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Gewerkschaftliches.

Ift der Bergarbeiterverband ein politifcher

Verein?

Berlin SW. 29, Datum des Poststempels. Gneisenaustr. 33. P. P.

Ausschuß am Montagvormittag borstellig, die Firma erklärte, die die Arbeiter so energisch zurüdweisen, enthält Bestimmungen, nach Bücher prüfen zu wollen und eine Aufbefferung eintreten zu lassen denen kontraktbrüchige Arbeiter von der Organisation mit bedeu unter Berücksichtigung des früheren Affordlohnsüberschusses. Damit tenden Geldstrafen belegt oder arbeitslos gemacht werden sollen. waren die Arbeiter nicht zufrieden; sie beschlossen eine Resolution, in Würde diese Bestimmung einmal von irgend einer Gewerkschaft der sie als Ausgleich eine 10proz. Lohnerhöbung oder durchweg Beschäfti- angenommen werden, so könnte man sicher sein, daß es mit der gung verlangten. Diese Resolution wurde am Dienstagvormittag Herrn Kampffähigkeit der Gewerkschaften aus wäre. Die Arbeiterverbände Troß der Erklärung des Staatssekretärs bei Beratung des Hoffmann überreicht, der sie vor den Augen des Ausschusses entzwei- hätten dann nur noch nach der Pfeife der Unternehmer zu tanzen. Reichsvereinsgesetzes, daß die Gewerkschaften nicht die reißend erklärte: Wer von nächster Woche auf Afford arbeiten will, Von den 42 000 stimmberechtigten Mitgliedern der Gewerkschaft politischen Vereine gerechnet werden sollen, sind die Verwaltungs- der kann weiter arbeiten, dann werde ich auf den früheren Lohn der Kesselschmiede stimmten diesmal 21 213, ungefähr 2000 mehr als behörden und Gerichte eifrig dabei, die Gewerkschaften zu politischen 6 Prozent zulegen, wem das nicht paßt, der kann gehen! Daraufhin das erstemal. Die Zahlen lassen erkennen, daß sich nur wenige der Diganisationen zu stempeln. In letzter Zeit werden fast täglich ge- legten sämtliche 166 Personen einmütig die Arbeit nieder. Herr noch arbeitenden Kesselschmiede an der Abstimumng beteiligt haben. Hoffmann glaubte, jezt in der stillen Zeit würden die Gegen den Vertrag stimmten 15 563 und für diesen nur 5650 Mit­richtliche Urteile bekannt, nach denen die Gewerkschaften politische Arbeiter oder Arbeiterinnen diesen Angriff mit Stillschweigen über- glieder der Organisation; die Mehrheit gegen die Annahme des Vereine sein sollen. Zur Abwechselung stand die Frage gehen. Yorker Vertrages beträgt mithin 9913. Bei der ersten Abstimmung wieder einmal für den Bergarbeiterverband zur Entscheidung. Gestern erhielt der Ausschuß ein Schreiben, worin er die Ar- bor 14 Tagen stand die Mehrheit gegen die Annahme des Vertrages Obgleich im Jahre 1902 das Landgericht Bochum ents beiter auffordert, ihre Sachen und ihr Geld heute vormittag auf auf nur 1319. Die streitenden Kesselschmiede haben ihren Führern schieden hat, daß der Bergarbeiterverband kein politischer dem Hofe der Firma in Empfang zu nehmen. definitiv bewiesen, daß sie den verhaßten Vertrag auf keinen Fall Berein ist, war die Zahlstelle Bochum als politischer Welche Wirkung der Streif bis jetzt schon auf die Firma aus- annehmen werden, und daß sie entschlossen sind, weiter zu kämpfen Verein erklärt und der Vertrauensmann 2. vom Schöffens übt, ersieht man aus folgender Geschäftskarte, die er seiner Kund- und zu hungern. Man wird die Haltung der Gewerkschaftsbeamten, die von der gericht in Werne in Strafe genommen worden, weil er es unter- fchaft zufandte. Sie lautete: lassen hatte, die Liste der Vorstandsmitglieder und die Statuten bei ganzen bürgerlichen Presse und von dem früheren Präsidenten der Gewerkschaft der Kesselschmiede, der, obgleich er von den Kessel­der Behörde einzureichen. Gegen die Verurteilung wurde das Land­schmieden eine Bension bezieht, dennoch gegen die Arbeiter zu Felde gericht Münster. als Berufungsinstanz