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it. 22. 28. Zahrgasz. S. Stilngt dts Jotuiätls" Knlim KIIisblM DsnvnMg. 26. Ilms« lM Partei-?Znge!egenkeiten. Mahlsdorf  (Ostbahn). Der Wablverein hält seine Mitglieder- toerscnmrilinig am Sonnabend, den 28. d. M., abends 8'/? Ühr, im Lokale des Herrn Obst, Berliner Chaussee, mit folgender Tages- ordnung ab: 1. Holbjahresbericht der Bezirksleitung. 2. Die ver- flosiene Gemeindevenreterwahl. 3. Bericht von der Gemeinde- vettreterkonferenz für Groh-Berlin  . Sowohl die Mitglieder in Mahlsdorf   wie auch m Kaulsdorf   werden ersucht, zu erscheinen. (Säfte haben Zutritt. Die Bezirksleitung. Ahrensfeldc-Blumberg. Am Sonntag, den 5. Februar, nach- mittags 3 Uhr, findet in Ahrensfelde   im Restaurant Schneider, am Ostfriedhof, eine öffentliche Versammlung statt. Referent: Reichs- tagsabgeordneter Stadthagen  . SerUner I�admcbten* Die Erziehung zur Höflichkeit. Vor einiger Zeit ist in Berlin   einBimd für Höflichkeit", Set sich zu einem Weltbund auswachsen soll, gegründet worden. Der hochedle Januschauer hat, wie es heißt, die Ehrenpräsident- schaft und Herr Jordan von Kröcher die Uebernahme des Pro- tektorats zugesagt. Derartige Herrschaften sind schon durch Geburt und feudale Erziehung so mit Höflichkeit imprägniert, daß sie Knigges BuchUmgang m-it Menschen" im Schlaf aus- wendig hersagen können. Wie alle ihre Kastengenossen treiben sie die Höflichkeit soweit, daß sie auch von solchen Leuten, die moralisch angepöbelt werden, noch obendrein ein höfliches », Danke schön" verlangen. Für den alten Satz, daß auf einen groben Klotz ein grober Keil gehört, haben sie nur Berständitis, wenn die eigene empfindliche Haut geritzt wird. Man kann der Meinung sein, daß es in unserer bewegten Zeit wichtigere Dinge zu tun gibt, als durch Vereinsmeierei für mehr Höflich- keit Propaganda zu machen. Mancher lernts ja doch nie. Und je höher die Machtstellung, je größer der Geldsack, je mehr man dieBildung" mit Löffeln gegessen hat, desto dicker ist lhäufig das Fell. Wenn der neue Bund, der sich fremdländisch auchPro Gentilezza" nennt, seine Pfeile gegen die Stellen versendet, wo die UnHöflichkeit seit Anno Tobak in Reinkultur gezüchtet wird, kann er vielleicht Gutes stiften. Königlich preußische und andere Beamte, namentlich wenn sie aus dem Kaseriieichof hervorgingm. sind allbekanntlich keine Ausbünde von Höflichkeit. Die grenzenlose Ueberhebung unserer Beamdenkaste ist ihr so in Fleisch und Blut übergegangen, daß sie in Existenzen ohne Amtspatent fast nur noch Halbmenschen sieht und ihre kleinkalibrige Gedankenwelt in einer gänzlich unangebrachten Tonart verrät. Viele der alleruntersten Unter- becunten. denen der Drill noch in allen Knopflöchern steckt, sind gewohnheitsmäßig sackgrob, auch wenn ihnen der Zivilschlot ünt der devotesten Höflichkeit entgegentritt. Der Herr Sekretär und der Herr Kanzleirat, die Meister stupidesten Formular- krams, dünken sich unendlich erhaben über alles, was von ihnen die Erfüllung ihrer verdammten Pflicht und Schuldigkeit verlangt. Selbst viele studierte Beamten, die Elite der Beamtenwelt, sind für den gewöhnlichen Europäer einfach un- nahbar oder von jener kurzangebundenen, abweisenden«Höf. lichkeit", die auf den Steuerzahler die Wirkung einer eiskalten Douche erzielt. Wenn eS nach der Scharfmacherfirma Beth- mann HoMveg, Dallwitz u. Co. ginge, sind preußische Polizei- beamte die höflichsten Menschen der Welt. Sie könnens sein, sobald ein Zylinderhut oder eine Uniform in ihren Gesichts- kreis kommt. Andere Menschenexemplare, die auf Polizei- wachen zu tun bekamen, haben die unangenehme Erfahrung gemacht, daß ministeriell beglaubigte Polizeihöflichkeit und Faustschläge mit Aderlatzzugabe verteufelte Aehnlichkeit auf- weisen. Also nur immer reinspaziert, meine Herrschaften, in den deutschen Bund für Höflichkeit, vom Minister,Volksver- tretungs"-Präsident und Mistgabelhelden bis herab zum Gummiknuppelmann mit der Blechmarke in der Westentasche! Die Herren Ressortchefs haben zwar schon vor Jahren strenge Order an die untergeordneten Beamten erlassen, sich im Ver. kehr mit dem Publikum der größten Höflichkeit zu befleißigen, aber Amtspapier ist geduldig. Und wo unter vier Augen ge­sündigt wird oder die übrigen Zuhörer und Zuschauer mit Arnt- panzer im entscheidenden Moment die sonst so phänome- uale Gedächtniskraft unfehlbar verläßt, ist der Kern der Ge­rechtigkeit weit. Doch seien wir unparteiisch. Auch ohne be- Nördliche Abstempelung ist Höflichkeit sehr oft ein unbekannter Begriff. Im Verkehrs-, Geschäfts, und Privatleben könnte viel Aerger und Aufregung erspart werden, wenn man den löblickzen und selbswerständlichen Grundsatz befolgen wollte, jeden anständigen Menschen mit dem Maße von Höflichkeit zu behandÄn, das man für die eigene werte Person beansprucht. Erfahren es nicht auch die Proletarier jeden Augenblick in der Fabrik, in der Werkstatt, wie sie ohne crkemcharen Grund von mehr charakterrohen als bloß unhöflichen Vorgesetzten geschu- rigelt werden? Wer eine wahrhaft vornehme Natur sein will, fällt niemals ohne triftigsten Anlaß aus der Tonart des An. standes und behandelt Ticferstehende genau so höflich und rück- sichtsvoll wie Seinesgleichen. Nim wächst das Licht.... Ganz unmerklich gewinnt die Sonne tagein tagaus an Leuchtkraft und Lichtdauer. Es ist mit der Tageslänge wie mit dem Stundenzeiger einer Uhr: beide stehen scheinbar still und bewegen sich doch..Lang spinnen sich morgens und abends die Dämmerungen. Aber noch sind sie ohne Farben. Aus dunfler Nacht hebt sich grau der Tag, um nach kurzem Lauf im trüben Schattenmeer der neuen Nacht zu versinken. Und doch sind diese Frühstunden des winterlichen Morgen- grauens für den Städter am interessantesten. Denn d i e sieht und erlebt er, während der Sommer die Straßen in den Stunden seines Sonnenaufgangs meist still und menschenleer findet. Und es schwingt eine eigene Stimmung um die Geburtsstunde des Lichts in diesen Januartagen. Auch in der Großstadt. Ein tiefes Grau hat Straßen und Plätze. Häuser und Bäume in geheimnisvolle Schleier gesponnen. Die Straßen- laternen brennen nicht mehr. Aber aus dem graphitfarbenen Frühnebel glühen die scharfen Drahtschlingen der Lampen an den Elektrischen. Hier und da sprüht knisternd und knackend, blitzarfig ein blaugrüner Funken an der Kontaktstange auf. Fröstelnd harren wunderlich vermummte Menschen an den Haltestellen der heranrollenden Wagen. Und dann bleichen die Dämmerungsschleier zusehends. einer Ider nach Osten streichenden Straßen schwelt am Himinel ein graugelbschivefliches Licht herauf. Ein ganz schwaches Rot glimmert direkt über dem Horizont. Das Rot verblaßt bald. Auch das Gelb schwindet. Aber das Grau schiebt seine bleierne Eintönigkeit rasch über den ganzen Himmel, daß die letzten Schatten der Nacht flüchten und der Tag seine Herrschaft antritt. Der umleuchtet zuerst die Dächer und Giebelspitzen mit seinem fahlsn, stumpfen Winterlicht. Dann steigt er abwärts von Etage zu Etage, bis er auf Bürgersteig und Damm der Großstadtstraße angelangt ist, wo verschlafene Pferde trotten, Omnibusse holpern, Elektische rattern und sich ein breiter, unabsehbarer Menschenstrom von der Peripherie dem Zentrum der Riesenstadt zuschiebt. Gähnend und sich räkelnd hantieren ein paar Ladenbesitzcr vor ihren Geschäften. Hunde machen die Straßenecken un- sicher. Ein Spatzenschwarm zankt laut zwitschernd über einem Kehrichthaufen. So erwacht der Wintertag in der Großstadt. Und stets kommt er früher und scheidet er später, je näher es dem Frühling geht. Denn nun wächst das Licht.... Stadtrat Münsterberg, der Leiter des Berliner   ArmenwesenS, ist in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch gestorben. Münsterberg war seit 14 Tagen an Influenza erkrankt, zu der in den letzten Tagen eine Rippenfellentzündung kam, und die zu dem unerwartet schnellen Ende führte. Der Verstorbene stand im ö6. Lebensjahre. Münsterberg hat sich schon frühzeitig mit dem Studium des Armen- Wesens beschäftigt. Mehrere Jahre war er Bürgermeister in Iserlohn  , später Leiter des ArmenwesenS in Hamburg  . 1837 wurde er zum unbesoldeten, ein Jahr später zum besoldeten Stadtrai in Berlin   ge- wählt und ihm die Leitung des Berliner   ArmenwesenS übertragen. Es soll nicht verkannt werden, daß Münsterberg auf diesem Gebiete niit mannigfachen Schwierigkeiten und Widerständen zu kämpfen hatte und daß er bemüht war, reforinatorisch zu wirken. Die Einrichtung der A r in e n k r e i s e ist auf ihn zurückzuführen, eine Reform, der wir aber ein Loblied nicht singen können. Besser steht es mit der von ihm entworfenenGeschäftsanweisung zur Ausübung der offenen Armenpflege". Würden diese Grundsätze in wirklich sozialer Weise von den armenpflegerischen Organen ausgeführt, so stände eS besser um den Ruf der Berliner   Armenpflege. Münster- berg war auch schriftstellerisch ausgiebig tätig. Er war Herausgeber derZeitschrift für das Armenwesen" und hat auch sonst zahlreiche Beiträge und Schriften über das Arnienwesen verfaßt. In vielen Wohltätigkeitsvereinen, auf Kongressen und Zusammenkünften ist der Verstorbene rednerisch hervorgetreten. Die Konsumgenvffenschaft Berlin   und Umgegend erzielte im Monat Dezember 1913 in ihren 56 Verkaufsstellen einen Umsatz von 579 145,89 M.; gegenüber dein Dezember 1909, in dem der Um» sah 499 688,92 M. betrug, ist also eine Steigerung um 169 456,97 M. zu verzeichnen. Der Durchschnittsumsatz pro Verkaufsstelle betrug demnach über 19 006 M., während der Gesamtumsatz erstmalig eine halbe Million überschritt. In der ersten Hälfte d«s 12. Geschäfts- jahres(Juli bis Dezember 1919) beziffert sich der Umsatz auf 2 586 953,23 M., gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres (1747 142,21 M.)«in Mehrumsatz von 838 911,92 M. Der Einfluß dieser günstigen EntWickelung auf die innere Geschäftsgebarung äußert sich darin, daß die Unkosten in ihrem Verhältnis zum Um- satz eine Verminderung von ca. 9,75 Proz. erfuhren. Der Mit« g l i e d e r st a n d hat sich in der Zeit vom 1. Juli bis 31. Dezember von 27 957 auf 32 997 erhöht, es ist also ein Zugang von 4959 Mit- gliedern zu registrieren. Die Summe der von den Mitgliedern entnommenen Hausanteile ist auf 444 969 M. gestiegen(am 1. Juli 369 999 M.) und der Betrag der Einzahlungen in die genossenschaft  - liche Sparkasse hat in dem Halbjahr eine Vermehrung um 215 944 Mark zu verzeichnen, indem er von 479 499 M. auf 694 543 M. anwuchs, ein beredtes Zeichen für das Vertrauen, welches die Ge- noffenschaft bei ihren Mitgliedern genießt. Der Bau der Zentrale und Großbäckerei in Lichtenberg   geht seiner Vollendung entgegen: Anfang März toird die Bäckerei mit der Produktion beginnen. Um den dann sich steigernden Anforde' rungen an die Warenbeförderung zwischen Zentrale und Verkaufs- stellen entsprechen zu können, erfährt der Fuhrpark der Genossen- schast eine Vermehrung um drei lveitere Automobile, deren An- schajfungswert rund 59 999 M. betragen wird. Die an der Straßenfront des Lichtenberger Grundstücks erbauten fünf Wohn- Häuser werden April bezogen; die Wohnungen sind bis auf eine geringe Anzahl von Dreizimmerwohnungen bereits vermietet- Verkehrsbeschränkungen am 27. Januar- Aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers finden am Frei tag, den 27., wieder die üblichen Verkehrsbcschrä«' k u n g e n statt. Wie das Polizeipräsidium bekannt gibt, wird von 9 Uhr vormittags bis gegen I1/2 Uhr nachmittags der ge- samte Verkehr über die Kaiser-Wilhelm-Vrücke, den Lustgarten, die Schloßfreiheit, die Schloßbrücke, die Plätze am Opern- und am Zeughause nach Bedarf abgelenkt werden. Von 5 Uhr»och- mittags an darf die Breitestraße nur in der Richtung nach der Gertraudtenstraße und dem Mühlendamm befahren werden. Das Befahren der Schloßfreiheit ist nur von der Schloßbrücke her nach dem Schloßplatze hin gestateet. Di-- von Norden und Süden die Königgrätzer Straße in der Richtung nach dem Potsdamer Platz   befahrenden Wagen werden nach Bedarf am Brandenburger Tor  , au der Prinz-Albr-.-cht- und Dessauer Straße nach Osten und Westen abgelenkt werden. F ü r d e n Postverkehr treten am 27. folgende Bestimmui:- gen in Kraft. Die Postschalter und Paketausgabestellen sind von 89, 12 1 und 57 Uhr geöffnet. Die Annahme von Telegrammen und der Verkauf von Postwertzeichen in kleinen Mengen findet ununterbrochen von 8 Uhr morgens bis 19 Uhr abends statt. Die Geld- und Paketbestellung wird nur einmal, die B r i e s b e st e l l u n g dagegen zweimal ausgeführt. Das Postscheckamt ist im Verkehr mit dem Publikum nur von 19 bis 1 Uhr geöffnet._ Spezialörzte i» der Armenpflege. Eine unbeschränkte Zu- ziehung von Spezialärzten in der Armenpflege ist vom Char- lottenburger Magistrat beschlossen worden. Bisher durften Spezialörzte nur für Hals-, Nasen- und Ohrenleiden. Frauen- leiden, Nervenleiden und Hautkrankheiten zugezogen werden. Die Stadtärzte sind ermächtigt worden, diese überall zuzuziehen, wo eS ihnen geboten erscheint. Es sollen aber nur Charlottenburger  Spezialörzte herangezogen werden, die bereit sind, die Behandlung zu den Mindestsätzen der Gebührenordnung zu übernehmen. Von jeder Zuziehung ist der Armendirektion Mitteilung zu machen. Ferner dürfen die Stadtärzte jetzt auch in besonderen Fällen einen zweiten Arzt hinzuziehen, besonders bei Operationen. Die Masscnabflltterung im Schlosse. Wie eine Korrespondenz zu berichten weiß, sind beim Ordens- feste am 18. Januar tausend neue Ordensritter abgefüttert worden. Die Speisenkarte lautete:Berlin  , den 18. Januar 1911. König  - liche Mittagstafel. Kraftbrühe auf Königliche Art, Steinbutt, Schmorfleisch mit Gemüse. Trüffelauflauf, Enten in Madeira  , Salat. Sahnenspeise nach Nesselrode. Nachtisch." Als Getränk wurde gereicht lSS3er Hattenheimer Auslese und 1991er Heidsieck u. Cie. Zur Bedienung waren 69 Pagen tätig; da« Mahl dauerte etwas über drei Viertelstunden. Die Speisen waren zwei Stunden vor Beginn des Mahles fix und fertig hergerichtet. Das Konfekt be- fand sich in kleinen Päckchen, umschnürt mit Bändern und ge- schmückt mit Schleifchen in schwarz-weiß-roter Farbe. Dieser süße Nachtisch wird gewöhnlich von den Ordensrittern in die Rock- taschen versenkt, um es mit nach Hause zu nehmen. Hoffentlich haben die Herrschaften sich nicht den Magen verdorben! Im Borzimmer des Arztes vom Tode überrascht wurde gestern der Schlosser August Peters aus der Kolberger Straße Nr. 15. Der Mann war seit einiger Zeit leidend und besuchte gestern seinen Arzt in der Neuen Hochstraße 59. Dort starb er plötzlich an Herzschwäche. Einbrecher alsParterreakrobaten". Gelvandte Einbrecher baben nachts in dem Hause Zionskirchstraße 36 einen lohnenden Einbruchsdiebstahl ausgeführt. Sie schwangen sich nach der etwas höher liegenden Parterrewohnung hinauf, klammerten sich am Fenstersims fest und drückten mit Hilfe von Schmierseife die Fensterscheiben nach innen geräuschlos ein. Sodann durchsuchten sie sämtliche Räume nach Geld und Wertsachen. Mit einer Beute im Werte von 1699 M. traten die Verbrecher schließlich den Rück- weg an. Sie sprangen aus dem Fenster auf die Straße hinab und entkamen unbemerkt. Ei» tödlicher Fahrstuhlunfall ereignete sich auf dem Grundstück Wernigeroder Straße 16. Dort wird gegenwärtig ein Neubau er- rilbtet, auf dem auch der 35jährige Maurer Gustav Neumann be- ichäftigt war. R. arbeitete in dem Fahrstuhlschacht in der Höhe der dritten Etage und glaubte, daß der Betrieb ausgeschaltet sei. Dem Fahrstuhlführer wiederum war nicht bekannt, daß der Maurer inner- halb des Schachtes arbeitete, und er führte daher den ihn» ge- wordenen Auftrag, eine Ladung Bauntaterialien mit den» Aufzuge zu befördern, ohne weiteres aus. Erst als eS zu spät war. sah der Maschinist den Neumann, der. obwohl das Getriebe sofort aus- geschaltet wurde, zwischen Fahrstuhl und Schachtwand eingequetscht ivurde. Als der Verunglückte in kurzer Zeit befreite wurde, war er bereits infolge der erlittenen schweren inneren Verletzungen ver- storben. Ein gefährlicherSpanner", der 33 Jahre alte Schlosser Franz Tuchel aus Roßlau   ist kürzlich in Charlottenburg   unschädlich ge- macht worden. Der Mensch hatte sich eine Messingmarke mit der Aufschrift:Königliches Polizeipräsidium" und einer Nummer selbst angefertigt, lauerte im Tiergarten Liebespärchen auf und drohte den Mädchen mit Vorführungen vor die Sittenpolizei, wenn sie sich nicht von ihm körperlich untersuchen ließen. Die meisten sungen Mädchen ließen sich einschüchtern und entsprachen seinem Verlangen. Mädchen, die bisher noch keine Anzeige gemacht haben, können sich das Bild des Verhafteten, mit dem die Kriminal- Polizei schon im Sommer vorigen Jahres einmal zu tun hatte, in» Zimmer 177 des Polizeipräsidiums ansehen. AuS der Selbstmordchronik. Ein Nervenleiden und seine Folgen haben' den 42 Jahre alten Oberpostschaffner Paul Brendel aus der Brüsseler Straße 22 zum Selbstmord veranlaßt. In der vergangenen Nacht schoß er sich in der Landsberger Allee   an einer Böschung des Friedrichs- Hains eine Revolverkugel in den Ntund. Er wurde noch lebend nach dem Kvankenhause gebracht, starb aber dort gleich bei der Aufnahme. Sorgen um die Zukunft haben den 52 Jahre alten Juwelier Heinrich Nachtigall aus der Friedrichstr. 