Der Berufsvormünder- Cag
fand am Dienstag seinen Abschluß mit einer öffentlichen Abendversammlung, in der vor einem weiter gezogenen Zuhörerkreis noch einmal dargelegt werden sollte was die Berufsbormundschaft ist und was sie will. Profeffor Spann aus Brünn , der über Berufsvormundschaft eine neue Aufgabe der Sozialpolitik" sprach, bezeichnete es als dringend notwendig, daß wir die alte deutsche Einrichtung der Vormundschaft nicht mehr so wie bisher verludern lassen." Angesichts der in neuerer Zeit immer deutlicher hervorgetretenen funktionellen Schwächung der Familie bedürfe die Vormundschaft, die von Anfang an als Beistandsorgan für die mangelhaft funktionierende Familie gedacht war, einer Reform. Der im Ehrenamt tätige Einzelvormund vermöge in der Regel wenig oder nichts, weil es ihm nur zu oft an der nötigen Sachkenntnis und nicht selten auch am guten Willen fehle. In der modernen Großstadt mit ihrer Massenhäufuny, wo einer dem anderen fremd bleibe, sei der alten Ginzelvormundschaft ohnedies längst der Boden für ihre Wirksamfeit entzogen worden. Dagegen werde eine Persönlichkeit, die für das Amt eines Vormunds die erforderliche Fähigkeit und Neigung mitbringt und durch berufsmäßige Ausübung von Vormundschaften eine tüchtige Schulung erwirbt, über ganz andere Machtmittel berfügen, um die Interessen der Mündel zu wahren. Der allseitige Schuß des Säuglings, wie des Schulkindes oder des schulentlassenen Jugendlichen, die Ueberwachung des verwaisten oder des unehelichen Kindes, wie des ehelichen, dem noch die Eltern leben, die Behütung vor Gesundheitsschäden, wie vor Verwahrlosung in fittlicher Hinsicht, alles das werde von einem gewissenhaften und sachkundigen Berufsvormund viel erfolgreicher geleistet werden tönnen als von einem beliebigen Vormund der bisherigen Art. Die Berufsvormundschaft könne, indem sie alle Hilfseinrichtungen für die Familie zusammenfasse, geradezu ein Bentralorgan für alle auf die Familie gerichtete Sozialpolitik werden.
Es folgten dann als Nachtrag zu den Verhandlungen des Berufsvormünder- Tages ein paar Referate über„ Vereinsbor mundschaften". Ueber die Tätigkeit des Berliner Ber= bandes für weibliche Vormundschaft, der Frauen für Uebernahme von Vormundschaften zu gewinnen sucht und sie für ihr Amt schult, berichtete Fri. Dora Möbius. In gewissem Sinne haben wir es auch hier bereits mit Berufsvormünderinnen zu tun, die Vormundschaften in größerer Zahl übernehmen und diefe Tätigkeit berufsmäßig ausüben. Die Gewinnung und Schulung von möglichst vielen Einzelvormündern ist das Prinzip des Westfälischen Verbandes katholischer Für forgevereine, der die Vormundschaften für die Kirche nuß bar zu machen weiß. Frau Amtsgerichtsrat Neuhaus( Dort mund), die darüber berichtete, meint, daß bei Beseitigung dieser Vereinssammelvormundschaften durch gefeßliche Berufsvormundschaft viele wertvolle Kräfte ausgeschaltet werden würden.
Und weiter heißt es:
„ Tatsächlich ist ein solcher notarieller Vertrag abgeschlossen worden( es ist uns sogar der Name des Notars genannt) und zwar annähernd auf derselben Grundlage, wie der Vertrag Tempelhofe mit der Deutschen Bank. Wenn wir annähernd" fagen, so bezieht sich das aber nur darauf, daß die Stadt Berlin der Darmstädter Bank ebenfalls die Zahlung des Kaufgeldes an den Fiskus und die Verkaufstätigkeit überlassen wollte; ob sie jedoch bei diesem Vertrage die öffentlichen Interessen in gleicher Weise gewahrt hat wie Tempelhof , das ist eine Frage, auf deren Beantwortung die Deffentlichkeit wohl ein Recht befizt, nachdem Bürgermeister Dr. Reiche in der Berliner Stadtverordnetenversammlung erklärt hat," Berlin hätte ganz etwas anderes aus dem Terrain machen können als die Kleine Gemeinde Tempelhof, die von den Banten und der Terraingesellschaft abhängig ist".
her.