angerufen. Die Straf zicht, unterstützt werden, recht sonderbar finden. Aus der ersten fammer in Münster erkannte auf Freisprechung. Das Oberlandes Abstimmung schlossen sie nur, daß sich die Mitglieder der Tragweite gericht hob jedoch das freisprechende Urteil auf, die Straffammer ihrer Handlung nicht bewußt seien. Sie ließen daher eine zweite Abstimmung vornehmen, die aber trotz der Mahnungen und War­in Münster erkannte aber zum zweiten Male auf Frei­sprechung. Der Staatsanwalt legte Revision ein und er­nungen, die ihr vorausgeschickt wurden, wie aus den Zahlen er­sichtlich ist, nur noch schlimmer für die Gewerkschaftsleitung aus­zielte abermals Aufhebung des Urteils. Nun wurde die Sache fielen. Man sollte es faum für möglich halten, daß Gewerkschafts­dem Landgericht Dortmund zur Aburteilung überwiesen. Die beamte so wenig Fühlung mit der großen Masse der Mitglieder Revisionsinstanz machte geltend, daß es weniger auf die Be­haben. Leider sind die Zustände in der Gewerkschaft der Kessel­stimmungen des Statuts ankomme, um festzustellen, ob der Verein schmiede keine vereinzelte Erscheinung in Großbritannien . Unter unpolitisch sei, als vielmehr auf feine Wirksamkeit. Der Verein habe den Bergarbeitern in Südwales und in manchen anderen Organis fozialpolitische Maßnahmen, das Unglück auf Radbod, die Sicherheit fationen finden wir dasselbe Phänomen. Die alten unter liberalen auf den Gruben, Knappschaftsverhältnisse usw. diskutiert und da sei Einflüssen aufgewachsenen Gewerkschaftsführer leben in einer an­zu prüfen, ob darin nicht eine politische Tätigkeit zu erblicken fei. deren Gedankenwelt wie die junge, in der sozialistischen Gedanken­welt aufwachsende Generation der Gewerkschaftler; die Harmonie­Das Landgericht Dortmund ging einer prinzipiellen Entscheidung gedanken und stetigen Beschwichtigungsversuche der ersteren kommen aus dem Wege, indem es dahingestellt sein ließ, ob der Verein immer mehr in Konflikt mit der Kampfstimmung des neuen Ge­felbständig sei politisch sei er allerdings; aber dem Angeklagten Wo bleibt die Abrechnung des Chriftlichen Bergarbeiter schlechts. Wie dieser Kampf zwischen den Alten, die auf ihren müsse zugebilligt werden, daß ihm sein rechtswidriges Verhalten Lorbeeren, die ihnen nicht zu nehmen sind, ausruhen, und den nicht bewußt gewesen sei, und darum müsse Freisprechung erfolgen. Durch diese Entscheidung ist die Sache um feinen Schritt weiter ge- der letzten Zeit zu verzeichnen gehabt hat, haben eine Massen Die schweren Niederlagen, die der Christliche Gewerkverein in Jungen, die sich neue Lorbeeren erringen wollen, ausfallen wird, ist taum zweifelhaft. tommen. Sonderbar ist die Begründung in der Revisionsinstanz. mitgliederflucht zur Folge gehabt. Teilweise treten sie zu dem Berg- dustriewelt nicht mehr zurecht finden, ist sonnenklar. Sie eifern Daß sich die Führer der Kesselschmiede in der modernen In­Wenn daraus, daß der Verband sich mit dem Unglück auf Radbod, arbeiterverbande über, zum größten Teil bleiben sie vorläufig un- dagegen, daß sich erfahrene moderne Gewerkschaftler in den Kampr mit den Sicherheitsmännerwahlen usw. beschäftigte, deduziert werden organisiert. Diese Mitgliederflucht scheint aber auch schon vor den soll, daß er Politik treibe, so wird wohl jede Gewerkschaft als Wahlen sehr stark eingesetzt zu haben, denn seit Juni veröffent. der Steſſelſchmiede mischen und den Ausgesperrten raten, den neuen Vertrag unter keinen Umständen anzunehmen. Sie sehen nicht, politisch angesehen werden müssen. Was soll denn sonst den Ge- licht der Bergknappe" feine monatliche Abdaß die Angelegenheit nicht nur die Kesselschmiede, sondern alte werkschaften erlaubt sein, au besprechen, wenn nicht solche Interessen- rechnung mehr. fragen ihres Berufes?

