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tichtig!) Run Bersteht man unter dem Großblod awei Berschiedene, Ben rebolutionären Standpunkt Bertreten, so energisch, wie er in Resolution schreiben, daß wir das bewust getan haben. B Dinge, nicht bloß das Vorgehen bei den Wahlen, sondern auch das, keinem deutschen Parlament energischer vertreten wird. haben natürlich nicht unbewußt gehandelt, aber was nach den Wahlen folgt. Nach den Wahlen von 1905 Tagen Nun hat Bebel   behauptet, man habe die Petitionen der unsere Absicht war, der Arbeiterbewegung zu nüßen, und die Ver­fich Nationalliberale und Zentrum bald wieder in den Armen und Eisenbahner kurzer Hand abgetan. Wenn man nach diesem Schema legung des Parteibeschlusses war dabei nur eine unangenehme machten eine rückschrittliche Gesetzgebung. Nun kamen die vor- Anklagen konstruieren wollte, wie würde es da unserer Reichstags- Begleiterscheinung. Ein alter Parteitaktiker, der seit jährigen Wahlen, bei denen die Liberalen auf Grund ihres dummen fraktion ergehen. Die Petitionen sind eingehend behandelt 25 Jahren das Parlament fennt, hat mir gesagt, ihr seid zu ehr­Benehmens von 1905 bis 1909 im Landtag eine gründliche Nieder- worden. Dabei muß man hervorheben, daß der Eisenbahnerverband I ich, warum habt Ihr nicht gesagt, was Ihr getan, sei im Rahmen lage erlitten. Die nationalliberale Partei, die einstige Beherr von der Verwaltung als Organisation anerkannt wird, und daß des Nürnberger Beschlusses; denn Ihr habt doch für das Budget scherin des Landes, brachte im ersten Wahlgange ganze 4 Kandidaten auch die Regierung die Forstarbeiter nicht verhindert, sich zu gestimmt, damit nicht durch seine Ablehnung ein schlechteres Budget burch. Da waren sie gezwungen, mit uns den Großblock abzu- organisieren. herbeigeführt wird( Unruhe); ja, Genossen, das Zentrum hat gegen schließen, der sich ausdrücklich nicht auf diese Bezirke erstreckte, wo Beim Schulgeseß und bei der Frage der Dissidentenkinder all unsere Anträge für Arbeiterschuh, für Schule usw. gestimmt. die Wahl eines Klerikalen oder Konservativen nicht zu befürchten ist durch den Block verhindert worden, daß die Schule klerikalisiert und wenn unter dem Einfluß des Zentrums das nächste Budget war. Wir eroberten im zweiten Wahlgange 4 Mandate gegen die wurde. Wir waren uns klar, daß ein monatelanges Zusammen- zustande gekommen wäre, wäre es ein schlechteres. Der Landtag Liberalen. Das Endresultat waren 20 Sozialdemokraten, arbeiten mit den Liberalen zuletzt die Konsequenz haben mußte, hat beschlossen, die Steuern nicht zu erhöhen. Deshalb hat die Zen­17 Nationalliberale, 7 Linksliberale, 26 Alerifale und 3 Konfer- daß wir das Budget, das unter unserem Einfluß zustande kam, trumspresse und der rechtsnationalliberale Schwäbische Merkur" vative. Zur Bildung einer Mehrheit hatten die Liberalen wieder, genehmigen mußten. Der Nürnberger Beschluß sieht die Zu- der Regierung vorgeworfen, es sei ihre und des Großblocks Schuld, wie 1905, die Wahl zwischen uns und dem Zentrum. Notgedrungen, ſtimmung nur vor, wenn wir die Mehrheit haben. Nach dem daß die Regierung verhindert wurde, einen Steuererhöhungsblock um nicht noch mehr Stimmen an uns oder an die Linksliberalen Geist der Worte muß es dasselbe sein, wenn wir Einfluß aus Zentrum und Liberale zu gründen. Nun Genossen, ich habe zu verlieren, tamen sie zu uns. auf das Budget gewinnen. Nun erklärte Herr v. Bodman  , er absichtlich und offen diese Dinge erzählt. Es ist besser, wir haben Wir erhielten im Landtag den ersten Vizepräsidenten könne nicht vorschlagen, Sozialdemokraten zu Bezirksräten zu eine falsche Begründung zu einem richtigen Handeln, als umges und einen Sekretär, aber ich will auf diese repräsentativen machen. Wir beschlossen daher als Demonstration das Budget fehrt.