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Gewerkschaftliches.

Ueber die Studienreife der belgischen Arbeiter­delegation

schreibt unser belgischer Genosse Franz Fischer, Redakteur am Brüsseler Peuple":

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Der Besuch, den wir 27 Delegierten der belgischen Ge­Werkschaftsorganisationen unseren deutschen Genossen in Berlin und Leipzig gemacht haben, wird auf die weitere Ent­wickelung unserer proletarischen Bewegung von großem und nachhaltigem Einfluß sein. Unsere so vielen, von der deut­ schen Arbeiterorganisation und ihren Einrichtungen empfan­genen Eindrücke zu klassifizieren, sie methodisch zu ordnen, macht allerdings einige Mühe. Es geht unseren Sozial­studenten auf Reisen, wie jenen Touristen, die, über wenig Beit verfügend, alles sehen wollen, und die etwa einen vollen Tag im Museum zubringen und ihre Augen schließen müssen vor soviel Kunst und Schönheit, die sie in sich aufgenommen.

Es ist keine leichte Aufgabe, die gewonnenen Eindrücke aus dem Gedächtnis mit der nötigen Klarheit und Präzision wiederzugeben. Zur Unterstützung ihres Gedächtnisses haben die belgischen Delegierten ganze Berge wertvollen Materials und Dokumente aus Deutschland mitgebracht; ihre Notizbücher sind überfüllt, und unsere großen sozialistischen Tageszeitun gen haben sehr eingehende Berichte über diese Studienreise gebracht. Um den gewerkschaftlich Organisierten einen un­mittelbaren Vorteil von der Reise zukommen zu lassen, werden an den hauptsächlichsten Zentren des Landes Versammlungen abgehalten, um dort den Genossen von den Reiseeindrücken direkt zu berichten.

Kamerad. Weil ich zu Euch gekommen bin und es besser ge- 1 michaelis, Landsbergerstr. 83, Bersucht Sei Siefer Belegung Es ist festgestellt, daß M. Streitarbeit funden habe als bei uns. Wenn der französische Syndikalist im Trüben zu fischen. au Euch kommt, der noch nichts von den Ideen und Einrichtun- verrichtet. Der Restaurateur D., Moabit , Levehowstr. 19b, ber­gen Eurer Organisation in sich aufgenommen hat, wird er sagte den Streikenden die Unterstübung mit der Begründung, daß sein Lokal für Arbeiterkundschaft nicht in Frage käme. die gleichen Erfahrungen machen."

Berlin und Umgegend.

Achtung, Gürtler, Drücker, Schleifer und Schloffer! Für die Firma Niemann werden jetzt seitens Streifbrecher­agenturen Arbeitswillige gesucht.

Wir ersuchen dringend, jedes Inserat in Zeitungen usw. uns beachtet zu lassen. Mindestens aber immer erst in unserem Bureau, Charitéftr. 3, Erkundigungen einzugieben. Gerade der Firma Nie­mann gegenüber ist es besondere Pflicht, auf der Hut zu sein.

Deutscher Metallarbeiter- Verband. Drtsverwaltung Berlin .

Achtung, Klavierarbeiter! In der Pianofabrik von Ede, hier, Seelower Str. 6, find Lohndifferenzen ausgebrochen. Den Zusammen setzern sind die Affordpreise erheblich reduziert worden. suchen deshalb, den Zuzug fernzuhalten.

Wir er

Die Branchenleitung des Holzarbeiterverbandes.

Die Aussperrung im Berliner Tapezierergewerbe. Eine bürgerliche Korrespondenz meldet:

Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß da, wo Schilder. arbeiten, ganz gleich welcher Art, ausgeführt werden, sich die rote Arbeiterberechtigungstarte zeigen zu lassen und auf die laufende wöchentliche Abstempelung acht zu geben. Wer im Besitze einer ordnungsmäßigen Karte nicht ist, gilt als Arbeitswilliger und ist auf seine Arbeiter schädigende Handlungsweise aufmerksam zu machen.

Deutfches Reich.

