Nr. 214. 27. Jahrgang.
fündete, wohl erwogen, daß vielleicht der Zwang der Fürsorgeanstalt Hoffnung reicher. Wenn diese Kollegen nicht das Hoffen berlernen,
twas auf dem Angeklagten gelastet hat. Der Angeklagte habe aber gezeigt, daß ihm die Freiheit nicht dienlich ist und er in der Zwangsaufsicht nicht erzogen werden kann. Der Angeklagte, der über sein Alter hinaus entwickelt sei, habe die Straftaten in überaus gemein. gefährlicher und raffinierter Weise ausgeführt und verdiene deshalb eine exemplarische Strafe.
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werden sie voraussichtlich" noch recht lange hoffen dürfen, ehe fie in ihrer Hoffnung einmal der Hoffnung Naum geben dürfen, auf Erfüllung ihrer Hoffnung hoffen zu können!
Gestern begann in Danzig die Tagung des Deutschen Juriftentages. Es ist die dreißigste seit der im Jahre 1860 erfolgten Es gärt unter den Schmieden! Sie sehen, daß sie die Bes Begründung des Juristentages. Auf der Tagesordnung stehen sechs trogenen sind. Die Männer, die sie in den Landtag gesandt, sie Punkte: 1. Beschränkung der Haftung des persönlichen Schuldners brachten nicht das, was man glaubte, daß sie bringen sollten beim Ausfall der Hypothek. 2. Empfiehlt es sich, soziale Vorschriften Als die Petitionen der Eisenbahner zur Beratung tamen, in der Art der für die Handlungsgehilfen bestehenden für Privatangestellte überhaupt zu treffen? Wie zu jedem Punkte der Tages Weise andere Leute schwer geschädigt. Aber im letzten Grunde ich Der elternlose, mittellose Angeklagte hat in raffiniertester legten die sozialdemokratischen Abgeordneten mit denen der bürgerlichen Parteien ordnung liegen auch zu dieſem zwei gedruckte Gutachten vor. Sie war doch nicht er, sondern war die Gesellschaftsordnung, fest-- die Petitionen im großen Korb au verfenten. So wurde husch, husch über die Petitionen Potthoff erstattet. Berichterstatter für das Plenum des Juristen- die den anscheinend recht begabten Jungen hilf- und stüglos hinwegbalanziert, um ja recht bald zum Schluß tages find: der frühere österreichische Justizminister Dr. Klein und ließ, die eigentlich schuldige. Und kann eine Gefängnisstrafe des Landtages zu tommen. Den Schluß fennen wir ja, der Abgeordnete Dr. Jund- Leipzig. Ein dritter Punkt der Tages- ihn bessern"? Das Fürsorge" system hat in diesem Falle ihn kennt ganz Deutschland , die ganze Welt ist von ihm unterrichtet. ordnung betrifft die Frage, ob sich gesetzliche Vorschriften über die völlig versagt und mußte versagen, weil unser gesamtes Daß der würdige Schluß" auch der Sache würdig ist, daß neben rechtliche Stellung des Sammelbermögens empfehlen. Ein weiteres Fürsorgesystem leider nicht auf Ausbildung der körperlichen dem„ vielen positiven Arbeiten" noch viel mehr unpositives, unThema der Tagesordnung lautet: empfehlen sich für Streitigkeiten und geistigen Fähigkeiten und Erziehung von Charakter- fruchtbares, für die Arbeiter direkt schädliches dabei war, glaubten aus dem Gebiete des gewerblichen Rechtsschutes Sondergerichte? stärke, Selbstachtung und Moral, sondern auf Ausbeutung wir nicht der Deffentlichkeit vorenthalten zu sollen." Fünftens liegt dem Juristentag wiederum das Thema vor, ob ein
find von Professor Dr. Erdmann- Erlangen und Abgeordneten Dr.
Die einzelnen Tagesordnungspunkte werden drei verschiedenen Abteilungen zur Vorberatung überwiesen. Der dritte und sechste Tagesordnungspunkt erheischt allgemeines Interesse. Ueber diefelben behalten wir uns eine besondere Besprechung vor. Der Juriftentag ist außerordentlich zahlreich von mehr als 400 Perfonen besucht. Begrüßt wurde er unter anderem vom Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Lisco.
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Der Jugendliche Scheckamt- Räuber,
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Aus der Partei.
Eine badische Stimme zur Taktik der badischen Landtagsfraktion.
