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Deutschland   eine sehr beträchtliche und dürfte die Ziffer 100 000 weit übersteigen." DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" sucht in einem Artikel über die Futternoth-Debatte vom 13. Juli den Nachweis zu führen, daß die Regierung in der Manöverfrage richtig gehandelt habe. Sie wendet sich insbesondere gegen die vom Abg. Echoen- l a n k geübte Kritik. Schon die Erregung, der aus der Aus- einandersetzung deutlich herausklingt, zeigt, daß der sozial- demokratische Redner den wunden Punkt getroffen hat. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt u. a.: Kam es dem betreffenden Herrn Volksvertreter, der seine Meinung in dieser Weise stempelte, lediglich darauf an, der Wahlgefolgschaft seiner Partei statt des richtigen einen g e- fälschten Bericht über die Stellung der Militärverwaltungen zu der behandelten Frage unterzuschieben, so bleibt es nicht minder charakteristisch, wenn von derselben Seite die Besprechung dahin zu fruklifiziren gesucht wurde, daß jetzt nicht nur die Forderung einer Aufhebung der Futlermittelzölle, sondern auch die einer Aushebung der Lebensmittel» z ö l l e gerechtfertigt sei." Der geistigen und sittlichen Verfaffung des offiziösen Blattes entspricht es von Haus aus, daß von ihm jede unbefangene, sachliche Darlegung der That- sache», die nicht dem Interesse der jeweiligen Macht- Haber widerspricht, als eine Fälschung bezeichnet wird. Im offiziösen Hohlspiegel verzerrt sich die Wahrheit zur Lüge. Das Pindter- Organ, das so lange dem Emser Depeschen- fälscher gedient hat und in der Entstellung und Verdrehung den Basilio übertrifft, kann es nicht ertragen, daß die All- macht des Militarismus, der unser öffentliches Leben erdrückt, offen dargestellt und gegeißelt wird. Da dieWahlgesolg- schaft", die die Berichte über die Reichstags-Verhandlungen sehr genau liest, wird sie sich allein ein Urtheil über den That- bestand, den die Ausführungen derNorddeutschen All- gemeinen Zeitung" gerade bestätigen, bilden. Wenn der preußische Kriegsminister, anstatt angesichts des akuten, sich tagtäglich verschärfenden Nothstandes für den Fortfall der Manöver einzutreten, mit spaßhaften Palliativmittelchen aufwartet, wenn aus Rücksicht auf gewisse Wünsche von gewisser Seite die prunkhasten Kriegsspiele abgehalten werden, wenn man sich mit der platonischen Ver- heißung begnügt, daß, sollte die Lage sich noch mehr verschlimmern werde,die Umstände weiter erwogen werden würden", so weiß das Volk, so wissen die kleinen Leute auf dem platten Lande, w i e ihrer Roth gesteuert wird. Gerade heraus erklärt der Geheimrath, der seinen burcaukratischen Geist in derNorddeutschen All- gemeinen Zeitung' leuchten läßt,daß es nicht im Interesse des Gesammtvaterlandes", desselbenVaterlandes", das durch die Agrarnoth heimgesucht ist, liege,wenn abermals größere Aenderungen in den bezüglichen Dispositionen ohne zwingende Ursache eintreten sollten". Dazu liege kein Anlaß vor. Wenn dieNorddeutsche Allgemeine Zeitung" hervor- hebt, der oberste Kriegsherr habe im vorigen Jahre während der Cholcra-Epidemiesein landcsväterliches Herz sprechen lassen" und von Manövern abgesehen, so meinen wir, daß heuer ebenso schwerwiegende