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Gewerkschaftliches.

Großinduftrielle als Zwifchenhändler

für Streikbrechervermittelung.

Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter ließ nicht nur die, Blatt veröffentlicht einen Bericht des Amtstechnikers des ober­Streifenden im Stich, sondern proklamierte auch den Streifbruch. pfälzischen Marktfledens Bohenstrauß über eine periodische Be­Und was noch schlimmer ist, er forderte Arbeiter anderer Gruben fichtigung des Schulhauses in dem Pfarrdorf Bfrentsch bei Bohen­auf, auf Lutas in Arbeit zu treten! Wir konstatieren hier, daß die strauß. Der amtliche Bericht hat, unter Weglassung von unwesent Belegschaft Fragen der Organisation nicht erörtert hatte, also über lichen Dingen, folgenden Wortlaut: irgend eine Nichtanerkennung der Organisation nicht zu streiten Der Zufall hat uns einige sehr interessante Schriftstüde war. Es handelt sich darum um nadten Streifbruch des christlichen zugeweht, die beweisen, wie Großindustrielle den Streitbrecher Gewerkvereins, den nicht einmal die streifenden christlichen Ar­bermittelungsgeschäften gewissermaßen Zwischenhändlerdienste beiter guthießen. Sie streiften weiter mit, trotz der Erklärung ihrer Leisten. Die Berlin   Anhaltische Maschinenbau- Aktiengesell- Leitung. schaft scheint sich dieser edlen Aufgabe besonders zu widmen Inzwischen brach auch auf weiter unten genannten Gruben im und auch in Unternehmerkreisen als Helferin für die Streif- verein Hirsch- Dunderscher Richtung und dem christlichen Gewerk­Sauerland ein Streif aus, der gemeinschaftlich von dem Gewerk­brechervermittelung bekannt zu sein. berein eingeleitet wurde und heute noch geführt wird. Die be­In der Gasanstalt in Zwickau   bereitete sich eine Lohn- streifte Grubenverwaltung sucht nun Streifbrecher von auswärts bewegung vor. Die Direktion schrieb daher in ihrer Bedräng- heranzuziehen, so auch aus dem Ruhrbecken. Es bedurfte nur nis an die Berlin  - Anhaltische Maschinenbau  - Attiengesellschaft einer Mitteilung bezw. Kenntnisnahme von dem Vorhaben der in Berlin  : Sauerländischen Grubenverwaltung, um den Vorstand des Berg­arbeiterverbandes zu veranlassen, sofort folgenden Aufruf an die Bergarbeiter zu richten: " Zur Bergarbeiterbewegung! Bergarbeiterstreit.

Von Herrn Steuermann, dem jezigen Inhaber der Gas. anstalt Merane wird uns mitgeteilt, daß Sie ihm während des Streiks dort die Vermittelung von Arbeitskräften zugesagt haben. Wahrscheinlich fommen wir, da schon eine Lohnbewegung im Gange ist, in eine ähnliche Lage. Wir gestatten uns daher die Anfrage, ob auch wir Sie bitten dürften, uns vorübergeheud Hilfe zu leisten.

gegen.

Einem recht baldigen Bescheid sehen wir mit Spannung ent­Hochachtungsvoll Gasanstalt Zwidau. Darauf antwortete die Berlin  - Anhaltische Maschinenbau­Aktiengesellschaft:

" In Erledigung Ihres Schreibens vom 3. d. M. drahteten wir Ihnen soeben:

Unternehmer Heßberg  , Hamburg   19, Eimsbüttler Chauffee 41, stellt auf Wunsch jede gewünschte Arbeiterzahl. Wir haben ihn heute benachrichtigt. Bamag."

Die Firma Heiberg ist uns für Lieferung von Streifbrechern bekannt und hat mit Erfolg bei Gasarbeiterstreifs, speziell Ham­ burg  , Kiel  , Mailand   und Hildesheim   und an anderen Plägen mit Erfolg eingegriffen. Die Leute, welche Herr Heßberg   stellt, find für den Gasanstaltebetrieb recht geeignet.

Es wird uns freuen, Ihnen hiermit gedient zu haben. Hochachtungsvoll

Berlin  - Anhaltische Maschinenbau   A.-G." Jn ähnlicher Weise ist auch das Gaswerk München   an Bamag herangetreten, auch das ist an Heßberg   verwiesen worden. Berlin   und Umgegend.

Achtung!

