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unser Tenosse das frelgeblievene Eckterrain Söm Schuigrundstück in der Marktstrabe, an der sogenannten grasten Tonne, vor. Nach kurzer zustimmender Debatte wurde hierzu beschlossen: Der Ge- meindevorstand hat in Gemeinschaft mit dem BureauauSschutz einen diesem Sinne entsprechenden Entwurf auszuarbeiten und der Ge- meindevertrctung zur Beschtustfassung zu unterbreiten. Beim Kapitel..Schulverwaltung" wurde auf Anregung unserer Genossen die Errichtung einer Haushaltungsschule für das nächste Etatsjahr beschlossen. Für diese Errichtung trat auch der Bürgermeister warm ein. Für Lehrmittel und Schülerausflüge wurden auf Antrag unserer Vertreter höhere Beträge eingesetzt. Bei der höheren Mädchenschule wurde der Abbau der Michaelisklassen beschlossen. Das gesamte Schutoesen erfordert einen Eemeindezuschust von 800 000 M. gleich 217 Proz. der staatlich veranlagten Einkommen- steuer, davon entfallen auf die höheren Schulen allein 130 000 M., gleich 49 Proz. der Staatseinkommensteuer. Gerügt wurde von unseren Vertretern bei diesem Kapitel die Unzulänglichkeit der bisherigen Schularztberichte, insbesondere wurde eS kritisiert, dast der letzte Bericht überhaupt noch nicht erschienen ist. Angeblich sollen die Herren Aerzte den Bericht noch nicht haben fertigstellen können weil sie jetzt nach einem Jahr immer noch an die AuS- arbeitung des dazu benötigten Formulars beschäftigt sind! Beim KapitelOeffentliche Strasten, Wege und sonstig« Anlagen" wurde von unseren Genossen eine bessere Nachtbeleuchtung besonders für den Ortsteil Boxhagen gefordert, die hierzu vorgebrachten Be- schwerden wurden als berechtigt anerkannt. Der Bürgermeister versprach auch, für Abhilf« des Miststandes sorgen zu wollen. In die Schuldcputation wurde auf Vorschlag deS Wahlausschusses Ge- meindevertrcter Oberlehrer Aigte gegen ein« Stimme gewählt. In der sich anschliestcnden nicht öffentlichen Sitzung wurde die Ver- Pachtung des Anschlagwesens an einen Herrn Holzhausen, welcher bereits in Pankow , Weigensee und Lichtenberg Pächter des An- schlagwesenS ist, von der Vertretung genehmigt. Auf Antrag unserer Vertreter wurde aber die nach dem Vertrage vorgesehene zehnjährige Vertvagsdauer einstimmig auf fünf Jahre herabgesetzt. Die vom Gemeindevorsteher angesetzte Besprechung über die Neu­wahl eines unbesoldeten Schöffen an Stelle des durch den Zw sammenbruch des Rabattsparvereins-Norden" unmöglich gewordenen Herrn Stiebitz gab unseren Genossen willkommene Gelegenheit, die geflissentliche Ausschaltung der sozialdemokratischen Vertreter von diesen, Amte gebührend zu beleuchten. Einige bürgerliche Ver treter gebürdeten sich hierbei als die unschuldigen Lämmer be sonders Herr Leichnitz konnte sich nicht genug darin tun, zu be teuern, er würde gern einem von unseren©enossen» seine Stimme geben, wenn doch nur die Regierung die Bestätigung nicht versagen würde. Dieses scheinheilige Gebaren der in Betracht kommenden bürgerlichen Vertreter, die erst bei der bor kurzem stattgefundenen Wahl zum Kreistag, zu welchem Amte eine Bestätigung nicht er» forderlich ist, ihr wahres Gesicht gezeigt hatten, indem sie trotz vorheriger Zustimmung aus purem Mackstkitzel unseren Vertreter nicht wählten, wurde von den Genossen