Einzelbild herunterladen
 
  

Den geheimnisvollen Tod des geheimen Kanzleibieners Herzog   betreffend, ist behördlich festgestellt, daß der Verstorbene zufammen mit einem Wächter am 31. v. M. Mittags in einem fehr besuchten und gut beleumundeten Lokal der Behrenstraße Koteletts und Klops gegessen, und daß beide am Nachmittag an Brechdurchfall erkrankt sind. Während der Wächter H. genas, verschlimmerte sich Herzogs Zustand, daß er am 1. d. M. nach der Charitee gebracht wurde und Tages darauf starb. Der Ge­nesene sagt aus, daß er gegen 10 Uhr abends Leibfchmerzen verspürt, auch Durchfall und Brechen bekommen habe. Am nächsten Tage sei er aber wieder dienstfähig gewesen. Er nimmt an, daß die Krankheit auf den Genuß des Klopses zurückzuführen ist. Ob dieser Gift enthielt, wird die Untersuchung ergeben.

Gerichts- Beifung.

lautet:

Brauerei:

woch machte sie einen Vergiftungsversuch, um sich der Tangt, die Brauer sollten ihren Dünkel fahren lassen und sich Heirath mit dem Breslauer Wittwer zu entziehen; sie wurde ihrer mehr als bisher annehmen. Rönig, Mitglied der aber gerettet, da ärztliche Hilfe schnell zur Hand war. Der Berliner   Lokalfommission, bestritt, daß die Kommission In der Hauptverhandlung wider den Weißenseer   Drts­Kohlenhändler batte in seiner Angst sofort dem Schwiegersohn frankenkassen- Rendanten Buchert ist insofern ein dunkler Punkt ernau den Auftrag oder das Recht gegeben habe, die Er­in spe telegraphisch Mittheilung von der schweren Erkrankung geblieben, als feititeht, daß die von Buchert vorgelegten lärungen zu unterzeichnen im Einverständniß mit der Lokal­feiner Braut gemacht und die Bitte daran geknüpft, doch sofort Depotscheine der Reichsbank nicht von ihm selbst, sondern fommission. Die Kommission in ihrer Gesammtheit war nicht hierher zu kommen. Am gestrigen Morgen traf nun ein Brief von einer britten Person gefälscht worden sind. Buchert wollte damit einverstanden, sondern verwahrte sich dagegen, daß der des Bräutigams ein, in welchem derselbe von der Verlobung- obwohl der Vorsitzende danach frug- den Fälscher nicht Bontott mit gewerkschaftlichen Angelegenheiten verquickt werde. zurücktrat und als Erklärung dafür einen Brief seiner ehemaligen nennen, um nicht noch einen anderen in das Unglück zu stürzen". Gr empfahl eine inzwischen eingelaufene, von Maffini ge= in welchem sie ihm offen und ehrlich vor ihrem Tode" ihre Dieser unbekannt gebliebene Fälscher scheint bei der Unterschlagungsbrauerei aufrecht zu erhalten, den Ring dabei aber ganz aus affäre eine nicht unbedeutende Rolle gespielt zu haben, denn als am Beziehungen mitgetheilt hatte. Für ihren bisherigen Bräutigam Freitag die Frau des Buchert und dessen Tante sich bei der dem Spiele zu lassen, Massini sprach ebenfalls für Fortsetzung willigung des Baters den frühend op hatte schnell mit Ein hat sich die Tochter des Kohlenhändlers nunmehr schnell mit Gin Buchhalter eingetauscht. Staatsanwaltschaft die Erlaubniß erbaten, den Gefangenen des Boykotts, damit sich ein derartiges Erempel etwa bei der sprechen zu dürfen, da erklärten sie händeringend, daß die Sache bevorstehenden Stadtverordnetenwahl nicht wiederhole und Zu dem Leichenfunde in der Kurstraße ist festgestellt, ganz anders gekommen wäre, wenn Buchert den Hauptschuldigen suchte bie Bedenken Grau's zu zerstreuen. Die Berliner  daß die Tüten, in die die Kindesleiche eingewickelt war, in genannt hätte, der die Scheine gefälscht habe. Buchert hätte sich Gewerkschaftskommission werde die hungernden einem hiesigen Gasthof verwendet werden. Dadurch wurde der übrigens noch retten tönnen, wenn er sich noch vor Jahresfrist Arbeiter nicht vergessen.