Mit dieser sogenannten Enthüllung ist es nun nicht weit Die Vossische Zeitung", die in dieser Frage näher informiert ist, bemerkt denn auch ganz ruhig zu der Lüftung dieses Geheimnisses":
"
Im Roten Hause wird diese Enthüllung gewiß als ein luftiger Zwischenfall in ernster Zeit willkommen sein. Denn man hat faum irgendwo ein Hehl daraus gemacht, daß ein Vertrag zwischen der Stadt und der Darmstädter Bank besteht; der Stadtv. Kämpf feinerfeits hat ganz persönlich und in aller Offenheit diese Tatsache mitgeteilt, die ihn mit seinen Pflichten als Vertreter der Bürgerschaft in feinerlei Sonflift bringt, da er nicht gegen die Intereffen der Stadt, sondern im Einvernehmen mit den Gemeindebehörden zugunsten dieser Interessen arbeitet. Der Name des Notars ist auch uns bekannt. Wann der Vertrag geschlossen wurde, steht dahin. Aber da die Deutsche Tages- Zeitung" von ihrem Gewährsmann so vortrefflich unterrichtet wird, teilt er ihr vielleicht auch mit, wie viel Freifläche in dem Tempelhofer und wieviel in dem Berliner Vertrage vorgesehen ist. Und vielleicht teilt er ihr ferner mit, ob es nach dem Berliner Vertrage die Stadt Berlin in der Hand hat oder nicht, über dieses Mindestmaß von Freifläche, daß wir einstweilen als größer als das im Tempelhofer Vertrage zu bezeichnen wagen, gegen Entgelt nach Bedarf hinauszugeben.
Der Magistrat der Neichshauptstadt wird sicherlich keinen Anlaß sehen, den Vertrag dem Reichstag vorzuenthalten.
Der Kommandeur der Heilsarmee persönlich trat mit mir in Verbindung und hat mich um eine Unterredung, in der ich meine Absichten ihm vortragen sollte. Diese Unterredung fand statt, und hatte zum Resultat, daß ich das Versprechen gab, meine Broschüre aus dem Handel zu ziehen, und eine dementsprechende Erklärung zu geben, wogegen die Heils armee den Schaden mittragen wollte, der mir durch Inhibierung des Weiterverkaufs der Broschüre entstehen würde.
Als ehrlicher Mann hielt ich in allen Stücken mein Ver sprechen! Die Heilsarmee nicht!!
Um sich der Deffentlichkeit gegenüber zu decken, wurde mir bedeutet, daß die Zahlung der vereinbarten Entschädigung nicht durch die Heilsarmee selbst, sondern durch eine der Heilsarmee nahestehende Persönlichkeit erfolgen sollte. Ich traute der Heils armee , und wurde enttäuscht. Denn nachdem ich die verlangte Erklärung zugunsten der Heilsarmee abgegeben hatte, leugnete man dreift, mir irgendwelche Versprechungen gegeben zu haben, und weigerte sich, mir den Schaden zu ersehen, der mir durch die Einstellung des Verkaufs meiner Broschüre entstanden war.
Daß man im geschäftlichen Leben ein solches Verhalten billigt, ist mir in meiner geschäftlichen Tätigkeit bisher nicht bekannt geworden. Der Heilsarmee , der Bächterin aller Moral, allen Christentums, aller Ehrlichkeit und guter Sitte, ist es vorbehalten worden, derartige Geschäftsfitten zu pflegen!!
Es ist also für jeden flar denkenden Menschen fein Zweifel, und kann kein Zweifel sein, daß die Heilsarmee meine Gr klärung erschlichen hat!!
