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geringste Stimmenzahl ergab sich mit 17 052 giltigen Arbeiter Bildungsschule( Südoft). Die Theilnehmer hätten, noch wie fich nach Vorstehendem von selbst ver und 44 ungiltigen Stimmen im 2. Wahlkreise( Löbau ). Im Ber - am Unterricht über Gesezeskunde beschlossen. diesen für die Folge steht daß ich festgenommen und in das Untersuchungs hältnisse zur Zahl der Wahlberechtigten war die Wahlbetheiligung am Freitag Abend 1/29 Uhr in der Reichenbergerstraße stattfinden gefängniß abgeführt sei. Ebenso wenig ist es nach den von mic im 5. Wahlkreise( Dresden- Altstadt) mit 85 pSt.( gegen 84,2 pt. zu lassen. Die Gewerbegerichts- Beisther, Genossenschafts- und eingezogenen Erkundigungen wahr, daß das Mädchen von der im Jahre 1890 und gegen 85,4 pet. im Jahre 1887, im 4. Wahl- Rassenvorstände sind nochmals hierdurch zu demselben eingeladen. Polizei in ärztliche Behandlung gegeben oder gar gestorben sei. treise( Dresden Neustadt) mit 84,8 pt.( gegen 81,4 p& t. im Jabre 1890 und gegen 80,5 pCt. im Jahre 1887), im 6. WahlDie Nummer 28 des Sozialist" wurde am Montag Anangenehm überrascht wurde gestern die im dritten Stock freise( Dippoldiswalde 2c.) mit 84,6 pt.( gegen 82,4 pct. im Nachmittag auf Beschluß des Königl. Amtsgerichts I Abth. 125 des Hauses Dennewigstr. 20 wohnende Wittwe Schneiderlit. Als Jahre 1890 und gegen 75,6 pst. im Jahre 1887) und im 15. Wahl- tonfiszirt, und zwar wegen Verstoßes gegen den§ 130 des Reichs- fie um 81/4 Uhr Vormittags nach einem Ausgange die Wohnung freise( Mittweida 2c.) mit ebenfalls 84,6 p& t.( gegen 85,9 pet. Strafgesetzbuches( Aufreizung zum Klaffenhaß). Fast alle Artikel wieder betrat, lag auf ihrem Bette die Leiche eines 19 Jahre im Jahre 1890 und gegen 85,5 pet. im Jahre 1887) am regiten. der betreffenden Nummer wurden als aufreizend bezeichnend. Den alten Mädchens. In der Todten ist die Stegligerstraße 92 in Die prozentual niedrigste Wahlbetheiligung war im 2. Wahlkreise haussuchenden Kriminalschußleuten fielen 20 Exemplare der Nummer Wohnung gewesene unverehelichte Charlotte Dieling erkannt ( Löbau ) mit 69,9 pet.( gegen 79,7 pet. im Jahre 1890 und gegen in die Hände. digo mech sectis worden, deren Bater Gastwirth in Hamburg ist. Sie hatte in 70,4 p& t. im Jahre 1887). Abwesenheit der Inhaberin die Wohnung betreten, um ihrem Leben durch Gift ein Ende zu bereiten und war bereits starr, als Frau Schneiderlit hinzukam.
Andenken.
Todtenliste der Partet. Am 10. Juli starb in Templin unser braver Parteigenosse Karl Ziezmann. In allen Stürmen, die die Partei bedrohten, hat er tapfer zur Fahne gehalten. Die Templiner Genossen bewahren ihm ein ehrendes In Hüttensteinach wurde am Montag der Parteigenosse Bäckermeister Georg Hers unter zahlreicher Betheiligung zu Grabe geleitet. Die dortigen Parteigenoffen verlieren in dem Todten einen offenen, ehrlichen Charakter, der sich nie scheute, bie Wahrheit auszusprechen, auch wenn es ihm materiellen Schaden
brachte.
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Polizeiliches, Gerichtliches ze.
einer politischen machen.
