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Nr. 212. 27. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt, Sonnabend, 10. September 1910.

Partei- Angelegenheiten.

Ihaft hält er mit einer Hand dieses umschlungen, mit der diesen Plak geht das vornehme W- Bublifum, über diesen Platz anderen das Kind. Mit Mühe gelingt es, Vater und Kind fahren die hohen Herrschaften zur Bahn; es wird behauptet, es in das Innere des Kahnes zu ziehen. Wie erlöst atmen die würde häßlich aussehen, wenn die Blumenfrauen dort säßen. Zuschauer von den Kähnen und von dem Ufer auf. Bald Sollte das wirklich der wichtigste Grund zu der Entziehung der ist der kleine Liebling wieder zum Leben erweckt, das einfachsten Menschenrechte sein? Gine Frau muß 3 M. Polizei­Schwesterchen bleibt bei ihm, Vater und Mutter aber gehen strafe zahlen, weil sie einen leeren, au umfangreichen" Korb an wieder ins Karrenjoch. Die brennende Sonne hat die durch eine Platatsäule( am Potsdamer Platz  ) gestellt hat. Der Korb näßte Kleidung bald wieder getrodnet. Unermüdlich geht es hatte die bekannte übliche Größe der Verkaufs- Blumenförbe. Wie weiter. Doch der Mann beginnt sich jest matter zu fühlen. lange muß die Frau stehen, um diese drei Mark wieder zu ver­Er glaubt, daß es besser ist, wenn er die Arbeit für eine dienen! Weile unterbricht. Troß der drückenden Hize jagt ein Schauer durch seinen erschlafften Leib. Er geht in die Kajüte und legt sich ins Bett. Eine Stunde später führt das kleine Mäd­

Bierter Wahlkreis. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Bibliothet von der Goßlerstraße 10/11 nach dem Lokal von Neumann, Beymestraße 11, Gde Rotherstraße, verlegt worden ist. Die Bücherausgabe erfolgt jeden Mittwoch und Sonn­abend, abends von 8 bis 10 Uhr. Der Vorstand. Kallberge- Rüdersdorf. Am Sonntag, den 11. September, nach­mittags 3 Uhr findet im Gasthaus zur Linde", Inh. Rich. Roll, Heinigstr. 19, eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen statt. Tagesordnung: 1. Kaiserreden, Fleischnot und Lebensmittel­berteuerung." Referent: Redakteur Karl Wermuth   Berlin  . 2. Distusfion. Sorge jeder für zahlreichen Besuch der Versammlung. chen einen Arzt nach der Zille. Der Einberufer.

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Wandlik- Basdorf( Bezirk Bankow  ). Am Sonntag, den 11. Sep­tember, nachmittags 8 Uhr findet bei Lassan  , Gesellschaftshaus, Bandlig i. 6. Mark, eine große Volksversammlung statt. Redakteur Genoffe H. Blod spricht über Wilhelm II.   als Instrument des Himmels". Vor der Versammlung um 2 Uhr Sigung der Bahl­Stelle des Sozialdemokratischen Wahlvereins. Abfahrt für die Pan­lower Genossen 1223 und 105 ab Reinickendorf  - Rosenthal. Bruchmühle. Am Sonntag, den 11. September, abends 7%, Uhr findet bei Nagel, Prinz- Heinrich- Straße, unser fälliger Bahlabend statt. Nowawes  . Am Mittwoch, den 14. September, abends 81%, Uhr findet im Schmidtschen Lokal, Wilhelmstr. 43, die Versammlung des Wahlvereins statt. Berichterstattung vom Internationalen Sozialisten tongreß. Referent Reichstagsabgeordneter Frig Bubeil. Gäste haben Zutritt, auch werden neue Mitglieder aufgenommen.

Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

Am Kanal.

Inmitten der Großstadt. Von hohen Backsteinmauern eingefaßt, liegt die schmutziggraue Wasserfläche da. An den Steinwänden hat sich Teer und anderer Schmutz angesammelt und verunziert das an sich schon unfreundliche Becken noch mehr. Langsam und geräuschlos fließt das Wasser dahin. Kein Lüftchen, feine Welle! In einer Ecke ruhen mit ge­schlossenen Augen und herabhängendem Schnabel ein paar Enten. Ihr weißes Gefieder leuchtet und hebt sich in wohl­tuendem Kontrast von der schmußigen Fläche ab. Nichts ver­rät, daß Leben in ihnen ist. Als wären sie versteinert, sigen ste da.

