In derselben
in Betracht kommen, hat Herr Guttmann drei Mal schwere] Im Sumpfe erstickt. Am Mittwoch Abend besuchten I zunächst ihr Augenmerk auf die Gastwirthschaft von Thormeier Störungen seitens der Nieren beobachtet, die sich bis zu einer mehrere Biegelei- Arbeiter von der Körih'schen Attienziegelei zu und ermittelte auch, daß ein Verwandter desselben, der Einjährig echten Entzündung derselben mit allen ihren charakterischen Er- Karow eine am Langen See belegene Wirthschaft, um einer Freiwillige Otto Drenthahn, eine der fünf Personen wieder: scheinungen in einem Falle gesteigert haben. Infolge dessen sieht daselbst stattfindenden Versammlung beizuwohnen. Um 1/212 Uhr erkennen zu fönnen glaubte, falls ihm diefelbe gegenübergestellt fich der Herr Vortragende veranlaßt, zur äußersten Vorsicht zu machten sich die Arbeiter wieder auf den Heimweg und um würde. D. wurde zur Kriminalpolizei beordert und fand auch mahnen, bemerkt indeß, daß bei einem der behandelten Kranken, schneller nach Hause zu kommen, wählten sie den Weg über die aus dem ihm vorgelegten Verbrecheralbum den Metalldreher der bald infolge einer sehr ausgebildeten Lungenphthife gestorben fogenannten Gemeindewiesen. Als die Heimkehrenden eine Hauch heraus. Dieser wurde verhaftet, behauptete aber, sei, sich bei der Sektion troh der im Leben vorhandenen Be- Strecke gegangen waren, hörten fie plöglich einen Aufschrei und von der ganzen Sache nichts zu wissen. schwerden eine Entzündung der Nieren nicht hat nach- als sie sich umsahen, gewahrten sie zu ihrem Schrecken, daß einer Nacht, in welcher der Raub verübt wurde, erschienen in weisen lassen. Herr Lublinski hat unter 23 Fällen, von ihnen, der Ziegelei- Arbeiter Schüttte aus Milow, in einen dem Restaurant von Belfe, Linienstraße 19, fünf Männer, welche er bis jetzt der Behandlung mit dem kantharidin- Morast gerathen war und bis zum Halse darin feststeckte. Alle welche beim Bezahlen ihrer Zeche eine werthvolle Uhr als Pfand fauren Kali unterwarf, Nebenwirkungen irgendwie bedeutender Versuche, ihn aus seiner entfeßlichen Lage zu befreien, waren anboten, da sie kein Geld bei sich hätten. Der Wirth lehnte dies Art nicht feststellen können. Freilich trat in einem oder dem erfolglos, da bei der moraftigen Beschaffenheit des Erdbodens ab, lieh aber schließlich auf Bitten drei Mark auf das Werth anderen Falle irgend eine Beschwerde auf, deutliche Nieren- Niemand in seine Nähe gelangen fonnte. Die Arbeiter ent- ftüd. Zwei Stunden später kehrte Hauch zu ihm zurück und entzündungs- Erscheinungen waren aber nur einmal festzustellen, schlossen sich nun, einen sogen. Schiebekrahn von der Ziegelei zu löste die Uhr wieder ein. Die Behörde erhielt hiervon Kenntniß wo es sich um eine Person handelte, welche bereits einmal eine requiriren. Als sie aber nach Verlauf von einer halben Stunde und vergewisserte sich, daß die Uhr geraubt war. Nunmehr geScharlachsnephritis durchgemacht hatte, und bei der anzunehmen wieder an die Unglücksstelle zurückkehrten, fanden sie ihren stand Hauch, daß er mit den Arbeitern" Fröhlich und Geschte, war, daß die Niere, obzwar gesund, sich doch in einem Zustande Kameraden