John und Ritter als Heuchelei im schlimmsten Sinne des Wortes gegeihelit. Das schuldige Gewissen gab sich denn auch durch beschämendes Schweigen auffällig kund. Die Aussprache über die Person selbst führte zu keinem Resultat. Köpenick . Heber das ThemaPreuhische VerfassungSkämpfe' referierte in der letzten Wahlvereinsversammlung Genosse Ucko. Aufgenommen wurden 18 neue Mitglieder. Zur Maifeier wurde beschlossen, die- selbe wie in den Vorjahren zu begehen. Genosse H e i d b e ck wurde als BezirkSfllhrer der Köllnischen Vorstadt wiedergewählt Der Vor- fitzende teilte mit, daß sich die Mehrheit der Parteigenossen in den Zahlabenden gegen die Herausgabe eines Montagblattes erklärt habe. In der Maifeier-UnterstutzungSfrage wurde die Resolution angenommen, wonach jeder Genosse wenigstens«ine 50 Pf.-Marke und jede Genossin eine 25 Pf.-Marle zu entnehmen hat. Auf Anregung der BibliothekSkommisston�wurden dem Bibliothekar S0 M. als Entschädi­gung bewilligt. Nach Erledigung einiger örtlicher Angelegenheiten wurde noch auf den vom BildungSausschuß am 21. März statt- findenden Theaterabend hingewiesen. Zur Aufführung gelangt: Heber unsere Kraft. Q. Teil." Von Björnson. Der Eintrittspreis ist 60 Pf. Friedrichshagen . Mit der Einführung der kommunalen Arbeitslosenversicherung beschäftigte sich eine öffentliche Gewerkschaftsversammlung. Nach einem Referat deS Genoffen Ritter nahm die Versammlung eine Resolution an, in welcher eS die Versammelten als eine Pflicht der Kommune betrachten, für arbeitslose Gemeindemitglieder Un- terstützung bereit zu stellen. Bei der Stellungnahme zum kommu- nalen Arbeitsuacyweis vertrat Genosse Janson die Auffassung, dast man einem Sclmeider oder Feinmechaniker schwere körperliche Ar- beit nicht zumuten könne, wenn die Betreffenden nicht in ihrem Beruf geschädigt werden sollen. Der anwesende Schöffe Dr. Wall bürg meinte, dast eS für solche Handwerker ganz gut sei, wenn sie sich in der freien Luft durch Karren und Schaufeln Bewegung verschäffen. Da in der Diskussion auch die seinerzeit von der Ge- meinde zur Verfügung gestellten 3000 M. erwähnt wurden, er­klärte Dr. Wallburg, dast diese Summe zur Verrichtung von Not» standSarbeiten und zur Vergebung von Darlehen an in Not ge- ratene Arbeitslose bestimmt worden sei. Im VermögenSfall müsse die erhaltene Unterstützung wieder zurückgezahlt werden. Pankow . Die Aufstellung der Delegierten für die Generalversammlung der hiesigen Ortskrankenkasse soll am Mittwoch, abends 8Z4 Uhr, in einer bei Rozycki, Kreuzstr. 3/4, stattfindenden Gewerkschafts- Versammlung erfolgen. Außerdem steht ein Vortrag deS Genossen Brückner über die ReichSversicherungSordnung auf der Tages- Ordnung. Nieder- Schönhaus en. Mit der Durchberatung de? Etats hatte sich die letzte Ge- memdevertretersitzung zu beschäftigen. Leider hatte eS ein Teil der Vertreter nicht für notwendig gehalten, zu dieser wichtigen Beratung zu erscheinen; von 15 Gemeindcvertretern waren nur 8 anwesend. Bürgermeister Abraham gab einen kurzen Ueberblick über die finanzielle Lage der Gemeinde. Der Ueberschust wird 20 000 M. betragen, da von dem AuSgleichsfondS in Höhe von 23 000 M. wahrscheinlich nur 8000 M. verbraucht werden. Bon einer Erhöhung des Gemeindeeinkommensteuerzuschlages sei Abstand genommen worden. Um den Etat balancieren zu können, mache sich die Erhöhung der Grundwertsteuer notwendig, und zwar für bebaute Grundstücke von 2,5 auf 2,8 Proz., für unbebaute von K aus 5,2 Proz. Der Voranschlag weist in Einnahme und Aus- gäbe die Summe von 1 682 805,23 M. auf(im Vorjahre 1 130 945 Mark). Die Einzeletats gestalten sich folgendermaßen: A. Ordentliche Verwaltungen: Allgemeine Ver- waltung: 51 800 M. Einnahme, 195 750 M. Ausgabe; Steuer­verwaltung: 536 675 M. Einnahme, 55 576 M. Ausgabe; Strasten- derwaltung: 14 200 M. Einnahme, 128 300 M. Ausgabe; Armen» Verwaltung: 13 700 M. Einnahme, 34 000 M. Ausgabe: Volksschulen: 12100 M. Einnahme, 208 900 M. Ausgabe; Höhere Mädchenschule: 23 800 M. Einnahme. 33 850 M. Ausgabe; Realprogymnasium: 18 000 M. Einnahme. 10 400 M. Ausgabe; Friedhofsverwaltung: 2000 M. Einnahme. 7000 M. Ausgabe. B. Betriebs­verwaltungen: Wasserwerk: 194 600 M. Einnahme und Ausgabe; Kanalisation: 103 000 M. Einnahme und Ausgabe. C. Außerordentliche Verwaltung: 503 457 M. Ein- nähme und Ausgabe. Unter dem TitelWohlfahrtSeinrichtungen" find insgesamt 2298 M. eingestellt worden. ES erhalten die Berliner Ferienkolonie 456 M., die Volksbücherei 950 M., Berein Frauenhilfe 650 M.. Verein Kinderhort 150 M.. zur Unterhaltung deS Kindergorten» 550 M., Freiwillige Saritätskolonne 200 M. Für die Amts- und Polizeiverwaltung hat die Gemeinde die Summe von 33 500 M. zu zahlen(im Vorjahre 30 000 M.). Da der Etot in KommisfionSsitzungen und vertraulichen Beratungen eingehend durchberaten worden ist, blieb für die öffentliche Sitzung wir noch das Handhochhalten übrig. In seiner Eigenschaft als Amtsvorsteher wies der Bürgermeister darauf hin, daß im Lokal-Anzeiger" eine Notiz enthalten gewesen sei, wonach die vom sozialdemokratischen Wahlverein einberufene Volksversamm- lung, die sich mit der Eingemeindungsfrage beschäftigte, sich der besonderen freundlichen Obhut der Polizei zu erfreuen gehabt hätte, im Gegensatz zu der einige Tage vorher stattgefundenen bürgerlichen Versammlung. Das sei falsch; beide Versammlungen seien polizeilich überwacht worden. Im übrigen werde er als PolizeiverwcAter jeder öffentlichen Versammlung, ohne Unter- schied der Partei, diefreundliche Obhut der Polizei" angedeihen lassen. Da inzwischen die beiden Resolutionen der Versamm- lungen eingegangen sind, soll auf die Tagesordnung der Sitzung am Dienstag, den 21. März, abends 6 Uhr, die Ein- gemeindungSfrage gesetzt werden; außerdem steht der An- trag unserer Genossen, die Arbeitslosenversicherung und Er- richtung eines Arbeitsnachweises betreffend, zur Beratung. Wilhelmsruh . Auf zur Gcmcindewahl! Morgen, Montag, den 20. März, nach- mittags von 37 Uhr, findet im Lokal von Schneider die Gemeinde- vertreterivahl der dritten Klasse für unseren Ort statt. Pflicht eines jeden Wählers ist es, an dieser Wahl teilzunehmen und seine Stimme dem Kandidaten der Sozialdemokratie, dem Gärtnereibesitzer Karl W e tz e l zu geben. Die Einsichtnahme in die Wählerliste kann heute, Sonntag, im LolaI von Barth. Viltoriastr. 7, noch erfolgen. Tegel . Mit der Frage der Einführung einer Arveitslosenverstchernng wird sich die am morgigen Montag, nachmittags 5 Uhr, im Ge- meindehause, Veitstr. 2, stattfindende Sitzung der Gemeinde- Vertretung beschäftigen. Tempelhof . Eine Debatte über die Vergebung der Arbeiten zur Aus- führung der HauSanschlüsse an die Kanalisation und die Fessstellung des Voranschlages für 1911 war das wesentlichste der gestrigen Ge- meindevertretersitzung. Bei der diesmaligen Umfrage der Ver- waltung wegen Vergebung dieser Arbeiten ergab sich ein Unter- angebot einer Maricndorfer Firma gegenüber einer hiesigen, die diese Arbeiten jahrelang ausgeführt hat. Mehrere Herren hätten eS lieber gesehen, wenn diese Angelegenheit anders gelagert ge- Wesen wäre, sie versuchten eS mit Verschiebung in eine Kommission. Baumesster und Syndikus wandten sich entschieden dagegen. Der Zuschlag fiel nach Mariendorf. Der Gemeindewaisenrat wurde um einen Rentier und einen Pfarrer vermehrt. Nunmehr gelangte die Vertretung zur Festsetzung des Vor­anschlages für 1911. Auf große EtatÄtebatten hatte wohl niemand gehofft, daß die Debatte aber so winzig ausfiel, hatten selbst die verwöhntesten Gemüter nicht geglaubt. Alles hüllte sich in Schweigen. So hatte der Vorsteher sehr leichte Arbeit, indem er sich nur der Mühe zu unterziehen brauchte, die einzelnen Kapitel vorzulesen. Unserer Meinung nach auch noch eine völlig über- flüssige Arbeit, da ja jeder Vertreter seinen Etat vor der Nase liegen hat. Ob sie sich denselben freilich vorher durchgelesen haben, ist eine offene Frage. Während der halbstündigen Verlesung de? Etats hatte aber doch ein Vertreter beim KachtelPark" etwas einzuwenden. Er erwähnte, dast die anliegenden Besitzer beim Park durchHintertüren" in denselben gelangen. Der Vorsteher, der zunächst betonte, niemand habe ein Recht hierzu, gab später zu, allerdings sei dies Herrn Habe recht(einem Gemeindeverord- neten) auf Widerruf gestattet worden. Dies ist die ganze Debatte über einen Etat, der mit 1 095 000 M. abschließt! Die Bürgerschaft möge daraus ersehen, wie notwendig Jhicr eine Opposition, wie wünschenswert manche Anregung wäre.' Die Arbeiterschaft ist mit all ihren Wünschen auch diesmal nicht getäuscht worden, sie hat von diesem Dorsparlament nichts erwartet. AuS dem Etat ist zu entnehmen, daß die Ausgaben u. a. betragen für: Kreissteuer 166 600 M., Gehälter und Renumerationen 145 522 M., säckliche Verwaltung 16 761 M.. Volksschulen 208 397 M.. höhere Schulen 113540 M., Beleuchtung, Bau und Reinigung, Unterhalt der Strasten usw. 156 339 M., Feuerwehr 4290 M., Verzinsung und TKgung der Schulden 123 107 M.(Schuldenlast: 4 114 085 M.), Armenverwaltung 28 720 M., Kanalisation 85 000 M. und Wohh fahrtseinrichtungen 2700 M. betragen. Um diese Ausgaben zu decken, sind u. a. folgende Einnahmen vorgesehen: AmiSverwalhing: 14 720 M.(4000 M. Polizeistrafen) Grundvermögen 12 250 M., Frieidhofsverwaltuny 3325 M., Volksschulen 31 500 M.(Etaatszu schust 7160 M., AlterSzulagen 23 600 M., Schulstrafen 150 M.) Gemeindeverwaltung 10 730 M., Kanalisation 85 000 M., Strasten reinigung 25 000 M., Lustbarkeitssteuer 8100 M., Hundesteuer 11000 M., Umsatzsteuer 75 000 M., Biersteuer 19 400 M., Wertzu- wachssteuer 40 000 M., Gemcindezuschlagsteuer 290 000 M., Ge- Werbesteuer 75 000 M., Grundwertsteuer 361 000 M. Die Absicht, den Zuschlag zur Einkommensteuer«uf 110 Proz. zu erhöhen, hat bestanden, nachdem aber andere Gemeinden dies rundweg abgelehnt, will auch Tempslhof auf 100 Proz. stehen bleiben. Da die Regie- rung aber einen unliebsamen Konkurrenten im Punkt« Anleihe er- blickt, so dürfte diese im nächsten Jahre in stärkerer Weise auf Amortisation dringen. DaS Extraordinarium schließt inkl. der 475 0V0 M. betragenden neuen Anleihe mit 5 070 000 M. ab, worunter sich die am 1. April fällige Kaufgeldrate von 2� Mil­lionen und 2 Millionen für Kanalisation befinden. Eine spezia- lisierte Vorlage in dieser Sache dürfte der Vertretung noch zugehen. Spandau « Wasserrohrbruch. Am Freitag früh 6 Uhr wurde der eben erst neuerbaute zweite Wasserturm in Benutzung genommen. Schon nwnatelang vorher hatte der Magistrat bekannt machen lassen, daß die Hauswirte ihre Leitungsrohre einer Druckprobe unterziehen öllten, da bei Inbetriebsetzung des zweiten Wasserturmes ein IVi Atmosphären stärkerer Druck stattfinde. Als nun am Freitag die Inbetriebsetzung des zweiten Wasserturmes stattfand, hatten sich die Rohre der Hausleitungen alle intakt erwiesen, aber die Strastew leitungSrohre hielten nicht stand. An zwei Stellen fanden Rohr bräche statt. Der erste und größte in der Lynarstraste, nahe der Schönwalder Straße, wurde bald nach 8 Uhr bemerkt. Das aus dem zerplatzten Rohr hervordrängende Wasser hatte fast den ganzen Strastendamm unterspült. Das Erdreick stürzte ein und es bildete sich eine etwa 3 Meter tief« und zirka 8 Meter breite Vertiefung. DaS Wasser lief auch zu« Teil in die Keller der an- liegenden Häuser und überschwemmte die Strasten auf eine große Strecke. Es wurde sofort die Leitung gesperrt und die erforder- lichen Renovierungsarbeiten vorgenommen, die sich bis abends in die zehnte Stunde ausdehnten. Solange gab es in jener Gegend auch kein Wasser. Hierbei machte sich auch das Fehlen einiger Strastenbrunnen sehr unliebsam bemerkbar. Die Hofbrunnen ünklionierten meist nicht, in manchen Häusern gibt es überhaupt keine Hofbrunnen und mußten die Bewohner weite Wege machen, um Wasser zu erhalten. Der zweite Rohrbruch fand in der Neuendorfer Straße in der Nähe des Torfgrabens statt. Dieser wurde aber eher bemerkt und konnte deshalb nicht so großen Schoden anrichten. Zu bezweifeln ist, daß die Stadtverwaltung die Straßenrohre auch einer Druckprüfung unterzogen hat. Auf dem Nonnendamm ist es dem Wahlverein in letzter Zeit ge- lungen, Fuß zu fassen. Die Zahl der Milglieder beträgt 17,Vor- wärtS"-Abon»enten sind 88 vorhanden. Es findet regelmäßig alle sechs Wochen eine öffentliche Vessammlung statt. Am Sonntag hielt in einer gut besuchten Versammlung bei Dreier. Märkiicher Steig 6. Genosse Joh. A h l e r S- Berlin einen fesselnden Vortrag über Wesen und Wirkung der indirekten Steuern". Nach Schluß der Versammlung ließen sich wieder drei neue Mitglieder ausnehmen. Da» unermüdliche Agitieren des Wahlvereins scheint den Obergelben auf die Nerven gefallen zu sein, denn in einer kürzlich ab- gehaltenen Vertrauensmännersitzung bei Lange faßten sie den Beschluß, ihren Mitgliedern zu empfehlen, nickt mehr in dem ein- zigen freien Lokal von Dreier zu verkehren. ES wird nun Haupt- sächlich Aufgabe der Bauarbeiter sein, noch mehr als wie bisher sämtliche uns nicht zur Verfügung stehenden Lokale zu meiden. Da zum t. April wieder ein größerer Zuzug von Arbeitern nach dem Nonnendamm stattfindet, so wollen zuziehendeVorwärtS"°Aboimenten und Wahlvereinsmitglieder unverzüglich ihre Anmeldung beim Ge« nossen Böhm, Märkischer Steig 6, oder beim Parteispediteur E. Koppen in Spandau , Jagowstr. 