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Gewerkschaftliches.

Die belgische Arbeiterdelegation,

Bon 1913 ab 80 Pf. Den obligatorischen Arbeitsnachweis haben! Die Singer Co. Nähmaschinen- Aktiengesellschaft, Filiale Nürn  die Unternehmer rundweg abgelehnt. Es ist also, wie der Referent berg  , hat ca. 30 Angestellte ausgesperrt, die mit dem Verkauf von betonte, durch die erneuten Verhandlungen nichts erreicht worden. Nähmaschinen und dem Inkasso der Teilzahlungen beschäftigt Eine Konferenz der Vertrauensmänner hat sich auf den Stand- werden, weil die Angestellten eine Aufbesserung des geringen die sich in Berlin   eine Woche dem Studium der deutschen   punkt gestellt, daß an einen Tarifabschluß zu den von den Unter- wöchentlichen Figums um 3 M. forderten. Vermittelungsversuche Partei- und Gewerkschaftsbewegung widmete, hat nun den nehmern gestellten Bedingungen gar nicht zu denken ist, daß aber der Organisation und des Kaufmannsgerichts Nürnberg blieben auch die gegenwärtige Zeit für eine allgemeine Lohnbewegung unbeantwortet. Darauf haben die zuständigen Gewerkschafts­deutschen Boden verlassen, um sich nach der Heimat zu be- nicht als günstig angesehen werden kann. Es sei deshalb am besten, fartelle von Nürnberg- Fürth und Umgebung auf Antrag des Zen­geben. Die belgischen Gewerkschaften hatten 23 Vertreter, den Zustand der Tariflosigkeit beizubehalten, aber in den Werk- tralverbandes der Handlungsgehilfen für ihr Gebiet den Boykott Sie Partei 4 Vertreter entsandt. stätten, wo es angebracht erscheint, für eine Verbesserung der Ar- über die Singer Co. verhängt. Deutschland   wurde in letzter Zeit vielfach von Studien- beitsverhältnisse zu sorgen. Auf diesen Standpunkt stellten sich Die Firma sucht jetzt Arbeitswillige, die sie aber in Nürnberg  fommissionen aus dem Auslande besucht. Besonders aus im allgemeinen auch die Diskussionsredner. Folgende von den und Umgebung nicht findet; sie wird sich deshalb vielleicht nach England famen wiederholt Delegationen, die sich aber weniger Vertrauensmännern vorgeschlagene Resolution wurde einstimmig auswärts twenden. Bor Buzug wird gewarnt! Insbesondere werden die Angestellten der Singer Co. außerhalb Nürnbergs   ersucht, sich dem Studium der Arbeiterbewegung widmeten, sondern Die Versammlung lehnt die Zugeständnisse der Unternehmer nicht unter irgendwelchen Vorspiegelungen nach Nürnberg   oder Material für den in England entbrannten Kampf um Schutz-( 73 Pf. Stundenlohn und 50stündige Arbeitszeit) ab und ber- Umgebung schiden zu lassen. zoll oder Freihandelszoll sammelten. zichtet unter diesen Umständen auf den Ab­schluß eines Zarifvertrages.

Die belgische Delegation suchte nur die Art der Arbeiter­organisationen und deren Einrichtungen zu erforschen und sie wandte sich zu diesem Zwecke an die richtige Adresse: an die deutschen   Zentralverbände und an die sozialdemokratische Partei.

angenommen:

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Achtung, Tapezierer!

Die Ledermöbelfabrit von Weigt, Friedrichstraße 16, ist wegen Lohndifferenzen gesperrt. Die Ortsverwaltung.

Die Bewegung beschränkt sich vorläufig auf Nürnberg  - Fürth  Erlangen   und Umgebung; sollte eine weitere Ausdehnung erforder­lich werden, so wird dies durch die Arbeiterpresse bekannt gemacht. Zentralverband der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutschlands  , Siz Hamburg.

Husland.

Letzte Nachrichten.