Berlin und Umgegend. Zur Aufklärung.

In der Wolfs- Zeitung" vom 10. d. M. veröffentlicht Herr Karl Wiesenthal eine sogenannte Darlegung" gegen die Notiz, die der , Vorwärts" am Sonntag unter der Spigmarke Die Hirsche wittern Streifbruch im Deutschen Metallarbeiter- Berband" veröffentlichte.

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Nach der Behauptung Wiesenthals soll es unwahr sein, daß bei der von den Wiesenthalern gesperrten Firma Flach Streitposten nicht ausgestellt waren. Wohlweislich verschweigt man, wie lange der Streif" bei Flach gedauert hat, wann, wo und wie derfelbe be= endet wurde. Die Taktik des Herrn Wiesenthal und seiner Ge­

" Ich erlaube mir, Ihnen mitzuteilen, daß meine Arbeiter durch Nichtbewilligung unerfüllbarer Forderungen in den Aus­stand getreten sind, und ich daher momentan zu meinem Be­dauern nicht in der Lage, eilige Orders ausführen zu können. Eine Bewilligung der Forderungen würde unbedingt eine Erhöhung meiner Preise erforderlich machen, und führe ich daher diesen Kampf nicht zum mindesten auch im Interesse meiner ge­schätzten Abnehmer, auf deren Unterstügung und Nachsicht ich des halb auch rechne. Hochachtungsvoll

G. A. Hoffmann."

Das eine fönnen wir der Firma versichern: die Nachsicht der Kundschaft wird wenig nüßen. Zuzug ist streng fernzuhalten. Die Arbeiterpresse wird um Abdruck des Vorstehenden gebeten. Deutscher Kürschnerverband, Filiale Berlin . Deutfches Reich.

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Gewerkvereins?

britischen Gewerkschaften angeht, daß die Kapitalisten, wenn es ihnen erst gelungen ist, einer Gewerkschaft die verhängnisvole Neuerung aufzuzwingen, dasselbe Manöver auch mit anderen Or­ganisationen versuchen werden. Hätten sie sich bei der Verhängung der Aussperrung gleich an die anderen Gewerkschaften gewandt, so hätte sich ohne Zweifel die ganze Gewerkschaftswelt, angesichts Röhlinghausen , 3. November. In den letzten Wochen wurden der gemeinsamen Gefahr, der Sache der Kesselschmiede. angenommen in den Häusern der Kolonie der Zeche Königsgrube Schriften und den Unternehmerverband erdrücken können. Durch ihre un­unflätigen und unfittlichen Inhalts verbreitet. erhört ungeschickte Haltung haben sie aber den anderen Gewerk­Die Leitung des Werkes wurde auf diese elenden Breßschaften die Hände gebunden. Denn was sollten diese, die bereit erzeugnisse aufmerksam gemacht. Die Direktion griff, sofort waren, den Kesselschmieden mit großen Beträgen zur Hilfe zu eilen, ein, wies die Bewohner in mahnender Weise auf das angesichts des Gebarens der Führer der Kesselschmiede tun? Gemeine der Pamphlete hin und bekundete deutlich, daß In Gewerkschaftskreisen erwartet man jetzt allgemein, daß fie derartiges in der Kolonie nicht dulde. der Vorstand der Kesselschmiede nach dieser zweiten Blamage ab­danten und damit den Weg zur siegreichen Bekämpfung des Unter­nehmerverbandes frei machen wird.

,, Schriften unflätigen und unfittlichen Inhalts." Wer denft nicht dabei an Schauerromane und wer weiß an was für Preßerzeugnisse, wenn man folgende Notiz liest, die die Runde durch die Zentrumspresse des Ruhrreviers macht.