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Bedürfnis für ein Deutsches Reichsverwaltungsgericht besteht. Der der Kräfte der jungen Menschen gerichtet ist, sobald der Unglaubliches aus Baden. sechste Punkt der Tagesordnung betrifft die Frage der Strafmittel ministeriellen Anweisung entsprechend vorzugsweise mit landim Borentwurf zum deutschen Strafgesetzbuch. wirtschaftlichen Arbeiten zwecks Linderung der„ Leutenot" Der Karlsruher „ Volksfreund" kommt in feiner Sonntags die der Fürsorge Ueberwiesenen beschäftigt werden. Welche Er stellt fest, daß die sozialdemokratische Partei von Karlsruhe mit dem nummer auf unsere unter obiger Spizmarke gebrachte Notiz zurück. Vorbildung für einen Beruf, welche Waffen für einen ehr- Arbeiterdiskussionsklub nicht das geringste zu tun hat. Daß aber lichen Kampf im Dasein hat die Fürsorgeerziehung dem sozialdemokratische Arbeiter an diesem Diskussionsklub teilnehmen, das Verurteilten gewährt? Reine. Vielleicht wäre aus gibt der Volksfreund" zu, und daß er ihn durch Berichte über seine dem jungen Menschen ein tüchtiger Mensch geworden, wenn Verhandlungen fördert, das steht fest. Er muß also doch der er einer verständig geleiteten Fürsorgeerziehung überwiesen wäre. Meinung sein, daß die Bestrebungen dieses Arbeiterdiskussionsklubs Es ist nicht Zufall, daß gerade Bosen und Schlesien am Förderung verdienen. Der„ Voltsfreund" meint, er habe den rein meisten Verbrecher durch ihre Fürsorge" geradezu natür- referierenden Bericht aufgenommen wie Dutzende anderer und habe lich ohne Absicht der Anstaltsleiter züchten. In hohem schauung über Goethe hinzuzufügen, weil die Leser wußten:„ Das, nicht nötig gehabt, eine Verwahrung gegen die stadtvikarliche An Grade bedauernswert ist, daß ein in Fürsorgesachen so er- was im Arbeiterdiskussionsklub gesagt wurde, ist eben die Meinung ber einige Zeit lang in der Nähe des Postscheckamts in der Doro- fahrener Richter wie Dr. Köhne als einziges Mittel eine der Redner dieses Klubs, die„ Vollsfreund"-Redaktion gibt sie wieder, theenstraße sein Unwesen trieb und längere Zeit vergeblich von der lange Gefängnisstrafe kannte. Unseres Erachtens wirkt eine wie sie über gar viele andere Veranstaltungen berichtet und berichten Bolizei gesucht wurde, stand gestern in der Person des 15jährigen solche genau wie Fürsorgezöglings Adolf Conrad vor den Schranken des Jugend- Mangels aller Einrichtungen zur geistigen und eine verfehlte Fürsorge infolge des muß, aber sie identifiziert sich nicht mit ihnen." gerichts in der Grunerstraße, unter Vorsitz des Amtsgerichtsrats Wir erlauben uns der Ansicht zu sein, daß der Karlsruher Dr. Köhne. Er hat am 3. Juli einen echten Gaunertrick gegen einen sittlichen Bildung der Gefängniszöglinge Voltsfreund" eben diesen Bericht nicht wie Dutzende andere über schäftigt war, damit betraut worden war, einen Tausendmarkschein stellt sich das denkbar schlechteste Zeugnis aus, wenn sie, wie Tätigkeit macht, so darf ein sozialdemokratisches Blatt, wenn den 15jährigen Lehrling ausgeführt, der von der Firma, bei der er be- wie eine Erziehung zu Verbrechen. Die bürgerliche Gesellschaft andere Veranstaltungen einfach abdrucken durfte. Wenn ein Klub sich Arbeiterdiskussionsklub nennt, Arbeiter zu den Objekten seiner nach dem Postamt in der Dorotheenstraße zu bringen. Unterwegs in diesem Falle erklärt: wir haben keine ausreichenden Arbeitern dort derartiges Beug, wie der Vortrag des Herrn Stadtfragte er den Angeklagten nach der Lage des Postamts, dieser ver- Mittel, um einen offensichtlich recht intelligenten Menschen zu vifars vorgesetzt wird, dazu nicht schweigen, darf, wenn es die sprach, es ihm zu zeigen und nahm, angeblich zu größerer Sicher einem nützlichen Gliede der Gesellschaft zu erziehen. Aende- Sache