Nr. 219. 27. Jahrgang.
Neue Genoffenfchaftsliteratur.
Literarifche Rundfchau.
Rundfchau. Biasil
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völlig fehlt die Betriebskonzentration, die uns sonst die fünftige und lebenden Stoffes ein unvergleichliches Anschauungs- und LehrSozialisierung garantiert. Dafür zeigt sich ein Stück Soziali material, dessen theoretische Tragweite in der abschließenden BeDaß die Arbeiter- Genossenschaftsbewegung, deren wirtschaftliche sierungsprozeß oder Ansätze dazu bereits heute, wenn nicht handlung des Stoffes hervortritt. Jedenfalls wird fein genossenMacht ständig wächst, auch eine geistige Macht geworden ist, hat der in der Produktion, so doch in einer Reihe bedingender schaftlicher Praktiker, dem es um Erweiterung des Gesichtskreises Verlauf der beiden internationalen Kongresse bewiesen. Und die und ergänzender Wirtschaftsfaktoren.„ Es ist ist nicht aus- und Bertiefung seiner Erkenntnis zu tun ist, und ebenso kein bevorstehenden Parteitagsverhandlungen werden es bestätigen. In gefchloffen, daß einmal auf diesem Wege die psychischen und Theoretiker, der nicht nur fern vom Leben spintisieren will, diese bemerkenswerter Weise kommt das auch zum Ausdruck in zwei materiellen Vorbedingungen für die eigentlichen landwirtschaftlichen Darstellung ohne reichen Nutzen kennen lernen. Ihre auch nur soeben erschienenen Schriften, die, in Anlage und Umfang grund- Produktivgenossenschaften geschaffen werden.... Der heute nach all auszugsweise Wiedergabe würde indes unseren Raum weit überverschieden, in der Grundauffassung und den praktischen diesen Richtungen hin organisierte Baner ist vom reinen Individual schreiten. Folgerungen im wesentlichen übereinstimmen: Gertrud Davids betrieb mindestens ebensoweit entfernt wie vom kollektivistischen. Um so wichtiger erscheint die Betrachtung der allgemeinen Broschüre über Sozialismus und Genossenschafts- Wenn man nicht schematisch an der Form flebt, so fann man heute Schlüsse, die aus dieser intensiven Kenntnis der Praris gewonnen bewegung und Baul Göhres großen Werte über die schon von einem mit großen Schritten vorwärtsgehenden Soziali- werden. Die Geschichte der Großeinkaufsgefelldeutschen Arbeiterkonsumvereine.") Für die Verhand- fierungsprozeß in der Landwirtschaft reden." Dabei darf freilich schaft und des Zentralverbandes deutscherkonsums lungen des Parteitages zu spät erschienen, werden sie der zu er nicht verkannt werden, daß ein großer Teil der landwirtschaftlichen bereine, die an sich kein neues Moment bietet, erscheint doch in wartenden fruchtbaren Nachwirkung dieser Erörterungen reichen Genossenschaften heute ein durchaus kapitalistisches Gepräge neuer und richtiger Beleuchtung als Darstellung eines Ausschnitts Stoff liefern. trägt und die sozialistischen Steime erst mit der Beseitigung proletarischer Emanzipation von bürgerlicher Bevormundung, zuG. David geht von dem Sozialisierungsprozeß der Gesell- der privaten Grundrente zur vollen Entfaltung kommen gleich der mächtigen positiv- organisatorischen Kräfte, die in der von schaft aus, den fie allzu optimistisch sich schon heute vollziehen sieht, können. Ebenso werden die direkten Beziehungen zwischen landwirt. Unwissenden als zerstörend" verschrienen proletarischen Organisaund in dessen Richtung auch die Genossenschaft wirkt. Dabei ist es schaftlichen Abfaz- und städtischen Konsumentengenossenschaften erst tion liegen. Vielleicht zum Unbehagen mancher harmonisierender ficher übertrieben, von der„ allmählich" in eine konstitutionelle nach leberwindung der heutigen auf hinauftreibung der Bodenrente Genossenschaftsapostel müssen diese beiden rasch gewachsenen mäch und schließlich" republikanische sich umwandelnden Fabrik zu reden ausgehenden Agrarpolitit, die von fast allen landwirtschaftlichen Ge- tigen Gebilde sich als rechte, armgeborene Proletarierkinder an einen