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247./2B2. Gemeindeschule. Rigaer Straße 81/82, Herr Dr. Weg scheider in der 24l1./2o4. Gemeindeschule in der Waldenserstr. 25/26. Herr Dr. Bakofen in der 117./178. Gemeindeschule in der Ebers- walder Straße 16 und Herr Dr. Naumann in der 115./237. Ge- meindeschule in der Slalitzer Straße 55/56. Diese Vorträge sind nur für Frauen. Am Fr-itag. den 3. März er., sprechen über das Thema:Hr fachen und Verhütung der Schwindsucht", Herr Dr. v. Rutkowski in der 61./ 163. Gemeindeschule, Tilsiter Straße 4/5, Herr Prof. Dr. Sommerfeld in der 118./127. Gemeindeschule in der Pank- straße 8 und Herr Dr. Rosen in der 228./279. Gemeindeschule in der Pasteurstrahe 5. In Boxhagen-Rummelsburg   spricht am DienStag, den 28. Februar cr.. Herr Dr. L. Jacobsohn über das Thema: Auge und Arbeit" in der neuen Schule, Marktstraße. In C h a r l o t t e n b u r g, in der 12. Gemeindeschule in der Sophie Charlottenstraße 63/76, spricht am Mittwoch, den 1. März cr., Herr Dr. Lippmann über das Thema:Geschlechtskrankheiten und ihre Verhütung". In K ö p e n i ck, in der Mädchen-Mittelschule in der Freiheit spricht am Dienstag, den 28. Februar cr., über das Thema:Schutz und Pflege des Auges in Schule und Haus" Herr Dr. F. Mendel. In Lichtenberg  , in der Gemeindeschule in der Krön- Prinzenstraße 16, spricht am Donnerstag, den 2. März. Herr Dr. W. Pleßner über das Thema:Nervenkrankheiten als Be- rufskrankheiten". Für M a_r, endo rf- Tempelhof spricht am Donnerstag. den 2. März cr., Herr Dr. Schönfeldt im Restaurant G. Löwen- Hägen in Moriendorf, Chaui'seestraße 27, über das Thema:«Nasen- und Halskrankheiten und deren Verhütung". In P a n k o w, in der 2. Gemeindeschule in der Grunow- straße, spricht am Donnerstag, den 2. März cr., Herr Dr. Eiger über das Thema:Massage in gesunden und kranken Tagen". In Reinickendorf  , in der 8. Gemeindeschule, Pankower Allee, spricht am Mittvoch, den I. März cr., Herr Dr. A. Simon über das Thema:Schwangerschaft und Wochcnbettpflcge".(Nur für Frauen.) In R i x d o r f. in der 9./t6. Gemeindeschule, Kaiser Frie- drichstraße 4, am Hermannplatz, spricht am Freitag, den 3. März cr., a» Stelle des Herrn Dr. Fuld, Herr Dr. Kühne über das Thema: Verhütung der häufigsten Magenkrankheiten". In Schön e b erg, in der 16./1t. Gemeindeschule in der Feurigstrahe 57. spricht am Dienstag, den 28. Februar cr., Herr Dr. G. Levinsohn über da« Thema:Hygiene des Auges". In T e g e l, in der Gemeindeschule in der Tresckowstr. 26/31, spricht am Dienstag, den 28. das Thema:Bedeutung der februar cr.. Herr Dr. E. Levin über AeschlechtSkrankheiten". In W e i ß e n s e e ,' in der Gemeindeschule in der Langhans- straße 126�spricht am Freitag, den 2. März cr., Herr Dr. Skaller über das Thema:Einfluß des Rauchens auf den Magen". In D t.-W ilmersdorf, im Bismarckgymnasium in der Pfalzburger Straße 36/31, spricht am Mittwoch, den 1. März cr.. Herr Dr. A. Nathan über das Thema:Die geschlechtliche Jnfek- tion und ihr« Folgen". Sämtliche Vorträge beginnen pünktlich um S Uhr abends. Vorort- JVacbncbtcm Nixdorf. Ueber einen sonderbaren Vorgang, der sich am Sonnabendabend in der Hermannstraße abgespielt hat, wird berichtet: Eine Frau Gerhardt, die Gattin eines Wächters aus der Neuen Jonasstr. 