( Bravo  !) Nachdem noch Schroer Verdacht der Kindestödtung auf die Dienstmagd Marie W. ge: seiner Mutter anvertraut hätte, die unter allen Umständen für in seinem Schlußwort ersucht hatte, zu bedenken, daß durch vor­enft; diese hat auch nach anfänglichem Leugnen gestanden, die Deckung gesorgt haben würde. Er hat dies selbstverständlichzeitige Aufhebung des Boykotts die Spandauer   Genossen im Mutter des Kindes zu sein und es durch wiederholtes Aufstoßen nicht gethan, weil er sich mit der Hoffnung trug, daß er sich politischen Kampf vollständig brach gelegt würden, gelangte mit dem Kopf auf den Fußboden getödtet zu haben. Sie ist ver- selbst aus dem Dilemma heraus helfen könnte. Diese Hoffnung Massini's Resolution einstimmig zur Annahme. Sie haftet worden. hat ihn allerdings betrogen. Die Versammlung erklärt fich mit der Verhängung des Wegen Vergehend im Amte angeklagt erschien am Sonn- Boykotts über die Spandauer Berg Brauerei vollständig einver abend der Nachtwächter Johann Heinrich Meyer   standen und zwar aus folgenden Gründen: aus Friedenau   vor der Ferien Strafkammer am Landgericht II. 1. Die Brauerei hat dadurch, daß sie während der Reichs­Nach den Feststellungen der Voruntersuchung hat sich der dem tagswahl der sozialdemokratischen Partei die Benutzung ihres Angeklagten zur Last gelegte Vorgang in folgender Weise ab- Saales zu Versammlungen verweigerte, die Sache des Proletariats gespielt: In der Nacht vom 13. zum 14. August v. J. ging der schwer geschädigt; Bautechniker Sontgerath( Student der technischen Hochschule) 2. die Behauptung der Brauerei- Verwaltung, daß der Saal durch die Straßen Friedenau's seiner Wohnung zu. Er pfiff zur Zeit der Wahlbewegung einer nothwendigen Renovirung dabei ein Liedchen vor sich hin, bis er plöglich den Nachtwächter dringend bedürftig war, ist nach Untersuchung seitens der Ver­vor sich sah, der ihn anschrie: Sie Hund sind besoffen, Sie trauenspersonen, nur als Vorwand benutzt worden, um uns den sind mein Arrestant!" Gleichzeitig erhielt er von dem Wächter Saal zu verweigern; einen Schlag in das Gesicht, so daß sofort aus zwei 3. durch die Unterstützung des Berliner   Bier- Ringes der Wunden das Blut floß. Der Wächter gab auch ohne Spandauer Berg- Brauerei gegenüber ist es mehr denn erwiesen, Veranlassung das Signal auf der Nothpfeife, wodurch daß es sich um ein planmäßiges Vorgehen der zum Ring ge Ein schweres Brandunglück, dem voraussichtlich ein der Fußgendarm Schröder herbeigerufen wurde. Beide Beamte hörenden Brauereien handele, um bei eventueller Gelegenheit ben Kind zum Opfer fallen wird, hat sich gestern Nachmittag um 6 Uhr brachten nun den Studenten in eine Arrestzelle des Amtshauses. Arbeitern die Säle zu verweigern. Die Versammlung erblickt in dem Haufe Friedrichsgracht 61 ereignet. Dort wohnen im Am nächsten Morgen um 10 Uhr trat der Wächter wieder in hierin eine Schädigung berechtigter Arbeiterinteressen und erklärt, dritten Stock des Hinterhauses die Arbeiter Wildgrube'schen Ghe- die Zelle und verlangte von Sontgeruth, daß er sich das Gesicht den Boykott so lange aufrecht zu erhalten und mit allen Mitteln leute mit ihren zwei Kindern im Alter von sechs bezw, anderthalb von dem daran klebenden Blute reinige, was dieser verweigerte, zur Durchführung zu bringen, bis die Angelegenheit von seiten Jahren. Der Vater geht den Tag über seiner Beschäftigung nach, worauf ihm der Wächter wieder derartig in das Geficht sching, der Brauerei unter der