Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 179.
Apolda . A. Baudert für Thüringen . Breslan. H. Stolpe Grünberg für für bie bie Provinz Cöln. C. Meist für Cöln Stadt und Land, Coblenz und Crefeld . C. Befch für die Wahlkreise Crefeld , Düssel dorf , M.- Gladbach und Neuß . Dortmund . G. Lehmann für Westfalen . Dresden . J. Fräsdorf für den 1.- 9. fächsischen Freiburg i. B. H. Bernauer für den Wahlkreis FreiOffenburg i. B. J. Autenrieth für den Wahlverein
Mittwoch, den 2. August 1893.
10. Jahrg.
das empört auch den Geduldigsten. In der letzten Versammlung Papierstreifens, der an seiner Längsseite geknickt und auf zwei wurde uns sogar vorgeworfen, daß wir gegen die Fabrikanten Seiten gummirt, geschickt wieder verschlossen war. Amtlich wurde nicht vorgehen könnten, weil wir den Arbeitslohn schon festgestellt, daß der Brief bis zu seiner Bestellung eine Gewichtsimmer vorher weg haben. Jeder Eingeweihte wird abnahme bis zu 3 Gramm erfahren hatte. Diese merkwürdige Von seiten der Genossen einzelner Kreise wurden weitere aber sehr gut wissen, daß es heute einem Fabrikanten gar Erscheinung mußte den Verdacht erregen, daß ein Postbeamter Dem hiesigen nicht einfällt, Vorschuß zu geben( einzelne Ausnahmen mögen sich des Diebstahls schuldig gemacht habe. Delegirte gewählt: vorkommen). Gerichtschemiker Dr. P. Jeserich war es vorbehalten, den NachWie stehen nun aber die Gesellen in seiner Fabrik, und wie Absender des Briefes als Betrüger zu entlarven. bei den Hausindustriellen? Bei letzteren werden sie als Mit dem im Laufe der vorigen Woche der Briefumschlag follegen betrachtet, während sie in einer Fabrik als Arbeiter nach Berlin gefandt war, stellte Dr. Jeserich zunächst fest, gelten und weniger verdienen bei weit größerer Arbeitsleistung, daß die Adresse auf dem Briefe erst nach dem Zutleben mit dem als bei den Selbständigen . Auch ist die große Arbeitslosigkeit gummirten Papierstreifen geschrieben war; denn die Tinte hatte eine Unwahrheit, denn stets, auch außer der Saison, ist Mangel fich in die durch das Butleistern entstandenen Falten ergoffen. an Arbeitskräften, und felten kommt es vor, daß eine Auf dem im Briefe befindlichen Backpapier ließ sich mit bloßem will, ohne Arbeit ist. Arbeitskraft, wenn sie überhaupt etwas versteht und arbeiten Auge sowohl, als auch mittelst der Lupe nichts erkennen. Jeserich photographirte nun die Einlage, und siehe da, auf dem Photogramm derselben erschien deutlich der Abdruck des Stempels von dem Postamt in Wilhelmshaven , mit dem die Briefmarken auf dem Kouvert entwerthet waren. Ferner ergab die Untersuchung des Gerichtschemikers, daß der Absender des Briefes die Einlage angefeuchtet hatte. Es war dies augenscheinlich geschehen, um nach dem Trocknen des Papiers eine Gewichtsdifferenz der Postsendung herbeizuführen und dadurch den Verdacht des Diebstahls auf einen Postbeamten zu lenken. Eine in voriger Woche abgehaltene Haussuchung bei dem Aufgeber des Briefes förderte auch die Reste des Packpapieres zu Tage.
Wahlkreis.
burg.
Vorwärts".
Saalfeld . A. Hofmann für Schwarzburg- Rudolstadt . Stuttgart . E. Kloß für Stuttgart .
Von Gewerkschafts- Organisationen wurden weiter gewählt:
Schuhmacher- Gewerkschaft Freiburg i. B. Fr. Haug. Textilarbeiter- Werband. C. Haupt- Apolda.
Der Parteivorstand.
