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Gewerkschaftliches.

Ein Arbeitsnachweis für Streikbrecher.

Berlin und Umgegend.

Theater.

für das ganze Jahr zu. Während der Erntezeit soll eine weitere Der Bericht Ser Ortsverwaltung, Sen der Bevoll Erhöhung eintreten. Die Bewegung hat somit für die Arbeiter mächtigte Glode gab, zeugte von einer sehr regen Tätigkeit der einen glatten Erfolg gebracht und der Halberstädter Ortsgruppe Organisation. Der Geschäftsgang im Beruf und den verschiedenen des Verbandes ein halbes Hundert weiterer Mitglieder zugeführt. Branchen war im verflossenen Quartal einigermaßen günstig, der Die Stadt Essen genießt den traurigen Ruhm, als eine Aufschwung entsprach jedoch lange nicht den gehegten Erwartungen, Art Zentralstelle des Streifbrechergesindels dazustehen. In Lohnbewegung der oberbayerischen Bergleute. und es trat leider auch bald wieder ein Rückgang in der Konjunktur der Parallelstraße ist jetzt sogar das erste Bureau auf- Im oberbayerischen Bergwerksbezirk sind die Vergleute in ein. Die Tätigkeit der Organisation war namentlich darauf ge­gemacht, das sich mit der Anwerbung von eine Lohnbewegung eingetreten. In zwei außerordentlich richtet, die Vertragsbestimmungen überall zur Anerkennung zu Streitbredjern befaßt. Ein Schild mit der Aufschrift gab Reichstagsabgeordneter Genosse Hue- Essen ein anschauliches allen Branchen Bewegungen statt. Es tostete besonders viel Mühe, ham und Penzberg Arbeitsnachweis für Streitarbeiter" ladet Bild über die Lebenshaltung und Einkommensverhältnisse der ober- bringen. Der Ueberfüllung des Nachweisraumes ist dadurch nach alle Louis und Bummelanten zur ehrlichen" Arbeit ein. bayerischen Bergleute. In einer Zeit, wo die Lebensmittelteuerung Möglichkeit vorgebeugt, daß eine Verteilung einzelner Branchen das Obligatorium des Arbeitsnachweises allgemein zur Geltung zu bringen. Der Ueberfüllung des Nachweisraumes iſt dadurch nach Daß gerade Essen das Rekrutierungsgebiet für Streifbrecher am schärften einsette, wurden auf den Schächten der Oberbaye- und der Vermittelungszeit durchgeführt worden ist. Abgesehen von Möglichkeit vorgebeugt, daß eine Verteilung einzelner Branchen geworden ist, ist nicht purer Zufall. Unter den Städten des rischen Attiengesellschaft sowohl im Frühjahr als im Sommer und und der Vermittelungszeit durchgeführt worden ist. Abgesehen von Industriebezirks hat sich in Essen im Laufe der Jahre am Herbst bis zu 20 Feierschichten eingelegt. Statt einer den Bestrebungen zur Erfüllung des Vertrags und der darin fests ehesten ein echt weltstädtisches Gepräge entwickelt, dem Dort- einigermaßen den Teuerungsverhältnissen entsprechenden Lohn- gelegten Lohnerhöhung von 5 Prozent, haben in einer Reihe von mund, Bochum und Gelsenkirchen und andere Industrieſtädte erhöhung erlitten also die oberbayerischen Bergleute einen direkten Werkstätten Bewegungen zur Verbesserung der Lohn- und Arbeits­weit nachstehen. Das zieht leider auch Gesindel aller Art an und indirekten Lohnausfall. Das schlug dem Faß den Boden verhältnisse stattgefunden, und dabei kam es in 82 Fällen zu sich, das hier sein Lebenselement findet. So kommt es, daß aus. In beiden Versammlungen schilderten in der Diskussion erstreckten. Sie endeten fast alle mit gutem Erfolg. Außerdem Streiks, die sich auf 102 Werkstätten mit 2108 beteiligten Arbeitern sich Essen dieser recht zeitgemäßen Einrichtung" der Streit- familienbäter in schlichten aber eindrucksvollen Worten ihre wurden in einer Anzahl von Betrieben Lohnerhöhungen und Ar­traurige Lage. Sie bekundeten, daß sie weit unter 4 M. pro Schicht beitszeitverkürzung durch Verhandlungen ohne Arbeitsniederlegung brecheranwerbung erfreuen kann. ausbezahlt erhielten; andere Redner berichteten von Schichtver­diensten in der Höhe von 3 M. und weniger. Dabei herrsche auf der erzielt. Dazu kamen die teils mit, teils ohne Arbeitsniederlegung Grube eine Antreiberei, die jeder Beschreibung spotte. Das Ge- die meist zum Abschluß neuer Tarifverträge führten, nämlich bei berlaufenen Lohnbewegungen in einer Reihe von Spezialbranchen, dinge wurde nur selten vereinbart. Meistens heißt es: Das beden Rahmenvergoldern, den Leistenvergoldern, den Bilderrahmen­fommt Ihr, wem's nicht paßt, der kann gehen! In Penzberg machern, den Kistenmachern, den Jalousiearbeitern sowie in der wurden, obwohl viele Feierschichten eingelegt wurden, neue Leute Treppengeländerbranche. In der Branche der Bautischler ist eben­eingestellt. Dadurch wurden viele Kameraden, die für zahlreiche falls ein neuer Tarif durchgeführt worden. Er enthält ungefähr Familie zu sorgen haben, so verarmt, daß sie bares Geld nur wenig 1000 Positionen. Es scheint, daß unter den Bautischlermeistern das in die Hand bekommen. Fast der ganze Lohn muz gleich zum Bestreben besteht, diesen Tarif für das ganze Reich einzuführen, Schuldenbegleichen verwendet werden, damit wieder neue Schulden was, da die Branche in Berlin unter der Schmußkonkurrenz von gemacht werden können, oder diese Leute wechseln ihren Lohn gleich auswärts zu leiden hat, sehr zu wünschen wäre. Wegen ihrer Auf­wieder in Konsum, geld"( Blechmarken) um und geraten dadurch fassung nach vertragswidriger Arbeitsniederlegungen in 52 Wert­in doppelte Abhängigkeit vom Werk, zu dem auch die Konsumanstalt stätten haben die Arbeitgeber beim Hauptvorstand Klage gegen die gehört. Der Arbeiterausschuß wurde beauftragt, der Werkdirektion Berliner Ortsverwaltung erhoben, worauf diese dem Hauptvorstand folgende Forderungen zu unterbreiten: 1. Der Grundlohn der mitteilte, daß die Ursache dieser Streits wohl bei den Arbeitgebern Gedingearbeiter muß mindestens 5 M. pro Schicht betragen, die und in der Nichterfüllung des Vertrages liege. Wenn in einer Zimmerlinge mit eingeschlossen; 2. der Grundlohn der Schlepper Werkstätte der Vertrag nicht durchgeführt werde, sei es eben nicht muß mindestens 4 M. betragen; 3. die gesamte Schichtlohnarbeiter- immer möglich, die Kollegen zurückzuhalten. Der Redner berichtete schaft ist um 30 Pf. pro Schicht aufzubessern; 4. für Schacht-, Seil- ferner über die Bestrebungen zur Aufklärung und Organisation förderungsarbeiter und Fuhrleute achtstündige Schicht bei minde- der jugendlichen Arbeiter und Lehrlinge der Berliner Holzindustrie. ftens dem jezt bestehenden Lohn. Gemäß den Beschlüssen des Verbandstages von München ist zu Der Arbeiterausschuß hat diese getviß bescheidenen Forderungen diesem Zweck eine besondere Jugendkommission gebildet worden, die der Grubendirektion unterbreitet. Von den Forderungen wurden mindestens einmal im Monat eine Versammlung der jugendlichen die meisten, die hauptsächlich das Gedingewesen und die Entlohnung Arbeiter und Lehrlinge veranstaltet. Im Winterhalbjahre steht der Schichtarbeiter betreffen, rundweg abgelehnt mit der den jugendlichen Arbeitern und Lehrlingen an jedem Sonntagnach­Begründung, es sei nicht möglich, eine Zulage oder auch nur eine mittag von 2 bis 3 Uhr der Arbeitsnachweisraum als Lesesaal zur Busage zu gewähren. Die Direktion erkannte die Notlage der Berg- Verfügung. Im Sommerhalbjahr werden Ausflüge veranstaltet. arbeiter an, erklärte aber, nichts dagegen tun zu können! Die Bei allen Veranstaltungen hat sich die Jugendkommission mit dem schwerreiche Aktiengesellschaft hätte die bescheidenen Forderungen von der Partei und der Gewerkschaftskommission eingesezten der Bergleute wohl bewilligen können. Betrachten wir einmal die Jugendausschuß ins Einvernehmen zu setzen. Schließlich er= Betriebsergebnisse der letzten drei Jahre: wähnte der Redner noch, daß sich die Schirmmacher dem Holz­arbeiterverband als Branche angeschlossen haben.

Aussperrung der Bühnenarbeiter am Neuen Operetten­Die Direktion des Neuen Operettentheaters" bringt, um Er­sparnisse zu machen, ganz eigenartige Mittel in Anwendung. Nach einem Ende August von der Direktion provozierten Lohnkampf, welcher zugunsten der Bühnenarbeiter ausfiel, wurde immer wieder versucht, weniger und billigere Arbeiter zu erhalten. So versuchte Herr Direktor Palfi unter dem Versprechen eines zehn­tägigen Urlaubs im nächsten Jahre seine Arbeiter dazu zu bewegen, auf die Lohnzulagen zu verzichten und wieder zu den alten Be­dingungen zu arbeiten. Auf dieses beinahe naive Anerbieten ging natürlich niemand ein. Am 7. November wurde zwei Ar­beitern ohne jede Veranlassung gekündigt, und darauf reichten am nächsten Tage die übrigen Arbeiter aus Solidarität ihrerseits die Kündigung ein, so daß das Arbeitsverhältnis der in Betracht kommenden acht Arbeiter am 21. resp. am 22. November erledigt wäre. Am 11. November morgens wurde den Arbeitern vom Hausinspektor( von einem Schuhmann begleitet) der Zutritt in das Theater verweigert mit dem Bemerken, daß die Stellen schon durch neue Leute besetzt seien. Der Lohn fönne am 15. abgehoben wer­den. Als am 15. die Entlassenen sich zur Empfangnahme ihres Lohnes und der Papiere usw. einfanden, ließ die Direktion durch den Inspektor sagen, wer Geld haben wolle, solle sich an 3 Ge­werbegericht wenden. Das letztere ist denn auch sofort ge­schehen und findet am 24. d. Mts. Termin statt. Mit Hilfe des Theatermeisters Ludwig ist es der Direktion gelungen, heimlich ein neues Personal zu engagieren. Ob dabei große Ersparnisse zu machen sind, muß bezweifelt werden, denn tüchtige Bühnen­arbeiter wären unter den obwaltenden Umständen nie zu haben gewesen.

Achtung, Glasarbeiter! Die Differenzen bei der Firma J. Schmidt, Genthiner Str. 3, dauern unverändert fort. Die Firma sucht immer noch billige Arbeitskräfte und Zwischenmeister. Die Kollegen der Zahlstelle Berlin werden ganz besonders auf den Beschluß der Quartalsversammlung aufmerksam gemacht, daß kein Kollege einen Zwischenmeisterposten annehmen darf.

1908

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1907 2271 518 M. 515 880 600 000 59 489 1 508 406 14 Broz.

1909

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2 258 350 m. 678 553 450 000 54 315 1312 065 14 Broz.

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2 306 294 M. 657 392 500 000

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Bruttogewinn Abschreibungen Neuanlagen Tantiemen Reingewinn. Dividende

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Ueber Streits und Differenzen berichtete Maaß, soweit dies noch nicht durch Gloces Bericht erledigt war. Die Schlichtungskommission ist 128mal angerufen worden. Das Eini­54 851 gungsamt hatte in vier Fällen zu entscheiden. Ein Schiedsspruch 1416 216 wurde zweds Abschlusses eines Tarifes für die Ladentischlerbranche 14 Proz. gefällt. Darauf hat jedoch die Arbeitgebervereinigung dieser 14 Proz. Dividende trotz der reichen Abschreibungen! Man er- Branche von neuem einen Tarifentwurf eingereicht und um Ver­fennt die Notlage der Bergarbeiter an, gibt ihnen aber nichts, nur handlungen ersucht. Die Ladentischler sind aber der Meinung, daß Achtung, Töpfer! Die Sperre über die Firma M. Kra- um die Profitrate nicht zu schmälern. Die Organisationsvertreter weitere Verhandlungen eigentlich überflüssig seien und der Schieds­marsti, Schönhauser Allee 72b, ist hiermit aufgehoben, da zu empfangen, hat die Bergwerksdirektion rundweg ab- spruch zur Geltung gebracht werden müsse. Die Angelegenheit ist felbige sich verpflichtet hat, wieder Verbandskollegen zu beschäftigen gelehnt und ihnen ungweideutig wissen lassen, daß auch Eini- noch nicht erledigt. und den Tarif zu bezahlen. Ferner verhängen wir wegen Lohn- gungsverhandlungen vor dem Münchener Berggewerbegericht ab= Vom paritätischen Arbeitsnachweis berichtete ausfall über die Firma Hermann Koschan, Rigdorf, Berliner gelehnt würden. Die Metallarbeiter, Heizer und Ma- Güth. Die Vermittlungstätigkeit war bedeutend umfangreicher Straße 76, die Sperre. In Betracht kommt der Bau Oberschöne- chinisten, sowie die Sortiererinnen haben be- als im vorigen Jahre. Im 3. Quartal dieses Jahres ließen sich weide, Rathausstraße 46. Die Verbandsleitung. reits ihre Kündigung eingereicht. In zahlreich be- 13 995 Arbeitslose einschreiben, im selben Quartal des vorigen suchten Versammlungen in Hausham und Penzberg er- Jahres waren es nur 8487; die Zahl der Stellenangebote war dies­stattete die Kommission Bericht. Einstimmig wurden Resolutionen mal 14 052, damals 6900; besetzt wurden diesmal 10 733 Stellen, Attiengesellschaft gegenüber den von der Belegschaft gestellten be in der Benußung des Arbeitsnachweises, das soweit es bis jetzt für angenommen, in denen die ablehnende Haltung der Oberbayerischen damals 5216. Die Ursache dieses Aufschwungs ist das Obligatorium rechtigten Lohnforderungen bedauert und erklärt wird, daß nach die Holzindustrie vertraglich festgelegt ist, auch im allgemeinen zur wie vor die eingereichten Lohnforderungen aufrechterhalten und auf Geltung gekommen ist. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in den Durchführung der Einigungsverhandlungen vor dem Berggewerbe- letzten Wochen wieder bedeutend vermehrt. Am Dienstag dieser gericht bestanden wird. Woche waren 2804 Arbeitslose eingeschrieben.

Lohnbewegung der Kranzbinder.

Den Tarif unterschrieben hat nun auch die Firma Kolbe, Elisabethkirch str. 12. Nur 2 Firmen befinden sich noch außerhalb der Tarifgemeinschaft: Pethke, Streliber Straße 2, und Drozdowski , Rigdorf, Okerstr. Kollegen, behaltet diese Firmen auch nach dem Totenfest im Auge. Die abgeschlossenen Tarife gelten auf ein Jahr, also auch für die Zeit bis Totenfest 1911.

Allgemeiner deutscher Gärtnerverein. Ortsverwaltung Groß- Berlin.

Deutfches Reich.

Englische Arbeiterdeputationen.

Zwischen der Generalkommission der Gewerkschaften Deutsch lands und der Englands ist vereinbart worden, daß in Zukunft nur noch solche englische Arbeiterdeputationen offiziell empfangen werden sollen, die ein Einführungsschreiben der englischen Generalfommission ( General- Federation of Trade Unions) bei sich führen. Veranlassung zu diesem Uebereinkommen ist die Art, in der verschiedene Depu tationen, die von englischen Unternehmern nach Deutschland gesandt werden, ihre Studten betreiben oder besser gefagt, unter Führung des von Unternehmerseite gestellten sprachfundigen Führers betreiben müssen.

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Eine recht schofle Haltung bekundete auch bei dieser Lohn- Den Bericht vom Arbeitsnachweis im Gewerks bewegung die christliche Streitbrechergarde. Wenn schaftshause gab Späthe. Gemeldet haben sich dort im diese Patentchristen im oberbayerischen Bergwerksgebiet infolge 3. Quartal 815 Arbeitslose, die Zahl der Stellenangebote war 720, ihrer Ohnmächtigkeit auch einflußlos sind und hoffentlich auch Arbeit erhielten durch diesen Nachweis 461. Von der Kontroll­bleiben, verdient ihr Gebaren doch angenagelt zu werden. Unter und Agitationstommission, die im 3. Quartal 445 Mit­Führung des sattsam bekannten christlichen Arbeitersekretärs glieder zählte, berichtete der Obmann Leopold. Die Kommission Hinterseer versammelten sich am Sonntag wohlgezählte hat 226 geschäftliche Sigungen und 2060 Werkstattsihungen abge= 40 christliche Männer in Hausham , um zur bevorstehenden Lohn- halten. Aus 2383 Werkstätten nahmen 25 530 Kollegen an den bewegung Stellung zu nehmen. Die christliche Corona stimmte für Sizungen teil, und von ihnen waren 22 188 organisiert. folgende Resolution:

Die heute versammelten Christlichen erklären: Sie ersehen, daß die Lohnbewegung ungeschickt eingeleitet wurde und daß sie in Anketracht der in der letzten Zeit gegen sie betätigten Ver­höhnung und Lügen vorerst nicht teilnehmen können. Sie ver­pflichten sich jedoch mitzuringen, wenn Aussicht auf Er= folg und die Notwendigkeit vorhanden ist.

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Jedes Wort der Kritik würde die Wirkung dieses neuesten christlichen Arbeiterverrats nur abschwächen. Zuzug von Berg­arbeitern nach dem oberbayerischen Bergiverksgebiet ist strengstens fernzuhalten!

Jugendbewegung.

Die Hallesche Jugendorganisation aufgelöst!

An die verschiedenen Berichte schloß sich eine rege Diskussion, die sich meist auf Einzelheiten bezog. Der übrige Punkt der Tagesordnung, bei dem es sich namentlich um einen Antrag auf Anstellung weiterer Bureaubeamten handelt, wurde vertagt, da die Beit zu weit vorgeschritten war, um gründlich darüber zu beraten.

Letzte Nachrichten.

Die Billett- und Lustbarkeitsstener im Ausschuß. Montag abend hat der Ausschuß zur Vorberatung der Magistratsvorlage über die Einführung einer Billett- und Luftbarkeitsstener seine Beratungen fortgesetzt. Nach leb

Zum Streik der Bielefelder Wäschebranche. In der fünften Woche befinden sich in der Bielefelder Wäscheindustrie die Zuschneider und Arbeiterinnen im Kampfe, ohne daß irgendeine Aenderung im Stande der Dinge eintrat. In der Letzten Woche versuchte zwar der Gewerbeinspektor Verhandlungen in die Wege zu leiten, sein Bemühen scheiterte jedoch an der hartnäckigen Die Reaktion holt zu einem neuen ungesetzlichen Streiche gegen haften und eingehenden Erörterungen wurde schließlich zur Ablehnung einiger Fabrikanten. Wird in den nächsten Tagen ein die ihr verhaßte proletarische Jugendorganisation aus. Wie uns Vorberatung der§§ 4 und 7 des Steuerentwurfs eine Abschluß der Bewegung nicht ermöglicht, dann ist mit einem langen ein Telegramm aus alle a. S. meldet, hat die dortige Polizei- Unterfommission von 5 Mitgliedern des Ausschusses Kampfe zu rechnen, da ja die Weihnachtsjaison für die Unternehmer verwaltung die Freie Jugendorganisation in Halle auf Grund des gewählt. verloren ist. Verzweifelte Anstrengungen machen die Unternehmer, um die§ 2 des Reichsvereinsgesetzes aufgelöst. Der§ 2 gestattet die Arbeiterinnen zur Arbeitsaufnahme zu bewegen; bisher hatten sie Auflösung von Vereinen, deren Zweck den Strafgeseten Zur Bandtagserfahwahl in Breslau . damit allerdings wenig Glück. Nur wenige Arbeitswillige haben zuwiderläuft. Nach Ansicht der Halleschen Polizeiverivaltung Breslau , 21. November. ( Privatdepesche des Vorwärts".) fich gefunden, sonst halten sich die Streifenden bis jetzt musterhaft. scheint es in Preußen strafbar zu sein, wenn die Arbeiterjugend Bei den heute stattgefundenen Wahlmännerwahlen für die Auch nach Berlin versuchen die Unternehmer Streifarbeit unterzu sich bemüht, durch bildende Vorträge und ähnliche staatsgefährliche Landtagserjazwahl im Kreise Breslau - Stadt wurden bringen; auch das mißlang, da die Arbeit dort, nachdem sie als Veranstaltungen die klaffenden Wissenslücken auszufüllen, die der 354 sozialdemokratische Wahlmänner gewählt. Bei der letz­Sireitarbeit erfannt worden war, zurückgewiesen wurde. Die Streifposten werden von der Polizei nicht unbehelligt gelaffen, jämmerliche preußische Volksschulunterricht in den Köpfen der ten Wahl wurden 309 sozialdemokratische Stim. und es sind schon eine Menge Strajanzeigen gegen sie ergangen jungen Leute bestehen läßt. Der dümmſte Arbeiter ist eben noch men abgegeben. Der Gewinn beziffert sich also auf 45 Im Streit befinden sich noch 65 Zuschneider, und 1600 Arbeiterinnen, immer der beste! Das eingelegte Verwaltungsstreitverfahren wird Wahlmännerstimmen. Ob dieser Gewinn hinreichen wird, die im Verband der Schneider und Wäschearbeiter organisiert sind, hoffentlich die Hallesche Polizeiverwaltung belehren, daß auch der die fonservativ- flerifale Mehrheit zu brechen, ist noch fraglich, dazu kommen noch 300-400 unorganisierte Arbeiterinnen. Arbeiterschaft gegenüber die bestehenden Gesetze zu wahren sind. weil die bürgerlichen Parteien feine genauen Ziffern an­geben können.

Eine erfolgreiche Landarbeiter- Lohnbewegung. Die im Landarbeiterverband organisierten Pferdeknechte der beiden Güter in Halberstadt forderten nach Ablauf ihres auf ein Jahr lautenden Arbeitskontraktes am 10. November dieses Jahres eine Lohnerhöhung von 1 M. pro Woche( bisheriger Wochen­John 14 M.) und Bezahlung der Ueberstunden.

Verfammlungen.

Aus der französischen Deputiertenkammer. Deutscher Holzarbeiterverband. Die Zahlstelle Berlin hielt am Paris , 21, November.( W. T. B.) In der heutigen Sihung Freitag im großen Saale des Gewerkschaftshauses ihre General- der Deputiertenkammer forderte bei der Beratung über das versammlung ab. Der Kassenbericht vom dritten Quartal lag ge- Finanzbudget Sembat( geein. Soz.) Maßregeln, um der druckt vor. Für die Hauptkasse schließt die Abrechnung mit der Die Gutsbesitzer wollten eine Lohnerhöhung für die Sommers- Bilanzsumme von 180 217,84 M. ab. Unter den Ausgaben sind Aufsaugung des französischen Kapitals durch das Ausland Einhalt geit, vom 10. Mai bis 1. Oktober bewilligen. Das genügte den 47 048,01 M. für Arbeitslosenunterstüßung, 22 407,80 M. für zu tun. Zur Frage der verschiedenen Anleihen bemerkte er, Pferdetnechten nicht. Mittags 12 Uhr am selben Tage führten die Streifunterstüßung, 26 815,63 M. für Krankenunterstüßung, Frankreich hätte sich vielleicht doch mit der Türkei einigen können; fämtlichen 58 Mann ihre Pferde nach den Ställen und stellten ihre 3385,70 M. für Gemaßregeltenunterstüßung; an die Hauptkasse es habe ihn enttäuscht, sehen zu müssen, daß die Türkei sich an eine Arbeit ein. Die Gutsbefizer versuchten Tagelöhner und polnische wurden 46 724,54 M. eingesandt. Für die Lokalfasse beliefen sich die andere Stelle gewandt habe als an Frankreich , welches allein der Arbeiter unter Anbieten eines Tagelohnes von 3,75 M. als Streit- Einnahmen auf 346,974,88 M., die Ausgaben auf 99 613,65 M.; Türkei ein aufrichtiger Freund sein könne. Er müsse die brecher einzustellen. Aber nur drei zur Arbeit völlig Untaugliche der Bestand ist im Laufe des Quartals von 208 454,58. auf Saltung Frankreichs tabeln, da es auf die ungarische fanden sich. Die deutschen und polnischen Gutsarbeiter lehnten 247 361,23 M. angewachsen. Unter den Ausgaben der Lokalkasse Anleihe erst verzichtet habe, nachdem die Presse sich gegen diese einmütig die Streifarbeit ab, trotzdem einige deshalb entlassen sind für Unterstüßung an Streifende 13 107,50 M., an Gemaß gewandt hätte. Der Finanzminister antwortete, er müsse bei diesen Schließlich blieben noch die Gutsinspektoren, die man regelte 1440,45., an Arbeitslose 23 753,55 M., früh 5 Uhr die Rübenwagen lenken fah. 15 383,72 M.- Die Mitgliederzahl der Zahlstelle war am Fragen die gebotene Zurüdhaltung üben, und könne nur sagen, Nach 2 Tagen gaben die Gutsbesitzer nach und gestanden Quartalsschluß 25 027, was gegenüber dem vorigen Quartal eine daß er Fragen dieser Art scharf im Auge behalten werde, damit bei eine sofortige Erhöhung der Wochenlöhne von 14 M. auf 15 M. Zunahme von rund 1400 Mitgliedern bedeutet. l'ihrer Lösung die Interessen Frankreichs möglichst gewahrt würden. Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inferatenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftab Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl

wurden.

an Krante