Am Montag, den 27. Februar, wurde das Berliner   Ge­Ein Artistenstreik in Paris  . werkschaftshaus besichtigt die Herberge, die Versammlungs- Die Schilderanmacher und Helfer haben am Montagmorgen Jm Varietétheater Casino de Paris   traten am Sonntag furz fäle, die Bureaus der Generalkommission, das Arbeiter- den angekündigten Streit dort begonnen, wo die Tarifverträge vor Beginn der Vorstellung die Musiker und Artisten in den Aus­sekretariat und die Gewerkschaftsschule. Der Abend diente nicht unterzeichnet worden sind. Gine große Ausdehnung hat der stand, weil sie schon seit einigen Tagen feine Gage erhalten hatten. Streit nicht erfahren, denn bereits haben 46 Firmen, die zusammen als das Publikum den Grund des Ausstandes erfuhr, verlangte es einem geselligen Beisammensein. 84 Schilderanmacher und Helfer beschäftigen, den Tarif anerkannt Am Dienstag wurde die Zentralverwaltung des Holz- und weitere Verhandlungen sind im Gange, so daß die Zahl der lärmend das Eintrittsgeld zurück. Da der Direktor dem Verlangen arbeiterverbandes und die der Lokalverwaltung besichtigt, jenigen, die im Besike einer Arbeitsberechtigungstarte sind, sich nicht nachkam, zerstörte die Menge einen Teil der Einrichtung. Biele wobei ein Angestellter über die Arbeitsvermittelung, Aus- heute, Dienstagmorgen, noch erhöht haben wird. Gestern handelte elektrische Leuchter. Schließlich schritt die Polizei ein; es gelang ihr trugen sogar verschiedene Gegenstände weg, wie Blumentöpfe und zahlung der Unterstüßungen usw. ein kurzes Referat hielt. es sich noch um 18 Firmen, die zusammen etwa 50 Mann beschäf: erst nach heftigem Handgemenge und nach Vornahme mehrerer Ver­Am Nachmittag wurden die Heymannsche Bibliothek und tigen. Die Firmen, bei denen Anmacher zurzeit nicht beschäftigt ein Jugendheim besichtigt. Abends 8 Uhr hielt Genosse werden, kommen für die gegenwärtige Bewegung nicht in Betracht. haftungen  , den Saal zu räumen. Regien einen Vortrag über: Grundlagen und Entwicke- Mit dem Verein Berliner Metallwarenfabrikanten", dem die lung der deutschen   Gewerkschaftsbewegung. Die Diskussion meisten Unternehmer angeschlossen sind, hofft man zu einem be­und Fragestellung durch unsere belgischen Genossen war eine friedigenden Uebereinkommen zu gelangen. so ausgiebige, daß sie bis 12 Uhr nachts dauerte. Das Ministerium Monis vor der Kammer. Achtung, Dachdecker Berlins   und der Umgegend! Mittwoch früh 9 Uhr wurde der Zentralarbeitsnachweis Paris  , 6. März.( W. T. B.) Fortsetzung der Kammerdebatte. besichtigt. Nachdem gings zum Gebäude der Lokalverwaltung straße 155, dauert unverändert fort, weil Herr Althaus sich bis die Wahlreform gebeten hatte, ergriff Ministerpräsident Monis Die Sperre über Dachdeckermeister Georg Althaus  , Acer  : Nachdem noch Charles Benoist   um eine bestimmte Erklärung über des Metallarbeiterverbandes. Der Vorsitzende Cohen legte zum heutigen Tage noch nicht bereit erklärt hat, den Tarifvertrag die Wahlreform gebeten hatte, ergriff Ministerpräsident Monis hier unseren belgischen Freunden in instruktiver Weise die für das Dachdeckergewerbe bei den Arbeiten auf der Anstalt in das Wort. Er führte aus, er wünsche jede zweideutige Auffaffung inneren Einrichtungen der Organisation und ihre Tätigkeit Buch für sich als rechtsverbindlich anzuerkennen. dar. Eine ausgiebige Diskussion und Fragestellung und ein Die Bauverwaltung von Buch war durch ein Schreiben vom Rundgang durch die Bureaus und den Druckereibetrieb 6. Dezember 1910 von den Gründen, die zur Arbeitseinstellung in dauerte bis kurz vor 3 Uhr nachmittags. Von hier gings in Buch und zur Verhängung der Sperre über Herrn Althaus Eile nach der Arbeiterwohlfahrtsausstellung in Char- Beranlassung gaben, unterrichtet worden. Am 15. Januar ging lottenburg, die von den belgischen Genossen mit großem auf jenes Schreiben folgende Antwort ein: Interesse besichtigt wurde. Die Teilnahme an einer Ber­Buch, den 13. Januar 1911. Herrn Karl Görniz trauensmännerversammlung des Metallarbeiterverbandes be­Rigdorf b. Berlin  . schloß den Tag. Auf das nach hier gerichtete Schreiben vom 6. 12. 10 wird Ihnen auf Veranlassung der Hochbaudeputation Berlin   ergebenst erwidert, daß nach den erhobenen Feststellungen ein Grund zu weiteren Schritten in dieser Angelegenheit diesseits nicht vor liegt, da ein Verschulden des Unternehmers gegen die diesseitigen Bestimmungen nicht festgestellt ist. Knopf, Magistratsbaurat.