In der Waffenfabrik Weyersberg u. Ko. in Solingen lam es wegen Maßregelung von Arbeitern zu einem Streit. Die Firma entließ 150 organisierte Arbeiter. Diese Entlassung wurde mit einer bollständigen Arbeitsniederlegung beantwortet. Nunmehr erklärt die Firma, daß sie am Dienstag sämtliche organisierten Arbeiter ents lassen werde, falls diese nicht ihren Austritt aus dem Verbande

erklären.

Eine Hinte - Garde

Der Lohnkampf der Glasarbeiter in der Oberpfalz beendet.

treibt in Wolfenbüttel beim Streit in der Schokoladen- und Buderwarenfabrik von Mahn u. Co. ihr Unwesen. Gegen die Streit posten gingen die Arbeitswilligen vom ersten Tage an tätlich vor Eine startbesuchte Versammlung der Tapezierermeister und und die Ausständigen bedrohten sie mit Revolvern. Nach ihrem Bolstermöbelfabrikanten Groß- Berlins, die gestern abend in den eigenen Eingeständnis ist die ganze Garde mit Revolvern ausgerüstet. Stammersälen stattfand, erklärte sich mit 200 gegen 50 Stimmen Die Polizei wurde davon unterrichtet; der Streifleitung wurde damit einverstanden, daß am Donnerstag dieser Woche 1200 jedoch die Antwort zuteil, daß die Streitbrecher Revolver tragen organisierte Tapezierergehilfen ausgesperrt werden. Die Ver- dürften. Also auch hier wird den zusammengelaufenen, recht zweifel sammlung war einberufen von dem Arbeitgeberschuhverband für haften Elementen indirekt das Recht zuerkannt, in unverantwortlicher das Tapezierergewerbe, von der Berliner Zwangsinnung der Weise gegen um ihr Recht kämpfende Arbeiter vorzugehen. Diese Reise hatte nicht etwa den Zweck, die Delegierten Tapezierer und vom Verein der Polstermöbelfabrikanten. Der der belgischen Gewerkschaften für die Idee der Zentralisation Referent, Feder, betonte, die drei genannten Arbeitgeber­zu gewinnen. Die meisten unter ihnen haben seit langem die organisationen würden gemeinsam vorgehen, um zu verhindern, Vorzüge der Zentralisation erkannt. Befanden sich doch unter daß der Tapeziererverband die einzelnen Betriebe durch partielle Streits und Sperren zur Anerkennung seiner Forderungen ihnen Vertreter der Metallindustrie und des Baugewerbes, awingt, die als unerfüllbar bezeichnet werden müßten. Unter wo die Zentralisation bereits seit 2 Jahren besteht. Die Dele- feinen Umständen dürfe ein Meister besondere Abmachungen mit gierten wollten vor allem aus den deutschen Erfahrungen den Gehilfen treffen, sondern eine Regelung der Arbeitsverhält lernen und zwingende Argumente zugunsten der überlegenen nisse könne nur durch Tarif von Organisation zu Organisation Methoden der modernen Gewerkschaftsbewegung sammeln. Es erfolgen. Der Versammlung wurde folgender Antrag unter­galt diejenigen, die aus Respekt vor dem lokalen Partikularis- breitet: " Wenn bis zum Dienstag abend die Arbeitgeber von mus fich häufig vor den weiteren Fortschritten in der gewerk­mindestens 1200 Gehilfen sich zur Aussperrung bereit erklären, schaftlichen Zentralisation abhalten lassen, vor die volle sinn­so stellt die Arbeitgeberkommission dem Gehilfenverband das fällige Wirklichkeit zu stellen. Von jezt ab zählt die Idee der Ultimatum, binnen 24 Stunden alle Einzelstreits und Sperren Zentralisation in Belgien mehr überzeugte Apostel , die auf- aufzuheben. Wird diese Forderung innerhalb der gestellten geklärter sind und besser in der Lage, ihre Auffassung mit Frist vom Gehilfenverband nicht erfüllt, so werden am Donners­Material und Beweisen zu belegen, und es steht zu hoffen, daß tag früh zunächst 1200 Mitglieder des Verbandes der Tapezierer der nächste belgische Gewerkschaftskongreß, der zu Weihnachten ausgesperrt." abgehalten wird, große Federationen, wie die der Holz, Transport und vielleicht auch die der Textil gewerbe gänzlich zentralisiert sieht.

