Die Sozialdemokratie hat alfo um 686 Stimmen augenommen und das Mandat mit einer absoluten Mehrheit von 70 Stimmen erobert. Der Hauptkampf hat sich, im Gegensatz zu den letzten allgemeinen Wahlen, bei denen die Volkspartei im zweiten Wahlgange den Ausschlag zugunsten der Sozialdemokratie gegeben hat, diesmal zwischen diesen beiden Parteien abgespielt. Die Volkspartei hoffte, daß ihr Kandidat als ehemaliger evangelischer Arbeiterfekretär einen Teil der sozialdemokratischen Wähler zu sich herüberziehen würde und schlachtete die Debatten der letzten Parteitage über die Budgetfrage und sonstige taftische Meinungsverschiedenheiten in der Sozialdemokratie weidlich aus. Wie der Ausgang lehrt, ohne den geringsten Erfolg.
Ein Stocken des gefamten öffentlichen Betriebs ist in greif- maurerei ist. Brisson wurde im zweiten Wahlgang gewählt. Das barer Nähe. Man erinnert sich der heftigen Strifen, aus denen Resultat hing von den geeinigten Sozialisten ab. Sic eben erst der starte Wille Briands mehr schlecht als recht hatten gegen Brissons Wiederwahl die gewichtigsten Gründe. das so viel mächtigere Frankreich gerettet. Freilich fennt Portugal Brisson, der sein Marseiller Deputiertenmandat nur der sozialiſtibis heute die Hydra des organisierten Arbeitertums noch nicht. fchen Stichwahlhilfe verdankt, hat während des Eisenbahnerstreiks Es heißt fogar, daß die Führer der Streiker den Ministern Wohl in der Sturmsizung, da Briand vor der empörten Kammer sein Beverhalten in die Hand versprochen haben. Was aber sind Worte gegen den Instinkt entfeffelter Maise.... fenntnis zur Ungefeßlichkeit abgelegt hatte, den Ministerpräsidenten Es find ringsum im Kreis der Zuschauer zu viele Uebel- dadurch gerettet, daß er, der Regel entgegen, die Verhandlung nicht wollende und abgierige, als daß man nicht noch ein- aufhob und Briand feine Rede den Stenographen in die Feder mal und immer wieder von neuem den gelehrten und ehrlichen diftieren ließ. Er hat weiter die Delegierten der Eisenbahner an Männern an der Spize der jungen Republik wünschen möchte: Betreten der Kammer gehindert und es den Barlamentariern unSeid sehr bald start! möglich gemacht, ihre Beschwerden im Haus der Volksvertretung Das ist der Bourgeois, wie er im Buche der Geschichte anzuhören. Es fehlte denn auch nicht an Stimmen in der Fraktion, steht! Eben haben noch die Arbeiter ihr Blut für die die empfahlen, für Deschanel zu stimmen. Jaurès glaubte überErringung der bürgerlichen Freiheit vergossen und schon ruft dies, der Wahl derart den Charakter einer Demonstration für den die bürgerliche Ordnungsbestie nach der starken Faust, die die Proporz geben zu können, zu dessen eifrigsten Verfechtern Deschanel bescheidenen Lohnforderungen in Arbeiterblut ertränken soll. gehört. Indes beschloß die Mehrheit der Fraktion, Jules Guesde Werdet start" und haltet die Arbeiter um jeden Preis als Zählkandidaten aufzustellen. Er bekam im ersten Wahlgang eingehen. Die rheinische Zentrumspartei , die vor einigen nieder! Darin ist die freisinnige" Boss. Stg." vollkommen 46, im zweiten 50 Stimmen. Ein Teil der Fraktion hat eben doch Tagen in Köln die Vorbereitungen zu den Reichstagswahlen be- einig mit Streuzatg." und" Germania ". Daß aber das für Brisson gestimmt aus freimaurerischer Solidarität. raten hat, erwartet mit Sicherheit die Hilfe der Liberalen, führende ..Fortschrittlichen Volkspartei " die besonders der Nationalliberalen, in den von der Sozialdemokratie organisierte Arbeiterschaft als Hydra zu bezeichnen wagt, stark gefährdeten Wahlkreisen Köln , Düsseldorf und Essen. Bei soll ihm wahrlich nicht so bald vergessen werden. der jegt beginnenden Wahlkampagne soll der Möglichkeit eines Zusammengehens des Zentrums mit den liberalen Parteien von bornherein Rechnung getragen werden."
Auf Befehl des Episkopats.
Dem Berliner Tageblatt" wird aus Düffeldorf gemeldet: „ Die Zentrumspartei wird auf Anregungen von hoher firchlicher Stelle aus bei den kommenden Reichstagswahlen teine
Bündnisse
mit den Sozialdemokraten mehr
Die Nachricht fommt nicht überraschend. Wir haben wiederholt betont, daß sich in manchen Gegenden des Rheinlands und Westfalens Zentrum und Nationalliberalismus bei den nächsten Wahlen zusammenfinden werden. Der hohe Klerus wünscht es, und sein Wunsch ist heute im Zentrum das höchste Gesez.
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Blatt der
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Immer noch die Kriegsgerichte.
Die ,, wackelnden Polizeipräsidentenseffel". Wegen Aeußerungen, die sie vor einigen Monaten in einer In der„ Post", dem edlen Scharfmacherorgan, sind die Massen- gegen die Vorbereitung eines neuen Marokko - Feldzuges veranstalteten fundgebungen des elsak- lothringischen Volles vom 8. Januar gegen Protestversammlung getan hatten, find die Genossen Saborit, das projektierte Verfassungs- und Wahlunrecht als„ sozialdemo- Blazquez, Egocheaga und Luzio Martinez von der sozialistischen fratischer Uebermut im Reichsland" gebucht worden, mit dem geist- Jugendorganisation vom Madrider Kriegsgericht zu 3 Monaten reichen Bemerken, daß dadurch allerdings nicht die Reichspolitik in Gefängnis verurteilt worden. Genoffe Navarrete in Malaga und Elsaß- Lothringen , wohl aber ein paar Bolizeipräsidenten einige Journalisten von Madrid werden wegen antimilitaristischer feffelins Wadeln geraten tönnten". Diese Bemerkung Reden oder Stritit der Heeresleitung gleichfalls vor das Militärgericht beruht auf einer vollständigen Verkennung der wirklichen Sachlage. gestellt. Ein idealer Zustand, daß die Säbelträger selbst das Recht Der Papst und die christlichen Gewerkschaften. Formell waren es wohl die beiden Polizeipräsidenten von Straßburg baben, im Namen des von ihnen zugrunde gerichteten Vaterlandes Schon bald nach der Romfahrt des Kardinals Fischer, und Mülhausen , welche die nach dem Reichsvereinsgefeg er über ihre eigenen Kritiker zu Gericht zu fizen. des Zentrumsführers Peter Spahn und des Leiters des forderliche Genehmigung zur Veranstaltung der Straßenumzüge katholischen Volksvereins, des bekannten Herrn Dr. Pieper, mit Mufit und Gesang ausgestellt haben; selbstverständlich taten diese wurden von dem Leiter der Zentralauskunftsstelle für die Beamten das aber nicht, ohne sich zuvor bei der Landesregierung Zentrumspresse, Dr. Kaufmann, in seiner Apologetischen den Rücken zu deden. Daß dies geschehen ist, geht für jeden, der Lissabon , 12. Januar. Die ausständigen EisenRundschau" allerlei Andeutungen gemacht, daß die Erfolge die Verhältnisse in Elsaß- Lothringen fennt, daraus hervor, daß bahner zeigen sich zwar nicht zur Nachgiebigkeit geneigt, Fischers und feines Stabes im Vatikan keineswegs den die Genehmigung zur Veranstaltung von Straßen erwarten aber die endgültige Entscheidung der Verwaltung Meldungen entsprächen, die in der Köln . Voltztg." erschienen umzügen mit Musik und unter dem Abfingen der in vollkommener Ordnung. Es ist bisher kein feien. " Internationale", die gerade im Hinblick auf die gouverne einziger Fall von Sabotage vorgekommen. Die Jetzt teilt das Organ der Reformtatholiken,„ Das neue mentale Empfindlichkeit und zur Unterscheidung von den Staatsbahnangestellten gehen rein aus Stameradschaft geJahrhundert", mit, daß Herr Kaufmann damals nur allzu Nationalisten in der elfaß- lothringischen Arbeiterbewegung meinsam wor, organisiert sind sie nicht. Die Angestellten der recht mit seinen Andeutungen gehabt habe. Alles was die Stelle der Arbeiter- Marseillaise bertritt, schon im Dourobahn sowie der Povoa und Guimaraesstrecke haben Fischer erreicht habe, sei lediglich ein Aufschub des Ver- vorigen Jahre bei den Wahlrechts Demon- sich dem Ausstande nicht angeschlossen. Dagegen sind die dammnisurteils des Papstes über die christlichen Gewertstrationen erteilt war und daß damals im reichs- Metallarbeiter ebenfalls in den Ausstand getreten. schaften. Wörtlich heißt es in dem Blatt: ländischen Regierungslager fein fein Hahn danach frähte. Ja, Die ganze Garnison Lissabon ist in den Kasernen bereitgestellt. „ Es brauchte wahrhaftig nicht der Anwesenheit des Herrn sogar die Gänse auf dem Kapitol in der Redaktion der" Post" Die Eisenbahner haben die Arbeiter gebeten, sich ihrer BeKaufmann in Rom , um den so vielgepriesenen Erfolg des schwiegen dazumal! Da bereits angekündigt wird, daß bei der wegung nicht anzuschließen, um Rubestörungen zu verKardinals Fischer in der Gewerkschafts- und Zentrumssache zu Beratung der reichsländischen Verfassungsvorlage im Reichstage ein meiden. In Lissabon und ganz Portugal herrscht Ruhe. zu einem Scheinerfolg zu gestalten. Man ist sich in den paar rasende Junker zum Sturmangriff gegen diefe ins Wadeln Der Zugverkehr ist fast vollständig eingestellt. Der PostStreifen des fatholischen Volksvereins und in der Gladbacher Zentrale geratenen Polizeipräsidentenseffel" übergehen werden, liegt es wohl verkehr wird im Innern durch Automobile aufrecht erhalten darüber nicht im Zweifel, daß die Duldung der interfonfeifionellen im Interesse der Beteiligten selbst, wenn wir rechtzeitig auf diesen und die Storrespondenz nach dem Auslande durch Dampfer Verbände von Rom nur eine provisorische Konzession ist. Tatbestand aufmerksam machen. befördert. Man weiß, daß eine Enzyflika gegen die Gewerkschaften, parallel Der Minister des Innern hat seine Entlassung anzur Berurteilung des Sillon", schon auf dem Schreibtisch des geboten. Verschiedene Abordnungen der streifenden Handlungs-Bapstes lag, und daß Fischer nicht mehr erreichen konnte, als daß Wie die Königsberger Allgem. 8tg." berichtet, ist ihr zuberläffig gehilfen und Eisenbahner haben ihn gebeten, im Amte zu Diese Enzyllika für anderthalb Jahre in einem mitgeteilt worden, daß Richtern in der Provinz Ostpreußzen, die sich verharren. Sodann begab sich eine Deputation der Streikenden Subfach zur Rube gekommen ist. Man weiß sogar, mittelparteiliche Bahlen unterstützt haben, bedeutet worden sei, das zu dem Präsidenten der Republik Theophil Braga, um ihn daß der stärkste Faktor der Kölner Pilgerfahrt der Herren zu unterlassen, obwohl sie die für einen richterlichen Beamten sich zu bitten, die Dentission des Ministers des Innern nicht anFischer, Spahn und Pieper neben dem Peterspfennig der ergebenden Grenzen in der politischen Betätigung in feiner Weise zunehmen. Braga sagte dies zu. Kölner Schäflein der hinter Spahn unsichtbar waltende Arm überschritten hätten. Die Augem. Zeitung" fügt hinzu, daß dades deutschen Reichskanzlers gewesen war. Schon ehe Beter gegen richterliche Beamte als Wahlkreisvorsitzende an der Spige der Spahn mit speziellen Aufträgen des Herrn fonservativen Wahlbewegung gestanden hätten, ohne daß dies von v. Bethmann Hollweg im Gefolge des Kölner Kardinals der Aufsichtsinstanz bemängelt worden sei. nach Rom fuhr, hatte Herr b. Mühlberg, der preußische Botschafter beim Heiligen Stuhl, den Staatssekretär die deutliche Meinung des Reichskanzlers wissen lassen, daß eine Auflösung des Volksvereins und ein Berbot der Gewerkschaften durch Rom im jezigen Augenblick die Zerstörung des einzigen Schußwalls gegen die rote Flut bedeute() und die nächsten Reichs tagswahlen zur Katastrophe. werden ließe. Es geschah das Wunderbare, daß die Kurie des zehnten Pius zum erstenmal von der rüdfichtslosen Durchführung des starren Brinzips absah und dem Tagesinteresse Rechnung trug. Pius X . und seine Ratgeber fangen an, politisch zu werden und Zugeständnisse zu machen." Daß nicht nur in Rom , sondern auch bei dem größten Teil des deutschen Episkopats die nichtkonfessionellen christlichen Gewerk schaften nicht beliebt sind, ist bekannt; nur weil man von einem scharfen Vorgehen des Klerus gegen sie eine zahlreiche Abschwenkung katholischer Arbeiter in das sozialdemokratische Lager fürchtet, werden sie borläufig geduldet. Hoch interessant aber ist, daß auch der Philosoph von Hohen- Finow, Herr von Bethmann Hollweg , sich so zärtlich besorgt fühlt um die politischen Interessen der Zentrumspartei , daß er im Vatikan als deren Sachwalter auftritt und durch den preußischen Botschafter beim Heiligen Stuhl den Herren Fischer, Spahn und Pieper Vorspanndienste leistet.
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Politische Beamtenbeeinflussung.
zu liberalen Anschauungen beteimen, und auch solchen, die lediglich
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Die Forderungen.
Lissabon , 12. Januar. Die Handelsangestellten verlangen zweierlei: einmal den wöchentlichen Ruhe. tag und zweitens eine Regelung der Arbeitszeit auf acht Stunden täglich. Die Regierung hat gestern ein Defret erlassen, welches wenigstens den wöchentlichen Ruhetag Der sozialdemokratische Verein für den Reichstagswahlkreis einführt, dagegen glaubt die Regierung bezüglich der zweiten Frankfurt a. M. stellte am Dienstagabend in einer start be- Forderung der Angestellten einige Vorbehalte machen zu fuchten Mitgliederversammlung einstimmig den bisherigen sozial- müffen. Was die Eisenbahner anbetrifft, so verlangen demokratischen Kandidaten, Genossen Dr. May Duard, als Reichs- diese eine Erhöhung ihres Gehaltes, die z. B. bei tagskandidat für Frankfurt a. M. wieder auf. Für die fortschritt einer einzigen Gesellschaft eine jährliche Mehrausgabe von Der Eisenbahnerstreit liche Volkspartei fandidiert wieder der jegige Inhaber des Mandats, 5 Millionen Frank ausmachen würde. Reichstagsabgeordneter R. Defer. Frankfurt a. M. war bekanntlich wird allgemein als ein Protest gegen das Regierungsdekret von 1884 bis 1906 im Reichstag fozialdemokratisch vertreten. Bei angesehen, das verlangt, daß in allen öffentlichen Betrieben den Hottentottenwahlen 1907 gelang es jedoch den Fortschrittlern, eine Unterbrechung der Arbeiter nicht stattfinden dürfe, ohne mit Unterstügung. der Nationalliberalen, Konservativen, Antisemiten daß dies acht Tage vorher angekündigt ist. und dem Zentrum den Sozialdemokraten den Siz zu entreißen.
Vergleichsvorschläge.
Lissabon , 12. Januar. Der Verwaltungsrat ber Eisenbahngesellschaften hat die Forderungen der Eisens
Beilegung des Handlungsgehilfenstreiks.
Eine schwere Anklage gegen die Marineverwaltung ergibt sich aus dem Verlauf eines Brozeſſes, der sich dieser Tage bahnarbeiter in Gegenwart der Delegierten der Ausständigen gevor der Straffammer des Rieler Landgerichts abspielte. Gin früherer Zohnschreiber der Reichswerft in Niel, der jet in prüft. Es wurde ein gemischter Ausschuß eingesetzt, Remscheid wohnt, war wegen Urfundenfälschung und Betruges welcher heute seine Einigungsvorschläge unterbreiten wird. Die angeflagt worden. Zu seiner Tätigkeit auf der Werft gehörte es, Regierung bemüht sich ihrerseits, den Konflikt beizulegen. die Verpflegungsgelder für die auf den Kriegsschiffen beschäftigten Arbeiter festzustellen. Bei dieser Beschäftigung hatte er insgesamt 154 M. beruntreut, und zwar dadurch, daß er für fingierte Berfonen Verpflegungsfäße einsette und den Betrag dann abbob. Der Angeklagte war in vollem Umfauge geständig. Als Ursache der Verfehlung gab er an, daß er auf der Werft einen Tagelohn bon nur 2,50 Mart bezog, wovon er seine Familie, der Angeflagte hat sechs Kinder, nicht ernähren konnte. Die Vorgesetzten und tüchtiger Arbeiter sei. Der Staatsanwalt beantragte vier gaben dem Angeklagten das Zeugnis, daß er ein überaus fleißiger Monate Gefängnis. Das Gericht bewilligte dem Angeklagten jedoch mildernde Umstände. Es berurteilte ihn zu einem Monat Gefängnis und beschloß ferner, den Angeklagten der bedingten Begnabigung au empfehlen.
Lissabon , 12. Januar. Die Stadt hat den gewöhnlichen Anblid wieder angenommen; die Läden find sämtlich ge= öffnet. Der Minister des Junern Almeida hat sein Midtrittsgesuch zurüdgezogen. Er wird das Gefeß über die Ruhezeit in veränderter Form wieder vorlegen, das bis zur tonftituierenden Versammlung in Kraft sein wird.
Madrid , 11. Januar. Der Minister des Innern hat die svanischen Eisenbahndirettoren aufgefordert, ihn unverzüglich zu benachrichtigen, falls eine ungewöhnliche Bewegung unter dem Eisenbahnpersonal beobachtet werden sollte; er ziemlich verantwortungsvollen Arbeit betraut ist, mit 2,50 M. Die Tatsache, daß ein fleißiger Arbeiter, der mit einer hat ferner die Gouverneure angewiesen, ihn über den Ausstand der. täglich entlohnt wird, ging selbst dem Vorsißenden des Gerichts Portugiesischen Eisenbahnangestellten auf dem laufenden zu halten. über den Strich. Er konnte sich nicht enthalten, auszurufen: Schließlich wurden alle Gouverneure durch ein ministerielles RundDabei muß der Mannja zum Verbrecher werden!" schreiben um Mitteilung ersucht für den Fall, daß die spanischen In der Begründung des Urteils heißt es denn auch, es sei bedauer- Bahnangestellten versuchen sollten, ihre ausständigen portugiesischen lich, daß ein so tüchtiger Mann auf die Bahn des Verbrechens ge- Kollegen zu unterſtügen.
Liberale Arbeiterfreundschaft. Jm Bunde mit dem Bürgertum haben die Arbeiter Portugals die Republik zum Triumph geführt und die unfähige Monarchie, hinter der sich die Herrschaft des klerikalen Pfaffentums barg, zerbrochen. Nichts selbstverständlicher, daß fie die lange entbehrte Bewegungsfreiheit dazu ausnüßen, um endlich auch ihr Dasein etwas menschenwürdiger zu gestalten. Damit aber verletzen sie die heiligsten Gefühle des liberalen Bürgertums, das eben noch den Bruder Arbeiter" als Bundesgenossen sehr willkommen geheißen hatte. Dem Bürgertum die Kastanien aus dem Feuer zu holen, ist eben der Proletar gut genug; in dem Moment aber, wo er für sich selbst Forderungen erhebt, wird er zum verabscheuens würdigen Verbrecher an dem„ Allgemeininteresse" des Profits. Sehr deutlich läßt sich dies wieder einmal zeigen an den drängt wurde, wütenden Ausfällen, die die freisinnige Bosstiche 8tg." gegen die streifenden Eisenbahner in Portugal macht. Sie schreibt:
Helsingfors , 11. Januar. In vielen Bezirken sind die „ Das modische Mittel der Erpressung am Staat macht Paris , 11. Januar .( Eig. Ber.) Die Präsidentenwahl in der Wahlen zum finnischen Landtag beendet. Bisher erhielten Schule. Auch in Portugal versuchen die Eisenbahner durch Lahm Kammer hat geſtern viele Leute aufgeregt. Man weiß eigentlich die Sozialdemokraten 315 432, die Altfinnen 172 846. legung der öffentlichen Betriebe zu ihrem vermeintlichen oder wirft chen Recht zu fommen. Die noch immer in Strämpfen nicht recht warum wofern man nicht vom parlamentarischen die Jungfinnen 114 532, die Schweden 106 289, die Agrarier liegende neugeformte Republik vermag ihrem Ansturm nichts ent- Sportfieber befallen ist. Es handelte sich nicht um Politit, sondern 61 614 und die christlichen Arbeiter 14 545 Stimmen. Die gegenzusetzen als Tröftungen und Thesen. Wirkliche und nur um das schöne Präsidenteneinkommen, das aber doch nur ein Wahlbeteiligung war größer als im vorigen Jahre. unbedingte Machtmittel fehlen. Aus den vorliegenden Gegenstand von persönlichem Intereffe ist. Ernstlich kamen nur Meldungen, die teils unflar, teits offenbar gefärbt find zwei Kandidaten in Frage: Brisson, der Mann, der niemals Die Drucker gegen die Zensur. und sich oft geradezu widersprechen, ist nicht ersichtlich, jung war, und Paul Deschanel , der niemals alt wird; Brisson, Helsingfors , 11. Januar. Die Frage der Verantworlichkeit der intvieweit die Waffen heute imftande sind, die persönlichen Interessen, der gelernte französische Radikale, und Deschanel, der mit einigem Druder, welche fich weigern, Stontrolleremplare der Druck die Forderungen des Magens, wieder einmal auf Aufwand von Schminke den guten Europäer mimt, der eine der werke den Behörden vorzulegen, hat der Senatsprokureur bahin nächstens au berfieben und den Notwendigkeiten der Seneca, der andere der Petronius der Demokratie. Auch Deschanel entschieden, daß eine derartige Pflicht der Drucker mit der Abschaffung Allgemeinheit gegenüber hintanzufezen. Mit traurigem Mitgefühl sieht man die Fahne der errungenen Freiheit über einen ist jest Linksrepublikaner, aber es stimmten doch die Rechtsparteien der Präventivzenfur aufgehört habe. Hierdurch wird die für ihn. Hauptsächlich, weil sein Gegner Würdenträger der Frei- Kontrolle der Druckwerke unmöglich.
Sumpf trotten.