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Und alles um das liebe bißchen Brot.

Stadtratswahlen

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Müssen denn fißende Blumenfrauen ein häßlicheres Plazbild geben als stehende? Es wäre doch eine verdienstliche Aufgabe, wenn die Frauenwohltätigkeitsvereine mit ihren hohen Protekto rinnen sich der abgemarterten Blumenfrauen annehmen würden. Die Frauen des Westens, die ihren Blumenbedarf am Potsdamer Platz   deden, sollten nicht fernerhin gleichgültig und teilnahmlos an den geplagten Blumenfrauen vorübergehen.

Die Polizeiverordnung, daß Frauen gezwungen werden, den ganzen Tag ihr Verkaufsgewerbe stehend auszuüben, ist eine der Gesundheit hohnsprechende Maßregel, eine moderne Folter!" Der Appell, den der Einsender an die vornehmen Frauen des Westens oder gar an die Frauenwohltätigkeitsvereine mit ihren hohen Protektorinnen richiet, dürfte wirkungslos verhallen. Diese Kreise haben anderes zu tun, als sich für die geplagten Blumen­händlerinnen ins Zeug zu legen. Die Händlerinnen müssen heut zutage noch froh sein, daß sie stehend handeln können und nicht weggejagt und mit Strafmandaten" beglüdt" werden.

Aus der Magistratssitung.

muß die Stadtverordnetenversammlung in Kürze wieder vor­nehmen. Bis auf eine Stelle, die eine befoldete ist, handelt es sich um unbesoldete Stadträte. Es sind acht Stellen zu besetzen. Bekanntlich setzt sich der Magistrat aus 34 Magistrats­mitgliedern zusammen, von denen die eine Hälfte besoldet wird, während der andere Teil ehrenamtlich tätig ist. Die einzelnen Mitglieder des Magistrats werden von der Stadt verordnetenversammlung gewählt und zwar auf sechs Jahre. Scheidet während der Wahlperiode ein Mitglied aus, so wird eine Ersagwahl notwendig. Die Wahlzeit dieses Ersatzmannes geht mit dem Termin zu Ende, der für die ordentliche Wahl maßgebend war. Es bestehen für die Mandatsdauer die­selben Vorschriften, wie für die Wahl von Stadtverordneten. Der Magistrat beschloß in seiner heutigen Sibung, an die So ist es gefommen, daß acht unbefoldete Stadträte zur Wahl Stadtverordnetenversammlung eine Vorlage betreffend Erhöhung stehen. Darüber setzt sich das Berliner Tageblatt" die Ver- des Wohnungsgeldzuschusses an die Lehrer der städtischen höheren Lehranstalten gelangen zu lassen. Nachdem durch das Gesez vom wunderungsmütze auf. Es schreibt: 25. Juni 1910 der Wohnungsgeldguschuß der an staatlichen höheren Behranstalten angestellten Lehrer endgültig festgesetzt worden ist, soll eine entsprechende Festsetzung des Wohnungsgeldzuschusses für die Lehrer an den städtischen höheren Schulen erfolgen. Demgemäß erhöht sich der Wohnungsgeldzuschuß der Oberlehrer von 1200 m. auf 1300 M. und der der anderen Lehrpersonen von 720 auf 800 M. Die Erhöhung soll mit rückwirkender Kraft vom 1. April 1910 ein­treten. Sie erfordert einen Kostenaufwand von rund 87 000 m.

