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Nr. 52. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Jounerstag, 2. März 1911

Partei- Angelegenheiten.

Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins   und

Umgegend.

Auf Antrag der Propagandakommission für das Ge­noſſenſchaftsweſen findet am Sonntag, den 5. März, von früh Flugblattverbreitung

8 Uhr beginnend, eine

ſtatt.

Auswanderungsluftige,

nötig, den zweifelhaften Gründungen der Rabattsparvereine sammenstellung einiger Hauptzahlen. Von Ende 1908 bis Ende Vorschub zu leisten. Wer das Unwesen der Rabattsparvereine 1909 haben die benutten Grundstücke sich nur um 82 vermehrt, bekämpfen und sich vor unliebſamen Ueberraschungen bewahren von 28 375 auf 28 457. Unter den 28 457 Grundstücken aus 1909 will, werde Mitglied der Konsumgenossenschaft Berlins   und waren 27 951 bebaute und 506 unbebaute; zu letzteren sind auch Lagerpläge usw. gerechnet, auf denen nur Schuppen, Kontorgebäude Umgegend. usw. sich befinden. In dem genannten Zeitraum vermehrten sich die Wohnungen( einschl. Geschäfts-, Arbeits-, Lagerräume usiv.) gegangenen Jahren das Plus an Wohnungen uſw. noch 20 234, von 636 985 um nur 5411 auf 642 396, während in den drei vorher­15 984, 11 330 betragen hatte. Man sicht, wie sehr in den letzten Jahren die Wohnungsproduktion in Berlin   fich des Beschäftigungsmangels hatte nicht mehr der Zuzug von außer­berringert hat. Unter dem Einfluß der Wirtschaftskrise und halb den gewohnten Bevölkerungszuwachs gebracht, wat die Bevölke rungsvermehrung aufgehalten worden und zeitweise ganz zum Still­stand gekommen und hatte dementsprechend der Wohnungs­konsum sich sehr merklich abgeschwäch t.

die zur Urbarmachung Südbrasiliens ihre Knochen hergeben wollen, sind noch immer sehr gesucht. Als Köder für sie dient das Anerbieten der brasilianischen Bundesregierung, nicht nur das urbar zu machende Land den Einwanderern auf Borg Der jähe Zusammenbruch des Rabattvereins Norden legt zu uns die Verpflichtung ob, sofort einzugreifen und die Berliner   u geben, sondern auch die Seereise für sie aus Staatsmitteln zu uns die Verpflichtung ob, sofort einzugreifen und die Berliner   bezahlen. Man sieht, wie wertvoll denen da drüben die schaffenden Arbeiterschaft zum Eintritt in die Konsumvereine zu veranlassen. Hände sind, die die Schätze des Landes heben sollen, um mit ihnen Das Flugblatt wird verbreitet in den sechs Berliner   den Staatssädel zu füllen. Die Agitation zur Gewinnung reisen und in den Orten Adlershof  , Alt- Glienicke  , Baum- deutscher Auswanderungsluftiger für Ansiedlung in Brasilien   wird schulenweg, Borsigwalde  , Briz, Charlottenburg  , Erkner  , auch in Berlin   und seinen Vororten betrieben; zwar möglichst un­Friedrichsfelde, Friedrichshagen  , Grünau  , Hermsdorf  , Johannis- auffällig, aber mit darum nicht geringerem Eifer, und auch der thal, Karlshorst  , Königs- Wusterhausen  , Köpenick  , Lichtenberg  , Erfolg bleibt ihr hier nicht versagt. Mariendorf  , Nieder- Schöneweide  , Nowawes  , Ober- Schöneweide,

Auch die durchschnittliche Jahres miete pro Wohnung usto.