Stonstitutionalismus im wahren Sinne, der sich nicht nur nossenschaften unterstützt wird, in größerem Umfange möglich und agnoszieren lassen. Ueberall tritt einem der proletarische Chaauf eine Regelung der Arbeitsbedingungen beschränkt, denken nicht fruchtbringend werden. Gerade die von der Verfafferin als vor- rafter der in der Großzeinkaufsgenossenschaft und im Zentralverein einmal unsere Gewerkschaften. Ebenso irrig wird für Trusts und bildlich gerühmte gemeinsame Arbeit beider Gruppen in der Schweiz zusammengeschlossenen Konsumvereine unverhüllt und überzeugend Syndikate statt des guten alten Wortes Konzentration das hier hat durch den agrarischen Bollraubzug von 1903 und verschiedene entgegen. Was die moderne Konsumgenossenschaftsbewegung in völlig verkehrte: nicht demokratischer Sozialismus eingeführt. Gewiß Milchkriege" mit scharfen Mißflängen geendet. Deutschland ist, ist sie durch die moderne organisierte Arbeiterklasse läßt sich ein folcher Sozialismus denken, aber das genossenschaftswesens in Antnüpfung an die englische und deutsche rung standen, solange wurde nichts( übrigens etwas zu ſehr ber zu- Das Schlußkapitel untersucht die Aussichten des Konsum- geworden. Solange die Konsumvereine unter bürgerlicher Fühgespizte Großausbeutungssystem der der großen Kapitalvereinigungen ist doch das schroffe Gegenteil davon. Schließlich Entwickelung. Die Möglichkeit großer Erfolge zum Beispiel im allgemeinert. D. Ref.) aus ihnen. Sowie es einigermaßen ernst muß auch der sozialistische Charakter jeder„ echten Ge- Widerstand gegen Händler- und Unternehmerringe wird gezeigt, wird mit ihnen, sind es die Arbeiterkonsumbereine, die allen Fort nossenschaft" bestritten werden. 8. B. bei dem Kreditverein, der dabei allerdings die Grenzen der Selbsthilfe etwas zu schritt machen. Sie prägen alles Bürgerlich- Baugenossenschaftliche auf Kosten der kapitalkräftigen Witglieder den kapitalfräftigeren er weit gezogen. So beruht die Steigerung der Nahrungsmittel- weg; fie prägen den neu entstehenden Organisationen den Stempel hebliche Profite sichert, ebenso wie etwa bei der landwirtschaftlichen preise, der städtischen Bodenrente neben der preistreibend organi- ihres Geistes auf." Es erfrischt, so auf dem Boden genauester Zuckerfabrit, die an Stelle der Ausbeutung des Rübenbauern durch fierter Verkäufer vor allem auf dem Eingreifen der Staatsgewalt Sachkenntnis sagen zu hören, was ist. den Zwischenhandel die des Fabritarbeiters durch den Rübenbauern zu ihren Gunsten und auf der ganzen wirtschaftlichen Entwickelung. So werden denn auch neben den praktischen Tagesvorteilen, ( soweit nicht auch dieser wieder von seinen stärkeren Kollegen ge- Durchgreifende Abhilfe kann hier, wie überall, wo es sich um wirt die der Konsumberin dem Haushalt bietet, die organisatorischen, macht" wird) feßt. Wie weit die Genossenschaft in sozialistischer schaftliche Monopole oder um die Aeußerungen politischer Macht für die Stärkung der Klassenstellung des Proletariats und für die oder in ausbeuterischer Richtung wirkt, hängt ganz von ihrem verhältnisse handelt, nur die Selbsthilfe der Arbeiter als Staats- Ausprägung neuer, auf proletarischem Boden sich entwickelnder fozialen Charakter und dem Willen ihrer Angehörigen ab; ähnlich bürger im politischen Stampfe bringen. So findet die ethischer Werte wichtigen Anfäße in ihrer Bedeutung gewürdigt. wie die dörfliche Allmende je nachdem weitsichtigste Gemeinnügig- Neutralität der proletarischen Genossenschaften, die mit Ablehnung Die Seite 531-534 aufgeführten 22 Vorteile der genossenschaftfeit oder engherzigsten Befigesegoismus bedeutet, trotz ihrer fozia- der zuweitgehenden Hamburger Taltit auch die Verfasserin vertritt, lichen Organisation bieten jedem Agitator einen brauchbaren Leitlistischen" Form. ihre natürliche Grenze. Im übrigen wird das gegenseitige faden, der aus den Einzeltatsachen