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und

Mit Verwunderung wird man- und zwar nicht nur in Berlin  , sondern überall, wohin die Kunde gedrungen von der Tatsache Kenntnis nehmen, daß nicht weniger als acht un­befoldete Stadträte in Berlin   zur Wahl stehen. Ein gleicher, ja auch nur ähnlicher Wahlaft dürfte faum irgendwo notwendig ge­worden sein. Sicher, daß er in den Annalen unserer Stadt ohne Beispiel dasteht; und setzen wir nur unbedenklich hinzu, gottlob, daß dem bislang so gewesen. Acht unbefoldete Stadtratstellen sind oder werden frei. Auch dem gleichgültigsten Sinne, auch dem Ueber Erholungsplätze und Publikum brachten wir in unserer blödesten Auge muß solch eine ungewöhnliche Tatsache auffällig er- Nummer vom 24. August eine längere Notiz, in der wir über Ab­scheinen und zum Nachdenken über sie geradezu herausfordern. sperrung gewiffer Teile des Treptower Parkes zu bestimmten Zeiten Wie konnte das überhaupt nur möglich werden? Was liegen für das große Publikum Klage führten. hierzu wohl für Gründe, für Veranlassungen vor? Jst plötzlich Daraufhin erhalten wir jetzt vom Magistrat ein Schreiben, in Es ist gegen Mittag. Die Sonne meint es noch gut. ein großes Sterben unter den Magistratsmitgliedern von Berlin   dem dargelegt ist, daß in unserer Notiz einige Unrichtigkeiten ents Ueber die erhitten Eisenstangen des Böschungsgeländes dehnen ausgebrochen? Was in aller Welt ist vorgegangen, daß solch halten feien. Es sei nicht richtig, daß am Sonntag, dem 21. August, fich in träger Melancholie einige beschäftigungslose Arbeiter weitflaffende Lücken in dieser Verwaltungsförperschaft entstanden die große Spielwiese im Treptower Park in ihrer ganzen Aus­in abgeschabtem Werktagskleid. Nicht weit davon flimmen sein fonnten? Ueber einen Buntt tönnen wir wenigstens unseren dehnung abgesperrt und einigen Sportsvereinen zur Verfügung ges Lefern die bündige Auskunft geben, die, wenn sie auch nur ſtellt worden sei. Die Wiese sei überhaupt nicht, auch nicht in Kinder in furzen, vom Spiel im Sande beschmutzten negativ ausfällt, eine allgemeine Beruhigung der etwa aufgeregten einzelnen Teilen, abgesperrt worden. Das Tamburinspielen Kleidchen an den Umfriedungsstangen hinauf. Alle Cine fei Bürgerkreife unbedingt eintreten zu laffen geeignet ist. natürlich erlaubt, soweit der Plaß es zuläßt, blicken sie, ohne jedoch sonderlich biel Interesse lediglich auf den Magistrat unserer guten Stadt Berlin   sich be- Platz sei nach Aussage der Wächter an jenem Sonntage dabei zu bekunden, auf das Leben hinab, das sich jetzt nach schränkende Epidemie ist durch das städtische Statistische Anit nicht noch genügend vorhanden gewefen, obwohl die Wiese wie an anderen furzer Mittagspause da abzuspielen beginnt. Drei mächtige, ermittelt worden. Die Lücken sind also nicht plöglich, sondern nach Sonntagen von zahlreichen Frauen und Kindern besucht gewesen sei. mit weißen Backsteinen vollgepackte Rähne liegen an der einen und nach entstanden; zumeist im ganz natürlichen Gange der Die Wiese sei nach wie vor außer Sonntags noch Mittwochs und Scite des Beckens. Den