( Burufe: Wer ist dieser Ratgeber?) Es ist Genosse Ulrich, Dinge keine ausschlaggebende Bedeutung legen. Vor allem ge- abzulehnen, weil wir mindere Rechte haben sollten. Wir hatten und ich meine, der Name hat wohl ganz guten Klang. wannen wir bei den Arbeiten in der Kammer selbst eine andere auch schon eine Erklärung beraten, die wir abgeben wollten. Sie Redner bespricht nun den Antrag Braun- Königsberg, daß Stellung. Die Art der Geschäftsverteilung ist in den kleinen Land- lautete: Wir bedauern, daß wir durch die Regierung gezwungen die Partei endlich einmal einen Weg suche, um aus den ewigen, tagen eine andere, bedeutungsvollere, als im Reichstage. Wir be- werden das Bugdet abzulehnen.( Buruf: Und Parteitagsbeschlüsse schon langweilig werdenden Budgetdebattem tamen in verschiedenen Kommissionen den Vor- zu halten! Große Heiterfeit.) Sicherlich hat es mehr als einen herauszutommen( Unruhe). Wir haben diese Debatten siz und wichtigere Referate als früher. Dabei wirkte in der Fraktion gegeben, der tros aller Entrüstung über die Er- feit 16 Jahren, und jeder, besonders marxistisch geschulte Genossen, das Zentrum aus Haß gegen die Liberalen mit. Ich überschäße flärung Bodmans froh war, daß er das gesagt hatte, weil er müssen zugeben, daß das nicht zurüdzuführen ist auf die Bosheib wirklich diese Dinge nicht( Buruf: Doch!), ich bringe sie vor, als damit eine anständige Ausrede hatte, das Budget abzu- einzelner Genossen, sondern daß das in den Verhältnissen begründet Symptom für das Wachsen unseres Einflusses. lehnen und in keinen Konflikt mit der Partei zu kommen. sein muß. In Nürnberg   hat mein Freund Timm mitgeteilt, Es kam dann ein Volksschulgeset mit verschiedenen wert- Wir waren feinesfalls darauf aus, einen Konflikt zu suchen. daß er seinerzeit in Frankfurt   als Scharfrichter über die Budget­bollen Aenderungen, mit Verlängerung der Schulzeit, mit obliga Es ist wirklich kein Vergnügen, ein paar Monate im Mittelpunkt fünder fungierte, ohne zu wissen, was ein Budget sei!( Gelächter.) torischen Schulärzten, wenigstens für größere Orte, mit Erhöhung parteigenössischer Aufmerksamkeit zu stehen( Heiterkeit). Dann Es ist überhaupt die Frage falsch gestellt. Nicht, was ein Budget der Lehrergehälter und der Befreiung der Dissidentenkinder vom wurde Bodman   von Seiten klerikaler Barone heftig angegriffen, ist, haben wir zu fragen, sondern: wie sehen die Budgets der deut­Religionsunterricht. Das Zentrum, das im Reichstag   in weil er gewissermaßen der Helfershelfer der Sozial- schen Staaten und des Reiches aus. Zwischen dem sogenannten seinem Toleranzantrage verlangt, fein Kind folle gegen den Willen demokratie fei. Herr v. Bodman   erwiderte nicht bloß, daß die bayrischen Typ und dem Reichstyp eines Budgets besteht der Unter des Vaters zum Besuche des Religionsunterrichts gezwungen Sozialdemokratie eine großartige Bewegung sei, sondern er er- schied, daß das bayrische Finanzgesetz bloß eine furze Erklärung ist, werden, stimmte gegen diesen Dissidentenparagraphen und wegen klärte auch, daß man die Leute nicht nur nach dem schäzen müsse, daß in den nächsten zwei Jahren folgende direkte Steuern erhoben dieses Paragraphen gegen das ganze Gesek. Sollten wir etwa was sie zahlen, sondern was sie für die Gesellschaft werden sollen, was an die alten Rechte der Landstände, Auflagen gegen das Geset stimmen und zur Auslieferung leisten. Er sagte, es feien Kräfte