des Werkes reiche Ergänzung Erscheint so die theoretische Grundlage in mancher Hinsicht Berhältnis Genossenschaften und Gewerkschaften, ihre findet. Eine Menge feiner Beobachtungen bietet die Kennzeich reparaturbedürftig, so bietet der geschichtliche, bei aller Snappheit Aufgabe bei der Verbesserung der Arbeitsverhältnisse, der Benung der fortbestehenden privatkapitalistischen Züge der Konsumreiche und der darstellend- statistische Teil einen Quell lauterer Be- fämpfung des Schwißsystems usw. zutreffend gewürdigt, vereine einer, des revolutionierenden Einflusses der Arbeiterklasse lehrung. Wir sehen, wie im Anschluß an Robert Owens großzügige schließlich die kraftvolle Mitarbeit der sozialistischen Arbeiterschaft in und des neuen ökonomischen Charakters der Arbeiterkonsumbereine aber verunglückte Versuche die Rochdaler Pioniere ihr erfolg den Genossenschaften gefordert. Nur in einer harmonischen Aus- andererseits. Auch die noch fortdauernde Erzeugung von Mehrgetröntes System schufen, das seinen Siegeszug noch lange nicht bildung der drei großen Stampfesorganisationen des Proletariats wert im Genossenschaftsbetrieb wird anerkannt und die Beseiti beendet hat. Wir lernen die verschiedenen Systeme franzöfifcher und einem verständnisvollen Zusammenarbeiten dieser Organisationen gung dieses häglichen kapitalistischen Bestandteils" erhofft. Hier Genossenschaftssozialisten: Buchez . Louis Blanc , Proudhon , kennen liegt die Gewähr für den Sieg, für Herbeiführung einer von jeder neigen wir mehr der G. Davidschen Auffassung zu, die ein Recht und folgen der wechselnden Stellungnahme der deutschen Arbeiter Form der Ausbeutung und Stnechtung freien und allen Mitgliedern der Genossenschaftsangestellten auf den von ihnen erzeugten Mehrbewegung. Weniger als 2affalles Programm mit seiner Unter- volle Anteilnahme an den Kulturgütern gewährenden Gesellschaft." wert nicht anerkennt: bielleicht weniger aus den dort angeführten, schäzung der Konsumbereine und der Agitationsforderung der Produktiv- Die kleine Schrift, eine Frucht vieljähriger Studien und Er auf den dritten Band des Kapital" zurückgreifenden wirtschaftsgenoffenschaften mit Staatskredit ist die Stellung von Marr be- fabrungen, umfaßt auf engem Raume eine oft nicht leicht zu lesende theoretischen Gründen( fann doch das Wertgesetz niemals als Verkannt. Wir hören, daß in der Inauguraladresse der Internationalen Fülle von Tatsachen und Gedanken. Eine etwas volkstümlichere teilungsmaßstab gelten als aus der prattischen Erwägung, daß wie auf ihrem ersten Kongreß die Genossenschaftsbewegung Fassung und die Ausmerzung einiger Veriehen würde ihren auf die Arbeiterbewegung fein Interesse daran hat, eine kleine Gruppe anerkannt wird als eine der Triebfräfte zur Umwandlung der beflärenden Wert noch erheblich steigern. zufällig im Dienste der Genossenschaften stehender Funktionäre stehenden Gesellschaft. Dazu werden eine Reihe nüglicher Vorschläge Ganz anders aufgebaut ist das Werk von Göhre. Der Ver- weit über das allgemeine Niveau der Massenlebenshaltung zu erzur Fernhaltung eigennütziger Entartung der Produktivgenossen- faffer, bekannt als Kenner des proletarischen Wirtschafts- und heben. Im Interesse der Masse, nicht einiger zufällig Begünstigter fchaften und Verbreiterung ihres Wirkungsgebiets gemacht. Aber Seelenlebens, geht aus von einer bis ins einzelnste gehenden Be soll die Genossenschaftsbewegung wirfen. Die allmähliche Entdie Bevorzugung dieser Genossenschaften, die das heutige ökonomische obachtung und Darstellung mehrerer Arbeiter- Konsumvereine, die fremdung der dauernd Bevorzugten von den Interessen der prole= System in seinen Grundfesten angreifen", vor den Konsumgenossen ihm das fonkrete Material für eine Menge grundfäßlich wichtigster tarischen Massen, denen sie dienen sollen, und die Preisgabe des schaften, die nur die Oberfläche