Nr. 116. 28. AahrMg�3. Kilxgc des Jonitls" Kerlm ilolblilntt.Mn. 19. N>ck 1911.partei- Hngclegcnbcitcn.Neucnhagen, Eggersdorf. Bruchmühle, Petershagen, FrederS-darf, Baufelde, Alt-Landsberg. Sonntag, früh 8 Uhr, Handzettel-Verteilung zur Versammlung in Baufelde bei Schmidt. DasMaterial ist bei den Bezirksführern abzuholen.Schenkendorf bei Königs-Wusterhausen. Am SonOabend, den20. Mai, abends 8% Uhr, bei Otto Paetsch außerordentliche Gene-ralversammlung des Wahlvereins. Der Vorstand.LerUner l�acbrickten.Im Schillerpark.Im jungfräulichsten Frühlingsschmuck prangt gegen-wärtig der werdende, wachsende Berliner Park, dem dergrößte deutsche Dichter seinen Namen gegeben hat. DemBesucher drängt sich auf den ersten Blick der Eindruck auf,daß hier etwas geschaffen worden ist und noch weiter geschaffenwird, was aus der Schablone ganz auffällig heraustritt. Daswellige Gelände der ehemaligen Rehberge bot dem Geniedes Gartenbaukünstlers eine dankbare Aufgabe, und trügtnicht alles, so wird hier das Werk, wenn es fix und fertigist, den Meister loben..Seit dem vorigen Sommer ist dieseeigenartige, einer Zweimillionenstadt würdige Anlage eintüchtiges Stück weiter gediehen. Von dem durch die Barfuß-straße, in ihrer blitzsauberen Pflasterung eine der schönstenStraßen Berlins, in zwei gleich große Teile zerlegten Gesamt-park ist vorläufig allerdings nur die Nordhälfte für dasPublikum benutzbar. Die geradezu stilvolle breite Rüsteralleean der Müllerstraßenseite bietet einen wunderhübschen Anblickdurck> die zahlreichen, bis zu drei Meter hohen, im üppigstenBlütenflor stehenden Fliederbüsche. Die riesige„Bürger-wiese" in der Mitte dieses Teiles, die möglichst noch in diesemSommer freigegeben werden soll, ist soeben abgemäht wordenund gleicht einem smaragdgrünen Teppich. Man hatte an-sangs einige Bedenken, das Publikum ohne Wahl und Oualdieses prächtige, von jungen Bäumen und Sträuchern um-rahmte Parkland betreten zu lassen, aber man vertraut demMahnruf:„Bürger, schützt eure Parkanlagen", der hier anden verschiedensten Punkten die Parkbesucher bittet, nicht mut-willig oder fahrlässig zu zerstören, was dem Gesamtwohldient. Hier in der Nähe soll auch die sogenannte„Plantsch-wiese" für Kinder angelegt werden. Dieses Unikum ist ge-dacht als eine Wasserfläche von ganz geringer Tiefe mitschmalen steinernen Bordschwellen, genau wie bei den achtSandspielplätzen, von denen zunächst vier„in Betrieb" sind.Für die Nordhälste war auch ein Wasserfall projektiert, esscheint aber damit nichts werden zu sollen. Sechs Wochenlang hat man nach Wasser gebohrt, auch reichlich Wasser ge-sunden, aber schließlich davon Abstand genommen, die Pump-Maschinen auf einem der großen Hügel an der Barfuß- undEdinburgstraße einzubauen. Hoffentlich wird später nochetwas daraus. Der Mangel an Ruhebänken macht sich beidem regen Abend- und Sonntagsbesuch schon recht empfind-lich bemerkbar. In dieser fertigen Hälfte sind nur 31 Bänkevorhanden, während die doppelte Anzahl kaum genügt. Inanderen Parkanlagen benutzt man die niedrigen eisernenRaseneinfassungen zum Sitzen. Da solche hier nicht vor-banden sind, gehen viele ältere Erholungsuchende, die keinenSitzplatz finden, vorzeitig nach Hause. Auch nur einigewenige Papierkästen konnten wir entdecken. Ein angenehmesAusnchtsplätzchen ist das von märkischen Findlingssteinenumsäumte kleine Plateau mit der Schillereiche, die heutenur drei Meter hoch ist und erst mal unseren NachkommenSchatten spenden soll.Von der südlichen Hälfte des Parks, die die schönerewerden dürfte, ist seit acht Tagen versuchsweise nur die...Schülerwiese" freigegeben, aber noch nicht für das großePublikum. Den Clou der ganzen Anlage wird auf demhöchsten Kegel der hier noch in blendend weißem Sande ausdem grünen Kranze emporragenden Rehbergereste die projek-tierte Terrasse mit dem Schillerhain bilden. An einemHolzmodell, das den Hügel umzieht, sieht man die ungefährezukünftige Gestaltung. Rings um den Hügel wird eine hoheschräge Mauer aus Rlldersdorfer Kalkstein errichtet undstellenweise berankt. Die Terrasse soll das Gesamtbild be-herrschen und daher so hoch werden, daß noch eine erheblicheÄufschüttung nötig ist. Die Mauerung wird das innere,dicht mit Kastanien zu besetzende Plateau etwas überragen.Vor der Terrasse, zu der Treppen und Schlangenwege hinauf-führen werden, ist in großen Umrissen das Modell zu Abort-und Unterkunftsräumen aufgestellt. Ebendort, zwischenTerrasse und Edinburgstraße, wirb ein Blumengarten nachArt des berühmten Rosengartens im Humboldthain seinenPlatz erhalten. Die jetzt hier zu bemerkenden langen Reihenvon Blumenrabatten sind nur provisorisch angelegt. Mitdeni Terrassenbau hofft man noch in diesem Jahre beginnenzu können. Das wäre sehr erfreulich, da der Wind fortgesetztgroße Mengen Flugsand vom Hügel auf die schon fertigenGartenanlagen weht und dadurch viel Geld und Zeit unnutzverloren geht. Man könnte übrigens, wie von informierterSeite geklagt wird, schon viel weiter mit den Arbeiten sein,»venn nicht die notwendigen Gelder so sparsam flössen. Augen-blicklich sind auf dem großen Gelände nur ein paar DutzendPersonen und zwar hauptsächlich mit rein gärtnerischenArbeiten beschäftigt. Vielleicht kann Herr BürgermeisterReicke, der sich ja für den Schillerpark so lebhaft interessiert,etwas mehr Zug in die Kolonne bringen.Die Nachrichten, die kürzlich über Vandalismus imSchillerpark durch die Presse gingen, waren übertrieben. Essind hier nicht mehr Beschädigungen beobachtet worden als inallen anderen Parkanlagen. So etwas ist selbst bei größterAufsicht, auch seitens des Publikums, leider nicht zu ver-nieiden. Unlautere Elemente haben sich sogar bisher vomSchillervark fast gänzlich ferngehalten, weil die Anlagen selbstin der Nacht leicht übersehen werden können und für Schlupf.Winkel vorerst wenig Gelegenheit bieten.Zeh» goldene Regeln de» Waldschutzeswerden gegenwärtig von der Deutschen Gesellschaft zur PflegedeS Waldes in den von Ausflüglern besuchten Waldpartienzum Aushang gebracht: 1. Schont die Gewächse des Waldes.denn sie sind ein Schmuck der Gegend und sollen noch vieleerfreuen und neues Leben bilden. 2. Ein bescheidener Blumen-ftrautz ist jedem gern gestattet, doch dürfen nicht Zweige ab-gerissen, Bäume verstümmelt und die Pflanzen mit denWurzeln ausgerissen werden. 3. Jungwüchse und An-Pflanzungen bedürfen der Schonimg. 4. Werft kein Papier,keine Eierschalen usw. in den Wald— es sollen sich auch nochandere nach Euch an oder in dem Walde erfreuen. 5. Vermeidet vor allem das Fortwerfen von Flaschen, Glasgefäßenusw. Herumliegende Glasscherben haben schon oft Unheil an-gerichtet. 6. Vorsicht beim(an und für sich ja verbotenen l)Rauchen, besonders bei trockenem Wetter und in der Nähejunger Anpflanzungen. Keine glimmende Zigarre, keinbrennendes Streichholz fortwerfen! 7. Stört nicht die Tieredes Waldes, freut Euch an ihnen. 8. Schont die Vogelnester,die Käfer und das Gewürm des Waldes. 9. Laßt den Hundnicht jagen. 19. Der Wegweiser sei Eurer Schonung empfohlen,er soll noch nach Euch anderen Rat erteilen, er ist ein Freundder Wanderer._Eines der Opfer des WahlrechtSfonntageSvom 6. März v. I.. Frau P. aus Treptow, hatte gegen die Ge-meinde Treptow Klage auf Schadenersatz erhoben. Sie war vonGendarmen in der Elsenstraße in Treptow überritten worden undhatte nicht unerhebliche Verletzungen davongettagen. DaS Kammergericht, vor dem die Verletzte durch den Genossen Dr. Heinemannvertteten wurde, hat der Frau P. nicht nur den tatsächlichen Schadenzugesprochen, sondern auch ein nicht unbeträchtliches Schmerzensgeld.Diese prinzipiell wichtige Entscheidung verdient Beachtung auch imHinblick auf die zahlreichen, aus Anlaß der Moabiter Polizeitatennoch schwebenden Prozesse.Zur Sicherheit der Dampferpassagiere. Die Zugänge zu denDampferanlegestellen sowie die Anlegebrücken werden gegenwärtigeiner Besichtigung unterzogen. Es soll dabei festgestellt werden.ob die Zugänge auch breit genug sind, bei stärkerem Verkehr einungehindertes Passieren der hin- und rückflutenden Ausflügler zuermöglichen. Die Dampserbrücken werden einer Belastungsprobeunterzogen, auch werden sie daraufhin untersucht, ob dos verwen-dete Holz nicht etwa morsch geworden ist. Die an den Dampfer»Haltestellen befindlichen, ins Wasser getriebenen starken Rundhölzer,die den Anprall der anlegenden Dampfer abschwächen sollen, werdenebenfalls auf ihre Haltbarkeit geprüft. Verschiedentlich mußtenBrückenbauten beanstandet werden. Den für die Sicherheit derAnlegestellen verantwortlichen Personen wurde aufgegeben, binnenkürzester Frist die Schäden abstellen zu lassen. Bis zur Fertig-stellung der AuSbesserungSarbeiten bleiben, die Brücken gesperrt.Kein Parade-Schankbetrirb auf dem Tewpelhofer Feld. DieAusstellung von Schank- und Speisebuden der Schankgewerbe-betriebe, überhaupt jegliches Marketenderwesen wird nach einerAnordnung des Landrates des Kreises Teltow an den Tagen dermilitärischen Paraden und größeren �.ruppenbesichtigungen auf demgesamten Tempelhofer Exerzierplatz nicht mehr zugelassen. Auchden.fliegenden" Händlern wird in Zukunft das Betreten desFeldes nicht mehr gestattet werden. Personen, welche bei der un-befugten Ausübung dieser Gewerbebetriebe betroffen werden, habenBestrafung und sofortige zwangsweise Entfernung vom Exerzierplatz zu gewärtigen.Der Bau der Kraftwageastraße von Döberitz nach dem NeuenPalais wird nun wohl in Angriff genommen werden. Der«Reichs-anzeiger" veröffentlicht nämlich jetzt folgendes:Auf Ihren Bericht vom 16. Februar d. I. will Ich dem KreiseOsthavelland im Regierungsbezirk Potsdam, welcher den Bau einerStraße zwischen Eiche und Nedlitz in Aussicht genommen hat, zurAusführung dieses Unternehmens das Enteignungsrechtnach Maßgabe des Gesetzes vom 11. Juni 1874 hierdurch verleihen.Die«ingereichte Karte folgt zurück. Berlin, den 20. Februar 1S11.Wilhelm R. v. Breitenbach. An den Minister der öffentlichenArbeiten.Wenn man die hier angegebenen Daten betrachtet, so erfolgtja die Veröffentlichung allerdings reichlich spät. Nach dieser Ordexdürfte der Bau der Automobilstraße bald zu Ende geführt werdenkönnen.Berhängung der Schaufenster während der Kirchzeit. DerPolizeipräsident gibt bekannt: Nach§ 6 Mbsatz 1 der für denLandeSpolizeibezirk Berlin erlassenen Polizeiverordnung vom27. März 1003, betreffend die äußere Heilighaltung der Sonn-und Feiertage, in der neuen Fassung der Verordnung vom 17. Mai1910 sind Schaufenster und Schaukästen an den Sonn- und Feier-tagen während der Stunden des Hauptgottesdienstes zu verhängen.Diese Vorschrift ist dahin aufzufassen, daß während der Haupt-aotteSdienststunden nicht nur das Ausstellen von Waren in unver-hängten Schaufenstern und Schaukästen, sondern überhaupt jedesZurfchauftellen von Gegenständen, auch von solchen zur Veranschau-lichung künstlerischer oder gewerblicher Leistungen sowie von Waren.mustern verboten ist. Demnach müssen auch sämtliche Schaufensterund Schaukästen der Photographen, der Apotheken, der Gast- undSchankwirtschaften, der Konditoreien mit Schankkonzession sowieauch der Uoaniasäulen verhängt sein, falls in ihnen eir Zurfchau-stellen von irgendwelchen Gegenständen stattfindet. Da diese Vor-schrift vielfach bisher unbeachtet geblieben ist, so wird darauf auf-merksam gemacht, daß Zuwiderhandlungen gegen dieselbe gemäߧ 16 der Polizeiverordnung mit Geldstrafe bis zu 60 M. bestraftwerden.Die AaSknnst- und Fürsorgestelle, die daS Deutsche Zentralkomitee für Krebsforschung in Berlin unterhält, ist imvergangenen(�ahre so stark besucht worden, daß vom 15. d. M. andie Zahl der ärztlichen Sprechstunden vermehrt worden ist. Diesewerden jetzt Montag und Freitag von 3 bis 4 Uhr in der König-lichen Charitee, Eingang Schumannstraße Nr. 20 und Donnerstagsvon 3 bis 4 Uhr in der Fürsorgestelle in der.PalisadenstraßeNr. 24 abgehalten.Zu« Betriebsunfall aus der Hochbahn schreibt uns die Direktionder Hochbahngesellschast:.Wie bereits mitgeteilt, ist die BetriebSstönmg dadurch entstanden,daß«ine Weiche umgestellt wurde, während sich der mittlere Wageneines darüber fahrenden Dreiwagenzuges noch in der Weiche be-fand. Der diensttuende Weichensteller ist zur Disposition gestelltund die Untersuchung gegen ihn eingeleitet. So bedauerlich derBetriebsunfall an sich auch ist, hat sich doch ergeben, daß die An«Wendung der Vorschriften, die nach den behördlichen Verfügungen fürsolche Fälle bestehen, alle ernsteren Folgen verhütet haben. Es kommthierbei in erster Linie die Anweisung an das Fahrpersonal in Frage,nach welcher dieses bei derartigen Vorkommnissen die Strecke bis zuden nächsten Haltestellen sofort durch eine im Führerstand des Zugesbefindliche Kurzschlußvorrichtung stromlos zu machen hat. Hierdurchwird erreicht, daß zunächst der eigene Zug sofort zum Stehe» kommt,daß ferner die Annäherung von anderen Zügen auf der betreffendenStrecke verhindert wird und endlich die Fahrgäste die Wagen und dieBahnsttecke— ungefährdet durch die Sttomschiene— verlassenkönnen. Im übrigen ist darauf hinzuweisen, daß solche Unfälledurch fehlerhafte Weichenstrllungen nicht etwa eine Eigentümlichkeitelektrischer Schnellbahnen oder der Einrichtungen des Gleisdreiecksfind, sondern auch bei allen anderen Eisenbahnen an denjenigenStellen, wo Züge abzweigen oder umsetzen, eintreten können undleider auch Wiederboll vorgekommen sind. Alle zur Verhinderungeiner vorzeitigen Weichenstellung getroffenen technischen SicherheitS-Vorrichtungen, die natürlich auch bei der Hochbahn bestehen, konntenderartige Fälle nicht absolut ausschließen. Die längere Dauer derBetriebsstörung wurde dadurch herbeigeführt, daß der falschstehende Wagen erst von den Schienen abgehoben Verdenmußte. Die gleichzeitig an anderen Stellen der Hoch«und Untergrundbahn eingetretenen Betriebsstörungen sind eineolge der obenerwähnten zeitweiligen Stromlosigkeit der Strecke.