Der Berg

Mit diesen Schriften sind, es ist kaum zu glauben, die Berg­treuen, Streits zu beschließen, Sperren zu verhängen ist ja bekannt. arbeiter- Zeitung ", das Bochumer Volksblatt" und die Flugblätter Man geht zu einer Firma, verhandelt und erzählt dem des Bergarbeiter- Verbandes gemeint: Der Grubendirektor Bon­Arbeitgeber, die bei ihm beschäftigten Arbeiter feien Mit- nacker ging in die Kolonienwohnungen, ließ sich, wie vor einiger glieder vom Wiesenthaler- Verband und fordert dann Anerkennung Beit mitgeteilt, die Mitgliederbücher der Arbeiter vorzeigen und des im Rohrlegergewerbe nur allein maßgebenden Tarifvertrages. agitierte für den Uebertritt in den Gewerkverein. Wer dies nicht Sagt der Arbeitgeber nein, dann verschweigt Herr Wiesenthal diese mitmachte, wurde aus der Kolonie hinausgeworfen. Burüdweisung, aber jedes ja" ist ein errungener Erfolg. Wenn arbeiter- Verband und das Voltsblatt" nahmen dagegen Stellung dann der Arbeitgeber von seinen Arbeitern aufgeklärt wird, daß und nun sehen wir, was das ultramontane Preßgelichter dazu sagt. diefer Tarifabschluß" ohne ihr Wissen erfolgt ist, und der Unter- Ist das nicht der Gipfel der Niedertracht und Verlogenheit? nehmer die Unterschrift zurücknimmt, dann wird die Firma gesperrt. Arbeiten einige Mitglieder vom Wiesenthaler- Verein dort, so müssen diese aufhören, der Streif wird proflamiert usw. So war es bei Auer, bei Klemme und bei verschiedenen anderen Firmen. Wenn unsere Mitglieder dann weiterarbeiten und einen befferen Tarif ab­schließen, dann ist das Streifbruch, Verrat usw. So ist die Taltit des Herrn Wiesenthal .

Letzte Nachrichten.

Ein glänzender Wahlsieg in Breslau . Breslau , 11. November. ( Privattelegramm des Vor­Statistisches über die Sicherheitsmännerwahlen. wärts".) Bei der heutigen Stadtverordnetenwahl errang die Der Verein für bergbauliche Interessen hat über die Wahlen der Sozialdemokratie einen überraschenden Sieg. Sechs Sicherheitsmänner eine Statistik aufgenommen. Im ganzen wurden Mandate wurden gewonnen, zwei glänzend behauptet; außer­danach 1529 Sicherheitsmänner und 1075 Arbeiterausichußmitglieder gewählt. Von diesen gehörten 1041 Sicherheitsmänner( 68,08 Proz.) dem sind unsere Genossen an zwei Stichwahlen be und 601 Arbeiterausschüsse( 55,91 Proz.) dem alten Verteiligt. Die Liberalen verloren 1 Mandat, die Konservativen Was nun die oben angeführte Angelegenheit betrifft, so können bande an. 303 Sicherheitsmänner( 19,82 Broz.) und 167 Arbeiter 2 und die Klerikalen 3 Mandate. Unsere Stimmen der wir nur bekunden, daß Streifposten nicht vorhanden waren. Wenn ausschüsse( 24,84 Proz) gehörten dem Gewerkverein an und Herr Wiesenthal behauptet, ein Angestellter unserer Organisation 105 Sicherheitsmänner( 6,87 Pro3.) und 62 Arbeiterausschüsse mehrten sich um rund 6000. habe ihm telephonisch zugegeben, daß wir sechs Streifbrecher ge-( 5,77 Broz.) entfielen auf die polnische Berufsvereinigung. Der Tiefert hätten, so ist das eine unwahrheit. Als wir erfahren hatten, H.- D.- Gewerkverein erhielt 11 Sicherheitsmänner( 0,72 Broz.) und daß bei Flach gestreift werde, erkundigten wir uns nach der Uriache. 17 Arbeiterausschüsse( 1,58 Proz.) Die Statistik beruht auf Angaben Da stellte es sich heraus, daß, feit Herr Flach Mitglied des Arbeit der Zechenverwaltungen. geberverbandes war, nichts von tarifwidriger Bezahlung" befannt war. Wenn es anders gewesen wäre, dann hätte man doch schon Keine Aussperrung in der Schuhindustrie. früher im Interesse der Kollegen" streifen müssen. Die Ursache In einer Versammlung der streifenden Schuhmacher, die diefes Streiks" ist und bleibt der Austritt der Firma Flach aus Donnerstag mittag stattfand, wurde die Annahme der Zugeständ­dem Arbeitgeberverband". Ist das ein Grund zum Streiten? niffe der Unternehmer mit Mehrheit beschlossen. Der Streit ist also Handelt man so im Interesse der Arbeiter? Warum wir da nicht beendet, die Arbeit wird wieder aufgenommen. Dadurch ist die mitmachen fonnten, ist jedem vernünftigen Menschen flar. Außerdem behaupten wir nach wie vor, daß Rohrleger und Helfer unter dem Aussperrung, die die Unternehmer der Schuhindustrie bei dem tariflichen Lohn nicht bezahlt worden sind. Das kann zu jeder Zeit Scheitern der Verhandlungen für ganz Deutschland angedroht hatten, bewiesen werden. Die gegenteilige Behauptung ist eine unwahrheit. erledigt.

