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Nr. 134. 28. Jahrgang. 4. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Sonntag, 11. Juni 1911.

Am Mittwoch, den 14. Juni: Zahlabend in den Bezirken Groß- Berlins.

Partei- Angelegenheiten.

Rixdorf. Die aus der Bibliothek entliehenen Bücher sind ber Inventur halber, bis spätestens 25 Juni, zurückzuliefern. Die Bibliothekskommission.

Johannisthal  . Den Parteigenoffen zur Kenntnisnahme, daß der Bahlabend in diesem Monat ausfällt. Die Bibliothek bleibt am heutigen Sonntag geschlossen. 3offen. Heute, Sonntag, den 11. d. M., nachmittags 5 Uhr, im Lotale des Herrn Storbed: Deffentliche Versammlung. Thema: Die Sünden der Reichstagsmehrheit und die bevorstehenden Wahlen." Referent: Reichstagsabgeordneter Genosse F. 8ubeil Nieder- Schöneweide. Mittwoch, den 14. Juni, abends 8 Uhr, tombinierter Bahlabend beim Genossen Bengsch, Brizer Str. 17. Der Vorstand.

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I sich der Deutsche Turnerbund" gebraten. Er veranstaltet fensters auf dem Sofa. Schutzmann Lucht forderte ihn auf, nach ein allgemeines Turnen in der Turnhalle in der Brinzen- der Wache mitzukommen. Der Unbekannte tat so, als ob er das straße, einen Festzug vom Berliner   Zentrum nach der Hasen- Bortemonnaie aus der Tasche nehmen wollte, um dem Kellner heide, dort eine Feier am Denkmal, nicht zu vergessen ver- Staczur seine Zeche zu bezahlen. Statt dessen aber zog er ſeine schiedene Trinkereien. Besonders einfach und schlicht" kann Browningpistole hervor und feuerte vier Schüsse ab. Der erste traf niemanden, die zweite Kugel drang Lucht unter dem linken Arm in den Körper die Körper und man das gerade auch nicht nennen. die Die Arbeiter- Turnerschaft steht diesem vielseitigen Pro- in dritte Lunge ein, gramm abseits. Der Entschluß konnte ihr nicht schwer fallen, in den Unterschenkel. Der vierte Schuß traf Kaczur schwer in wenn man gleiches Recht für alle", wie es die seidenpapierne die Schulter. Lucht brach tödlich getroffen zusammen und wenn man gleiches Recht für alle", wie es die seidenpapierne die Schulter. preußische Verfassung verbürgt", nur zu patriotischer Volks- fant über ein fleines Gitter hinweg an der Tür zu Boden. Während die staffage übrig hat. Es ist aber feineswegs ausgeschlossen, daß Gäste in Angst und Schrecken gerieten und sich in die Ecken und der Turnverein Fichte" in einem wesentlich anderen Rahmen zum Teil unter die Tische verfrochen, auf der Straße aber eine ebenfalls noch die Hundertjahrseier begeht, natürlich unter große Menschenmenge zusammenströmte, entfloh der Täter nach hinten Verzichtleistung auf amtliche Beteiligung. Und dann werden aus dem Lokal hinaus, um über den Hausflur die Straße zu ge Von dem Schuhmann Korn verfolgt, fah er, wie die wir ja ſehen, welche neuen Schikanierungen die Behörden für winnen. Nowawes  . Mittwoch, den 14. Juni, abends 82 Uhr, im diesen unprogrammäßigen Teil des Volksfeites aushecken. Menschenmenge zusammenlief und auch andere Schußmänner Lokal des Herrn Ernst Schmidt, Wilhelmstr. 41-43, Bersammlung Eine wirkliche Hundertjahrfeier der Turnerei ist nicht denkbar herbeieilten. Als er erkannte, daß es tein Entrinnen mehr gab, des Wahlvereins. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Kommunales. ohne die volle Würdigung der geschichtlichen Tatsachen und schoß er sich auf dem Hausflur eine Kugel in den Kopf und brach Referent: Gemeindevertreter Genosse Frenzel 3. Stellungnahme ohne eine freiheitliche Ansprache, welche ausklingt in den bewußtlos zusammen. Revier- und Kriminalpolizei ließen den Un­zum Sommerfest. 4. Abrechnung von der Maifeier. 5. Verschiedenes. zündenden Wedruf, daß der Arbeiterturnbund aus dem bekannten und den verwundeten Kellner nach der Königlichen Gäste haben Zutritt, auch werden neue Mitglieder aufgenommen. Der Vorstand. Kampfe mit den reaktionären Gewalten siegreich hervorgehen linit in der Ziegelstraße und den im Dienste gefallenen Schußmann nach Aufnahme des Tatbestandes und des Befundes Reinickendorf  - Weft. Zu dem Zahlabend am Mittwoch wollen wird. Trotzdem und trotz alledem! nach dem Schauhause bringen. Der Täter starb in der Klinik die Parteigenossen ihre Gewerkschaftsbücher mitbringen. schon nach kurzer Zeit. Bei ihm fand man einiges Geld, die Browningpistole, die noch einen vollen Ladestreifen enthielt, und den Dolch, aber keinerlei Papiere, die einen Anhalt an seine Per­fönlichkeit geben könnten. Der Erkennungsdienst der Kriminal­polizei versucht zu ermitteln, wer der Täter ist. Für den Kellner Kaczur besteht keine Lebensgefahr.