9, vom 1. April: Breitestr. 64, vornehmen. NowaweS. Aus der Gemrindevertretling. Der Entwurf eines neuen Orts« statuts für die gewerbliche Fortbildungsschule wurde in der vor» gelegten Fassung genehmigt. Neu aufgenommen ist die Bestim- mung, daß in Zukunft auch gewerbliche Arbeiter, die nach dein Statut nicht zum Besuch der Schule verpflichtet sind, auf ihrem Wunsch und bei ausreichendem Platz zur Teilnahme zugelassen wer- den können. Sie haben ein Schulgeld von jährlich 1,80 M. zu zahlen, das ihnen jedoch bei nachgewiesener Bedürftgkeit vom Schul- vorstand ganz oder teilweise erlassen werden kann. Neu ist auch § 4. der die Heranziehung der Lehrherren zu den Schulunterhal- tungSkosten Vorsicht. Für den 2. Armenbezirk wurde der Weber- meister Hermann Kißler, Wilhelmstr. 53/55, als Armenpfleger ge- wählt. Der kirchliche Anteil der Küster- und Schulwiescn, die äußerst günstig gelegen sind, soll auf Angebot von der Bethlehem - Kirchengemcinde für den Preis von 18 000 M. käuflich erworben werden, wobei die Gemeinde sämtliche Kosten und Steuern über- nimmt. Das eine der Grundstücke in Größe von etwa 2 Hektar 10 Ar 60 Quadratmeter ist an der Kaiser-Wiilhelm-Straße, das andere in Größe von etwa 61,50 Ar an oer Ruthe(Babelsberger Straße) belegen. Der Antrag des Gemeindevorstandes resp. der zuständigen Kommissionen, die Gemeinderegie der Müllabfuhr, die im Sommer vorigen Jahres eingeführt wurde, wieder aufzugeben, löste eine lebhafte Debatte aus. Genosse N e u m a n n wandte sich in scharfen Worten gegen den Antrag und verurteilte das Verhalten des Bürgermeisters, der, ohne eine Beschlußfassung der Gemeinde- Vertretung abzuwarten, dem Vorsitzenden des Grundbesitzervereins Neuendorf, der in Form einer Wirtschaftsgenossenschaft die Müll- abfuhr zu übernehmen wünscht, von der voraussichtlich am 1. April dieses Jahres erfolgenden Aufgabe der Gemeinderegie Mitteilung gemacht habe. Er sehe darin eine Mißachtung von kommunalen Beschlüssen, die um so schwerer ins Gewicht fällt, als es sich in diesem Falle um Preisgabe einer Einrichtung handelt, die einen Zweig der kommunalen Selbstverwaltung darstellt. Wenn die Müll- abfuhr bisher etwa 4000 M. Zuschuß erfordert habe/so sei das kein Grund, die Flinte so schnell ins Korn zu werfen. Jedes neue Unternehmen werde in der ersten Zeit Mängel aufweisen, die einen Erfolg scheinbar in Frage stellen; so sei eS auch hier. Nicht das System der eigenen Regie trage die Schuld an der bisherigen Un- rentabilität, sondern die mangelhafte Organisation des ganzen Unternehmens. Nachdem der Bürgermeister erklärt hatte, daß sich ja die zuständigen Kommissionen mit der Angelegenheit befaßt und nach eingehenden Beratungen die Aufgabe der Gemeindercgie be- schloffen hätten, wurde der Antrag gegen die Stimmen unserer Ge- nossen angenommen. Den weiteren Teil der öffentlichen Sitzung füllte die erste Lesung des Gemeindehaushaltsetats aus. Bei der morgen, Montag, den 20. März, stattfindenden Stich» wabl in der zweiten Abteilung, soll einem Beschluß der letzten WahIvcreinSversammlung zufolge, für die bürgerlichen