im Volt und in der Arbeiter zu machen, anknüpft, während der Reichsetat von den Steuern der Schule an die Kirche die Hand bieten! Reines- schaft vorhanden, die man für den Staat und die Gesellschaft dienst- überhaupt nicht spricht, sondern nur die Einnahmen und Ausgaben wegs sind alle unsere Forderungen erfüllt, aber wir haben doch die bar machen müsse. Im Zusammenhang mit der ganzen Situation enthält, da die Steuern im Reiche nicht auf ein bis zwei Jahre, ersten Schritte zur Erfüllung unseres Schulideals erreicht. mußten wir diese Erklärung als 3urüdnahme einer Be- sondern ohne Rücksicht auf das Budget dauernd erhoben werden. ( Kunert: Alle Grundfäße habt Ihr preisgegeben!) merkung, die gegen uns gerichtet war, erblicken. Wir haben Wenn wir nun beschließen, daß die Finanzgefeße stets ab­nicht Bodman   zuliebe für das Budget gestimmt, sondern der zulehnen sind, das heißt, daß die Steuern berweigert Werden wir jemals anders unsere Grundsätze durchsetzen politischen Situation, uns und der Bewegung zuliebe. Es ist ein werden müssen, dann ist die Konsequenz davon, daß wir auch im fönnen, als indem wir zunächst unsere weitergehenden Forderungen großer Unterschied, ob ein Mann wie Bismard unter dem Aus- Reichstag jedes Steuergesetz niederstimmen müssen. Wir haben, erheben, und wenn es nicht anders geht, wenigstens einige Fort- nahmegesetz erklärt, es sei ein berechtigter Kern in der Sozial- soviel ich mich entsinne, im Reichstag   aber für die erste Grba schritte erreiche? Ist das eine Preisgebung unseres Pro- demokratie. gramms? Wir haben die Abschaffung des Religionswürdigkeit gegen unsere Bewegung. Es ist aber etwas anteuer und haben also dort gegen den Nürnberger Beschluß ges Einem solchen Mann verzeiht man jede Liebens- fchaftssteuervorlage gestimmt, auch für die Wechsels unterrichts gefordert.( Kunert: Nein!) Jawohl, aber dieser beres, wenn man einem Minister vorwirft, daß er uns Konzes- fehlt.( Widerspruch.) Ich will Ihnen ja meine Meinung nicht aufa Antrag ist niedergestimmt worden, aber dann ist wenigstens fionen macht. Es ist doch zu beachten, daß die bürgerlichen Gegner drängen.( Dittmann- Solingen: Das gelingt Ihnen auch gar die Befreiung der Dissidentenkinder vom Religionsunterricht er über Herrn v. Bodman   ganz aus dem Häuschen geraten sind; so nicht!) Aber ich will doch nur, daß Sie diese Fragen studieren. reicht worden. Auch beim Steuergeset haben wir immer ein halbes Dußend Redner auf dem Katholikentage und die Gelben Warum stimmen Sie nicht für den Antrag, das Material zu sam hin Erleichterungen für finderreiche Familien in Braunschweig  . Diese Aeußerung ist jedenfalls ein Symptom meln? Sie fürchten, den Eindrud hervorzurufen, daß Sie uns erzielt. Wir haben gegen herabsehungsanträge des Zentrums für die Tatsache, daß die Arbeiterklasse heute eine Macht ist. Darum Recht geben.( Bebel: Nein, weil wir uns fürchterlichy stimmen müssen, weil wir absolut keinen Grund hatten, die heuchle- begrüßten wir fie. lächerlich machen würden.) Fassen wir doch endlich einen Be rische Demagogie des Zentrums zu unterstützen, die das Gesetz zu Die Zustimmung zum Budget ist nicht notwendig ein Ver- schluß, der die Partei aus einer Sadgasse herausbringen Fall bringen wollte. Beim Gemeindegesek haben wir das trauensvotum. Es wurde auch in Baden stets einstimmig ange- und uns den Frieden bringen würde, den wir alle wünschen. Angst allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht für alle Personen über 21 nommen. Nun ein einziges Mal vor der Revolution mit 38 gegen vor falscher Auslegung Ihrer Beschlüsse sollte Sie davon doch nicht Jahre