Aber es fommt noch ein anderes von nicht geringerer Wichtigkeit hinzu, ich meine die Kenntnis von der Beitrags­leistung in den deutschen Gewerkschaften In dieser Beziehung möchten wir jedoch einen Irrtum berichtigen, der über die belgischen Gewerkschaften allgemein verbreitet ist. Ein engli­scher Trade- Unionist hat einmal auf einem internationalen Bergarbeiterfongreß gesagt: Die französischen Syndikalisten find immer bereit, die Hand zu heben, wenn es gilt, weit. gehende Beschlüsse zu fassen, aber sie sind weniger bereit, in Die Tasche zu greifen, um die Durchführung der gefaßten Be­schlüsse zu ermöglichen." Es soll hierbei gefagt werden, daß die belgischen Gewerkschaftler nicht dieser Auffassung der fran­Bösischen Syndikalisten sind. Die belgischen Delegierten waren aber nichtsdestoweniger erstaunt, als ihnen die übliche durch schnittliche Beitragshöhe in den deutschen Zentralverbänden mitgeteilt wurde. In den belgischen Gewerkschaften werden zwar vielfach auch nicht geringere Beiträge geleistet als in den deutschen ; aber die belgischen Unterstützungsfaffen fönnen nicht die gleichen Vorteile bieten wie die deutschen . Die belgi­schen Gewerkschaften sind zu klein, die Kassen zersplittert und darum nur wenig leistungsfähig.

Der Vorteil solcher Studienreisen, wie die, die wir foeben beendet haben, liegt gerade darin, daß der Blick der Teilnehmer erweitert wird, daß das aus den empfangenen neuen Ein­drücken, aus den Erfahrungen der Weiterentwickelteren Ge­lernte, zum Nugen der eigenen Organisation verwendet wird.

Es ist wohl richtig, daß in Deutschland die Arbeitermassen in größeren Industriezentren vereinigt sind, daß sie in großen industriellen Unternehmungen zusammenarbeiten und daß da­mit die Propaganda für die Organisation weniger mühevoll, aber desto fruchtbarer und erfolgreicher sei. Das hat in Deutschland jene Riefenorganisationen geschaffen, wie den Holzarbeiterverband mit seinen 165 000 Mitgliedern, den Metallarbeiterverband mit seinen 400 000 Mitgliedern usw. Belgien , das kleine Land, ist auch das Land der fleinen Unter­nehmer, das Land der niedrigen Löhne. Und zu dem Druck des Kapitalismus kommt noch das klerikale Regiment in Bel­ gien . Die Herrschaft der Klerifalen hält unser armes Volk in tiefster Unwissenheit und Dummheit; man bedenke, daß unter den Refruten in der Provinz noch immer 10-24 Proz. Analphabeten sich befinden. Was die Löhne anbelangt, so sei nur darauf verwiesen, daß nach einer Enquete über die Ar­beitslöhne in Brüssel - wo die Existenzbedingungen an­nähernd die gleichen sind wie in Berlin - faum 15 Broz. Der Arbeiter einen regelmäßigen Verdienst von 4 Frank( 3,20 m.) pro Tag erreichen.

Am Sonntag, den 12. März, tagte in Weiden eine Glas arbeiterfonferenz, um zu den neuen Vermittelungsvorschlägen der Regierung Stellung zu nehmen. Nach den neuen Vorschlägen sollen die bisher gemachten Verbesserungen bis zum 1. März 1912 gelten. Von diesem Tage an sollen bis zum 1. März 1914 für die Polierer und Zugftandfchleifer weitere 2/2 Broz. Lohnerhöhung eintreten und für Apparatschleifer soll eine weitere Lobnerhöhung von 10 Pf. pro Saz gewährt werden. Diese immerhin noch minimalen Bu geständnisse wurden aber erst gemacht, als die Arbeiter mit aller Bestimmtheit mit dem Streik drohten.