hat im Steuerjahr 1909/1910 fich nicht mehr so bedeutend wie in den lektvergangenen Jahren erhöht, diesmal von 735 M. auf 738 Mart, nur noch um 3 M., in den drei vorhergehenden Jahren aber Reinickendorf  ( Ost und West), Rigdorf, Rummelsburg  , demnächst nach Südbrasilien gehen wollen, um sich in Santa Bahl der unvermietet bleibenden Wohnungen usw. sich be Aus einer Gruppe von Berliner   Auswanderungsluftigen, die um 6 M., 9 M., 11 M. Da der Wohnungstonjum noch rascher und stärker als die Wohnungsproduktion nachließ und infolgedessen die Schenkendorf, Schöneberg  , Spandan, Tegel  , Teltow  , Tempelhof  , Catharina niederzulassen, hat sich eine Genossenschaft gebildet. Sie trächtlich mehrte, so haben die meisten Hausbesitzer ihre Mietesteige­Treptow, Waidmannslust  , Weißensee, Wilhelmsruh  , Wilmers- firmiert als Südbrasilianische Landwirtschafts- rungsgelüfte auf eine für sie günstigere Zeit verschieben müssen. dorf, Zehlendorf. genossenschaft". Den Mitgliedern wird in Aussicht gestellt, Die Folgen dieser den Hausbesizern aufgezwungenen Mäßigung Wir erwarten, daß kein Parteigenosse fernbleibt und ge- daß in der geplanten Kolonie ein Zusammenschluß zu gemein- zeigen sich auch in den Zahlen für den gesamten Jahres. mäß den Bestimmungen des Magdeburger   Parteitages dazu samem Einkauf von Lebensmitteln, von Wirtschaftsbedürfnissen usw. nuhungswert aller benutzten Grundstücke, der von Ende 1908 beiträgt, die Idee des genossenschaftlichen Zusammenschlusses sowie zu gemeinsamem Verkauf ihrer Bodenerzeugnisse ihnen die der Arbeiterschaft zu fördern.

Der Aktions- Ausschuß.

Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins   und Umgegend. Der am heutigen Donnerstagabend geplante Vortrag des Kursus Der am heutigen Donnerstagabend geplante Vortrag des Kursus für die Genofsinnen Berlins   muß in dieser Woche ausfallen. Die Genoffin Ziet ist durch plötzliche Erkrankung verhindert, den im Byllus vorgesehenen Vortrag zu halten.

Das Verbandsbureau.

Zweiter Wahlkreis. Morgen Freitag, 3. März, findet in der Vittoria- Braueret, Lüßowstraße 111/112, eine öffentliche Versammlung statt. Der Reichstagsabgeordnete des Kreises, Genosse Richard Fischer, wird sprechen über: Die Auslieferung des Tempelhofer   Feldes an die Boden­spekulanten und der Kampf der Junker gegen Berlin  ."

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Waltersdorf- Schulzendorf. Am Sonntag, den 5. d. Mts., nach mittags 2 Uhr, findet auf dem Grundstück des Genossen Weber in Waltersdorf eine Voltsversammlung unter freiem Himmel statt. Das Referat hat der Genosse Friz 8ubeil übernommen.

Bohnsdorf Falkenberg. Zu der am Sonntagnachmittag in Waltersdorf stattfindenden Versammlung unter freiem Himmel treffen sich die Versammlungsbesucher bis 12%, Uhr in Villa Kahl" in Bohnsdorf  . Der Abmarsch erfolgt von dort pünktlich um 12 Uhr. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

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Schaffung einer neuen Eristenz erleichtern und den Ertrag ihrer Arbeit sichern werde. Mitglied kann werden, wer einen Anteil in Höhe von, wenn wir recht unterrichtet sind, 50 M. nimmt. Die Leiter der Genossenschaft veranstalten öffentliche Versammlungen, willkommen. In diesen Zusammenkünften wird von den Wort­laden durch Zeitungsannoncen zum Besuch ein und heißen Gäste führern immer wieder versichert, daß nur für die Genossenschaft geworben, nicht etwa für eine Auswanderung agitiert werden solle. Von wem die Agitation für diese Auswanderung nach Santa Catharina betrieben worden ist, das ist wohl den meisten Genossen­schaftsmitgliedern selber nicht klar. Den Verdacht, daß Agenten die Fäden in der Hand hätten, lehnt der Vorstand der Ge­nossenschaft mit Entrüstung ab. Uebrigens hat es bereits die Polizei für nötig gehalten, der Sache ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. Der Vorsitzende der Genossenschaft ist vorgeladen und darüber ver­nommen worden, was für ein Unternehmen er da leitet. Ihm ist gefagt worden, er betreibe wohl eine Art Auswanderungsgewerbe; doch hat er diese Charakterisierung seiner Tätigkeit als unberechtigt zurüdgewiesen.

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bis Ende 1909 nicht mehr so erheblich wie in den vorhergehenden Jahren stieg. Er erhöhte sich diesmal von 468 Millionen Mark nur auf 474 Millionen Mart, um 6 Millionen Mark, während in den drei vorhergehenden Jahren das Plus sich auf 17 Millionen, 18 Millionen, 15 Millionen gestellt hatte. Der durchschnittliche Jahresertrag pro Grundstück stieg von 16 496 auf 16 664 M., um vorhergehenden Jahre in Höhe von 384 M., 400 M., 525 W. Ueber 168 M., was gleichfalls wenig ist gegenüber dem Zuwachs der drei M. den gemeinen Wert" der Grundstücke stehen Angaben erst aus zwei Jahren zur Verfügung. Für sämtliche Grundstücke wurde er im letzten Jahre auf ziemlich 8% Milliarden( 8730 Millionen) geschätzt, um 167 Millionen höher als im vorletzten Jahre, wo er auf reichlich 8% Milliarden( 8563 Millionen) geschätzt worden war.

Die erste Beratung des städtischen Etats wird in der heutigen Stadtverordneten- Versammlung stattfinden.

Mord und Selbstmord. In der Suarezstraße 60 in Charlotten­ burg   hat gestern vormittag um 10 Uhr der 36 Jahre alte Zuschneider Johann Bonplua, aus Wien   gebürtig, seine Geliebte, die 41 Jahre alte Witwe Hermine Nijezze, ebenfalls aus Wien   gebürtig, durch zwei Schüsse ins Herz getötet und sich dann selbst eine Revolver­Naturgemäß entsteht die Frage, wer eigentlich dafür verant- fugel in die Brust gejagt. Auch er war sofort eine Leiche. Die Er wortlich ist, daß die Versprechungen erfüllt werden. mordete ist Mutter von drei Kindern im Alter von 3-10 Jahren Wer bürgt dafür, daß die brasilianische Regierung die Ländereien und war Inhaberin einer gutgehenden Schneiderei. Vor ungefähr in der versprochenen Größe hergibt, nicht über die ausbedungene drei Jahren nahm sie den 8. als Buschneider in Stellung, Höhe des Kaufpreises hinausgeht und die Stundung für die zu- und es entspann sich dann zwischen den beiden ein Liebesverhältnis. gesagte Zeitdauer gewährt? In einer Versammlung, die am Mon- Vor ungefähr vierzehn Tagen erlitt dieses indessen eine Trübung, tag stattfand, erfuhr man nicht, ob irgendwelche Verträge darüber und die Nijeße fündigte daraufhin ihrem Zuschneider, der auch bei bestehen. Es wurde nur die Versicherung gegeben, daß der brasilia  - ihr wohnte. Bonplua mußte ziehen. Seit dieser Zeit trieb er fich nischen Regierung getraut werden dürfe. Man sagt, daß sie, wie wiederholt im Hause der Nijezze herum, wurde auch einmal schlafend schon oben bemerkt, sogar die Geereise bezahlen werde. Ein Neu- auf dem Boden gefunden. Die Polizei übergab ihn seinen Ver­Das Unwesen der Rabattsparvereine. gieriger, der in der Versammlung durch öffentliche Anfrage bei dem wandten zur Beobachtung in Berlin  . Gestern vormittag Klingelte er Genossenschaftsvorstand sich Gewißheit hierüber verschaffen wollte, an der Wohnung der Nijeze, die Schwester der Witwe öffnete un­Die aufsehenerregende Liquidation des Rabattsparvereins bekam von dem Vorsitzenden( einem Herrn Wolfram   aus Birken- vorsichtigerweise, und Bonplua verübte darauf seine Tat. Die Leichen Norden" hat die Aufmerksamkeit weiter Streise von neuem werder) die sonderbare Antwort: Wer die Seereise bezahlt? Na, find von der Polizei beschlagnahmt worden. auf das Unwefen der Rabattsparvereine gelentt. Eigentlich das soll uns doch Gottlieb Schulze sein! Die bezahlt der liebe paßt die Bezeichnung Vereine" nicht auf diese Gründungen; Gott  !" Vermutlich war die nötige Belehrung über diesen Punkt, Eine Eifersuchtstragödie hat sich gestern morgen im Norden fie ist vielmehr auf eine Zäuschung des Publikums be- die den Gästen noch vorenthalten wurde, den Mitgliedern bereits Berlins   abgespielt. Als die 36jährige Arbeiterin Witwe Marie R. rechnet. In Wirklichkeit handelt es sich bei den Rabatt früher erteilt worden. So ganz billig ist übrigens die Auswande- wurde sie von ihrem Geliebten, dem 42jährigen Arbeiter Wilhelm ihre in der Driefener Str. 2 belegene Wohnung verlassen wollte, sparvereinen um die Machenschaften einiger Personen, rung auch dann nicht, wenn wirklich die Seereise bom lieben Martin, Driesener Str. 27 wohnhaft, überfallen und durch drei Meffer die sich eine gute Pfründe verschaffen. Die Macher dieser Gott  " bezahlt wird. Die Reise von Berlin   bis zum Hafen Rotter- ftiche schwer berlegt. Frau R., die feit mehreren Jahren Witwe und Gründungen handeln vollständig nach eigenem Ermessen. Die dam muß von jedem Auswanderer aus eigener Tasche bezahlt Mutter eines neunjährigen Knaben ist, hatte vor mehreren Jahren eigentlichen Mitglieder, als die Käufer und Verkäufer in werden. Auch die Ausrüstung, die für die Uebersiedlung in die mit dem M., mit dem sie in einer Fabrit zusammen arbeitete, ein Frage tommen, haben auch nicht das mindeste in die Ge- ildnis des brasilianischen Urwaldes erforderlich ist, kostet nicht Liebesverhältnis angefangen. Das Paar bezog zusammen eine schäftsführung hineinzureden. Alles machen der Rendant und wenig. In einer der letzten Sizungen der Genossenschaft wurde Wohnung, und beide famen anfangs gut miteinander aus. Bald seine Freunde. Von einem Geschäftsbericht bekommen die besprochen, was alles mitgenommen werden müsse. Alle möglichen aber gab es böse Auftritte und Eifersuchtsszenen, und schließlich Mitglieder dieser eigenartigen Vereine" nichts zu sehen Dinge werden zum Anlauf empfohlen, Mäntel, Stiefel, Deden, ihrem Stinde die kleine Wohnung in der Driefener Str. 2. fagte sich die N. von dem Manne Los und bezog mit und สิน hören; noch viel weniger besteht eine Belte, Felbbettstellen, Hängematten, Jagdflinten, Signalhörner und m. bersuchte nunmehr wiederholt, sich feiner früheren Ge Kontrolle, die die Mitglieder ausüben tönnen. Die dergleichen mehr. Firmen wurden als billig angepriesen, einzelne liebten zu nähern, wurde jedoch stets zurüdgewiesen. Daraufhin gesamte Geschäftsgebarung dieser Gründungen beschränkt Geschäftsleute waren persönlich anwesend; sogar Verkäufe wurden richtete der Arbeiter Drohbriefe gegen die N., in denen er ihr mit fich im wesentlichen auf Ausgabe von Marken und dazu ge- sogleich abgeschlossen. Auf den unbeteiligten Betrachter wirkte dieses teilte, daß er sie töten werde. Gestern lauerte er ihr auf und ver hörigen Karten und außerdem auf die Einnahme von Geldern geschäftige Treiben sehr eigenartig. sette ihr zwei Stiche in den Nacken, die die Muskeln bis zum aus den Kreifen der Verkäufer. In welcher Weise diese Schon am 15. März soll von Rotterdam   ein Schiff mit etwa Wirbel glatt durchschnitten. Ein dritter Stich traf die Unglückliche Gelder berwaltet werden, wie sie angelegt werden, alles das 30 Familien der Genossenschaft auslaufen, und für in das linke Auge, so daß der Augapfel verlegt wurde. Baſſanten