ganzen Kahn entlang, über die Dinge. Die Amtszeit mancher unter den unbesoldeten Stadträten Freitags den ganzen Tag über dem Publikum freigegeben entgegen Böschung hinweg, bis hinauf zur Straße durch eine Deffnung war abgelaufen, bei einigen steht das Ende ihrer Wahlperiode unserer Mitteilung, daß an den zwei Wochentagen nur die Nach unmittelbar bevor. So haben sich denn nach und nach die er- mittage frei scien. Der große Spielplan fei allerdings nach der eisernen Einfriedigung läuft eine schmale, aber starke Ledigten Stellen vermehrt und einen Wahlatt im großen erforder- Beendigung der Ferien zum Zwede der Neubesamung der schad Bohle. Sie ruht auf massiven Schwellen, die quer über die lich gemacht." haften Stellen um ein weiteres Drittel abgesperrt worden( ein Bille gelegt sind. Auf der Zille und der schmalen Landungs­Ein sonderbarer Erguß! Erst tut das" Tageblatt" fo, Drittel hat schon vorher zum gleichen Zwecke dem Verkehr entzogen brücke herrscht Leben. Unaufhörlich mit einer gewissen Ein- als sei Wunder was geschehen und schließlich kommt es zum werden müssen), da jezt die beste Zeit zur Vornahme dieser Arbeiten tönigkeit wird das weiße Material aus dem ellipsenförmigen Schlusse teilweise dahinter, daß die Sache sich doch noch ganz sei und auch das Bedürfnis zum Spielen nicht mehr so groß sei wie Leibe des hölzernen Ungetüms gearrt. Die Karre steht auf natürlich erklären läßt. In Wirklichkeit liegt die Sache so, im Hochsommer. Die Fläche habe sich in furzer Zeit in Drittel der schmalen Holzbrücke, unter ihr eine Frau, die in schneller wie wir oben dargelegt haben. Wenn 34 Stadträte auf ie bes Blages voraussichtlich im nächsten Jahre zum Beginn der Ferien schön wieder begrünt, so daß die beiden jetzt abgesperrten Reihenfolge dem Manne die Steine hinaufreicht. Immer zwei sechs Jahre gewählt sind, so stehen sie eben nach Ablauf ihrer wieder zur Benutzung freigegeben werden können. Stück auf einmal. Ein Bücken und Aufrichten folgt dem Wahlzeit von neuem zur Wahl. Diese Wahlen wiederholen Wir möchten hierzu bemerken, daß der Spielplatz am 21. August, andern. Beiden läuft der Schweiß über Gesicht und Hände. sich periodisch, und da in den meisten Fällen die Amtszeit wie uns Augenzeugen bestätigen, in seiner ganzen Länge und Breite Die Luft ist geschwängert mit dem weißen Ziegelstaube. Die Steine sind von scharfförniger Masse; hätten die Emsigen Stadtverordneten  , so werden eben immer am Schlusse be- ist. Was die Sportvereine betrifft, die Tamburinspiele ausfochten, Steine sind von scharfförniger Masse; hätten die Emsigen immer mit Jahresschluß abläuft, genau so wie das Anit der durch Stride, die über Stangen gezogen waren, abgesperrt gewesen nicht ihre Handflächen mit Leder versehen, jeder Griff würde erbarmungslos die Haut verlegen, bis das rote Blut durch stimmter Jahre eine ganze Anzahl Stadtratswahlen zu voll- so steht die Sachlage so, daß die Leutchen den Teil des Plates, fickerte. Ab und zu fährt sich die Frau mit der bestaubten ziehen sein. Das ist so wenig verwunderlich, wie alle zwei der der Benutzung frei stand, für sich in