Der Gauleiter Dirscherl und der Verbandsvorsitzende Birbig legten auf der Konferenz dar, daß bei der Hartnädigkeit der Industriellen durch einen langen Streif wohl kaum mehr zu erreichen sei und sie traten deshalb für die Annahme des Vertrages ein. Wenn auch die weiter gewährten Zugeständnisse von 22 Proz. Bei der schriftlichen Abstimmung erklärten sich 200 Arbeit nicht befriedigen fönnten, da die gesamte Lohnerhöhung nur geber mit 850 Gehilfen für die Aussperrung und 50 Arbeitgeber 7% Broa. betrage, so sei doch zu bedenken, daß ein Kampf schwere mit 150 Gehilfen dagegen. Im Laufe des heutigen Dienstags Opfer bringe. Die Konferenz stimmte nach geringem Widerstande wird der Antrag den in der Versammlung nicht vertretenen dem Tarife zu. Der Tarif hat bis 1. März 1914 Gültigkeit und Großbetrieben vorgelegt; es wird aber als sicher angenommen, gilt auf ein weiteres Jahr verlängert, wenn er nicht drei Monate daß die erforderliche Bahl von 1200 beschäftigten Gehilfen über- vorher von einer der Parteien gefündigt wird. schritten wird und damit die Aussperrung perfekt wird, da der Gehilfenverband vermutlich die Forderung der Arbeitgeber nicht erfüllen wird.

So weit der der Presse zugegangene Bericht über die Ber­ſammlung der Unternehmer, aus dem zu ersehen ist, daß die am Sonntag schon angedrohten Beschlüsse mit der Maßgabe gefaßt worden sind, daß nur organisierte Gehilfen, Verbandsmitglieder, ausgesperrt werden sollen. Das schreckt die Organisation aber nicht. Der Verband denkt gar nicht daran, sich dem in Aussicht gestellten Ultimatum zu unterwerfen und die Einzelstreiks und Sperren aufzuheben. Er wird den Kampf ruhig weiterführen in dem Bewußtsein, daß dieser Kampf durch das Berhalten der Unternehmer aufgezwungen und unvermeidlich geworden ist, wenn die Unternehmer auch mit großer Dreistigkeit versuchen, die Ge­hilfenschaft für den Ausbruch des Kampfes verantwortlich zu machen. So heißt es zum Beispiel in dem Zirkular, das die Ein­ladung zu der Montagsversammlung der Unternehmer enthielt:

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Die Aushungerung der im Streit befindlichen Chemniker Former und Gießereiarbeiter durch die Metallindustriellen bezwedt ein Rund schreiben, das der Verband deutscher Metallindustrieller schon am 8. März an die Unternehmer erlassen hat und das wie folgt lautet: Gesamtverband deutscher Industrieller.

Berlin , den 8. März 1911. Rundschreiben Nr. 61 pro 1911.

Am 6., 7. und 8. März d. J. haben die im Metallarbeiter. berband organisierten Arbeiter in sämtlichen Chemnizer Gießereien die Arbeit niedergelegt, weil die Arbeitgeber den vom Metall­arbeiterverband geforderten Abschluß eines Tarifsvertrags und obligatorische Bezahlung des Fehlgusses abgelehnt haben.

Wir bitten deshalb dringend, sämtliche aus Chemnit tommende Gießereiarbeiter bis auf weiteres von der Ein. stellung auszuschließen. Gesamtverband deutscher Metallindustrieller.

Letzte Nachrichten.