Notiz:
Tokales:
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Das geftrige( Dienstag) Unwetter hat auch einem Baumriesen im Thiergarten den Todesstoß verfeht. Eine mächtige Eiche auf dem Hauptwege zwischen den Belten und der Lutherbrüde wurde vom Blig einmal von oben nach unten gespalten, In selbstmörderischer Absicht sprang am Dienstag Abend dann aber fuhr der feurige Strahl zurück und zersplitterte den um 10% Uhr eine unbekannte Dame in der Nähe der Muſeen Baum von unten nach oben. Viele Zuschauer umstanden am in der Spree , wurde aber von zufällig anwesenden Personen Gichbaum, unter dem der Gefreite Will von der 1. Schwadron hoffnungslosem Zustande wurde sie auf Veranlassung der Bolizei Nachmittage die niedergelegte Eiche. Nicht weit davon steht jener bemerkt und noch lebend an das Land gebracht. In ziemlich des zweiten Garde- Ulanen- Regiments am 14. August 1889 im mittels Ropp'schen Krantenwagens nach der Charitee befördert. Auch über Charlotten- Die Persönlichkeit hat bis jetzt daselbst nicht ermittelt werden Dienst vom Blige erschlagen wurde. burg ist das Gewitter nicht spurlos hinweggegangen. Der Blib tönnen. schlug in die Fernsprechleitung der Feuerwehr am Lühow, verbrannte den an dem Apparate befindlichen Blizableiter Silflos aufgefunden wurde am Dienstag Abend vor dem und verursachte eine lange Störung in der Leitung. Das Belt IV ein Mann, der in die Charitee übergeführt wurde, ohne Haus Wielandstraße 60 wurde von einem falten Schlage daß seine Persönlichkeit festgestellt werden konnte. Dort ist er getroffen; eine Giebelwand wurde eingeschlagen, und der bald gestorben, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Bli fuhr an dem Fallrohr einer Dachrinne bis in den Keller In seinen Kleidungsstücken wurden Papiere aufgefunden, die auf hinab. In der Potsdamerstr. 5 wurde der Dachstuhl entzündet den Namen Hottenrott lauten, ein weiterer Anhalt zur Ermitteund zum Theil zerstört, und endlich entwurzelte ein Wirbelwind lung des unbekannt Gestorbenen ist nicht geboten. auf dem Gelände des alten Hippodroms einen ziemlich starken
Baum.
Dor
Sch.
Verschwunden war seit dem 8. d. M. die unverehelichte Martha Ott aus der elterlichen Wohnung, Zeughofstraße Nr. 6. Dienstag Nachmittag um 1 Uhr wurde sie als Leiche am EngelUfer aus dem Kanal gezogen. Wenn auch irgend welche Beweggründe für einen Selbstmord nicht bekannt sind, so dürfte die
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Gerichts- Beitung.
Eine unpolitische Versammlung und ihre Folgen. Vor einiger Zeit fand in Dessau eine unpolitische Versammlung statt, in welcher Frau Reimann aus Berlin einen Vortrag hielt. An diesen Vortrag knüpfte sich eine Dizfussion. Diese Versammlung bezw. der Vortrag und die Debatten sollen einen politischen Charakter angenommen haben, so behauptet wenigstens die Behörde, welche einen Schuhmann in Zivil zur Zu der Verhaftung des städtischen Verkaufsvermittlers Berichterstattung in die Versammlung gesandt hatte. Die Be: P. R. Schünemann erfahren wir noch folgendes: Sch. ist behörde hat nun auf grund des Vereinsgesetzes, da ihrer Meinung reits seit längerer Zeit städtischer Verkaufsvermittler und hat sein nach die Betreffenden an einer unerlaubten politischen Versammlung Komptoir gerade unter dem Eingang zu den Restaurations- Ott doch ihrem Leben freiwillig ein Ende bereitet haben. attiv Theil genommen haben, dem Lotalbesitzer, der Vorsitzenden räumen; derselbe vermittelt allerhand Lebensmittel als und allen Rednern je ein Strafmandat über 30 M. geschickt. Da Butter, Käse, Eier, Fleischwaaren 2C. Schon Polizeibericht. Am 11. d. Mts., Morgens, wurde in der die mit dem Mandat Beglückten sämmtlich gerichtliche Ent- längerer Zeit raunte allerhand über Spree , beim Schlosse Bellevue, die Leiche eines etwa 40jährigen scheidung beantragen, so werden die Gerichte darüber zu be- in die Ohren und schon Mitte Juni wurde in dem Mannes und