berühren", hat sich als Grundfehler Folgerungen geben. Ein einleitendes Kapitel zeigt den Entwickelungsgang Gemeinsamkeitsgefühls, auf dem die Wucht der proletarischen Orerwiesen. Die Entwickelung hat genau entgegengesetzt entschieden. Der bürgerlichen Konsumvereine. An Hand der Tatsachen wird ganisationsmacht vor allem beruht, wären sonst die Folge. Bis Wesentlich entschiedener als die deutsche Partei mit ihrer Neutralität die die dort geübte kapitalistische Bevormundung und Verkümme- heute freilich ist diese Gefahr im ganzen viel geringer als die andere hat sich die auch in dieser Frage vorbildliche österreichische und rung der Genossenschaftsidee und der Arbeiterelemente dargetan ber noch mannigfach bestehenden, nur teilweise durch die Armut die Schweizer Partei, die sogar das Parteiprogramm ent- und auch das Märchen von unserem( nämlich der modernen der Vereinsmitglieder zu rechtfertigenden unwürdigenden Lohn- und sprechend gestaltet hat, für die Genossenschaft eingesetzt. Konsumgenossenschaften) Altmeister Schulze- Deliksch" zer- Arbeitsbedingungen, an deren Beseitigung übrigens die moderne
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Weitere Kapitel behandeln die Entwicklung der einzelnen in stört, vielmehr Schulze als völlig bürgerlich gearteter und den Organisation Hand in Hand mit den Gewerkschaften schon erfolgBetracht kommenden Genossenschaftsarten. Hat die Produktiv- Konsumvereinen recht gleichgültig gegenüberstehender Patron der reich gearbeitet hat. genossenschaft fast durchgehends keine der auf sie gesetzten Hoffnungen echtbürgerlichen Kreditvereine gekennzeichnet. Hier schon erweist Göhre blickt nach allen seinen Feststellungen mit großer Sugerechtfertigt, so hat der Gedanke der Organisation des Konsums es sich als glücklich, daß Göhre nicht von der im wesentlichen doch bersicht auf die weitere Entwickelung der genossenschaftlichen Umsatzals Selbstzweck und Grundlage der organisierten Produktion nur juristischen Form der Genossenschaft ausgeht, als deren Unter- und Produktionsweise, ohne sich über ihre Möglichkeiten utopistischen eine gewaltige Triebkraft bewiesen.„ Die Konsumgenoffenschaft abteilung der proletarische Konsumverein erscheint, sondern sozio- Hoffnungen hinzugeben. Er zeigt auch, im Gegensatz zu beliebten rüdt wirklich der Anarchie der auf der freien Konkurrenz logisch den Arbeiterkonsumberein als ein urwüchsiges Betätigungs- Schlagworten, daß die heutige Genossenschaft nicht der Friede ist. aufgebauten individualistisch- kapitalistischen Wirtschaftsordnung mittel des proletarischen Selbständigkeitsdranges betrachtet. Da- Nein, die Arbeiterkonsumgenossenschaft ist Klassenkampf und zu Leibe, indem sie an Stelle des finnlosen Drauflos- durch werden auch seine theoretischen Schlußfolgerungen natürlich Stlassenkrieg... Sie sind Kampf- und Klassenorganisationen des produzierens, des wilden Stampfes aller gegen alle die planmäßige, und ungezwungen." Arbeiter und Konsumverein gehören wesen- modernen Broletariats so gut wie die Partei und Gewerkschaften. alle überflüssigen Spesen vermeidende Broduktion und Verteilung haft zueinander, ja sind im Grunde nichts anderes wie zwei Seiten Sie sind selbständig, wie jede dieser beiden, und, im Gegensatz zu der Güter für die genau bekannten Bedürfnisse eines bestimmten Ab- derselben Sache, nämlich der proletarischen." diesen, ausschließlich wirtschaftlich bedingt und konstruiert, daneben satzgebietes segt." Richtig wird auch der kapitalistische Unternehmer, Im einzelnen wählte Göhre einen ganz eigenartigen Weg. Er in ihrer Betätigung absolut unpolitisch, unparteipolitisch. Aber der sonst im herrschenden Jargon auch der Genossenschaftsliteratur schildert bis ins einzelnste gehend die Entwickelung vier von ihm als sie sind wie jene proletarisch- sozialistisch, demokratisch- sozialistisch als Broduzent" angesprochen wird, gekennzeichnet