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Die Bezirksleitung. Falfenhagen- Seegefeld. Am Mittwoch, den 21. Juni: Mitglieder bersammlung des Wahlvereins. Der Vorstand. Züllichau Schwiebus Crossen- Sommerfeld. Der Reichstags kandidat ladet die in Berlin   sich aufhaltenden Genossen des Kreises zu einer Besprechung über die Agitation und zum Adressen austausch auf Freitag, den 16. Juni, abends 8 Uhr, in das Lokal des Genossen Meyer, Oranienstraße 103, Hof parterre, recht dringend ein.

Berliner   Nachrichten.

Vater Jahn als patriotisches Aushängeschild.

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Eine 323 Millionenanleihe der Stadt Berlin  . Der Magistrat hat befchloffen, die Zustimmung der Stadt­verordneten zur Ausgabe von Anleihebeträgen in der Gesamthöhe bon 323 Millionen Mark zu beantragen. Die Anleihe wird für folgende Bedürfnisse benötigt: Bisherige erle

Gaswerke( Erweiterungen) Wasserwerke( Erweiterungen, Spezialausbau des Werkes Heiligensee  ) Kanalisationswerke und Güter Berlins  ( Fortsetzung des Ausbaues) Schlachthofverwaltung.

Markthallenverwaltung( Verlegung des Groß. marktes usw.).

Verkehrszwede

a) eines Tunnels vor dem Branden burger Tor

b) eines Tunnels am Kaiser- Franz­Joseph- Platz Ausbau von Ladestraßen.

Brückenbauten.

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51 149 000. 38 322 000 30 000 000

2337 000

23 000 000

69 500 000

10 000 000

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30 000 000

12 000 000

5 700 000 M.

3 200 000

8 900 000 2 000 000

5 900 000

2 000 000

Kämmereizwede

Für Krankenhauszwede Für Zwede höherer Lehranstalten Für Parkanlagen( Aufmarschgelände und Ererzier­plaz an der Schönhauser Allee  ) Straßendurchlegungen und Verbreiterungen

3 000 000

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19

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13 300 000

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28 915 000 330 323 000 6 844 746

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Von einem herabstürzenden Balkonkasten schwer verletzt wurde gestern morgen in der Heidenfeldstraße ein Konfektionsschneider Bowelfe, welcher liefern wollte. Jm vierten Stocktoerke des Hauses Heidenfeldstraße 6 hatte sich der Balkonkasten wohl gelockert und traf den unten gerade vorbeikommenden B. so schwer an den Hinterkopf, daß derselbe bewußtlos nach dem Krankenhaus Am Friedrichshain   gebracht werden mußte, wo derselbe im Laufe des Tages verstarb.

