amten die Erlaubnis zum Eriverb von Grundeigentum bis zur 1 Die tonstituierende Versammlung ist heute! zugeben. Die Anklage erblidt in der naturalistischen Schilderung Größe eines Hektars zu erteilen. Für die Beamten in Südwest- zusammengetreten. Anwesend waren 192 Abgeordnete, die dieser Szene, beginnend mit dem Erwachen der Erregung bei Ragu afrika, die sich in der zweiten Dienstperiode befinden, kommt die Be- die Abschaffung der Monarchie und der Dynastie und abschließend mit dem wollüſtigen Gefühl der in ihre Wohnung schränkung auf ein Hektar in Fortfall, fie fönnen auch größeren Braganza aussprachen und die Republik pro- zurückgekehrten Fernande , die strafbare Handlung des Angeklagten. Grundbesik und insbesondere ganze Farmen usw. erwerben. Ob klamierten. Es ereignete sich kein Zwischenfall.

diese Verfügung einer einwandfreien Geschäftsführung durch die Be­amten förderlich ist, muß sehr bezweifelt werden. Die Versuchung ist zu groß, daß Beamte ihre dienstlichen Kenntnisse und Beziehungen benügen, um sich zu bereichern.

Einbrauchbarer" Vorgeschter!

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Wegen Mizhandlung und Beleidigung eines Untergebenen hatte sich der Sanitätsfeldwebel Schiffel vom Ulanen­Regiment Nr. 17 in Oscha z vor dem Dresdener Kriegs gericht zu verantworten. Wegen einer Lappalie stellte er eines Tages den Sanitätssoldaten Bernhardt zur Rede und als dieser die an ihn gerichtete Frage der Wahrheit gemäß verneinte, wurde er fauler Hund" genannt und mit den Fäusten ins Gesicht geschlagen. Der Mißhandelte würde die Sache

Arrest!

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Die monarchistischen Umtriebe.

Lissabon , 18. Juni. Die hiesige Polizei hat die Organisation einer monarchistischen Verschwörung in Süd­portugal entdeckt. Die von der Regierung ergriffenen Maß nahmen haben die Verschwörung unterdrückt. Die Verschwörer

find in der Mehrzahl ehemalige Polizeibeamte, Munizipalgardisten und Agenten katholischer und frankistischer Vereine. Sie waren von dem Pater Avelino Figueiredo und von Dr. Abel Campos angeworben worden. Letzterer ist verhaftet.

England.

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Den Vorsitz in der Verhandlung führt Landgerichtsdirektor Migel, die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Schmidt, die Verteidigung führt Rechtsanwalt Dr. Ra with Bochumi. Der Staatsanwalt Dr. Schmidt beantragte wegen Gefährdung der Sittlichkeit Ausschluß der Oeffentlichkeit. Das Gericht gab diesem Antrage statt, erlaubte jedoch den Vertretern der Presse die Anwesenheit im Saale.

Bebor zur Verlesung der inkriminierten Fortsehung ges schritten wurde, beantragte der Verteidiger die Verlesung des ganzen Romans. Es sei nicht möglich aus der einen Fort­erkennen. Die Anklageschrift geht davon aus, daß durch den Ab­feßung den Sinn und die Tendenz dieses Teiles des Romans zu druck in einzelnen Fortfehungen die Leser der Zeitung nur in die Lage kämen, die einzelnen Fortsetzungen und nicht den ganzen Roman zu lesen. Man müsse aber davon ausgehen, wie der Leser getroffen wird, der den Roman im ganzen liest. Die Beitungsleser pflegen doch den Roman von Anfang bis Ende zu lesen oder sie lesen ihn gar nicht. Außerdem beantragte der Ber­den 3ived und die Tendenz nicht nur dieses Romans Bolas, teidiger die Zuziehung eines literarischen Sachverständigen, um sondern von Zolas Werken überhaupt zu beurteilen. Die Tendenz