—lestern früh wurde der Betrieb in allen Beziehungen wieder auf«genommen."Diese Darlegungen sind nicht imstande, die Bedenken gegen dieAnlage deS Gleisdreiecks zu zerstreuen. Im Gegenteil hat der Vor-fall nur von neuem bewiesen, daß daS als ein Wunder der Technikgepriesene Gleisdreieck eine schwere Gefahrenquelle bildet und daßdie bei der Anlage dieses„Wunders" geäußerten Bedenken unsererstädtischen Verkehrstechniker nur allzu sehr zu Recht bestehen.Die Ferienkolonien sind unter allen Wohltätigkeitsveranstaltungenwohl diejenige, die bei den Bemittelten sich noch der meisten Sym-pathie erfreut, aber auch für sie fließen die milden Spenden dochnur sehr spärlich. Im Berliner Verein für Ferienkolonien wurde amMittwoch wieder sehr darüber geklagt, daß auch hier d i eSchwierigkeit, das nötige Geld zu beschaffen,immer größer wird. Zwar seien die Einnahmen imLause der Zeit gestiegen, aber der Kreis der Opferwilligenhabe sich doch nicht annähernd so erweitert, wie derKreis der Bedürftigen. Die Folge davon ist, daßvon allen Kindern, die zur Aufnahme gemeldet werden, nur etwader vierte Teil entsandt werden kann, sehr viel weniger, als nachder Ansicht der untersuchenden Aerzte entsandt werden müßten. Alseine Erschwerung der Geldbeschaffung wurde es bezeichnet, daß dasPolizeipräsidium dem Verein nur den Monat Juni zum Kolleknerenfreigegeben hat. Offenbar wolle man hierdurch verhüten, daß diewohlhabende Bevölkerung zu sehr durch Kollektieren in Anspruch ge-nommen werde. Demgegenüber wurde festgestellt, daß die Beschrän»kung sich nur auf öffentliches Kollektieren von HauS zu Haus bezieht;privatim dürfe auch für die Ferienkolonien das ganze Jahr hindurchgesammelt werden. Das geschieht auch nach Kräften und unter An»Wendung manches Kniffes, mit dem man das„warme Herz" überrumpelt. Aber bei allem Eifer kommt doch nicht zusammen, wasgebraucht wird, und Jahr für Jahr zeigt immer wieder sich dieUnzulänglichkeit der privaten Hilfe, die derGemeinde ihre Pflicht abnehmen zu können meint.Banken und„Mitarbeit" von HandelSretattemmDer Verein„Berliner Presse" hat in seiner gestrigen Versamm»lung folgende Resolution einstimmig angenommen:>„Im Hinblick auf die kürzlich an Gerichtsstelle angezogeneBestimmung des Börsengesetzes, wonach finanzpolitische Arbeitenvon Redakteuren für interessierte Banken und Finanzunternehmungennur strafbar sind, wenn das Honorar in auffälligem Mißverhält»nis zur Leistung steht, sowie im Hinblick auf die au« dieser An-sührung gezogenen Schlüsse, erklärte der Verein„Berliner Presse"es grundsätzlich für unvereinbar mit den AnstandSpflichten einesRedakteurs, daß er eine Tätigkeit dieser Art gegen Entgelt inirgend welcher Form überhaupt ausübt."Ferner gelangte die folgende Resolution zur Annahme:„Der Verein„Berliner Presse" beauftragt seinen Vorstandbeim Herrn Handelsminister dahin vorstellig zu werden, daß diejournalistische Gutachlerkommission an der Börse in Zukunft nichtlediglich auf Borschlag einer kaufmännischen Korporation, sondernnach Anhörung von journalistischen Berufsvereinen ernannt wird."Sin SttaßenbahnnnfaS, bei dem ein Kind verletzt wurde, er«eignete sich am Donnerstag nachmittag gegen'/44 Uhr an der Eckeder Müller» und Antonstraße. Dort versuchte der neunjährigeSchüler Wilhelm Reh. Müllerstr. 24 bei den Eltern wohnhaft, unmittelbar vor dem herannahenden Rangierwagen 1014 der GroßenBerliner Straßenbahn über das Gleis zu lausen. Er wurde um-gestoßen und geriet unter den Vorderperron, mit dem linken Beinunter den Schutzrahmen. Mittels Winden wurde der Wagen an«gehoben und der Knabe nach kurzer Zeit befteit. Der Junge hatteeine Halswunde und Hautabschürfungen an den Armen und Beinenerlitten und wurde nach dem Paul-Gerhardtstist gebracht, wo er dieerste Hilfe erhielt. Von dort aus wurde er seinen Eltern zugeführt.Auf dem Wege zum Arzt vom Tode überrascht wurde gesternfrüh in der Zimmerstraße eine etwa 50 Jahre alte Frau, die allemAnschein nach den Zimmerstr. 33 wohnhasten SanitätSrat Dr. Behrendaufsuchen wollte. Die Frau wurde in den Flur eines Hauses ge«bracht, von wo sie in einem Wagen fortgeschafft wurde. Aussehenerregte der Umstand, daß der Vorfall um 8/49 Uhr morgens sichereignete, daß aber erst nach 11 Uhr die Fortschaffung der Leicheerfolgte.Ein schwerer Automoblluufall hat sich gestem mittag gegen1 Uhr auf der Döberitzer Heerstraße ereignet. Der 20jährigeKlempnergeselle Otto Oueiser auS der Schlegelstraße hatte in Pichels-berge gearbeitet und benutzte die Mittagspause dazu, um auf seinemZweirade aus und ab zu fahren. Dabei geriet er gegen ein Auto«mobil, wurde umgestoßen und erlitt erhebliche Verletzungen amrechten Bein und den Armen, sowie eine Kopfwunde. Der Chauffeurdes Autos brachte den Verunglückten zu einem Arzt und auf dessenVeranlassung nach dem Augustahospital in der Scharnhorststraße.Eine unheimliche Beobachtung machte gestern ein Kriminal«boamter auf dem Bahnhof Gesundbrunnen. Dort ging ein Mann,auf einen Zu« wartend, mit einem Koffer auf und ab, aus demfortwährend Blut heraustropfte. Er stellte den Mann, der sichBodungcn pannte, zur Rede und erfuhr, daß der Koffer eine frischgeschossene Ricke enthielt. Weil..Badungen" über die HerkunftdeS Tieres allerhand zweifelhafte Angaben machte, so brachte ihnder Beamte nach dem Polizeipräsidium. Dort entpuppte er sich alSein Schankwirt Eduard Schott aus Eberslvalde. Sch. hatte, wieer nach längerem Sträuben gestand, in der Forst bei Küstrin ge-wildert und befand sich mit der Beute auf dem Heimwege. DieKriminalpolizei führte ihn dem Untersuchungsrichter vor.Als ein gefährlicher Kinberfreund wurde der 47 Jahre alteSchuhmachermeister Wilhelm Kusch entlarvt, der in der Schulzen-dorferstraße ein Ladengeschäft und eine Werfftatt betrieb. Gegenihn machte kürzlich eine Frau die Anzeige, daß er ihr beimMaßnehmen zu nahe getreten sei. Die Kriminalpolizei sah sichnun den Mann näher an, und nun kam eS an den Tag, daß erschon seit längerer Zeit Kinder aus der Nachbarschaft mit aller-Hand Besorgungen gegen Geldgeschenke betraut hatte, um sie inseine Behausung zu locken und sich dort an ihnen zu vergehen.Der Unhold wurde verhaftet, sein Laden geschlossen. Kusch standin freundschaftliehen Beziehungen und regem Verkehr mit demObereisenbahn-Assistenten Gedies aus der Schulzendorferstraße,der sich vor acht Tagen erschoß, als er wegen derselben Verfehlungenverhaftet werden sollte.Erschossen hat sich gestern ein 1b jähriger Mensch vor demLokal seines Vaters, einem Gastwirt am Schöneberger Ufer.An die arbeitende Jugend Berlins.Der Jugendausschuß für Groß-Berlin veranstaltet am Sonn,tag, den 21. Mai 1911,Gruppenpartien.Gruppe Norden. Partie nach Goriensee. Treffpunkte 7 Uhr:Malplaquetstraße, Ecke Nazarethkirchstratze, Nettelbeckplatz(Normal-uhr);%8 Uhr: Bad- Ecke Schwedenstraße(Normaluhr). Treffpunktfür Nachzügler: im SportshauS am Goriensee bei Schönwaldc-Buchvon mittags 1 Uhr. Fahrgeld 30 Pf.Gruppe Rosenthaler Vorstadt. Partie nach Karlshorst-Sadowa-Pserdebucht. Trefspunfte 7 Uhr: Arkonaplatz, Vinetaplatz(Nornial-uhr), Pappelplatz, Gartenplatz, Gustav Meyerall ee(Normaluhr).Treffpunkt für Nachzügler: von mittags 12 Uhr im Lokal Pferds»bucht. Fahrgeld 40 Pf.