Diebstähle im Freibad Wannsee sind an der Tagesordnung. Es werden deshalb Freibadbesucher zu ganz besonderer Vorsicht gemahnt.

Eine sogenannte Radfahrerfalle" befindet sich unterhalb der Kanalbrücke bei Klein- Glienice an der Einmündung der von Nowawes   kommenden Chaussee in die Kurfürstenstraße. einigen Sonntagen ist dort ein Gendarm postiert, der jeden die abschüssige Chaussee ahnungslos herabkommenden Radler an­hält und zwecks Bestrafung notiert. An Sonn- und Festtagen sollen nämlich die Radfahrer auf der gefährlichen Strecke vom oberen Portierhäuschen resp. von der Kaiserstraße bis zur Brücke absteigen, um Unfälle zu vermeiden, worauf auch zwei an ents sprechender Stelle befindliche Tafeln hinweisen. Da diese jedoch in der Regel übersehen werden, so fällt fast jeder untundige Radler dem durch starke Bäume gedeckt stehenden Gendarmen in die Hände. Ueber diese Maßregel wird in Radfahrerkreisen mit Recht geklagt. Denn wäre es der Gemeinde nur um die Verhütung von Unfällen zu tun, so müßte sie den Gendarmen am Beginn der abschüssigen Strede postieren, um die Radfahrer zum Absteigen zu veranlassen. Solange dies nicht geschieht, muß die Meinung aufkommen, daß es mehr auf eine einträgliche Einnahmequelle abgesehen ist.

Ein tragisches Geschick hat das G.sche Ehepaar in der Lands­berger Straße betroffen. Bor wenigen Tagen starb die Ehefrau nach kurzem Krantenlager. Der Mann äußerte Bekannten gegen­fürchtete, er werde sich ein Leid antun. Vorgestern fuhr der über, er werde seine Frau nicht lange überleben, und man be­Lebensmüde nach Schmöckwitz   hinaus, wo er sich in der Nähe des Restaurants Waldidya" eine Revolverfugel in die Schläfe jagte. Alls Spiziergänger bald darauf hinzutamen, war G. bereits tot. In einem Schreiben, das man bei der Leiche fand, teilte G. mit, er nehme sich das Leben, weil es nach dem Tode seiner Frau keinen Wert mehr für ihn habe.