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Genosse Lansbury über den Krönungsrummel. London , 17. Juni. ( Eig. Ber.) Genoffe Lansbury legte nicht gemeldet haben, wenn ihn der Angeklagte nicht einige Tage gestern im Parlament einen erfrischenden Protest gegen die Ab­danach in die Eßschüssel gesprudelt hätte!! Später geschmadtheiten der kommenden Krönungsfeier ein. Er führte unter hat der Angeklagte den Soldaten aufgesucht und ihn unter dem anderem aus, daß es ein öffentlicher Standal sei, daß Vorwand, er möchte sich nicht gern auf dem Gericht herumfielen sich die Barlamentsmitglieder auf Stosten der Steuerzahler während Bolas gehe dahin, vor der Unfittlichkeit abzuschreden. Als Sach­und in den Zeitungen herumschmieren lassen, von einer Meldung der Krönungsfeftlichkeiten einen fidelen Tag machten. Manche verständigen schlug der Verteidiger den Professor Littmann­abzuhalten versucht. Das Gericht nahm nur vorschriftswidrige Armenratsmitglieder habe man wegen ähnlicher Angelegenheiten Bonn vor. Staatsanwalt: Ich bitte, den Antrag auf Behandlung" an und verurteilte den als brauchbaren Vorgesetzten hinter Schloß und Niegel gebracht. Er protestierte auch Berlejung des ganzen Romans abzulehnen, weil sie durchaus geschilderten Angeklagten zu bier Tagen gelinden gegen die Barrikaden, die man in allen Straßen, die nach überflüssig ist. Die Anklage und der Eröffnungsbeschluß richten Westminster führen, errichtet hat, und fragte, ob denn der Polizei- Anklage sieht in diesem Bruchstück eine selbständige Schrift; sie fich lediglich gegen die Veröffentlichung eines Bruchstüdes. Die präsident vor dem Publikum Angst habe. 10000 Arbeiter steht auf dem Standpunkt, daß sie ohne Zusammenhang mit dem feien in dieser Zeit der Freude und des Friedens in Südwales Roman selbständig gewürdigt werden muß. Es handelt sich nicht dem Elend und dem Hunger preisgegeben, weil sich um die Leser, die den ganzen Roman lesen, sondern nur um die Ueber die Wahlen in den tschechischen Wahlkreisen wird die Stapitalisten weigerten, den Arbeitern einen ausfömmlichen Lohn Leser, die nur diese eine Fortseßung lesen. uns aus Prag von separatistischer( autonomistischer) zuzugestehen; es wäre die Pflicht des Handelsministeriums gewesen, Seite gemeldet, daß die Gegner die bürgerlichen Parteien zu verfuchen, diefem gewaltigen Kampfe ein Ende zu bereiten. Die stehe auf Sozialdemokratie foaliert mit allen Mitteln des Terrorismus Dagegen protestiere er. gearbeitet haben. Die Partei hat den Kampf prinzipiell ge- nationaler Umzug veranstaltet werden müsse, so sollte man die als dem Heere und der Flotte. Wenn nun einmal ein führt und betont, daß die gewählten Abgeordneten Kunst, die Wissenschaft und alles, was zur Prosperität der Nation in den gemeinsamen sozialdemokratischen Verband eintreten werden. beitrage, heranziehen.

Die Stimmen der tfchechischen Sozial­ demokratie.

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gelehnt.

mit Ausnahme zweier fleiner Gruppen hatten sich gegen die Krönungsfeier sei eine Borstellung des Militarismus. faffende Veröffentlichung gerade dieser Szene auf einem reinen

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Es ist kaum notwendig, zu berichten, daß diese geraden und ehr­Bis jetzt besaß die Partei in Böhmen 17 Abgeordnete, jetzt sind am ersten Wahltage 12 gewählt worden, 24 lichen Werte von den anwesenden bürgerlichen Barlamentariern mit stehen in Stichwahl. Zwei Wahltreise in Vorstädten Prags werden in einigen Tagen mit Bewunderung und Ehrfurcht vor dem ſtehen in Stichwahl. Zwei Wahlkreise in Vorstädten Prags höhnischem Gelächter aufgenommen wurden. Diese selben Leute find an die foalierten Gegner verloren gegangen. In Mähren gab es früher 5 sozialdemokratische Ab- mittelalterlichen Firlefanz stehen, der ihnen, wenn sie ihn in Afrika geordnete, jetzt wurde einer gewählt. Die anderen, sowie zwei in der Hauptstadt eines Negerfürsten betrachten würden, Lachkrämpfe neue tamen in hoffnungsvolle Stichwahlen. Diese Stich- verursachen würde. wahlen wurden meistenteils durch Kandidaten der zentralisti schen Sozialdemokraten verursacht. Die Stichwahlen in Mähren find allgemein gegen die Klerikalen gerichtet.

