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Gewerkschaftliches.

Ein gewerkschaftliches Jubiläum.

Die Ladierer Berlins feiern heut das Fest des fünfundzwanzig­

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unter

Hunderte find durch den Streit schon in Mitleidenschaft gezogen 15 orf besichtigt. Man war über die Einrichtungen und die worden und haben deswegen aufhören oder aussehen müssen. Erziehungsmethoden des Lobes voll und man betrachtete es Im übrigen wird eine große Betriebsversammlung am Sonn- als ein Zeichen für die Schwierigkeit der Fürsorge- Erziehungs­tag weiterhin zu dem Streit Stellung nehmen. arbeit, daß gerade die Anstalt Gehlsdorf eine besonders statt­Die Tarifbewegung der Marmorarbeiter hat zu einer weiteren liche Anzahl von Flüchtigen aufzuweisen hatte. Schließlich jährigen Bestehens ihrer gewerkschaftlichen Organisation. Es gab Verhandlung mit den Unternehmern geführt, über die Zunf in aber tauchte das Gerücht auf, daß Gehlsdorf in punito Sitt zwar schon vor länger als 25 Jahren einen Zentralverband der einer Versammlung, die am Donnerstagabend im Englischen lichkeit zu wünschen übrig lasse, daß unter den Fürsorge­Maler und Ladierer mit dem Size in Leipzig Der Verband fiel Garten" stattfand, Bericht erstattete. Es handelte sich hauptsächlich gärtnern ein Bock sein Wesen treibe usw. Schließlich wurde aber dem Sozialistengefeß zum Opfer und es folgten einige Jahre um die Schleifer, da Steinmeßen weniger in Frage fommen. Die der Erziehungsgehilfe" Jung verhaftet. Am der Organisationslosigkeit. Doch bald begann sich der Organi- Unternehmer boten für Schleifer in der Werkstatt 63 Pf. und auf Donnerstag hatte er sich vor der Rostoder Straf fationsgebante unter den Arbeitern aller Berufe aufs neue zu dem Bau 68 Pf. Stundenlohn. Nach einem Jahre sollten diese tammer wegen Begehung unzüchtiger Hand­regen. Auch unter den Lackierern Berlins fanden sich einige Löhne auf 65 Pf. resp. 70 Bf. erhöht werden. Die Arbeiter fordern lungen an( männlichen) Kindern dagegen 68 Pf. resp. 73 Pf. Stundenlohn für die Schleifer. Die politisch tätige Parteigenoffen, welche unter ihren Berufskollegen Unternehmer haben ihr Angebot aus der vorlegten Verhandlung 14 Jahren zu verantworten. Die Verhandlung fand unter für die Gründung einer gewerkschaftlichen Organisation eintraten. erhöht, aber die Arbeiter sind nicht geneigt, von ihrer Forderung Ausschluß der Deffentlichkeit statt. Dem famosen Fürsorge­Ihre Bemühungen hatten den Erfolg, daß am 12. April 1886 eine abzuweichen. Die Verhandlungen werden fortgefeht. Erzieher fonnten sechs Fälle nachgewiesen werden. Das im Luisenstädtischen Konzerthause" abgehaltene Versammlung Urteil lautete auf zwei Jahre Gefängnis, wovon ein die Gründung eines Vereins zur Wahrung der Interessen der Mit der Frage der Vereinigung Monat als durch die Untersuchungshaft verbüßt angesehen Badierer Berlins beschloß. Der Verein trat sofort ins Leben beschäftigte sich am Donnerstag eine kombinierte Mitgliederver- werden soll. und hatte schon nach kurzer Zeit 214 Mitglieder. Eine für die sammlung des Verbandes der Zigarrensortierer und Kistenkleber damaligen Zeitverhältnisse ansehnliche Zahl. Der Verein ent- und des