Das Bureau des Quartier- Komitees befindet sich am 4. und 5. August im Restaurant zum alten Schüßenhause, in nächster Nähe des Bahnhofs. Am Sonntag, den 6. August hält sich das Bureau bis 10 Uhr Vormittags am gleichen Orte, nachher jedoch im Rönigslokal in der Tonhalle auf.
Das Quartier Romitee
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Tokales:
Mithin find sämmtliche Vorwürfe, die gegen die Selbstständigen vorgebracht sind, ungerecht, indem wir nicht auf dem Standpunkte stehen, unsere Mitmenschen auszusaugen, sondern danach hinstreben, daß unsere Lage sowohl, wie unsere Arbeitsfräfte, so viel wie möglich erträglich bleibt.
Die Vereinigung
der selbständigen Kürschner Berlins . J. A.: A. Hunder, Straßburgerstr. 14. Erdmann Gerholdt.
Dem Bestreben der Villenbesitzer, in den west- und süd
D
In Sachen der angeblichen Ermordung der 13jährigen Amalie Müller haben am gestrigen Tage Zeugenvernehmungen stattgefunden, welche für die Stiefmutter der kleinen so günstig ausfielen, daß die Enthaftung der Frau M. wahrscheinlich schon in kurzer Zeit erfolgen wird.
westlichen Vororten sich das gemeine Bolt" fern zu halten, ist Zu einem tumultuarischen Auflauf tam es infolge einer wohl auch die im Amtsbezirk Wilmersdorf erschienene neue Schlägerei zwischen Zivilisten und Soldaten in der Nacht vom Polizeiverordnung zu verdanken, die für die Ortschaften Sonntag zum Montag vor der Dragonerkaserne in der Wilmersdorf , Friedenau , Schmargendorf , Halensee und Kolonie Belle Alliancestraße. Zwei Dragoner waren in einem Grunewald bedeutende Beschränkungen der Tanz- Tanzlokale in Tempelhof mit einem Herrn H. aus Berlin in vergnügen anordnet. Es soll nach der neuen Verordnung an Streit gerathen. Auf dem Heimwege wurde H., der mit seiner Wochentagen höchstens bis 8 Uhr Abends getanzt werden. Die Braut ging, in der Nähe des Steuerhäuschens am Tempelhofer Musik darf niemals aus einem vollen Orchester bestehen, sondern Felde von den hinterherkommenden beiden Soldaten angerempelt nur aus Klavier und Violinbegleitung. Auch die Anwesenheit und geschlagen. Andere Zivilisten nahmen für die beiden Ueberdes Internationalen Sozialistischen Arbeiter eines sogenannten Maitre, sowie das Erheben eines Eintritts fallenen Partei. Durch den Wächter wurden die beiden Schläger Rongresses in Zürich . geldes ist ausgeschlossen. Ueber die Rechtsgiltigkeit der Polizei zur Kasernenwache geführt, wo der angfallene H. deren Festverordnung schreibt die National- Zeitung": Daß die Ab- ftellung veranlaßte. Vor der Kaserne tam es nun zu stürmischen haltung öffentlicher Tanzlustbarkeiten in Gaft- und Schantlokalen Auftritten, da die Menge, welche sich inzwischen angesammelt von vorgängiger polizeilicher Erlaubniß, also im vorliegenden hatte, glaubte, daß man die Soldaten durchschlüpfen lassen Falle von der Erlaubniß des Amtsvorstehers, abhängig gemacht wollte. Als die Wache ins Gewehr trat, zerstreute sich das werden darf, unterliegt nach wiederholten Entscheidungen Publikum langsam. Die Gewerbedeputation des Magistrats hat die Be des Ober- Verwaltungsgerichts feinem Zweifel. Dagegen dürfte schwerde der Berliner Zapezirergehilfen vom zur Festsetzung des Zeitpunktes, bis zu welchem eine öffent19. Juni cr. gegen die Errichtung eines Gehilfenausschusses und liche Tanzluftbarkeit stattfinden soll, die Genehmigung des ReInnungs- Schiedsgerichts und die Ernennung von Mitgliedern gierungspräsidenten erforderlich sein. Ueber Musik und Eintritts durch den Innungsvorstand abschlägig beschieden. Nachdem geld bei Tanzluftbarkeiten fann ein Amtsvorsteher niemals die Gehilfen wiederholt die Wahl zur Bildung eines Gehilfen- näheres bestimmen. Auch entbehrt es der Begründung, wenn es ausschusses abgelehnt hatten, habe der Innungsvorstand gefeßlich in dem kürzlich mehreren Gastwirthen des Amtsbezirks Wilmers das Recht gehabt, geeignete Personen einzusetzen. Die Leiche des Bauschülers Frik Bacharias, welcher dorf zugegangenen Schreiben des Amtsvorstehers heißt:„ Ich Die Hebung des Handwerks durch die Innungen ist ein voll- werde jeden nicht besonders genehmigten Tanz event. durch" An im Grunewald einen Mordverfuch auf die Verkäuferin Dörr ständig vergebliches Bemühen; um so mehr suchen sie ihre Kraft wendung unmittelbaren Zwanges zu verhindern suchen, un- unternommen hatte, ist, wie wir bereits mittheilten, am Montag und den Krieg gegen die Arbeiter zu führen. Der Gehilfenausschuß zelnen Uebertretungsfall auf Grund der Ober- Präsidialverordnung Kopf, dann in das Herz geschossen haben. Ein Gerücht, wonach darin, das Lehrlingswesen als Ausbeutungsmonopol zu erhalten beschadet meines ferneren Rechts, Ihre Bestrafung für jeden ein- aufgefunden worden und zwar genau an dem Orte, den die Dörr angegeben hatte. Der junge Mann muß sich zuerst in den nach dem Innungsgesetz wird fast überall von den Gehilfen vom 11. Dezember 1879 herbeizuführen." In dem jüngst erverschmäht, da die Innungsmeister es in der Macht haben, jedes schienenen zwölften Bande der Entscheidungen des Kammer- Bacharias ermordet und beraubt worden sein soll, ist nicht ernst ihnen unbequeme Ausschußmitglied durch einfache Entlassung zu gerichts ist ein Urtheil enthalten, durch das die Polizeiverordnung zu nehmen; von einer Leichenberaubung ist keine Rede. Die anFachgenoffen zu trennen, ihre Gemeinsamkeit dadurch aufzuheben, 1879, betreffend die Abhaltung öffentlicher Tanzluftbarkeiten, für Wie die Dörr aussagt, hat Zacharias ihr schon beseitigen. Die Arbeiter verschmähen vor allem, sich von ihren des Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg vom 11. Dezember fänglich vermißte Uhr des Selbstmörders ist aufgefunden worden. Viel Geld hat derselbe überhaupt nicht besessen. daß sie sich theilen in Gesellen der Innungsmeister oder der Nicht- formell rechtsungiltig erflärt worden ist. Innungsmeister und Fabrikanten. Wenn die Tapezirer- Jnnungsmeister sich aus eignen Stücken jetzt einen Ausschuß aus von ihnen ausgesuchten Gesellen bilden, so kann dieser nur ein Schaustück sein, ohne Bedeutung gegenüber den Meistern und ohne Ansehen bei den Gehilfen. Bisher ist der einzige Erfolg, den die Innungen erreicht haben, daß sie selbst dort, wo sonst leidliche Verhältnisse zwischen Meistern und Gesellen bestehen, einen permanenten Kriegsstand geschaffen haben.
Bezüglich des dem„ Korrespondenzblatt der Geschäftsdiener" entnommenen Artikels in der heutigen( Dienstags) Nummer des Borwärts" senden uns die Herren Lachmansti u. Mary folgende Zuſchrift:
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Donnerstag mitgetheilt, daß sein Vater ihm den größten Theil seiner Mittel abgenommen habe. Weiter theilt die Dörr mit, daß fie gegen 9 Uhr die Schüsse erhalten und als sie etwa um 21/2 Uhr zu sich gekommen sei und ihren Arm von der Hand des Zacharias befreit gehabt habe, die Waffe neben der Leiche liegen " Der Hausdiener Joseph Gimmel war in unserem Geschäfte gesehen habe. Im Wirthshaus Hundefehle habe Zacharias einen vom 1./10. 90 bis 3./7. 93 thätig und bezog einen Wochenlohn Brief geschrieben, der angeblich für seinen Bruder bestimmt gevon 21 M. Die Geschäftszeit dauerte von 1/28 Uhr bis 3/48 Uhr wesen sei, den er aber nicht habe abschicken wollen. Ob dieser mit einer thatsächlichen Mittagspause von 13/4 Stunden. Wir Brief zu den aufgefundenen zerriffenen Papierstücken gehört, steht Die Minister des Innern und für Handel und Ge- beschäftigen zwei Hausdiener, während die Konkurrenz unter dahin. Die Staatsanwaltschaft in Potsdam hat auf Betreiben werbe haben, der Nordd. Allg. 3tg." zufolge, beschlossen, daß ähnlichen Verhältnissen größtentheils nur mit einem auskommt: des Vaters die Leichenöffnung angeordnet. Das Befinden der das Ausspielen geringfügiger beweglicher Gegenstände beim eine Geschäftsüberbürdung fand daher nicht statt; auch haben Dörr ist ein verhältnißmäßig gutes, die Geschosse konnten aber Haufirhandel als eine Modalität des Waarenverkaufs an- wir außerhalb der regulären Geschäftszeit den Verstorbenen nur noch nicht entfernt werden. Die Dörr wird in der zusehen ist und daher den Bestimmungen über die Sonntagsruhe höchst felten und dann nur für furze Zeit in Anspruch genommen, Klinik nicht als Polizeigefangene betrachtet, ein Beweis dafür, im Handelsgewerbe unterliegt. so daß von Tag und Nachtarbeit nicht die Rede sein konnte. daß man behördlicherseits die Schuld des Zacharias für erKurze Zeit vor dessen Ableben war er bereits während eines wiesen hält. Von dem Verein selbständiger Kürschner geht uns in längeren Beitraumes frant, worauf wir bei Wiederaufnahme Angelegenheit des Kürschner- Streif folgende Berichtigung zu: der Arbeit gebührende Rücksicht nahmen. In der ersten oder Polizeibericht. Am 31. v. M. fiel ein Fensterpußer an der Durch die in letzter Zeit in Ihrem geschäßten Blatte er zweiten Stunde einer neuen Arbeitswoche mußte er die Arbeit Oranienbrücke vom Geländer des Luisenstädtischen Kanals, auf schienenen Berichte über Versammlungen der im Streit stehenden abermals niederlegen und starb in der darauf folgenden Nacht. welches er sich in der Trunkenheit gesetzt hatte, ins Waffer, Rürschnergesellen nebst Stepperinnen und Mamsells, find Unter- Die Bittwe, der wir das volle Wochenlohn gaben, war damit wurde jedoch, ohne Schaden genommen zu haben, herausgezogen zeichnete in einer Weise angegriffen worden, daß fie doch nicht sehr zufrieden und bedankte sich sehr dafür. Ihre Bitte bei und nach der Wache des 42. Polizeireviers gebracht. Nachumhin können, einige Berichtigungen zu bringen. Zunächst sei einem etwas späteren Zusammentreffen, die Vormundschaft zu mittags fiel ein Rentier, als er vor dem Hause Königgrägerbemerkt, daß der Streit so gut wie aussichtslos betrachtet werden übernehmen, mußte unser Lachmanski unter der Angabe, daß er straße 131 mit seinem Handgepäck einen in der Fahrt befindlichen fann, da in jeder Werkstatt flott weiter gearbeitet wird, auch bereits