als Zwischenhändler typisch angesehene Vereine: der 1845 gegründeten„ Grmunterung" und noch einmal sei es ausgesprochen faum weniger als jene und" Profitmacher, der sich zwischen den Arbeiter als Produzenten und in Chemnik, wohl des ältesten reichsdeutschen Konsumvereins Kampf- und Klassenorganisationen des modernen Proletariats." den Arbeiter als Konsumenten drängt. Im übrigen gibt die Darstellung( Typ der sächsischen Produktenverteilungsvereine ohne eigenen Ge Diese Worte werden den offenen und verdeckten Feinden geein lehrreiches und anziehendes Bild der erzielten und noch mehr schäftsbetrieb und im engsten Rahmen); der in Berlin von An- nügen, neue Angriffe und Verdächtigungen daranzuheften. Mögen der möglichen Vorteile, die eine planmäßig betriebene proletarische archisten gegründeten Befreiung" und ihrer hauptsächlich von sie! Die Geschichte geht ihren Gang, wie immer die Suchsland und Konsumgenossenschaftsbewegung großen Stils den Maffen bietet. Sozialdemokraten geschaffenen Nachfolgerinnen, aus denen die heu- Grüger ihr nachbellen. Aber mögen auch die sozialistisch denkenden Eingehend behandelt wird auch das landwirtschaftliche tige Konsumgenossenschaft für Berlin und Umgegend entstanden ist Arbeiter allerwärts daraus die Konsequenzen ziehen! Genossenschaftswesen. Die Entwickelung der Landwirtschaft weicht( Typ des parteipolitischen Konsumvereins); des Konsumvereins Das Werk Göhres wird für die Geschichte der Genossenschaftsweit ab von dem Bilde, das wir von der Induſtrie kennen. Fast(„ rein geschäftlich bestimmter Typ") und des hamburger modernen Arbeiterklasse, um die Göhre sich schon manches Verdienst Leipzig Blagwitz, des größten Arbeiterkonsumvereins im Reiche bewegung, nicht minder aber auch für die Kulturgeschichte der Konsum, Bau- und Sparvereins Produktion", des Bahnbrechers erworben hat, von großer Bedeutung fein. Mit Waffen, wie die *) Gertrud David , Sozialismus und Genossenschaftsbewegung. Der neueren bewußt sozialistischen, zugleich im großen Stile ge- beiden hier besprochenen Schriften sie in die Hand geben, darf die Berlin 1910, Buchhandlung Vorwärts. 64 S. 50 f.-Baul schäftlichen Richtung( Thp Konsumberein als Großbetrieb"). Diese, neue, bewußt proletarisch- sozialistische Genossenschaftsbewegung Göhre, Die deutschen Arbeiterkonsumvereine. Ebda. XII u. 655 S. mitunter sich ins Kleinliche verlaufende Darstellung, die den Minder- getrost ihren weiteren Kämpfen entgegengehen. Sie ist von dem 12,50, geb. 16 M. interessierten wenig locken wird, bietet in ihrer Menge des erlebten Stahl, der im Feuer hart wird. Simon Katenstein. bort Schnitte gratis bekommt. Hier wird es nun allerdings not| Lage sind, sich einen Dienstboten, der auch gut nähen kann, zu mendig sein, rechnerisch zu beweisen, daß es durchaus nicht sparsam halten. Diese müssen den freien Arbeitern Konkurrenz machen, ist, die sogenannten Modenblätter zu abonnieren. Erstens gibt indem sie nach den Schnittmustern die Garderobe der" Gnädigen Eine Frauenforderung an die Parteipresse. es nicht zu jedem Heft einen Schein, der dazu berechtigt, ein Muster vervollkommnen. Es ist also viel sparsamer, fertige Muster zu Eine der stets aktuellen Aufgaben für uns ist die, Mittel und gratis zu beziehen. Zweitens fann auf jeden Schein nur ein taufen, als ein wöchentlich erscheinendes Blatt zu abonnieren. Wege zu finden, um die Werbekraft der Parteipreffe zu erhöhen. Muster bezogen werden. Wie hoch ist nun der Wert der Muster Aus diesen Gründen wird es nicht zweckmäßig sein, der Jeder, der sich bemüht, Abonnenten für die Parteipresse zu ge- zu veranschlagen? Und wieviel Muster braucht eine Arbeiterin, Gleichheit" ein Modenblatt beizulegen. Die Gleichheit" würde winnen, wird die Erfahrung gemacht haben, daß sehr oft die weib- um sich ihre gesamte Garderobe herzustellen? Die Schreiberin notgedrungen verteuert, das würde