Anspruch nahmen und das Publikum am Betreten der Wiese hinderten und störten. Hatten die Leute tein ausschließliches Recht zur Benuzung der Wiese, so hätten Hand über das von Schweiß perlende Gesicht und den rot- Jahre 48 Stadtverordnete zur Wahl stehen. Natürlich ist es wünschenswert, wenn die Stadtverordneten die Bartwächter dafür sorgen müssen, daß das andere Publikum an gebrannten Naden. Die Karre ist vollgepadt. Der Mann befestigt seinen sich die zur Wahl eines Stadtrats stehenden Personen genau der Benutzung der Wiese nicht gehindert worden wäre, wie es tat­Silfsriemen, der ihm von der Schulter baumelt, an den ansehen. Es ist leider eine traurige Tatsache, daß nicht fächlich gehindert worden ist. In Wirklichkeit lief die Sache auf eine Griffen, und strammt seinen Körper, um die schwere Baft immer die fähigsten und intelligentesten Leute auf den Stadt- gänzliche Sperre des Plates für das große Bublifum hinaus, auch wenn die Sperrung nicht von der Parkverwaltung veranlaßt vorwärts zu schieben. Ein junges Mädchen, ein Kind von ratssessein ſigen. Im Magistrat stagniert seit Jahren alles. Keine Neuerung, worden ist. etwa zehn oder zwölf Jahren, zieht vorn an einem dünnen Der Bericht über die lehte Stadtverordneten- Versammlung läßt Tau, um so dem Vater das schwere Starren zu erleichtern. feine großzügige Reform auf irgend einem Gebiete ist zu ver­Auch die Mutter ist auf die Bohle heraufgeklettert und stößt zeichnen. Der Bureaukratismus hat alles überwuchert. Nur den Genoffen Dr. Weyl 1. Spalte Beile 84 von unten in seiner hinten nach. Beide Hände preßt sie ohne weiteres an das mühsam und widerwillig läßt man sich zu Zugeständnissen Darlegung über die Wasserfrage sagen: Diese vier Millionen Gesäß ihres Mannes und schiebt so auch mit ihren Händen herbei. Mit einem Konservativismus hängt man am Alther- Stubilmeter stellen airfa 15 000 Stubifmeter täglich dar, also noch noch die schwere Laft. In raschem Tempo geht es den schmalen gebrachten, daß mancher Konservativer dagegen als ein Fort- 4000 mehr, als jetzt die Erweiterung des Seewafferwertes liefern Steg hinan, auf die Straße, wo auf einem bereitstehenden Schrittsmann gelten fann. Das fann natürlich nicht anders foll." Bum besseren Verständnis gehört der folgende Sak: Sie tönnten sehr wohl durch artesische Brunnen Wagen der Inhalt der Karre geladen wird. Dann wieder sein, weil die Stellen von unseren Kommunalfreifinnigen ver- oder aus dem Spreelauf und dessen Abzwei rasch zurück und ohne Pause wiederholt sich der Vorgang geben werden. Sozialdemokraten gehörten im Magiftrat gungen durch Pumpen gefördert werden, es zwei- dreizehn bis zwanzigmal. Dann ein furzes Ver- hinein, um ihm endlich einmal frisches Leben einzuhauchen. braucht nicht Grundwasser zu sein." schnaufen, ein Wischen mit einem Tuch oder mit der Schürze Das wird natürlich nicht geschehen. Die Freisinnigen werden über das heiße Gesicht, ein Blick nach der Sonne, dann geht sich in acht nehmen, Leute von uns zu wählen und wären sie noch so befähigt und außerdem würde die Regierung durch Verweigerung der Bestätigung das ihrige tun.

es unerbittlich weiter.

Es muß sein, es geht ums liebe Brot, um das bißchen Leben. Wie leicht kann ein Hitzschlag einem Menschenleben ein trauriges Ende machen oder ein Fehltritt von der schmalen Landungsbohle und ein Fall auf die Steinmassen ein Unglück heraufbeschwören.

Das Los der Blumenhändlerinnen

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Eine neue Brücke über die Spree. In der Nähe von Treptow  soll eine neue Brüde über die Spree gebaut werden. Die Verhand lungen zwischen dem Landratsamt, den Gemeinden und Inter­effenten sind eingeleitet. Stralau, Treptow   und Rummelsburg  wünschen den Bau zu fördern. Die Kosten sind aber so bedeutend, daß diese Gemeinden ohne Beihilfen kaum in der Lage sein dürften, ist kein beneidenswertes. Bekanntlich ist es schon lange das Be- den Bau, der über eine Million Mark fosten dürfte, allein auszu­streben der Blumenladeninhaber, dem Handel mit Blumen auf führen. Mit dem Brückenbau allein ist es nämlich nicht getan, es müssen auch Zufahrtsstraßen angelegt und Terrains erworben Plöklich tönt vom Ufer ein lauter Schrei. Ein kleines den Straßen und Pläßen den Garaus zu machen. Und in der Tat werden. Nicht minder nötig wie dicje Brücke ist eine oder mehrere Mädchen hat ihn ausgestoßen und deutet mit ihrer Hand nach führen die Blumenhändlerinnen eine recht traurige Eristenz. Wie Brüden an der Oberspree und Dahme  . Zwischen Köpenick   und dem Hinterende der Zille. Alle Blicke folgen ihr. Die halb die Straßenhändler, die mit Obst und anderen Waren handeln, Schmödwik macht sich das Fehlen einer Brüde immer mehr be eingeschlafenen Geländerphilosophen werden lebendig und die müssen sie ständig Obacht geben, ob sich nicht in der Nähe ihres merkbar. Die Fähre bei Grünau   genügt schon seit langer Zeit für glutgebräunten Stahnarbeiter halten unwillkürlich in ihrer Standortes ein Schußmann blicken läßt, der sie wegen Einnahme den Verkehr nicht mehr. Dort ist eine Brüde ebenso nötig wie bei Beschäftigung inne. Dort ist ein ruhig spielendes Kind lautlos eines festen Standes anzeigt und ihnen zu Strafmandaten verhilft. Treptow  . Bisher waren aber alle Bemühungen in dieser Richtung von der grüngestrichenen Verdachung in die durstige Flut Im wesentlichen sind diese Händlerinnen vogelfrei und vielfach auf vergeblich. Die Kosten waren den Beteiligten zu hoch. hinabgegeglitten. Niemand, nur das Mädchen hat es beob- die Gnade des Schuhmannes angewiesen. Hierzu wird uns ge­Wie die Schuldeputation Beschwerden erledigt, achtet. Mit einem Schreckensschrei läßt der Vater die Karre fchrieben: stehen und eilt mit entsegten Mienen nach der angedeuteten" Die Blumenfrauen am Potsdamer Platz   führen wie alle davon haben wir manche Probe kennen gelernt. Hier ist eine neue, Stelle. Noch schwimmt der kleine Körper mit dem blau- Straßenverkäufer einen bitter traurigen Kampf gegen die Ber  - die uns sehr beachtenswert scheint: In der 195. Knaben- Gemeindeschule( Mana  gestreiften Kleidchen an der Oberfläche, fast am Kahn, ruhig liner Polizeiwillkür. Die Frauen werden gezwungen, teuffelstraße) hatte in Klasse II O ein Schüler B. das Pech, und still, anscheinend ist das Kleine durch den plötzlichen den ganzen Tag mit den Blumenförben stehend ihre Ware feil beim Lehrer horning im Deutsch  - Unterricht ein Gedicht nicht Schreck bewußtlos geworden. Entsetzte Jammerschreie der zuhalten. Außerdem ist es ihnen verboten, den um den Leib oder sicher auffagen zu können. Herr Hörning hätte dem Jungen gerne Mutter werden vernehmbar. Weit ist der Kahn bereits als gebundenen Blumenkorb auf den Erdboden zu stellen. Der eine Tracht Brügel gegeben, aber an jenem Tage hatte Hörning geleert und zu hoch steht sein Rand über dem Wasser, um das Storb muß dauernd gehalten werden, wenn nicht gerade ein eine Verlegung am rechten Arm. Da er wohl nicht mit der minder Kind von oben erreichen zu können. Schon verschwindet das einsichtsvoller Schußmann ein Auge zudrüdt, der das Qualvolle leistungsfähigen Linten den Stod schwingen wollte, so ließ er die blauschimmernde Kleidchen. Mit einem Sprunge ist der dieser abscheulichen Verordnung richtig zu schätzen vermag. Wer Prügelegetution durch einen Kollegen besorgen. Hörning faßte den Vater über die Wandung. Plätschernd schlägt ihm das jetzt einen Funken von Verständnis für den Körperzustand des Weibes 2. mit der linken Hand am Kragen und führte ihn nach Klasse III O H.s Kreise ziehende Wasser ins Gesicht, sein dampfender Körper hat, wird ermessen, was es bedeutet, zwangsweise den ganzen Tag zum Lehrer Daleit, der dann im Auftrage 5.8 dem Sünder drei Stochiebe gab. drei Stochiebe gab. Bei dem Transport des abzustrafenden ist gekühlt. Doch seine Hände haben bereits den kleinen leb- über zu stehen und einen Korb am Leibe zu halten. Jungen scheint nun Herr H. sehr derb zugepadt zu haben. Als B. Losen Gegenstand erfaßt. Ein Kamerad ist ihm zu Hilfe Auf dem Alexanderplab und an anderen Pläßen dürfen die nach Klase II O zurüdfehrte, zeigte fich sein Chemisett born geeilt und reicht ihm das knotige Ende eines Laues. Krampf- Frauen si zen, weshalb nicht auf dem Potsdamer Plaz? Ueber vom als hinab bis auf die Brust in einer Bänge