Bekanntlich haben die Gehilfen die Verhandlungen behufs Abschluß eines Tarifvertrages abgebrochen und versuchen Mit solchem Terrorismus will das Unternehmertum die um ge jetzt über die Köpfe der Kommission hinweg ihre Forderungen in rechten Lohn und um Einrichtungen zum Schutz von Leben und Ge den einzelnen Werkstätten durchzudrüden. In einer größeren fundheit fämpfenden Arbeiter Klein friegen. Das soll ihm aber nicht Anzahl von Betrieben find unberechtigterweise erhöhte gelingen. Löhne und verkürzte Arbeitszeit verlangt worden und die Ge­hilfen im Streit getreten resp. wurden Werkstattsperren ber­hängt. Sonderabmachungen dürfen unter feinen Umständen ge­troffen werden; diese gereichen dem einzelnen sowie dem Ge­samtgewerbe nur zum Schaden. Es ist deshalb unbedingt er forderlich, sofort scharfe Gegenmaßregeln zu treffen." Schon wieder eine Gasvergiftung. Alle Mitteilungen sollen an die Adresse S. Feder, Lessing­Dienstagabend wurde der 8. Feuerwehrzug benachrichtigt, daß straße 6, gerichtet werden, wie es am Schlusse des Birkulars heißt. in dem Hause Ratibor str. 20 sich der Schlosser Otto Grell Auf der einen Seite haben die Unternehmer die Aussperrung beschlossen und auf der anderen Geite wird mit dem größten Eifer nach Streifbrechern gesucht. Bekannte Streifbrecheragenten find in boller Tätigkeit. Strenge Aufmerksamkeit ist diesen Umtrieben gegenüber geboten.

mit Leuchtgas vergiftet haben sollte. Die Feuerwehr entsandte sofort mehrere Samariter, die mit Sauerstoff Wieder belebungsversuche anstellten, die trotz aller Bemühungen unter Auf­ficht eines Arztes feinen Erfolg hatten. Nach zweistündigem Bemühen stellte der Arzt den Tod fest. Der Grund zu dem Selbst Die streifenden Schilderanmacher und helfer fanden sich mord wird in Arbeitslosigkeit und Lebensüberdruß gesucht. Grell gestern vormittag im Gewerkschaftshause zu einer Versammlung hatte in der 4. Etage die Gashähne geöffnet und als man dann Licht zusammen, um den Bericht über den gegenwärtigen Stand der Fromte vom Transport anzünden wollte, wurde die Tat von Hausbewohnern bemerkt. Diese Bewegung entgegen zu nehmen. Nach der letzten Berichterstattung schwebten dabei in großer Gefahr, durch eine Gasexplosion gefährdet arbeiterverband referierte. bom Donnerstag voriger Woche haben weitere 13 Firmen den zu werden. Diese Gefahr wurde indes durch die Feuerwehr noch Es kommen Bertrag unterschriftlich anerkannt. nur noch frühzeitig abgewendet. 14 Firmen in Frage, die bisher eine Unterschrift abgelehnt haben und zwar sind es die Firmen: Otto Grund u. Co., Wasser­gaffe 3; Wilhelm Bartel, Moltenmarkt 1; Koch u. Bein, Die russische Justiz vor der Duma. Sitterstr. 49; B. Eplinius u. Co., Schönhauserstr. 12; Petersburg , 14. März.( W. T. B.) In der Reichsduma griffen P. Sonntg u. Co.. Bohenstr. 11; Brillart, Neue Prome- bei Beratung des Etats des Justizministeriums Ver Es ist recht gut, daß die Delegierten des belgischen Prole- nade 4; Mar Hoffmann, Kommandantenstr. 61; Schmie- treter der Opposition das Gerichtswesen an und erklärten, Senat tariats gesehen haben, wie sich in Deutschland die Arbeiter der, Lintjtr. 42; Borstendorf , Schöneberg , Hauptstr. 9; und Staatsanwälte arbeiteten im Geiste des Verbandes des ruffi. organisationen nicht scheuen, für ihre Verwaltungstechnik ge-. Pötsch, Alte Jakobstr. 72; Rogosch, in Firma Teichert fchen Volkes und der Minister verlebe das Prinzip der Unabsehbar­u. Planer, Schidlerstr. 5; Paul Voigt, Neue Königstr. 42; feit der Richter. Die Oftobristen verteidigten die Gerichte und wisse Erfahrungen und Methoden bürgerlicher Institutionen with. Rumpf, Linienstr. 154a; Otto Krause, Dresdener - wiesen darauf hin, daß die von der Linken vorgebrachten Beschuldi fich zunuze zu machen. Straße 77. gungen, die Duma habe nichts ausgerichtet, falsch seien. Die Ein­Sodann sind unsere belgischen Genossen sehr erfreut ge- Bei einigen der vorgenannten Firmen hat die Streifleitung führung von Geschworenengerichten in entfernten Gebieten, um wesen über alles das, was man bei Euch für die Erziehung Verhandlungen nachgesucht, die aber von Erfolg nicht begleitet die 25 Jahre lang gekämpft worden sei, habe die Duma in 25 Tagen und die Kultur der organisierten Arbeiter tut. In Belgien waren. Die Arbeitgeber wiegen fich zum Teil in dem Glauben, durchgesezt. Während der Debatte beschuldigte der Angehörige der gibt es wie in Deutschland in der sozialdemokratischen Partei daß die Anmacher und Helfer bald des Kampfes müde sein werden. extremen Rechten, Martow, die Progressisten, sie hätten an der intelligente Mitglieder genug, auch Akademiker; sie sind bei In der Versammlung war aber von einem solchen Geist nicht das Ermordung Alexanders II. teilgenommen, worauf der Sozialisten­uns willkommen. Doch ist es nötig, daß diese aus den bürger- Mindeste zu spüren, sondern die Streitenden waren sich darin führer Gegetfchtori den Abel der Ermordung Kaiser Bauls lichen Kreisen kommenden besser geschulten Genossen sich der einig, daß der Kampf restlos durchgeführt werden muß. Berichtet beschuldigte. Die Kadetten beantragten die Abschaffung der Prügel­Aufgabe unterziehen, die Arbeiter zu höheren Bedürfnissen wurde, daß bei einigen Herren Unternehmern die gegenwärtige strafe bei den Sträflingen. Der Antrag wurde abgelehnt, und der Situation recht peinlich zu wirken anfängt. Die sogenannte gute Justizetat angenommen. auf geistigem und künstlerischem Gebiete zu erziehen. Darum Konjunktur jekt jekt zum Teil erst ein und Aufträge mit be­haben Unternehmen wie die Gewerkschaftsschule und die stimmter Lieferungsfrist liegen genügend vor. Die bestreiften Parteischule bei den belgischen Delegierten das tiefgehendste Unternehmer haben sich nach wie vor eines recht starken polizei­Interesse hervorgerufen und den Wunsch rege gemacht, daß lichen Schutzes zu erfreuen. Nur eine Aenderung ist zu ber auch bei uns das Gleiche geschehe.