ihrer Einführung in ländlichen lichen Mitglieder der Haushaltungen der Parteipreffe den Eingang gehört auch zu den Frauen, die alles selbst herstellen, und Kreisen hinderlich sein, und das wäre im Interesse der sozialistis in die Familien verwehren. Und welche Einwände werden gemacht? zwar sei vielen Jahren. schen Durchbildung der Frauen tief zu bedauern. Frau X. sagt: Es steht zu wenig über Kinderpflege, Kinder- Es hat sich eine Industrie der approbierten Schnittmuster ent- Vielleicht ließe sich ein Ausweg in folgender Weise finden: erziehung, Kochrezepte usw. in der Zeitung. Fräulein 9. erklärt: widelt. Nicht nur die Verfertigerin der eigenen Garderobe, auch In größeren Zentren werden Vereinbarungen mit SchnittmusterWeil ich mir die Garderobe selbst anfertige, bin ich genötigt, ein die Berufsmodistin bezieht die Schnittmuster aus solchen Schnitt- manufakturen getroffen, nach welchem die Schnittmuster an LeseHausfrauenblatt zu halten. musterhandlungen. rinnen der Parteipreffe zu ermäßigtem Preise abgegeben werden In ähnlichen Variationen kann man solche Einwände hundert- Es fostet ein Muster zu einem Kleiderrock 80 Bf., zu einer fönnten. fach hören. Nichtig ist, daß unsere Parteipreffe teilweise auf diesem Bluse 60 Pf., zu einem Jackett oder Mantel 80 Pf. Die best- Bei der Erörterung dieser Frage ist noch in Betracht zu ziehen, Gebiete gar keinen Ansprüchen genügt. Viel würde schon erreicht, fituierte Arbeiterin ist nun aber nicht in der Lage, in jedem Jahre daß die großen Warenhäuser und Geschäfte an ihre Kundschaft wenn überall eine ständige Rubrik für die Frauenbewegung ein- fich einen neuen Mantel bezw. ein neues Jadett zu beschaffen. Sie Muster zu sehr billigen Preisen geben. So foftet z. B. der Schnitt gerichtet würde. erfest die lebergarderobe nur alle 3-4 Jahre, Dasselbe trifft zu einem Reformrod 40 Bf., au einer Bluse 30 Pf., zu einem
Aus der Frauenbewegung.
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Es könnte auch vielleicht in der Weise geholfen werden, daß die auf Wäsche, Unterkleidung zu. Bleiben also der Kleiderrock und Jackett oder Mantel 50 Bf., für Unterkleidung 15 Pf. Blätter mehrerer Wahlkreise zusammen eine Frauenbeilage im die Bluse, die vielleicht alljährlich eine Ausgabe für Muster er- Nach einem Ausbau der Presse auf dem Gebiete der Frauenacht- oder vierzehntägigen Turnus der Zeitung beilegen. In dieser fordern. Für die Arbeiterin kommt ja nicht in Frage, daß sie mit belehrung und des praktischen Hauswirtschaftlichen Nußens ist Beilage wäre aber nicht nur der Unterhaltungsteil auszubauen, es dem Wechsel der Mode auch ihre Garderobe neu beschafft. Außer- zweifellos ein starkes Verlangen vorhanden. Dem wird aber beffer müßten auch hauswirtschaftliche Fragen behandelt werden. Auch dem sind die Schnittmuster der Schnittmustermanufatturen so ge- durch Frauenbeilagen zu den einzelnen Provinzblättern Genüge Artikel über zweckmäßige Kleidung, ganz besonders der Mädchen- halten, daß sie verschiedene Ausführungen zulaffen. Es würde geleistet, als durch Beigabe einer Modenzeitung zur„ Gleichheit". fleidung, würden dankbare Leser finden. Dasselbe gilt auch von demnach im Höchstfalle die Familie im Jahre 3 M. für SchnittGine Arbeiterin. der Körperflege usw. muster auszugeben haben. Nun kosten aber die Blätter, welche Es kommt eben darauf an, daß alle Familienmitglieder Schnitte gratis abgeben, pro Woche 15 Pf. Im Jahre gibt demnach etwas in ihrer Zeitung finden. Dazu gehören natürlich auch die die sparsame Hausfrau und Arbeiterin 7,80 M. aus, um im höchsten Falle 3 M. in Form von Schnitten wiederzuerhalten. Aber Wenden wir uns nun dem Einwand des Fräulein 9. zu. Sie nicht alle Arbeiterfamilien, die Hausfrauenblätter halten, beziehen hält das Wochenblatt darum, so versichert sie wenigstens, weil sie Schnitte. Den wirklichen Vorteil haben diejenigen, welche in der
Kinder.