Mittags im Luisenstädtischen Kanal, gegenüber dem mane finden haben, welche Umstände eine unpolitische Versammlung zu Komptoir auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft beim hiesigen Haufe Engel- Ufer 4, die Leiche der seit dem 8. d. M. vermißten Landgerichte I eine Haussuchung abgehalten, wobei ein unverehelichten Ott angeschwemmt. In ihrer Wohnung in der Berufung hat der Amtsanwalt zu Deffau gegen die großer Theil der Bücher beschlagnahmt wurde. Bormittags vergiftete sich ein Mädchen in der Wohnung seiner Paulstraße wurde Morgens eine Frau erhängt vorgefunden. Verurtheilung der Genossen Frante und Schoeps zu 20 M. Es handelte sich damals darum, fortgesetzte Beruntreuungen fest- Serrschaft, in der Stegligerstraße. Nachmittags fiel ein achtfest- Vormittags und die Kosten wegen Beleidigung eines Fußjägers eingelegt. zustellen, welche Sch. seit Jahren durch unrichtige Abrechnungen jähriger Knabe vor dem Hause Linienstr. 195 beim Abspringen Auch Franke hat Berufung eingelegt, während Schoeps sich bei begangen haben sollte. Namentlich sollte eine große Bahl der dem Urtheil beruhigt hat. betheiligten Personen dadurch geschädigt worden sein, daß die von einem in der Fahrt befindlichen Arbeitswagen zur Erde, gefelben Abrechnungen erhielten, welche öfter niedrigere Verkaufs- rieth unter die Räder und wurde am Unterschenkel so schwer fummen enthielten, als thatsächlich erzielt worden waren. Die verlegt, daß er nach dem St. Hedwigs Krantenhause gebracht werden mußte. An der Ecke der Kreuzberg - und MöckernRevision der Bücher muß nun doch wohl obigen Verdacht bestätigt und zu der Verhaftung des Sch. geführt haben. Sch. straße wurde Abends ein neunjähriges Mädchen durch einen soll sich auch, wie noch des weiteren verlautete, gegen die Markt- Möbelwagen überfahren und erlitt außer einer Verlegung an der In einem Schulter anscheinend auch innere Verlegungen. hallen- Verwaltung dadurch vergangen haben, daß er Geschäfts- Ringbahnzuge versuchte ein Maurer, zwischen den Bahnhöfen Theater- Beufur. Die Bolts- Zeitung" bringt folgende miethet hat, worüber bereits ein Prozeß stattgefunden haben soll. verlegte sich an der Hüfte und mußte nach dem Krankenhause räume, welche er gemiethet hatte, an andere Personen weiter ver- Westend und Moabit sich mittels Revolvers zu erschießen. Er Fräulein Elsa v. Schabel3ty hat, wie wir interessante Thatsachen zu Tage fördern. Jedenfalls dürfte die eingeleitete Untersuchung noch recht Moabit gebracht werden. Hinter der National- Galerie sprang fürzlich meldeten, Die Nothwehr" geschrieben. Als in der Nacht zum 12. d. M. eine etwa 50 Jahre alte Frauensder Direktor des Alexanderplat- Theaters die Genehmigung Ein foloffaler Brand, wie solchen unsere Feuerwehr seit person in die Spree, wurde jedoch noch lebend aus dem Wasser zur öffentlichen Aufführung des Stückes nachsuchte, langer Zeit nicht zu bekämpfen hatte, hat in der gestrigen Nacht gezogen und nach der Charitee gebracht. In der Tapisserie verfagte bekanntlich der Polizeipräsident diefelbe und hielt in der Burgstr. 29 gewüthet. Die Grundstücke 29, 80, 81 diefer waarenfabrit von Ems u. Co., im 8. Stock des Seitenflügels das Verbot aufrecht, nachdem nach Streichung verschiedener Straße, einem Rentier Herrn Brüftlein gehörig, bilden einen ge- Burgstr. 29, entstand in der Nacht Feuer, das sehr schnell um Stellen von neuem die Genehmigung erbeten war. Der waltigen Komplex und befinden sich auf dem Terrain der ehe- fich griff und sich auch über den 4. Stock verbreitete, wo die Polizeipräsident stützte das Verbot darauf, daß die in dem maligen Herkulesbrücke, resp. des Zwirngrabens. Die eleganten Posamentenfabrit von Köstermann u. Barenzansky fast ganz zerSchauspiel enthaltene Schilderung des Soldatenlebens ge- fünfstöckigen Häuser sind lediglich zu Geschäftszwecken eingerichtet stört wurde. Außerdem fanden sieben kleine Brände statt. eignet fet, den mit den militärischen Verhältnissen und dienen in ihren Hinterräumen Fabrit Etablissements. Das weniger vertrauten Theil des Publikums in Grundstück Burgstr. 