Diese famose Handlungsweise der Heilsormee wird aber noch übertroffen durch die Tatsache einer wissentlichen und offenbaren Fälschung, die sie in Nr. 42 des Kriegsrufes begeht. In dieser Nummer des Heilsarmeeorgans erscheinen auf Seite 3 einige Photogravüren. Die eine davon soll meine der Heilsarmee gegebene notariell beglaubigte Erklärung sein. Das ist sie in Wahrheit aber nicht!! Die Heilsarmee hat insofern eine raffinierte und frivole Fälschung begangen, als sie ein ganz anderes Schriftstück und meinen Namenszug, so wie die notarielle Beglaubigung von der echten, von mir tatsäch= lich abgegebenen Erklärung zusammenstellte und photographierte, und Diese Fälschung dann einfach der staunenden Mitwelt als meine Erklärung servierte!!, Hat man hierfür Worte?! Die Fälschung ist insofern flar, als meine Erklärung ein handschriftlich hergestelltes Dokument darstellt, die Heilsarmee präfentiert aber als meine Erklärung ein mit der Schreib= maschine hergestelltes Schriftstück!! Die Zukunft wird auch lehren, inwieweit tertliche Aenderungen vorgenommen worden sind!!
Diese Fälschung wurde begangen von der Heilsarmee , die Buße und Befehrung predigt, der jede unwahrheit ein Greuel ist, die mit pharisäerhaftem Stolz auf alle Welt herabblickt!! Bfui Teufel über eine solche Handlungsweise!!
Unter der Firma„ Tempelhofer Feld, Aktiengesellschaft für Grundstücksverwertung" wurde gestern in den Räumen der Deutschen Bank eine Aftiengesellschaft mit einem Kapital von 20 Millionen Mark errichtet, die ihren Siz in Tempelhof mit einer Zweigniederlassung in Berlin hat. Das Kapital ist eingeteilt in 10 Millionen Mart Aftien Litera A, die bei der Gründung voll bezahlt wurden, und 10 Millionen Mart Aftien Litera B mit zunächst 25 Broz. Einzahlung. Bei der Aus der Diskussion, die sich anschloß, sei hier mur eine Bant, die Dresdner Bant und die Bant für Handel und Gründung sind beteiligt: die Gemeinde Tempelhof , die Deutsche Die Veröffentlichung eines Briefes des Abg. Hoffmann ist ein ohne mein Wissen und Mitteilung des Amtsrichters Dr. Friedeberg( Weißensee ) Willen begangener Vertrauensbruch." wiedergegeben. Er erinnerte an eine Umfrage, die vor mehreren Industrie( Darmstädter Bank). Jahren von einem Berliner Vormundschaftsrichter veranstaltet Dem ersten Aufsichtsrat gehören die folgenden Herren Diese Mitteilungen charakterisieren Herrn Schröder sowohl wie worden war, um die Enge der Beziehungen zwischen Vor- an: der Landrat des Kreises Teltow v. Achenbach, der die Heilsarmee. Unwillkürlich denkt man an Heines Worte vom mündern und Mündeln festzustellen. Das Ergebnis war, Gemeindevorsteher von Tempelhof , Bürgermeister Mufsehl, die Rabbi und dem Mönch. Wir können unsere frühere Warnung ſagt Friedeberg, geradezu niederschmetternd. Viele Vormünder Bankdirektoren Kommerzienrat Schröter, Wirkt. Legationsrat oor dieser Schmorrergesellschaft nur wiederholen. Taschen zu vor hatten nicht mal eine Ahnung davon, wo ihre Mündel wohnten, Dr. Helfferich, Geh. Oberfinanzrat Müller, Herbert M. Gut- einer Gesellschaft, die unter dem Deckmantel sozialer Für. und manche- wußten überhaupt nicht mehr, daß sie vor Jahren mann, Geh. Oberfinanzrat v. Klizing, ferner Kommerzienrat Bettel erzieht und nicht davor zurüdschreckt, die Aermsten der forge Tausende von Männern und Frauen zum systematischen zu Vormündern bestellt worden waren. Auch Professor Pfeiffer bom Berliner Kinderrettungsverein" sprach in der Diskussion. S. Haberland, Direktor Alfred Schrobsdorff, Direttor Aus der Fülle der Worte, mit denen er seine Arbeit pries, wollen F. W. Hartmann. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist wirkl. mit den Bettelvögten aus den öffentlichen Lokalen, wo sie die Armen auszubeuten und das Publikum zu brandschazen. Hinaus vir sein letztes unterstreichen:„ Wir können nicht arbeiten, wenn Legationsrat Dr. Helfferich, stellvertretender Vorsitzender Geh. Mittel für die organisierte Verblödung und Werdummung zuOberfinanzrat Müller. Zum Vorstand des Unternehmens wurde der Kommerzienrat Georg Haberland bestellt.
wir nicht von unserem Gott gefegnet sind mit der Liebe." Die Sache der Vormundschaftsreform fönnte nur gewinnen, wenn die Pastoren und ihr Anhang die Hände davonließen.