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über die Politik der Regierung zu zerstreuen. Die Tatsache, daß die frühere Regierung nach einem Siege demissioniert habe, habe einige Verwirrung hervorgerufen. Eine Krise von dieser Art gebe teine genauen Fingerzeige. Er fügte hinzu: Die republikanische Mehrheit liegt zwischen denen, die unsere Institutionen haffen( der Ministerpräsident

zeigt auf die Nechte) und denen, die die Gewalt wollen( er deutet auf die äußerste Linke.)( Bewegung.) Der Ministerpräsident erklärte weiter, er werde die entlaffenen Eisenbahner wieder einstellen, indem er die Der Donnerstag galt dem Besuch der Parteiinstitutionen. Gefühle der Menschlichkeit mit der Sorge um das nationale Wohl Mit der Besichtigung der Parteischule wurde der Anfang ge­verbinden wolle, und werde im Senat die Steuerreform zur Erledi­macht. Hierauf folgte ein Besuch beim Parteivorstand, wo­gung bringen. Er betonte schließlich, daß er mit der Beratung der selbst Genosse Pfannkuch die belgischen Genossen im Wahlreform auf der Grundlage des in der Kommission der Depu Namen des Vorstandes begrüßte. Darauf hielt Genosse tiertenkammer ausgearbeiteten Entwurfs einverstanden sei. Da Ebert ein kurzes Referat über unsere Parteiorganisation. Briand   das Vertrauen der Kammer verloren habe, so könne man Ein Rundgang durch das Vorwärts"-Gebäude, durch das schulden des Unternehmers nicht vorliegt, wiffen wir allerdings wie er. Nach einer Antwort von Charles Benoist   wurde die Dis. Wie die diesseitigen Bestimmungen lauten, wonach ein Ver- dem neuen Kabinett nicht vorwerfen, es habe dasselbe Programm Parteiarchiv, Pressebureau, die Vorwärts"-Redaktion und leider nicht. Das aber wissen wir, daß die erhobenen Fest- fussion geschlossen. Die Regierung nahm die Tagesordnung Chau. Druckerei folgte dem. Für den Abend war ein Referat des stellungen höchst einseitig gemacht worden sind, und daß Herr temps an und billigte dessen Erklärung, daß er das Vertrauen Genossen Kautsky über: Die politische Arbeiterbewegung Althaus den Tarifvertrag noch niemals innegehalten hat. An in Deutschland   vorgesehen. Kautsky   fonnte wegen persön- die Organisation hat sich die Hochbaudeputation bei der Fest- habe, die Regierung werde die Vereinigung der Republikaner sichern ficher Unpäßlichkeit den Vortrag nicht halten, er hatte jedoch stellung nicht gewendet, sondern hat den Obermeister aufgefordert, durch die Verwirklichung kirchlicher, demokratischer und sozialer Res diesen Vortrag in ein Erposé in französischer Sprache schrift- fein Gutachten darüber schriftlich abzugeben, ob bei Arbeiten in formen.( Siehe auch Artikel, 2. Seite Hauptblatt.) lich niedergelegt und ließ es den Belgiern überreichen; der Buch der Berliner   Arbeitgeber berechtigt ist, niedrigere Stunden­Rußlands Finanzen. Vortrag hat somit für unsere belgischen Freunde bleibenden Löhne zu bezahlen, als wie sie im Tarif festgesetzt sind. Der Herr Obermeister hat leider sein Gutachten dahingehend abgegeben, daß Petersburg, 6. März. In seiner Etatsrede in der Reichsduma der Arbeitgeber in diesem Fall berechtigt wäre, niedrigere wies der Finanzminister darauf hin, daß der freie Barbestand Ruß­Böhne bezahlen zu dürfen. Mehr Kenntnis des Tarifvertrages lands zurzeit 325 bis 330 Millionen Rubel betrage. Vor dem hätte man vom Obermeister allerdings erwartet. Der Herr Ober- Kriegsjahre sei ein Barbestand von 381 Millionen Rubel vorhanden meister hat offenbar noch an die Zeiten von vor 15 bis 20 Jahren gewesen, an deffen Stelle 1906 ein Defizit von 158 Millionen Rubel gedacht, wo im Dachdeckergewerbe noch kein Tarifvertrag bestand. getreten sei. Dieser freie Geldbestand müsse als Hilfsquelle in Dieser Auffassung steht aber die Entscheidung fchweren Zeiten des Staatslebens dienen und einer Bergrößerung von ihr in diesen Fällen entschieden worden: Bei Arbeiten in Jahre seine Schulden um drei Milliarden vermehrt habe, müsse bis der Schlichtungstommission gegenüber! Stets ist der Staatsschulden vorbeugen. Der Staat, der im Verlaufe dreier liner tarifmäßigen Lohn zu bezahlen. Buch hat der Berliner   Arbeitgeber auch den Ber  - zum äußersten sich weiterer Anleihen enthalten. Zentralverband der Dachdecker.

Wert.

Am Freitag teilte sich die Delegation zu verschiedenem Tun. Die Metallarbeiter besichtigten den Betrieb der Allge­meinen Elektrizitätsgesellschaft, die Textilarbeiter besuchten den Zentralvorstand des Textilarbeiterverbandes, der Nest der Teilnehmer wanderte nach dem Zentralfriedhof in Friedrichsfelde   und legte dort Kränze am Grabe des ber storbenen Genossen Singer nieder.

Der größere Teil der Delegation fuhr über Leipzig  heim, um dort besonders die Einrichtungen der Konsum­genossenschaft zu studieren, während die anderen Genossen direkt die Heimfahrt nach Belgien   antraten.

Deutfches Reich.

Holzarbeiterausstand in Breslau  . Montag baben 2000 Golzarbeiter die Arbeit niedergelegt, nach dem eine Mitgliederversammlung des deutschen   Holzarbeiterverbandes mit 1087 gegen 150 Stimmen die Vorschläge des Berliner   Schieds. Einverständnis mit der Zentralleitung des Holzarbeiterverbandes, die gerichts abgelehnt hatte. Die Arbeitsniederlegung geschah nicht im den Mitgliedern allgemein empfohlen hatte, die Arbeit nirgends ein austellen, da das die gegenwärtig noch fortgeführten zentralen Ber­handlungen störe und beeinträchtige.

Ein riesiges Arbeitspensum haben unsere belgischen Freunde in diesen wenigen Tagen erledigt! Sie haben sich förperlichen und geistigen Anstrengungen unterziehen müssen, die wirklich überaus hohe Anforderungen an den Menschen stellten. Ihre Wißbegierde, ihre Fragestellungen und ihr Eindringen in alle Details der inneren Verwaltung und der Organisation unserer Arbeiterbewegung hat oft unsere Be­wunderung erregt. An feine Zeit gebunden fühlten sie sich, immer wieder erkundigten sie sich nach Einzelheiten und Bargten nach der Auskunfterteilung oft nicht mit dem Lob über die straffe politische und gewerkschaftliche Organisation Einigung im Rürschnergewerbe. Die Verhandlungen mit den in Deutschland  , das unsere Genossen zurückgaben mit dem Arbeitgebern der Rauchtvarenzurichtereibetriebe für Hamburg   fan­Wunsche, sie möchten die gesammelten guten Eindrücke aus den am Sonntag statt und wurden von den Arbeitnehmern am der deutschen   Arbeiterbewegung auf die belgische Organi- Montag angenommen. Heute, Dienstag, wird die Arbeit fation übertragen und für eine durchaus bewährte Bentrali- für Hamburg   in vollem Umfange aufgenommen.