bereits todt vor. Man zog nun die Leiche mittelst beide bereits wegen Straßenraubes vorbestraft, und noch zwei von Schwäche befunden hat. Den einen ungünstigen Fall des des Krahnes aus dem Morast heraus und brachte dieselbe in eine Unbekannten bei Thormeier gewesen sei und daß die Letzteren den Herrn Guttmann glaubt Herr Lublinski gleichfalls auf den sogen. Buße( Schlafkabine). Der Verunglückte hinterläßt eine Raub ausgeführt hätten. Die nun vor wenigen Tagen abge schlechten Allgemeinzustand des Patienten zurückführen zu müssen, Frau und zwei unmündige Kinder. schlossene Untersuchung hat das nachfolgende Ergebniß gehabt: wie derfelbe ja auch bald infolge dessen zu Grunde gegangen ist. Im Oktober v. J. brachen aus der städtischen Frrenanstalt in Was nun die Heilwirkungen des Kantharidinfauren Kalis bei der Tod durch Ueberfahren! Ein entsetzlicher Unglücksfall Dalldorf zwei Geistestrante aus, welchen das Kleeblatt Fröhlich, Tuberkulose des Kehlkopfs anlangt, so ist der schon früher mit- ereignete sich vorgestern Nachmittag in der Saarbrückerstraße. Gegen Geschke und Hauch Unterkunft gewährte, um sie bei der Ausfüh getheilte Fall des Herrn Lublinski, bei dem tuberkulöse Geschwüre 4 Uhr wollte ein Mann, welcher ein großes Waschsaß auf der rung ihrer Verbrechen zu benutzen, da ihnen bekannt war, daß am Stimmband heilten, auch weiter als geheilt zu betrachten, ein Schulter trug, den Straßendamm überschreiten, als gerade von dieselben nicht bestraft werden können. Die Geistesfranken haben anderer, dessen Heilung in Aussicht gestellt wurde, hat dieselbe der Prenzlauer Allee her ein Flaschenwagen der Glas- Industrie nun auch den Raub an Hummelbeck ausgeführt. Der Prozeß inzwischen erreicht. Von den schwereren Fällen ist keiner wesentlich vormals Siemens heranjagte. Der Passant hatte das Fuhrwerk dürfte ein Bild zu Tage fördern, wie es wohl kaum jemals daverändert, nur ist so viel zu sagen, daß sich der schmierige Belag wohl nicht bemerkt, auch die Warnungsrufe des Wagenführers, gewesen ist. der Geschwüre inzwischen insofern verändert hat, daß er etwas welcher sein Gefährt nicht mehr zum Stehen bringen fonnte, nicht schleimiger geworden ist. gehört, im nächsten Augenblick bereits gingen die Räder des Wagens über den Leib des zu Boden Gerissenen hinweg. Der die zweite Strafkammer des Landgerichts I . Am Abende des Eine Handlung unglaublicher Rohheit besche gestern Ueberfahrene, ein etwa 50 jähriger Mann in Arbeitskleidung, 30. September v. J. wurde der Schuhmann Roßdeutscher auf dessen Name von der Behörde bis jetzt noch nicht hat ermittelt eine Menschenmenge aufmerksam, welche eine Bank auf dem Prowerden können, wurde nach dem Krankenhaus Friedrichshain ge- menadenwege in der Bülowstraße umstand. Beim Nähertreten schafft, verstarb jedoch schon auf dem Transport dorthin infolge entdeckte der Beamte, daß ein achtjähriges Mädchen, welches auf der erlittenen schweren inneren Verlegungen. Der Todte ist in der Bank lag, Gegenstand der lebhaftesten Theilnahme und des der Leichenhalle des Krankenhauses zu rekognosziren. aufrichtigsten Bedauerns des Publikums war. Das Kind war ohnmächtig auf der Straße