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Die ausgerutschte Säbelscheide des dienfteifrigen Leutnants.

fir la feine Gedankenleser find, natürlich die Absichten der 1 Die ganze Affäre Jago" dürfte schließlich auf eine raffinierte Karlsruhe hob am 24. Februar das Urtell jedoch auf und er­Heeresverwaltung nicht beurteilen. Tatsache jedoch ist, daß Reklame des" Ban" auslaufen, der auf diese Weise im Publikum mäßigte die Strafe auf zusammen 30 Tage Mittelarrest. durch die Berechnung die Deffentlichkeit tatsächlich irre- bekannter zu werden hofft. Reklame und Gehässigkeit, das sind die Aus der Verhandlung ist bemerkenswert die Feststellung, daß der geführt worden ist. Allgemein wurde der Betrag von Machtfaktoren, mit denen Kerr und die gleichgesinnte Preffe gegen Rittmeister Hammacher in der Schwadron zum Schuße der 104 Millionen Mark als der Gesamt betrag für die Heeres- den Polizeipräsidenten zu Werke gehen. Aber wohl ihm, Er Refruten bor Mißhandlungen die Rekruten auf Stube und Stall getrennt von den, alten Leuten" vermehrung angesehen, da man eben übersehen hatte, daß darf dem Ansturm stolzen Hauptes entgegenschauen." hielt. fortdauernde Ausgaben gerade deshalb fortdauernde Aus­Aus dem Lande der Viesterfelder. gaben sind, weil sie, wenn auch nicht in der vollen Höhe, in fämtlichen fünf Jahren wiederkehren. Beiläufig bemerkt, Jm Fürstentum Lippe macht der Gang der Geseklich­hatte die Redaktion des Vorwärts" diesen Irrtum sofort feit" dem Fürsten und der Regierung schwere Sorgen. Am 20. Januar d. J. mußte eine Abteilung Soldaten unter nach der Veröffentlichung des Friedenspräsenzgesetzes wahr 1898 besteht ein Gesek, wonach der Nugnießer des lippischen Aufsicht des Leutnants von Tippelstir( Regiment Ham­genommen und einen parlamentarischen Mitarbeiter ersucht, Domaniums- eben der Fürst zur Lippe verpflichtet ist, burg ") nachererzieren. Welcher Art dieses Nachererzitium gewesen in einer allgemeinen Arbeit über das Wachstum der Heeres- 10 Prozent zu allen Mehraufwendungen beizutragen, die der ist, geht daraus hervor, daß der Leutnant neben einem Soldaten, ausgaben auch die Tatsache festzustellen, daß die 104 Millionen lippische Staat für seine Beamten machen muß. Das Gesetz der nicht schnell genug gelaufen fein soll, herlief und ihm Er­Mart keineswegs die vollen Kosten Koften des tam in dem Augenblick zustande, als der eben erst als Regent munterungen zuteil werden ließ. Nach der Behauptung des Sol­daten, die auch von anderen Kameraden unterstützt wird, soll der Quinquennats darstellten. Die Veröffentlichung eingesetzte Graf Biesterfeld vom Landtage die Genehmigung Dffizier den müden und matten, nach der Meinung der letzteren aber dieses Artikels verzögerte sich umständehalber derartig, daß zweier Vorlagen forderte, durch die die Dotation des Regenten schlapp" gewordenen Untergebenen mit der Säbelscheide gegen die inzwischen in der Kommission durch das Ungeschick eines erhöht und der älteste Sohn des Grafen sein Nachfolger in nie gestoßen haben. Unaufgeflärt bleibt ein Stoß von hinten und fonservativen Abgeordneten die Wahrheit an den Tag