der Arbeiterbildung ernstnimmt, nicht noch durch Verbreitung heit, den Tausendmarkschein an sich, oder vielmehr er steckte ihn rung des Fürsorgesystems an Haupt und in einen leeren Beutel, den der Lehrling bei sich trug. Als letzterer Stelle der pharifäischen Lobpreisung unseres heutigen Systems den Arbeitern empfehlen. Gliedern an der Einladung zum nächsten Vortrag die Bestrebungen des Klubs am Schalter den Beutel öffnete, sah er zu seinem Entsetzen, daß Es müßte die Arbeiter davor zu bes statt des Tausendmarkscheins sich nur ein leeres Stüd Bapier darin täte dringend not. Ein Kind von 15 Jahren auf ein Jahr wahren suchen, durch das Anhören solcher Vorträge ihre Zeit befand. Sein vorsichtiger Begleiter aber war inzwischen ver- ins Gefängnis schicken, heißt: alles tun, um die geistigen Studium derjenigen Wissensgebiete verwenden sollten, die den unnütz zu bergeuden, die Zeit, die sie lieber für das schwunden. und sittlichen Fähigkeiten des Verurteilten nach der Richtung Arbeitern Kurze Zeit darauf verübte der Angeklagte einen ähnlichen einer gemeingefährlichen Schädigung zu entwickeln. Das zu ermuntert, solche Vorträge anzuhören, wäre es doch wohl angebrachter, weit wertvoller find. Ehe man die Arbeiter Streit gegen den Lehrling einer Weißenseer Firma, dem er sich auf verhüten, sollte oberste Aufgabe eines seiner schweren Auf- die wissenschaftlich interessierten Arbeiter durch Kurse in die Geschichte dem Wege nach dem Postamt zugefellt hatte. Als der Lehrling am gabe bewußten Jugendgerichtshofes sein. Schalter 5800 Mt. ausgehändigt erhalten hatte, erbot sich der An der Partei, in ihre Grundfäße und anderes mehr einzuführen. Wenn geklagte, ihm das Geld einen Augenblick zu halten, bis er seine die Karlsruher Arbeiter das aber nicht mehr brauchen, so Sachen zusammengepackt haben würde. Der vertrauensselige Lehrsollten sie doch imstande sein, den den Vortrag des Herrn ling ließ sich leider darauf ein; als er sich einen Augenblick um. Stadtvilars anders als bloß mit Beifall aufzunehmen. Die wandte, benutte der jugendliche Verbrecher die Gelegenheit, um Redaktion des Volksfreund" muß endlich auch wissen, daß mit der großen Summe zu verschwinden. die ganze Abfaffung des Berichts mindestens bei einem Teile seiner Noch in demselben Monat hat er das gesamte Geld vergeudet, Leserschaft den Eindruck hervorrufen muß, daß das Parteiswischendurch aber noch einen raffinierten Schvindel ausgeführt, In Nr. 37 der, Schmiede- Zeitung" erschien ein blatt an dem Vortrage des Herrn Stadtvikars nichts ausder ihn in den Besitz einer ihm fehlenden Legitimation bringen Artikel:" Der badische Landtag und die im zusetzen hat, ihn bielmehr sehr schön findet. Dess follte und auch gebracht hat. An der Ede der Burgs und König badischen Staatsbetriebe halb hätte wohl jedes andere Parteiblatt, wenn es den Bericht Straße engagierte" er den Laufburschen Friz Beyer, dem er bor Jungschmiede", der aus Karlsruhe eingesandt daran geknüpft und in anderen Städten hätte man beschäftigten überhaupt gebracht hätte, zum mindesten eine furze Verwahrung redete, er sei Kassierer und Vertreter eines Geschäfts. Er zeigte wurde. Er beginnt: auch wohl dabei eine Brieftasche mit mehreren Hundertmarkscheinen und das Bedürfnis empfunden, wenn sozialdemokratische Arbeiter Von den vielen mit fo großem Tamtam in die Welt es für nüglich hielten, solchen Arbeiterdiskussionsklub zu besuchen, übergab einen solchen dem Burschen,„ dessen Ehrlichkeit er prüfen gefegten Erfolgen", welche die badische sozialdemokratische Kammier- dem Vortragenden eine Entgegnung zu teil werden zu lassen, wollte", mit dem Auftrage, den Schein umzuwechseln und das ein- fraktion ihren Wählern und der sonst staunenden Welt zu erzählen schon um Verwirrung