Garantie, daß derartige Bustände nicht und die Mutter trägt Abends Zeitungen aus. Gestern übertrug daß er mit dem Kopfe an die Wand stieß. Nun erst wurde der wiederkehren, mit den Lokalfommissionen geregelt sind." Frau Wildgrube ihrem zum Besuch kommenden Bruder, dem Arrestant nach Feststellung seiner Personalien entlassen. Er Arbeiter Steinecker, die Aufsicht über die Kleinen. Kaum war begab sich sofort zu einem Arzt und ließ sich die Verlegungen Gegen die Sozialdemokraten, Anarchisten und Juden, die Mutter fort, so fragte die fechsjährige Luise ihren Onkel, ob bescheinigen. Während der Student ein Strafmandat wegen das war die Parole, welche Freitag Abend in einer von anti­fie für ihren Bruder Willi auf eine Spirituslampe die Milch groben Unfugs erhielt( das später fallen gelassen wurde), stellte femitischer Seite einberufenen, von etwa 800 Personen besuchten wärmen dürfe, begegnete aber einem ftrengen Verbot. Als aber derfelbe Strafantrag gegen den Wächter. Die Vernehmungen Turnerversammlung ausgegeben wurde. Ueber das Thema: Steinecker bald darauf auf dem Sopha eingeschlafen war, wurde er durch ein gellendes Geschrei geweckt und fah, daß beide mehrerer Zeugen in der Voruntersuchung führten zur Erhebung Auf, Turner, zum Streit; gedenkt Ludwig Jahn's  !" hielt der der Anklage. Der Angeklagte bestritt jede Beleidigung und Miß- Gastwirth Bodeck einen deutsch- national anti­Kinder in bellen Flammen standen. Luise hatte dem Verbote ent: handlung, er behauptete, daß Sontgerath sich geweigert habe, femitischen" Vortrag. Die Versammlung sei, meinte der gegen den Spirituskocher entzündet, die brennende Flüssigkeit Namen und Wohnort zu nennen und sich der nunmehr ge- Antifemitenhäuptling, einberufen worden, um gegen fremde war übergelaufen und hatte sich auf die daneben stehenden Kinder botenen Abführung gewaltsam widersetzte. Außer Sontgerath Glemente" Stellung zu nehmen, welche sich in die deutsche ergoffen. Das Mädchen warf sich unbewußt auf ein Bett und erstickte dadurch die Flammen, während Willi am Kopf und waren aber noch zwei einwandsfreie Zeugen, Bautechniker Turnerschaft eingeschlichen" hätten und internationale und Streifler und Bau- Unternehmer Linke zur Stelle, welche das revolutionäre Ideen verträten. Diese Leute wollten den Rücken so schwere Brandwunden davontrug, daß er der Charitee Gegentheil bekundeten, und auch der Gendarm sagte nicht zu deutsch   nationalen" Geist ertödten"( Beifall). Es seien zugeführt werden mußte. Es besteht nur wenig Hoffnung, ihn gunsten des Angeklagten aus, welch letterer obendrein noch in die Sozialdemokraten und Juden( Sehr wahr). am Leben zu erhalten. eine andere ganz ähnliche Affäre verwickelt ist, die noch im Vor- sie sich Turngemeinden befänden, sei alles verfahren schwebt. Der Gerichtshof nahm an, daß eine öffent in diesen verlübert und verrottet"( Großer Beifall). liche Beleidigung und eine Mißbandlung in Ausübung des Er sei auch Turner und sehe mit größtem Bedauern, daß die Amtes vorliege, erkannte auf 150 M. Geldstrafe und sprach dem Jahn'schen Prinzipien und Grundsäße fast gar nicht mehr befolgt Beleidigten die Publikationsbefugniß zu. würden.( Sehr richtig!) Statt des deutsch   snationalen Geistes herrsche der jüdisch- mammonistische" und revolutionär- anar chistische" Geist in der Turnerei.( Beifall.) Eine Existenzfrage" sei also zu erledigen; er fordere alle Zurner, welche noch ein bischen Chrgefühl" befäßen, auf, aus den Turnverbänden auß­zutreten, welche Juden und Sozialdemokraten aufnehmen und in benen, wie es thatsächlich vorgekommen sei,

Versammlungen.

wenn

fte

in Iden

Vaterland

und

"

Seitdem

den

leber eine verunglückte Wasserfahrt, bei der zwei Berliner   Monteure ihren Tod fanden, berichtet der Wes. B.": Vier Leute, die in dem Hilfen'schen Werke in Vegesack   beschäftigt waren, der Maschinenbauer Albert Wieprich aus Berlin  , der Klempner Johann Köper aus Aumund, der Monteur Graf und der Rohrleger Jeroffte aus Berlin  , hatten. sich von dem Wirthe Brauns in Vegesack   dessen Dampfbartasse au einer Fahrt nach Geestemünde geliehen. Bon allen vieren war keiner der Führung der Barkasse kundig, aber sie fuhren Zur Klarlegung der Ursachen des Boykotts über doch wohlgemuth, wenn auch zum Erstaunen manches kundigen die Spandauer Berg brauerei fand am 4. Auguft im Sozialdemokraten als Vorstände fungirten. Beobachters, der ihre Bewegungen nicht zu verstehen vermochte, Lokale von Buggenhagen eine von der Lokalkommission ein- Gine deutsch  - nationale Vereinigung unter dem Banner:" Für ihrem Ziele zu. Brate erreichten die Ausflügler zwischen 9 und müsse Monarchie!" 10 Uhr. Auf der Fahrt stellte es sich heraus, daß die Barkaffe berufene öffentliche Volksversammlung statt. Der Vertrauens Deutschthum, mann der Spandauer   Parteigenossen, D. Schroer, der alle finsteren Mächten des Umsturze 3"( Brrrrr!) fedte; man machte sich indeß daraus feine Sorgen, bis das Wasser Verhandlungen mit dem Defonom und dem Direktor der Brauerei entgegengestellt werden.( Großer Beifall.) Als erster Diskussions in Strömen eindrang, worauf man die Unterbrechung der Fahrt in betreff der Lokalfrage geführt, hatte das Referat übernommen redner sprach Herr Leo Levi. Beim Besteigen der Redner­und die Rückkehr nach Vegesack   beschloß. Zwischen 12 und 1 Uhr drang plötzlich das Wasser in mächtigem Strome ein und ließ und deckten fich feine Ausführungen vollständig mit denen tribüne wird er von den Antisemiten mit für ihn sehr tröstlichen Zu­in wenigen Minuten die Barkasse unter den Füßen wegsinken. bereits in Nr. 182 des Vorwärts" im Bericht über die Ver- rufen begrüßt. Unter fortwährendem Gejohle führt er seine Wieprich und Köper, die etwas schwimmen konnten, wurden durch sammlung der Brauerei Arbeiter enthaltenen Wernau' 3. Ausführungen zu Ende. Er meint, die Versammlung sei teine Leute, die vom Ufer aus das Unglück beobachtet hatten und Kurz vor der Wahl verbreitete sich in Spandau   das Gerücht, Turner, sondern eine antisemitische Radauversammlung, die in fofort mit einem Boote zu Hilfe eilten, gerettet. Graf und die Bergbrauerei, das einzige in der Nähe belegene Lokal, der schamlosesten Weise Judenheze treibe.( Großer Tumult. welches den Spandauer   Arbeitern bisher zu Versammlungen zur Burufe: Runter mit dem Mühlendammer!) Bodeck habe nur Jeroffte fanden ihren Tod. Verfügung stand, folle vom Militärverbot betroffen Bhrafen gedroschen( Schlußrufe und Lärm). Als Redner Bodeck's Ein Briefmarder ist in dem Posthilfeboten T. vom Post- werden, der weiterhin ihre Pforten fodischer Voreltern erwähnt, entsteht neuer Lärm, er wird zur amt 26 fort verhaftet worden. Seit einiger Zeit wurde dem zialdemokratischen Partei öffne. Er habe sich sofort zum Ordnung gerufen. Levi fortfahrend: Die Versammelten seien Amte gemeldet, daß Briefe an ihrem Bestimmungsorte nicht an- Dekonom begeben, der ihm erklärte, daß der Saal nach wie verkappte Antisemiten( wiederholter Lärm). Nachdem Redner gelangt waren. Man hatte Grund zu dem Verdacht, daß T., vor zu haben sei. Als nun die Wahl vor der Thür stand, die Zuckerpille der Deutschfreisinnigen, das Wort von der dem die Leerung der Briefkasten oblag, die vermißten Sendungen wollte er das Lokal zu einer Boltsversammlung miethen, er habe Schmach unseres Jahrhunderts durchgekaut, wurde ihm wegen unterschlagen habe und hieß ihn überwachen. Als er am Mitt- jedoch die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Mittwoch, hieß des nun ausbrechenden furchtbaren Radaus das Wort entzogen. woch die ihm überwiesenen Säften leerte, wurde denn auch bees, ist Familienfest der Brauereibeamten, und Dienstag hält eine Es ergreift darauf der Sozialdemokrat Bauer das Wort. Er merit, wie er mehrere Briefe zu sich steckte, die auch später bei Loge ein Fest ab. Auf sein Ersuchen, ihm dann den Saal bittet, ihn nicht ebenfalls auszugrunzen". Als ein Zeichen ihm gefunden wurden. Er hat in 14 Fällen die Unter- Montag vor der Wahl zu geben, antwortete der Dekonom: Da dafür, daß in Turnvereinen Politik getrieben werde, bezeichnet fchlagung eingeräumt. T. steht schon 10 Jahre im Dienste muß ich erst den Direktor Brehmer fragen und werde ihnen er unter Protestrufen der antisemitischen Radaubrüder den Sedan der Post. telegraphisch antworten. Die Antwort fam, aber ablehnend und rummel. Herr Teu cher ersucht die Antisemiten, ihre Be mit dem Bemerken, daß nach der Wahl jederzeit wieder der mühungen, Politik in die Turngemeinden einzuführen, zu unter­Saal zu haben sei. Wieder verlangte er den Saal zu einer laffen, da die Polizei sonst eine Turnsperre verhängen fönnte. Bolksversammlung und jezt mußte die Komödie mit der Saal- Antisemit Kraut 3 richtet an die Turner die Mahnung, fich renovirung herhalten. Es gelang ihm auch nicht, trop persön- rassenrein" zu halten.( Beifall selbstverständlich.) Händler licher Rücksprache mit dem Direktor, weder den kleinen Saal, Judenberg: Mein Name ist Judenberg.( Juden raus!) weder die Hallen, noch den links der Chaussee belegenen Saal Sch heiße ja nur Judenberg und bin ja gar kein Jude, sondern bekommen. Die Sozialdemokratie war dadurch in ihrer Antisemit!( Sört, hört!) Ich habe zu bemerken, daß überall, wo gitation ungeheuer beschränkt. Redner bat den von den die Juden dazwischen kommen, alles futsch ist". Ich habe Spandauer   Genossen verhängten Boykott so lange und intensiv gesprochen. Servus!( Große Heiterfeit.) Antisemit bert zu untersüßen, bis die Brauerei Garantien biete, daß sich der- verkündet der Welt die Geschichte von dem Rülpsack Jahn, der artige Geschehnisse nicht wiederholen.( Beifall.) Wernau   das Turnwesen für die Deutschen   geschaffen habe. Die wandte sich zunächst gegen den Vorwurf, daß er eigenmächtig den Juden und rothen Internationalen hätten demzufolge nichts dabei Die armen Frauen, welche in den Bade- Orten verweilen Boykott ausgesprochen habe. Derselbe ist, wie schon erwähnt, zu suchen und müßten es sich gefallen lassen, abge= und deren Gedanken an das verlassene Heim nur durch die von der Spandauer   und Charlottenburger Lokalkommission ver- wimmelt" zu werden. Eine Resolution, welche sich gegen das Sorge getrübt wird, wie ihr verlassener Gatte die Zeit seines hängt und von einer Voltsversammlung der Spandauer Genossen Treiben der Antisemiten in Turnerkreisen wendet und Streitig Strohwittwerthums wohl benutzen möge, wird die polizeiliche in Bichelswerder gutgeheißen worden. Redner verlas hierauf ein feiten über politische Ansichten und in Glaubenssachen vermieden Fürsicht, von welcher die hiesigen Blätter berichten, sehr tröstlich Schreiben der Spandauer   Bergbrauerei, in dem sie erklärt, nach wie wünscht, wird gegen zwei Stimmen abgelehnt, wobei selbst­berühren. Ueberall finden sich Annoncen von Vergnügungs vor ihren Saal allen politischen Parteien zur Verfügung zu stellen. verständlich die Antragsteller gemein angegröhlt wurden. Eine Totalen, welche sich zur Aufgabe machen, die Strohwittwer zu Brauer Schneider führte aus, daß sich der Boykott bereits andere Resolution im Sinne der