeschwommen wie hier. Der Prof. Ehrlich arbeitet immer noch an der weiteren Ver­Kurs des einen chemischen Aftienwertes steigt weiter. Argentinisches Wachstum. Aus einer zum argentinischen Jubi­Was ist's denn nun eigentlich? Nachdem die wenigen ganz läum erschienenen Statistik geht hervor, daß Buenos Aires jetzt die bollkommnung seines neuen Syphilismittels. Er hat jezt ein neues Seine Ein- Präparat hergestellt, das er 606 Hyperideal nennt( abgekürzt Hy"). Kundigen das erste Fett abgeschöpft haben, die in etwas Kundigen am stärksten bevölkerte Hauptstadt Südamerikas ist. auch noch ihre Kursgewinne eingesteckt haben, wird's endlich bekannt, wohnerzahl beträgt 1246 532 und übertrifft damit weit alle anderen Seine Giftigkeit ist auf ein Drittel gegen das frühere herabgesetzt. Theaterchronit. Jm Schiller Theater Char­die Höchster Farbwerte haben die Fabritation des Ehrlich Hata 606 füdamerikanischen Hauptstädte, insbesondere Rio de Janeiro ( 811 448), lottenburg ist für nächsten Sonntag, nachmittags 3 Uhr, eine Auf­übernommen! Es ist zivar noch nicht sicher, wann mit der fabrik Merito( 576 000) und Santiago de Chile ( 342 620). mäßigen Produktion des Antisyphilismittels begonnen werden tann, völkerungszahl von Montevidio beträgt 808 140, die von Savanna führung von Schillers Wilhelm Tell" angesetzt. Musitchronit. In der Kgl. Oper( bei Kroll) wird dies tut aber nichts. Wenn erst einmal das Ehrlich- Hata 606 297 159, Lima besigt 150 000 und Bogota 100 000. am 1. September die Neustudierung von Manfred" in Szene fabrikmäßig hergestellt wird, wenn jeder Kranke gern einen hohen Jahre 1857 find 3 409 540 Menschen nach Argentinien ein­Preis für die Rettung zahlt, dann, ja dann werden die Farbwerke gewandert, darunter über die Hälfte Italiener , nämlich 1892 721, gehen. Im gleichen Monat beginnt Geraldine Farrar die Serie schöne Geschäfte machen. Und deswegen hoch die Wissenschaft, hoch ferner 882 271 Spanier, 192 486 Franzosen, 93 394 Russen, ihrer Vorstellungen, die u. a. Romeo und Julia "," Manon" bringen der Kulturfortschritt, der sich im Kurszettel ausdrückt, der sich in 64 252 Desterreicher und 60 359 Araber. Die Provinz Buenos Aires werden. Es folgt im Oktober das Gastspiel Carusos, das neben Carmen" und" Aida" den Liebestrant" von Donizetti in Aussicht bares Geld umwandelt, lange ehe er zur Wirklichkeit geworden ist. wird von 1840 362 Menschen bewohnt; der am dichtesten bevölkerte Die Börse hat heute schon das Geld eingestedt, das Bezirk ist der von Avellaneda, wo 775 Bewohner auf den Quadrat- stellt. Für die erste Novemberhälfte ist die erste deutsche Aufführung mit dem Antisyphilismittel in 8utunft aller Wahrscheinlichkeit filometer kommen, während der Bezirk Billamarina mit 6 Personen von Leoncavallos umgearbeiteter Oper Maia" vorgesehen. einmal verdient werden wird. Heiliger Kapitalismus, per Quadratkilometer am schwächsten besiedelt ist. Die volkreichsten einen Versuch vor, die Flugmaschine bereits jest in ihren Dienst zu Die Luftpost. Die englische Postverwaltung bereitet wie bist du doch groß und herrlich, du sorgft doch immer dafür, daß Bezirke nach Avellaneda sind die von S. Fernando, S. Isidoro, stellen. Graham White, der erfolgreiche englische Flieger, soll den uns, der Börsenspekulation nie die Luft ausgeht, deine Kulturfort S. Martin, Vicente Lopez, Lomas de Zamora und Moron, die alle Briefträger spielen. Ein Ballen von 75 Kilogramm Brieffachen, der schritte sind unfere Profite! in der nächsten Umgebung von der Hauptstadt liegen, in 20 Minuten auf dem gewöhnlichen Wege zum Hauptpostamt von Blackpool be per Bahn von ihr zu erreichen sind und außerdem mit ihr aus- fördert ist, wird Graham White übergeben werden, der sie an die gezeichnete elektrische Linien unterhalten.

Armes Ehrlich- Hata 606! Glockenspielvirtuosen. Ein musikalischer Wettstreit, wie er wahrscheinlich noch niemals vorgekommen ist, wird in den Tagen bes 21. und 22. August in der alten belgischen Stadt Mecheln statt­finden. In dem Turm der Kirche des Heiligen Romuald hängt dort ein berühmtes Glockenspiel, dessen Anfänge auf das Jahr 1441 zurückgehen. Die Uhr selbst ist noch erheblich älter und war im Jahr 1372 nächst einem in Paris geschaffenen Werk die älteste Turmuhr. Das Glockenspiel ist dann im Laufe der Jahrhunderte noch weiter ausgebaut worden und wird jetzt von Kennern als das schönste der Welt bezeichnet. Es besteht aus 45 Glocken, die zu fammen ein Gewicht von 35 000 Kilogramm befizen. Die schwerste, ber sogenannte Salvator, wiegt allein beinahe 9000 Kilogramm.

Humor und Satire. Rehabilitierung.

Nu immerhin, ich finde keck,

es scheint sich aufzuklären. Wie konnte denn auch jener Dred

in Deutschland lange währen!

Die ganze Eulenburgerei samt Lynar und was weiß ich furz, die perverse Schweinerei, fie war nicht deutsch, nicht preußisch.

Die Bes

Seit dem

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Küste von Southport befördern wird, wo sie ein Postautomobil in Empfang nehmen soll. Man hofft auf diese Weise eine Verzögerung der Post, die durch einen großen Umweg entsteht, zu verhindern. Die dabei gebrauchte Zeit soll genau festgestellt werden.

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Der Verbrauch von Kakao auf der ganzen Erde ist nach dem Prometheus" im Jahre 1909 um 31 Millionen Kilogramm auf rund 195 Millionen Kilogramm gestiegen. Von der Verbrauchs­zunahme entfallen 11 Millionen Stilogramm auf Amerifa, 62 Millionen Kilogramm auf Deutschland , 31 Millionen Kilo­gramm auf Holland und 8 Millionen Kilogramm auf England. Geringere Zunahmen weist der Kakaoverbrauch in Desterreich, Ruß land, Frankreich , Belgien und Norwegen auf.