Im Jahre 1908, während des Rohrlegerstreiks, hat Herr Wiesenthal massenweise Streitbrecher geliefert.

Die Frankfurter Buchbinder

An die Arbeiterschaft Berlins appellieren wir, dafür zu sorgen, haben mit den Unternehmern der Kartonnagenbranche, die im Unter­daß die wirklichen Ziele des Herrn Wiesenthal und seines Vereins nehmerverband organisiert sind, die Unterlage für einen Tarif­überall befannt werden, damit diesen Leuten endlich das Handwerk abschluß vereinbart. Die anderen Unternehmer haben dagegen so gelegt wird. Sie haben nämlich noch den Mut, zu den am Sonntag, geringe Zugeständnisse gemacht, daß die Arbeiter sie einstimmig ab­den 18. d. M., stattfindenden Gewerbegerichtswahlen- unter der lehnten. Der infolgedessen eintretende Streit wird voraussichtlich Lifte 3 vierzig Kandidaten aufzustellen und dieselben zur Wahl am Sonnabend beginnen. zu empfehlen. Hier wäre es am Plaze, daß die in den freien Ge werkschaften organisierten Arbeiter diesem Rohrlegerverein beweisen, welche Nichtachtung er sich errungen hat. Dann werden endlich die Wiesenthaler ihre Rolle innerhalb der Arbeiterschaft der Allgemein­heit zum Vorteil ausgespielt haben.

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Störungen im Telegraphen- und Telephonbetrieb.

Eine amtliche Meldung von gestern abend besagt, daß durch das herrschende Unwetter erhebliche Störungen im Telegraphen- und Telephonverkehr verursacht worden sind. Am stärksten ist der Verkehr mit England, Amerika über Emden , Holland , Belgien , Rheinland und Westfalen in Mitleidenschaft gezogen.

Seinen Stiefsohn erschlagen.

Caffel, 11. November. ( W. T. B.) Heute abend hat der Mekgergeselle Kannegießer nach einem Wortwechsel mit seinem Stiefsohne diesem mit einer Agt den Kopf gespalten, so daß der Tod fofort eintrat.