32, hatte mit ihrem 7jährigen Sohn Erwin in der Hermannstraße einige Einkäufe besorgt. Auf dem Nachhausewege hatte Frau G. in der Nähe der Thomasstraße eine Bekannte getroffen und plau- derte mit ihr, während der Knabe in der Nähe der beiden grauen stand. Plötzlich horte Frau G. dos Kind laut aufschreien und sah. wie ein junger Mann, der ein Messer in der Hand trug, davon- eilte. Sie wandte sich sofort ihrem Kinde zu, dessen Gesicht voll- ständig mit Blut bedeckt war und das die Besinnung verloren hatte. Mehrere Passanten, die den Vorfall beobachtet hatten, waren im ersten Augenblick derartig bestürzt, daß sie den Messerstecher nichf verfolgten. Man schaffte den kleinen G. nach der Unfallstation in der Steinmetzstraße, wo der Arzt feststellte, daß der Knabe eine mehrere Zentimeter breite und tiefe Wunde unterhalb des linken Auges und eine zweite Schnittwunde an der Stirn, in der Nähe der Schläfe, erhalten hatte. Es gelang nach einiger Zeit, das Kind zum Bewußtsein zurückzurufen. Der Knabe sagte aus, daß er, in der Nähe seiner Mutter stehend, plötzlich von einem jungen Mann angesprochen worden sei, der ihn aufforderte, ihm in den nächsten Hausflur zu folgen. Als der Kleine sich weigerte und zu seiner Mutter laufen wollte, habe der Fremde plötzlich ein Messer gezogen und zweimal nach ihm gestochen. Dann habe er ihn zu Boden gestoßen und die Flucht ergriffen. Der Knabe schildert den Messerstecher alt einen jungen Menschen, der einen steifen schwarzen Hut und einen dunklen, kurzen Schnurrbart trug. Das Befinden des Kindes gibt zu Bedenken keine Veranlassung. Ein schwerer Straßenunfall, bei dem ein junger Mann kebens- gefährlich verletzt wurde, ereignete sich am Sonntagmittag gegen 12 Uhr in der Steinmetzstraße. Tort versuchte der 14jahrlge Arbeitsbursche Otto Hoffmann  , Kopfftraße 16 bei seinen Eltern wohnhaft, mit seinem Zweirad kurz vor einem Wagen der Städti- scheu Omnibuslinie vorüberzukommen, wurde jedoch von den Pferden zu Boden gerissen und geriet unter den Wagen, dessen Räder ihm über den Unterleib hinweggingen. In schwerverletztem Zustand wurde der Verunglückte nach der nächsten Unfallstation und von dort au? nach dem städtischen Krankenhaus in Buckow   geschafft, wo er fast hoffnungslos daniederliegt. Tchöneberg-??riedcnau. Di« am Sinntag stattgefunden« KanfmannSgerichtSwahl brachte dem gentralverband einen glänzenden Erfolg. Das zahlenmäßige Ergebnis ist folgendes(die Zahlen von 1968 sind in Klammern bei- gefügt): gentralverband ili Stimmen---- i Beisitzer(126 Stimmen ----- J Veisttzer), Deutschnationaler Verband 378 Stimmen--- 2 Beisitzer (4l4 Stimmen--- 4 Beisitzer), Leipziger verband 387 Stimmen --- S Beisitzer(860 Stimmen----- 4 Beisitzer). Verein deutscher   Kauf- leut« 117 Stimmen---> 6 Beisitzer(63 Stimmen----- 6 Beisitzer, (Hirsch-Duncker). 1858er Verein 252 Stimmen-»-- 1 Beisitzer(bisher nicht beteiligt). Es wurde» 1577 Stimmen gegen 963 im Jahre 1968 abgegeben. Der Erfolg des gentralverbande» übertrifft bei weitem alle Erwartungen und das trotz der schäbigen Nittel, deren sich die Gegner im Kampfe gegen ihn bedient. Tempelhof  . Die am 14. Januar v. I. zusammen mit fünf Stimmen ge- wählten Vertreter der ersten Klasse, die Herren Direktor Hensel und Dr. Schmidt, wurden in der letzten Sitzung der Gemeindever- tretung eingeführt, während der am 16. März vorigen Jahres mit 558 Stimmen gewählte sozialdemokratische Kandidat der dritten Klasse, Klempnermeister Max Sch m i d t, im Zuschauer- räum Platz nehmen mußte. Vom Lehrerkollegium war beantragt. der hiesigen höheren Mädchenschule den NamenLuise-Henrietten- schule" beizulegen. Die Vertretung war der Ansicht, daß die Schule dadurch einen besseren Eindruck mache, und da diese Sache auch billig ist. so lag keine Veranlassung vor, dem Antrage nicht siattzu- geben.(Luise Henriette war die Gemahlin des Großen Kurfürsten und längere Zeit Besitzerin de» Rittergutes Tempelhof.) Das Schulgelö für auswärtige Schülerinnen an dieser Schule wurde um 36 M. erhöht. Um den..Sparsinn" der Schuljugend zu heben, bestehen an den beiden Volksschulen Schulsparkassen i bei der Mäd- chenschule gingen im letzten Jahre über 12366, bei der Knabenschule Aber 16 766 M. ein. D»e beiden Äendanten erhalten für ihre Arbeit sc 125 M. als Prämien bewilligt, die Vertretung jeder Klasse 36 M. Die Arbeiterschaft wäre besser daran, anstatt dieses Geld den Schul- sparkasscn, es lieber ihren eigenen wirtschaftlichen Verbänden, zum Beispiel dem Konsumverein, anzuvertrauen. Die Erledigung der ersten neun Punkte der Tagesordnung dauerte 26 Minuten. Jeden- falls wollte die Vertretung recht viel Zeit zur Vorberatung des Hauptetats und der höheren Lehranstalten gewinnen. Aus dieser Vorberatung ist zu entnehmen, daß sich die finanziellen Verhältnisse nach Ansicht des Vorstehers durchaus günstig entwickelt haben. Ein wesentliches Mehr stellen die Anforderungen der Schulen, nament- lich des Realgymnasiums, sowie die Armenlasten, welche durch eine Aenderung des Gesetzes ungünstig beeinflußt werden. Leider sei die Gewerbesteuer um 26 666 M. hinter den« Ansatz geblieben, ein Ausdruck der ungünstigen Konjunktur. Die Kreissteuer werde eine kleine Ermäßigung erfahren. An den 356 666 M. betragenden Ge­samtlasten, welche die Gemeinden aufzubringen haben, partizipiert unser Ort mit 28 666 M. Für einen dritten Kriminalschutzmann sind 2666 M. im neuen Etat vorgesehen. Für Beleuchtung sind 4666 M. mehr angesetzt. Gewünscht wurde eine bessere Beleuchtung namentlich der Dorfaue und im Interesse der Grundbesitzer eine nicht allzulange Verzögerung in der Aufstellung der Laternen. Eine größere Vorlage ist in bezug auf eine Gemeindegärtnerei zu erwarten. Der Armenetat beansprucht 11 566 M. mehr wie im Vorjahre. Der Etat für das Realgymnasium schließt mit einer Ausgabe von 121 986 M. Da etwa 170 Realschüler 23 800 M. und etwa 116 Schüler der Vorschule 11660 M. Schulgeld bezahlen, so wird die Gemeinde, inklusive der Verzinsung und Amortisation der 1656 666 M. betragenden Anleihe, etwa 86 881 M. Zuschuß leisten; der Zuschuß für die höhere Mädchenschule beträgt 26 569 M. Die Lustbarkeitssteuer soll einbringen 3106, Hundesteuer 11 666, Umsatz- steuer 75 666, Biersteuer 19 306, Wertzuwachssteuer 46 060. Einkom- mensteuer 296 666, Gewerbesteuer 75 666, Grundwertsteuer 347 666 Mark. Da Tempelhof von allen Gemeinden Groß-Berlins mit der Erhebung der Grundwertsteuer mit am niedrigsten steht, dürfte eine kleine Erhöhung derselben in Aussicht genommen sein. Alle die Wünsche der Einwohner in bezug auf Feuerlöschwesen, Bade- anstatt, Lesehalle. Arbeitslosenunterstützung. Arbeitsnachweis, Un- allstation. Schularzt usw. sind im neuen Etat unberücksichtigt ge- lassen worden. Dafür sind keine Mittel übrig. Keiner der bürger- lichen Herren nahm Veranlassung, hierzu eine Anregung zu geben. Ober-Schönetveide. Der Boranschlag des GemeindehauShaltSetats für das Jahr 1911 schließt ab in Einnahme und Ausgabe