Nr. 132.
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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutfchlands.
Redaktion: S. 68, Lindenstrasse 69.
Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1983.
Freitag, den 9. Juni 1911.
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Expedition: S. 68, Lindenstrasse 69. Fernsprecher: Amt IV, Nr. 1984.
bereidet wurden, schon wegen dieser Ideologie der Christlich- anzeiger" hat es ein paar Tage nachher an verstedtester Stelle in sozialen, die nie mehr und nie anderes war, als die Ver- einer Notiz bon knapp drei Zeilen mitgeteilt: ganze 23 410. ehrung des einen Namens, schon darum mußte Luegers Beispiellos" sei der Erfolg des Potsdamer Blumentages", hatte Verschwinden die Partei um ihr Fundament bringen, die Bossische Zeitung" gejubelt, ehe diese Ziffer festgestellt war. IV. Der Zusammenbruch der Christlichsozialen. fie bis auf den Grund erschüttern. So Lange Gegen den Groß- Berliner Blumenta g" haben anWelch ein Kontrast zwischen dem Jahre 1907, da die der glänzende Agitator lebte von der Aureole gesehene Vereinigungen, die auf dem Gebiet der sozialen HilfsChristlichsozialen als„ Reichspartei" zur Eroberung des ganzen gewaltiger Erfolge umstrahlt war, konnte seine Person arbeit" sich betätigen, ernste Bedenken vorgebracht. Sie sind der deutschen Desterreichs auszogen, und diesem Jahre, das sie die Synthese all der unvermeidlichen Widersprüche sein, die in Ansicht, daß Blumentage" ebenso wie die Wohltätigkeitsverals ein Wrack in den Wellen des Wahlkampfes treiben sieht. der Bildung dieser Partei von allen und für alle naturgemäß gnügungen der bisher üblichen Art, durchaus ungeeignet sind, die Bis zur Wahlreform waren die Christlichsozialen, ihres großen eingeschlossen waren; entfällt die bindende und verbindende besitzende Klasse zu sozialem Empfinden und sozialem Verstehen zu Einflusses ungeachtet, im Wesen nur eine Wiener Partei; freilich Potenz, müssen die krausen Widersprüche zutage treten und erziehen. In einer öffentlichen Erklärung hat eine große Zahl von die Partei, der es restlos gelang, Wien und Niederösterreich , das Gefüge sprengen. Und das geschieht nun; und die Männern und Frauen, die diesen Kreisen nahestehen, sich für soweit es nicht proletarisch, in ihren Bann zu bringen. Erst Empörung ob der Enttäuschung, die von den Christlich nicht unterstützung des„ Blumentages" ausgesprochen. Eine das allgemeine Wahlrecht machte sie zu einer großen Partei, sozialen alle Schichten erfahren haben, die haben, die an fie Vereinigung bürgerlicher Frauen hat beschlossen, gegen den Großzum österreichischen Zentrum. Wohl blieben die erhofften Er- mit Versprechungen sonder Zahl und Maß gefettet Berliner Blumentag" zu protestieren durch Verweigerung oberungen außerhalb des„ Stammlandes" in der Hauptsache wurden, ist ist nur der Erweis, Erweis, daß Klassengegensäge der Hergabe auch des kleinsten Beitrages, Gegen aus; aber sie wurden dem äußeren Scheine nach durch die Ver- höchstens für einen Augenblick weggetäuscht, nicht aber ge- die Beteiligung von Schulmädchen am„ Blumentag" hat das Lehrerschmelzung mit den alten Klerifalen ausreichend ersetzt, die aus bannt werden können. Mit der politischen Enttäuschung follegium, einer Charlottenburger Mädchenschule erziehliche Beden Christlichsozialen die größte und für eine geraume Zeit auch geht aber, wenn man so sagen darf, die persönliche Hand in denken geäußert. Aber allen Gegnern des Groß- Berliner„ Blumendie mächtigste Partei des neuen Abgeordnetenhauses machte. Hand; die Nachfahren des großen Häuptlings, der ohne tages" ist es nicht gelungen, den Plan zum Scheitern zu bringen. Das war die Zeit, von der Lueger sagen konnte: Alle Par- Zweifel eine eindrucksvolle Erscheinung und ein Mensch Jekt wird bekannt, welches die Vereinigungen sind, die unentwegt teien huldigen uns im Abgeordnetenhause, die Zeit, in der mit reinen Händen war, lassen allen Glanz ver- den Gedanken dieses Blumentages" hochgehalten haben und durch das Wiener Rathaus an politischer Macht alle Ministerien missen und stehen alle mit ziemlicher Berechtigung im Mitarbeit sein Zustandekommen fördern, wofür dann nach Bedarf überragte und Lueger dort als ein ungekrönter König" Verdacht, die Politik zur persönlichen Bereicherung ein Anteil am Ertrag gewährt wird. Die Liste dieser Vereinigungen thronte, die Zeit, da die Christlichsozialen Minister stürzten und zu benutzen. So wandelt sich die enttäuschte Liebe ist so interessant, daß wir sie unverkürzt wiedergeben wollen. Im die ausgesprochenen Hoffnungen der Ferdinandeischen Aera in leidenschaftlichen Haß, was uns die erstaunliche Erscheinung Lokalanzeiger", der ein Hauptgönner der ganzen Veranstaltung waren. Nun kracht es im Gebälte, nun wankt das Gebäude, erklärt, daß Personen, auf denen zu Luegers Zeit der Abglanz ist, empfehlen sich die folgenden 43 Vereinigungen als hoffund wenn die Zeichen dieses Wahlkampfes nicht allzu sehr des Führers ruhte und die Luegers Popularität mitgenossen, nungsvolle Mitarbeiter des geplanten„ Blumentrügen, werden den Christlichsozialen auf allen Punkten Nieder- nun geradezu von der allgemeinen Verachtung verfolgt werden. tages":" St. Vincenz- Verein der Kuratie St. Paulus; Verein Tagen nicht erspart bleiben, wird ihnen insbesondere in Wien Freilich mußte die fachliche Korruption, die in der Luegerei zur Bekleidung armer jüdischer Kinder; Bezirksverein vom Noten eine Niederlage beschieden sein, die zu dem Anfang eines un- immer herrschte, allmählich zur persönlichen Sorrup Kreuz, Berlin - West; Heilsarmee ; Hauspflegeverein Schmargenausweichlichen Endes werden müßte. Aber wie immer tion entarten; das war vorauszusehen. Aber da die Wiener dorf; Verein für Verpflegung und Unterstüßung armer Wöchne die Wahlen ausfallen und wenn die Beherrschung der Wahl- eine Sache nur dann begreifen, wenn sie ihnen an den Personen rinnen; Waterländischer Frauenverein Charlottenburg; Verein maschinerie, die die Chriftlichsozialen an dem Besize der eremplizifiziert wird, so ist es natürlich sehr nütlich, daß israelitischer Kindergärten und Kinderhort; Verein zur Speisung Wiener Wahlbehörde haben, die Zertrümmerung diesmal noch ihnen die Unnatur der Luegerherrschaft nun an der persön- armer Kinder und Notleidender, Schöneberg ; Schifferfürsorge; abwenden mag: mit der christlichsozialen Herrlichkeit ist es lichen Verderbnis der Geßmann, Bielohlawek und all der Beth- Elim; Katholischer Frauenbund, Zweigverein Berlin ; Kinderaus und von den moralischen Einbußen wird sie sich nimmer anderen Attumulierer von Pfründen und Pensionen, von anderen erholungsstätten vom Roten Kreuz; Bethabara, Zufluchtshaus; erholen. noch unbewiesenen Dingen nicht zu sprechen, bordemonstriert wird. Das christlichsoziale Wien möchte freilich nur mit den derzeitigen Führern" abrechnen, aber die Abrechnung wird voraussichtlich zur Liquidation der Luegerei selbst werden.
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Die ,, Blumentag"-Seuche.
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Pflegeheim für erblich franke Kinder, Friedrichshagen ; Verein für Kinder- Volksküchen, Wilmersdorf ; Pflegeverein Berlin ; Verein gegen Verarmung und Abteilung Ferienkolonie; Kapellenverein; Deutsche Gesellschaft für Mutter- und Kinderrecht, Charlottenburg ; Säuglingsklinik, Charlottenburg ; Berliner Strippenverein; Auferstehungskrippe; Krippe der Christusgemeinde; Verein für die Kinder gefangener Mütter; Vaterländischer Frauenverein, Pantow; Vaterländischer Frauenverein, Kreis Niederbarnim; Verein aur Förderung der Kleinkinderbewahranstalten; Verein Mütter und Kinderheim, Schöneberg ; Frauenverein für geordnete Krankenpflege im Streis Teltow ; Verein der Voltstindergärten, Berlin ; Säuglingsheim, Westend ; Elisabeth- Haus; Bentralkomitee der Auskunft- und Fürsorgestellen für Lungen- und Alkoholtranke in Berlin ; Wöchnerinnenverein Tegel; Zellerhaus; Waisenpflegerinnenverband; Goßnersche Kleinkinderbewahranstalt; Verein Baulinenhaus, Charlottenburg ; Verein Jugendheim, Charlotten burg ; Waisenpfleger- Verband; Verein Kinderheim, Zweigverein Bestalozzi- Fröbelhaus ; Hauptstelle für Mütter- und Säuglingsfürsorge in Groß- Berlin." Den meisten der hier aufgezählten Vereinigungen liegt das Seelen heil der Armen und Glenben am Herzen. Sie find alle dabei, die evangelischen Christen und die katholischen und auch die Juden; diese übrigens zum großen Schmerz aller strengchriftlichen Judenfresser. Daß wir in der Liste auch der Heilsarmee begegnen, erscheint uns ganz selbstverständlich. Fehlte sie darin, so wäre das erbauliche Bild nicht vollständig.
Wohin man in Wien blickt, ist der Teufel gegen die Christlichsozialen los. Die gewerblichen Kleinbürger, ehemals ihre verhätschelten Truppen, mit denen Lueger seine ersten Siege erfocht, befinden sich in völliger Rebellion: eine solche Abtehr einer ganzen Wählerschichte, wie man sie da erblickt, ist im Wahlkampfe nicht oft zu sehen. Auch die in Wien so große Schichte der Bediensteten und Beamten meutert immer deutlicher; selbst die städtischen Arbeiter, die man bei Alles wird von der Mode beherrscht, auch der Wohltätig. früheren Wahlen noch herdenweise zur Urne treiben fonnte, teitssport. Die neueste Mode auf diesem Gebiete ist die Vermurren immer lauter. Die Zerrüttung der Partei, die anstaltung von„ Blumentagen", die jetzt von allen möglichen Vereinstmals auch den Gegner durch ihre Geschlossenheit und einigungen mit einem wahren Feuereifer betrieben wird. In den Disziplin imponierte, zeigt sich in diesem Wahlkampfe so letzten Monaten hat diese modernste Form des Wohltätigkeitssports start, daß es die Partei in einer Reihe von Bezirken sich mit der unaufhaltsamen Geschwindigkeit einer Seuche über nicht einmal zu einheitlichen Kandidaten gebracht hat, ganz Deutschland verbreitet. Auch die Reichshauptstadt Berlin daß sie alle möglichen Doppelfandidaturen gewähren und ihre Vororte werden am 24. und am 25. Juni ihren„ BlumenTassen muß, daß es es ebenso gut, awet offizielle" tag" erleben, der als iIfstag für Mutter und Kind" Kandidaten gibt, wie auch keinen offiziellen, und daß jedem bezeichnet wird. Sturz vorher, am 16. Juni, wird es noch für ganz ..Offiziellen" wieder auch christlichsoziale Gegenkandidaten Preußen einen patriotischen"" Kornblumentag" geben, dessen Ergegenübergestellt werden, daß für ehemalige Hochburgen nur trag den vom Staat nicht hinreichend vor Not geschützten BeteNotkandidaten aufgetrieben werden konnten, daß mit einem ranen zugute kommen soll. Zahlreiche große und kleine Orte, Worte in der Partei, die einstmals dem Willen eines einzigen darunter auch schon Vororte von Berlin , haben bereits ihre eigenen Menschen rückhaltlos gehorchte, nun der größte Wirrwarr Blumentage" hinter sich. herrscht. Von einer Führung sieht man überhaupt nichts Die Blumentage"," Stornblumentage"," Margueritentage" mehr; es ist mit den Christlichsozialen so weit gekommen. und so weiter werden gepriesen als ein besonders erfolgreiches daß sich die christlichsozialen Kandidaten den christlichsozialen Mittel, für die Aufgaben der wohltätigen und gemeinnützigen Wählern am besten zu empfehlen glauben, wenn sie die christ- Vereine das unentbehrliche Sleingeld zu be Man vergegenwärtige sich, wie sehr gerade von derjenigen Ge= lichsozialen Führer recht tüchtig schmähen! Wenn einstmals in schaffen. Der Grundgedanke ist der, daß an einem bestimmten sellschaftsschicht, aus der die meisten der obengenannten Bereini Wiener Wählerversammlungen das„ Hoch Lueger!" ertönte, Tage die gesamte Bevölkerung eines Ortes oder eines größeren ſellſchaftsschicht, aus der die meisten der obengenannten Vereinischallt aus ihnen heute nur heraus Pfui Geßmann!"; Gebietes durch eine recht eindrucksvolle, allgemeines Aufsehen er gungen fich rekrutieren, die Arbeiterschaft in ihrem bald keinen christlichsozialen Kandidaten regende Veranstaltung in eine gebefreudige Stimmung berseßt, in eigenen Kampf gegen Not und Glend gehemmt geben, der über die Führung und Leitung der Partei eine Art Wohltätigkeitstaumel hineingezogen werden soll. An- schaftliche Lage zu bessern, sich günstigere Lohn- und Arbeitsbedin und gehindert wird! Versuche der Arbeiterklasse, ihre wirtnicht lästerte, feinen auch, der die anderen Führer fangs glaubte man, diese Wirkung schon dadurch erreichen zu der gemeinsten Dinge nicht offen bezichtete! Jeder können, daß am Blumentag" junge Damen der bürgerlichen Klasse Jungen zu erringen, das ganze Wohltätigkeitstreiben überflüssig beginnt seine Rede mit dem Bekenntnis, die Partei sei ent- in festlicher Kleidung allüberall in den Straßen, in den Häusern, zu machen, gelten dieser Geſellſchaftsschicht als staatsgefährlich, als ein Frebel gegen die" gottgewollte" Ordnung. artet, sei verkommen, jeder gesteht gerne, daß die anderen auf Straßenbahnwagen und Omnibus, in Restaurants und Ber - Welches Betergeschrei aus dem warmen Herzen der besitzenden Beute- und Geschäftemacher seien, nur er sei eben ein Aus- gnügungslokalen bei reich und arm ihre Blumen anboten zu lasse würden wir erleben, wenn 3. V. Blumenarbeiterinnen, die nahmschriftlichsozialer und habe reine Hände"! Von Verlaß einem Preis, den der Käufer selber nach seinem Stand und Rang, für Blumentage" die künstlichen Blumen herstellen und mit oder Vertrauen ist keine Rede mehr, und die sichersten seiner Zahlungsfähigkeit und Spenderlaune bemessen sollte. Sehr Hungerlöhnen abgespeist werden, einen ausreichenden Lohn für christlichsozialen Mandate erscheinen nun schwer gefährdet. bald aber wurden, um bei der beſizenden Klasse den Blumen- ihre Arbeit fordern wollten, der ihnen die beste Hilfe für Mutter Wie sich das im Wahlresultat fünden wird, ist natürlich heute tagen" möglichste Beachtung zu verschaffen, wieder die altbekannten und Kinder wärel Mit Bettelpfennigen hoffen gottgläubige Zunicht abzusehen; da die Wähler infolge der Wahlpflicht 20& mittel dazugetan, die Wohltätigkeitsamüse- friedenheitsprediger
und es wird
beim alten bliebe.
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bürgerlicher Wohltätigkeitsbereine
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wählen gehen müssen, ist es natürlich noch immer nicht ments, die man als ein sittlich nicht bedenkenfreies und übri- Schrei nach Broterstiden zu fönnen, mit Bettelpfennigen, ausgeschlossen, daß sie trot aller inneren Unlust gens längst nicht mehr hinreichend ertragreiches Mittel erkannt zu die jetzt an„ Blumentagen" auch den Minderbemittelten ab= den Christlichsozialen noch immer wählen werden, weil haben behauptete und angeblich gerade durch das reinere und wirt gefordert werden, weil die besigende Slasse nicht so viel hergibt, ein bürgerlicher Ersatz ihnen nicht zut Verfügung famere Mittel der Blumentage" beseitigen wollte. Unter den bie zur Linderung auch nur der ärgsten Not gebraucht würde. steht. Aber es wäre wirklich eine große Ueberraschung, wenn zahlreichen„ Blumentagen", die wir in diesem Jahre bereits ge= die Wahlen in Wien feine Ueberraschungen brächten, es also habt haben, waren manche schon ganz wieder nach der gewohnten um sich gegriffen hat. Die bürgerliche Klasse bedarf eines neuen Es läßt sich verstehen, daß die Blumentag"-Seuche so rasch Schablone eines Wohltätigkeitsvergnügens in Szene gefeßt. Das Mittels, um ihr Gewissen beschwichtigen zu können. Bielleicht ge= Der christlichsoziale Zusammenbruch, der sich fast so warme Herz der besitzenden Klasse will nun mal, wenn es milde lingt es ihr. Das aber wird ihr bei all ihrem Wohltätigkeitssport Ursachen, aber die entscheidende ist doch sicher die, daß die den Potsdam in der vorigen Woche hatte, stempelt ein Bericht Schäden unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsmärchenhaft vollzieht wie ihr Aufstieg, hat natürlich viele Spenden hergibt, auch seine Sturzweil haben. Den„ Blumentag", lingt es ihr. Das aber wird ihr bei all ihrem Wohltätigkeitssport niemals gelingen, die Arbeiterklasse hinwegzutäuschen über die christlichsoziale Politit, Bewegung und wie immer man es des" Lokalanzeigers" zu einem wirklichen Volksfest". Militär- ordnung, in der alles soziale Elend wurzelt. nennen möge, auf die Person eines Menschen zugeschnitten fonzert, eine Sorsofahrt, eine Blumenschlacht, ein Theaterſtück war, mit Luegers Tode also die Kraft ausgeschaltet waren die Hauptlockmittel. An der Korsofahrt beteiligten sich als
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ward, die einzig und allein den Zusammenhalt berbürgt hatte. Gäste der Kronprinz und ſeine Gattin ſowie andere Brinzen und Die Tiederlage der belgiichen Klerikalen.
Lueger ist tot, und die anderen sind nur Trümmer"! Schon Prinzessinnen, im Kasino verkaufte eine Prinzessin Blumen und darum, daß die christlichsozialen Heerscharen immer nur nach Postkarten. Die ganze Hofgesellschaft und alles, was zu ihr sich der monarchischen Spize der Partei geschaut hatten, daß sie drängt, war zusammengeströmt. Wie hoch war, nebenbei bemerkt, alle im Namen Luegers geworben waren, auf seinen Namen der Bruttoertrag dieses auserlesenen Boltsfestes" 3 Der Lokal