entzieht sich der Kenntnis der Mitglieder. Und so ist es gar das am 5. April abgehende nächste Schiff sammelt sich bereits ein machten Jagd auf den Wordbuben, der nach der Tat die Flucht er nicht verwunderlich, wenn plöglich die Deffentlichkeit mit der zweiter Schub. Tausend Hoffnungen schwellen diesen Auswande- griffen hatte. Man holte ihn ein und brachte den sich verzweifelt Nachricht überrascht wird, der oder jener Rabattsparverein ist rungslustigen die Brust; aber vielleicht blühen ihnen ebensoviele dem Rudolf- Virchow- Krankenhause gebracht. Ihr Zustand ist sehr Wehrenden nach dem nächsten Polizeirevier. Frau N. wurde nach berkracht. Entweder sind verfehlte Spekulationen oder Enttäuschungen in dem fremden Land, das sie als neue Heimat bedenklich. unreelles Gebaren der Gründer die Ursache zum Zusammen- erwählen. Das mußten viele Berliner   Arbeiter erfahren, die vor bruch. Und die Sparer haben das Nachsehen. mehr denn Jahresfrist nach Brisbane  ( Australien  ) auswanderten. In Berlin   ist das Nabattvereinswesen weit verbreitet. Viele von ihnen sind den Strapazen erlegen, und die Briefe, die Obwohl große Streise des kaufenden Publikums genau wissen, nach Deutschland   gingen, und von denen wir in einigen Fällen daß sie beim Kauf einen oft mehr als den Wert der Marken Kenntnis gegeben haben, zeigten, unter welch unfäglich traurigen betragenden Aufschlag auf die Waren zahlen müssen, wird Verhältnissen die Leute vegetierten. Besonders der Industrie- gleitet. Als das Ghepaar sich kaum wenige Schritte vom Hause trotzdem vielfach auf die Rabattmarken großer Wert gelegt. arbeiter, der nicht in der Landarbeit aufgewachsen ist, sollte sich entfernt hatte, wurde. plößlich von einem heftigen Blutsturz be Viele Käufer fagen sich, nehme ich keine Marken, bekomme so ein Kolonistenleben nicht als leicht vorstellen. Die zur Verfügung fallen, sant besinnungslos zu Boden und verstarb nach wenigen ich auch nicht mehr Ware, als wenn ich Marten fordere. gestellten Ländereien müssen erst vom Urwald befreit werden und Sekunden in den Armen seiner Frau. Der Verstorbene wurde von Man redet sich ein, daß man im Augenblick den kleinen fönnen dann noch auf Jahre hinaus nicht mit dem Pflug, sondern Passanten nach der Unfallstation in der Badstraße gebracht, wo der Preisaufschlag nicht so fühlt und zu Weihnachten auf eine nur mit der Hade bearbeitet werden. Sie liegen übrigens 100 Stilo- Arzt nur den infolge Blutsturzes eingetretenen Tod bestätigen größere Summe Spargelder rechnen kann. Dazu kommt, daß meter ab von der nächsten größeren Stadt und sind von ihr durch konnte, und nach der Leichenhalle überführt. bei dem weit verbreiteten Rabattwesen immer mehr Verkäufer ein noch ganz unwegsames Gebiet getrennt. Denen, die diese Kindesmord. Jm Jagen 56 des Grunewaldes, in der Nähe des sich der Einführung dieser Marken nicht entziehen können, um Agitation für die Beteiligung an der Genossenschaft betreiben, kann nicht Kunden zu verlieren, die auf die Marken direkt ver- man eigentlich nicht nachsagen, daß sie den Auswanderern die Zu­sessen sind. kunft allzu rosig malen. Sie sagen selber, daß harte Arbeit und zunächst auch manche bittere Entbehrung der Anfömmlinge harrt. Aber von dem Eifer, den die Führer" zeigen, geht eine suggestive Wirkung aus, die auch manchen verleiten kann, ohne viel Ueber­legung mitzugehen.

Dieses Rabattwesen ist zu einer wahren Plage, zu einem Unwesen ausgeartet, deren Folgen nur dann in greifbarere Erscheinung treten, wenn ein Rabattsparverein wieder einmal verkracht und die Hoffnungen Tausender von Hausfrauen mit einem Schlage bernichtet. Dann legen fich manche Ent­täuschte die Frage vor: Wie ist es möglich, sich diesem Rabattunwesen zu entziehen und doch das Ziel zu erreichen, das sie bei Entnahme von Rabattmarken im Auge haben. Die Antwort auf diese Frage ist sehr einfach und lautet:

Rauft in eigenen Geschäften!

Ein tragischer Vorfall ereignete fich am gestrigen Mittwoch früh in der Bastianstraße. Gegen 7 Uhr morgens hatte der dort stod sich auf den Weg zu seiner Arbeitsstelle begeben. Er wurde, in dem Hause Nr. 4 wohnende 26jährige Hausdiener Richard Hart­da er feit einiger Zeit leidend war, von seiner jungen Frau be

Bahnhofs, fanden gestern Morgen Forstbeamte den Leichnam eines neugeborenen Knaben. Der Körper des Kindes war in einem grauweißen Pappkarton, der offenbar aus einem Schuhwarenge schäft stammt, gebettet und mit grauem Padpapier eingetidelt. Munde des Kindes ein Knebel vorfand. Die sofort angestellten Es liegt in diesem Falle zweifellos Mord vor, da sich in dem polizeilichen Recherchen sind bisher ohne Erfolg geblieben.

berübt.

Die Zustände in unserem preußisch- deutschen   Selbstmord auf zweifache Weise hat am gestrigen Mittwoch­Vaterlande sind leider nicht danach angetan, solcher Agitation nachmittag der 28 jährige Hausdiener Schulz aus der Ritterstraße entgegenzuwirken. Der Beschäftigungsmangel, unter dem die Ar- Straße 108 als Hausdiener angestellt war und stets ein verschlossenes Schulz, der im Warenprüfungsamt in der Leipziger beiterklasse in den letzten Jahren geseufzt hat, und die Werteue- Wesen zur Schau trug, begab sich am gestrigen Nachmittag in die rungspolitik, die ihr die Beschaffung des Lebensunterhalts noch vierte Etage, schwang sich auf das Fensterbrett, nnd schoß sich so mehr erschwert, treiben Scharen unserer Volksgenossen hinaus in dann eine Kugel in den Kopf. Schwer getroffen stürzte Sch. in die Vorsicht vor den Werbern für Brafilien! die Fremde. Wir empfehlen aber allen Auswanderungslustigen: Tiefe und verschied bereits nach wenigen Augenblicken. Die Leiche wurde nach dem Schauhauſe übergeführt. Die Gründe, die den Hausdiener in den Tod getrieben haben, find unbekannt.

As solche kommen für Berlin   und seine Vororte die Ver­faufsstellen der Konsumgenossenschaft Berlins   und Umgegend Im übrigen wäre es auch Pflicht der Regierung, insbesondere in Betracht. Mitglied dieser Genossenschaft kann jeder Mann des Auswärtigen Amtes, über die Verhältnisse in Brasilien  , die und jede Frau werden. Die Mitglieder kaufen dann in im vorliegenden Falle in Betracht kommen, öffentlich Aufklärung ihren eigenen Geschäften, da sie als Mitglieder Geschäfts- zu schaffen. teilhaber werden. Grundsatz in der Genossenschaft ist reelles Gewicht und preiswerte unverfälschte Ware. Nach Jahresfrist

Aus der Grundstücks- und Wohnungsstatistik Berlins  

erhalten die Mitglieder entsprechend der Höhe ihres Einkaufs bringt die Steuerverwaltung der Stadt in ihrem fürzlich veröffent­eine Rüdvergütung in Form einer Dividende und haben nicht lichten Jahresbericht über das Steuerjahr 1909/1910 die übliche Bu

und getötet wurde gestern nachmittag in der Stalizer Straße ein Wer ist der Tote? Von einer Automobildroschte überfahren alter Mann, dessen Person noch nicht festgestellt werden konnte. Der Tote, der nach dem Schauhause gebracht wurde, hat einen grauen Kinn- und Schnurrbart und ein rundes, volles, blasses Gesicht. Auf dem rechten Auge scheint er blind gewesen zu sein. An der linken Hand fehlt ihm der Daumen.