Deutschen Tabafarbeiterverbandes. Kiesel und Friz Schulfeste an Sonntagen brauchen nicht besucht werden. faltete, soweit der Druck des Sozialistengesezes es zuließ, eine rege referierten über die von den Vorständen vorgeschlagene Vereini­So hat das Kammergericht am Montag entschieden. Es han Tätigkeit. Am 1. September 1886 eröffnete er einen Arbeitsnach- gung. Während der erste Diskussionsredner( Tabatarbeiter) die weis, der gut funktionierte. Im Jahre 1887 führte der Verein Verschmelzung begrüßte, übte der zweite Redner( Bigaretten- delte sich um folgenden Fall: Die Regierung zu Bromberg hat eine einen Streit, um den Zehnstundentag und einen Mindestlohn von der Vorstände eine Umgebung der Verbandskongreßbeschlüsse. Die deren Kinder ohne zwingenden Grund die Schule versäumen. Herr einen Streit, um den Zehnstundentag und einen Mindestlohn von arbeiter) scharfe Kritik an dem Projekt und nannte das Vorgehen Verordnung erlassen, nach der sich fäumige Eltern strafbar machen, 19,50 M. durchzusehen. Der Streit hatte vollen Erfolg. Die Lage sei nicht anders als zur Zeit des Kongresses, er wisse nicht, was Groterjahn aus Romandshof sollte dem zuwider gehandelt haben, junge Organisation hatte den Beweis geliefert, daß sie selbst in nun mit einem Male auf eine Verschmelzung drängen solle. Im weil er seine Kinder nicht an einem Schulfest teilnehmen ließ, das Schwerer Zeit Macht genug besaß, um die Lohn- und Arbeitsver- Falle eines Zusammenschlusses fönnten sich die Mitglieder schon in von der Schulleitung an einem Sonntag veranstaltet worden war. hältnisse der Berufsangehörigen zu verbessern. Doch nun tam eine nächster Zeit auf eine empfindliche Erhöhung der Beiträge gefaßt Das Fest war aus Anlaß der Einweihung der Kaiserpfalz" in Zeit innerer Zwiftigkeiten. Der Gedanke der Zentralorganisation, machen. Vor allem müsse eine Person, die in der Zigaretten- Posen veranstaltet worden. Die Straffammer in Schneidemühl als der während des Sozialistengefeßes und mit Rücksicht auf dieses industrie erfahren sei, im Hauptvorstande ſizen und überhaupt Berufungsinstanz verurteilte den Angeklagten zu einer Geldstrafe. in den Hintergrund getreten war, tauchte wieder auf und wurde müßten alle Vorteile, die den Sortierern zufämen, auch den Ziga- Das Gericht ging davon aus, daß Schulfeiern, die von der Schul­rettenarbeitern zugute kommen. Diesem Standpunkt wurde jedoch leitung veranstaltet seien und Erziehungszwecken dienen, den Unter­auch im Verein der Lackierer lebhaft diskutiert. Es gab manche allgemein entgegengetreten und die Annahme der einigungsfreund richtsstunden gleichzuachten seien, und daß sie von den Schülern be heftige Debatte zwischen Zentralisten und Lokalisten. Auch zwischen lichen Vorstandsresolution von allen Seiten empfohlen. Nach einem sucht werden müßten. Das träfe auch für Schulfeiern an Sonn­den einzelnen Branchen der Ladierer wurden berufliche und per- kurzen Schlußwort des Referenten Kiesel wurde die Resolution tagen zu. sönliche Gegensätze zum Austrag gebracht. Unter diesen Um- der Vorstände gegen 14 Stimmen angenommen. ständen ging die Zahl der Vereinsmitglieder begreiflicherweise sehr start zurück. Im Jahre 1889 zählte er nur noch 70 Mitglieder.

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Das Kammergericht als Revisionsinstanz hob das Urteil auf Die Lohnbewegung der Möbelladierer ist, wie am Donnerstag und sprach den Angeklagten mit folgender Begründung frei: Es Im Jahre 1888 tagte in Braunschweig ein Kongreg der Maler in einer Seftionsversammlung der Ladierer berichtet wurde, er fei allerdings richtig, daß unter den Begriff det Schullehrstunden er Deutschlands . Auf dem Kongreß fand sich auch ein Vertreter des folgreich verlaufen. Die Forderungen in der Hauptfache 70 Bf. auch Schulfeiern fielen. Und Eltern machten sich strafbar, wenn sie Deutschlands . Auf dem Kongreß fand sich auch ein Vertreter des Mindestlohn pro Stunde und 53% ½stündige wöchentliche Arbeitszeit ihre Kinder nicht an den Schulfeiern teilnehmen ließen. Das treffe Vereins zur Wahrung der Intereffen der Lackierer Berlins ein. find den 16 für die Bewegung in Frage kommenden Arbeit aber nie zu für Schulfeiern an Sonntagen.§ 45, II, 12 des All­Seine Absicht war, zu versuchen, ob er mit seinen engeren Berufsgebern am 15. März überfandt worden. Die Arbeitgeber haben gemeinen Landrechts, den die Straffammer für ihre gegenteilige genossen in anderen Orten Fühlung gewinnen fönne. Dem Dele teils sogleich, teils nach Verhandlungen mit der Verbandsver- Ansicht angezogen habe, treffe nicht zu. Dieser Paragraph sei so gierten der Lackierer Berlins wurde der Anschluß seiner Organi- tretung die Forderungen bewilligt. Nur einer und zwar der Ar- auszulegen, daß nur für den Fall der Not auch Schulunterricht fation an die der Maler nahegelegt. Dieser Gedante wurde in beitgeber Richter lehnt die Forderungen ab. Sein Betrieb ist am Sonntag zulässig sei. Bei Schulfeiern liege ein solcher Fall der Folgezeit in Berlin lebhaft erörtert. Jm März 1889 beschloß deshalb gesperrt. Herr Richter hat sich schriftlich an feine der Not nie bor. Also fönne die Versäumung von Schulfeiern am eine Versammlung den Anschluß der Ladierer an die Bentral Arbeiter zu bewegen, doch hat dieser Bersuch, soweit bis jetzt be- Landrechts gelten. Die Folge sei, daß Eltern nicht bestraft werden Kollegen gewandt, um sie zum gemeinsamen Vorgehen gegen die Sonntag nicht als Verfäumung von Schulunterricht im Sinne des organisation der Maler. Doch der Beschluß wurde einstweilen noch fannt, den von Herrn Richter gewünschten Erfolg nicht gehabt. fönnten, wenn sie ihre Stinder nicht an einer fonntäglichen Schul­nicht ausgeführt. Die Streitigkeiten: hie lokal, hie zentral, gingen feier teilnehmen ließen. weiter. Im Jahre 1890 trat eine größere Gruppe des Vereins gur Organisation der Maler über, wo sie eine besondere Filiale der Ladierer bildeten. Der Verein ging bald darauf völlig ein. Seit 1890 bilden also die Berliner Lackierer einen Teil des Zentralverbandes der Maler, Ladierer usw. Ihre Zahl beträgt gegenwärtig rund 700. Als Glied einer großen Organisation tämpfen die Berliner Ladierer seitdem mit größerem Erfolg als es ein Sonderberein könnte, für die Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen. Die älteren Mitglieder, welche schon an der Wiege des Vereins standen, blicken heut mit Genugtuung auf die erfreuliche Entwidelung der von ihnen mitgeschaffenen Organi­fation aurüd.

Berlin und Umgegend. Streit bei der A. E.-G.

Achtung, Knabenkonfektion! Bei der Firma Schürer und Sohn, Petersburger Straße 34, haben die Bügler und Schneide rinnen die Arbeit niedergelegt, weil die Firma jedes Eingehen auf den borgelegten Tarifvertrag ablehnte. Ueber die genannte Firma Verband der Schneider und Schneiderinnen. Die Ortsverwaltung. ist daher die Sperre verhängt.

Der Streit der Kutscher und Speditionsarbeiter bei der Firma R. Weichhardt Nachf. in Spandau ist zugunsten der Arbeiter beendet. Auf Grund mehrerer Verbandlungen mit einer Kommission der Streifenden und eines Verbandsvertreters erklärt sich die Firma bereit, folgende Lohn- und Arbeitsbedingungen zu gewähren: Der Lohn für Seuticher beträgt einbeitlich 27 M. pro Woche ohne jeden Abzug, der Lohn für Plazarbeiter 25,50 M. Den Kutschern wird außerdem bei Touren über die reguläre Arbeitszeit hinaus eine Extras entschädigung gewährt, ebenso wird denselben ein Bebrgeld bei Ueber landtouren vergütet. Der Forderung auf Stellung eines Raumes zum Einnehmen der Mahlzeiten wird die Firma Rechnung tragen. Gleich Seit Dienstag früh stehen bei der Allgemeinen Elektrizitäts falls will die Firma einen Erholungsurlaub im Sommer bewilligen gesellschaft in der Brunnenstraße 1284 Transporteure, Kranführer, Ueber die Wiedereinstellung der Streifenden ist eine beide Teile Bader , Lagerarbeiter usw. im Streit. Von den Streifenden ge- befriedigende Vereinbarung zustande gekommen und sollen alle hören 874 dem Transportarbeiterverband an, 151 dem Metall- Streifenden bei vollem Betriebe wieder eingestellt werden. Die arbeiterverband, 46 dem Fabrikarbeiterverband, eine kleinere An- neuen Bestimmungen sollen in Form einer schriftlichen Vereinbarung zahl verschiedenen anderen Gewerkschaften, und außerdem haben gefaßt und unterschriftlich ansgefertigt werden. 162 Unorganifierte die Arbeit mit niedergelegt. Die Ursache des Etreits sind Forderungen auf Verbesserung der Lohn- und Arbeits­verhältnisse. Es wird in der Hauptsache verlangt: Festsetung der Arbeitszeit auf 9 Stunden; für Ueberstunden, die nur in ganz dringenden Fällen zulässig sein sollen, 25 Proz. Zuschlag; ein Mindestlohn bon 48 Pf. die Etunde, der im ersten Jahre der Tätig feit vierteljährlich um 2 Pf., im zweiten halbjährlich um 2 Pf. er Danzig , 7. April .( Privattelegramm des Vor­höht werden soll; für einzelne Spezialgruppen werden um 5 Pf. wärts".) Die Firma Echichau, Schiffswerft in Danzig , hat Ver­höhere Löhne verlangt; für Baderinnen und Lagerarbeiterinnen handlungen mit den Arbeitern abgelehnt und den Organisations. 35 Pf. Einstellungslohn, steigend im ersten Tätigkeitsjahre in je vertretern feine Antwort auf die Forderungen erteilt. Daher bier Monaten um 2 Pf. und im zweiten halbjährlich ebenfalls um 2 Pf. Außerdem sind noch einige Forderungen gestellt, die größten­teils etwas enthalten, was für einen anständig geregelten Betrieb als selbstverständlich gelten sollte, wie, daß den Arbeitern ein brauchbarer Schrank zur Aufbewahrung ihrer Eßwaren zur Ver fügung gestellt wird, daß man kranten Arbeitern nicht plötzlich die

Entlassung ins Haus schickt, und einiges andere.

Die Streifenden beschlossen daher, auf Grund dieser Zu geständnisse den Streit zu beenden und die Arbeit wieder auf zunehmen.

Deutsches Reich .

Streit auf der Schichau - Werft.

haben alle im Schiffsrumpfbau beschäftigten Arbeiter mit 661 gegen 3 Stimmen beschlossen, am Sonnabend in den Streit zu treten.

Zn Differenzen mit dem Druckereipersonal tam es am Mittwoch bei unserem Effener Parteiorgan. Was im einzelnen die Ursache dazu war, ist uns nicht bekannt, doch ist natürlich selbstverständlich. Die Forderungen waren am 24. März eingereicht worden. Die daß die Verhältnisse in der Druckerei unseres Effener Parteiblattes Direktion gab zunächst keine Antwort, machte aber später das An- bessere sind, als bei irgend einer anderen Zeitung am Orte. Hoffent gebot, 2 Pf. Lohnzulage zu gewähren, aber nur für die männlich hinterläßt der Konflikt bei den Beteiligten keine dauernde

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Spannung.

Achtung! Holzarbeiter.

lichen Arbeiter. Den Arbeiterinnen sollte gar nichts bewilligt werden; man wollte sie, ebenso wie bisher, nach Belieben mit 18, 19 oder 20 Bf Stundenlohn einstellen. Auf eine generelle Regelung wollte der Direktor sich in dieser Hinsicht überhaupt nicht einlassen. Die Hamburger Solzarbeiter sind seit 28. Mära Der Arbeiterausschuß verhandelte dann am Montag nochmals mit ausgesperrt. dem Direktor Dr. Elfers, jedoch ohne Erfolg. Von den in Der Zuzug aller Holzarbeiter ist von Hamburg strengstens fern­Betracht kommenden Arbeitern hatten nach einer kürzlich aufzuhalten. genommenen Statistik 1416 Stundenlöhne unter 45 Bf., und von Alle arbeiterfreundlichen Blätter, besonders die Barteiblätter, Diefen 386 nur 42 Pf., 752 gar nur 40 Bf. Daß unter diesen werden um Abdruck gebeten. Umständen ein Aufschlag von 2 Bf. feinen auch nur halbwegs aus­tömmlichen Lohn ergeben konnte, ist selbstverständlich. Die Ars beiter beschlossen dann, als sie sahen, daß auf gütlichem Wege nichts zu erreichen war, den Streif fast einstimmig.

Die Streilleitung des Holzarbeiter- Verbandes.

Die Sägereiarbeiter in Nürnberg und Fürth haben eine erfolg Die Streifenden hatten sich gestern vormittag bei Ballschmieder reiche Lohnbewegung durchgeführt und einen vierjährigen Vertrag in der Badstraße versammelt, um bon neuem zum Streit Stellung abgeschlossen. Die Arbeitszeit wurde möchentlich um diei Stunden zu nehmen. From te, der Vertreter des Transportarbeiterver auf 57 Stunden verkürzt. Der Lohnausfall für die verkürzte bandes, gab ausführlich Bericht über die Lage und verschwieg auch Arbeitszeit wird vom Arbeitgeber getragen, außerdem erfolgt eine feineswegs, daß die Arbeitsniederlegung nicht mit der Einmütig Erhöhung aller Stundenlöhne um 7 Bf. während der Vertragsdauer. teit durchgeführt worden ist, wie es von Anfang an zu wünschen Die Mindestlöhne werden erhöht während der Vertragsperiode auf gewesen wäre. Es ist ein Teil derer, die die Arbeit hätten nieder- 42 Pf. für Hilfsarbeiter und 49 Pf. für Säger. Ueberstunden und Tegen müffen, stehen geblieben. Jedoch herrscht, wie sich das naments Rachtarbeit wird mit 25 bezw. 15 Broz. Aufschlag vergütet. Diefen lich in der Diskussion zeigte, eine solche Einmütigkeit unter den Erfolg haben die Arbeiter ihrer Organisation, dem Holzarbeiter Streifenden, daß ein glüdlicher Ausgang des Kampfes wohl zu verband, zu danken. erwarten ist. Die Direktion tut, als ob fie die Streifenden ganz gut entbehren könnte, und erklärt, nachdem der Streit ausgebrochen

ft, daß sie die Streifenden jetzt nur noch zu dem Stundenlohn von

Husland. Ein Segerstreit

Soziales.

Aus der Frauenbewegung.

Ueber die Wirkungen des Frauenstimmrechts in Finnland sprach Frau Furuhjelm aus Helsingfors am Donnerstag in einer vom Frauenstimmrechtsverein einberufenen öffentlichen Versamm lung in den Arminhallen. Die Rednerin, die schon seit einer Reihe von Jahren an der bürgerlichen Frauenbewegung Finnlands tätigen Anteil nimmt, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die poli tischen, sozialen und wirtschaftlichen Wirkungen des Frauenwahl rechts zu schildern, ohne irgendwie auf die auch in jenem Lande sehr start entwickelten Parteis oder vielmehr Klaffengegenfäße eins zugehen. Ihre Ausführungen ließen jedoch bald erkennen, daß man es mit einer Frau aus der Oberklasse zu tun hatte. Das trat besonders start hervor, als sie vom gesetzlichen Arbeiterinnen­schuß sprach. Sie pries es förmlich als einen Erfolg des Frauen­stimmrechts und der sachverständigen Mitarbeit der weiblichen Ab­geordneten, daß in dem 1909 vom Landtag beschlossenen Arbeiter­schutzgesez das nun von den meisten europäischen Staaten aner­tannte Verbot der Nachtarbeit der Frauen nicht auf­genommen wurde. Die Ablehnung des Nachtarbeitsverbots sei, meinte Frau Furuhjelm, besonders im Interesse der vielen Frauen notwendig gewesen, die in den Sägewerken beschäftigt sind. Hierbei handele es sich um Saisonarbeit, und da müsse Nacht und Tag gearbeitet werden. Die Arbeit sei eine sehr gesunde für die Frauen und man dürfe sie ihnen nicht nehmen.

Diese Auffassung der Rednerin schien jedoch selbst den ver sammelten bürgerlichen Frauen unhaltbar, und es war aus ihrem Streife namentlich Fräulein Lüders, die sich demgegenüber prin­zipiell für das Nachtarbeitsverbot aussprach. Im übrigen trat aber in der Diskussion ein Mann, der die finnischen Verhältnisse aus eigener Anschauung kannte, der Referentin in diefer wie auch in anderer Hinsicht ziemlich scharf entgegen und wies nach, wie frag in Finnland sich die Klassengegensäße fundgeben. Die sozialdemo tratische Landtagsfraktion hat famt ihren weiblichen Mitgliedern alles getan, um das Verbot der Frauennachtarbeit durchzusehen und auch geschlossen dafür gestimmt, im Gegensatz zu den bürger­lichen Parteien und ihrem Anhang von Frauen. deutung hat ja jenes Arbeiterschutzgesek, das im übrigen dennoch einige schätzenswerte Fortschritte bot, nicht erhalten, weil es, wie so manches andere, was der Landtag zuwege gebracht hat, nicht die

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Praktische Be

Billigung der russischen Despotie und ihrer Helfershelfer fand.- Außerdem wurde von demselben Diskussionsredner auch deutlich hervorgehoben, daß es die Sozialdemokratie und die sozialdemo fratischen Frauen waren, die als die ersten und letzten mit aller Energie für das allgemeine und gleiche Frauen- wie Männerwahl­recht fämpften und die bürgerlichen Frauen, die sich vordem mit demselben ungleichen und beschränkten Wahlrecht, wie es vor der Revolution von 1905 die Männer besaßen, zufrieden geben wollten, mitrissen in den Kampf für eine wirklich demokratische Wahlrechts­reform und für die Beseitigung des alten Vierständeparlaments durch das Einkammersystem.

Die Versammlung schloß mit Annahme einer Resolution, in der das allgemeine, gleiche Frauenwahlrecht dringend gefordert wird,

Letzte Nachrichten.

Schwere Bergwerkskatastrophe. der Scrantoner Rohlengesellschaft ist Fener ausgebrochen. Scranton , 7. April .( W. T. B.) In der Bancroftgrube Fünfzig bis fünfundsiebzig Berglenten ist der Ausweg ab­geschnitten. Ihre Rettung wird nach den hier eingetroffenen Meldungen kaum möglich sein.

Eine weitere telegraphische Meldung besagt, daß bei dem Ausbruch des Feuers, das sich vom Maschinenraum aus ber­breitete, dreihundert Bergleute unter Tage beschäftigt waren. Infolge der herrschenden Verwirrung läßt sich vorläufig nicht feststellen, wie vielen es gelungen ist, sich zu retten. Das Feuer mütet in einer Tiefe von 750 Fuß.

42 Bf. wieder einstellen wolle, ohne Rücksicht auf die höheren Löhne, ist in Serajewo, der Hauptstadt von Bosnien , ausgebrochen. Die bie ein Teil derselben infolge langjähriger Tätigkeit im Betriebe Beitungsherausgeber haben, als durch den Streik das Erscheinen erreicht hatte. Dies Angebot wirkte natürlich wie eine Verhöhnung der Zeitungen unmöglich wurde, das übrige Druckereipersonal aus­auf die Streifenden und konnte nur dazu beitragen, fie noch fester gesperrt. zusammenzuschweißen. In der Versammlung, die den großen Gaal bis auf den lebten Stehplatz füllte, zeigte sich dann auch nicht der mindeste Ansatz zur Wankelmütigkeit. Alle Diskussionsredner Sprachen fich für festes Aushalten im Kampfe aus. Der Versuch der Direktion, Streifbrecher heranzuziehen, hat bis jetzt nur ein fehr mageres Ergebnis gehabt, und es ist auch schwer, Leute zu finden, die bei der schweren Arbeit für den elenden Lohn aushalten. In Rostod fand borigen Sommer der Fürsorge­Saag, 7. April .( W. T. B.) Nach amtlicher Meldung find Für die übrige Arbeiterschaft des Werkes gilt es als selbstverständ- Erziehungs- Tag statt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das gestern auf Java sieben Erkrankungen und ein Todesfall an Best lich, daß sie die Arbeit der Streifenden nicht verrichtet. Mehrere bei Rostock gelegene Rettungshaus" für Knaben Gehlsborgefommen. Berantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.; Th. Glode, Berlin . Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl.

Der 175er als Fürsorge- Erzieher.

Die Beft auf Java.