kam der Regentschaft werden sollte. Der Schwager Wilhelms II., die dadurch verursachte Vorwärtsbewegung", die vielleicht" turch und numehr die boraussichtliche Kostensumme von Prinz Adolf von Schaumburg- Lippe, bezog" nur" 250 000 m. die Erschütterung durch das Kochgeschirr entstanden sein fönne. Der 141 Millionen Mark bekannt wurde. Dabei stellte sich auch die Dotation; damit aber glaubte der Biesterfelder Graf nicht Angeflagte erklärt, die Säbelscheide sei unabsichtlich in der Richtung fenfationelle Tatsache heraus, daß in jener Kom- auskommen zu können. Der Landtag tat ihm den Ge- des Soldaten ausgerutscht. Antrag: zwei Tage Stubenarrest. miffionssigung vom 8. Februar auch der Schatzsekretär fallen, verlangte aber ein Ausgleichsobjekt, und so tam Urteil: Drei Tage Stubenarrest, da unvorschriftsmäßige Wermuth erklärte, von der nunmehr vorliegenden jener Hanbel"- wie die Sache genannt wurde-Behandlung unter Mißbrauch der Waffe vorliege. Der Offizier nahm die Strafe" an. wirklichen Bedarfsziffer keine Ahnung gehabt zu zustande: der Regent hatte die Anweisung auf den Putativ- Notwehr." haben. Das Schazamt habe sich lediglich an die ganzen Ertrag des Hausgutes und das Gesetz über die Nach­Zahlen des Entwurfs gehalten und halten müssen. folge seines Sohnes in der Regentschaft; der Landtag da Vor dem Oberkriegsgericht des Gardekorps wurde am Mittwoch So war selbst der Reichsschatjekretär durch die famose Be- gegen das sogenannte Behnprozentgeset" in der Tasche. Es der Kanonier Ranopta wegen Gehorsamsverweigerung vor ver­darfsberechnung des Kriegsministers getäuscht worden! dauerte nicht lange, bis dem Regenten die Folgen des sammelter Mannschaft zu drei Wochen strengen Arrestes verurteilt Der Vorfall beweist eben wieder, wie sehr man der Re- Handels" unbequem wurden in Geldfachen hört bekannt und der Unteroffizier Otto von der Anklage wegen vorschrifts­gierung auf die Finger zu sehen gezwungen ist, falls die lich die Gemütlichkeit auf und als vor zwei Jahren ein wibriger Behandlung freigesprochen. Kanopla soll einem wieder Oeffentlichkeit nicht das Opfer gröblichster Täuschungen neues Volksschulgesetz vorgelegt war, da erklärte die Regierung holten Befehl Ottos teine Folge geleistet haben, sondern sich in brohender Haltung- mit geballten Fäusten vor Otto aufgestellt werden soll. rund heraus, daß die von unseren Genossen beantragte Herab. haben, der dann Kanopla einen solchen Stoß berfekte, daß er tau­setzung der auf einen Lehrer entfallenden Schülerzahl von 120 melte. Das Gericht schenkte der Behauptung Ottos, er habe be­auf 100 nicht möglich sei, weil der Fürst die materiellen fürchten" müssen, daß sich der erregte Stanopla auf ihn stürzen Folgen nicht zu tragen vermöge. Nebenbei gesagt: es handelte werde, Glauben, und erkannte wegen Butativnotwehr" gegen den sich nur um ein paar tausend Mark im Jahr. Jekt ist die Re- stoßenden Unteroffizier auf Freisprechung. gierung mit einer Vorlage an den Landtag herangetreten, durch die das Gesetz von 1898 beseitigt und die Bezüge des Fürsten auf eine neue Grundlage gestellt werden follen. Es wird vorgeschlagen:

Aus dem Bundesrat.

In der heutigen Sigung des Bundesrats wurde dem Antrage Bayerns , betreffend die Prägung von weiteren Denkmünzen aus Anlaß der Feier des 90. Geburts festes Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Luitpold, des Königreichs Bayern Verwesers, sowie dem Antrage Württembergs, betreffend die Prägung von Dent­münzen aus Anlaß der Feier der Silberhochzeit Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Württemberg zugestimmt. Der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Tagegelder, die Fuhrkosten und die Umzugskosten der Stolonialbeamten, der Entwurf eines Gesetzes betreffend den Patentausführungszwang und die Vorlage betreffend die Berechnung der Matrikularbeiträge zum Etat für das Rechnungsjahr 1911 gelangten zur Annahme.

Die Affäre Jagow- Durieux.

Die bon einigen Blättern angefündigten Enthüllungen der Halb­monatsschrift Pan" über die sogenannte Affäre Jagow­Durieur" sind heute erschienen. Sie bestehen in einem von Herrn Alfred Kerr an Herrn von Jagow gerichteten ironischen Brief, der jedoch nichts anderes enthält, als die bereits gestern von uns wiedergegebenen Mitteilungen der Frankf. 8tg.". Von einigem Interesse ist lediglich der Wortlaut des von dem Berliner Polizei­präsidenten an Frau Durieug, der Gattin des Pan"-Verlegers Paul Caffirer, gerichteten Briefes. Er lautet:

Berehrte gnädige Frau!

Mexanderplatz 6. Da ich die Theaterzensur auszuüben habe, hätte ich gern auch persönliche Fühlung mit Schauspielerfreifen. Es wäre mir Freude, unser heutiges Gespräch fortzusetzen. Würde Ihnen mein Besuch genehm sein? etwa Sonntag 1/25?"

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Dem Lande eine feste Stente von 125 000 m. jährlich aus ben Erträgen des Domaniums sicher zu stellen, daneben ein Biertel bes 500 000 M. übersteigenden Ueberschusses. Der Fürst dagegen soll die Verwaltung des Domaniums behalten, eine halbe Million jährlich daraus sozusagen garantiert erhalten und an dem er wähnten Ueberschusse zu drei Vierteln teilnehmen.

Bisher bezog das Land aus dem Domanialertrage jähr. lich bis zu 115 000 M. Der Landtag hat bereits eine ver. trauliche Besprechung abgehalten.

Dieser Vorgang ist wieder ein bezeichnendes Beispiel für den eigentlich unglaublichen Zustand, daß in einer ganzen Reihe deutscher Stätchen die materiellen Beziehungen ge­frönter Häupter zu einem schweren Hemmnis der kulturellen Entwickelung geworden sind und immer mehr werden.

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Frankreich .

Das neue Ministerium.

Paris , 2. März. Das Kabinett setzt sich endgültig wie folgt zusammen: Vorfiz und Inneres Monis. Justiz Antoine Perrier, Aeußeres Cruppi, Krieg Berte aur, Marine Delcaffé, Finanzen Caillaur, Unterricht Steeg . Deffentliche Arbeiten Dumont, Handel Massé, Ackerbau Pams, Rolonien Messimy. Arbeit und soziale Fürsorge Baul Boncour.

Gestern abend hatte Monis mit seinen Mitarbeitern eine Besprechung; der Meinungsaustausch ergab eine vollständige lebereinstimmung in den großen Richtlinien des Pro­gramms, das dem Parlament unterbreitet werden wird. Das neue Ministerium ist ein Ministerium der Kon­Es stellt den Versuch der zentration nach links. Radikalen dar, mit ihrem Programm ernst zu machen und die versprochenen Reformen, Proportionalwahl, Einkommen­Der Kronzeuge des preußischen Kriegsministers. steuer, Berweltlichung der Schule, Altersversicherung endlich Am Dienstag erklärte der preußische Kriegsminister auf eine zu verwirklichen; die Verfolgung der Arbeiter soll aufhören. Anfrage des Abgeordneten Stüdlen, als Verbreiter der anti- Man wird abwarten müssen., ob das Ministerium seine guten militaristischen Flugblätter in Baden fomme ein gewisser Feit aus Absichten auch wirklich ausführen wird. Ein erfreuliches Weiler in Baden in Frage. Dieser Feil( das ist der richtige Zeichen ist es jedenfalls, daß das Kabinett keine Rene­Name) ist keineswegs ein fanatischer Anarchist, sondern kann eher gaten aufweist. als Zentrumsanhänger bezeichnet werden. Er stammt aus der Heilbronner Gegend. Sein Vater gilt als Zentrumsmann. Der Sohn ist ein mehrfach vorbestrafter Mensch, der unter anderem wegen Bergehens gegen den§ 175 und einer in Verbindung damit begangenen Erpressung unter Anklage gestanden hat. Er gehört weder seiner Berufsgewerkschaft( Maurer) an, noch ist er Leser der soialdemokratischen oder anarchistischen Presse. Wenn er jene Auf diese Anfrage liegt bereits eine Antwort vor. Die Flugblätter mit dem wahnwißigen Inhalt verbreitet hat, ist er Redaktion bes des Berliner Tageblatt" hat sich mit der ihr wahrscheinlich für die Verbreitung bezahlt worden, eigenen Figigkeit sofort an das Polizeipräsidium gewandt so daß die Vermutung, es handle fich um erbärmliche Lockspitzelei, un um Bescheib gebeten, was der Herr Polizeipräsident auf neuen Boden gewinnt. diese Anfrage Kerrs zu antworten habe. Sie erhielt die Antwort, daß der Berliner Polizeipräsident v. Jagow niemals einem Amtsrichter oder einer anderen Person ins Gesicht geschlagen habe und nie wegen eines solchen oder eines ähnlichen Bergehens ver­urteilt worden set.

Außerdem richtet Herr Kerr an den Polizeipräsidenten die Ane frage, ob er wisse, welcher Jagow es gewesen sei, der vor langer Zeit einem vernehmenden Amtsrichter rob ins Geficht geschlagen habe und dafür vierzehn Tage Gefängnis erhielt, die ihm aber in Gnaden erlaffen worden wären.

Feil fist übrigens feit Neujahr in Untersuchungshaft.

Herbsttagung des Reichstags.

Streifunruhen.

Paris , 2. März. In Vigneur bei Corbeil , schon oft ein Schau play blutiger Arbeiterausstände, legten hundert Steinbruch­arbeiter die Arbeit nieder und zwangen(?), teilweise durch Drohungen und Mißhandlungen, an tausend Erdarbeiter fich ihnen anzufchließen. 8ur Wiederherstellung der Ordnung ist ein startes Gendarmerieaufgebot nach Bigneur entfandt worden.

Portugal .

Der berbotene Hirtenbrief.

Lissabon , 2. März. Justizminister Alfonso Costa hat dem Ministerrat Maßregeln vorgeschlagen, um die Pfarrer zu ver­hindern, während der Messe den irtenbrief der Bischöfe zu Die Rheinisch- Westfälische Zeitung" will aus sicherer Quelle verlesen. Die Maßnahmen sind von dem Ministerrat gebilligt erfahren haben, daß der Reichskanzler sich in der Tat mit dem Ge­Gleichzeitig läßt Herr v. Jagom erklären, daß er gar nicht banten trägt, den Reichstag im Herbst noch einmal zu einer furgen worden. Die Verlesung des Hirtenbriefes wird als Bergehen daran denke, feinen Abschied zu nehmen. Es handele Tagung einzuberufen. Gegen eine solche Herbsttagung würde auch gegen die Bibilgewalt angesehen, weil ihr die vor­sich um eine Angelegenheit, die anscheinend absichtlich auf die größte Fraktion des Reichstages, das Bentrum, nichts einzu- gängige Erlaubnis der Behörden fehlt. wenden haben. Bestätigung finde auch, daß sich die Reichsämter politisches Gebiet hinübergeleitet worden sei. Tatsache sei, daß für eine Herbstfession des Reichstages bereits eingerichtet haben. Herr v. Jagow in dem an Frau Durieur, das hervorragende Die Verwirklichung des Planes hängt nur von der Möglichkeit, die Mitglied des Deutschen Theaters" gerichteten Briefe darum ge- Abgeordneten lange genug beisammen zu halten, ab. beten habe, ihr Antwortschreiben mit dem Vermerk Eigenhändig" zu versehen. Für jemanden, der den Geschäftsgang im Bolizeipräsidium

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Das Wahlprogramm der Festbefoldeten.