Der Leichnam Cecil Graces gefunden? Oftende, 14. März.( W. T. B.) Ein im vorgeschrittenen Bu zeichnen, anstatt der uniformierten Schuhleute werden jezt alle ftande der Verwesung befindlicher Störper ist im Hafenbassin auf Zum Schluß gestatten Sie mir, Ihnen eine fleine Ge- angeblich gefährdeten" Punkte mit Kriminalschutleuten befeßt. gefunden worden. Gewisse Merkmale lassen vermuten, daß es sich schichte zu erzählen, sie ist authentisch. Als der Zug, der die Geklagt wurde, daß einige Geschäftsleute sich den Streifenden um den Körper des Aviatikers Cecil Grace handelt. Delegierten von Leipzig nach der belgischen Grenze bringen gegenüber recht abfällig verhalten. So wurde die Inhaberin des Restaurants Grünthalerstr. 25 gebeten, sich die Schilder von follte, sich in Bewegung setzte, rief ein sächsischer Genosse:" Auf Arbeitswilligen nicht anbringen zu lassen. Dieses Ansinnen wurde Durch die Transmission getötet. Wiedersehen im nächsten Jahre."" Ah," antwortete ein belgi- abgelehnt; aber es wurde hinzugesetzt, wenn die Streifenden ihr Mühldorf , 14. März. Im Elektrizitätswert Obermühle gerick scher Delegierter, ich fende Euch meinen Cousin, den franzö- für jeden Tag, wo sie das Anbringen inhibieren würden, 20 Mt. ein 16jähriger Müllerbursche in die Transmission, wurde berum fischen Syndikalisten." Warum?," fragte der sächsische zahlten, dann werde sie das tun Auch der Glasermeister gerissen und konnte nur noch als Leiche hervorgezogen werden. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw. Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

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