71 in den Tod getrieben. Der kinderlos verheiratete Mann betrieb seit acht Jahrci» im dritten Stock mit vier Gehilfen und zwei Lehrlingenjnne Gold- tvarenfabrik und arbeitete viel für Ladengeschäfte. Seit einiger Zeit war er schwermütig und äußerte zu Bekannten, daß er mit �sorgen zu kämpfen habe, weil das Geschäft»lachlasse und viele Außenstände nicht eingingen. Als gestern nachmittag um 1 Uhr einer seiner Gehilfen das Kontor betrat, fand er Nachtigall tot aus dem Sofa sitzen. In einem Anfall von Schwermut hatte er sich mit Chankali vergiftet. Ein Arzt von der nächsten Unfall- staticn konnte»mr noch den Tod feststellen. Ein gefährlicher Kellerbrand, bei dem Hausbewohner in großer Gefähr schwebten, kam am Mittwochnackmittag nach 2 Uhr in dem Hause Äurfürstendamm 49/41 aus. Dort war der zwölfjährige Schüler Kurt Bilein aus der Uhlandstr. 72 in Wilmersdorf   mit einer brennenden Petroleumlampe auf einen Strohhaufen gefallen. Sofort stand dieser und eine Menge von Hausrat. Brennmaterialen usw. in großer Ausdehnung in. Flammen. Al« die Feuerwehr ankam, war die Situation schon so kritisch, daß sofortMitte l feuer" an alle Wachen gemeldet wurde. Der Zug von der Südwache war dann schnell zur Stelle. Das Vorgehen der Feuerwehr war durch die enorme Oualmentwickelung sehr erschwert. Trotzdem gelang es aber, die Flammen auf den Keller zu beschränken. Um 4 Uhr war die Gefahr beseitigt. Die Hausbewohner hatten unter dem Qualm sehr leiden müssen. Zeugengesuch. Diejenigen Personen, die am 22. Dezember v. I. abends gegen 7'/z Uhr in der Warschauer Straße gesehen haben, wie ein fünfzigjähriger Arbeiter von einem Privatauiomobil tot- gefahren wurde, werden dringend gebeten, ihre Adresse an Frau Witwe Schneider, bei Blumeiithal. Kochhannstrabe 12, abzugeben. Ein schwerer Verlust. Ein Portemonnaie mit über 31 M. §nhalt verlor am letzten Sonntagabend auf dem Wege vom tralauer Tor, Hochbahn  , Wittenbcrgplatz, Martin-Luther-Straße eine Witwe. Der Verlust ist für dieselbe um so größer, als sie zurzeit arbeitslos ist. Sie bittet den Finder um Rückgabe an Frau Gerstung. Eaprivistr. 21, vorn 4 Tr. Verloren gegangen ist am Sonntagvormittag ein gewlich- braunes Portemonnaie mit zirka 59 M. Inhalt auf dem Wege von der Goltz- bis zur Bahnstraße. Das Geld gehörte einer Zeitungsfrau, welche beim Einkassieren von Zeitungsgeld war. Der ehrliche Finder wird gebeten, das Geld abzugeben, da die Betreffende ersatzpflichtig ist. Frau Timm, Schöneverg, Bahn- straße 7._ Vorort-]Vacbncbtem Eharlottenbnrg. Wegen eines gefährlichen Brandes wurde gestern früh kurz nach 7 Uhr die gesainte Charlottenburger   Feuerwehr nach dem Grundstück der Kraftfahrzeug-Aktiengesellschaft in der Fritsche- straße 27/28 gerufen. Als der Löschzug auS der Südwache als erster dort eintraf, stand im dritten Stock des Fabrikgebäudes die Karosseriebauanstalk von Max Sasse in Flammen. Da in den Räumen auch Benzin lagerte, war die Situation sehr bedrohlich. wesdalb Brandinspektor v. Leupoldt sofort noch die Nachmeldung Mittelfcuer" an alle Wachen gab. In kurzer Zeit war dem» auch die gesamte Charlottenburger Fellerwehr zur Stelle. Der Löschangriff erfolgte über eine mechanische Leiter, die auf dem Hof errichtet wurde, und über zwei Treppen- aufgänge hinweg. Obgleich mit drei Rohren Wasser gegeben wurde. dauerte es doch fast eine Stunde, bevor die Gefahr beseitigt war. Verbrannt ist ein größerer Posten Furniere und anderes Roh­material; auch einige Karosserien sind stark beschädigt. Mit den AufräumungSarbeiten hatte die Wehr noch bis gegen mittag zu tun. Die Brandursache ist nicht ermittelt. Vor dem AÜshmch des Feuer»