in den Köpfen der minder geschulten gewechselte Geld abends nach dem Zirkus Busch zu bringen. Zur hat, gehört zum mindesten auch das Kapitel:" Fürsorge für die unter Sicherheit" verlangte und erhielt er die Legitimationspapiere des beim badischen Staat beschäftigten Arbeiter". Da nun die Männer in Karlsruhe nicht und daß man noch nicht einmal einsieht, welch den Zuhörern zu berhüten. Das alles tut man Laufburschen. Als Willy Beyer lebte er dann auf großem Fuße, der positiven Arbeit" von diesem Kapitel nicht viel zu erzählen eine quartierte sich in einem Hotel in der Königgrägerstraße ein, fuhr fagen wir einmal: schwere Unterlassungsfünde das ist, das biel Automobil und besuchte die Rennen und die Theater, bis sein haben, wollen wir ihnen ein wenig auf die Strümpfe helfen und rechtfertigt mehr als genügend unsere Ueberschrift:„ Unglaub. Geld vergeudet war. Aus dem Hotel verschwand er unter Zurück- das sagen, was uns auf dem Herzen liegt. liches aus Baden." laffung feines Roffers. Als er völlig abgebrannt dastand, fam ihm verbandes, welches mit den Worten beginnt:" Der Landtag ist ge- Die Nürnberger Parteiversammlung und die ,, Münchener Post". Bor uns liegt ein Flugblatt des Süddeutschen Eisenbahnerder törichte Einfall, den Laufburschen Willy Beher aufzusuchen und bon ihm die 100 mt. zurückzuverlangen, die er diesem gegeben. Das schlossen, die Petitionen, die von den Organisationen und Verbänden Zu dem Protest der letzten Nürnberger Parteiversammwas das Ende: Der Vater des Beyer nahm ihn fest und überlieferte an den Landtag eingereicht waren, sind erledigt. Erledigt lung gegen eine Stelle des Berichts der Münchener Post" in faum zwei Stunden, die Eisenbahner sind größtenteils Der aus der Untersuchungshaft vorgeführte Angeklagte, ein um eine offnung ärmer, aber desto reicher an über den bayerischen Parteitag schreibt unser Münchener für sein Alter start entwidelter Junge, wird in 3 Fällen des Dieb- Enttäuschung.... Unter der Signatur der Finanz- Parteiblatt: stahls, in 14 Fällen des Betruges und in einem Falle des Betrugs- tlemme wurden alle Anträge auf Erhöhung der Genosse Schneppenhorst ... hat behauptet, in dem Bericht der versuchs beschuldigt. Der Angeklagte ist, wie der Vorsitzende durch Löhne sowie alle Anträge auf Verbesserung der Münchener Post" über den Erlanger Parteitag fei der Satz zu Befragen feststellt, elternlos. Der Vater und die Mutter sind ge- Attordarbeit, Erhöhung der Bufagrenten für Invawirtschaftlichen Verhältnisse, wie Beseitigung der lesen: storben; der Angeklagte hat noch mehr Geschwister, von denen einige liben, Witwen und, Waisen und dergleichen mehr von der „ Der Vericht des Landesvorstandes gab dem Referenten Ges sehr gut, andere nicht gut eingeschlagen sind. Er selbst ist schon Regierung furzerhand abgelehnt!"- Ei, ei, das flingt aber gar liden, Witwen und Waisen und dergleichen mehr von der noffen Auer sofort Gelegenheit, auf die Erklärung der 66 auf dem früh in Fürsorgeerziehung gekommen und 1909 wegen Diebstahls Regierung kurzerhand abgelehnt!" Nürnberger Parteitag hinzuweisen und fand damit beim Erlanger mit einem Verweise bestraft worden. Aus der Erziehungsanstalt nicht nach positiven Erfolgen!! Und wir verstehen durchaus nicht, Parteitag ein mütige gustimmung." Heilbrunn ist er weggelaufen, wurde dann wieder gefaßt und nach wie der Gauleiter dieses Süddeutschen Eisenbahnerverbandes, Groß- Rosen in Schlesien gebracht, wo er mit Feldarbeiten beschäftigt welcher gleichzeitig sozialdemokratischer Landtagsabgeordneter ist, alle, die ihm zustimmten, haben den Bericht der Münchener Post" wurde. Auch aus Groß- Rosen ist er weggelaufen, wie er sagt„ aus in der öffentlichen Eisenbahnerversammlung, welche in Karls- eben nicht gelesen. Recht haben die Nürnberger Genossen, wenn Heimweh". Bräf.: Wonach hattest Du denn Heimweh? Aus ruhe furz nach Schluß des Landtages abgehalten wurde, fagen sie behaupten, daß auf dem Erlanger Parteitag über die BudgetHeimweh bist Du doch gewiß nicht weggelaufen.