Kandidaten Schornsteinfegermeister PeterS und Rentier Philipp eingetreten werden. Der 1. Mai soll auch dieses Jahr in üblicher Weise ge- feiert werden. Am Vormittag findet im Saale des Genossen Singer eine Versammlung statt. Noch Entgegennahme der Be- richte von der Kreis- sowie der VerbandS�encralversammlung kam zunächst der vom 4. Berliner und vom Niederbarnimer Kreis ge­stellte Antrag auf Schaffung einer MontagSausgabe desVor­wärts" zur Beratung. Nachdem sich sämtliche Diskussionsredner wegen der erforderlichen Erhöhung des AbonnemcntSpreiseS da» gegen ausgesprochen, entschied sich auch die Versammlung ein» stimmig dagegen. Eine lebhaste Debatte löste der Beschluß der Berliner Gewerkschastsvorstünde auf Herausgabe von MaifondS- marken von 25 und 50 Pf. aus. Besonders der Zusatzantrag deS ZentralvorstandeS, wonach die Genossen und Genossinnen mo- ralisch verpflichtet sein sollen, Marken nicht unter 1 M. bezw. 50 Pfennig zu kaufen, fand scharfe Verurteilung. Alle Redner waren der Meinung, daß dies eine weitere Belastung gerade derjenigen Genossen bedeuten würde, die fiir die Partei sowieso schon genug Opfer bringen. Auch sei zu befurchten, daß sich viele Genossen dem Beschluß nicht fügen würden, was eine allgemeine Erbitterung bei dem anderen Teil der Genossen zur Folge haben müßte. Die Ver- sammlung lehnte daraufhin die Bildung eines MaifondS auf diesem Wege einstimmig ab. Aufgenimmen wurden IS Ge- nossen._ Jugendveranstaltungen. Freie Jngendorgantsation Steglitz und Umgegend. Heute, Sonn» tag, den IS. Mär,- AuSflug nach Pichelswcrder. Treffpunlt morgens 8 Uhr am Bahnhoj Steglitz._ Sozialdemokratischer Mahlverein LandSberg-Soldln.(Orts- verew Berlin -) Heute abend S Uhr, bei Strehlow, Schreinerstr. 2: Ver» lammlung- Käste willkommen. Sozialdemokratischer Zentralwablverrin für den RetchStagS- Wahlkreis Züllichau- SchwiebuS- Krassen- Sommerscld.(Ortsverein Berlin -) Dienstag, 21. März, abends 8st« Uhr, bei Böhm, Koppen- straße 47: Versammlung. Slllgemeine Kranken, und Sterbekasse der Metallarbeite« (E H- 23, Hamburg ), Filiale Berlin v- Heute vormittag 11 Uhr bei Nißle, Dennewitzftr. 13: Mltgttederversammlun g. Ncbcnschc Kranken» und Sterbekasse Nr. ß, gegründet 1795. Heute nachmittag 27 Uhr bei Römer, Elisobethlirchstraße 14: Zahl» und Ausuahmetag- Sterbckasse chcmal. Pflngscher Arbeiter kHetzclschc Kasse). Die Nordenzahlstelle befindet sich vom 18. März an im Restaurant Brunnen- stratze 181(2. Hos). WitternngSüderstwi vom 18. März 1011. |! ll if öS «* f- -wmemde 766520 Hamburg 1766 0 4 bedeckt 1 Petersburg 767 NA 1 bester 8 5-rim! 765 NO 2 halb bd. 0 Sctllv 748 O 5 Regen 7 Frnntl-a M 760 NO 2wullig 1'ßerbeeo 769 O 6 Schnee 2 vtülicheo 1 763 SO 8 heiler 2®ans 755 OSO 2 Regen 8 Wien 764 Still «rttcrvrognase für Sonntag, den 19. März 1041. Zeitweise heiter, aber kühl und veränderlich mit geringen Niederschläge» und Irijcheu nordöstlichen Winden. Berliner Wetterbureau. rvasserstandS.Stachrtebtea der LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner Wettcrbureau. vass erstand Memel , Tilstt B r e g« l, Jniterburg Weichsel, Thor» Oder. Rattbor » Krossen » Franktur» Warthe, Sckranm , LandSberg Netze, Boroamw Elb«, Lettmerttz » Dresden Bardo » Magdeburg st 4- bedeutet Such«,--- Qall. st lluterpegel.