Gründe wie 1892 vorliegen, um den Ausfall der Manöver zu rechtfertigen. Der Reichstag aber wird, trotz derNordd. Allg. Ztg." derartige Dinge immer wieder zur Sprache bringen. Wäre er sonst die Vertretung des deutschen Volkes, dessen Jitteressen zu wahren die Reichsboten berufen sind? Borussische Lotteriepatrioten. Aus Schneide- mühl, bekannt durch seine Brunncn-Katastrophe, wird der Vossischen Zeitung" gemeldet: Der erste Bürgermeister W 0 l f f ist nach Berlin   gereist. Wie verlautet, steht diese Reise mit der Veranstaltung einer Brunnen-Lotterie, deren Genehmigung eingeholt wer- den soll, im Zusammenhange." Da das Lottospiel ein wichtiger Bestandtheil der Sozialrcform von Oben ist, so erscheint uns die Nachricht rccht glaubbqst. Warum veranstaltet man nicht auch zur Hilfe für die bedrängten Bauern eine Futternoth- Lotterie:Gottes   Segen bei Miquel u. So."! Die Zahl der Schankwirthsihaften in Preuften soll durch eine amtliche Erhebung ermittelt werden. Die pharisäischen Klagen der schnapsbrennenden Großgrund- bescher über die Zunahme des Suffs, von dem sie als Fusclbrenner profitiren, werden auf allen Gassen ertönen, sobald nur diese Enquete beendet. Aber sie als Brotver- theurer und Volksbedrücker sind die Mitschuldigen an dem tiefen Stande der Lebenshaltung des werkthäligen Volks und an dem dadurch erzengten Wachsthum des Alto- holismus. Gegen das selbständige Vorgehen der Anti« semiten rn Neustettln wendet sich die Amme des Anti- scnntismus, der nun gegen seine Gönner revoltirt, die Kreuz-Zeitung  ". Es ist ihr peinlich, daß die Ahlwardtianer nicht zu gunsten des Stöcker auf eine eigne Kandidatur verzichten. Die um Ahlwardt   verzichten natür- lich nicht auf den ihnen wohl sicheren Wahlkreis, der in der Hauptwahl den ehemaligen Günstling der Tivolibrüder, den Rektor a. D., erkiest hatte. Das Lustigste wäre aber eine Stichwahl zwischen fdem Ahlwardt-Kandidaten Förster und dem Hofprediger aller Deutschen. Brann-Wiesbadenllnser Braun", einer der Bismarck  'schen Reichsgründer, ist gestern in Freiburg  in Baden   gestorben. Herr Braun, ein Genosse Bennigsens, und Mitglied des wettandNationalvereins", gehörte zu jenenLiberalen  ", die in der preußischen Wirthschaft die Verwirklichung desnationalen Gedankens" erblickten, für diepreußische Spitze" schwärmten, unter einemeinigen Teutschland" ein Großpreußen, das heißt ein Rumpf- deutschland ohne Oesterreich   verstanden, mit Bismarck   in, geheimen Einverständniß den Bruderkrieg von 1866 nebst den Annexionen vorbereiteten, hernach für dieReichsherr- lichkeit" schwärmten und zu de» niedersten Handlangerdiensten sich hergaben. Zu Braun's Gunsten soll als Gegengewicht gegen sein schweres Schuldkonto angeführt werden, daß er schließlich dieErbärmlichkeitdervonihm gespielten Rolle begriff, und mit Entrüstung und Abscheu sich von seinem ehemaligen Götzen Bismarck abwandte, der wie er, Braun, selber es ausdrückteseine Anhänger schlechter be- handelte als Hausknechte". Die Bennigsen und Konsorten waren mit dieser Behandlung zufrieden,unserem Braun" aber, der doch wahrhaftig keine sehr dünne Haut hatte, war c» zu arg geworden. Und er ging 1884 zu den Freisinnigen. Seit Jahren ist er vom politischen Schauplatz zurück- getreten, so daß sein Tod also keine Lücke läßt. Vom Zentrum. Der ultramontane Abgeordnete Amts- gerichtsrath Letocha, Vertreter von Kattowitz  , der bei der gestrigen Abstimmung fehlte, hat sein Mandat niedergelegt. Er war einer der schlesischen Huenelinge, der sich für die Militärvorlagefreie Hand" vorbehalten hatte. Die Miinchener Epidemie. Ueber die Erkrankungen beim bayerischen   Jnfanteric-Leibregiment und dem 3. Feld- artillerie- Regiment macht das bayerische Kriegsministerium bekannt: Infolge der seit der zweiten Hälfte des Monats Mai beim Infanterie- Leibregiment aufgetretenen epidemischen Er- krankungen befinden sich noch 3S7 Mann des genannten Re- giments im Garnisonslazarethe, darunter 267 mit aus- gesprochenem Unterleibstyphus. Todesfälle sind 23 eingetreten, und zwar ausnahmslos an Typhus  . Eine größere Anzahl der 267 Typhus- kranken sind nunmehr in fortschreitender Erholung begriffen. Sämmtliche Typhus  - Rekonvaleszenten werden vor ihrer definitiven Entlassung aus ärztlicher Be- Handlung und ihrer Beurlaubung aus eine entsprechende Zeit Rckonvaleszenten-Anstalten zugewiesen, wie auch bereits 69 derartige Mannschaften in eine solche(Schleißheimf übergeführt worden sind. Von dem aus dem Lager Lechfeld zurückgekehrten 3. Feld-Artillerie-Regimente, bei welchem un- mittelbar nach seiner Rückkunft Typhus   sich gezeigt hat, be- finden sich zur Zeit IS Mann mir Unterleibstyphus im Garnisons-Lazarethe. während bei 12 Mann noch Verdacht auf diese Krankheit besteht. Ein Todesfall ist bis jetzt mcht eingetreten. Die Nachricht von 70 Erkrankungen ist sonach falsch.» Unsere Abgeordneten werden in der nächsten Sitzung der bayrischen Abgeordnetenkammer sich mit dieser Angelegen- heit des Näheren befassen. Agrarische Quertreibereien. Der Vorstand des Bundes der Landwirthe" hat beschlossen, eine Enqueteüber das Mißverhältniß der Engros- und Detailpreise landwirthschaftlicher Produkte", Fleisch, Brot:c. anzustellen, um das gesammte Material zu sammeln. Nach Verarbeitung des eingegangenen Materials will der Vor- stand etwaige Anträge den verbündeten Regierungen unter- breiten. Dle Junker wollen die Schuld für den hohen Stand der Lebensmittel von sich..f den Zwischenhandel abwälzen. Aber das Volk weiß, daß die Schutzzöllner den Rahm von der Milch schöpfen, und daß dem Krämer nur ein verschwindend kleiner Bruchtheil vom Gewinn zufällt, verglichen mit dem Riesenprofit des Großkapitals in Groß- grundbesitz, Großindustrie und Großhandel. Ueber das FiaSko Bismarcks II. schreibt die N a t i 0 n a l- Z e i t u n g": Einen höchst peinlichen Zwischenfall führte der Abg. Graf Bismarck-Schönhausen herbei, der am Donnerstag für den tz 1 gestimmt halte, gestern aber seinen Widerspruch gegen die weijährige Dienstzeit bekunden und motiviren wollte. Der rühere Staatssekretär ist niemals ein gewandter parlamcn- arischer Redner gewesen; gestern befand er sich zudem offen- bar vermöge seiner eigenthümliche» persönlichen Stellung innerhalb des Reichstags in außerordentlicher Aufregung... Bei der Behandlung des Themas war er dann aber freilich überaus unglücklich der Sache wie der Form nach, und es war dem Reichskanzler, der alsbald erwiderte, ein Leichtes, die unrichiigen Vorstellungen und unhaltbaren Schlußsolgerungen des Abg. Graf Bismarck zu widerlegen. Dieser ließ sich dabei in seiner Erregung zu fortwährenden Unterbrechungen des Kanzlers hinreißen, so daß Graf Caprivi  den Schutz des Präsidenten hiergegen anrief. Graf Bismarck  entschuldigte sich dieserhalb nachher in einer persönlichen Be- merkung, bei der er aber nun in Konflikt mit dem Präsidenten ferieth. Das parlamentarische Wiedererscheinen des ehemalige» -taatssekretärs des auswärtigen Amtes gestaltete sich somit sehr unglücklich." Heule, wo der Wind argraristisch weht, wird dergeniale Sohn", den unter dem Hausmeierthum des Vaters die Stationalliberalen byzantinisch umivedelteu, richtig abgeschätzt. Fraktion Drehscheibe für immer! Futternoth-Politik. Die weimarische Staats- regierung hat derWeim. Ztg." zufolge beschlossen, für jetzt 400 00V Mark bereitzustelleii, um Gemeinden des Groß- Herzogthums gegen eine dreiprozentige, in ganzen Jahres- fristen zu bewirkende Verzinsung auf die Zeit bis zu zwei Jahren Darlehen niit der Maßgabe zu beivillige», daß mit Hilfe dieser Beträge von Gemeinden Streu- und F u t t e r st o�s f e angekauft und an unbeinitteltere Besitzer gegen spätere Erstattung der Selbstkosten abgegeben werden. Und Preußen! Die Aufhebung des Ausfuhr-Verbots auf Futtermittel ist für das Großherzogthum Baden an der badisch-schweizerischen Grenze auf einen Grenzrayon von 10 Kilometern gestern erfolgt.-- Das Berner   Patriziat rächt sich an den Arbeitern. �etzt hat die Berner   Regierung gegen einige in Bern   an- sässige Fremde, zum Theil auf Antrag der städtischen Polizei- direktiou, die Kantousverweisung verfügt und zugleich beim Bundesrathe den Antrag gestellt, die betreffenden Personen auch aus der Schweiz   auszuweisen. Auch freiwillige Spitzeldienste werden von den gegen die Arbeiter- schaft aus Bourgeois organisirten Bttrgerwehrleuten offen beailsprucht. Vom Kommandanten der freiwilligen Bürger- wache in Bern  , Oberstlieutenant Bratschi, ist folgender Er- laß erschienen: Laut Artikel 1 der Ihnen zugestellten Instruktion hat die freiwillige Bllrgerwache die Aufgabe, den Polizeiorgauen Hilfe zu leisten. Diese Hilfe besteht nicht nur darin, eine» allfälligeu Krawall mit Waffengewalt niederzudrücken, sondern in erster Linie in der Verhütung eines Krawalls. Zu dem Behufs niuß die Polizei gut und zuverlässig unterrichtet sein von allem, was von allsälligen Tumulluanten geplant wird. Da unsere Polizeiorgane, wegen ihrer geringen Zahl, dieser Aufgabe nicht genügen köiiiien, so ersuche ich Sie, als Mitglied der frei­willigen Bürgerwache, offenes Auge und Ohr zu halten und der städtischen Polizeidirektion sofort direkt alles zu melden, von dem Sie glauben, daß es für sie v 0 n I» t e r e s s e s e i." Gegen Staatsstreichgelüste der schwedischen Re- gierung will sich das norwegische G r 0 ß t h i n g schützen. Es hat am 13. Juli den Antrag Foosnäs an- genommen, wonach jährlich 100 000 Kronen zur Unter- stützung der freiwilligen Schützenvereine und zu ihrer Aus- rüstung mit Schußwaffen bewilligt worden sind. Dieser Beschluß enthält den Anfang einer Volksbewaffnung und ist auf die Gerüchte von Staatsstreichsneigungen bei der Ministerkrise am 2. Mai d. I., bezw. von den 1834 vorgenommenenGewehrabschraubungeu" zurückzu­führen.' Im englische« Unterhause wurden am 13. Juli die Paragraphen 11 bis 17(inklusive) der Homerule-Bill zurück- gezogen; Paragraph 18 wurde mit 328 gegen 294 Stimmen angenommen, ebenso Paragraph 19 mit 325 gegen 291 Stimmen. Die Paragraphen 20 und 21 wurden ohne be- sondere Abstimmung abgelehnt und die Paragraphen 22 bis 26 einschließlich mit Mehrheiten von 33 und 35 Stimmen angenommen. Serbien  . Die Skuptschina nahm in erster Lesung alle drei Vorlagen an, aus denen das Spezialbudget für Eisen- bahnen und Monopole besteht. Die Regierung hat einen Gesetzentwurf eingebracht, betreffend eme neue Anleihe im Betrage von 18 Millionen Dinare für außerordentliche Militärerfordernisse und zur Deckung der am 1. April 1893 vorgefundenen schwebenden Staatsschuld. Egypten. DerFrankfurter Zeitung  " wird aus Konstantin opel gemeldet:Der Sultan erbat bei England dringend die Regelung des Termins für die Räumung Egyptens. Die Abberufung des britischen  Agenten in Egypten, Lord Cromer  , steht bevor." Die Engländer, die den Schlüssel des Weltverkehrs mit eiserner Hand halten und ihre /Stellung auch im Juteresse der englischen Bondholders, die egyptische Papiere besitzen, zäh behaupten, werden demkranken Mann» am Goldnen Horn höflich, aber entschieden Nein sagen. In Brasilien   geht es drunter und drüber. Aus Lissabon   wird unterm 14. Juli gemeldet: Wie die Blätter wissen wollen, ist eine Drahtnachricht des portugiesischen Gesandten in Rio de Janeiro   hier ein- gegangen, die der Befürchtung Ausdruck giebt, daß in Rio de Janeiro   der Ausbruch der Revolution und die Absetzung des Präsidenten der Republik bevorstände. Der Gesandte ver- lange die Entsendung eines Kriegsschiffes. Das Kanonen- bootMindello» werde von Angola   nach Rio de Janeiro  abdampfe»; auch das Eintreffen englischer Schiffe werde er- wartet.» DieBuren"(Boeren) wandern in Deutsch  -Südafrik a ein. Das ist zwar ein sehr gutes Zeuguiß für unsere dortige Kolonie, denn die holländischen Bauern gehen nirgends hin, wo schlechtes Land und schlechtes Klima ist, aber es ist zu gleicher Zeit auch eine sehr große Gefahr für unsere Kolonialpolitik und Kolonialpolitiker. Denn die Buren sind heftige Gegner des Militarismus und glühende Feinde der Bureaukratie und Polizeiwirthschaft. Kurz sie passen in unsere Kolonien ungefähr ebenso wie ein Bulle in einen Porzellanladen. Zunächst haben sie noch die deutschen Behörden um die Erlaubniß gebeten, in größeren Mengen in das deutsche Gebiet einzuwandern. Allein ehe die Antwort da war, ist eine ziemliche Anzahl schon eingewandert, und die übrigen werden auch nachfolgen. Die Buren, wenn auch Hasser des Militarismus, sind nämlich sehr streitbare Leute, vorzügliche Reiter und Schützen, die auf 1000 Meter eine Antilope im Lauf schießen. Diese Buren haben vor 15 Jahren einige englische Regimenter, die auf einem anscheinend uneinnehmbaren Hochplateau verschanzt waren, bis zur Vernichtung ge- schlagen, und eine solche Ueberlegenheit über europäisch disziplinirte Soldaten bewiesen, daß die Engländer sich beeilten, Frieden zu schließen und ihnen in allen Punkten nachzugeben. Solche Einwanderer lrssen sich nicht abweisen. Und sind sie einmal im Lande, dann Ade deutscher Militär- und Kolonialzopf! VsvkeumckvWikim.' Eine Parteikonferenz wird in nächster Zeit im Wahlkreise Trebnitz-Militsch abgehalten werden. Die Konferenz be- treffende Anfragen und Znschristen sind zu richten an den Ver- trauensmann Gustav Bitter, Freistellenbesitzer in Kunze»- dorf, Post Obernigk  . DaS Landeskomitee der' sozialdemokratischen Partei im Großhrrzogthum Hessen   beruft für Sonntag, den 23. Juli, Nachmittags 1 Uhr, eine Landeskonferenz nach Isenburg   bei Franksurt. Die Tagesordnung lautet: 1. Kassenbericht des Landeskomitee's, erstattet von B. Cramer-Darmstadt  . 2. Was lehrt uns die letzte Reichstagswahl in Hessen  , mit besonderer Berücksichtigung der Organisation und Agitation. Referent Genosse Müller- Darmstadt. 3. Die bevorstehenden Landtags­wahlen in Hessen  . Referent Jöst-Mainz  . 4. Der internationale Arbeiterkongreß in Zürich  . Referent Ulrich-Offenbach. Eine weitere Aufgabe der Konferenz ist die Nominirung der für die Landtagswahl aufzustellenden Kandidaten, zugleich findet die Delegirtenwahl für den internationalen �Kongreß in Zürich   statt. Polizeiliches, Gerichtliches re. In Meißen   wurde am 6. Juli unser Parteigenosse Schuhmacher Hermann F i n d e i s e n, bis vor kurzem Re- dakteur amVolksfreund», vom Schöffengericht zu Meißen   zu einein Monat Gefängniß und in die üblichen Nsbenstrafen ver- urtheilt, weil er den Ingenieur Heckerath durch einen dessen Beziehungen zu seinen Arbeitern schildernden Artikel beleidigt haben soll. Gegen den Parteigenossen W. S i e b el in Dortmund   ist Anklage wegen angeblichen Vergehens gegen Z 131 des Straf­gesetzbuches erhoben. Begangen ist die Missethat so behauptet wenigstens der überwachende Gendarm in einer Versamm­lung. in der Siebel sprach. Vetmustlzkes� Der Stettiner DampferSchweden  » übersegelte am Freitag im Lindalssund einen Lusttulter, der sogleich kenterte und auf 20 Faden Wasser sank. Die ans sechs Mann bestehende Besatzung deZ Kutters wurde gerettet und auf Wermdö ans Land gesetzt. Die deutsche Presse. Dem soeben erschienenen Adreßbuch der deutschen Zeitschriften und politischen Tagesblätter für 1893 ist zu entnehmen, daß sich die Zahl der gegenwärtig erscheinenden Zeitschriften(Wochen- Monats? u. f. w. Blätter jeder Art) aus 3644 beziffert gegen 3538 im Jahre 1892, 3443 iin Jahre 1891, 3204 im Jahre 1890, 2932 für 1869 und 2729 für 1838. Im jetzigen Jahr hat demnach die Zahl der Zeitschriften um 106 und seit 1388 um 915 Blätter zugenommen. Daß wir in einem Militärstaate leben, so schreibt man derSachs. Arbeiter- Zeitung  », erkennt man auch an Kleinig- leiten; es dürste dies zedem klar geworden sein, der vorgestern die Pferdebahn benutzte, welche 10,25 an den Neustädter Bahn- höien ankommen sollte. Dieser Wagen mußte durch die ganze Glacisstraße und Albertplatz Schritt fahren, weil die rechte Seite von einer Abtheilung Gardereiter, welche im Schritt ritten, eingenommen wurde und alles Klingeln des betreffenden Kutschers keinen Erfolg hatte. Daß dadurch verschiedene Reisende den Görlitzer Schnellzug u. f. w. nicht erreiche» konnten, ist ja Nebensache. Daß Manchem auf diese Weise auch bedeutender materieller Schaden erwachsen kann, spielt auch keine Rolle; die Stenern, welche so hauptsächlich das Militär ausbraucht, müssen doch bezahlt werden.