mit 1 615 666 M.z davon entfallen auf die ordentliche Verwaltung 1 7SS 666 M. und auf eine Anleihe zur Bestreitung der Restbau. und Ausstattungskosten für das Realgymnasium 186 666 M. An Staatsbeiträgen und sonstigen Einkünften stich 643 985 M. angesetzt, so daß durch Steuern 1 691 615 Mark zu decken sind. Von diesem Betrage werden aufgebracht durch Zuschläge zur Staatseinkommensteuer(135 Proz.) 445 566 M., Grundwertsteuer 342 666 M., Gewerbesteuer 139125 M., Umsatz- steuer 76 666 M., Wertzuwachssteuer 5666 M., Biersteuer LI 666 Mark, Hundesteuer 6666 M. und Lustbarkeitssteuer 1856 M. Von den einzelnen Spezialetats erfordern: Allgemeine Verwaltung 222 766 M.. Straßen-, Brückenverwaltung, Gemeindegrundstücke 235 466 M., Armen- und Gesundheitspflege 68 466 M.. Feuerlösch- Wesen 8166 M., Volksschulwesen 462 366 M.. Realgymnasium 79366 Mark, höhere Mädchenschule 66 366 M., obligatorische Fortbildungs­schule 16 136 M., Gemeindefriedhof 24 166 M., Kanalisationswerk 96 466 M., Wasserwerk 22 666 M. Zuschüsse sind nach Abzug der bei den einzelnen Etats zu verzeichnenden Einnahmen zu leisten für die Volksschulen 396 666 M.. Realgymnasium 56 366 M.. höhere Mädchenschule 29 866 M., Fortbildungsschule 3756 M., Friedhos 18 666 M., Wasserwerk 4266 M., Feuerlöschwesen 8166 M.. Armen- Pflege 46 866 M.; für das Kanalisationswerk ist bekanntlich ein Zu schütz nicht erforderlich, da die sämtlichen Ausgaben von den Jnter- cssenten(Grundeigentümern, Fabriken) aufzubringen sind. Betreffs der VolkSschullastcn steht Ober-Schöncweioe mit 4666 Volksschul lindern an erster Stelle unter den sämtlichen Gemeinden der Kreise Teltow   und Niederbarnim  , indem»ach einer Statistik 1963 pro Kopf der Bevölkerung 17,91 M. aufgebracht werden müssen, gegen 10,84 in Charlottenburg  , 5,44 i» Wilmersdorf  , 16,22 in Lichtenberg.  14,85 in Tegel  . Die Polizeikosten sind von 47 456 M. im Vor- jähre auf 64 636 M. gestiegen. Die Erhöhung ist zum Teil verur sacht durch die Unwandelung der Gemeindenachtwächterstellen in Nachtpolizei. An Kreis st euer» sind 116 866 M. aufzubringen. Für rückzahlbare Steuerbeträge ist in den Etat die Summe von 13 666 M. eingesetzt, bedingt durch die in den Vorjabren zu hoch erfolgte Einschätzung der Allgemewen Elektrizitätsacsellschaft. Die obligaten Beihilfen an die evangelische und katholffche Kirchen gemeinde in Höhe von 3566 und 566 M. sind auch diesmal nicht vergessen; für die Volksbibliothek hat man dagegen nur 716 M. übrig. Als wesentlichste Neuerung bringt der Etat den Steuerzahlern eine zehnprozentige Steuererhöhung bei der Gemeindeeinkommensteuer; dieselbe resultiert in der Hauptsache aus den Neuregelungen der Lehrer- und Beamtengehälter. Wesentliche Abstriche, wodurch eine Abwendung der Erhöhung erreicht würde, werden bei den Beratungen de» Etats kaum gemacht werden können. Da auch andere Steuerarten nicht möglich sind, wird eine weitere Steigerung des Zuschlages in den nächsten Jahren nur durch eine andere Regelung der Gewerbesteuer, nach welcher die Großindustrie wesentlich stärker herangezogen wird, abzuwenden sein. Adlershof  . DaS Verhalten der Vertreter der 1. Abteilung in der letzten Gemeindevertretersitzung zu dem Antrage unserer Genossen betreff send Wahrung des Selbstverwaltungsrechtcs ist wert, hier noch besonders hervorgehoben zu werden. Bekanntlich wurden in letzter Zeit unser Genosse Hildebrandt in die Schuldcputation