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Der Antrag auf Verlesung des ganzen Romans wurde ab Genosse Bierenlamper gab an, daß die zusammen Zufall beruht und bestritt wiederholt die Absicht, eine unzüchtige los, daß die Abonnenten den Roman meist im ganzen lesen, aber Schrift veröffentlicht haben zu wollen. Vor f.: Es ist ja zweifel­es werden doch auch Nummern der Zeitung im einzelnen verkauft, und auch in Gastwirtschaften besteht die Möglichkeit, daß die Be sucher nur diese eine Fortsetzung lesen. Anget!: Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Ich will nur noch bemerken, daß wir Büttenwerken besonders interessant war und weil im zweiten Teil zum Abbrud gerade dieses Romans gekommen sind, weil für unseren Lesertreis die Schilderung der Arbeit in den französischen das sozialistische Zukunftsideal geschildert wird. Daß der Roman Stellen enthalten könnte, die vom Staatsanwalt beanstandet werden würden, habe ich nicht angenommen. Ich habe den Roman schon vorher in vielen Zeitungen gesehen; gegen diese Zeitungen ist aber nichts unternommen worden. Im übrigen sehen wir auf gute Lektüre. Wir haben Romane veröffentlicht von Helene Salonifi, 19. Juli. Torghut Schewtet Bascha hat die Böhlau, Adalbert Stifter , Grillparzer , Mag Kretzer, Otto Ernst, In Schlesien wurden bis jetzt von drei tschechischen vom Sultan genehmigte Proklamation und die Spende des Sultans Magim Gorki, Johannes Lie. Bors: Sie erwähnten, daß in Wahltreisen zwei durch sozialdemokratische Abgeordnete ver- für den Wiederaufbau der zerstörten Wohnsitze im Malissia- und anderen Zeitungen Bolas Roman unbeanstandet abgedruckt worden treten. Jegt wurde einer von ihnen gewählt, nämlich Sozial- Miriditengebiete bekanntgemacht. Er fündigt an, daß die Feind ist. Wissen Sie auch, daß gerade diese Szene im Zusammenhang demokrat Zentralist Cingr, der persönlich beliebt und feligkeiten nunmehr eingestellt würden, lädt die Flücht- in einer Nummer des Bochumer Voltsblattes erschienen ist? linge ein, Montenegro zu verlassen und in die Heimat zurüdzu- Angel I.: Darauf habe ich nicht geachtet. Bors.: Es ist dessen Wähler zu 50 Proz. Polen find. In zwei anderen fehren, und gibt die Zusicherung, daß die Regierung den Bedürf- etwas ganz anderes, ob ein solcher Roman in großen Abschnitten Wahlkreisen Schlesiens stehen tschechische sozialdemokratische nissen des Landes entsprechen werde. Torghut Schewket berichtet, in einer Zeitschrift wie" In fremden Zungen" erscheint, oder ob Autonomisten in hoffnungsvoller Stichwahl. daß die Truppen nun alle strategisch wichtigen Punkte besetzt er in einer Tageszeitung in Fortsetzungen von 100 bis 120 Zeilen halten, und daß die Verbindung der in Montenegro befindlichen erscheint. Anget L.: Jch kann nur wiederholen, es ist reiner Flüchtlinge mit den Malissoren weiterhin unmöglich sei. Zufall, daß gerade diese Szene im Zusammenhang in unserer Zeitung erschien. Bulgarien .

Im ganzen erzielte die tschechoslavische sozialdemokratische Arbeiterpartei( Separatisten") 356000 Stimmen, die Zentralisten 19 000, zusammen also 375 000 von einer Million aller ab­gegebenen Stimmen, das ist 36 Proz. aller im tschechischen Volfe abgegebenen Stimmen.

In den Reichsratswahlen 1907 stimmten für die tschecho­stavische Sozialdemokratie 399000 Wähler.

Zu erwähnen ist, daß ein Teil der Häusler, die in Böhmen im sozialdemokratischen Lager stehen, sich von der Partei wegen persönlicher Angelegenheiten getrennt hat. Diese Getrennten" bekamen in den heurigen Wahlen 7000 Stimmen.

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Cürkei.

Einstellung der Feindseligkeiten.