ohne Unterschied des Geschlechts verlangt. Wenn, was ich 19 Stimmen, aber eine große Zahl derer, die dafür stimmten, abhalten. Ich bin überzeugt, daß wir endlich diesen Weg nicht weiß, Kolb sich früher einmal gegen das Frauenwahlrecht erklärten, daß sie nicht daran dächten dem Ministerium ein Ver- gehen müssen und daß die große Mehrheit der Partei, der ausgesprochen haben sollte, so hat er jedenfalls seitdem grund trauensvotum auszustellen; sie wollten nur das Ministerium Genossen, die auf Wunsch Bebels die Vertrauensleute beaufsichtigen lich umgelernt. Auch ein Teil der Liberalen hat für das binden, die Steuern so zu erheben, wie vorgeschlagen war. Natür- sollen, aufatmen würden, wenn endlich ein Weg gefunden Frauenwahlrecht gestimmt, sicherlich nicht aus Liebe zu den Frauen lich fann man umgekehrt durch Ablehnung ein Mißwürde, der uns einigte zum Kampf gegen den gemeinsamen Feind, ( Große Heiterfeit.), sondern auf Grund der Tatsache, daß die trauen ausdrüden. Das ist bei jeder parlamentarischen( Stürmischer Beifall bei der Minderheit.) fozialdemokratische Frauenbewegung zu einer Abstimmung. Jedes Gesetz tann aus zwei Gründen abgelehnt Vorsitzender Diet: Ich schlage vor, sämtliche Anträge zur Macht geworden ist. Wir sind nicht mit leeren Händen aus werden. Entweder, weil der Inhalt nicht so weit geht, oder weil Budgetbewilligung bis auf den Antrag 63 als unterstüßb der Kommission gekommen, wir haben durchgesetzt, daß in den wich man tein Vertrauen zum Ministerium hat. Wer aber jedes gelten zu lassen. Den gegenstandslos gewordenen Antrag 63 tigen Armen- und Schulkommissionen fünftig Frauen Geset ablehnt, der muß aus dem Parlament her- zieht vielleicht Genosse Liebknecht zurück.( Liebknecht: Jch ziehe Mitglieder sein müssen.( Hört! hört!) Immerhin ein Schritt ausbleiben. Man kann nicht im Parlament Antiparlamen- ihn zurück.) Auf Grund des Ganges   der Nürnberger Berhand­vorwärts, der nicht zu verachten ist. Denken Sie doch an die tarismus treiben.( Sehr richtig!) Wir machen ja auch in der lungen möchte ich vorschlagen, daß bei dieser Diskussion immer Nichtbestätigung der Wahl Singers zum Mitglied der Schul- Praris Unterschiede zwischen der Zuchthausvorlage und sozial- ein Redner für die Baden ser und ein Redner gegen deputation.( Sehr richtig!) In Preußen hat die Sozialdemokratie politischen Gesetzen, zwischen Posadowsky   einerseits und Rheinbaben die Badenfer spricht. Das würde sicher zur Klarstellung bei noch nicht einen Genossen in eine Schuldeputation hineinbekommen. und Röller andererseits. Wenn Sie meinen, man fönne unter tragen. Natürlich können von den Rednern dabei sämtliche Ans Wenn uns Rosa Luremburg das Interesse bewahrt, das sie allen Umständen nur kleine Ronzessionen erreichen, mit träge in den Bereich der Erörterungen gezogen werden. 55 Wort. in der letzten Zeit für Baden bewiesen hat( Sehr gut! und Heiter einer solchen Lehre der Hoffnungslosigkeit erobern Sie nicht die meldungen liegen vor. Jeder Redner müßte selbst ana feit.), sie brauchte sich nur die Stadt auszusuchen, wo sie bei uns in Welt, nicht einmal den kleinsten Wahlkreis.( Beifall und Wider- geben, ob er für oder gegen die Badenser sprechen will. In Nürn  die Schulfommission gewählt werden will. Wir haben ferner die spruch.) dirette Wahl der Gemeindeleiter für Orte bis zu berg   ist die Rednerliste in der Reihenfolge, wie die Meldungen Schauen Sie doch die Gewerkschaften an, die monatelang eingingen, geführt worden, und innerhalb dieser Reihenfolge hat 4000 Einwohnern durchgefekt, was für ein Land wie Baden mit kämpfen und hungern, um Erfolge von wenigen Pfennigen durch dann ein Redner für und ein Redner gegen das Wort erhalten. seinen vielen kleinen und mittleren Städten erheblich in Betracht zusehen. Sehr oft hält man für eine kleine Konzession etwas, ft der Parteitag damit einverstanden, daß wir in derselben Weise tommt. Die in der Landagitation prattisch tätigen Genossen werden was ein Reim der Zukunft ist. Nun ist uns vorgeworfen, verfahren? Widerspruch erhebt sich nicht, es ist also beschlossen. mir bestätigen, wieviel von unserer Stellung auf den Rathäusern wir hätten die Budgetablehnung verächtlich als bloße Demonstration abhängt.( Sehr richtig!) Wir haben, glaube ich, in Preußen nicht behandelt. Ich halte unter Umständen sehr viel von Demonstra­cin einziges Magistratsmitglied, in Baden werden wir fast ohne tionen, wenn sie wirksam find. Aber diese Demonstration in einem Ausnahme auf Grund der Verhältniswahl in jedem Rathause fleinen Parlament, von der die Gegner wissen, daß die Genossen in die Magistrate kommen.( Hört! hört!) Es ist uns nicht ge gegen ihren Willen vom Parteitag dazu gezwungen werden, find lungen, die direkte Wahl für die Großstädte durch wirklich nicht wirksam. Eine Demonstration gegen das zusehen, aber die Sechstelung, statt der Zwölftelung ist doch auch historische Unrecht, das der Arbeiterklasse geschieht, muß gewaltiger nicht zu verachten. Soweit ich mich erinnere, hat schon vor zehn ausfallen, als eine einfache Abstimmung einiger Landtagsabge Jahren Drees bach zusammen mit Adolf Ged einen Initiativ ordneter. Diese Demonstration aber haben wir, das ist die Ar- Wenn abwechselnd Redner für oder gegen die Vorstandsresolution Dr. David: Der Vorschlag des Präsidenten trifft das Richtige. antrag auf Einführung der Sechstelung eingebracht.( hört! hört!) beiterbewegung selbst.( Bustimmung.) Wir brauchen nicht erst zum Worte kommen, so fönnen, wie es in Nürnberg   war, unter Wir haben zwar nicht die Herabjehung des Wahlrechts von 26 auf von Rosa Luxemburg   zu lernen, daß Baden noch nicht zum ben Gegnern auch radikalere Glemente rangieren, die die Vors 21 Jahre, aber doch auf 25 Jahre erreicht, und wir haben durch Paradies der Arbeiter geworden ist. Haben wir nicht unsere ganze standsresolution verwerfen, weil sie ihnen zu zahm ist. gesetzt, daß beim Wegzug nicht ohne weiteres das Wahlrecht ver Kraft daran gesetzt, die erbärmlichen sozialen Verhältnisse zu ver loren geht, vielmehr jemand, der das Wahlrecht gehabt hat, es ohne beffern? Baden ist sicher ein schönes Land, aber als Paradies Es wird beschloffen, daß ein Wechsel in der Rednerliste statt­weiteres beſitzt, wenn er innerhalb zweier Jahre an seinen Wohn- hat es noch keiner aufgefaßt oder höchstens die Genoffin Luxem- haft ist. Gs bleibt dabei, daß immer je ein Redner für und gegen ort zurückkehrt. Man hat ja anzuerkennen versucht, daß da und dort burg, sonst wäre sie nicht solange bei uns geblieben.( Seiterkeit.) die Badenſer( nicht für oder gegen die Vorstandsresolution) zu vielleicht eine Kleinigkeit durchgesezt worden ist, aber man hat be­hauptet, daß sei nur möglich gewesen dur ch Preisgabe von Nun hat man auch behauptet, daß wir an monarchischen Zu einer persönlichen Bemerkung erhält das Wort Grundsäßen. Wir haben niemals irgendeinen Grundsay undgebungen uns beteiligt haben. Ich glaube, man tut der Beus: Genoffe Bebel behauptet, ich hätte in meinem Wahl preisgegeben. Ich finde es geradezu komisch, wenn man den Be Budgetfrage Unrecht, wenn man sie in einem Atemzug mit jener freise anders gesprochen als in meinem Blättchen". Zunächst ist weis gegen uns aus ein paar Artikeln der bürgerlichen Presse her- Monarchengeschichte behandelt. Geradezu abenteuerliche Vorstellun- das Blättchen das Blatt der anhaltischen Parteigenossen. Wenn leiten will. Vor vielen Jahren hat ein Genosse auf einem Bartei- gen sind über die Ausbreitung monarchischer Gelüste unter den Genosse Bebel   recht hätte, dann müßte ich ein ganz verächtlicher tage erklärt:" Ich würde es überhaupt als eine persönliche Herab- badischen Genossen verbreitet. Neulich war in Baden große Ordens Mensch sein, dann verdiente ich nicht, als Reichstagskandidat der febung meiner selbst ansehen, wollte ich mir ein Urteil über einen verteilung. Da hat man uns natürlich auch gefragt, ob auch bei Bartei zu fungieren.( Sehr richtig!) Genosse Bebel   hat auch nicht Barteigenoffen daraufhin bilden, was die gegnerische Presse über dieser Gelegenheit die Gleichberechtigung hochgehalten wird. den geringsten Beweis für seine Behauptung erbracht. Ich habe Dieser Genosse war August Bebel.( Sört! hört!)( Bebel: Verdient hättet Ihrs!) Wenn wir schon Orden be- immer noch für einen gegolten, der mit seiner Meinung nicht Wie leicht wäre es mir, andere Blätter zu zitieren, z. B. das Urteil fommen, wollen wir uns ausbedingen, daß wir sie am roten Bande zurückhält.( Sehr richtig!) Ich werde mich nicht wundern, wenn dez badischen Zentrumsführers Wader, wonach wir in Baden tragen.( Heiterkeit.) Selbstverständlich müssen wir uns in den in die Flugblätter meiner politischen Gegner diese Bemerkung des einen Einfluß erreicht hätten, wie er es überhaupt nicht für möglich Parlamenten an Geschäftsordnung und Verfassung halten. Genossen Bebel   hineinkommt.( Sehr richtig! Unerhört!) Wenn gehalten hätte. Aehnlich äußerte sich auch das Hauptorgan der Ueber Differenzen in Geschäftsordnungsfragen sollten sich die Partei: Genosse Bebel   glaubt, auf Grund seiner Stellung sich ein solches Konservativen in Süddeutschland  . genossen doch nicht die Köpfe zerschlagen. Wir meinen, daß die Partei Vorgehen gegen mich leisten zu können, so muß ich erklären, daß ihre Tattit gegenüber der Monarchie nicht verändern will, schließen wir ich Genosse Bebel um diese Fähigkeit nicht beneide. Ich erkläre Genosse Mehring sagte in einem Artikel, die Frage fei die: aus der Debatte, die zwischen anderen Genossen geführt wurde. ferner, daß ich ihn nicht fürchte und daß ich mich nicht einschüchtern Wir den Teufel oder der Teufel uns". Das mag für ein Bünd- Wir werden unsere republikanische Ueberzeu- laffe, daß ich aber gegen die Manier protestiere. Wenn Genosse nis mit dem Teufel zutreffen, ich bin da nicht zuständig( Heiterkeit), gung nie verleugnen, aber wir halten es mit Bebels Worten Bebel   dann gemeint hat, ich würde hoffentlich radikal bleiben, so in der wirklichen Welt gibt es aber zwischenstufen vom schwarzen in Amsterdam  : im Vordergrunde stehen uns die Klassenforderungen halte ich mich in der Tat für radikaler( Lachen) als manche andere, Teufel bis zum roten Engel. Kein vernünftiger Mensch wird des Proletariats; es tann gewiß Staaten geben und gibt sie, wo behaupten wollen, daß wir oder die Liberalen auch nur eine Minute zeitweise der schärfste Kampf gegen den Monarchen nötig wird. Die sich mit Worten begnügen. länger zusammenarbeiten, als beide Teile glauben, Aber Bebel   selbst hat uns ein Beispiel gegeben, daß man jene Mon­dabei auf ihre Rechnung zu kommen. Es ist selbst- archen, die sich uns nicht feindlich entgegenstellen, eben nicht per­verständlich der badischen Partei niemals eingefallen, eine Ueber- fönlich bekämpft. Bebel hat felbst erklärt, bei einer eventuellen tragung der für unsere Verhältnisse passenden Politik