- Angekl.: Ich habe fonnte: Kollegen, ich fühlte mich berpflichtet, frage tein Wort geredet worden ist. Unrecht aber haben sie, wenn in Groß- Rosen keine Freiheit gehabt. Präs.: Hast Du Dir nicht für das Budget zu stimmen, ich hätte event. auch für das Budget ge- fie behaupten, daß in der Münchener Post hinterher troßgesagt, daß Du mit der Freiheit nichts anzufangen weißt? Die stimmt, wenn die übrige Fraktion dagegen gestimmt hätte!!" So, bem darüber berichtet worden ist. Was die Münchener Post" beFreiheit ist gewiß ein schönes Gut, aber man muß sie auch ver- io, nun ja, die pofitiven Erfolge waren ja da, die Eisenbahner richtet hat, ist lediglich die Tatsache, daß Genosse Auer dienen. Sobald Du in der Freiheit warst, hast Du Schlechtes und waren ja reicher um eine Hoffnung; wenigstens etwas, wenn seinen Vortrag mit einem Hinweis auf den vom bayerischen Böses getan! Die Freiheit hättest Du Dir in Groß- Rosen verdienen auch verdammt wenig! Daß die Arbeiter sich aber mit dieser 2 andesvorstand am 25. September 1908 erlaffenen fönnen? Wie bist Du nach Berlin gekommen?- Angell.: Ich bin Hoffnung nicht begnügen wollen, ist recht erklärlich. Er gärt und Aufruf einleitete, der die Zustimmung des Parteitages fand. mit einem Kohlenzug nach Berlin mitgefahren. Präf.: Hast Du brodelt unter ihnen. Nicht nur, weil ihre Wünsche nicht befriedigt Auch die Nürnberger Delegierten erhoben dagegen keinen WiderDich angehängt, oder wie bist Du mitgekommen? Angefl.: Ich bin wurden, sondern auch deshalb, weil ein großer Teil sich Affordabzüge, spruch, so daß auch ihr Einverständnis angenommen werden mußte, hinten in das leere Bremserhäuschen geklettert und als der Bug die die neue Werkstatt- Lohnordnung" mit sich bringt, gefallen da man doch annehmen durfte, daß fie verstanden, was vom in Berlin anhielt, bin ich heruntergesprungen. Präf.: Das war lassen muß, und zwar in Höhe von 10, 15 und 20 Pro- Genossen Auer vorgetragen wurde. Wenn die Nürnberger Geam 10. Mai. Wo hast Du genächtigt? Angekl.: Ich habe auf 8ent. Wir stimmen vollständig der Süddeutschen Eisenbahn- und noffen jenen Aufruf einmal nachlesen, dann werden sie finden, Hausböden geschlafen. Borf.: Du mußt doch gewußt haben, daß Postpersonal- Beitung" au, wenn sie in Nr. 35 über diese Abzüge daß dessen Wortlaut sich mit dem Berichte der Münchener Post" Pastor Pfeiffer Dein Vormund ist, zu dem Du Dich hättest begeben einem Lohn von 4 M. fich noch abzüge machen zu laffen, fönnen Münchener Bost" kein anderes Blatt davon etwas erwähnte, ist schreibt: Was das heißt, bei den jetzigen Verhältnissen, bei vollständig deckt. Daß außer dem Bayer. Wochenblatt" und der Präs.: Du hast fast in allen zur Anklage stehenden Fällen gleichmäßig gehandelt. nur die beurteilen, die selbst schon mit so färglichen Löhnen haben nicht die Schuld der beiden erstgenannten Organe. Die Nürnberger Wenn Du junge Burschen auf der Straße gesehen hast, die Geld baushalten müssen. Hier helfend einzugreifen, war unbedingte Genossen haben daher lediglich einen Stampf gegen Windmühlen bei fich trugen, welches sie wegbesorgen sollten, dann bist Du ihnen Pflicht des Landtages." Daß dies der Landtag nicht fertig geführt, was sie bei ruhiger Ueberlegung wohl selbst einsehen werden. nachgegangen, hast ihnen unter Vorzeigung eines Geldſtüdes gesagt, gebracht, vielleicht nicht hat fertig bringen wollen, das ist es, was Ganz unzutreffend ist, was wir hier noch bemerken wollen, ein vom fie hätten Geld verloren und hast ihnen bange gemacht, daß