Rußland.

nicht fenne, sei die Annahme wohl sehr naheliegend, es sei damit Der Bund der Festbesoldeten hat sein Wahlprogramm formu eine Heimlichkeit verbunden. In der im Präsidium geübten Bragis fiert. Nach der Erklärung, der Bund bilde feine selbständige sei aber der Vermerk Eigenhändig" üblich und werde stets ge- politische Partei und wolle sich auch auf keine bestimmte politische Fraktionen gebildet. Die Leitung liegt überall in den braucht, um dem Empfänger auf direktem Wege unter Umgebung Partei festlegen, werden unter anderem folgende Forderungen auf­der vielen Bureauinstanzen die Bostsendung zukommen au laffen. gestellt: Verständlicher erscheine diese geübte Bragis, wenn man berüc Sicherstellung der staatsbürgerlichen Rechte der Beamten: fichtige, daß auf dem Präsidium täglich 25 000 Eingänge" zu verreichsgesetzliche Regelung des Beamtenrechts; ein Staatsgerichtshof zeichnen feien.

als Schiedsgericht in Disziplinarfällen; Aufhebung der geheimen Berfonalakten; freie und unabhängige Beamtenausschüsse; Ab­schaffung der Arreststrafen für die unteren Beamten; staatliche Benfionsversicherung für Privatbeamte und Beseitigung der Ston­Ich habe bis zum letzten Moment nicht die Hoffnung auf- kurrenzflausel; Einleitung einer gerechten Steuerpolitik( pro­gegeben, meine Freunde zu überreden, von der Veröffentlichung gressive Besteuerung unter schärferer Heranziehung der größeren des Artikels gegen den Herrn Polizeipräsidenten v. Jagow im Einkommen und Vermögen, Revision des Einschäßungs- und Ver­Ban" Abstand zu nehmen. Denn es widerstrebt mir aufs anlagungsverfahrens, Erweiterung der Reichserbschaftssteuer, äußerste, eine Angelegenheit, in die meine Frau und ich verwvidelt Einschränkung der indirekten Steuern auf das unerläßliche Mindest­find, öffentlich zu behandeln. Da in den Verträgen des Pan" mir fein Betorecht zusteht, war ich entschloffen, im letzten Augen­Diese Programmforderungen sollen bei den Reichstagswahlen blid aus der Beitschrift Pan" als Herausgeber und Verleger jebem bürgerlichen Stanbibaten mit der Frage unterbreitet auszuscheiden. Die Erklärung des Herrn v. Jagow im Lokal- Anz.": Was werden, ob er im Falle seiner Wahl für sie einzutreten bereit sei. der Ban" gegen mich persönlich schreibt, ist mir gleichgültig. Will er fich über die Handhabung der Bensur beschweren, so möge Landtagsersatzwahl in Bielefeld .

Interessant ist nebenbei, daß in derselben Nummer des Ban". in der Herr Alfred Kerr vom Leber zieht, der Verleger Paul Cassirer folgende Erklärung erläßt:

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maß.)

Die Studentenbewegung und die Sozialdemokratie. Die in Paris erscheinende Arbeiterzeitung" teilt folgende interessanten Einzelheiten über die Studentenbewegung in Petersburg mit: Fast in sämtlichen Hochschulen haben fich unter den Studierenden sozialdemokratische Händen der Sozialdemokraten, ausgenommen das Berginstitut und das Polytechnikum, wo die Sozialrevolutionäre das Uebergewicht haben. Der Kampf in den Hochschulen Peters­burgs wird von dem Soalitionsrat geleitet, in welchent sämtliche Hochschulen vertreten sind. Die liberalen( fadettischen) Studenten hielten sich anfangs abfeits oder bekämpften die Bewegung, endlich beschlossen sie aber, sich den Linken" an­aufchließen und erhielten auch Sih und Stimme in dem Roalitionsrat und dem Präsidium desselben. Die Stimmung unter den Studenten ist eine äußerst gehobene.

Die Studentenbewegung.

Abendsteung, die bei stark befestem Hause und überfüllten Tri­Petersburg, 1. März. Reichsduma. Jn der heutigen bünen eröffnet wurde und einen sehr erregten Verlauf nahm, ge­langten die Interpellationen über die Vorgänge an den och schulen zur Besprechung. Der Referent für die erste von der Rechten eingebrachten Resolution, Oftobrist Tenische to, machte die Professoren für den größten Teil der ungesetz­lichen Handlungen an den Universitäten verantwortlich, da sie

er den Instanzenweg beschreiten" zwingt mich, ihm auf das Nach dem amtlichen Wahlergebnis erhielten bei der Landtags- die für das Reich geltenden Universitätsgesetze und Statuten ver politische Gebiet au folgen und meine politi- erfabwahl für den am 9. Januar d. J. verstorbenen Landtagsabge- letzten. Er sprach sich für Annahme der Interpellationen ichen Freunde gewähren au lassen. ordneten Meyer( fons., 2. Minden ) der konservative Kandidat aus, da Enthüllungen auf diesem Gebiete nur denen gefährlich Paul Caffirer. Malermeister Bieneweg 484 Stimmen, der nationalliberale werden könnten, die die Jugend aufreizten, um sie für ihre eigenen Kandidat Conze 202 Stimmen. Lieneweg ist somit gewählt.

revolutionären Absichten zu mißbrauchen. Je eher der Jugend die Augen geöffnet würden, um so besser sei es für die Jugend wie für die Wohlfahrt und Würde des großen russischen Reiches. China . Gegen Rußland .

Der letzte Satz ist nicht recht verständlich. Er tann leicht so gedeutet werden, daß Herr Cassirer dem Herrn von Jagow, falls dieser seine Ansichten über die Bensur geändert hätte, nicht auf Ein Rekrutenschinder vor dem Oberkriegsgericht. das sogenannte politische Gebiet gefolgt wäre. Ein Gefreiter, dem feine Charge arg zu Stopfe gestiegen war, Uebrigens erhält dadurch, daß Herr Cassirer den sogenann ist der Gefreite Klippel bom britten Jägerregiment au Pferde in ben außergesellschaftlichen Annäherungsverfuch" als Colmar ( Elfaß). Er wedte eines Nachts, als er Stallpostendienst Petersburg, 2. März. Die Betersburger Telegraphenagentur eine politische Angelegenheit bezeichnet, dieser Versuch feineswegs batte, auf Befehl des den Stall rebidierenden Sergeanten, der den politische Bedeutung; er bleibt borerst eine reine Privatangelegen Stall nicht in Ordnung fand, die beiden vorigen Posten, Link und meldet aus Zolio: 1200 in Tolio lebende chinesische Calüble, damit sie das Versäumte nachholen sollten, mishandelte heit der Beteiligten. 2ie gewöhnlich findet jedoch auch diesmal die beiben aber mit einem Dedengurt und einem Bügelriemen, so Studenten haben beim chinesischen Botschafter Protest ein­wieder Herr v. Jagoin gute Freunde, die sofort, ohne die Dinge daß der Arzt zwei Tage später bei der Monatsrevision noch rotgelegt gegen die Schwäche der Regierung, welche durch ihre Nach gu kennen, feine Verteidigung übernehmen zu müssen glauben, und und blutunterlaufene Stellen auf Rüden und giebigkeit gegenüber Rußland die Nation erniedrige. swar in einer Weise, die geeignet ist, die ganze Sache für Herrn Arme feststellte. Das Kriegsgericht Colmar verurteilte ben Gefreiten Bum Bwed der antirussischen Propaganda in China und b. Jagow sehr blamabel zu gestalten. So schreibt z. B. die Post: deshalb zu 50 Tagen Gefängnis. Das Oberkriegsgericht in Europa find 18 000 Yen gesammelt worden.