Partei- Angelegenheiten.
Vierter Kreis. Am Sonntag, den 30. Oktober findet für den vierten Kreis von den bekannten Stellen aus eine Flugblatt. berbreitung statt. Wir ersuchen die Genossen, rechtzeitig zur Stelle zu sein. Der Vorstand.
Heilsarmeemoral.
Wir haben kürzlich mitgeteilt, daß die Heilsarmee in der lekten Nummer ihres Kriegsruf" einen sensationell aufgepußten Artikel veröffentlicht hat, in welchem sie sich mit der Berliner Stadtverordnetenversammlung beschäftigte. In diesem Artikel war Bezug genommen auf eine Vorlage des Magistrats, nach der der Seilsarmee 3000 Mark bewilligt werden sollten zweds Errichtung eines Obdache. Wir haben den Sachverhalt schon dargelegt. Die Stadtberordnetenversammlung fehte zur Prüfung der Sache einen Lauenburger Straße 20 aus erfolgt Freitag abend 7 Uhr eine als Unterlage für diese Ablehnung dienten die von der Heilsarmee Wilmersdorf- Halenfee. Vom Lokal des Genossen Schilling. Ausschuß ein, der die Ablehnung der Magistratsvorlage empfahl. Das sozialdemokratische Wahlbureau ist im Lofal von Schilling, Lauenburger Straße 20 wochentäglich von 8 bis 10 Uhr abends geöffnet. Alle Anfragen usw. werden hier erledigt. Ober- Schöneweide. Wir bringen nochmals zur Kenntnis, daß am 28., 29. und 30. Oftober von den Bezirkslokalen aus die Vorwärts". Agitation stattfindet. Materialausgabe erfolgt abends 6 Uhr bei Die Bezirksleitung.
Barnete.
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Trebbin . Am Sonntag, den 30. Oftober 1910, mittags 12 Uhr, öffentliche Versammlung unter freiem Himmel an Müllerpfuhl. Tagesordnung: Kaiserreden und Vollsknebelung. Referent Max Groger, Rigdorf.
Den Genoffen und Genofsinnen, die sich am Sonntag, den 30. Oftober an dem geplanten Ausflug nach Falten hagen- Seegefeld beteiligen, zur Kenntnis, daß der Abmarsch nach mittags 2 Uhr vom Lokal des Genossen Karl Gottwald, Schönwalder Straße 80 erfolgt. Der Vorstand.
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fammenfechten!
Marg und Lassalle als Nachtlichtständer. Wir sind es schon gewohnt, daß geriffene Geschäftsleute oft recht minderwertige Bilder von Mary, Engels, Laffalle oder auch von noch lebenden ParteiBreis aufzuschwagen versuchen. Nun ist es ja nicht jedermanns Ge genoffen dem Arbeiterpublikum zu einem unverhältnismäßig hohen schmad, Wohnräume mit Personenbildern zu berzieren"; es mag schließlich noch angehen, wenn die Art der bildlichen Darstellung eine genießbare ist. Die billigen Künstlersteinzeichnungen, wie solche alljährlich in der Bücherausstellung des Gewerkschaftshauses gezeigt werden, dürften allerdings einen schöneren Zimmerschmuck abgeben.
Als eine Geschmacksverirrung gröhster Art muß es aber be benutzt werden sollen. Auf Wunsch werden dem Marx und Lassalle zeichnet werden, wenn jezt eine hiesige Firma Glasbüsten von Marg und Lassalle in den Handel bringt, die als Halter für Nachtlichter auch noch Musikwerke einmontiert. Dabei wird den Kaufliebhabern geschmeichelt, daß sie sich durch den Befiz folcher Abfurditäten als besonders gute" Barteigenoffen auszeichnen würden. Prospekte solcher Nachtlichter" werden nicht nur in Wohnungen, sondern auch bei Parteiveranstaltungen verbreitet. Während aber bei einem gleich seitig angepriesenem Feuerzeug ein niedriger Preis genannt ist, wird ein solcher für die Glasbüften nicht angegeben, sondern auf fürchten, daß wieder einmal gutgläubigen Leuten minderwertiges die Bedingungen des Bestellicheines" vertröstet. Es ist zu be Beug zu hohen Preisen aufgebängt werden soll. Also Vorsicht, che man etwas kauft oder unterschreibt.