sation in ihrer Heimat wirken. Schier übermenschlich war Die Bergarbeiter in den Braunkohlenrebieren 8eit, die Tätigkeit des Genossen de Man, der in nie versiegender weißenfels, Naumburg  , Altenburg   und Borna  Bereitwilligkeit seinen Genossen die deutschen   Reden, An- find in eine Lohnbewegung eingetreten. Die Hauptforderungen be sprachen und Erklärungen ins Französische   und ins Blämische stehen in achtstündiger Arbeitsschicht und Lohnerhöhungen. Die übersetzte; ihm wurde hierin in etwas durch den Genossen Entscheidung wird erst im April fallen. Fischer, Redakteur vom Brüsseler   Parteiblatt, sekundiert.

So werden denn auch unsere deutschen   Genossen, denen es bergönnt war, unsere belgischen Freunde zu bewirten und zu führen, jener schönen Tage lange gedenken, es war uns eine besondere Freude, mit diesen geistig so beweglichen, ge­sellschaftlich so umgänglichen Menschen die internationalen Freundschaftsbande enger zu knüpfen. Die Arbeiterorganisa­tionen beider Länder werden den größten Vorteil davon haben!

Berlin   und Umgegend. Tarifbewegung der Tapezierer.

Beendigung des Weißenfelser Schuhmacherstreiks. Zwischen dem Zentralverband der Schuhmacher und den Fa brikanten tam am Sonnabend eine völlige Einigung zustande. Die Arbeitsaufnahme durch die streikenden Arbeiter erfolgte am Montag.

Die Tarifbewegung im Hamburger Holzgewerbe.

Schlagende Beweise.

Ronftantinopel, 6. März.( W. T. B.) Deputiertenkammer. Jm Laufe der Budgetdebatte machte der Führer der gemäßigten Libe valen, Jsmail Kemal, einen Zwischenruf, der so aufgefaßt wurde, als hätte Stemal angedeutet, daß die Regierung für die Erteilung bon Eisenbahnkonzessionen Geldgenommen hätte. Der Groß­wefir ging auf Nemal zu und forderte ihn mehrere Male auf, seine reiche Deputierte versammelt. Der Großwefir verfette Remal einen Aeußerung zu wiederholen. Um Rema! hatten sich inzwischen zahl­Schlag auf die Hand, worauf dieser rief: Ihr Organ hat behauptet, daß ich für eine Affäre, wofür die Regierung nichts gibt, Geld ge nommen habe. In diesem Moment gab ein Deputierte der Majorität Remal eine Ohrfeige, was heftige Lärmfzenen verursachte.

Nach der Sigung berieten die Minister und hervorragenden Deputierten der Majorität über den Zwischenfall, der den pein. lichsten Gindrud hervorgerufen hatte. Wie verlautet, ver­langte die Regierung, daß in der morgigen Sizung zunächst

Kemal der Regierung eine Genugtuung gebe, worauf der Des putierte, der Kemal die Ohrfeige versetzt hat, Abbitte leisten soll.

Des Eheverlassenen Rache.

Aachen  , 6. März.( W. T. B.) Heute nachmittag hat der Ar­beiter Kirch seine Ehefrau, die seit acht Tagen von ihm getrennt lebte, durch mehrere Revolverschüsse verwundet und sodann durch Messerstiche getötet.

Ein betrügerischer Offizier. wurde heute das Urteil in dem Prozeß gegen Leutnant Erb Met, 6. März.( W. T. B.) Nach zweitägiger Verhandlung vom Infanterieregiment Nr. 130 gefällt. Danach wurde Leutnant Erb wegen versuchten Betruges, militärisch- qualifizierter Unterschlagung und Erstattung einer falschen Meldung zu einem Jahr fieben Monaten Gefängnis und Entfernung aus dem Heere verurteilt. Die Urteilsbegründung fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Von der Transmission erfaßt.

Die Hamburger Holzarbeiter nahmen am Sonntag in einer von über 4000 Kollegen besuchten Versammlung Stellung zu dem Angebot der Arbeitgeberbertreter in der Verhandlungskommission. Die Arbeitgeber wollten zu Beginn der Verhandlungen überhaupt feine Zugeständnisse machen. Nach mehreren Sibungen unter­breiteten sie den Arbeitervertretern folgendes Zugeständnis als Nachdem die vorige Mitgliederversammlung des Tapezierer- angeblich äußerste Grenze ihres Könnens: Eine Stunde Arbeits- München, 6. März.( B. H.  ) Heute vormittag geriet in einer verbandes die Angebote der Unternehmer zurückgewiesen hatte, zeitverkürzung im vierten Vertragsjahr nebst Lohnausgleich. An Maschinenfabrik der 21 Jahre alte Maschinist Baierl beim Delen haben im Laufe der vergangenen Woche nochmals Verhandlungen Lohnerhöhungen soll im ersten Jahr ein Pfennig, im zweiten Jahr einer Maschine in die Transmission, wurde erfaßt und so schwer ver. der Unternehmer stattgefunden. Ueber das Ergebnis derselben ein Pfennig und im dritten Vertragsjahr wieder ein Pfennig ge- legt, daß er nach wenigen Minuten verstarb. berichtete 3 i ewih am Sonntag in einer Verbandsversamm- währt werden. Das Zugeständnis im dritten Vertragsjahr zogen lung, die wieder sehr stark besucht war. Auch diese Verhandlungen die Herren aber wieder zurück, als sich die Arbeitervertreter nicht Lawinensturz in den Tiroler Alpen. haben die Forderungen der Tapezierer in feiner Weise befriedigt. verpflichten wollten, für die Annahme dieses Zugeständnisses in Innsbruck  , 6. März.( W. T. B.) Heute früh traf an der Die Unternehmer bleiben bei dem Verlangen einer fünfjährigen ihrer Mitgliederversammlung einzutreten. Die Forderung der hiesigen alpinen Rettungsstelle die Nachricht von einem schweren Tarifdauer, während die Arbeiter nur auf vier Jahre abschließen Arbeiter auf Anerkennung des paritätischen Arbeitsnachweises Lawinenunglück bei Kuehtai ein. Nach der einen Meldung sollen wollen. Die Unternehmer lehnen jede Verkürzung der Arbeitszeit durch den Arbeitgeberschußverband der Holzindustrie lehnten die vier Sti fahrende Tonristen, nach einer anderen Meldung zwei ab. Die Arbeiter fordern dagegen eine wöchentliche Arbeitszeit Herren Arbeitgeber aus nichtigen Gründen ab. Die Versamm Touristen unter eine außerordentlich große Lawine, die durch das von 49 Stunden, die von 1913 ab auf 48 Stunden verkürzt werden lung der Holzarbeiter beschloß gegen wenige Stimmen, das An- böige Wetter vom Zwölffogl niedergegangen ist, berschüttet soll. Die Unternehmer wollen einen Durchschnitts- Stundenlohn gebot der Arbeitgeber als unzureichend abzulehnen. Der Orts- worden sein. Noch im Laufe der heutigen Nacht gehen von Inns  von 73 Pf. bewilligen, der sich nach einigen Jahren auf 75 Pf. er verwaltung wurde aufs neue Vollmacht erteilt, eventuelle weitere bruck aus 15 Personen an die Unglüdsstelle ab. Einzelheiten höht. Die Arbeiter fordern einen Mindestlohn von 75 Pf. und Verhandlungen mit den Arbeitgebern zu führen. fehlen noch. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.:

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Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.