"

Achtung! Auf den Erzbergwerken Sicilie" und" Sachtleben" in Meggen  ( Sauerland  ) sind am 1. Februar 97 Proz. der unter­irdisch beschäftigten Bergleute wegen Lohnforderungen in den Streit getreten. Der Streif wird von dem Hirsch- Dunderschen und christlichen Gewerkverein geführt.

Gewissenlose Agenten suchen für das Streifgebiet Arbeits­willige. Auch die Unternehmerfirma Wwe. Teilmann, Bochum  , bersucht, Arbeitswillige nach dort zu bringen.

Arbeiter, Gewerkschaftsgenossen! Zum Streifbrecher darf fich niemand hergeben. Wenn auch der chriftliche Gewerkverein beim Streik der Bergarbeiter auf Zeche Zutas" bei Dortmund  und in Oberbayern  , Hausham   und Penzberg  , seine Mitglieder zum Streifbruch verpflichtete, so wollen wir nicht gleiches mit gleichem vergelten. Sein ehrlicher Arbeiter darf sich zu dem schmußigen Handwerk eines Streitbrechers hergeben. Alle Anerbietungen müssen zurückgewiesen werden.

Hoch die Arbeiterehre, hoch die Solidarität! Der Vorstand des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands  ." Dieser Aufruf des Bergarbeiterverbandes zeugt von Klassen­ehre und Klaffengefühl, während die christliche Erklärung allzeit ein Dokument der Schande und des schwarzen Arbeiterverrates bilden wird. An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen!

bei Witten   i. 2. die gesamte Belegschaft von 160 Mann nicht Bergarbeiterstreik. Donnerstag früh ist auf Zeche Bergmann angefahren. Die Hauptursachen des Streits sind Lohndifferenzen.

Der Schuhmacherstreik in Weißenfels   ist nach Mitteilung bürgerlicher Depeschenbureaus beendet. Die Schiedskommission des Deutschen Schuhfabrikantenverbandes schlug zur Beilegung im beitszeit bezw. der 57stündigen Wochenarbeitszeit mit Lohnausgleich für die Zeitlohnarbeiter und eine 25prozentige Erhöhung der Ueber­stundenlöhne vor. Die Fabrikanten stimmten diesem Vorschlage zu. Der Gewerkverein der Deutschen Schuhfabrikarbeiter, der 1000 Mit­glieder zählt, beschloß, diesen Vergleich anzunehmen und am Montag die Arbeit wieder aufzunehmen. Der Zentralverband der Schuhmacher hat gestern nachmittag nach denselben Nachrichten ebenfalls beschlossen, dem Einigungsvorschlag der Schiedskommission zuzustimmen und die Arbeit am Montag wieder aufzunehmen. Da­mit ist der Schuhfabrikarbeiterstreit durch Vergleich beendet.

Eine Lohnbewegung der Schilderanmacher wurde am Mitt­woch durch eine start besuchte Versammlung der Arbeiter dieser Branche beschlossen. Nach einer vom Transportarbeiterverband Schuhmacherstreit die sofortige Einführung der 9½stündigen Ar­veranstalteten Erhebung sind als Schilderanmacher beziehungs­weise Helfer 140-160 Personen beschäftigt, von denen etwa 120 organisiert sind. Die Lohn- und Arbeitsverhältnisse sind sehr ver­schieden. Bei den Anmachern schwanken die Stundenlöhne zwischen 45-75 Pf. und die Wochenlöhne zwischen 28 und 40 M. Am meisten kommen Stundenlöhne von 60 Pf. und Wochenlöhne von 30 M. vor. Bei den Helfern bewegen sich die Stundenlöhne von 45-55 Pf., die Wochenlöhne von 18-27 w. Ueberstunden werden häufig gemacht, aber nur einem Teil der Arbeiter mit einem Bu­schlag bergütet. Das Ziel der Lohnbewegung ist einheitliche Gestaltung der Löhne durch Abschluß eines Tarifvertrages. Ein von der Organisation aufgestellter Vertragsentwurf ist den Unter­nehmern zugestellt worden. In der Hauptsache wird gefordert: neunstündige Arbeitszeit, ein Mindestſtundenlohn von 65 Pf. für selbständige Anmacher und 55 Pf. für Helfer. Bei Aushilfs­arbeiten soll ein Zuschlag von 5 Pf. pro Stunde gewährt wer­den. Ueberstunden, wenn solche notwendig find, sollen mit 25 Proz., Nacht- und Sonntagsarbeit mit 100 Proz. Aufschlag bezahlt wer­den. Bei auswärtigen Arbeiten soll ein Zuschlag von 2 M. pro Tag, wenn Uebernachten notwendig ist, 4,50 M. bezahlt werden. Wenn Arbeiter aussehen sollen, muß es ihnen am Tage vorher gefagt werden. Angefangene Arbeitstage sind nicht durch Aussehen zu unterbrechen, sondern müssen voll bezahlt werden. Etagen arbeiten auf Leitern dürfen nur bis zur Fußbodenhöhe der dritten Stage verlangt werden. Darüber hinaus sind Rüstungen zu stellen. Der Tarif soll auf zwei Jahre abgeschlossen werden. Bei Zustellung des Tarifs sind die Unternehmer ersucht wor den, sich bis Sonnabend, den 4. März, über Annahme oder Ab­lehnung desselben zu entscheiden. In den Betrieben, wo der Tarif nicht bewilligt werden sollte, wird am Sonnabendabend die Arbeit niedergelegt. Vom Montag ab beginnt die Streikkontrolle durch den Transportarbeiterverband.