Der Turnbater Jahn, dessen denkwürdige Person man Bau der Untergrundbahn Nord- Süd so großsprecherisch in den Vordergrund schiebt, um für die Bau des Osthafens von staatlicher Seite protegierte Hundertjahrfeier des Turn- Bau des Westhafens blazes in der Hasenheide die dringend gewünschte Volksstim- Bau von Straßenbahnen mung mobil zu machen, würde sich im Grabe umdrehen, wenn Bau zweier Straßentunnels: er sehen könnte, wie sein volkstümlicher Name gemißbraucht wird für eine patriotische Mache, die mit der edlen Turnerei wenig oder nichts zu tun hat. Dieselben Volksmärtyrer, die, wie das Organ des Turnvereins Fichte" treffend schreibt, in der Sturm- und Drangperiode der freiheitlichen deutschen Turnerei von Staat und Regierung verfolgt, wirtschaftlich ruiniert und eingekerkert wurden, sind jezt gut genug, um dem Patriotenrummel als Lockmittel zu dienen. Die Regie­renden irren sich, wenn sie glauben, daß im Volke über die vor hundert Jahren mit der deutschen Turnerei eng ver­knüpften politischen Vorgänge schon Gras gewachsen ist. Sind Zusammen doch sie selbst es, welche durch die mit ungesetzlichen Mitteln immer wieder versuchte Unterdrückung der Arbeiterturnvereine Hierbon werden aus dem Resterlös der Anleihe von 1904 gedeckt.. die Erinnerung heraufbeschwören und alle freiheitlichen Tur­So daß berbleiben 323 478 254 9. net mahnen, vor ihnen mehr denn je auf der Hut zu sein. Dieselben Behörden, die unsere idealen Turnbestrebungen Eingemeindung von Plößensee in Berlin  . Der Magistrat hat nicht scharf und unduldsam genug schikanieren, ja direkt be- beschlossen, der Umgemeindung eines 220 Hektar großen Gebietes fämpfen fönnen, zeigen feine Spur von Erröten, wenn sie, nördlich und südlich der Seestraße, welches jetzt zu den Gutsbezirken damit möglichst viel Volk" auf die Beine gebracht wird, die Plößensee und Jungfernheide gehört und an Berlin   angrenzt, au­Berliner Arbeiterbevölkerung zur Festbeteiligung animieren. zustimmen. In dem Gebiete liegt die von der Stadt für den West Es ist die alte Geschichte. Zu Paraden, Fürstenempfängen, hafen erworbene Fläche. Ein Teil des Geländes fällt in den zu Denkmalseinweihungen und ähnlichen patriotischen Festivi- fünftigen Wald- und Wiesengürtel, einen weiteren Teil beabsichtigt täten wird der deutsche   Michel, den man sonst mit Fußtritten der Fistus an Hagenbeck zu verkaufen. Das übrige Gebiet in Größe regaliert, förmlich an den Haaren herbeigezogen. Und leider von 46 Hektar will die Stadtgemeinde vom Staat erwerben, die finden sich immer noch Zehntausende von Proletariern, die aus Verhandlungen hierzu sind eingeleitet. Unverstand, Gleichgültigkeit und Neugier den patriotischen Schaumschlägern auf den Leim gehen. Mit fattem Behagen liest man in der Staatsbürger- Friedrichshain, die anfangs Mai von uns veröffentlicht wurde und Aus Aufzeichnungen, die er hinterließ, geht hervor, daß seine Beitung", wie die verschiedenen deutschen" Turnvereini- durch ihren einen Teil des Anstaltspersonals schwer beleidigenden schlechte Geschäftslage Bergmann zum Selbstmord veranlaßt hat. gungen sich um die zweifelhafte Ehre des Vortritts balgen. Inhalt erhebliche Empörung der Krankenhausangestellten hervor­rief, hat eine Aenderung erfahren, indem die beleidigenden Stellen Ein erschütterndes Familiendrama wird aus dem Süden der Der Deutsche Turnerbund", ein Auswuchs am antisemitischen beseitigt worden sind. Das hätte der Herr Direktor billiger haben Stadt gemeldet. Die im Hause Fidicinstraße 16 wohnende 35 Jahre Giftbaum, wird auf dem ihm seitens der Regierung schon bor tönnen, wenn er von vornherein auf die Empfindungen des Ber  - alte Gattin Hedwig des Oberpoftfchaffners Thiele hat in dessen Ab­längerer Zeit zugestandenen Turnplay in der Hasenheide eine fonals etwas mehr Rücksicht genommen hätte. wesenheit in der vergangenen Nacht versucht, sich und ihre 8 Kinder bon allen anderen Turnern gesonderte Feier, veranstalten, Die städtische Krankenhausdeputation hat sich in ihrer gestrigen im Alter von 1 bis 13 Jahren durch Leuchtgas zu vergiften. Als weil ihm die übrige Gesellschaft mit den mancherlei nichtdeut- Sizung mit dem Bauprogramm für ein städtisches Krankenhaus für gestern morgen die Zeitungsfrau erschien, nahm sie Gasgeruch wahr schen Mitgliedern nicht paßt. Als treue Jünger Jahns" Gefchlechtskranke beschäftigt. Das Krankenhaus soll ungefähr und benachrichtigte die Hausbewohner. Beim Eindringen in die Woh­wollen die Allteutschen das Fest einfach und schlicht ohne 500 Betten erhalten und auf einem städtischen Grundstück in nung fand man das zweijährige, übrigens vollständig verkrüppelte Schaugepränge, unter Betonung der reindeutschen Hochziele Rummelsburg   oder auf einem anderen städtischen Gelände errichtet sind, einen Knaben namens Paul, tot auf. Die Mutter und das Bater Jahns, begehen. Der hier so überaus häßlich zutage werden. Eine Kommission wurde mit den Borarbeiten beauftragt. einjährige Kind waren bewußtlos, konnten aber von einem herbei­tretende Rassenhaß ist natürlich nicht vereinbar mit Jahnschen Die gemischte Deputation zur Beratung über Einführung einer gerufenen Arzt ins Leben zurückgerufen und dem Urbanfrankenhause Grundsäten. Das Deutschtum Jahns ist von dem blödsinnigen Arbeitslosenversicherung in Berlin   ist bleser Tage wieder einmal zugeführt werden. Die übrigen sechs Kinder, die in einem anderen Antisemitismus der modernen Zeit himmelweit entfernt. zufammengetreten und gleich wieder auseinandergegangen. Man Im Gegensatz dazu und in Uebereinstimmung mit den bertagte sich, um die Stellungnahme des Deutschen Städtetages ab- Raume schliefen, waren nur leicht betäubt und haben keinen Schaden an ihrer Gesundheit genommen. Als Beweggrund gilt Gram über .siaatserhaltenden Protektoren ist die etwas bunter zusammen- auwarten. die Krankheit der zwei jüngsten Kinder, auch fürchtete die Frau, daß gewürfelte Deutsche Turnerschaft" ganz auf radaufestliche Ein Schuhmann erschossen.- Selbstmord des Täters. fie einmal Nahrungssorgen haben könnte, trotzdem die Familie mit Stimmung geeicht. Mit Pauken und Trompeten, mit bunten Die Schreckenstat eines noch unbekannten Verbrechers oder finanziellen Sorgen nicht zu kämpfen hatte. Sie zeigte schon seit Aufzügen und Rederitis soll der Anschein eines Volksfestes" Geistestranten rief gestern vormittag am Dranienburger Tor un- einigen Tagen Spuren von Schwermut. Mit ihrem Manne, der erweckt werden. Ein besserer Schauplatz für diese baterlän- geheure Aufregung und Bestürzung hervor. Der Attentäter gab vier als Bahnpostichaffner häufig von Hause abwesend war, lebte sie dischen Schalmeien als das Tempelhofer   Paradefeld war nicht Schüsse auf den 38 Jahre alten Schußmann Rudolf Lucht vom in recht glücklicher Ehe. Als Th. gestern früh vom Dienst nach zu finden. Die Deutsche Turnerschaft", von der sich in Polizeirevier 6 ab, die den sofortigen Tod des Beamten herbei- Hauſe tam, erfuhr er von seiner ältesten Tochter die Schreckenstat Berlin   die Arbeiterturner mehr und mehr zurückziehen, weil führten. Einen Angestellten des Norddeutschen Wirtshauses in der der Mutter. Diese wie auch das jüngste Kind befinden sich außer fie ihren Nebenzweck erkannt haben, versteht sich ausgezeichnet Friedrichstr. 114a, in dem sich die grauenvolle Szene abspielte, den Lebensgefahr. auf die Reklame unter falscher Flagge.