sie das die Erbitterung gerade der Arbeiter... hervorgerufen hat!" Preßbureau verbreiteter Bericht über die Nürnberger ParteiGeld schlecht eingewickelt hätten. Du bist dann so freundlich ge= Dann schildert der Artikel die jämmerlichen Löhne der versammlung, in dem es u. a. heißt: wesen, den Jungen das Geld besser einzuwideln, in Wahrheit haft Jungschmiede in den badischen Staatsbetrieben, die schlechter Du es aber in Deine Tasche gleiten laffen und den Jungen ge- bezahlt werden als die übrigen gelernten Handwerker. Die stohlen. Ist das richtig? Angeft.: Ja. Präf.: Dann brauchen Jungschmiede haben deshalb auf dem letzten Landtag wir die 17 vorgeladenen Beugen nicht zu vernehmen. Was hast Petitionen eingereicht um Abstellung dieser Ungerechtigkeit. Du nun mit dem ganzen Geld, welches Du erbeutet hast, ange- Resultat: Resultatlos!" Endlich wurde ihnen die Zusage fangen? Es waren doch im ganzen 8-9000.? Angefl. schweigt. Präs.: Du bist auf Rennbahnen gewesen, hast gewettet gemacht, die gelernten Jungschmiede in die Lohnklasse A( in und auf großem Fuße gelebt? Angekl.: Ja.- Präf.: Auch nach die höhere) aufzunehmen. Chiasso bist Du gefahren, aber gleich wieder zurüdgekommen. Jezt war für unsere Kollegen die Frage die: Wann? Warum bist Du so schnell wieder zurückgekehrt? Angefl.: Ich Wann bekommen wir die neue Lohnordnung? Wann tommen wir fonnte nicht italienisch sprechen. Bräf.: Nun sage mal, Junge, in den Genuß unseres uns so lange vorenthaltenen Rechtes? Zuerst was soll aus Dir werden? Du bist auf dem besten Wege ins Gea hieß es: 1. Januar 1910. Der 1. Januar tam, aber fängnis und Buchthaus und hast doch voraussichtlich noch ein langes bie Lohnordnung nicht. Dann wurde vertröstet auf den Leben vor Dir. Sagst Du Dir das nicht selbst? Bist Du in Groß- 1. Juli d. J.; auch dieser kam, ohne bie Hoffnung Rosen gut gehalten worden? Angefl.: Jawohl! Amtsanwalt der Jungschmiede zu erfüllen. In obenerwähnter Nummer 35 v. Gian beantragt für jeden Fall zwei Tage Gefängnis, im ganzen der Süddeutschen Eisenbahn- und Postpersonal- Zeitung" stebt 36 Tage Gefängnis. Der Angeklagte bat um eine milde Strafe, nun, daß die Ausgabe der neuen Lohnordnung bis jept ba er gern zur See gehen möchte. Der Gerichtshof erkannte auf noch nicht erfolgt ist und wird es voraussichtlich" 1. Juli 1911 denen aktuellen Parteifragen eine humoristische Seite abgewonnen ein Jahr Gefängnis. Der Gerichtshof hat, wie der Borsitzende ver- werden". Auch hier sind die Jungschmiede jegt wieder um eine wird. Ferner enthält die Nummer die folgenden Beiträge:
ihn der Kriminalpolizei.
fönnen.
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Angekl.: Ich habe das nicht gewußt.
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Diese Behauptung ist unwahr. Genoffe Schneppenhorst und
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Nach einem Bericht der Münchener Post" und des„ Bayerischen Wochenblattes", sollte dort der Genosse Auer die Haltung der badischen Genossen gebilligt und sich dabei auf die Erklärung der 66 berufen haben.
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haben auch nur mit einer Silbe von einer Billigung der Haltung Weder das„ Bayerische Wochenblatt" noch die Münchener Post" der badischen Genossen durch den Genossen Auer berichtet, da über die badische Budgetbewilligung auf dem Erlanger Parteitage nicht ein Wort gefallen ist....
Sum Parteitag!
So lautet das Motto der soeben 16 Seiten stark erschienenen Nummer 630 des Wahren Jacob". Außer dem Begrüßungsgedicht An den Parteitag" erwähnen wir daraus das Feuilleton Magdeburg ", das einen scherzhaften Führer für die Parteitagsdelegierten durch die Kongreßstadt darstellt, sowie die Bilder Theorie und Praxis" und" Die Sühne des Disziplinbruchs", in