29 wird gebildet durch ein Vorderhaus, den Glauben zu versetzen, der gemeine Soldat zwei Seitenflügeln und einem Quergebäude. In den verder deutschen Armee fei ber rohesten Willtür schiedenen Etagen befinden sich die Fabriken respektive feitens feiner Vorgesetzten schonungslos preis- Lagerräume derselben von Röstermann von Röstermann und Zarenzansky, gegeben." Die auf Aufhebung des Verbots von der Möbel und Gardinendekorationen, Adolph Ems und Co., Berfafferin des Stückes gerichtete Klage hat der Bezirks- Stickereien und Galanterie, Phantasiewaarenfabrik, Rödling- und Zeuge.) Vom Landgerichte Glogau war am 17. April Reichsgericht. Leipzig , 11. Juli. ( Nebentläger ausschuß, wie die" Post" meldet, zurückgewiesen. haus und Kerkenbusch, Korsetfabrik, A. Wolff, Belzwaaren der Redakteur des„ Niederschlesischen Anzeigers" Arthur Gründe wurden nach demselben Blatte nicht angegeben. fabrit u. a. m. Die hier genannten Firmen haben neben Laden- Winckler- Zannenberg in Breslau , wegen Beleidigung Diese Gründe aber wären jedenfalls das Interessanteste an und Komptoirräumen in den unteren Etagen auch die beiden des Hofraths Suhrer, des Administrators der Hüttenwerke bes der Sache. Hoffentlich ist die Angelegenheit damit noch obersten Stockwerke der Gebäude des zweiten Hofes inne, welche Herzogs von Schleswig- Holstein , zu 500 M. Geldstrafe vernicht erledigt. Es giebt noch eine dritte Instanz." total ausgebrannt sind. In der Nacht um i Uhr entdeckte urtheilt worden. In der Hauptverhandlung war Herr Suhrer So lange es noch Instanzen giebt, hofft die Volts- 3tg." der Privatwächter das vermuthlich in dem ersten Quergebäude als Nebenkläger aufgetreten und hatte seine Ausführungen geAuf die Gründe des Bezirksausschusses ist sie neugierig! Als ob entstandene Feuer, welches schon viele Stunden hindurch gewüthet macht. Darauf wurde er als Beuge vereidigt und nahm seine nicht die Gründe, auf welche der Polizeipräsident fein Verbot haben mußte. Als die sofort hinzugerufenen Löschzüge eintrafen, vorher gemachten Angaben auf den Eid. - Dieses Verfahren stüßt, schon genügten! Der mit den militärischen Verhältnissen stand bereits das gesammte oberste Stockwerk der vier den zweiten wurde heute vom Reichsgerichte als unzulässig bezeichnet, es ho5 vertrautere Theil des Publikums," Alle, die selbit Soldat gewesen Hof bildenden Häuser in Flammen. Die Feuerwehr hatte einen auf die Revision des Angeklagten das Urtheil auf und verwies sind, wissen das Militärleben wie den Aufenthalt in einer außerordentlich schwierigen Stand; die eisernen Bugangsthüren die Sache an das Landgericht zurück. Ferientolonie" zu schätzen, wer aber nicht Soldat gewesen ist, zu den Geschäftslokalitäten waren durch das Feuer weißder könnte möglicherweise auf den Glauben kommen, daß die glühend geworden und konnten nur durch Einschlagen des Mauer- Die in 6 Terminen bereits vertagte Antlagefache gegen im Erlaß des Herzogs Georg von Sachsen erwähnten Thatsachen werfs geöffnet werden. Das Zementdach der feuersicheren Häuser den Schriftsteller Karl August Wald und den Kaufmann wirklich vorkommen, und der heilige Geist des Militarismus war durch die Hize geborsten, die eisernen Träger in den Geschäfts- Schulz wegen eines nächtlichen Erzeſſes im ehemaligen so durch die öffentliche Theateraufführung eine Herabwürdigung fälen geschmolzen und trotz der Meublech Decklagen hatte sich Ronacher- Café Unter den Linden ist nun gestern durch das hie oor dem unmilitärischen Publikum erfahren. Wozu hat die das Feuer sogar nach dem darunter belegenen 4 Stockwerk durch fige Schöffengericht einem vorläufigen Ende entgegen geführt Polizei die Theaterzensur, wenn sie dieselbe nicht in diesem Falle gefressen. Es wurde sofort mit allen verfügbaren Schlänchen