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Deutfches Reich.

Zwei Aufrufe.

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Die Grundmauern sind sehr feucht, da der Fußboden zirka 80 Zentimeter tiefer als die vorbeiführende Straße liegt. Ab­hilfe ist nicht möglich, bezw. nur durch Neubau zu erreichen. Die Ost, West- und Nordseite des Mauerwerkes zeigt bis zur Höhe von einem Meter über dem Fußboden feuchte und naffe Stellen. Das Ziegeldach ist nicht schneedicht und kann bei Schnee­stürmen der Dachraum faum bewohnt werden, trotzdem die Schlafräume auf dem Dachboden liegen. Das Dach ist einzu­latten, mit Dachpappe zu unterlegen und als Doppeldach einzu­decken. Dachrinne, Abfallrohr sind teilweise undicht und nachzusehen. Blizableiter ist keiner vorhanden, obwohl vor zirka 6 Jahren der Bliz im Schulhause einschlug. Ein Blikableiter ist dringend nötig.

Eine Wasserversorgung ist nicht vorhanden, ebenso kein Brunnen und keinerlei Bezugsrecht. Die Anlage eines Pump­brunnens ist notwendig.

Entwässerung fehlt. Küchenausguß ist vorhanden, jedoch ver­stopft. Derselbe ist zu reinigen. Im Hausgang ist noch Ziegel­pflaster. Dieses ist mit Zementanstrich zu überziehen, weil sonst die Feuchtigkeit im Erdgeschoß sich noch mehr vergrößert.

Schulaborte find nur zwei vorhanden, von denen der eine zugleich Pizraum ist. Die Größe ist 2 x 1,70 x 1,00. Die Ab­leitung, sowie eine Dunstrohrleitung fehlt ganz. Die ganze Piz einrichtung ist eine Blechrinne im Abort der Schulkinder, der von beiden Geschlechtern benützt wird.

Im Schlafzimmer ist ein Teil der Decke locker. Diese ist zu erneuern. Die Türen schließen schlecht. Der Küchenherd ist ganz schlecht und wäre durch einen neuen Herd zu ersehen.

Ms größter Mangel muß das Fehlen einer Waschgelegenheit bezeichnet werden. Eine solche könnte bei Gelegenheit des Aus­baues der Aborte leicht geschaffen werden. Pfrentsch  , den 5. Dez. 1910.

gez. Windschiegel.

Anerkannt gez. Wartbigler, Lehrer.

Dieser Zustand des Dorfschulhauses zu Pfrentsch   ist typisch für die ländlichen Schulhäuser der vom Zentrum beherrschten schwarzen Oberpfalz  . Der biedere Schullehrer Wartbigler muß zweifellos eine gute Natur besigen und wetterfest sein, wenn er es in seiner Schlafkammer, die sich auf dem Dachboden befindet, wo zudem noch das Dach nicht schneedicht ist, aushalten kann.

Diese amtlich festgestellten Mängel sind von der Gemeinde nicht abgestellt worden; die schwarze Gemeindeverwaltung lehnte das ab. Hingegen wurde von dieser Gemeinde kürzlich beschlossen, freiwillig zum Neubau einer Ortskapelle 3000 M. beizusteuern.

Letzte Nachrichten.

Lärmszenen im englischen Unterhaus. ein Amendement, das sich zwar für eine Reform des Oberhauses London  , 2. März.( W. T. B.) Austen Chamberlain   beantragte wissen will, und erklärt, die Regierungsvorlage biete keine Siche­ausspricht, aber seine Unabhängigkeit als Zweite Kammer erhalten rung dagegen, daß die schwerwiegenden Veränderungen ohne die Unionisten stellten der Regierung die dringende Notwendigkeit vor, Zustimmung des Volkes zum Gesez würden. Die Sprecher der Unionisten stellten der Regierung die dringende Notwendigkeit vor,

zu einer dauernden Regelung der Beziehungen der beiden Häuser zueinander zu gelangen. Das könne nur durch die Annahme eines Achtung, Schuhmacher! Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Blanes erreicht werden, der sowohl von der Regierung wie von der Schuhfabrik von Greve u. Sauer zu Wurzen   in Sachsen   befinden Opposition unterstützt werde. Die Neden der Ministeriellen deuteten sich seit dem 6. Februar im Lohnkampf. Von seiten der Firma darauf hin, daß sich die Regierung weigern wird, einen Kompromiß wurde sämtlichen organisierten Kollegen und Kolleginnen wegen Einreichung einer Lohnforderung gekündigt. Die Firma versucht in Erwägung zu ziehen und entschlossen ist, mit der Betobill weiter nun Leute anzuwerben durch einen oder mehrere Agenten, welche borzugehen. Asquith   erklärte heute, die Bevölkerung habe sich speziell auf den Herbergen ihr Wesen treiben. Ein Nichtorgani- wiederholt in unzweideutiger Weise dafür ausgesprochen. fierter, welcher arbeitslos war, hat von einer fremden Person das Fahrgeld erhalten, um den ausständigen Kollegen in den Rüden zu fallen. Wir bitten alle Kollegen, erst Erkundigungen bei der Orts­verwaltung einzuziehen, bevor sie nach Wurzen   Arbeit annehmen. Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck vorstehender Notiz gebeten. Die Ortsverwaltung der Schuhmacher. Wurzen  , Bürgergarten.

Husland.

Die Aussperrungen in Dänemark  .

Zu einer lebhaften Szene kam es, als Balfour   erklärte, die Regierung beabsichtige, in der Zeit zwischen der Annahme des Veto gefeßes und der Einführung ihres Reformplanes die größte kon ftitutionelle Umwälzung zur Annahme zu bringen, die das Land je gesehen habe, nämlich Homerule. Die Regierung beabsichtige, Homerule dem Lande durch einen Betrug aufzuerlegen. Das Wort Betrug wurde mit dem lauten, immer wiederholten Zuruf zurüc nehmen" von seiten der Ministeriellen und Nationalisten auf­genommen. Balfour   versuchte weiter zu reden, aber der Lärm ver. stärkte sich, der Liberale Dalzial fragte den Sprecher, ob es in der Ordnung sei, das Wort Bezug mit Bezug auf Persönlichkeiten oder politische Parteien anzuwenden. Der Sprecher erwiderte, wenn es mit Bezug auf Persönlichkeiten angewendet wird, ist es sicher gegen die Ordnung, wenn es aber auf eine Partei angewendet wird, so sehe ich keinen Einwand.( Gelächter.) Balfour   sette dann seine Rede fort mit der Erklärung, daß er das Wort Betrug nicht zurück­nehmen wolle.