auf Ver- Kaiserwahl wäre es Prinz Ludwig von Bayern, auf den mit Recht hältnisse zu verlangen, die dafür nicht passen. Wir Badenser ver- die meisten Stimmen fallen würden. Tangen nichts anderes als GIIbogenfreiheit. Wir wollen, Was soll jest geschehen. Bebel   hat ausdrücklich anerkannt, daß daß wenn fünftig Liberale oder andere Parteien unsere Stimmen wir die Partei nicht haben schädigen wollen, sondern daß wir das trage der Weltesten der Kaufmannschaft von Berlin  . Von Dr. Hugo Preuß. Zur preußischen Verwaltungsreform. Denkschrift verfaßt im Auf wollen, bei Wahlen im zweiten Wahlgang, sie uns Gegenseitigkeit Beste, nach seiner Ansicht auf falschen Wegen, anstrebten. Dazu Breis geh. 3 M. berbürgen. Diesen Großbloc halten wir nicht für paßt die Vorstandsresolution sehr schlecht. Diese Eine Anleitung zum richtigen Verständnis und Gebrauch unserer Mutter­Deutsche Sprach und Stillehre. 3. Auflage. utopistisch. Das wird von der ganzen Partei jeden Tag Anerkennung unserer guten Absicht müßte doch auch in der Reso- sprache. Bon Prof. Dr. D. Beise. Preis 2,20 m. Berlag von B. G. berlangt. lution, die die Meinung der Partei zum Ausdruck bringen foll, Teubner, Leipzig  . Wir haben keine Dienerpolitik getrieben. Die National- ausgesprochen sein. Jezt steht aber nur drin, daß wir be- Der Sinn des Lebens und die Wissenschaft. Grundlinien einer liberalen waren durch die Verhältnisse gezwungen, sich bei uns wou gegen den Barteibeschluß gehandelt hätten. Bebel   fügte Bollsphilosophie. IV, 290 Seiten gr. 8°. Von Dr. F. Müller her. Preis anders zu betragen als auf anderen Plazen. Wir haben durch- hinzu, daß bei einer Wiederholung mit den schärfsten Mitteln geheftet 4 M., gebunden 5 M. J. F. Lehmanns Verlag in München  . gesetzt, daß sie für die Einstellung von Arbeiterkontrolleuren stimm- vorgegangen werden würde. Genossen, entweder man meint, daß Erstes Januarheft. Jährlich mindestens 20 Hefte. Abonnement 8 M. pro Konzertprogramme der Gegenwart. Von Hugo Schlemüller. ten, daß sie 100 000 M. für die Arbeitslosenversicherung bewilligten. eine bewußte und absichtliche Verlegung des Parteibeschlusses vor- Jahr. Berlag Hugo Schlemüller, Frankfurt   a. M. Wir sind keineswegs gezwungen gewesen, besondere Rücksichten liegt, dann braucht man nicht die Wiederholung abzuwarten, wenn Schopenhauers Leben. Von Wilhelm v. Gwinner. Dritte, neu zu übernehmen. Wir haben bei allen Gelegenheiten den Arbeiter- die Sache aber anders ist und man bloß meint, wir seien in guter geordnete und berbefferte Ausgabe. Mit 4 Porträts und 1 Steindrucktafel. standpunkt, den sozialdemokratischen Standpunkt, wenn Sie wollen, Absicht auf falschen Wegen gegangen, dann kann man nicht in die 439 Seiten. F. A. Brodhaus Leipzig  .

ihn jagt."

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antragen, daß die alte lebung, daß eingezeichnete Redner ihre Dittmann- Solingen  ( zur Geschäftsordnung): Ich möchte be läge in der Rednerliste tauschen, ausdrüdlich vom Barteitag als berechtigt anerkannt wird. Ich halte es ferner für eine falsche Formulierung, daß Redner für oder gegen die Badenser zum Worte kommen. Es muß, wie in Nürnberg  , heißen: für oder gegen Die Vorstandsresolution.

Worte kommt.

Hierauf tritt um 1 Uhr die Mittagspause ein.

( Schluß in der 2. Beilage.),

Eingegangene Druckfchriften.

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Berantwortlicher Redakteur Richard Barth  , Berlin  . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glose, Berlin  , Drudu, Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u, Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW.