Gewerkschaftliches.
Die Entwickelung der Zahlftelle Berlin
des Metallarbeiterverbandes
wird in einer interessanten, für die Entwickelung der Gewerkschaften überhaupt typischen zahlenmäßigen Aufstellung dargetan. In einem Zeitraum von 10 Jahren( 1901 bis 1910) ist die Mitgliederzahl von 22 374 auf 79 854 gestiegen, allein im lezten Jahre betrug die Mitgliederzunahme rund 12 500. Die männlichen Mitglieder leisteten an ordentlichen Beiträgen 3 098 354, die weiblichen 273 854 und die jugendlichen 52 529 Mart. Der Lokaltassenbestand beträgt rund 1 078 000 M. Die Zahl der in der Bibliothek vorhandenen Bücher beträgt 10 378, ausgeliehen wurden Bücher an 64 525 Mitglieder.
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Dividendensegen.
Das Jahr 1910 hat den Aftionären wieder erhöhte
sich äußerst herausfordernd und hielten Schießübungen im Tagebau ab. Natürlich machten sie von ihren Revolvern auch gegen die Streifenden Gebrauch. Die bürgerliche Provinzpresse, die von der Werkdirektion genau so fleißig mit Berichten versehen wird, wie unser Dividenden gebracht. Die„ Papierarbeiter" haben die Krise Barteiblatt mit Berichtigungen, weiß zu erzählen, es wäre auf beiden im allgemeinen wieder überstanden. Trotzdem vernimmt man Seiten geschossen worden. Das ist unwahr. Zwei streifende Ar- aus der Scharfmacherpresse ein Jammern und Klagen, als ob beiter haben bereits Schußwunden am Kopf erhalten. Der Streit hohe Arbeiterlöhne den armen Aktionären gar keinen Profit dauert fort. ließen. Was von derartigen Behauptungen zu halten ist, veranschaulicht die folgende Dividendentafel. Es verteilten:
Die Bergarbeiter im Oberlausiter Braunkohlenrevier befinden sich in einer Lohnbewegung für den Abschluß von Lohntarifen. Es arbeiten auf den 14 Werfen des Bezirks etwa 700 Arbeiter, die zum größten Teil organisiert sind; die Christlichen haben nur geringen Anhang unter den Berglenten. Am 18. Februar haben die Bergarbeiter durch den alten Bergarbeiterverband ihre Tarifvorschläge an sämtliche Wete eingereicht. Sie verlangen als Schichtzeit unter Tage 8 Stunden, über Tage 10% Stunden inkl. Pausen. Der Schichtlohn, der zugleich als Mindestsatz für Gedingearbeit zu gelten hat, soll betragen: auf den Reichenauer Schächten für Häuer und Förderleute 3,70 M., in Giesmannsdorf, Hartau und Olbersdorf bis zu 4,20 M. Ferner foll bei Gedingearbeit das Verbauen, Zimmern und Schienenlegen extra bezahlt werden, was bisher meist nicht der Fall war. Bei niedrigen Gedingelöhnen unterblieb dann diese so notwendige Arbeit zum Schuße der eigenen Sicherheit der Arbeiter oder sie wurde nur mangelhaft ausgeführt. Die Folge waren häufige Unfälle. Die Wertebesizer werden sich der Bewilligung dieser bescheidenen Forderungen nicht entziehen können, andernfalls müßten die Bergarbeiter ihre gerechten Forderungen mit Nachdruck bertreten, was ihnen angesichts der guten Organisationsverhältnisse nicht schwer fallen dürfte.
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Hoffmanns Stärkefabriken. Berein chemischer Fabriken, Mannheim . Kostheimer Celluloies u. Papierfabr. A.- G.. Delmenboriter Linoleum
Magdeburger Bergwerksverein
Hallesche Maschinenfabrik
Barziner Papierfabrik Vogtländische Tüllfabrik Deutscher Eisenhandel, A.-G. Effener Bergwerks- Verein
Deutsche Reichsbant
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Vorzugs- Akt.
Berliner Handelsgesellschaft Sächsische Kartonnagenfabrik
Rheinische Möbelstoffweberei A.-G., Barmen
1910
1909
Dividende in Proz.
10
12
20
20
12
14
13
20
831/
35
30
30
8
12
15
15
4
6
10
15
20
25
5,83
6,48
9
9
11 6
12 11
Die Verteuerung der Baumwolle durch die bekannten Börsen manöver hat einer Reihe der kleineren Webereien, die von der Hand in den Mund leben, den Todesstoß versetzt. So macht sich zum Beispiel in der Bocholter Weberei zurzeit der Pleitegeier höchst unangenehm bemerkbar. Eine Weberei hat ihren Betrieb ganz stillgefeßt. Andere Betriebe sehen sich zu Entlaffungen genötigt. Welchen umfang die Krise annehmen wird, ist noch nicht abzusehen.
Diese Stichproben erlauben ein Urteil über die allgemeine Entwickelung. Sie enthüllt das Geschrei über die in Frankfurt a. M. legten am 25. Februar die Arbeit nieder, nach gegen welche ein Siebenmonatsfinder- Schutzgesetz helfen soll, Die Lackierer der Adler- Fahrradwerke( vorm. Heinr. Aleher) schwere sozialen Lasten und über die ruinös hohen Löhne, dem die Direktion eine Erhöhung der Stundenlöhne um 10 Proz. als elende Heuchelei: Schutz bedarf die ehrliche Arbeit, abgelehnt hatte. Die Firma, die an ihre Aktionäre 30 Proz. Divi- Schutz gegen die schamlose Plünderei und gegen die gemeindende für das verflossene Geschäftsjahr verteilen will, wollte nur gefährlichen Bestrebungen der Scharfmacher mit ihren nach eigenem Ermeſſen, nach und nach, die Stundenlöhne auf- Gelblingen. bessern. Damit waren die Lackierer aber nicht einverstanden, sie reichten die Kündigung ein, die dann zur Arbeitsniederlegung von 65 Lackierern führte. Nur einige Vorarbeiter blieben stehen. Die Direktion hatte bereits nach der erfolgten Kündigung eine Bekannt machung an die Arbeiter erlassen, worin mit der Stillegung des ganzen Betriebes gedroht wird, wenn es zu keiner Einigung mit den Lackierern kommt. Da die Direktion alles daran sehen wird, Arbeitskräfte von außerhalb zu holen, so wird dringend ersucht, jeden Zuzug von Lackierern, Malern und Anstreichern fernzuhalten. Sämtliche Arbeiter der Lindenthaler Metallwerke( Allright) Handelsregister ausweift, vor einiger Zeit die Firma„ Ostdeutsche Agrarische Mache auf Aftien. In Posen ist, wie das Bosener Tarifes im Streit. Da die Direktion beabsichtigt, von auswärts stand des Unternehmens ist, neben anderen derartigen Gesellschaften stehen seit dem 22. Februar wegen Erneuerung des abgelaufenen Buchdruckerei und Verlagsanstalt A.-G." gegründet worden. Gegen Arbeitswillige zu beziehen, so warnen wir hierimt dringend vor üblichen Geichäften, die Herstellung von Tageszeitungen. Welcher Arbeitsannahme nach den Alright- Fahrradwerken in Köln - Art diefe Tageszeitungen sein werden, geht, wie die Deutsche Lindenthal . Export- Revue" bemerkt, aus dem Verzeichnis der Gründer der Deutscher Metallarbeiterverband. Köln a. Rh. Gesellschaft hervor. Wir finden da unter anderen den Hochagrarier Herrn von Heydebrand und der Lase, dann den Landeshauptmann von Bosen Herrn v. Dziembowski, den Landrat v. Tilly, Posen usw., eine Reihe von Namen, bei deren Lesen man unwilltürlich an das Unter uns ist keiner mang, der nicht..." denken muß. Auf die neuen Tageszeinungen darf man gespannt sein, sie sollen wohl gegen das Vordringen der Industrie im Bofenschen protestieren und schnell noch vor den Reichstagswahlen für die armen Agrarier Stimmung machen.
Die Fahrstuhlmonteure und Helfer besprachen in einer Versammlung, die sie am Sonntagmorgen in den Musikerfälen" abhielten, die Lohn- und Arbeitsverhältnisse in ihrer Branche. Im September 1910 gelang es, mit einer Reihe von Firmen zu tarif lichen Vereinbarungen zu gelangen. Die tägliche Arbeitszeit sollte neun Stunden betragen. Der Mindestlohn für Monteure war auf 70 Pf. pro Stunde festgesetzt, der aber nach dreimonatlicher Tätig teit 75 Pf. und nach sechs Monaten 80 Pf. betragen sollte. Für Schlosser, die anfangen, selbständig zu arbeiten, war der Lohn auf 55 Pf. bis 70 Pf., für Helfer auf 45 Pf., 48 Pf. bis 50 Pf. festgesezt. Eine Lohnerhöhung von 5 Proz. sollte fofort eintreten. Nicht überall waren die Abmachungen so günstig, mit vielen Firmen find überhaupt noch keine Abmachungen getroffen worden. Gegen diese Firmen energisch Stellung zu nehmen, betrachteten die Versammelten als eine der nächsten Aufgaben ihrer Organisation. Mit Nachdruck wurde betont, daß die Monteure es in der Hand haben, sofort Verbesserungen einzuführen, und zwar durch eine beffere Organisation. Wo die Unternehmer ſehen, daß sie es mit organisierten Monteuren zu tun haben, da sind sie auch zu besseren Bedingungen bereit. Die Lohnbewegung von 1910 hat manches genügt, aber die Abmachungen von damals fönnen nur durch den Verband aufrechterhalten oder verbessert werden. Einige Unternehmer stellen sich auf den Standpunkt, daß sie nur mit den Leuten, die zurzeit im Betriebe waren, Vereinbarungen getroffen haben. Neueingestellten Leuten gegenüber hätten sie keine Verpflichtungen. Eine Firma hat ein Monteur- Reglement" herausgegeben, worin verlangt wird, daß die Monteure sich die Helfer anstellen, also als Zwischenmeister auftreten. Die Versammelten protestierten dagegen und wiesen solche Zumutungen zurüd, In der Diskussion wurde gezeigt, daß Monteure bei manchen Firmen für ganz erbärmliche Löhne arbeiten, daß aber diese Leute zugleich am schwersten für die Organisation zu gewinnen find. Die Versammelten waren sich einig darüber, daß zu einer Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der Monteure der Anschluß an den Deutschen Metallarbeiterverband die erste Vorbedingung ist und jedem Monteur und Helfer empfohlen Die in den vielen Leipziger Privatlithographien beschäftigten werden muß. Lithographen stellten Forderungen bezüglich der Lohn- und ArDie Handtuchfahrer und Kutscher aus den Wäscheverleih- beitsverhältnisse, wie sie in den meisten Anstalten mit Druckereien geschäften Berlins beschäftigten sich am Sonntag mit dem Stand längst eingeführt sind. Verlangt wurde: die tägliche achtstündige der Verhandlungen zwischen ihrer Tariftommission und den Arbeitszeit, ein Mindestlohn für Ausgelernte im ersten Gehilfen Unternehmern wegen Abschluß des neuen Tarifvertrages. Die jahre von 21 M., ein Zuschlag für Ueberstunden in der Woche von von der Bereinigung der Berliner Wäscheverleihgeschäfte" gemach- 25 Broz., Sonntags 50 Broz., Bezahlung der Feiertage, eine Kün ten Zugeständnisse wurden von den Versammelten als zu gering digungsfrist von 14 Tagen, Regelung des Lehrlingswesens, auf und deswegen unannehmbar erklärt. Das Verhalten der Unter- 1-5 Gehilfen kann ein Lehrling gehalten werden, der Arbeitsnehmer der neugegründeten Freien Vereinigung Berliner Hand- nachweis der Gehilfenorganisation ist in erster Linie in Anspruch tuchverleiher wurde ebenfalls einer scharfen Kritik unterzogen. zu nehmen usw. Die Kommission teilte mit, daß bereits mehrere Firmen den eingereichten Originaltarif anerkannt haben und für mehrere Firmen noch Verhandlungen angefekt sind, welche einen Erfolg versprechen. In der lebhaften Diskussion wurde eine Resolution angenommen, welche die Tariffommission beauftragt, nur unter der Voraus febung weitere Verhandlungen mit den beiden Unternehmergruppen zu veranlassen, wenn diefelben zu neuen annehmbaren Vorschlägen bereit sind.
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Nach wiederholten Verhandlungen mit dem Schuhverband deutscher Steindruckereibefizer wurden Vereinbarungen getroffen für diejenigen Privatlithographien, die diesem Schutzverband angehören, wodurch ein größerer Teil Lithographen aus der Bewegung ausschied. Hiernach erhalten diejenigen Arbeiter, die wegen Mangel an Arbeit nicht während der vollen wöchentlichen Arbeitszeit Beschäftigung haben, diese Zeit bezahlt. Die Kündigungsfrist ist eine vierzehntägige. Ueber eventuelles Aussehen bei Arbeitsmangel auf Antrag des Prinzipals eine Verständigung mit den Gehilfen herbeigeführt werden. Die Leipziger Mitglieder des Schußverbandes( Anstalten mit Druckereien) sollen bei Vergebung von Arbeiten nur solche Privatlithographien bevorzugen, die diese Bedingungen einhalten.
Von den anderen Privatlithographien, die dem Schußverband deutscher Steindruckereibefizer nicht als Mitglieder angehören, hat der größte Teil die Forderung der Gehilfen bewilligt. Die übrigen, die sich bisher ablehnend verhielten, sind gesperrt und werden mit allem Nachdruck zur Anerkennung veranlaßt. Deshalb foll alle aus Leipziger Privatlithographien kommende Arbeit vor der Weiterverarbeitung erst genau kontrolliert werden.
Ausland.
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Aussperrung- 15 Broz. Dividende. Die Rauchwaren- Zurichterei und Färberei A.-G. in Martranstädt verteilte für 1909 wieder 7 Broa. Dividende, nachdem die Aktionäre einige Jahre auf Ausschüttungen hatten verzichten müssen. Dafür scheint man sich jetzt gründlich entschädigen zu wollen. Nach Pressemeldungen machte der Vorfißende der Gesellschaft in der legten Generalversammlung unter anderen folgende Ausführungen:
Was die Arbeiterfrage anlangt, so habe, wie bekannt, ein Teil der Leute ausgesperrt werden müssen. Die Gesellschaft fönne vermöge eines Bestandes von unorganisierten Arbeitern ihren Betrieb ziemlich in vollem Umfange aufrechterhalten. Es seien gegenwärtig noch etwa 300 Arbeiter gegen die Höchstzahl von 370 beschäftigt.
Dazu muß noch erläuternd bemerkt werden, daß für 1910 eine Dividende von 15 Proz. zur Verteilung gelangt. War die Aussperrung nun notwendig, um ein noch stärkeres Hinaufgehen der Dividende zu verhindern, oder will man durch Lohnfnapserei eine weitere Erhöhung der Gewinne erzielen?
Letzte Nachrichten.
Die Lohnbewegung in der Stralauer Glasfabrik, die sich betanntlich auch auf die Filialbetriebe in Rednik und Rauscha erftredt, hat bis jetzt zu teinem irgendwie annehmbaren Ergebnis geführt. Nachdem die drei Zahlstellen des Glasarbeiterverbandes am 8. Februar ihre Forderungen eingereicht hatten, wurde zwei Tage später den Stralauern der Bescheid, daß eine Lohnzulage bon 5 Pf. pro 100 Flaschen gewährt werden sollte. Das war alles, was man bewilligen wollte. Die Hauptforderung, Regelung des Tarifs, sowie die übrigen Forderungen wurden abgelehnt. In Rednik find den Glasarbeitern ebenfalls jene 5 Bf. Bulage angeboten und sonst nichts. Aber in Rauschau hat man auch das nicht einmal Die Wahl in Allenstein - Röffel. zugestanden, mit der Begründung, daß die Flaschenmacher dort so Allenstein , 27. Februar. ( W. T. B.) Bei der heutigen wie so schon mit ihren Löhnen voraus seien, was aber den Tatsachen Reichstagserfazwahl im Wahlkreise Allenstein- Rössel nicht entspricht. Am Sonntag fand nun bei Schiefer in Rummels burg eine zahlreich besuchte Bersammlung der Zahlstelle des Glas- Die feit kurzem organisierten Wiener Bahnhofsleiter haben wurden bis 11 Uhr abends gezählt für Rittergutsbesitzer arbeiterverbandes statt, in der über den Stand der Lohnbewegung ihren Chefs ein Ultimatum zum 6. März gestellt. Falls ihre Forde. Orlowski- Kuzborn( Zentrum) 10 733, für Pfarrer berichtet wurde, worauf eine lebhafte Diskussion folgte. Dabei rungen, darunter eine 20prozentige Lohnerhöhung, bis zu diesem Barczewski( Bole) 6793 und für Rechtsanwalt Ha a se trat eine starte Enrüftung zutage über das Angebot der Firma, Zeitpunkt nicht erfüllt sind, wollen dieselben vorläufig einen( Sozialdemokrat) 303 Stimmen. Eine Anzahl Bezirke steht bas kaum als eine Lohnzulage gelten kann. Es wären vielleicht 12stündigen Streit inszenieren. Da der Streit in die beste Saison noch aus, doch gilt die Wahl Orlowskis als gesichert. 75 oder 80 Pf. Mehrverdienst, die in der ganzen Woche dabei fallen würde, hoffen sie, daß die Chefs nachgeben werden. heraustämen. Nicht besser als den Flaschenmachern ist es den Separatistischem Streifbruch erlegen sind die streikenden Schürern und den Pflegern mit ihren Forderungen ergangen. Den Schürern will man alle drei Wochen einen freien Tag beDen Schürern will man alle drei Wochen einen freien Tag be- organisierten Schneider der Firma Kornblüh und Schnaubell in willigen, wie sie ihn früher schon hatten, irgendwelche Lohnzulage Olmük. Es handelte sich um Aufrechterhaltung der Vertragsaber nicht. Die Pfleger, die Arbeiter, die für die allmähliche Ab- bestimmung, wodurch die Beschäftigung von Heimarbeitern fühlung der Flaschen zu sorgen haben, sollen ein fürzlich ein- berboten ist. Der tschechisch- separatistische Schneiderverband unter geführtes Prämiensystem, das ihnen ungefähr 3 bis 30 Bf. Mehr- Führung des tschechisch- sozialdemokratischen Reichsratsabge verdienst die Woche einbringt, als Lohnzulage betrachten. Diese ordneten Folber hat offen den Streik gebrochen und Streit. beiden Gruppen sind selbstverständlich ebensowenig wie die Flaschen- brecher vermittelt. Diesen Tatbestand geben 58 organisierte macher mit dem Angebot zufrieden. Die Rauschaer Zahlstelle des Schneider in einem Flugblatt mit den genauesten Daten an. Glasarbeiterverbandes hat bereits am Donnerstag beschlossen, den Hauptvorstand um die Zustimmung zur Einreichung der Kündigung zu ersuchen. Die Versammlung in Rummelsburg fam mit allen gegen nur 3 Stimmen zu demselben Beschluß.
Deutfches Reich.
Der Streit der Arbeiter an der Turiner Weltausstellung dauert fort. Zwei Regimenter Genietruppen sind nunmehr mit der Fortsetzung der Arbeiten beauftragt worden, da sonst die Beendigung der Ausstellungsarbeiten in Frage gestellt werden würde. Man erwartet durch das Eingreifen der Truppen ernste Kundgebungen. Die Streifenden ersuchen, namentlich den Zuzug von Bauarbeitern aller Branchen fernzuhalten, da ohne qualifizierte werden kann. Bauarbeiter an eine Fertigstellung der Ausstellung nicht gedacht werden kann.
Aus Induftrie und Handel.
Die Wahl im Jahre 1907 hatte folgendes Resultat: Zentrum 12 944 Stimmen, Polen 5380 Stimmen, Nationalliberale 3133 Stimmen, Sozialdemokraten 76 Stimmen. Unser Stimmenzuwachs bei der jezigen Wahl ist sehr bedeutend, wenn man beachtet, daß es unferen Genossen dank des Terrors der Reaktionäre aller Schattierungen nicht möglich war, auch nur eine wählerversamm. lung abzuhalten. Auch in diesem reaktionären Streife beginnt es zu dämmern dank der Machenschaften des schwarzblauen Blockes.
Stichwahltermin.
München , 27. Februar. ( B. H. ) Die Stichwahl in Kempten Immenstadt- Lindau ist auf Dienstag, den 7. März, angesetzt.
Zuckerin- Schmuggel.
Hirschberg, 27. Februar. ( W. T. B.) Wegen umfangreichen Bucerinschmuggels sind die Gastwirte Müller zu Runnersdorf und Neumann zu Schmiedeberg verhaftet worden. Bei letterem ist, dem„ Boten aus dem Riefengebirge" zufolge, Zuderin im Werte von etwa 9000 M. beschlagnahmt worden. Weitere Verhaftungen stehen bevor.
Ins Meer getrieben.
Narwa, 27. Februar.( W. Z. B.) Von den 500 Fischern, die sich auf der Eisscholle befanden, die sich bei der Insel Lewensari losgelöst hat, befinden sich etwa 200 Gerettete auf der Insel Seiskaer.
Die Best.
Bergarbeiterftreik und arbeitswillige Revolverhelden. Auf dem Frankfurt - Finkenheerder Braunkohlenwert" zu Finkenbeerd brach im Januar plöblich ein wilder Streit aus. Die Arbeiter hatten über allerhand Mißstände, geringen Verdienst und häufige Strafen zu klagen. Auf Eingreifen der Bezirksleitung des Bergarbeiterverbandes fuhren die Streitenden jedoch nach zwei Tagen wieder an. Die Werksleitung nahm Rache und entließ den Vertrauensmann des Verbandes, kündigte einer Anzahl anderer Arbeiter und machte durch Aushang eine Herabseßung des GedingeDie Eisenbahnverwaltung als Retter der Preistreiber. Iohnes bekannt. Darauf legten erneut zirka 100 Grubenarbeiter Mit großer Spannung ist diesmal die Vergebung der Liefedie Arbeit nieder, während etwa 20 Mann weiter arbeiteten. In rungen für Achsenöl von seiten der preußischen Staatsbahnen verAnbetracht der gröblichen Provokation der Arbeiter durch das Wert folgt worden. Um diefe Lieferungen haben sich das Eisenbahnnahm sich der Bergarbeiterverband nun der Streifenden an und Achsenöllartell und eine Reihe von Außenseitern dieses Kartells übermittelte deren Forderungen der Verwaltung. Sie lauteten: beworben. Das Eisenbahnzentralamt hat nun seine Lieferungen an Zurücknahme der Entlassungen und Kündigungen, Zurücknahme der das Kartell vergeben und damit den Außenseitern für lange Zeit Beking, 27. Februar.( W. T. B.) Es kommen täglich etwa Lohnkürzung. Aufbefferung der Schichtlöhne mit der Maßgabe, daß wohl die Lust verleitet, wieder zu fonfurrieren. Das ist um so 200 Todesfälle an der Best in der Mandschurei vor, aber die Zahl fie auch bei Gedingearbeit als Mindestlöhne gelten, vertragliche Ver- bemerkenswerter, als sich die Preise der Außenseiter bei der ersten der Todesfälle nimmt weiter ab. Die Vorbeugungs einbarung der Arbeitsbedingungen. Das Werk wollte nur mit dem Submission wesentlich unter denen des Kartells bewegt hatten und maßnahmen der chinesischen Regierung sind von überraschender Arbeiterausschuß verhandeln, der aber besteht nur aus zwei Mann, weil sich das Kartell erst nachträglich zu einer weiteren Herabießung Wirkung. Da es schwierig geworden ist, die erforderlichen Auss wovon einer noch Arbeitswilliger ist. Die Streitenden lehnten daher seiner Forderungen bereit erklärte. Die füddeutschen Eisenbahn - gaben weiterhin zu decken, hat der Bizetönig die Regierung um eine Verhandlung durch den Ausschuß ab. Die Werksleitung feste verwaltungen haben sich vor nicht langer Zeit von dem Kartell frei- die Ueberweisung von drei Millionen Taels zur Durchführung der mit Maßnahmen gegen die Streifenden ein, die in der Kantine gemacht und an die Außenseiter vergeben. Das preußische Eisen- weiteren Bekämpfung der Seuche ersucht. wohnenden Ausständigen wurden ermittiert und anderen die Werts- bahnzentralamt dagegen unterstützt das Kartell, rettet es vor dem Charbin, 27. Februar. ( Meldung der Petersburger Tele wohnungen gekündigt. Arbeitswillige kamen zwar viele an, doch Berfall. Das Achsenölfartell hat seine Mitglieder verpflichtet, ihren graphenagentur.) Gestern ist eine russische Schwester und heute ein zogen sie nach erhaltener Aufklärung wieder ab. Nur ein Trupp Bedarf an Rohöl allein von zwei Firmen zu beziehen und dafür russischer Feldscher an der Peft gestorben. In den letzten beiden bon etwa 15 Mann, der von Hamburg bermittelt war, hielt Stand. die geforderten Preise zu zahlen. Es ist sehr zu bedauern, daß Tagen sind acht Chinesen der Seuche erlegen. Ein chinesischer Wie fich bald zeigte, gehörten sie den modernen Landsknechten von der Eisenbahnverwaltung die Preistreiberci in dieser Weise Sanitätsbeamter ist unter pestverdächtigen Erscheinungen ges inkescher Couleur an. Sie führten Revolver bei sich, betrugen unterstützt wird. storben.
Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.