Die Verhandlungen über die gewerkschaftlichen Konflikte in Dänemart haben in ihrem weiteren Verlauf zu einer Einigung der Parteibertreter für das Klempnergewerbe geführt, so daß hier, wenn die Parteien selbst die Vorschläge gutheißen, die Beendis Die Einigungsverhandlungen im Leipziger   Kürschner- gung des Stampfes zu erwarten ist. Für die Schneider in den Provinzorten ist ein neuer Tarifvertrag zustande gekommen, der gewerbe find gescheitert. 5 bis 7 Prog. Lohnerhöhung sowie eine Einschränkung der Lohn In den am Donnerstag vor dem Leipziger Gewerbe- tlasseneinteilung bietet. Ausgesperrt wurden am Montag in gericht stattgefundenen Einigungsverhandlungen fam es zu feiner Kopenhagen   sowohl wie im ganzen Lande die Arbeiter der Verständigung zwischen Arbeitervertretern und Unternehmerver- Säge und Hobelwerke, nachdem die langwierigen Ver Die Wahlen in Rumänien  . tretern. In den Verhandlungen am 21. Februar hatten sich die handlungen für diese Arbeitergruppe endgültig gescheitert waren. Unternehmer erboten, einen neuen Tarifvertrag abzuschließen. Die Am Dienstag folgte darauf die allgemeine Aussperrung der Bukarest  , 2. März. Bei den gestrigen Wahlen zur Abge= Kürschner forderten nun, daß die Hilfsarbeiter und Arbeiterinnen Elettriter in den Installationsgeschäften, deren ordnetenkammer aus dem ersten Distriktswahlkollegium in dem neuen Tarifvertrag mit bedacht werden sollen, damit deren Löhne die Unternehmer herabfegen wollen. Für die Arbeiter der wurden 56 Ronservative, sieben konservative Demo unhaltbare Lohn- und Arbeitsverhältnisse aufgebessert werden. Die Kiesgruben war Ende voriger Woche ein Uebereinkommen erzielt traten und sechs Liberale gewählt. Sieben Stichwahlen Unternehmer weigerten sich ganz entschieden, dieser Forderung worden, das teils ein, teils atvei Jahre gelten sollte und durch das sind erforderlich. stattzugeben und so scheiterten denn die Verhandlungen an den die Lohnherabsetzungen, die man den Arbeitern aufzwingen wollte, Bergarbeiterausstand. Unternehmern, die den Kampf frivol vom Zaune gebrochen haben. rückgängig gemacht waren. Jetzt verlangen die Unternehmer plöglich Annen( Westfalen  ), 2. März.( W. T. B.) Auf der Zeche Berg­Zuzug ist weiterhin fernzuhalten. einen fünfjährigen Tarifvertrag und überdies wollen sie einseitig für mann ist heute der größte Teil der Belegschaft wegen Lohnstreitig sich das Recht haben, den Tarif jederzeit fündigen zu fönnen. Sie feiten in den Ausstand getreten. Am Nachmittag fand eine Beleg begründen diese unverschämte Forderung damit, daß eine Erhöhung des Am 28. November vorigen Jahres legte die Belegschaft der Gütertarifs der Staatsbahnen zu erwarten ist, wodurch die Rentabilität fchaftsversammlung statt, deren Ergebnis noch nicht bekannt ist. Zeche Lukas bei Dortmund  , infolge unerhörter und unwürdiger ihres Geschäfts bedroht würde. Die Arbeiter sollen also dafür büßen, Vier Personen ertrunken. Behandlung der Arbeiter durch die Zeche, die Arbeit nieder. Wurden daß man in Dänemark  , und zwar zugunsten des Militarismus, den Schanzenkrug, 2. März.( W. T. B.) Auf der Rückfahrt bon doch allein an zwei Tagen 312,50 M. an Strafen verhängt und fast Eisenbahntransport und Verkehr wieder einmal verteuern will. Die dem Obererfakgeschäft in Tilsit   sind auf der Memel   vier Personen ausschließlich für Verfehlungen für die der Zechenverwaltung bezw. 3immerer Dänemarks   sollen am 6. März ausgesperrt werden ertrunken. Das Boot schlug beim Abstoßen der im Fluß treibenden den Angestellten nicht den Arbeitern die Schuld aufgebürdet und eine weitere Aussperrung haben die Eisenindustriellen werden muß. Diese Bestrafungen brachen die Geduld der Ar- befchloffen gegenüber sämtlichen Mitgliedern des Arbeitsmanns. Eisschollen um. Von den fünf Insassen konnte sich nur der eine beiter. Sie legten plöblich die Arbeit nieder. Wenn nun auch, die verbandes. Die zum letzten Montag angekündigte Aussperrung in retten. Belegschaft nicht die Organisationen vorher von dem Streit ver- den Metallwarenfabriten ist vorläufig 14 Tage hinaus­ständigt hatten, so haben doch der alte Bergarbeiterverband, der geschoben worden, nachdem eine der Fabriken, wo die Metalldrücker Gewerkverein H.-D. Richtung und die Polnische Berufsvereinigung streiften, die Forderungen bewilligte und die Drücker die Arbeit die Leitung des Streits in die Hand genommen, die Verhandlungen wieder aufgenommen haben. geführt, bezw. ihre Mitglieder unterstützt. Nach 8tägiger Dauer wurde der Streit auf Grund der Zusagen der Ortsverwaltung be­endet. Der Gewerkverein christlicher Bergarbeiter lehnte, troßdem auch christliche Arbeiter am Streit beteiligt waren, eine Mit wirtung am Streit ab. Die Begründung hierfür legte der chrift. liche Gewerkverein in folgender Erklärung bezw. Aufruf nieder: 1. Die Belegschaftsmitglieder, welche dem Gewerkverein an­gehören, haben fich den Bestimmungen des Statuts und des Streifreglements entsprechend zu verhalten. Selbige bestimmen, daß die statutarische Streitunterstüßung nur den Mitglieder ge­zahlt werden kann, welche mit Genehmigung des Zentralvor­standes in den Streit eintreten.