zusammengesunken, man hatte es auf die Bank gelegt und bald die Ursache seines erbarmenswerthen Zustandes entdeckt, als es soweit zu sich gekommen war, daß es wimmernd auf seine Füße zeigen konnte. Man zog ihm die Schuhe und Strümpfe aus, und nun zeigte sich, daß beide Füße bis über die Knöchel hinaus total verbrüht waren, jeder Fuß bildete eine einzige fingerhohe Brandblase. Der Beamte erfuhr von den Kinde, daß es Auguste Holzheimer heiße und in einer benachbarten Straße wohne. Dem Beamten waren die Verhält nisse des Kindes aus einer Anzeige bekannt, die kurz zuvor bei seinem Bureau eingegangen war. Die Mutter des Kindes war eine Wittwe Holzheimer, die mit einem gewissen Hermann Karl Braun zusammenlebte. Der Letztere war fürzlich angezeigt worden, weil er das Kind in unmenschlicher Weise mißhandelt haben sollte. Das Leztere wurde zunächst nach dem PolizeiBureau und von da nach dem Krankenhause gebracht, wo es längere Beit bis zur Heilung der Brandwunden verbleiben mußte. Das Mädchen gab bei den ersten Vernehmungen an, daß es an dem genannten Abende von dem„ Onkel", dem erwähnten Braun, gezwungen worden sei, ein Fußbad zu nehmen. Derselbe habe hierzu Wasser aus der Maschine genommen und in einen Napf gegoffen. Als das Kind die Füße mit dem Wasser in Beob die Furcht des Kindes begründet war oder nicht, habe der das Wasser war fast siedend. Ohne sich davon zu überzeugen, Onkel sie unter Androhung von Schlägen gezwungen, die Füße dennoch in die Flüssigkeit zu tauchen, die Mutter habe ihr gleichzeitig den Stuhl, auf dem sie saß, unter dem Körper fortgezogen, 1o. daß sie genöthigt gewesen sei, in dem Napfe zu stehen. Die Flüssigkeit sei bei ihren durch den Schmerz hervorgerufenen Bewegungen verschüttet worden und nun erst babe ihre Mutter tälteres Waffer genommen. Man habe sie gezwungen, Strümpfe und Schuhe wieder anzuziehen und sie dann fortgeschickt, um einen Einkauf zu besorgen. Unterwegs sei sie vor Schmerz ohnmächtig geworden. Braun wurde wegen Körpervereinem Geschäftswagen überfahren und so bedeutend verlegt, daß legung unter Anklage gestellt. Im ersten Verhandlungstermine seine Ueberführung nach dem Krankenhause am Friedrichshain verweigerte das Kind aber seine Aussage. Keine Vorhaltungen erforderlich wurde, wo er bald darauf verstarb. In der Spree des Präsidenten vermochten sie zu bewegen, gegen den Angewurden zu derselben Zeit nahe dem Neuen Bachofe und am flagten Beugniß abzulegen. Der Gerichtshof gewann die UeberSchleswiger Uer die Leichen einer etwa 80 Jahre alten Frauens- Beugung, daß das Mädchen von dem Angeklagten eingeschüchtert person und eines ebenso alten Mannes angeschwemmt. Eine worden sei, es wurde deshalb beschlossen, den Angeklagten in Frau gerieth gegen Abend an der Ecke der Alexandrinen- und Untersuchungshaft zu nehmen und diejenigen Zeugen zu verHitterstraße unter die Räder eines Geschäftswagens und erlitt nehmen, welche die früheren Angaben des Kindes entgegen außer mehreren Quetschungen anscheinend schwere innere Ver- genommen. legungen, so daß sie nach der Charitee gebracht werden mußte. Abends fanden in der Leipzigerstr. 51 und Barnimstr. 37 zwei fleine Brände statt.
Die Betriebsstelle für das Koch'sche Tuberkulin hat fetzt die Bedingungen festgesetzt, unter denen die Apotheken das Mittel beziehen. Der„ Apotheker- Zeitung" zufolge berechnet Dr. Libbery, wenn Nachnahme und der Bezug in einzelnen Fläschchen gewünscht wird: Für 1 ccm 6 M., 2 ccm 11,20, 3 ccm 16,40, 4 ccm 21,60, 5 ccm 26,80 M. Es würde bei diesen Preisen für den Apotheker nach der vom Minister festge= fetten Tare( 1 ccm 6 M.) fein Verdienst übrig blieben, wenn er Einen eigenthümlichen Fang hat ein Schmargendorfer nicht berechtigt wäre, bei der Abgabe einen Aufschlag für die Einwohner gemacht. Eine jedenfalls von einem Falken verfolgte Verpackung zu erheben. 5 ccm in einer Flasche werden zu dem Taube zertrümmerte eine Fensterscheibe und drang in das Zimmer Preise von 21,35 M. einschließlich Verpackung abgegeben; die ein. Die Taube ist eine Brieftaube, deren sämmtliche Federn mit Verkaufstage beträgt 25 M. Es ist jetzt von dem Tuberkulin eine Stempeln versehen sind und tragen einige die Namen Nürnberg genügende Menge vorräthig, so daß alle Bestellungen umgehend und Fürth . Sie ist Eigenthum eines bekannten Taubenzüchters erledigt werden können. Die Apotheker dürfen das Mittel be- in Wald am Rhein und ist dem Herrn auch sofort Mittheilung tanntlich nur in Originalfläschchen abgeben, wenigstens für den von der Bergung derselben gemacht. Wunderbarer Weise hat Bereich des preußischen Staats. Das wird aber als Mißstand der ungeheure Anprall dem Thierchen nichts geschadet, es ist empfunden, zumal auch in die preußischen Apotheken zahlreiche ganz munter und frißt mit bestem Appetit, nur eine Bebe ist ärztliche Rezepte gelangen, welche auf Tuberkulin in Form von wohl durch das Glas verlegt; doch dürfte der Schade in wenigen Verdünnungen lauten. Wie die Pharm. 3tg." meint, wird den Tagen kurirt sein. Forderungen des praktischen Lebens gegenüber die MinisterialVerfügung vom 1. März 1891, mit welcher Herr von Goßler seine Abschiedskarte abgegeben hat, kaum lange Stand halten.
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Polizeibericht. Ein Arbeiter gerieth am 18. d. M. Morgens beim Abspringen von einem in der Fahrt befindlichen Bier wagen unter die Räder desselben und erlitt anscheinend schwere Zu der Probefahrt gegen den neuen Prellbock auf dem innere Verlegungen, so daß er nach dem Hedwigs- Krankenhause Potsdamer Güterbahnhof, über welche wir gestern berichteten, gebracht werden mußte.- Als Vormittags der Kutscher Otto theilt das königliche Eisenbahn- Betriebsamt ergänzend mit: mit einem Arbeitswagen die Lichterfelderstraße hinabfuhr, brach Nachdem im vergangenen Jahre von mehreren höheren Eisenbahn- der Spannagel des Wagens, so daß sich der Vordertheil des Technikern der preußischen Staatseisenbahn- Verwaltung bezüglich selben loslöfte. Hierbei wurde der Kutscher vom Wagen geder in England bereits seit längerer Zeit zum Abschluß der schleudert und am Kopfe und an der Hand bedeutend verlegt. rührung brachte, zog sie dieselben mit lautem Ausschrei zurüd, Geleise auf Kopfstationen benutzten Wasserpuffer eingehende Er- Die infolge des Unfalls mit dem Vorderwagen durchgehenden hebungen angestellt worden waren, ist auf Grund der gemachten Pferde wurden in der Bellealliancestraße aufgehalten. Wahrnehmungen in einer hiesigen Maschinenfabrik ein Puffer bekannter Mann, in welchem später ein Kaufmann aus Weißentonftruirt worden, welcher die Vorzüge der verschiedenen englischen fee erkannnt wurde, betrat Nachmittags in höchster Aufregung die Systeme in sich vereinigt. Bei den letzthin vorgenommenen Apotheke Charlottenstr. 54 und brach gleich darauf todt zu Probefahrten handelte es fich lediglich darum, die spezielle Ge- sammen. Derselbe hatte unmittelbar vorher im Nebenhause 53 An der Ecke der Frank staltung einiger Einzelheiten des nach englischen Vorbildern ge- sich durch Strychnin vergiftet. bauten Puffers herzustellen. Es wurde zunächst mit 5 Kilometer furter Allee und der Möglinerstraße fiel zu derselben Zeit ein Geschwindigkeit in der Stunde gegen den Buffer angefahren. Hausdiener beim Abspringen von dem Vorderraum eines in der Auf der Maschine befanden sich der Lokomotivführer, ein Heizer Fahrt befindlichen Pferdebahnwagens zur Erde und wurde am und der maschinentechnische Oberbeamte des königlichen Eisenbahn- Kopfe und Hals bedeutend verlegt. An der Ecke der Prenzlauer Betriebsamts Berlin - Magdeburg. Diese drei Beamten verließen Allee und Saarbrückerstraße wurde Nachmittags ein Arbeiter von auch bei allen weiteren Fahrten gegen den Puffer ihren Blaß nicht. Eine Prämienzahlung für diese Leistungen fand nicht statt. Nachdem die Maschine einige Male gegen den Puffer gefahren war, wurden mit einem Zuge, bestehend aus einer Maschine und acht Wagen, dieselben Versuche wiederholt. Bei einer diefer letzten Fahrten, welche mit 15 Rilometern Geschwindigkeit ausgeführt wurde, hatten auch mehrere höhere Eisenbahnbeamte den Zug bestiegen. Eine weitere Steigerung der Geschwindigkeit fand nicht statt. Der gute Erfolg der Probefahrten bewies die Brauchbarkeit des neuen Apparates, welcher zum Abschluß der Kopfgeleise auf dem neuen Ring- und Wannsee - Bahnhof auf dem hiesigen PotsDamer Bahnhof verwendet werden soll.
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Gerichts- Beifung.
Im gestrigen Termine wiederholte das Kind, welches in zwischen im Waisenhause untergebracht worden ist und seine Ausfage abgeben mußte, während der Angeklagte aus dem Saal entfernt wurde, die Darstellung von dem Sachverhalte, wie es ihn früher angegeben. Unter Thränen gestand es ein, daß der„ Onkel" sie vor dem vorigen Termine mit Schlägen bedroht habe, wenn es die Wahrheit sage.
Der Gerichshof gewann auch aus der übrigen Beweisaufnahme die volle Ueberzeugung von der Schuld des Angeklagten, der zu se ch 3 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde. Der Staatsanwalt hatte ein Jahr beantragt.