Aus der französischen Deputiertenkammer. Baris, 11. November. ( W. T. B.) Nachdem in der heutigen Sißung der Deputiertenkammer der Hauptberichterstatter Char­les Dumont dafür eingetreten war, daß über das Budget zu Ein Tarifvertrag für die Münchener Holzbildhauer wurde gelegenerer Zeit abgestimmt werde, und nachdem er auf die Gefahr dieser Tage vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts abge- hingewiesen, welche die Deponierung französischer Effekten in aus schlossen. Er enthält folgende Hauptbestimmungen: Die Arbeits- ländischen Banken mit sich bringe, wurde die Generaldebatte über zeit beträgt wöchentlich 53 Stunden, ab 1. Oktober 1912 52 Stun- das Budget geschlossen. Deutscher Metallarbeiterverband. Drtsverwaltung Berlin . den. Der Mindestlohn beträgt für Gehilfen im ersten Jahre nach beendeter Lehrzeit 38 Pf., im zweiten Jahre 43 Pf., für die Präsidentenwahl in der Duma. Achtung! In dem Allgemeinen Deutschen Metallwert G. m. b. 5. übrigen Gehilfen 1910 56 Pf., ab 1. April 1911 58 Pf., ab 1. April Petersburg, 11. November. ( W. T. B.) Die Reichsduma in Ober- Schöneweide haben die Kollegen wegen Verlängerung der 1912 60 Pf. pro Stunde; bessere Arbeiter sollen höhere Stunden­Arbeitszeit die Arbeit niedergelegt. Die Firma ist für alle Metall- löhne erhalten. Die Löhne sämtlicher Gehilfen erhöhen sich sofort, hat in ihrer heutigen Abendsißung den früheren Präsidenten arbeiter gesperrt. dann ab 1. April 1911 und nochmals ab 1. Oftober 1912 um je Gutschtow, der im Sommer sein Amt niedergelegt hatte, mit Deutscher Metallarbeiterverband. Drtsverwaltung Berlin . 2 Pf. die Stunde. Für Ueberstunden und Arbeiten an Sonntagen 201 gegen 137 Stimmen wiedergewählt. und gefeßlichen Feiertagen wird ein Zuschlag von 50 Proz. bezahlt. Weiter wurden gewählt: 8um 1. Vizepräsidenten Fürst Wol­Die Ursache des Streits bei der Firma G. A. Hoffmann, Müzenfabrit, Gneisenaustr. 33: In dem Betriebe sind 48 männliche Bentralverbandes der Bildhauer benutzt werden. Der Tarif gilt präsidenten Professor Kapustin( Oktobrist) mit 199 gegen 110 Bei Bedarf von Arbeitskräften soll die Stellenbermittelung des konsti( Rechte) mit 261 gegen 48 Stimmen und zum 2. Bize­und 118 weibliche, zusammen 166 Personen beschäftigt, die, außer bis 1. September 1913. Beide Parteien Arbeiter wie Unter- Stimmen. 12 Zuschneidern und zirka 28 Stepperinnen, bis zum 1. Mai d. I. nehmer haben ihm bereits die Zustimmung gegeben. Die Breslauer Holzarbeiter

in Afford beschäftigt waren. Es ist in der Müzenbranche auf Afford üblich gewesen, daß ein Gefelle mit einer oder zwei weiblichen

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Schwere Schiffsunfälle.

Personen zusammen arbeitete, die er im festen Lohn bezahlte. Ob- beschlossen am Mittwoch in einer außerordentlichen General- Calais , 11. November. ( W.. B.) In der letzten Nacht über­wohl es sich hier um ein Engrosgefchäft handelt, so nahm die versammlung einstimmig die Kündigung des Tarifes, der raschte ein heftiger Sturm zahlreiche Fischerboote auf dem Meere. Detailarbeit in den letzten Jahren derart überhand, daß die Arbeiter mit dem 12. Februar 1911 abläuft. Für Breslau tommen un- Mehrere scheiterten; etwa 30 Leichen wurden angetrieben. bei diesem System nicht mehr recht zu ihrem Gelde kommen fonnten. gefähr 2500 Holzarbeiter in Frage. Des weiteren zeitigte die Affordarbeit eine große Uneinigkeit unter den Arbeitern, die sie nie zu einem geschlossenen Vorgehen fommen ließ.

Husland.

Die Reffelschmiede harren aus.

Die Cholera. Konstantinopel , 11. November. ( W. T. B.) Heute sind

Affordarbeit. Die Situation war günstig, die Firma führte die London , 9. November. ( Fig. Ber.) Bum zweiten Male und mu hier 29 Erkrankungen und 16 Todesfälle an Cholera vor­

gekommen.

Im April d. Js. endlich forderten die Arbeiter Abschaffung der Lohnarbeit ein. Nun wurden die Löhne nach dem Durchschnitts- einer viel größeren Mehrheit als bei der ersten Abstimmung haben berdienst des letzten Jahres berechnet, womit die meisten der Bes die englischen Kesselschmiede entgegen der Mahnung ihrer Führer, schäftigten nicht zufrieden waren. Sie erwarteten eine Lohnaufbesserung. daß die Kasse erschöpft und bessere Bedingungen taum zu erlangen Charbin, 11. November. ( W. T.B.) Wegen Ausbreitung Dazu sollten die Arbeiter des ganzen Betriebes vom 7. November feien, den Vertrag zu York verworfen, den die vereinigten Unter- der Bestepidemie hat die russisch- chinesische Grenzkommission ab täglich nur 6 Stunden arbeiten. Sie wurden deshalb durch den nehmer den Kesselschmieden aufzwingen wollen. Der Vertrag, den ihre Arbeiten abgebrochen.

Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Injeratenteil verantw.; Ch. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchbr. u. Berlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW, Hier zu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl