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Gewerkschaftliches.

Scharfmacher- Tollheiten.

Bur Tabakarbeiteraussperrung am Niederrhein  .

wendet werden darf. Weigert sich ein Mitglied, die Geldstrafe Der Streit bei der Zigarrenfabril von Mertens in Clebe zu bezahlen, dann darf es in keiner dem Verband angeschlossenen ( Rhld.) hat nun auch auf die Filiale der Firma in Nußloch   bei erft zuerst se ch 3 Monate, in jedem Wiederholungs. Heidelberg   übergegriffen. Die dort beschäftigten Arbeiter machten falle je 12 Monate nicht beschäftigt werden, und In der gegenwärtigen Hege gegen die Gewerkschaften mit ihren Kameraben in Eleve, Goch   und Nieutert gemein- Die Gewerkschaft darf ihm teinerlei Unter und die organisierten Arbeiter ist den Scharfmachern und fame Sache und traten wie diefe in den Ausstand. Einer Auf- fühung gewähren. Zahlt er die Strafe, dann darf der ihrer Presse jedes Mittel recht. Der nichtigste lofale Streif- forderung des Unternehmerverbandes folgend, haben nun fämtliche Unternehmer seine Wiederaufnahme nicht verweigern. Das Einis ereß, der sonst keinerlei Aufsehen erregen würde, muß zur Nußlocher   Unternehmer die Aussperrung durchgeführt. Während gungsverfahren wird vereinfacht und beschleunigt. In Streitfällen Begründung eines Arbeitswilligengesetzes herhalten. Dazu aber die Aussperrung am Niederrhein   zunächst alle organisierten rein lokaler Natur entscheidet eine Konferenz Totaler Vertreter kommen die albernsten Kombinationen und infam versteckte Arbeiter trifft, ist in Nußloch   die Kündigung nach dem Alphabet er beider Parteien. Die endgültige Entscheidung hat der Vorsitzende der Konferenz, der von den Arbeitervertretern aus Angriffe gegen die organisierten Arbeiter, die als Beispiel für folgt. Bis jetzt ist ein Drittel der Beschäftigten ausgesperrt. der Reihe der Unternehmer gewählt wird. den von ihnen geübten Terrorismus dienen müssen. Den Vogel abgeschossen hat darin die Deutsche Zimmermeister­Zeitung".

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Siegreicher Streik in einem Anwaltsbureau. Auch die Proletarier der Feder beginnen allmählich zu erwachen. Der Zimmermeister Hamm   in Worms   wurde von Die Angestellten eines größeren Anwaltsbureaus in Mülheim   a. Nuhr einem Brandunglück heimgesucht. Die Deutsche Zimmer- traten vor einigen Tagen in den Ausstand, weil der betreffende Mitgliedern abgelehnt. meister- Zeitung" gibt ihren Lesern davon, wie folgt Kenntnis: Rechtsanwalt ihnen eine längere Arbeitszeit aufzwingen wollte, als Die von dem Verbande der " Zur Zeit des Brandunglücs tobte in Worms   zwischen den sie in den übrigen Bureaus üblich ist. Arbeitern und Arbeitgebern im Zimmergewerbe ein schwerer Bureauangestellten, Siz Berlin, sofort angebahnten Verhandlungen Kampf, denn nach Aufhebung der Sperre am 16. Juni d. J. führten zur Anerkennung der Forderung und Wiedereinstellung der hatten die Wormser Zimmergefellen, trop des Schiedsspruches, Ausständigen. die Arbeit nicht aufgenommen. Hamm   stand als Vorsigender im Bordertreffen des Kampfes, der immer schärfere Dimensionen an­genommen haben soll."

Was soll diese Verquickung des Arbeitskampfes mit dem Brandunglück? Die zarte Anspielung auf die Arbeiter als Brandstifter ist so infam, daß auch nur der Versuch einer Verteidigung der beschimpften Arbeiter eine Anflage gegen sie bedeuten würde. Selbst ein überschnapptes Scharfmacherhirn sollte sich doch von solchen Tollhausgeschichten fernhalten. Zur Respettierung beider Parteien und Organisationen, die im wirtschaftlichen Kampfe sich doch oft wieder einigend finden müssen, trägt das auch sicher nicht bei.

Berlin   und Umgegend.

Katholische Arbeiter und die Gelben.

Am Sonntag fand in Donauwörth   der Delegiertentag der tatholischen Arbeiter- und Arbeiterinnenvereine der Diözese Augs­ burg   statt, in der auch die Stellung der katholischen Arbeitervereine zu den gelben Organifationen zur Sprache fam. Diese Stellung präzisierte der Diözesanpräses Benefiziat Sindermeyer wie folgt: Die sogenannten Gelben Vereine" müssen prinzipiel aufs schärffte abgelehnt werden. Die Taftit muß sich nach den örtlichen Verhältnissen richten und muß bei jüngeren und neu aufzus nehmenden unverheirateten Mitgliedern eine andere sein als bei Familienvätern."

Diefer originelle Eiertanz wird erklärlich, wenn man weiß, daß die katholischen Arbeitervereine in Augsburg   das Hauptkontingent der Mitglieder in den gelben Werkvereinen stellen. Deshalb so bor­fichtig! Husland.

Das sind die Bedingungen, die von den Führern den Mit­gliedern sehr eindringlich und unter starker Hervorkehrung der fchwierigen finanziellen Lage der Gewerkschaft zur Annahme empfohlen wurden. Sie wurden, wie eingangs festgestellt, von den Es ist schwer zu sagen, ob dies das letzte Wort in dem Kons flikt sein wird. Jedenfalls wird die klassenbewußte Arbeiterschaft den Beschluß der Kesselschmiede mit großer Genugtuung begrüßen. Ihre Führer haben, zweifellos in einer sehr schwierigen Situation, fich auf eine weittragende Neuerung im Gewertschaftsleben einlassen wollen, nämlich den Grundsay, daß Gewerkschaften und Unternehmerorganisation zusammenwirken können und sollen, um die Disziplin der Gewerks schaftsmitglieder betreffs gemachter Verein. barungen zu erzwingen. Daß die Kesselbauer die Opfer und Entbehrungen einer verlängerten Aussperrung auf sich nehmen, um sich entgegen der Empfehlung ihrer Führer diesem Prinzip zu widersetzen, zeigt, welcher Geist heute in der nordenglischen Arbeiter­fchaft weht. Sie schlagen aber nicht nur die eigene Schlacht. Seben die Schiffsbauherren ihre Forderung durch, dann werden zweifel­los auch die Unternehmer anderer Verbände in England und wohl auch im Auslande dieses Prinzip zur Geltung bringen wollen. Würde dieser Grundsatz wirklich allgemein durchdringen, dann hätte die Stunde der Gewerkschaften als eines Mittels des proletarischen Klaffenkampfes geschlagen, und sie wären nur Mittel zur unge­störten Aufrechterhaltung der Produktion, in erster Linie im Inter esse der Kapitalisten.

Letzte Nachrichten.

Landtagsersatzwahl in Leipzig  .

Die Sitzmöbeltischler nahmen in der am Montag abgehaltenen Bersammlung den Bericht über die Durchführung der fünf­Die Aussperrung in den englischen Werften. prozentigen Lohnerhöhung entgegen. Durch die vorliegenden Mit­teilungen aus den einzelnen Betrieben fonnte festgestellt werden, balbige Beilegung des Kampfes im nordenglischen und schottischen London  , 20. Oktober.  ( Eig. Ber.) Die Hoffnungen auf die daß es in einzelnen Werkstätten Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitern wegen der Lohner- Schiffsbau haben sich nicht erfüllt. Die Organisation der ausge Leipzig  , 25. Oftober.( W. T. B.) Bei der heutigen Landtags­höhung gegeben hat, die aber durch Verhandlungen erledigt wurden. sperrten Nesselschmiede hat in einer Urabstimmung der Mitglieder Jezt kann die Lohnerhöhung als allgemein durchgeführt gelten. Die zwischen den Gewerkschaftsleitern und dem Unternehmerver- stichwahl in Leipzig   erhielt Zöphel( natl.) 14 452 und Bammes Nur in bezug auf einzelne ganz kleine Werkstätten, aus denen band vereinbarten Bedingungen mit 10 079 gegen 8760 Stimmen nichts bekannt geworden ist. bestehen noch zweifel, ob die Lohn- abgelehnt. Die Aussperrung nimmt also vorläufig ihren Fort-( S03.) 7780 Stimmen. Zöphel ist somit gewählt. erhöhung gewährt wird. Dies sind solche Werkstätten, wo die Organisation der Arbeiter noch mangelhaft ist. Es wird natürlich das Bestreben der Verbandsleitung sein, auch in diesen Betrieben die vertragsmäßige Lohnerhöhung zur Durchführung zu bringen.

gang.

Die Streitfragen, um die es sich hier handelt, sind von so tief- Die Streikdebatte in der französischen   Deputiertenkammer. greifender Bedeutung, nicht nur für die zunächst betroffenen Ar­beiter, sondern noch mehr für die ganze Entwidlung des Gewerkschaftswesens überhaupt, in England wie in anderen Ländern, daß ein näheres Eingehen' auf den Konflikt ge­boten erscheint.

Paris  , 25. Oftober.( W. T. B.) Fortsetzung. Cuny( foz.­radikal) erklärte die Forderungen der Eisenbahnbediensteten für Der Minimallohntarif der Schuhmacher in den Handwerks berechtigt, bestritt aber das Recht derselben auf Ausstand. Colly und Reparaturwerkstätten Berlins   ist durch die Lohnbewegung und ( Soz.) tabelte Briand in heftigen Worten, der eine hassenswerte den Streit in diesem Frühjahr zwar in über 200 Werkstätten zur Die Aussperrung ist am 3. September vom Verbande der Werft- und verächtliche Rolle gespielt, indem er die Führer der Eisenbahn­Anerkennung gebracht worden, aber er hat damit noch keines- befizer verhängt worden und richtet sich gegen die Mitglieder der bediensteten habe verhaften lassen, nachdem er früher selbst den megs allgemeine Gültigkeit erlangt. Die Zahl der Kleinmeister, Gewerkschaft der Kesselschmiede( Boilermakers Society), die in den Generalftreik gepredigt, und der probiert habe, ob die öffentliche die meist nur einen oder zwei Gehilfen beschäftigen, ist weit dem Unternehmerverband angeschlossenen Werften beschäftigt sind. Meinung es zulasse, daß man die Soldaten gegen die Arbeiter größer. Der Zentralverband der Schuhmacher hat es sich nun Die Gewerkschaft zählt rund 60 000 Mitglieder, in Verbandswerften führe. Dies ist, sagte Colly, sich an Briand   wendend, eine Schufterei bon neuem zur Aufgabe gemacht, das was im Frühjahr nicht beschäftigt und somit ausgesperrt find etwa 30 000 Kesselschmiede. von Ihrer Seite.( Beifall auf der äußersten Linfen, Protestrufe erreicht werden fonnte, nachzuholen und die Anerkennung des Außerdem sind etwa 20 000 Werftarbeiter anderer Kategorien Tarifs in allen Werkstätten zu erzielen. Zu diesem Zweck werden mittelbar in Mitleidenschaft gezogen. Der Kampf währt also jetzt auf den anderen Bänken.) Brisson ermahnte den Redner, sich jezt in allen Organisationsbezirten Berlins   öffentliche Schuh bereits volle sieben Wochen. einer maßvolleren Sprache zu bedienen. Briand   zudt mit macherversammlungen veranstaltet. Am Montag fanden zwei Den Anlaß zur Aussperrung gaben zwei geringfügige Streits den Schultern. Schließlich wandte sich Colly dagegen, daß das Versammlungen statt, die eine im" Königshof" in der Bülow- in nordenglischen Werften, wobei die betreffenden Arbeiter die Be- Militär zum Vorteil der Eisenbahngesellschaften Verwendung finde straße, die andere im Ost- Kasino", Frankfurter Allee  . Unsere ftimmungen des im Jahre 1907 zwischen dem Unternehmerver- und erklärte, es sei die Regierung, nicht die Sozialisten, die den Aufgaben zur Durchführung des Minimallohn- bande und den verschiedenen Werftarbeiterorganisationen abge- Klassenkampf schüre. tarifs und die Spiegelfechterei der Zwangs in fchloffenen Einigungsverfahrens außer acht ließen. Die Ministerpräsident Briand   betrat hierauf die Rednertribüne nung" lautete das Thema, worüber die Referenten Dally und Streifenden begründeten ihr Vorgehen damit, daß das Einigungs- und führte aus: Er lehne es ab, auf die persönlichen Angriffe Krause sprachen. Mit der Zwangsinnung haben bekanntlich verfahren zu langwierig sei und daß bei der besonderen Arbeit der bei der Lohnbewegung Berhandlungen stattgefunden. Die Junung Kesselschmiede technische Streitfragen sofort für oder wider ent- 34 antworten. Der Ausstand ſei keine gewerbliche Bewegung ge erklärte sich damals bereit, den Tarif, soweit die Reparatur- schieden werden müssen, da jeder Aufschub die in Frage stehenden wesen. Die Regierung habe sich einem Versuch gegenüber befunden, arbeiten in Frage kommen, anzuerkennen und verlangte nur bei likstände gegenstandslos machen würde. Zur Kennzeichnung der das Land zugrunde zu richten, dem die Arbeiter lediglich als werk. der Maßarbeit einige Aenderungen oder Abstriche. Der Jnnungs­borstand versprach auch, den Meistern in einem Rundschreiben die Verhältnisse sei nebenbei bemerkt, daß das betreffende Abkommen zeuge gedient hätten. Von den Sozialisten mehrfach unterbrochen, Durchführung des Tarifes zu empfehlen. Als es aber zur Unter- wischen dem Unternehmerverband und den Arbeiterorganisationen führte Briand   aus: Die Regierung habe den Beweis für das Vor­schrift tommen sollte, verlangten die Vertreter der Innung, daß schon seinerzeit von der Mehrheit der Mitglieder der Kesselschmiede- handensein einer anarchistischen Erhebung gehabt und habe Maza statt der im Tarif vorgesehenen 9% stündigen, die 10stündige Ar- gewerkschaft abgelehnt wurde, und daß die Gewerkschaft damals nahmen zur nationalen Sicherheit ergreifen müssen. Er besike nur mit Rücksicht auf die anderen beteiligten Arbeiterorganisationen materielle Beweise und Geständnisse, die von denen unterzeichnet beitszeit festgelegt werden und daß die gefeßliche Kündigungsfrist das Abkommten unterfertigte Allein, der Vorstand der Gewerkschaft seien, die die Bewegung vorbereitet hätten. Gegenüber der ber­durch den Tarif ausgeschaltet werden sollte. Die Gehilfenschaft erhob sofort Einspruch gegen die regelwidrigen Streits und forderte föhnlichen Haltung der Regierung, die sich für Verhandlung zwischen konnte auf diese Verschlechterungen nicht eingehen, um so weniger, die Streitenden auf, die Arbeit bedingungslos wieder aufzunehmen.

werde.

als die Unterschrift der Innung doch keinen großen praktischen Die Streifenden erklärten sich darauf bazu be- den Eisenbahnbediensteten und den Eisenbahngeſellſchaften verwendet Wert haben konnte. Es sollten zwar noch weitere Verhandlungen reit. Der Unternehmerverband gab sich jedoch mit dieser Unter- habe, sei die Erklärung des Ausstandes nicht zu dulden geweſen. gepflogen werden, aber die Innung hat seitdem keine Neigung gezeigt, mit der Anerkennung des Tarifes Ernst zu machen. Es werfung nicht zufrieden, sondern forderte von der Gemert-( Beifall im Zentrum und auf der Linken.) Der Ministerpräsident muß nun Aufgabe der Schuhmachergehilfen sein, bei jedem ein- fchaft Garantien dafür, daß solche regelwidrigen führte zahlreiche Fälle von Sabotage an unter wiederholten Protest­zelnen Meister, der bisher nicht zu gewinnen war, die unterschrift- partiellen Streits in 8utunft nicht wieder bor- rufen der Sozialisten, die einen Augenblick seine Stimme über­liche Anerkennung und stritte Durchführung des Tarifes zu ver- tommen werden, und verhängte zur Erzwingung dieser Forde- tönten. Briand   machte eine Geste, als wollte er von der Tribüne langen. Um das mit Erfolg tun zu tönnen, ist natürlich vor allem rung die Generalaussperrung gegen alle Mitglieder der herabsteigen, fuhr aber dann fort und erklärte, er befinde sich gegen­ein festes Zusammenhalten in der Organisation notwendig. Der Kesselschmiedegewerkschaft. Die Garantien sollten in einer Ver- über einer systematischen Organisation der Sabotage einer Zentralverband der Schuhmacher hat im Laufe der Jahre immer pflichtung der Gewerkschaft bestehen, daß fie regelmibrig Kampfesorganisation, deren Fäden die Regierung in der Hand zu bon neuem bewiesen, daß er wohl imstande ist, die wirtschaftliche it reitende Mitglieder in der von den Unter Lage seiner Mitglieder zu verbessern. Allerdings- bedarf es noch nehmern borgeschriebenen Weise maßregeln haben hoffe. Der Ministerpräsident verlas sodann ein zur Beit des Poststreites an Beamte versandtes Birkular, das genaue An­eifriger Agitationsarbeit, um alle die vielen bei den Kleinmeistern zerstreut arbeitenden Gehilfen dermaßen für den Verband zu ge­Man sieht, daß hier ein hochwichtiges Prinzip auf dem weisungen für die Zerstörung von Telegraphendrähten gibt( erneute winnen, daß der Tarif allgemein zur Geltung fommt. Aber Sie Spiele steht, die Frage nämlich, ob den Unternehmern das Recht Unterbrechungen von den Bänken der Sozialisten) und fügte hinzu, jekt eingeleitete Bewegung verspricht gute Früchte. Uebrigens zugestanden werden soll, sich in die inneren Angelegen die Organisatoren des Eisenbahnerausstandes hätten ein ähnliches wirten ja auch die so außerordentlich traurigen Lohn- und Arbeits. heiten der Arbeiterorganisationen hineinzu Schreiben unterzeichnet.( Rufe der Sozialisten: Welche Organi­verhältnisse der Schuhmachergehilfen um so mehr aufreizend, als mischen. Der Unternehmerverband hat von Anfang an mit fatoren?) Briand  : Das werden Sie bald erfahren, vielleicht ihre wirtschaftliche Lage bei der steigenden Teurung immer mehr äußerster Rücksichtslosigkeit auf die Eroberung dieses Rechts hin- früher, als Ihnen lieb ist! Des weiteren bemerkte Briand   unter unerträglich wird. gearbeitet, während die Führer der Kesselschmiede durchweg ein geradezu erstaunliches Entgegenkommen an den Tag legten. Der andauerndem Lärm der Sozialisten: Troß ihrer Beklemmung an­Grund dafür scheint zu sein, daß die Finanzen der Gewerkschaft gesichts der Gefahr, in welcher das Land sich befand, habe die Ne­nach englischen Begriffen nicht sehr stark sind und ihre Gelder, dant gierung nur gesetzliche Mittel angewandt. der Politik des früheren Sekretärs der Gewerkschaft so angelegt worden sind, daß sie nur mit schweren Opfern flüssig gemacht werden können. Dieser ehemalige Sekretär ist Aktionär in mehreren der betreffenden Werften und macht gegenwärtig gegen dieselbe Bremen  , 25. Oktober  .( Privattelegramm des Vorwärts") Gewerkschaft scharf, von der er noch heute eine ganz respettable Der Straßenbahnerstreif wurde heute abend mit einem voll­Pension bezieht. Mit solchen Elementen hat die englische   Gewert- ständigen Siege der Angestellten beendet. schaftsbewegung manchmal zu rechnen!

In den Versammlungen wird häufig der Gedanke geäußert, daß die gesamte Arbeiterschaft die Schuhmachergehilfen in ihrem schweren Kampf tatkräftig unterstüßen sollte. Das fommt auch in der folgenden Resolution zum Ausdruck, die in der Versamm­lung im Ost- Masino" einstimmig angenommen wurde.

Das Ende des Bremer   Straßenbahnerstreiks.

Abgestürzt.

Die Versammlung erflärt, daß in den Werkstätten, wo der im Frühjahr aufgestellte Minimallohntarif noch nicht anerkannt ist, die Lage der Kollegen eine durchaus unwürdige ist. Sie fordert daher alle Kollegen auf. jeden noch fernstehenden der Organisation zuzuführen und für die Durchführung des Tarifes raftlos tätig zu sein. Ferner fordert sie die Ortsverwaltung Die Gewerkschaftsführer ließen zunächst eine Urabstimmung auf, einen Appell an die organisierte Arbeiterschaft zu richten, aller Mitglieder über die Frage vornehmen, ob ihre Vertreter er die Tarifbewegung der Schuhmachergehilfen wirksam zu unter- mächtigt werden sollen, den Unternehmern entsprechende Garantien Breslau  , 25. Oftober.( W. T. V.) Der Aviatiker Frik stüßen und ihre Schuhmacherarbeit nur in solchen Werkstätten zu geben. Diese Frage wurde von einer überwiegenden Mehrheiteidenreich stürzte heute bei einer Flugvorführung auf dem Herstellen zu lassen, wo der Tarif anerkannt ist." berneint, was dahin gedeutet wurde, daß die Mitglieder erst In dieser Versammlung wurde bitter_getlagt über die Zu die Natur jener Garantien genau fennen lernen wollten, ehe sie sich Flugplatz Wilhelmsruh   nach mehreren gut gelungenen Flügen ab. stände in der Elektrisch- mechanischen Schuhbesohlerei Blib", dafür oder dagegen entschieden. Es folgten dann lange, mehrfach Der Apparat überschlug fich und wurde zertrümmert. Der Flieger Andreasstraße 38, die unter anderen hochtönenden Namen, wie unterbrochene Verhandlungen zwischen den Vertretern der Arbeiter wurde am Auge verlegt. " Fortschritt"," Vorwärts", in der Mirbachstraße, Koppenstraße und und des Unternehmerberbandes, die sich hauptsächlich um die Boigtstraße Filialen hat. Die Firmeninhaber Proficher u. widerspenstigen Gewertschaftsmitgliedern auf. Danneberg haben seinerzeit den Minimallohntarif anerkannt, auerlegenden Geldstrafen drehten. Die Arbeiterver­sollen ihn aber gebrochen haben. Einer der Herren soll auch gesagt treter erklärten sich zu der Anerkennung dieses Grundsazes bereit haben, daß die Streiter und Hezer rausfliegen" sollten. Die und nur die Details machten Schwierigkeiten. Endlich wurde àn­Organisationsleitung wird die Angelegenheit prüfen und zunächst gekündigt, baß die beiden Parteien in einer gemeinsamen Konferenz einmal versuchen, ob auf dem Wege friedlicher Verhandlungen am 11. Oktober in York   einig geworden seien und daß die Arbeiter. erträgliche und geregelte Verhältnisse bei der Firma zu er vertreter einstimmig beschlossen hätten, die vereinbarten Bedin­gielen sind. gungen den Mitgliedern zur Annahme zu empfehlen.

Deutfches Reich.

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Unterschlagung amtlicher Gelder. merer vom Briefpostamt Nürnberg wurde unter dem Berdacht der Nürnberg  , 25. Oktober  .( W. T. B.) Der Postmeister Kaem­Unterschlagung amtlicher Gelder in Höhe von etwa 40 000 Mark in Untersuchungshaft genommen.

Die Verwüstungen in Süditalien  . Die vereinbarten Bedingungen sind im wesentlichen die folgen. Salerno  , 25. Oktober  .( W. T. B.) Minister Sachi, der den: Die Gewerkschaft verpflichtet fich, jedes Mitglied, das unter bon Cetara hier wieder eingetroffen ist, hat an den Minister­Zum Streit der Knopfmacher in Frankenhaufen am Berlegung des Abkommens von 1909 die Arbeit einstellt, im ersten präsidenten telegraphiert, daß zwei Drittel des Landes voll. Kyffhäuser  , der nun schon acht Wochen währt, ist au berichten, daß Berfehlungsfalle mit einer Geldstrafe von täglich 5 Schilling, im ständig verwüstet sind. Bis heute abend waren 34 Leichen in zwei Betrieben durch das Entgegenkommen der Unternehmer die Wiederholungsfalle mit höheren Geldstrafen zu belegen. Arbeit wieder aufgenommen werden konnte. In den anderen Be- Die aus dieser Quelle einfließenden Gelder gehören zu einem jepa- geborgen, der Verwundeten sind wenige. Die Zahl der Opfer trieben wird weiter geftreitt. Von den Knopfmachern wurde eine raten Fonds, der von einem von beiden Parteien eingefekten öffent. beträgt ungefähr zweihundert. Minister Sachi hat festgestellt, Genossenschaft gegründet, in der ein Teil der Ausständigen Be- lichen Rechnungsführer fontrolliert wird und nur augunsten der daß für die erste Hilfe gesorgt ist und Verfügungen für tat­schäftigung fand. Witwen und Waisen verstorbener Mitglieder der Gewerkschaft ver. fräftige weitere Hilfsleistungen getroffen find. Berantw. Rebatt.: Carl Wermuth, Berlin  - Rigdorf. Inserate verantw.:. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl