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Schöneberg .

Vorort- Nachrichten.

und 2 Kinder; der Atmungsorgane 1 und 8 Kinder; Blinddarm­erkrankungen 3 und 15 Kinder.

Die Gesundheitsverhältnisse der die Schule verlassenden Knaben zeitigte 1910 folgendes Ergebnis: 18 Prozent als schwächlich, 67,5 Prozent als mittelstark und 14,5 Prozent als kräftig. Ein besonderer ausführlicher Abschnitt ist den Hilfsschulen ge=

fleben können. Unterschlagen habe er nichts, das müsse ihm doch erst nachgewiesen werden. Wo denn dann die Marken geblieben seien, fragte der Vorsitzende. Der Angeklagte antwortete, die müßten im Bureau zurückgeblieben sein und dort noch irgendwo Aus der Stadtverordnetenversammlung. Vor Eingang in die liegen. Dieses Märchen gewann durch die Beweisaufnahme nicht Tagesordnung frug Genoffe Obst an, warum den im Krankenhause an Glaubwürdigkeit. Die Vernehmung der Zeugen der Anklage­beschäftigten Handwerkern der tarifliche Lohn nicht gezahlt werde, behörde, des Oberassistenten Rosinski, des Bureauaffiftenten Zöllner, obwohl bereits im März ein dementsprechender Beschluß gefaßt des Bureaudieners Enge, des Bureauassistenten Gotter, ließen er- widmet. Es wurde zunächst Oktober 1907 aus den Kindern der wurde. Stadtrat Leidig erwiderte, daß die Angelegenheit dem kennen, daß dem Angeklagten sein Treiben recht leicht gemacht 1., 2. und 4. Gemeindeschule eine unterste Stufe eingerichtet. Die Magistrat unterbreitet worden sei. Dieser habe einen Unteraus- worden war. Sehr eingehend und umständlich wurde vor Gericht Wahl fiel auf diejenigen Knaben und Mädchen, die nach zwei­schuß eingesetzt, der diese und andere Arbeiterfragen generell regeln der Geschäftsgang erörtert, der bei der Markenbeschaffung und foll. Der Vorsteher, Graf Matuschka, gab bekannt, daß von Markentlebung üblich war. Aber keiner fonnte recht sagen, worin jährigem Besuche der Normalschule sich dem Lehrstoff der unterſten den städtischen Arbeitern eine Resolution eingegangen sei, in der eigentlich die Kontrolle über Klest bestanden hatte. Der Vorsitzende Klasse nicht in dem Grade anzueignen fähig waren, daß ihre Ver­verlangt wird, daß den heutigen Verhältnissen angepaßte Lohn stellte mit Verwunderung fest, daß im ganzen an 3000 Marken nicht sehung in Aussicht genommen werden konnte. Es waren im ganzen und Arbeitsbedingungen bewilligt werden. Diese Resolution wird geklebt worden waren, ohne daß bis dahin einer das bemerkt hatte. 23 Kinder. Durch den Ausbau der Hilfsschule durch Aufsehen einer einer zu diesem Zweck zu bildenden Deputation überwiesen. Bei 200 Arbeitern sind 3000 Marken ein Quantum, das für 15 mittleren und einer Oberstufe wurde die Zahl der Hilfsschulen Der Magistrat brachte zur Kenntnis, daß die Verlängerung der Wochen ausreicht. Da wollte der Angeklagte sich damit herausreden, 1908 auf 34, 1909 auf 44 und 1910 auf 58 Schüler erhöht, 31 täglichen Arbeitszeit um eine halbe Stunde im Pumpwerk fort- daß ihm, weil er oft sein Bult nicht verschlossen habe, die Marken Knaben und 27 Mädchen, das sind 1,5 Prozent der Normalschüler. fällt, da die fehlenden Arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen entwendet sein könnten! Das Ergebnis der Beweisaufnahme wurde Der Bericht sagt, nachdem er die häuslichen Verhältnisse der Kinder haben. Die Arbeiten waren durch Einstellen von Hilfskräften nicht von dem Amtsanwalt dahin zusammengefaßt, daß dem Angeklagten auszuführen, weil das Personal mit den Einrichtungen vertraut sein Treiben durch die Leichtgläubigkeit der Kontrollstelle sehr er- untersucht hat:" Es liegt somit auch bei uns die überall hervor­und eingearbeitet sein muß. Genosse Bernstein fragt an, was leichtert worden sei, so daß er für lange sich sicher vor der Gefahr tretende Tatsache vor, daß die Insassen der Hilfsschulen zum über­für ein Ergebnis die Umfrage gezeitigt hätte, die vor einiger Zeit einer Entdeckung fühlen konnte. Sein Pult habe er wohl offen wiegend größten Teil den untersten Volksschichten entstammen, daß beschlossen wurde. Es bestehe in der Verwaltung des Pumpwerks gelassen, damit ihm vielleicht einer die paar Marten wegnahme, die somit die schlechte soziale Lage des Elternhauses eine über den neunstündigen Arbeitstag eine ganz falsche Auffassung. er zu diesem Zweck darin liegen ließ. Aber es habe ihm niemand der wesentlichsten Ursachen für die Beeinträchti Die Arbeiter werden nicht 54 Stunden, sondern 63 Stunden be- diejen Gefallen getan, der es ihm ermöglicht hätte, sich als bestohlen gung der normalen Entwidelung der Kinder ter= schäftigt, so daß in Wirklichkeit die Betreffenden den elfstündigen aufzuspielen und alles von sich abzuwälzen. Weil Klest nicht ge zu stellen scheint. Als ein weiteres Moment ist die zum Teil Arbeitstag haben. Stadtrat Staub teilt mit, daß an 44 Städte ständig sei, beantrage der Amtsanwalt 8 Monate Gefängnis. Auch überaus große Kinderzahl anzusehen. Unter anderem sind in Anfragen ergangen seien. Bis jetzt seien erst einige Antworten ein- jeht noch versicherte der Angeklagte, nicht für 5 Pfennig Marten getroffen. Die Arbeitszeit im Bumpwerk läßt sich nicht anders habe er sich angeeignet. Vorsitzender: Denten Sie denn, daß hier 5 Familien je 7 Kinder, in 4 Familien 9 Kinder, in 7 Familien regeln, wenn nicht bedeutende Schäden entstehen sollten. in diesem Zimmer irgend jemand ist, der Sie für nichtschuldig hält? 6 Kinder, in 3 Familien 8 Kinder, in 2 Familien 10 Kinder, in Angeklagter: Ja, ich denke, daß jeder rechtlich denkende Mensch das je einer Familie 11, 12, 13, 14 und 15 Kinder. Allerdings leben annehmen wird. Amtsanwalt: Diese Phrase zeigt eine derartige hiervon nicht alle; die Sterblichkeit ist im Gegenteil außerordentlich niedrige Gesinnung, daß ich deshalb noch zwei Jahre Ehrverlust groß, nämlich 32,5 Prozent, also jedes dritte Kind ist ein Todes­Die sozialdemokratische Fraktion beantragte:" Der beantrage. kandidat. Magistrat wird ersucht, seinen Leschluß vom 3. April d. J. in Sachen Das Gericht sprach den Angeklagten schuldig. Es ging bei der der Anstellungen dahin zu deklarieren, daß bei Beschäftigungen, Strafzumessung noch über den Antrag des Amtsanwalts hinaus die mit keinen stärkeren törperlichen Anstrengungen verbunden und verurteilte Kleft zu 9 Monaten Gefängnis, Die Ehrenrechte find, Bruchleiden im allgemeinen keinen Grund zur Nichtanstellung wurden ihm nicht aberkannt, bilden sollen."

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Der Magistrat hatte beschlossen:" Bei der Anstellung von Beamten und Bediensteten sollen in der Regel Bewerber, die mit einem Bruchleiden behaftet sind, nicht in Frage kommen."

Vom Fraktionsredner wurde darauf hingewiesen, daß der Magistratsbeschluß eine Härte bedeute. Man dürfe auch nicht gleich verallgemeinern, denn wo sollten diese unglücklichen Leute hin, wenn

selbst die Gemeinde so streng verfahre?

Stadtrat Rab now: Der Magistratsantrag genügt vollständig, Sa immer von Fall zu Fall entschieden werden muß. Leute mit schweren Bruchleiden sollen in der Regel nicht angestellt werden, ebenso wie man Leute mit Tuberkulose in der Regel auch nicht als ständig anstellt.

Nachdem die Liberalen noch gegen den Antrag gesprochen, wird berselbe gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt.

Bei der Wahl eines unbesoldeten Stadtrats erhielt von 41 ab­gegebenen Stimmen Schulrat Kob 27 Stimmen, 12 Stimmzettel waren unbeschrieben. Der frühere Schulrat Kob ist somit zum un­besoldeten Magistratsrat gewählt.

Mariendorf .

des Klempnermeisters Faust in der Chauffeestraße. Die Wucht der Eine Benzinexplosion ereignete sich gestern nachmittag im Hause Explosion war so start, daß zahlreiche Fensterscheiben barsten. Die Feuerwehr mußte eingreifen, um das Feuer zu löschen. Der Gefelle, der bei dem Meister beschäftigt ist, wurde so er heblich verlegt, daß er nach dem Marienheim" gebracht werden mußte.

Rixdorf.

Der gesundheitliche Zustand der 58 Kinder ist bei dem Gros als schwächlich zu bezeichnen nur 6 sind mittelkräftig. Vom 1 April 1911 ab find 3 Schulärzte angestellt: Dr. Schäfer, Dr. Fischer und Dr. Rohardt neben dem Augenarzt Dr. Mendel und den Zahn­ärzten Dr. Zander, Dr. Wulfert und Vogelsdorf . Klein- Beften.

Ein Raub der Flammen wurde Montag mittag die Scheune nebst Stallung des Besizers Wilh. Staruple. Auch das Nachbars grundstück wurde von dem Feuer ergriffen. Es wird vermutet, daß der Brand durch den fleinen Schornstein der Schneidemühle aus­gebrochen ist, an welchem sich fein Funkenfänger befinden soll. Waltersdorf- Schulzendorf.

Ein Diebesneft hat die hiesige Kriminalpolizei ausgehoben. In Eine Volksversammlung unter freiem Himmel fand am Sonn­dem Schuhwarengeschäft von Jacobowski , Hermannstr. 48, wurde seit tag auf dem Grundstück des Genossen Weber in Waltersdorf statt. einiger Zeit die Beobachtung gemacht, daß fortwährend Stiefel ver- Bekanntlich steht uns in beiden Orten kein Lokal zur Verfügung. schwanden. Auch wurden dort Ginbrüche verübt, wobei den Tätern Genosse 3 u bei I referierte über: Die Sünden der schwarz­Für die Unterbringung der Ernte auf dem Rieselfelde ist eine erhebliche Beute zufiel. Seit vierzehn Tagen machte der Geschäfts- blauen Reichstags mehrheit und die bevorstehen zweite Scheune erforderlich. Von den eingegangenen Offerten ist inhaber eine recht eigenartige Entdeckung. Er sah alle Tage Personen de Reichstagswahl. Der Referant verstand es während die der Firma Beger in Hamburg mit 6225 M. die billigste. Ferner auf der Straße herumgehen, die Stiefel aus seinem Lager trugen, seines 1% stündigen Vortrages die Aufmerksamkeit der Versamm­soll für eventuelle Mehrfundamente eine Bauschalsumme bis zur obgleich dieselben nicht bei ihm gekauft worden waren. Be- lung bis zum Schlusse zu feffeln. Gegner meldeten sich nicht zum Höhe von 500 m. mehrbewilligt werden. Die Abstimmung ergab, fonders fiel ihm dies bei einer Reihe von Hausbewohnern und Wort. Auch in dieser zweiten hier unter freiem Himmel stattge­daß die Vorlage angenommen, die 500 m. jedoch abgelehnt wurden. Nachbarn auf. Alle Augenblide erichienen diese mit neuen fundenen Versammlung trat wieder die alte Tatsache in Gr. Hierauf erklärte der Vorsteher Graf Matuschka, daß eine zweite Stiefeln aus seinem Lager auf der Straße. J. machte die Kriminal- scheinung, daß ein erheblicher Teil der Landbevölkerung wohl seine Lesung fich nötig mache. Die Liberalen beantragten sofort, die polizei hierauf aufmerksam, und diese stellte nun umfangreiche Er- menschenunwürdige soziale Lage empfindet, den Genoffen, die Flug­500 W. wieder einzusehen. Da sich jetzt die Liberalen alle ein- mittelungen an. Es wurden eine Reihe von Personen verhaftet, die blätter berbreiten, aufs freundlichste entgegenkommt, zu derartigen gefunden hatten, so ergab die Abstimmung nunmehr Annahme der systematisch unifangreiche Diebstähle in dem genannten Schuhwaren- Veranstaltungen aber nur mit vieler Mühe heranzuziehen ist. gesamten Magistratsvorlage. Nur die Sozialdemokraten stimmten geschäft sowie in der Butterwarenhandlung von Schulz, Hermann- Schuld daran trägt einzig und allein der im stillen betätigte Terro­bagegen. Der Jahresabschluß der städtischen Kassen war erfreulicher, als traß3, 48, in der Bäckerei von Jänichen, Hermannstraße 47, rismus der Grundbefizer, Großbauern und sonstiger Machthaber im und in dem Eisenwarengeschäft von Feller in dem gleichen Dorfe. Es muß die Aufgabe unserer Genossen sein, diese scheinbare allgemein angenommen wurde. An der Arbeitslosenversicherung Hause verübt haben. Der Hausdiener der Firma Jacobowsti Resignation in eine furchtlose Betätigung bei der bevorstehenden wurden 13 200 M. erspart. Die Straßenreinigung brachte einen war einer der Hauptübeltäter. Es ist dies der sechsund- Reichstagswahl umzuwandeln. Troß dieser Umstände war die Ueberschuß von 33 000 M. Die Umsatzsteuer brachte 200 000 M. und zwanzigjährige Karl Ballo. 28. lieferte an den Portier Sli- Bersammlung von zirka 120 Personen, darunter viele Landarbeiter, die Wertzuwachssieuer einen Reingewinn von 818 000 M., mit der towski, Hermannstraße 48, ganze Vorräte bon Schuhwaren. besucht. Wenn aber auch nur bei einzelnen die Ausführungen des Reichswertzuwachssteuer sind 1900 000 M. eingegangen. Bei den Was dem S. von B. nicht geliefert wurde, das verschaffte er Referenten auf fruchtbaren Boden fielen, und die Zustimmung der Vollanstalten der höheren Schulen ist das Schulgeld um über 7000 fich durch Einbrüche. Ferner beteiligten sich an den Einbrüchen und selben läßt daran nicht zweifeln, so hat die Versammlung ihren Diart zurückgegangen. An Mahnungen für nicht rechtzeitiges Ein- Diebereien ein Ehepaar Glade, der Hausdiener Schirmer und der Zweck voll und ganz erfüllt.- zahlen der Steuern mußten 75 000 Stück hinausgesandt werden. Buchhalter Rosenzweig. Außerdem tommen als Mittäter noch eine Aus dem Ueberschußfonds find insgesamt nur 95 000 m. entnommen Reihe von Personen in Betracht, die die Polizei zu ermitteln sucht. Malchow bei Weißenfee. worden. Für den Neubau des Automobilschuppens in der Max- Die genannten Teilhaber wurden alle verhaftet. In den Behau­straße wurden für den Ausführungsentwurf 43 550 m. bewilligt. fungen der Verhafteten wurden noch erhebliche Vorräte an gestohlenen Die liberale Frattion hatte folgenden Dringlichkeitsantrag ein- Gütern vorgefunden und beschlagnahmt. Auch den Hehlern, die die gebracht:" Zur Regelung der Arbeiterfragen wird eine Deputation Beute verschärften", ist man auf der Spur. Die gestohlenen Waren bon 8 Stadtverordneten und 4 Magistratsmitgliedern eingesetzt." wurden zumeist nach Berlin verkauft. Stadtv. 3obel( lib. Fratt.) hält eine Regelung der Löhne der städtischen Arbeiter erforderlich. Damit dies auch gründlich geschieht, müssen Grundlagen beschafft werden, wie es in anderen Städten aussieht. Die in der Versammlung der städtischen Arbeiter ge­machten Angaben und Zahlen müssen geprüft werden.

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Bankow.

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Zum ersten Male war es unseren Genoffen gelungen, in dem so nahe bei Berlin liegenden Dorfe Malchow eine öffentliche Ber fammlung abzuhalten. Der Gastwirt Wangerow sri hatte der Arbeiterschaft trop behördlicher Schikane sein etwa 250 Ber­sonen fassendes Versammlungslokal zur Verfügung gestellt. Da dieser Raum bei weitem nicht ausreichte, um die Versammlungs­besucher meist Landarbeiter aus Malchow und den umliegenden Endlich ist der Bericht des Schularztes Dr. Schäfer heraus- Dörfern zu fassen, verlegte der Vorsitzende die Versammlung gekommen. Ein solcher von Dr. Hollstein liegt nicht vor. Der in den Hof. Hier hatten etwa 600 Besucher Plaz gefunden. Nach Genosse Küter ist mit der Einsehung der Deputation einver- Bericht umfaßt die Zeit von 1907 bis 1910 und betrifft die 2. und dem der Männerchor Weißensee" die Versammlung durch ein standen. Man solle aber durch fortwährende Umfragen die Sache 4. Gemeindeschule in der Grunow- und Schmidtstraße. In Bestimmungsvolles Lied eingeleitet hatte, hielt Reichstagsabgeordneter nicht vergessen. Bei dem jetzigen Krebsgang in Arbeiterfragen sei tracht kommen 1908 etwa 2300, 1909 2621 und 1910 2702 Knaben Genosse Büchner ein eingehendes Referat über die politische Eile notwendig. und Mädchen. Der Bericht weist auf die Anstellung von Schul- Situation. Die Versammelten stimmten nach dem mit Beifall an­Die sozialdemokratische Fraktion hatte folgenden An­trag eingebracht: Der Magistrat wird ersucht, eine gemischte so- zahnärzten hin. 95 Prozent unserer Kinder leiden an Zahnkrant- gehörten Vortrag einmütig einer Reſolution zu, in welcher fie in ziale Deputation zu schaffen, die aus Vertretern des Magistrats, heiten. Die Bedeutung dieser Tatsache für den Gesundheitszu- dem jezigen Reichstag und seinem gesetzgeberischen Wirken nur noch der Stadtverordneten und städtischen Arbeitern besteht." stand der Kinder gewinnt immer mehr Beachtung. Ganz besonders eine Vergewaltigung der unteren Voltsschichten erbliden. Es wird Der Antrag wird auf die Tagesordnung der nächsten Sizung sei durch trante Zähne das Eindringen von Krankheitsstoffen, zum Ausdruck gebracht, daß einzig und allein nur die sozialdemo gesezt und alsdann begründet werden. Der Dringlichkeitsantrag namentlich von Tuberkelbazillen in den Organismus möglich. Der fratischen Vertreter im Reichstag die Interessen des Volkes wahr ber Liberalen wurde angenommen. Beginn der Bekämpfung der enormen Ausbreitung von Zahnkrant nehmen. Zum Schluß verpflichten sich die Versammelten durch un­heiten müsse awedmäßigerweise in die Schule verlegt werden. ermüdliche Agitation die gewerkschaftliche und politische Organi­Ein schwerer Bauunfall trug sich am Montagnachmittag in der In hygienischer Beziehung recht bedenklich sei, so wird betont, die fation zu fördern. Gegner meldeten sich nicht zum Wort. Am Elgholzstraße in Schöneberg zu. Der 29jährige Arbeiter Emil Borowski, Koloniestraße wohnhaft, war als Maurer beim Bau des Art der Versorgung der Kinder in der Schule mit Trinkwasser. Schlusse der Versammlung konnten eine Reihe Aufnahmen für neuen Kammergerichts beschäftigt. Als B. die Leiter des Gerüftes Es wird auf die Trinkbecher hingewiesen, wie diese von einen den Wahlverein gemacht werden. bestieg, wurde er in der Höhe der dritten Etage von einem Mund zu dem andern wandern und damit der Uebertragung einer Schwindelanfall befallen und stürzte rüdlings in die Tiefe. Man Krankheit auf einen anderen Tür und Tor öffnen. Als Abhilfe Nowawes. schaffte den Befimmungslosen nach der Unfallstation in der Vorberg- dagegen kämen Anlagen in Betracht, wie sie in Amerika gebräuchlich straße, wo festgestellt wurde, daß der Arbeiter einen Bruch der sind: sogenannte Trinkspringbrunnen, die mehrere dünne Wasser- Beit mit den Borarbeiten begonnen worden ist, hofft man in einigen Hochlegung des Eisenbahngeländes. Nachdem bereits vor längerer linken Hand, Unterarmbruch, innere Berlegungen und Gehirn strahlen in den Mund der Kinder sprißen und bei denen die Deff- Wochen mit der Anschüttung auf der Nordseite beginnen zu können. erschütterung davongetragen hatte. In hoffnungslosem Zustande nungen der Hähne so verdeckt sind, daß das Anlegen des Mundes Für dieses Jahr ist die Fertigstellung der Unterführungen im Zuge wurde B. nach dem Schöneberger Krankenhaus übergeführt. an sie vollkommen ausgeschlossen ist. Die versuchsweise Aufstellung der Plantagen- und der Anhaltstraße in Aussicht genommen. Wegen Charlottenburg . solcher Springbrunnen wurde für das neue Schulhaus in der Beseitigung der nördlichen Rampe der Bergstraße wird sich für Görschstraße vorbehalten. längere Zeit eine Sperrung der Bismardstraße notwendig machen, Hingewiesen wird weiter auf die Abortanlagen, die zuweilen so daß dann die Fuhrwerte ihren Weg nach Potsdam nur durch die zu einem Monitum Anlaß geben, da durch Stagnation der Flüssig die Bismardstraße auch weiterhin passieren. Babelsberger Straße nehmen können. Fußgänger können jedoch feiten sich zeitweise üble Gerüche bemerkbar machten". Die schul- Bahnhof soll zwischen der Anhalt- und Plantagenstraße errichtet Der provisorische ärztliche Tätigkeit erstrecte sich vornehmlich erstens auf die Unter- werden, während der neue Bahnhof feine jetzige Lage im wesents Ein ungetreuer Angestellter der Stadt Lichtenberg suchung der neu eingetretenen Schulkinder; zweitens auf die Unter- lichen beibehält, nur soll am Kreuzpunkt der York - und Blücherstraße hatte sich gestern vor dem Amtsgericht Lichtenberg wegen Untersuchung der von den Herren Rektoren zugewiesenen, irgend welcher ein neuer Zugang geschaffen werden, womit ein langgehegter Bunsch fchlagung zu verantworten. Angeklagt war der frühere Bureau- Krankheit verdächtigen Kinder; drittens die Untersuchung der ab- der Einwohner in Erfüllung gehen dürfte. Die Gesamtbauzeit foll gehilfe Alexander Klest, der bis September vorigen Jahres in gesandten Kinder mit Rücksicht auf die Tauglichkeit zu den ge- auf drei Jahre Seranschlagt sein.- Satte die hiesige Arbeiterschaft Lichtenberg bei den Werken der Stadt als kaufmännischer Hilfs- wählten Berufen. Untersucht wurden zu Ostern und Michaelis gehofft, durch den Bahnbau auf längere Zeit lohnende Beschäftigung arbeiter im Bureau beschäftigt worden war. in der Zeit von Februar bis Ende September 1910 Invalidenmarken liche, bei 4 Prozent war das Gehör beeinträchtigt, bei 7 Prozent Riedel, Moabit - Berlin , der die Bauausführung vom Fistus Er wurde beschuldigt, etwa 100 Rinder. Unter diesen befanden sich 16 Prozent schwäch zu erhalten, so sieht sie sich bereits jetzt, nachdem mit dem Bau faum begonnen wurde, schwer enttäuscht. im Bettage von 1089 Mark unterschlagen zu haben. Kleft hatte an das Geficht. 8 Prozent zeigten Mandelanschwellungen, 5 Prozent übertragen wurde, kümmert sich absolut nicht um die örtlichen Ver­jedem Sonnabend aus den Lohnlisten für etwa 200 Arbeiter den Betrag der zu klebenden Marken festzustellen und danach wurde Bucherungen im Nasenrachenraum, 40 Prozent Drüsenschwellungen hältnisse, denn sonst könnte sie es nicht wagen, ihren Arbeitern bei ihm die durch einen Bureauboten gekauften Marken eingehändigt. ftrofulöser Natur, 18 Prozent Anomalien im Bau des Bruſt- elfstündiger Arbeitszeit einen Stundenlohn von 38 Pf. zu bieten. Mehrfach hat der Bote, weil Klest nicht rechtzeitig mit der Zu- forbes, meist als Folge englischer Krankheiten, 4 Prozent Herz- Dazu foll noch der anfänglich gewährte Zuschlag für Nachtarbeit in fammenstellung fertig geworden war, ihm statt Marken den Geld- fehler, 6 Prozent Reisten- und Nabelbrüche, 3 Prozent Verbiegung letter Zeit verweigert worden sein, troßdem die Firma wissen muß, betrag eingehändigt, für den dann left selber die Marken besorgen der Wirbelsäule. Der Tuberkulosefürsorge wurden 8 Prozent der daß die Nachtarbeiter wegen des starten Zugverkehrs oft zwei bis wollte. Als left seine Stellung gekündigt hatte und am 30. Sep- Kinder überwiesen. drei Stunden ohne jede Entschädigung auf den Arbeitsbeginn tember 1910 ausscheiden sollte, hatte er die Karten in seiner Woh­nung verwahrt. Sein Nachfolger forderte sie ihm ab, und nun Kindern, also während der Schulzeit, geben wir folgende Zahlen. Erdarbeiterlöhnen zurück. Leider hat die Gemeinde, die zu dem Aus dem Ergebnis der von den Rektoren überwiesenen örtlichen Lebensbedingungen und bleibt weit hinter den hier üblichen warten müssen. Ein derartiger Lohn entspricht in feiner Weise den stellte sich heraus, daß Aleft in zahlreichen Fällen unterlassen hatte, m letzten Berichtsjahr wurden befreit wegen allgemeiner Schwäche Bahnbau 100 000 m. beitragen muß, feinerlei Einfluß auf die Ge­Marten zu leben. Bor Gericht behauptete der Angeklagte Aleft, daß er mit Ar- vom Schulbesuch 13, vom Turnen 9 Kinder; wegen Tuberkulose und staltung der Arbeits- und Lohnbedingungen der dabei beschäftigten beiten überbürdet gewesen sei, so daß er nicht pünktlich habe Strofulose 17 und 3 Kinder; Krankheiten des Nervensystems 5Arbeiter.

Eine neue Kirche ist gestern am Lüzow eingeweiht worden. Aber unsere Frommen reden trotz alledem fortgesezt vom firchlichen Noistande.

Lichtenberg .

Die Firma Gustav

Berantwortlicher Redakteur: Albert Wachs, Berlin . Für den Inseratenteil verantw. Th. Gløde, Berlin . Druku. Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin SW.