und Genosse Petrich und Hlldebrandt als unbesoldete Schöffen von der hiesigen Gemeindevertretung gewählt. In beiden Fällen wurde unseren Genossen die Bestätigung der Regierung versagt. In letzte- rem Falle ruht das Verfahren noch beim Bezirksausschuß. Obwohl unsere Genossen zu dieser Verwaltungsinstanz kein großes Ber trauen haben, halten sie sich im Interesse aller Staatsbürger ver pflichtet, alle Schritte zu unternehmen, um gegen diese willkürliche Behandlung einzelner Teile der Bevölkerung, und wenn es auch Sozialdemokraten sind, vorzugehen. Aus diesem Grunde wurde dann auch der aus gleicher Ursache von unseren Genossen in Schöne berg gestellte Antrag hier wiederholt, welchen die Vertreter der 2. Abteilung durch ihre Unterschrift zu dem ihrigen machte»» Der Antrag selbst lautet: Die Gemeindevertretung wolle beschließen, in einer Petition an beide Häuser des Landtage» die gesetzliche Sicherstellung de» SelbstverwaltungSrechtS der Gemeinden in der Wahl ihrer Beamten und der Zusammensetzung ihrer Ausschüsse. Deputationen und Kom- Missionen zu fordern mit der Maßgabe, daß den staatlichen Auf- sichtsbehörden ein Einspruchsrecht nur in bezug auf die Wahl von Personen zusteht, denen nach ihrer Meinung die ollgemeinen bür- gerlichen Bedingungen selbständiger Verfügung abgeht, und daß diese Einwände im Verwaltungsstreitverfahren geltend zu machen sind." Dieser Antrag führte zu theoretischen Ausführungen über den Sozialismus, wie solche innerhalb der Adlershofer Gemeindever- tretung noch nicht zu verzeichnen waren, da die Herren sich sonst der größten Zurückhaltung befleißigten. Mag die Abweichung ihrer bis- herlgen Gepflogenheit durch den Umstand hervorgerufen sein, daß die Sozialdemokratie nach der neuen Wählerliste begründete Aus- sichten hat. nunmehr auch in der zweiten Abteilung ein gefürchteter Gegner zu werden, oder mögen die Herren aus den Bor- kommnissen des letzten Jahres gelernt haben, genug, die Debatte über unseren Antrag hat uns in moralischer Hinsicht einen bedeutenden Sieg gebracht. Mußte doch Dr. Ehrmann, unser ärgster Gegner im Geinelndeparlament, öffentlick) unseren Genossen die Anerkennung aussprechen, daß er die Sozialdemokratie bei den kommunalen Arbeiten nicht mehr missen möchte, da ihre Sachkennt- nis besonder» in Fragen der sozialen Gesetzgebung unbedingt bei den Beratungen notwendig sei. Aber zu einem Amt« als Schöffen wassererscheiilung erstreckt sich auch aus die weltlichen, cisjtcltn Stromgebiete, --- j----- i_____-__,.--------------------, hat in diesen aber nur mäßige Stärk«.__ Lttgntwortlicher Rkdglteur: HgnS Weber, Berlin  . Lür den Inseratenteil vergntlv.: Tl>. Glocke, Berlin  . Druckü. Verlag: Vorwärts Buchdruckeret u. Verlagsanstalt Paul Singer   u. Co., Berlin   LV�. oder in der Schuldeputaticm hatte er die Sozialdemofratle nicht für qualifiziert, da den heutigen Sozialdemokraten die Vaterlands- liebe vollständig abgehe. Er gebe sich aber der Hoffnung hin, daß der Einfluß der Sozialdemokratie immer größer und damit die Zeit kommen werde, daß die Sozialdemokratie aus vaterländischem Boden stehen wird. Im Gegensatz zu den internationalen Bestrebungen der deutschen   Sozialdemokratie feierte auch cr, wie so viele Leute vor ihm, die französischen   und englischen Sozialisten als Vertreter des Volkes, Ivelche ihre Wurzeln in ihrem heimischen Boden haben. Unseren Genossen Hildebrandt und Horlitz war es ein