Vormundschaften zu verwalten hätte und seine Obliegen- Pferdebahnwagen besteigen wollte, zur Erde und erlitt hierbei ohne Unterschrift. In dieser Voraussicht fonnte es uns niemand heiten seine Zeit ohnchin sehr in Anspruch nahmen, ablehnen. eine bedeutende Verlegung, so daß er nach dem Elisabethverdenken, wenn wir den Lohnforderungen der Gesellen nicht zu- Auch ließ sich derselbe dabei von der Erwägung leiten, daß die Krankenhause gebracht werden mußte. Abends sprang ein stimmten. Eine Forderung von 25 M. für den schwäch st en Wittwe, wie wir in Erfahrung gebracht, gut fituirte Verwandte Mädchen vor dem Hause Friedrichsgracht 50 in den Gesellen, 18 M. für die schwächste Stepperin und 14 M. für hat, die sich in erster Reihe für dieselbe zu interessiren hätten." Spreekanal. Als ein unbekannt gebliebener junger Mann ihr die schwächste Mamfell bei 9ftündiger Arbeitszeit, war von Aus den Orts- Krankenkassen. Am Donnerstag, Nach die Tiefe gezogen. Hierauf sprang der Kaufmann Albrecht, nachsprang, wurde dieser von der Ertrinkenden erfaßt und mit in vorne herein nicht durchführbar, da wir hiernach eine Mehrforderung an den Fabrikanten von mindestens 35 pt. stellen mittags 3 Uhr, verunglückte der Schmied Gottlieb Demant, in- Brüderstr. 4 wohnhaft, in den Kanal und rettete mit eigener mußten, welche Erhöhung die jetzige Konjunktur nicht vertragen dem er sich eine Augenverletzung zuzog. Er ging sofort nach Lebensgefahr beide Personen von dem Tode des Ertrinkens. fann. Hätten die Gesellen mit der Hausindustrie vorher eine Ber - dem Kassenarzt Dr. Gutmann, der ihn anwies, sich sofort nach Vor dem Hause Charlottenstr. 28 wurde Abends ein unbekannter, einbarung nachgesucht, so wäre dieselbe wohl zu stande seiner Klinik zur weiteren Behandlung zu begeben. Ein Freund etwa 30 Jahre alter Mann bewußtlos auf dem Bürgersteige gekommen und für beide Theile hätte der Ausfall zufriedenstellend des D. begab sich zum Rendanten der Orts- Krankenkasse der liegend aufgefunden, nach der Wache des 38. Polizeireviers und, sein können. Godann war es ein großer Fehler, daß sehr viel, Berliner Schmiede, um einen Aufnahmeschein zu erwirken. Der da er sich dort nicht erholte, nach der Charitee gebracht. ja gut die Hälfte der Arbeitskräfte sich nicht am Streit be: Rendant erklärte, daß er keine Formulare vorräthig habe, er 1. d. M. Morgens brachte sich ein Buchhalter in der Zimmertheiligten, weil diese lieber auf Stück arbeiten wollten, ein werde die Sache aber schon mit dem Dr. Gutmann ordnen. Der straße während der Fahrt in einer Droschte mittels Revolvers anderer Theil schloß sich überhaupt nicht an, und so blieben nur Batient wurde aber in der Anstalt mehrfach an den Aufnahme einen Schuß in die Schläfe bei. Er wurde schwer verletzt, aber ein paar Wertstätten( ca. 40) übrig, wo der Streit fühlbar schein erinnert, was ihn in nicht geringe Aufregung verfette, so noch lebend nach dem Krankenhause Am Urban gebracht.- Am wurde. Wenn hiergegen behauptet wurde, die Meisten hätten daß er sich gestern entschloß, persönlich den Schein vom Ren- 1. 5. M. fand Mauerstr. 92 ein kleines Feuer statt. unterschrieben, so sei bemerkt, daß wir hier in Berlin mindestens danten zu holen. Ob er ihn jetzt erhalten, wissen wir nicht; 500 Werkstätten in unserer Branche haben; wenn wir nun die angegebene Bahl der Unterschriebenen hierzu vergleichen, so fann sich auch jeder uneingeweihte ein Bild machen. Und wie einige Herren unterschrieben haben, spottet der Beschreibung. Die Leute, welche schon vorher einen höheren Lohn bekommen hatten, arbeiten ruhig für denselben weiter, ja gehen sogar darauf ein, berichteten, daß sie aus Nahrungsforgen und weil sie sich nicht Eine Obsthändlerin vor dem Schöffengericht. daß ihre schwächeren Kollegen, mit denen sie vorher zusammen dem Laster in die Arme habe werfen wollen, einen Selbstmord- etwa 40 jährige robuste Frau drängt sich seitwärts durch die enge gearbeitet haben, jekt von denen, die unterschrieben haben, nicht versuch gemacht habe, weiß jetzt die„ Norddeutsche Allgemeine Thür, die in den Anklageraum führt, wo sie sich pustend und wieder eingestellt werden, weil sie den Minimallohn nicht ver: Beitung" zu erzählen, daß sie eine ganz gute Stellung" in einem fich mit einem rothen Taschentuche Kühlung zufächelnd auf zwei dienen. Ist das der Grundsatz der modernen Ar- Kaffeehause innegehabt, die sie verlassen, weil es ihr dort nicht Stühle niederläßt. Ihr Gesicht ist fast ebenso roth wie das beiterbewegung. ? Wo follen aber diese Leute hin? oder gefiel. Ja, ja, der Uebermuth ist doch gar zu groß; aus reinem Taschentuch und über dem rechten Auge auf der Stirn kreuzwer wird aus Gutmüthigkeit solchen Menschen( und es giebt ein ganz uebermuth und weil es ihr zu gut ging, suchen diese Wesen sich weise mit zwei Heftpflasterstreifen beklebt, so daß man versucht Theil derselben) den Lohn aus seiner Tasche zuzahlen das Leben zu nehmen! Und die Moral nach der Meinung der wird, das bekannte Pfeffel'sche Gedicht dahin zu variiren:" Gin Hierin liegt der Schwerpunkt, und wir, die wir nicht unter Bourgeoisblätter geht darauf hinaus, daß die Arbeiter und Ar- Kopf von rothem Ton mit weißen Streifen." Sie erhebt sich fchrieben haben, wollen uns dieser annehmen und nicht wie ihre beiterinnen nur an zu großem Wohlleben leiden. mühsam, als der Gerichtshof erscheint. Kollegen uns fagten: wer den Minimallohn nicht verdient, mag Vors.: Sie sind die Obsthändlerin Amalie Müller, geborene dahin gehen, wo er hergekommen ist. Daß diese Forderungen Die Wissenschaft im Dienste der Kriminalistik. Vor Bruns, verwittwete Meier, geschiedene Bär? Das ist ja ein aber für eingearbeitete Leute gestellt sind, muß jeder, auch der einiger Zeit wurde in Wilhelmshaven ein Geldbrief, der etwas langer Titel. Das Gesicht der Angeklagten wird noch Fernstehende zugeben; denn tein Gewerbe hat einen solchen 400 M. in Kaffenscheinen enthalten sollte, an den Uhren Groß- um einen Schatten dunkler. Ich finde, det det eene komische Minimallohn. Gerne häten wir gesehen, daß die Forderungen händler B. in Leipzig aufgegeben. Als der Empfänger den mit Pflaume is, det sowat vor Jericht vorjehalten so gestellt worden wären, daß wir uns diesen ohne jedweden fünf Siegeln versehenen Umschlag erbrach, fiel sein Blict statt auf wird. Ich denke, ick soll eenen Schußmann an die Ehre Hintergedanken hätten anschließen lönnen, um dann durch einen Raffenfcheine auf werthloses braunes Backpapier. Die Besichti- jejriffen haben?- Vorfizender: Das tommt später, Generalstreit unsere Lage zu bessern, aber uns als Gegner hin- gung des Briefumschlages ergab, daß er an einer Seite mit dem die Frage gehörte zur Feststellung ihrer Personalien stellen und so mit Schunuh bewerfen, wie es hier geschehen ist, lesser aufgetrennt und dann mittels eines eingeschobenen weißen und Sie haben hier garnichts komisch zu finden, verstanden?
jedenfalls ist es gerade kein Zeichen besonderer Sorgfamkeit des Berwalters der Orts- Krantentasse, wenn er feine Formulare vorräthig hat und er nicht wenigstens sich beeilt, möglichst schnell den Mangel zu ersetzen.
Betreffs der jungen Kellnerin Jda H., von der wir
Gerichts- Beitung:
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