Die Verfügung des Direktors des Krankenhauses Am

Ueber den Sachverhalt wird im einzelnen folgendes berichtet:

Auf dem Bahnhof erhängt hat sich in der Nacht zum Sonn abend der Destillateur Hugo Bergmann   aus der Gerichtstraße.

Kellner Ernst Kaczur aus Reinickendorf  , Berliner   Str. 69, verletzte Zu der Fahrpreisangelegenheit der Reederei Saewert, über die der Attentäter durch einen fünften Schuß in die Lunge lebens- wir dieser Tage berichteten, werden wir ersucht, mitzuteilen, daß, gefährlich, dann richtete er die Waffe gegen sich selbst und tötete sich nachdem am Vormittag die Fahrscheine ausverkauft gewesen feien, durch einen Schuß in das Herz. die die herabgefeßten Fahrpreise ankündigenden Plakate entfernt worden seien und in jedem Falle dem Publikum gesagt worgen sei, es würden nur einfache Fahrkarten zum Preise von 50 Pf. verkauft, und daß für Rückfahrt nicht garantiert würde. Reederei stammende Mitteilung bestätigt unsere Notiz vollkommen. Sie bestätigt insbesondere die Tatsache, daß die Reederei die vorher für ihre Fahrten angekündigten Fahrpreise nicht innegehalten hat. Das war ja gerade der Grund zu der Empörung des Publikums, daß man durch Ankündigung billiger Fahrpreise zahlreiche Personen anlodte und dann plöglich die Preise erhöhte. Mit einem reellen Geschäftsgebaren ist ein solches Verfahren unvereinbar.

Aus dem nunmehr feststehenden Festprogramm, das auch die letzten Zweifel über den Charakter der Veranstaltung schwinden läßt, sei folgendes erwähnt: Am 17. Juni, vor­mittags, Bismardspiele" auf dem Tempelhofer   Felde. Für Schulen, die sich daran beteiligen, fällt die offizielle Schulfeier. Gesternt vormittag gegen 12 Uhr begegneten zwei Frauens fort. Nachmittags ebendort Turn- und Spielfest der Ge- personen dem etwa 22 Jahre alten Attentäter, dessen Bekanntschaft meindeschulen unter Leitung des städtischen Oberturnwarts die eine der beiden unter Sittenkontrolle Stehenden in der Nacht Dr. Luckow sowie der höheren Knaben- und Mädchenschulen. zum Donnerstag gemacht hatte und an dessen Festnahme fie des Sieran beteiligen sich auch die aus 31 Berliner   Vororten halb ein großes Intereffe hatte, weil er fie bei einem Tete- a- tete abkommandierten Schulkinder. Später am Jahndenkmal in mit Dolch und Revolver bedroht, gewürgt und gefchlagen hatte. Als der Hasenheide offizielle Gedenkfeier mit Gefang der ver- das Mädchen laute Hilferufe ausstieß, floh der Unbekannte und ent­einigten Turnchöre, Ansprache des Kultusministers, Erwide- tam. Gestern erkannte das Mädchen den Mann wieder und ver­rung durch den Vorsitzenden der Deutschen Turnerschaft", Ge- folgte ihn, bis er in das in der Friedrichstr. 114a, belegene Nord­Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle su unentgeltlicher Be­heimen Sanitätsrat Dr. Goetz, selbstverständlich eine Denk- deutsche Wirtshaus" von Ernst Borchardt eintrat. Das Mädchen nukung für jedermann, SO., Adalbertstr. 41. Geöffnet werktäglich steinenthüllung und Niederlegung von Kränzen. Am Sonn- folgte ihm dorthin, während die Begleiterin vom Dranienburger von 5%-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 und tag, den. 18. Juni, morgens ,,, bolkstümlicher Dreikampf" auf Tor die Schußmänner Lucht und Korn holte. Als die Be 3-6 Uhr. In dem Lesesaal liegen auraeit 549 Beitungen und Beite dem Zurnplay in der Hafenheide. Eine Extrawurst hat lamten eintraten, faß der junge Mann in der Nähe des Laden- schriften jeder Art und Richtung aus.