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2. Der Zentralvorstand gibt zu dem Streit auf Beche Lukas feine Genehmigung, weil die Belegschaft unter Disziplinbruch in der Streit eingetreten ist.

3. Wir fordern die Einzelmitglieder des Gewerkvereins, die mit in den Streit eingetreten sind, auf, unverzüglich die Arbeit wieder aufzunehmen. Wer nicht sofort die Arbeit wieder auf­nimmt, wird aus dem Gewerkverein ausgeschlossen.

Achtung Fliesenleger! Die Firma Villeroy u. Boch, Ver­treter Gerson- Schmidt, in Mailand   sucht in deutschen   Zeitungen Fliesenleger nach Italien  . Um die Fliesenleger vor Schaden zu bewahren, sei mitgeteilt, daß über die Firma von der Arbeits­tammer in Mailand   wegen Maßregelung des Vertrauensmannes der deutschen   Kollegen und eines weiteren Fliesenlegers die Sperre berhängt ist. Man hüte sich deshalb, Arbeitsangebote nach Mailand  anzunehmen, zumal, da das Geld zur Rückreise kaum zu ver­dienen ist.

Der Ausstand der graphischen Arbeiterschaft zu Sofia   in Bulgarien   ist am 5. Februar erfolglos beendet worden. Der Ausstand dauerte 70 Tage und verursachte 41 000 Frs. Kosten. Der Abbrud, mußte wegen Mangel an Geldmitteln erfolgen.

Soziales.

Wiederaufnahme der Arbeit.

Paris  , 2. März.( W. T. B.) Die Erdarbeiter von Bigneur nahmen die Arbeit wieder auf, doch erklärten sie, von neuem in den Ausstand zu treten, falls ihnen bis Montag keine Lohnerhöhungen gewährt würden.

Die finanzielle Oberhoheit der Vereinigten Staaten  . Washington  , 1. März. Das Senatskomitee für die Auswärtigen Angelegenheiten hat über den Finanzvertrag mit Honduras  einen günstigen Bericht abgestattet. Dem Vernehmen nach wird dies der erste einer Reihe ähnlicher Verträge zwischen den Vereinigten Staaten   und den Ländern von Zentral- und Südamerika  sein, zum Zweck, deren Finanzen wieder in Ordnung zu bringen und dadurch den europäischen   Regierungen den Vor­wand zu Einmischungen in die Angelegenheiten der amerikanischen   Republiken zu nehmen.

Mißglücktes Bombenattentat.

Ralfutta, 2. März.( W. T. B.) Ein junger Bengalese hat heute nachmittag mitten in Kalkutta   auf das Automobil von Ein bayerisches Volksschulhaus. Cowley, einem Ingenieur im Departement der öffentlichen Ar­Nicht besser als in den ostelbischen Junkerparadiesen ist es mit beiten von Bengalen, eine in Jute eingewidelte Bombe geschleudert. den ländlichen Schulhäusern in großen Teilen des Südens, ins- Das Wurfgeschoß kam jedoch nicht zur Explosion. Man glaubt, das besondere in den schwarzen Zentrumsdomänen bestellt. Ein Bei- Attentat war gegen ein Mitglied des Kriminaluntersuchungs­spiel ländlicher Schulhausmijere gibt die letzte Nummer der in departements beabsichtigt, das ein ähnliches Automobil benutzt. Der Würzburg   erscheinenden Freien bayerischen Schulzeitung". Das junge Bengalese wurde verhaftet.

4. Der Zentralvorstand des Gewerkvereins erkennt die von anderen Organisationen über Zeche Lutas verhängte Sperre nicht an und stellt es den Gewerkvereinsmitgliedern frei, dort Arbeit aufzunehmen. Der Gewerkverein wird seine Mitglieder, die auf Beche Lutas arbeiten, gegen Uebergriffe zu schützen wissen." Verantw. Redakt.: Carl Wermuth, Berlin  - Rigdorf. Inserate verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.