selbst eingereichten Finanzberichte. Die Stadtverordneten bersammlung beschloß auch demgemäß. Durch diese Beschlußfassung Sam die Heilsarmee nicht nur um die ersehnten 3000 Mart, fondern auch und daran war ihr noch viel mehr gelegen, um die Ret Lame, die im anderen Falle die Stadt Berlin für die Heilsarmee gemacht hätte. Das schmerzte. Und so verfielen die Leiter dieser Verdummungsgesellschaft auf ein neues Mittel; fie mußten Sensation um jeden Preis machen. Man ging nun wie folgt zu Werke: In den Debatten über die Heilsarmee war auch einer Broschüre mit dem Titel:„ Die Wahrheit über die Heilsarmee" von einem Herrn Carl Schröder Erwähnung getan worden. Schwere Anflagen gegen die Heilsarmee waren es, die in dieser Broschüre er hoben wurden, und die das soziale Wirken" dieser Gesellschaft fraß beleuchteten. Anstatt nun den Verfasser der Broschüre, wie es dieser verlangt hatte, zu verklagen, sette man sich mit ihm ins Einvernehmen und veröffentlichte als Ergebnis diefer Verhandlungen einen regelrechten Widerruf des Herrn Schröder in der letzten Nummer des„ Kriegsruf". Die gerissenen Leiter der Heilsarmee stellten nun die Sache fälschlich so dar, als hätte die Berliner Stadtverordnetenversammlung ihr ablehnendes Votum Der Kampf um das Tempelhofer Feld auf die Angaben der Schröderschen Broschüre gestützt und wollten geht weiter. Die Jnteressenten, die Besitzer des Terrains ge- durch Veröffentlichung des Widerrufs des Herrn Schröder zeigen, worden sind, bemühen sich nachzuweisen, daß das Gelände in welches Unrecht man an ihr verübt habe. Wir haben schon nach einer faum zu übertreffenden Weise bebaut werden wird, in gewiesen, daß die Angaben dieser Broschüre bei der Beschlußfassung einer Weise, wie die Stadt Berlin das nicht getan hätte. der Stadtverordneten keine Rolle gespielt hatten und gänzlich Dann aber fanden sich geschäftige Federn, die behaupten, außer Berücksichtigung geblieben sind, was daraus hervorgeht, daß der Reichstag habe sich mit dem Verkauf der Terrains gar die Broschüre zu einer Zeit in die Hände der Stadtverordneten nicht mehr zu befassen. Und als diese Behauptung als nicht kam, da der ablehnende Beschluß längst gefaßt war. stichhaltig nachgewiesen worden ist, wird neues Geschütz auf- Das Resultat der Veröffentlichung des famosen Widerrufes gefahren. Wie das sich von selbst versteht, ist es vornehmlich im Kriegsruf" war also nur ein geriffenes Manöver auf die die städtefeindliche„ Deutsche Tageszeitung", die zur geeigneten Taschen derer, die nicht alle werden. Und schließlich machte man Ablagerungsstätte aller gegen die Stadt Berlin gerichteten sich über den Herrn Schröder seine eigenen Gedanken. Das fühlte Angriffe und zur Verteidigung der Maßnahmen des Kriegs- der Mann auch selber. Er hat einen Nachtrag zu seiner ersten ministers und der Terrainspekulanten auserforen ist. Broschüre über die Heilsarmee unter dem Titel„ Heilsarmeemoral" erscheinen lassen. Darin erzählt er unter der Ueberschrift:" Gine frivole Fälschung" über das Zustandekommen des Wider- fernzuhalten. rufes folgende Geschichte:
Jegt glaubt das genannte Blatt die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit von der wahren Sachlage durch die Behauptung ablenten zu fönnen, daß die Stadt Berlin doch auch eine Bank mit der Verivertung des Geländes habe beauftragen wollen, genau so wie die Gemeinde Tempelhof und der Kreis Teltow dies getan hätten. Die Deutsche Tageszeitung" fordert in einem längeren Artikel die Stadtverordneten auf, an den Magistrat folgende Anfrage zu richten:
" Ist es wahr, daß der Magistrat mit der Darmstädter Bank einen notariellen Vertrag abgeschlossen hat, worin der Bank die Verwertung des Tempelhofer Feldes überlassen werden sollte unter Uebernahme aller Verpflichtungen an das Reich? Und wenn das autrifft, wie lautete der Vertrag?"