deutsch  - nationalen Judenhezer allerlei Extravaganzen zu verführen. Polizeilich soll jetzt an- in der Bergbrauerei fühlbar mache. Der Ausfall soll nach seiner findet gegen zwei Stimmen Annahme. geordnet jein, daß an den Berliner   Anschlagfäulen von dem Schäßung bereits wochentäglich 50-60 Tonnen, Sonntags aber Der Verein aller Arbeiter und Arbeiterinnen in der Strohwittwer" nichts mehr zu lesen sein dürfe. Als der Ge- 150-180 Tonnen betragen. Wirksam durchgeführt, würde durch schäftsführer eines bekannten Etablissements am Donnerstag bei den Boykott der Umfaß noch bedeutend geringer werden und Wäsche und Kravattenbranche hielt am 1. Auguſt der Firma Naud u. Hartmann ein Blafat bestellen wollte, das feinen Zweck nicht verfehlen.( Lebhaftes Bravo!) R. Schmidt eine gut besuchte Versammlung ab, in welcher Genosse Dr. in harmlofen" Knittelversen ein noch harmloseres" häusliches wies die Vorwürfe gegen den Vorwärts" als ungerechtfertigt Bütgenau über die Darwin  'sche Theorie in einem interessanten Erlebniß eines Stohwittwers schilderte, wurde ihm der Bescheid, daß zurück. Den Boykott der Bergbrauerei halte auch er für be- Vortrag sprach. Der Vierteljahrsbericht vom 2. Quartal weist das Wort Strohwittwer" an den len nicht mehr gelesen werden rechtigt, nur habe die Kommission durch den Boykott des ganzen eine Einnahme von 93,85 m. und eine Ausgabe von 75,65 M. dürfe. Was man in bürgerlichen Blättern für harmlos" an- Ringes, der den Beschlüssen des Berliner   Parteitages zuwider aus; mithin einen Bestand von 22,20 M. Vom Sommerfest war fieht und woran ein Polizeiauge Annoß nimmt," ist allerdings ist, Fehler gemacht und den Tadel vieler Parteigenoffen eine Einnahme von 215,90 M. und eine Ausgabe von 250,50 m. herausgefordert. beides sehr fragwürdig. zweite Erklärung Brauer zu verzeichnen, also ein Defizit von 35,40 M. Es entspann sich Ein Regenschirm mit Hirschhornkrücke ist bei dem am fommission auf die Einsendung des Ringes fei lenden- fodann eine längere Debatte über die Errichtung eines felb­lahm gewesen. Sie sollten durch die Organisirung ihrer ständigen Arbeitsnachweises, die ihre Erledigung dadurch fand, 29. Juli in der Neuen Welt" abgehaltenen Sommerfeste ge- Berufskollegen, nicht aber durch derartige Mittel daß diese Angelegenheit bis zur nächsten öffentlichen Versamm funden. Er ist abzuholen bei Hobus, Schenkendorfstr. 3, Hof 1 Tr. ihren Arbeitgebern zu imponiren suchen( Zustimmung). Die lung vertagt wurde. Polizeibericht. Am 4. d. M. Vormittags wurde ein drei- Kommission mußte nach seiner Meinung schon längst eine Partei Allgemeine Kranken- und Sterbekaffe der Metallarbeiter.( E. S. jähriger Knabe beim Ueberschreiten des Fahrdammes vor dem Hause versammlung einberufen haben, der Kampfplatz des Boykorts sei nr. 29 zu Hamburg  .) Filiale Berlin   3. Chauffeestr. 107 durch einen Bierwagen überfahren und erlitt hierbei nicht das fleine Spandau   sondern Berlin  . Wenn nicht die große einen Bruch des Unterschenkels. In der Nacht zum 5. d. M. Masse in Aktion tritt, würde der Boykott bald ins Wasser fallen. wurde eine unbekannte, etwa 25 Jahre alte Frauensperson vor( Beifall.) Brauer Preuß, Schriftsteller Adler und Schlächter­dem Hause Friedrichstr. 6 schwer frant auf den Bürgersteig meister Reßlinte wenden sich theils gegen die Aeußerungen Liegend ausgefunden und nach dem Krankenhause am Friedrichs Schmidt's und plädiren im übrigen für die Aufrechterhaltung Im Laufe des Tages fanden sechs fleine des Boykotts. Grau, der zur Zeit in der Bergbrauerei arbeitet, bat, den Boykott aufzuheben, damit nicht die Brauerei gezwungen würde, ihre Leute zu entlassen und diese somit brotlos würden. Müller beleuchtete die Verhältnisse der Hilfsarbeiter und ver­