leichtes, dem- gegenüber nachzuweisen, wie gerade die herrschende Klasse das Schul- Wesen in jeder Hinsicht vernachlässige und dem Unternehmertum der dümmste Arbeiter noch heute der angenehmste sei. Wenn heute die Kultur in Deutschland   nicht zurückgeht, sondern stetig Fortschritte macht, so verdanke man solches nur dem ewigen Kampf, den die Sozialdemokratie auf allen Gebieten zu führen habe. Die Gegenüberstellung der deutschen   Sozialdemokratie zu unseren Brü- dern in anderen Ländern, sei doch ein alter Kniff, der von einein gebildeten Mann kaum noch erwartet werden kann. Sollte diese Debatte der Vorläufer für den bevorstehenden Wahlkampf sein? Nun gut, unseren Genossen soll es recht sein. Einen besseren Er- folg unserer Arbeit konnten wir nicht erwarten, wie der Verlauf der Debatte es mit sich brachte. Lichtenberg  -Friedrichsfelde  . Morgen, Mittwoch, abends 8'/z Uhr, soll im Lokal von Beus- dorf. Berliner   Str. 18, in einer öffentlichen, uichtpolitischen Ver- sammlung ein wissenschaftlicher Vortrag gehalten werden. Der Einberufet: Paul Schwenk  , Walderseestr. 51s. Nowalves. Di« sozial« Rückftändigkeit der Handwerksmeister kann gelegentlich einer vor einigen Tagen stattgehabten Konferenz des Gemeinde- Vorstandes mit den an der Fortbildungsschule Interessierten wieder einmal recht deutlich zum Ausdruck. Trotzdem der Gemeinde- Vorsteher gleich zu Beginn darauf hinlvieS. daß die Konferenz lediglich den Zweck haben solle, die Meinung der Beteiligten über daS neu zu erlassende Ortsstatut für die Fortbildungsschule zu hören, kehrten sich die erschienenen Handwerksmeister wenig daran, benntzte» vielmebr die Gelegenheit, um ihrer Feindschaft gegen die Fortbil- dungsschule im allgemeinen Ausdruck zu geben. Besonders unwillig waren sie über die vom 1. April erfolgend« Schulgelderhebung und über de» Unterricht loährcnd der Tagesstunden. Einige Redner empfahlen, das Schulgeld vertraglich auf die Eltern der Lehrlinge abzuwälzen und im übrigen dahin zu wirken, daß der Unterricht außerhalb der Arbeitszeit, eventuell Sonntags nachmittags stattfindet,damit auf die praktische Arbeit in der Werkstatt mehr Zeit verwendet werden könne". Ein anderer Redner wünscht«, daß der Schulzwang auch auf jugendliche Arbeiter, die jetzt aus Antipathie gegen die Fortbildungsschule lieber in die Fabrik gehen, ausgedehnt werde, damit sie sich luieder dem Handwerk zuwenden. Allgemein wurde der Wunsch ausgesprochen auch die Fabrik- resp. Großbetriebe zu den Unterhaltungskosten d« Fortbildungsschule heranzuziehen, da sie allein den Nutzen von der handwerksmäßigen Ausbildung der Lehrlinge hätten. Abgesehen von dieser Forderung ließ die Aussprache unschwer erkennen, daß die Fortbildungsschule in ihrer jetzigen Gestalt unseren Handwerks- meistern ein Dorn i», Aug« ist. Ihnen kommt e» nicht so sehr darauf an, in jeder Beziehung tüchtige, den hochgestellten Ansprüchen der heutigen Technik gewachsene Gehilfen heranzubilden, alS viel- mehr darauf, sich billige und willige ArbeitSlräfte zu sichern. Potsdam  . Aus der Stadiverorbnetensihung. Zwischen der Kurfürsten  » und der Behlertstraße soll ein botanischer Schulgarten errichtet werden, weil der jetzige Schulgarten nicht mehr den Anforderungen entspricht. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 13 566 M. Recht interessant und lehrreich zugleich war der Punkt betr. Errichtung einer Schulzahnklinik. Die Klinik, die speziell für die Gemeinde- schulen in Betracht kommen sollte und eine einmalige Summe von 2666 M. und eine laufende von 3566 M. erforderte, fand trotz der Befürwortung des Magistrats und einiger der Versammlung angehörender Lehrer nicht die Zusttmmung der Stadtverordneten. Der von der dritten Abteilung gewählte Stadtverordnete Bern- Hardt nahm hier die Gelegenheit wahr, sein arbeiterfeindliches Herz auszuschütten: Er sei Gegner der Vorlage, denn welche Dank- barkeit habe sich bei der Arbeiterschaft für soziale Einrichtungen herausgestellt, welche Stellung nehme die niedere Schicht des Volkes dem Staate und der Kommune gegenüber ein; es werde heute in sozialer Beziehung viel zu viel getan; man müsse endlich einmal Schluß machen, denn es fehle an Verständnis für derartige Sachen bei der Arbeiterschaft. Solche Aeußerungen zeigen, daß im Pols» damer Rathause Leute sitzen, die nicht da» geringste Verständnis für die Lage der Arbeiterschaft haben. Die Behandlung zahnkrankcr Kinder soll nunmehr ambulatorisch erfolgen. Bon den zur vor- jährigen Sedanfeier bewilligten 3666?R. sind 695,37 M. übrig geblieben. Davon sollen 500 M. am 22. März dieses Jahres an 50 Veteranen, deren Einkommen unter 566 M.»st, verteilt werden. 166 3)1. soll der Turnlehrer Kirbi» für seine Leistungen bei der letzten Sedanfeier erhalten, während die übrigen 95,37 M. zur Deckung der Ansprüche des bei der Sedanseier verunglückten Schülers Fehtkötter verwendet werden sollen. Ferner soll den Bete- ranen, deren Einkommen unter 1200 M. beträgt, in Zukunft die Gemeindeabgabe erlassen werden. In Betracht kommen 96 Vete» ranen. Der Stadtv. Beccu sprach sich dafür aus, daß für die Leute mehr getan wird. Für den Flugplatz an der Pirschheide soll von der BcreinSbrauerei ein 2466 Quadratmeter großes Grundstück zum Preise von 56666 M. angekauft werden. Die Stadtverordneten stiinmtcn dem Kauf zu, sobald derselbe mit dem ForstfiskuS perfekt geworden ist. Von 1400 M. auf 1600 M. wird der Zuschuß für den Knabenhort sür 1911 erhöht. Der städtische Lade- und Lagerplatz wird für jährlich 4456 M. verpachtet. Für die Ausstellungen in Berlin   und Dresden   sind bisher 5606 SU, bewilligt worden, 2000 M. werden nachbewilligt. Lese« nnd DiSkntiertlnbWilhelm Liebknecht  «. Heute, Diens» tag, abend» S Uhr» Sitzung bei Karl Eichhorn, Danzigec Str. 83, Bottrag._ WasserstaudS-Siacbeickite» der Landesanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berlwer Wetterbureau. Wasseriland M e m» l. Tust B r e g e l, Jnkterburo Weichj-l. Tborn Oder, Ratibor  » Krassen , Frankiurt Warthe, Sckrimm , LandSbrrg Netz«, Vorvainm Elbe, Leinneritz , Dresden  . Bardo , Magdeburg  am LS. 2. am 433') 398«> 486«) 378 311 299 240 182 102 216 107 413 346 'eil 26.2. r.ro'» +78 + 50 +142 32 +25 +21 +20 +22 -10 +6 +1 0 +6 am WaherNand 26. 8. orn Saal«, Srochlttz 290 Havel, Spandau   K 146 . Rathenow»1 164 Spree, Svremberg«) 210 , Beeskow   188 6 et er, Münden 241 , Minden 270 Rhein, MaximllianSau 436 Kaub 274 KSIn 849 Neckar, Hciwron» 250 Main  . Welchem,_ Motel. Trier   255 (eil 25. 2. uro l) +36 +6 10 0 +44 +24 +50 + 13 +23 15 +60 ) EiSstand. i) 4- bedeutet Wuchs, Fall.*) llnierpeget.«. 4) Eisgang. Seit gestern ist auch all) der W e t ch s e l H o ch w a s s e r elngetrclen, da» nach lelearaphischer Meldung heute morgen mit 520 cm am Pegel Thorn das Mittelbochwasser der Jahre 1896 und 1905 um 36 ein, die