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Br. 204. 27. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 16. Dember 1910.

Partei- Angelegenheiten.

Jm 6. Kreise

Wir erfahren, daß Genosse Stadthagen   gegen jene einmal genaue Nachforschungen angestellt worden. Frau Hoff Vergewaltigung der Geschäftsordnung schriftlich protestiert mann hat wahrscheinlich im Berliner   Zimmer den ersten Schlag er hat. Er legt in seinem Protest dar, daß durch das geschäfts- balten und ist dort zusammengebrochen. Wie der Mörder in das ordnungswidrige Verhalten des Vorstehers er gehindert wor- Haus und in die Wohnung der Frau Hoffmann gekommen ist, weiß finden am 25. Dezember( 1. Weihnachtsfeiertag) vier Inter  - den ist, einen Antrag auf namentliche Abstimmung und eine man immer noch nicht. Aber es ist anzunehmen, daß ihm die alte finden am 25. Dezember( 1. Weihnachtsfeiertag) bier unter dann vorzunehmende dritte Lesung zu stellen und zu be- Dame doch wohl selbst geöffnet hat. Der Mörder kann erst nach haltungsabende statt mit durchaus künstlerischem Programm und zwar im Prater Theater, Kastanienallee 7/9  , Ball- gründen. Man sollte von dem Vorsteher der Stadtverord- 10% Uhr in die Wohnung der Frau Hoffmann gelangt sein. Bis schmieders Etablissement, Badstr  . 16, harus säle, Müller- netenversammlung Berlins   erwarten, daß er die Geschäfts- dahin hatte die Aufwärterin zu tun, die am Mittwoch morgen um straße 142, Moabiter Gesellschaftshaus, Wiclefstr. 24. ordnung fennt. Ob tatsächlich Unkenntnis oder nur Unbe- 8 Uhr kam und sich etwas über zwei Stunden beschäftigt hat. Dieſelben find als Erfah der in Fortfall gekommenen Matinees geholfenheit fein geschäftsordnungswidriges Verhalten veranlaßt Sie erinnert sich, daß sie gerade an diesem Tage etwas mehr zu dacht. Anfang 7 Uhr. Billett 40 Pf. Billetts sind bei den Bezirks- hat, möge dahingestellt bleiben. führern zu haben; für die Veranstaltung bei Ballschmieder in der Badstraße außerdem bei Knappe, Grünthaler Str. 6.

Berliner   Nachrichten.

und franker Kinder.

tun hatte und deswegen etwas länger blieb als sonst. Nachdem sie mit dem Reinigen fertig war und die Wohnung verließ, schloß Frau Am Sonnabend fällt die juristische Sprechstunde aus. Hoffmann selbst die Türen hinter ihr ab. An der Vordertür legte Die Deputation für die städtischen Krankenanstalten und die wert ist noch, was die Kriminalpolizei jezt über den Strick genau sie die Sperrtette vor, an der Hintertür zwei Riegel. Bemerkens öffentliche Gefundheitspflege genehmigte in ihrer gestrigen Situng unter anderem den Entwurf zum Um- und Erweiterungsbau des festgestellt hat. Dieser hing ursprünglich nicht an der Türklinke, Operationshauses im Krankenhaus Friedrichshain   mit einem Kosten- sondern lag auf dem Büfett. Als die Aufwartefrau um 10% Uhr anschlage von 134 000 m. Ferner wählte die Deputation ver- die Wohnung verließ, war der Strick, wie sie genau weiß, nicht da. Aus der Stadtverordnetenversammlung. schiedene Assistenzärzte an städtischen Krankenhäusern. Nach Er- Als sie um 3 Uhr mit der Pförtnerfrau und dem Schlosser die Zwei Fragen der Kinderfürsorge beschäftigten ledigung der Tagesordnung verabschiedete fich der Vorsitzende der Wohnung wieder betrat, fiel es ihr sofort auf, daß der Strick auf gestern die Stadtverordneten und führten zu lebhaften De- Deputation, Stadtrat Dr. Weigert, welcher mit Schluß dieses dem Büfett lag. Es unterliegt alfo teinem Zweifel, daß der Mörder batten. Es handelte sich in dem einen Fall um die Einrich- Jahres aus dem Magistratskollegium ausscheidet und der Depu- ihn mitgebracht hat, um einen Selbstmord vorzutäuschen. tungen zum Unterricht geistig zurückgebliebener Kinder, in tation während der letzten 10 Jahre als Vorsitzender angehört hat. dem anderen um die Mittel zur Heilung förperlich schwacher bandel wird in diesem Jahre sehr streng durchgeführt. Durch eine immer mehr erweitert. Außerhalb dieses Kreises stehen zwei Die Ausschließung der Schulkinder vom Weihnachtsstraßen- Der Kreis der ermittelten Bekannten wird durch neue Zeugen Der Entwurf einer festen Organisation der Hilfs polizeiliche Verfügung, die in den Schulen bekanntgegeben wurde, Männer, auf die am Mittwochabend zwei Leute, die sich in der schulen für schwach befähigte Gemeindeschul. Weihnachtsartikeln zu handeln. Die Polizeireviere find angewiesen, Beugen sahen im Anfang voriger Woche zwei Männer in ziemlich ist es den Kindern unter 14 Jahren verboten, auf der Straße mit Wohnung der Ermordeten meldeten, aufmerksam machten. Diese kinder war aus dem Ausschuß mit manchen Aenderungen unnachfichtlich die Kinder zu sistieren, die trok des polizeilichen abgerissenem Zustande in Lokalen der Froben-, Bieten- und Bots­an die Versammlung zurüdgelangt. Gestritten wurde nur Verbotes den Weihnachtshandel betreiben. An den Abenden der damer Straße. Die Männer verschwanden dann, tauchten am noch darum, ob den Lehrern dieser Hilfsschulen eine geringere legten Tage wurden verschiedene solcher kleinen Uebeltäter von den 9. plöblich wieder auf und waren jezt ganz neu eingekleidet. Die Pflichtstundenzahl als den Lehrern normaler Gemeindeschulen Schußleuten aufgegriffen und später nach einer Verwarnung durch gewährt werden soll. Der Ausschuß schlug das vor, hiergegen einen Schuhmann den Eltern oder Erziehern wieder zugeführt, Fahndungspatrouille beobachtete nachts die Kneipen, fand aber die erklärten sich aber die Leute des Herrn Cassel, deren Meinung welchen dabei bedeutet wurde, daß sie bei einer nochmaligen Ueber Männer nicht. Endlich wurde ermittelt, daß sich einer von ihnen in der Karlsgartenstraße zu Rigdorf eine Wohnung gemietet hatte. der Stadtverordnete Ulrich vortrug. Auch der Magistrat tretung in Strafe genommen werden. Die Kriminalpolizei fand dort beide, Kaufleute namens Paul B. wehrte sich gegen diese Verbesserung seines Entwurfes. Stadt- Zum Mord am Humboldthafen. Die Recherchen nach dem und K. Es ergab sich, daß B. einer Steinfirma, bei der er an= schulrat Fischer versicherte, die früher in den Hilfsschulen Mörder des am 15. Oktober auf einem Kahne am Humboldthafen gestellt war, in der Zeit vom 4. zum 5. d. M. 3000 m. unter­üblich gewesene Ermäßigung sei jetzt nicht mehr nötig. Mit ermordeten Mädchens, das dann in einen Sad gestedt und ins Wärme trat besonders unser Genosse Manasse dafür ein, eine Klärung des Verbrechens herbeiführen dürfte. Einer der büßen hat. Beide wurden verhaftet und nach dem Polizeipräsidium Wärme trat besonders unser Genosse Manasse dafür ein, affer geworfen wurde, haben einen kleinen Erfolg gehabt, welcher schlagen hat. K. wurde gesucht, weil er noch eine Strafe zu vers daß auch hierin nach dem Beschluß des Ausschusses verfahren neben diesem Kahn vor Anker gelegenen Kähne wurde als dem gebracht. Sie behaupten, am 6. d. M. zu ihrem Vergnügen nach werden möge. Die Stundenermäßigung sei zu wünschen im Schiffseigentümer Zeidler aus Bromberg   gehörig bezeichnet. Jetzt Köln   gefahren und am 9. zurückgekehrt zu sein. Nach ihrer Dar Interesse nicht etwa nur der an den Hilfsschulen beschäftigten ist dieser Kahn bei der Ladung an der Hamburger Halle in Bosen stellung suchte B. mit seiner Beute von 3000 m. alsbald N. auf. Lehrer, sondern auch der ihnen anvertrauten Kinder. Dem ermittelt worden. Eine Gerichtskommission, bestehend aus Ber  - Beide kleideten sich dann neu ein und machten die Vergnügungs­Stadtschulrat gab er zu verstehen, daß diesmal in ihm der liner und Posener Gerichtsherren und einem Berliner   Kriminal- reise nach Köln   mit einem jungen Mädchen Busammen. Die Verwaltungsbeamte den Pädagogen nicht habe zu Worte beamten, haben eine eingehende Besichtigung des Kahnes vor- Reise kam ihnen so teuer zu stehen, daß sie bald zurückkehrten kommen lassen, weil's der Magistrat so gewollt habe. Als genommen. Auch die damalige Begleiterin der Ermordeten wurde und beinahe ohne Geld in Berlin   wieder eintrafen. Hier erregten nach der Abstimmung über diesen Abänderungsvorschlag des nach Posen zitiert und mußte an der Besichtigung teilnehmen. Wie sie dann in ihrer neuen Kleidung die Aufmerksamkeit des Publi­Ausschusses der Vorsitzende ihn für abgelehnt erklärte, erhob das Mädchen bekundete, ist die Vergewaltigung und der Mord tums. Die Angaben der Verhafteten über ihre Kölner   Reise müssen sich heftiger Widerspruch. Der Vorsitzende wollte die auf dem Zeidlerschen Kahne nicht ausgeführt worden. Es war noch nachgeprüft werden. Die Beugenvernehmungen dauern fort. aber möglich, die Namen der Schiffseigentümer festzustellen, deren Gegenprobe machen lassen, wie ein großer Teil der Ver- Fahrzeuge neben dem Zeidlerschen Kahne damals geantert hatten. Sammlung es wünschte. Doch Herr Cassel fuhr da- Die Schleusen- und Hafenverwaltungen sowie auch die Polizei- von Geschäften nach Berlin   gekommen war, in die Hände gefallen. Einem Fledderer ist ein biederer Landwirt, der zur Abwickelung zwischen, das sei unzulässig, nachdem einmal ein Abstimmungsbehörden sind nunmehr angewiesen worden, auf diese genau be- Am Schlesischen Bahnhof sprach den Landwirt ein Mann an und erbot ergebnis berkündet worden sei. Genosse Borgmann zeichneten Kähne zu achten und sofort Meldung zu erstatten, wenn sich, ihm ein Stück von Berlin   zu zeigen. Hierbei verschleppte der bestritt das, aber der Vorsitzende hatte eilfertig sich zur fie irgendwo vor Anker liegen. Die Klärung der Mordtat scheint durchtriebene Bursche den Fremden nach einer Schankwirtschaft in der Meinung des Herrn Cassel bekehrt und erklärte die Sache für nunmehr in greifbare Nähe gerüdt zu sein. Großen Frankfurter Straße, machte ihn dort betrunken und stahl erledigt. Als er weitere Wortmeldungen zur Geschäftsord­ihm dann 800 Mart bares Geld und eine goldene Remontoiruhr mit goldener Herrenkette. Erst furze Zeit nachdem sich der freundliche junge Mann empfohlen hatte, merkte der Landwirt, daß ihm seine Führung und die Beche sehr teuer zu stehen gekommen war. bie langgesuchte, vielfach bestrafte unverehelichte Marie Gundelach,

Die Ausstellung empfehlenswerter Jugendschriften und die Wand­nung nicht zulassen wollte, kam es zu einem sehr stürmischen schmuckausstellung werden am Sonntagabend 9 Uhr geschloffen. Bis Auftritt. Genoffe Stadthagen  , der einige Male vergeb- bahin find die Ausstellungen täglich von 8-9 Uhr geöffnet. Beide Tich das Wort forderte, rief schließlich in den andauernden befinden sich im Gewerkschaftshause; die Bücherausstellung im Tumult hinein: Sie müssen doch wissen, was in der Ge- Saal III, die Bilderausstellung im Ausstellungsraum, Eingang B, schäftsordnung steht!" Der Vorsteher antwortete mit einem Erdgeschoß. Ordnungsruf, auf den er, da Stadthagen   immer wieder das Wort forderte, sogleich noch einen zweiten folgen ließ. Als der Lärm sich gelegt hatte, wurde in der Gesamtabstimmung die ganze Vorlage angenommen.

Ihr Trid. Wegen Betruges wurde in Berlin   wieder einmal geboren am 11. Juli 1853 zu Berlin  , festgenommen. Während sie An einem Stück Apfel erstickt. Einem bedauerlichen Unglücks- früher immer Aerzte, mildtätige Leute usw. mit ihren Erzählungen fall, der zu größter Vorsicht mahnt, ist gestern ein Kindesleben von einem foeben erlittenen Unfalle zu Unterstübungen bewog, zum Opfer gefallen. Gestern abend die zweijährige Tochter des streift ihr neuer Trick nahe an Erpressung. In der jüngsten Zeit Schiffseigners Richter aus Steinfurth  , der gegenwärtig mit seiner erhielten nämlich höhere Beamte außerhalb Berlins  , von denen 3ille bei Stralau vor Anker liegt, einen Apfel. Während des in den sogenannten Familiennachrichten der Zeitungen stand, daß Effens erzählte die Kleine ihrem älteren Bruder etwas und dabei sie Väter geworden seien, aus Berlin   Briefe, deren Schreiberin geriet dem Kinde ein Stück Obst in die Luftröhre. Alle Be- an ihren Glückwunsch die Erinnerung an angeblich gemeinsam erfolglos. Ehe der hinzugerufene Arzt zur Stelle war, verstarb das knüpfte, da sie, auf dem Wege, fich für eine neue Stellung vorzu mühungen der Eltern, den Biffen zu entfernen, blieben leider verlebte schöne Stunden und die Bitte um eine Unterſtüßung Mädchen infolge Erstickung.

Die Magistratsvorlage über die Nachbewilligung von Mitteln zur Entsendung von Kindern in Heim, Heil- und Erholungsstätten fam aus dem Aus­schuß zurück mit der Verbesserung, daß die geforderten 50 000 m. auf 75 000 M. zu erhöhen seien. Unsere Genossen beantragten, den Magistrat zu ersuchen, daß außerdem ein Betrag von 72 000 M., der zur Deckung der in 1909 notwendig gewordenen Mehrausgaben zu Unrecht aus dem für 1910 be­willigten Etat entnommen worden war, nachgefordert werde. Stadtrat Münsterberg, der für diese etatrechtlich un­zulässige Eigenmächtigkeit verantwortlich war, bedauerte und schob sie auf seine Beamten. Er gab indes zu, daß er mit fchuldig sei, und erklärte sich sogar bereit, den Betrag aus eigenen Mitteln zu ersehen, wenn es verlangt werde. Das #lang sehr nobel, aber er wußte, daß keiner ihm zumuten würde, zu bezahlen, was zuviel" für die kranken Kinder aus. gegeben worden war, weil man durch den Etat zu wenig ge­fordert hatte. Genosse Borgmann kennzeichnete nach Ge­bühr diese Wirtschaft, die sich immer wiederholende Geld­Hlemme der Armenverwaltung, aber auch die von Münsterberg Zu den Margarineerkrankungen meldet das Berliner   Polizei­

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die Herren Mommsen, Nathan, Cassel,

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stellen, einen Unfall mit der Kraftdroschke gehabt und dabei ihr Ein tödlicher Automobilunfall ereignete sich gestern abend in gesamtes Geld verloren habe. Sie rechnete dabei anscheinend der Neuen Königstraße. Als der 60jährige Kaufmann Paul Tie- darauf, daß die betroffenen Herren unbedingt mal in Berlin   gea mann aus der Oranienburger Straße 59 vor dem Hause Neue wesen seien und irgendwelche zarten Beziehungen angeknüpft Königstraße 17 den Fahrdamm überschreiten wollte, kam plök- hätten, an die sie nicht mehr erinnert sein wollten und gern ein lich ein Privatautomobil herange faust, dem T. nicht mehr rechtzeitig öfegeld zahlen würden. Die gewünschte Unterstüßung wurde auszuweichen vermochte. Der Kaufmann wurde von dem Kraft- immer unter wechselnden Andreffen, wie" Hänsel und Gretel" magen erfaßt, niedergerissen und geriet unter das Auto, dessen oder Rettung" nach verschiedenen Berliner   Bostämtern erbeten. Räder über ihn hinweggingen. Der Verunglüdte erlitt einen Die junge Dame mit den schönen Erinnerungen war die Gundelachy. komplizierten Schädelbruch und schwere Brustquetschungen. In Die Berliner   Kriminalpolizei ist der Ansicht, daß die Gundelach besinnungslosem Zustande wurde er nach dem Krankenhause schon seit sehr langer Zeit sich nur vom Grtrage strafbarer Hand­Friedrichshain übergeführt, wo er unmittelbar nach seiner Ein- lungen ernährt hat und bittet um Meldungen Geschädigter. das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Die Schuldfrage an lieferung an den Folgen der erlittenen Verlegungen verstarb, ohne dem bedauerlichen Unglücksfall ist noch nicht geklärt.

b.

Der Frauenmord in Berlin   W.

Vorort- Nachrichten.

befundete Nichtachtung des Bewilligungsrechtes der Stadtver- präsidium:" Am 8. d. M. sind in Berlin   weitere Erkrankungen in- Wilmersdorf  . ordnetenversammlung. Der Kämmerer hatte schon im folge des Genuffes von Margarine, die von der Firma Mohr u. Co., Aus der Stadtverordnetenversammlung. Der Kämmerer hatte schon im G. m. 6. S. zu Altona  - Ottensen  , bezogen war, borgelommen. Wäh- effionssteuer, die von Stadt Wilmersdorf   seit zwei Jahren Die Schantton­Ausschuß glauben machen wollen, eine Nachbewilligung für rend bei den früheren Erkrankungen die Marke Bada" in Betracht erhoben wird, hat nicht entfernt fovicl eingebracht, als man er 1909 fei jest, nachdem die Jahresrechnung abgeschlossen sei, tam, sind die neueren Erkrankungen auf den Genuß der Margarine wartete; und um diese Steuer erträglicher und daher aus­nicht mehr zulässig. Das wurde ihm gestern erneut von Borg- marten Frischer Mohr" und Luifa" zurückzuführen. Die Unter- giebiger zu gestalten, befchloß die Stadtverordnetenversammlung mann bestritten. Der Kämmerer meinte, unfere Redner fuchungen über das Wefen des Krankheitserregers haben bisher noch am 14. Dezember eine allgemeine Ermäßigung der mit schnoddrigen Redensarten abfertigen zu können, aber er fein bestimmtes Resultat ergeben. Steuersäße. So foll ein Steuerpflichtiger der untersten mußte es erleben, daß die Wortführer aller übrigen Fraktionen Gewerbesteuerklasse im Falle der Neuerrichtung einer Schank stätte 100 m., beim Eriverbe einer bereits bestehenden Schank stätte 50 M. Konzessionssteuer zahlen. Bei der Beratung der Vorlage beantragte Stadtv. Moll die völlige Aufhebung dieser allgemein als eine Ungerechtigkeit empfundenen Steuer, wohingegen Stadtv. Cohn die unterste Stufe frei ausgehen lassen wollte. Beide Anträge wurden abgelehnt und es blieb bei den erivähnten Sätzen. Bemerkt sei, daß der Stadtv. Leidig dem Antrage auf Beseitigung der Steuer mit der Bemerkung entgegentrat, daß die Aufsichtsbehörde hierzu auf feinen Fall ihre Einwilligung geben werde, denn es handele sich bei der Konzessionssteuer um eine der Lieblingsideen" der preußischen Regierung. Nach Erledigung dieser Angelegenheit beschäftigte die Stadt berordnetenverfammlung sich zwei Stunden lang mit der Prüfung der Stadtverordnetenwahlen vom November dieses Jahres. In dem kurzen Bericht, den wir gestern bereits hierüber

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Rosenow fich einmütig gegen diese Manier aussprachen. Der Kriminalpolizei ist es noch immer nicht gelungen, einen Auch Herrn Münsterberg wusch einer nach dem anderen tüchtig bestimmten Anhalt für die Täterschaft beim Mord in der Blumenthal den Kopf, zumal der Oberbürgermeister Sirschner die sen- ftraße zu gewinnen. Festgestellt ist, daß Frau Hoffmann fein Sched sationelle Mitteilung gemacht hatte, daß er sogar den Magi- buch besessen hat. Dagegen hatte sie ein Bankbuch, auf das sie strat nicht von seiner Eigenmächtigkeit in Kenntnis gesetzt habe. Einzahlungen machte. Dieses hat sich gefunden. Die Aufwarte Genosse Weyl beleuchtete vom Standpunkt des Arztes die frau gibt an, daß in dem Büfettkasten stets einige Portemonnaies Notwendigkeit weitgehender Fürsorge für kränkliche Kinder.lagen, aus denen Frau Hoffmann ihr Geld für den täglichen Ge­Die Beschleunigung des Verfahrens, die er forderte, wurde brauch, für fleine Einkäufe nahm und der Aufwärterin gab. Diese auch vom Oberbürgermeister Kirschner als nötig anerkannt. Bortemonnaies lagen auch noch im Schubkaften, sie waren aber Dem Kämmerer führte schließlich Genosse Borgmann noch. geöffnet und leer. Ihren Inhalt, der nur unbedeutend gewesen mals zu Gemüt, wie wenig der herausfordernde Ton, den er sein kann, hat der Mörder geraubt, ebenso eine goldene fich erlaubt hatte, ihm zukommt. Die Abstimmung ergab An- Uhr mit goldener Kette aus einem kleinen Arbeitstischchen, nahme des Ausschußantrages auf Bewilligung von 75 000 M., das neben dem Büfett am Fenster des Berliner   Zimmers stand. veröffentlichten, ist eine ungenauigkeit enthalten. Gleich den anderen nachdem zuvor der Antrag unserer Genoffen, um Nachforde. Eine alte Frau hat bekundet, daß sie am Mittwochnachmittag gegen neu oder wiedergewählten Stadtverordneten werden auch unser rung auch noch jener 72 000 m. zu ersuchen, abgelehnt worden 3 Uhr über den Damm der Blumenthalstraße gegangen sei. Hierbei Parteigenoffe Riedel und der Demokrat Lazarus   mit dem war. Inzwischen hatte die sozialdemokratische Fraktion eine babe fie gefehen, wie ein Mann aus dem Hause Blumenthalstraße neuen Jahre ihr Amt ausüben. Jedoch wurde am Mittwoch ein Vors dritte Lesung beantragt. Genosse Stadthagen   sagte Nr. 1 herausgekommen und eiligst nach der Kurfürstenstraße und behalt beschlossen, zu dem ein bon bürgerlicher Seite gegeben in seinen begründenden Ausführungen, das sei für den Fall dann weiter nach der Steinmetzstraße gelaufen fei. Der Mensch sei gegen die Wahl eingereichter Protest den Anlaß einer Ablehnung der 75 000 M. im voraus beantragt worden, etwa mittelgroß gewesen, hatte einen kleinen, dunklen Schnurrbart, hat. Der Protest behauptet, daß die Art des Nießbrauchs­weil nach den in der Hilfsschuldebatte gemachten Erfahrungen trug einen schwarzen steifen Hut und einen dunkelblauen Ueber- rechts, das Herr Lazarus   an einem Hause ausübt, ihm nicht die Eigenschaft eines Hausbesizerkandidaten verliehen habe; desgleichen zu befürchten war, daß nach der Abstimmung der Vorsteher zieher. Es wäre von Wichtigkeit, zu hören, ob noch jemand einen stützt sich der Protest darauf, daß der Wahlvorsteher im 9. Bezirk, wieder die Sache für erledigt" erklären würde. Da aber die folchen Mann zu jener Zeit dort gefehen hat. Daß die Tat von wo Riedel und Lazarus gewählt find, wahlberechtigte Personen 75 000 M. erfreulicherweise bewilligt worden seien, so könne einem Mann ausgeführt wurde, wird jetzt allgemein angenommen. zurückgewiesen habe, weil sie eine andere Legitimation als die vom man nunmehr auf eine dritte Lesung verzichten. Auch darüber, wie fich die Tat abgespielt haben kann, find noch Magistrat ihnen zugestellte ausweiskarte vorgezeigt hätten.