über die Spree wird jetzt im Flußbett zwischen Neu- Kölln a. W. Vom Bau der Untergrundbahn. Zur Ueberleitung der Kabel und Kl. Stralauer Straße ein hohes Ballengerüst errichtet. Auf dem westlichen Eckgrundstück der Stralauer Straße soll ein Hilfskraftwert für die Arbeitsmaschinen, die beim Bau der Untergrund. bahn gebraucht werden, eingerichtet werden, mit dessen Bau inzwischen begonnen worden ist. Von diesem Kraftwerk muß der Arbeitsstrom nach dem gegenüberliegenden Ufer zu der Baustelle im Spreebett und in der Wallstraße geleitet werden und um die Schiffahrt nicht zu behindern, müssen die Kabel daher schon an den beiden Ufern über hohe Masten geführt werden. Im Spreebett sind die inneren Spundwände nahezu fertig eingerammt, so daß in nächster Woche mit den Aussschachtungsarbeiten begonnen werden kann. Zum Bodentransport von der Wallstraße her, tvo jest auch schon eifrig gearbeitet wird, ist über den westlichen Fanges damm eine zweigleifige, elektrisch betriebene Feldeisenbahn an gelegt worden, so daß die mit Boden gefüllten Stipploris von den Badebühnen aus direkt in die Kähne entleert werden können. Auch im Spreebett selbst geschieht der Bodentransport schon auf Schienen, nur daß hier ein Dampffran die Wagen aus der Tiefe heben muß. Für den Tunnelbau unter der Spree werden zurzeit noch einige zwanzig sehr tiefgehende Rohrbrunnen gebohrt und in der großen Maschinenhalle an der Uferstraße wird eine Maschine nach der andern in Tätigkeit gefeßt; von den vier mächtigen Reserve- Lokomobilen stehen zwei ständig unter Dampf, um beim Versagen der elektrisch angetriebenen Kompressoren das Wasser, das in ganz gewaltigen Strömen abfließt, von der Baugrube Fahrpreis- Kuriosa auf der Wannseebahn . Wie wunderbar mit. " Nachdem ich vor Jahresfrist meine Broschüre„ Die Wahr - unter die Verfügungen der töniglich prenßischen Eisenbahnverwaltung heit über die Heilsarmee " hatte erscheinen lassen, und nachdem sind, zeigen folgende Beispiele: Eine Fahrkarte von Friedenau ( Wannseedie Heilsarmee und ihre Offiziere erkannt hatten, daß sie durch bahn) nach Rigdorf III. Klaffe foftet 10 Pf. Von Rigdorf nach Friedenau die unwiderlegten Tatsachen der Broschüre fchwer in ihrer Bettel- aber 20 Bf. Noch größer aber ist der Fahrpreisunterschied bei den arbeit gestört wurden, traten wiederholt Heilsarmeeoffi- Arbeiterwochenkarten. Diese tosten von Friedenau bis Rigdorf 60 Pf., ziere höherer und geringerer Chargen, mit denen in umgekehrter Richtung aber 90 Pf. Die Eisenbahndirektion be mich persönlich freundliche Beziehungen verbanden, an mich gründer diese Rechnung folgendermaßen: Eine direkte Wochenkarte heran mit der Bitte, doch die Broschüre aus dem Handel zu Rigdorf- Friedenau gibt es nicht. Es muß daher eine Wochenfarte ziehen. Diese widerholten Bitten veranlaßten mich denn auch, bis zum Bahnhof Groß- Görfchenstraße für 60 Pfennig und von dort in einer Zeit der Arbeitsüberbürdung und der Ueberarbeitung, eine nach Friedenan für 30 Pf. gelöst werden. Ein merkwürdiger ein dahingehendes Versprechen zu geben. Betrieb herrscht auch auf der Südringstrecke der Stadtbahn. Löft