Die Gegend an der Potsdamer Brücke ist leider eine folche, welche zu den wenig erfreulichsten Berlins gehört. Die Brücke an und für sich, welche noch nach dem alten Aufklapp= system erbaut und demgemäß mit Holzplanfen belegt ist, trägt ein wahrhaft schäbiges Aeußere. Der benachbarte dreieckige Platz ist mit allerhand häßlichen Baracken, welche den allerprosaischsten Zwecken dienen, besetzt. Der obligate Sandhaufen, mit welchem jest so viele Berliner Plätze geziert" find, fehlt auch hier nicht." Um nun die Verschönerung" Wegen Majestätsbeleidigung und Aufreizung zum noch zu steigern, ist parallel zur Brücke, aber in erheblichem Ab- Klaffenhaß stand am 18. d. Mts. der Maurer Frizz Schulz, stande von derselben, so daß die Geschichte so recht ins Auge Wendenstr. 4 wohnhaft, vor der dritten Strafkammer des hiesigen Preußischen Leihhauses Haate und Hoffmann wurden In dem Prozeß gegen die ehemaligen Direktoren des fällt, ein schmiedeeiserner Bogent aften für telegraphische Rabel über den Kanal gelegt worden. Es dürfte angesichts aller dieser Landgerichts. Dem Angeklagten wurde zur Laft gelegt, die be- gestern die Verhandlungen vor der dritten Strafkammer fort" Zierden" denn doch die Frage berechtigt sein, wann endlich der treffenden Strafthaten in einer öffentlichen Versammlung, die gesetzt. beabsichtigte Neubau der Potsdamer Brücke in Angriff genommen am 14. August in dem Lokale Manteuffelstr. 9 stattfand, bewird. Abgesehen von der ästhetischen Seite, ist ein Neubau um gangen zu haben. so nothwendiger, als die Brücke zum Durchlaß der Schiffe an gewissen Tageszeiten aufgezogen werden muß, und infolge dessen Auf Antrag des Staatsanwalts wurde die Deffentlichkeit eine erhebliche Störung des Wagenverkehrs, der gerade dort einer ausgeschlossen. Der Vertreter der Anklagebehörde beantragte eine der lebhaftesten Berlins ist, eintritt. Manche andere Brücke ist Gefängnißfirafe von neun Monaten, der Gerichtshof schloß sich in den legten Jahren erbaut worden, welche bei Weitem nicht diesem Antrage jedoch nicht an, sondern erkannte auf Freiso nothwendig war als wie gerade der gewünschte Neubau der Potsdamer Brücke. Die Entwürfe zu diesem Neubau sollen ansprechung des Angeklagten. Die Kosten wurden der Staatskasse geblich schon fertiggestellt sein, und um so mehr ist wohl der auferlegt. Wunsch gerechtfertigt, daß endlich auch die Ausführung in Angriff genommen werde.
Das den beiden Angeklagten gemeinschaftlich vorgeworfene Vergehen gegen§ 249 b Nr. 1 des Handels- Gesetzbuches besteht in Folgendem: Beide haben dem Aufsichtsrath vorschriftsmäßig eine vom 31. Dezember 1887 datirte Bilanz überreicht, in welcher in den Rubriken Rassatonto, Pfänder- Eriverbs- Konto und Dar lehnskonto" der Stand der Vermögensverhältnisse der Gesellschaft wissentlich falsch dargestellt sein soll. Es waren nämlich in den Aufsichtsrathssigungen vom 5. und 6. September 1887 Vorwürfe gegen die Direktion darüber erhoben worden, daß dieselbe in leichtsinniger und das Interesse der Gesellschaft gefährdender Weise Hypotheken und Wechsel beleihe. Direktor Haake soll die Ein Straßenraub hat die Berliner Polizeibehörde länger Geschäftspraxis eingeführt gehabt haben, daß die meisten der als drei Monate hindurch beschäftigt und wird demnächst zur ge- vom Preußischen Leihhause beliehenen oder diskontirten Wechsel Ganz bedeutende Diebstähle an Patronen sind in der richtlichen Verhandlung fommen. Am 11. November v. J. be- gar nicht in die Geschäftsbücher eingetragen, sondern nur in föniglichen Schießschule zu Spandau ausgeführt worden. Auf fuchte der Schloffermeister Hummelbeck, Münchenerstr. 28 wohn- einem vom Buchhalter Riemer geführten Oktavbuch mit dem Grund unserer sofort vorgenommenen Recherchen können wir über haft, das in dem Hause Weberstr. 34 belegene Schanklokal von Titel„ Notizen zur Kasse" vermerkt wurden. In den Büchern diesen sensationellen Fall jolgende genaue Daten mittheilen: Als Thormeier. Dafelbft befanden sich an einem Tische fünf Per- figurirten auf solche Wechsel ausgeliehenen Gelder am 1. d. M., Morgens gegen 3 Uhr, ein Polizeibeamter die sonen, von denen sich drei bemühten, mit H. ein Gespräch anzu unter dem Sammelfonto Konto Diverse". Der Angeklagte Kurz vor 11 Uhr Haake soll auch Spandau Charlottenburger Chauffee entlang ging, fiel ihm ein fnüpfen, ihre Absicht aber nicht erreichten. in den Aufsichtsrath Sigungen von Spandau herkommender Mann auf, welcher einen schweren Abends berichtigte H. seine Zeche und ging, seinen Weg durch die 5. und 6. September 1887 feineswegs alle damals im Besize Sack auf seinen Schultern trug. Dem Hüter des Gesetzes erschien Gollnow- und Neue Königstraße nehmend, dem Friedrichshain zu. des Preuß. Leihhauses befindlichen Wechsel dem Aufsichtsrath die Sache nicht so ganz reinlich und zweifelsohne: er hielt den In derselben Nacht anden Schuhleute am Königsthor, und zwar vorgelegt, vielmehr vor der Sitzung einen Theil derselven an sich Träger an und befragte ihn über das Ziel seines Ganges und am Rande des Hains, einen bewußtlosen Mann, welcher aus der genommen und statt ihrer Geld in die Kajje gelegt, dasselbe aber den Inhalt des Sackes. Dieser erklärte nun unumwunden, daß Nase stark blutete, und dessen rechter Goldfinger arg zerfest war. nach der Sigung wieder gegen die Wechsel ausgetauscht haben. seine Last zum Theil aus fertigen Patronen, zum Theil auch aus In ihm wurde später der genannte Schlossermeister er- Der Aufsichtsrath beschloß am 6. September 1887, fünftighin leeren Hülsen bestehe; er habe dieselben von dem zur Schießschule mittelt. Derselbe gab bei seiner Vernehmung über den Vorfall an, Wechsel weder zu diskontiren, noch zu beleihen". Der Vorstand tommandirten Unteroffizier R. erhalten mit dem Auftrage, sie daß ihm fünf Personen in der Neuen Königstraße gejolgt seien, hat dieser Anweisung aber feine Folge geleistet, sondern noch noch in der Nacht zu einem in Berlin , Rückerstraße 7, wohnhaften von denen zwei ihn am Friedrichshain überfallen, zu Boden weiter Wechsel beliehen. Die im Tresor des Leihhauses beim Herrn Falfenhan zu schaffen und befinde sich auf dem Wege gerissen und ein feuchtes, wahrscheinlich mit Chloroform getränktes Jahresabschluß noch vorhandenen Wechsel sind indeß durch den dorthin. Die nun sofort eingeleitete Untersuchung hat bereits Tuch ihm über das Gesicht geworfen hätten. Es stellte sich her- Kassirer Riemer auf Anweisung des Haake nicht als solche, sondern ergeben, daß der Unteroffizier viele Tausende von Wietallpatronen aus, daß dem Ueberfallenen sein wohlgefülltes Portemonnaie, eine als baarer Kasseneingang aufgeführt worden, aus den Büchern dem genannten Institut entwendet, dieselben an Falkenhan ver- werthvolle silberne Remontoiruhr und ein Trauring geraubt ist die unwahre Angabe über die Höhe des am 31. Dezember 1887 kauft und für den Zentner 22 Mt. erhalten hat. Wie lange Zeit waren, welch letzterer in das Fleisch des Fingers derartig ein- vorhandenen Baarvestandes in die Bilanz übertragen worden, hindurch dieses Geschäft betrieben werden konnte, ohne daß es gewachsen war, daß er nur unter Anwendung von Gewalt her doch ist nicht erwiesen, daß auch der Angeklagte Hoffmann die bemerkt wurde, steht noch nicht fest. Dieb und Hehler sind ver- untergerissen werden konnte. Dies war auch geschehen und Unrichtigkeit der Bilanz in diesem Punkte gekannt hat.- An haftet worden. dadurch der Finger start verlegt worden. Die Polizei richtete geklagter aate bestritt auch hier, irgend etwas Sträfliches
von