worden. Es war in der Nacht zum 6. Januar d. J., als die üben foll? Die Aufgabe der Kunst ist in erster Wasser gegeben; die Dampffprizen entnahmen solches direkt aus beiden Angeklagten in Begleitung der Frau Schulz das Café beReihe, den Ansprüchen des Polizei- und Mili- der nahen Spree und mit insgesammt 16 Rohren, welche unter suchten und verschiedene talte und warme Getränke zu sich nahtärstaates, sowie überhaupt des Klassen persönlicher Leitung des Brandirektors Herrn Reinhardt auf das men. Sie befanden sich schließlich in angeheiterter Stimmung staates zu genügen. Die Aufgabe der Polizei ist, darauf euermeer gerichtet wurden, gelang es nach zweistündiger harter und als der Geschäftsführer ihnen nahe gelegt, daß es zu achten, daß diese Grenzen nicht überschritten werden. Inner- Arbeit das entfesselte Element, welches durch den Fahrstuhl- Beit sei, daß Café zu schließen, verwiesen sie auf das Bier, halb dieser Grenzen hat die Kunst freies Spiel, und das schofelste schacht hindurch sich nach den unteren Etagen zu verbreiten welches sie noch in ihren Gläsern hatten. Die Aufforderung Beug fann fich frei auf der Bühne entwickeln. Die Kunst ist drohte, zu lokalisiren. Um 5 Uhr Morgens fonnte ein Theil der zum Verlassen des Lokals mußte wiederholt werden und es tam einmal auch eine Art prostituirter Dirne, die in gewissen Schranken Löschzüge wieder abrücken, die bald darauf aufgenommenen Auf- darüber zu einer erregten Szene, während welcher Frau S. in gehalten werden muß. Wer diese Schranken niederreißen will, räumungsarbeiten dürften sich bis Donnerstag hinziehen. Noch Weinkrämpfe verfiel. Der Oberfellner und das übrige Personal der mag getrost gleich in die Reihen der Sozialdemokratie treten; jetzt Vormittags muß durch 4 Schläuche in die immer noch geriethen mit den Angeklagten hart aneinander, die wiederaber in den Ordnungsstaat paßt er nicht. glimmenden Massen Wasser gegeben werden. Der Brandschaden, holten Aufforderungen zum Verlassen des Lotals fanden teine der durch Versicherungsgesellschaften gedeckt ist, beträgt nach ober- Beachtung, vielmehr fuchtelte Herr Wald mit einem Stockdegen Eine rührende Geschichte tischt das Stöcker'sche„ Bolt" flächlicher Schäßung mindestens 200 000 n. Birta zwei in der Luft umher und zog schließlich einen nicht geladenen Refeinen Lefern auf; sie ist so rührend, daß wir sie auch unseren hundert Personen sind durch das Feuer vorläufig erwerbs- volver aus der Tasche und drohte, Jeden über den Haufen zu schießen, Lesern, so gottlos sie auch sein mögen, nicht vorenthalten wollen. los geworden. der sich ihm nahen würde. Als die Angeklagten sich endlich Also das„ Volk" schreibt: auf der Straße befanden, entstand vor dem Café ein Auslauf, Man schreibt uns: Eine alte, ärmlich gefleidete Frau saß Das Vorkommnik in der Bluth'schen Gärtnerei be der durch den Ruf verursacht wurde, daß im Lokal Juden zwei neben mir auf einer Bank im Friedrichshain . Sie hatte dankend treffend, über welches wir in der Nr. 156 d. Bl. vom 6. Juli Leute überfallen hätten. Da die Anklagebehörde annahm, daß eine Stöcker'sche Predigt von mir angenommen. Gagen Sie," den Reporterbericht brachten, sendet uns der Gärtnereibejizer die beiden Angeklagten auch diesen Ruf ausgestoßen, so lautete unterbrach sie plöglich das Gespräch, das ich mit ihr angeknüpft Herr Franz Bluth aus Groß- Lichterfelde folgende Berichtigung": die gegen fie erhobene Antlage nicht nur auf gemeinschaftlichen hatte, ist benn tein Mensch im Reichstage, der auf die freche, Am Freitag, den 30. Juni 1898, habe ich ein fremdes Mäd- Hausfriedensbruch bezw. Bedrohung, sondern auch auf groben gotteslästerliche Aeußerung des Liebknecht vom alten und neuen chen im Alter von 13 bis 18 Jahren gegen 1/26 Uhr Morgens unfug. Die Angeklagten stellten, unter dem Widerspruch der Gott ein Wort der strafenden zurechtweisung erwidern könnte?" in meinem eingefriedigten Obstgarten beim Abpflücken von Erd- Belastungszeugen, den Vorfall so dar, als ob fie in ungehöriger Gewiß sind auch fromme Leute im Reichstage, aber vielleicht beeren, welche sie in eine Düte sammelte, betroffen. Als ich das barscher Weise zum Verlassen des Lokals aufgefordert haben die jene allerdings gotteslästerliche Aeußerung nicht ge- Mädchen aufforderte, mit mir zu dem schräg gegenüber wohnenden worden seien. Der Angeklagte Wald wollte, als hört," suchte ich zu entschuldigen. Darf man sich da wundern," Amtsbiener Welzer zu gehen, versuchte sie, zu entschlüpfen, wes- den Revolver 30g, sich in Nothwehr befunden haben.- fuhr die alte Frau, die meine Aeußerung überhört zu haben halb ich sie durch meinen Arbeiter Wedler in den Hausflur Der Staatsanwalt hielt den Angeklagten ihren angeheiterten schien, voll Eifer fort, daß der alte Gott mit Dürre und Miß meines Hauses bringen ließ, um sie dort bis zur Ankunft des Zustand zu Gute, meinte aber doch, daß der Hausfriedensbruch Miß- meines wachs und anderm Glend uns schlägt? Er hat lange genug Geduld Amtsdieners festzuhalten. Während ich zu diefem fchickte, ent- ein ziemlich grober und die Bedrohung mit Stockdegen und gehabt aber die Herren haben nun sogar den Bußtag verlegt, sprang das Mädchen jedoch durch ein Fenster des mit dem Haus- Revolver eine recht trasse gewesen sei. Er beantragte deshalb als hätten wir ihn nicht für das Wachsthum der Saat hoch- flur in Verbindung stehenden unverschlossenen Kellers, wurde nöthig! Ja, tann der allmächtige Gott noch anders, als über aber von dem Arbeiter Wedler und meinem Gärtnergehilien gegen Wald 3 Wochen, gegen Schulz 2 Wochen Gedie vielen Bersündigungen zürnen?- Und diese Sozial- Bethmann auf einem benachbarten Kartoffelfelde alsbald wieder fängniß. Die Rechtsanwälte Günther und Arnold Goldstein bestritten, daß hier ein gemeinschaftliches Handeln der demokraten leider haben sie meinen einzigen Sohn auch ergiffen. Nunmehr fing die Person an Krämpfe zu simuliren. beiden Angeklagten vorliege. Der Gerichtshof meinte, daß von gefangen wenn sie in Kremfern mit rothen Fahnen zum Ver- Ich ließ fie in eine Stube auf meinem Hofe und alsdann auf einer Nothwehr keine Rede sei, daß die Verweisung aus dem gnügen hinausfahren, dazu haben sie Geld genug, aber Anordnung des inzwischen angelangten Amtsdieners Melzer Lokal eine begründete gewesen und die Angeklagten sich des geunfereins zu unterstützen, feinen Pfennig! Nur die frommen welcher die Verstellung des Mädchens sofort erfannte auf Leute haben ein Herz für die Armen. Hätten wir die nicht, einem zweirädrigen Federhandwagen durch die beiden oben meinschaftlichen Hausfriedensbruches, Wald auch der Bedrohung, schuldig gemacht hätten. Wald wurde beshalb zu zwei dann müßten wir in unserm Glend verkommen. Wenn doch genannten Leute nach dem Amtsgewahrsam bringen, wo ihre o chen, Schulz zu einer Woche Gefängniß verurtheilt. unfer lieber Raiser diese gottlose Bande, die den alten Gott vorgeblichen Krämpfe alsbald nachließen und sie die Entwendung Täflert, einmal gründlich jetzt, wo es noch Beit ift, strafen wollte!" eingestand, worauf sie in ganz gesundem Zustande dem Moabiter Unter der Auflage der Beamtenbestechung und Beleidigung -Ich reichte der Frau warm die Hand und fragte, wo sie Gefängniß übergeben wurde. standen gestern die Schankwirth Köppen'schen Eheleute aus diese allerdings richtigen Grundsätze her habe. Sie sah mich Es ist hiernach weder ein Wort davon wahr, daß ich oder Charlottenburg vor der Straftammer des Landgerichts II. A13 groß an und fragte: Haben Sie benn feine Bibel? Wer die meine Leute das in Nede stehende Mädchen gemißhandelt oder Belastungszeuge trat der Wächter Seeger I gegen die Angeklagten liest, der tann doch nicht anders denken!"" „ gehegt" oder es in empörender Weise" forttransportirt auf. Derfelbe bekundete, daß er an einem Dezember- Abend bes
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