Einen werthvollen Fund machte dieser Tage ein Prokurist der Firma S. in einer Kreuzbandsendung, aus der ihm ein Chet über 1600 M. in die Hände fiel. Bei näherer Besichtigung er­gab sich, daß beim Deffnen der Kreuzbandsendung ein an einem hiesigen Rechtsanwalt gerichteter Brief zerriffen worden war und der Prokurist stellte dem Adressaten das Werthpapier zu. Der Rechtanwalt führte nun bei der Bostbehörde Beschwerde, weil er annahm, daß eine falsche Briefbestellung vorliege. Die Poſt hat aber festgestellt, daß der Briefumschlag, der den Chef enthielt, einen Bestellfiempel nicht trug, sich also in die andere Sendung hineingeschoben hatte.

hain gebracht. Feuer statt.

-

-

zu

Die

"

der

dem 15. statt.

Die Bahlfelle Mariannenstraße 46

bei Müller befindet sich vom 5. August ab Manteuffelstraße 46 bei Liewald. Auch finden daselbst die regelmäßigen Bersammlungen jeden Sonnabend nach Glafer und alle in der Branche beschäftigten Arbeiter und Ar­beiterinnen. Sonntag Nachmittag 4 Uhr öffentliche Bersammlung in Gratweil's Bierhallen( oberer Saal), Kommandantenstraße 77/79. Bortrag des Genoffen Hansen üb.r:" Bivilisation und Selbstmord."

Schneider- und Schneiderinnen- Versammlung am Montag, den 7. Auguft, Abends 8% Uhr, in den Arminhallen, Kommandantenstraße Nr. 20. Tagesordnung: 1. Die prattische Thätigkeit der Gewerbegerichte. 2. Unter welchen Vorausfegungen halten besonders die Refiamefirmen Sen bewilligten sohntarif