Die Wahlen- Sozialdemokratische Erfolge. In die Große Sobranje wurden gewählt: 355 Vertreter der Regierungspartei, 42 Agrarier, 6 Sozialisten, 5 Liberale, 4. Radikale, 4 Stambulowisten und 2 Demokraten. Acht Wahlresultate sind noch nicht endgültig bekannt; wahrscheinlich sind auch hier Mit glieder der Regierungspartei gewählt worden.

Marokko.

Das Zentralorgan der Zentralisten gibt eine Die spanisch- französischen Eifersüchteleien Zusammenstellung, der zufolge die neue Partei in Mähren sind wieder auf einen toten Punkt angelangt. Nach den Aus­8639, in Schlesien 10 401 und in Böhmen 318, zu führungen des französischen Ministers des Auswärtigen, Cruppi, fammen also 19 358 Stimmen erhalten hat. Für die Stich in der Deputiertenkammer und nach der Erklärung des spanischen wahlen hat die Partei die Parole gegen die kapitalistischen Premierministers Canalejas wollen sich die beiden Marotto­Kandidaten, also für die separatistischen Sozial- Interessenten nicht wehe tun, da sie beide ein böses Gewissen demokraten ausgegeben. haben. Die französische und die spanische Regierung scheinen sich stillschweigend Attionsfreiheit gewähren und daher jede störende diplomatische Auseinandersetzung vermeiden zu wollen. Ueber die zwischen Frankreich und Spanien bestehenden Ge­heimverträge, von denen in den letzten Tagen die Rede war, schwebt noch geheimnisvolles Dunkel, das zu lüften vom" Temp3" ziemlich unwirsch verlangt wird.

Die italienischen Genossen erzielten in diesem Jahre in Triest 8108 Stimmen gegen 7999 im Jahre 1907. Auch in Istrien ist eine Stimmenzunahme zu verzeichnen.

Oefterreich.

Blutopfer der Schlachtschizen. Lemburg, 19. Juni. In Drobobyca tam es heute anläßlich In der deutschen Scharfmacherpresse verfolgt man nach der Wahlen zu großen Ausschreitungen. Schon am wie vor die Ereignisse in und um Marokko mit verdächtigem frühen Morgen war es zu Streitigkeiten zwischen den Anhängern Interesse. Die Deutsche Tageszeitung" und die Ber­des polnisch- nationalen Kandidaten Löwenstein und denen des liner Neuesten Nachrichten" verlangen vom deutschen Auswärtigen oppositionellen Kandidaten gekommen. Gegen Mittag wurde das Amt, daß es seine Zeit abwarte, um dann fest zuzupacken und Militär zu Hilfe gerufen. Es unternahm einen Bajonett- einen möglichst großen Vorteil aus dem Marokkohandel heraus angriff, um die Ansammlungen der Menge auf den Straßen zuschlagen. In der„ Deutschen Tageszeitung" wird sogar mit dem zu zerstreuen. Die Menge erwiderte den Angriff mit einem Gedanken der Bejebung eines marokkanischen Hafens tokettiert. Steinbombardement. Die Truppen erhielten darauf Wir haben also alle Ursache, den deutschen Marokkohekern sehr den Befehl, zu feuern und gaben zwei Salben ab. Die aufmerksam auf die Finger zu sehen. Wirkung war entjeglich. Unter lautem Geschrei stürzten 7 Personen zu Tode getroffen nieder. 15 Schwerverlette blieben blutüberströmt auf dem Straßenpflaster liegen. Eine große An­zahl ist leicht verletzt. Unter den Schwerverwundeten befinden sich zwei angesehene Advokaten. Auch mehrere Frauen wurden von den Kugeln getroffen. Die Ruhe war bis gegen Abend noch nicht wieder hergestellt.

frankreich .

Gegen den Antimilitarismus.

Mulah Hafids Protest.

Paris , 19. Juni. Wie aus Tanger gemeldet wird, ist der Protest Mulay Hafids gegen die Landung der Spanier in Larrasch dem spanischen Gesandten übergeben worden.

Aus Fes wird vom 16. d. M. gemeldet, daß der Bruder des Sultans, Mulay Zin, mit General Moinier in Fes eingetroffen und begnadigt worden sei.

Der ,, unzüchtige" Zola.

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Darauf wurde die Beweisaufnahme geschlossen. Der Staats­anwalt führte aus: Es ist jede Erörterung darüber, ob der ist oder ob er einen literarischen Wert hat, durchaus überflüssig. Roman Arbeit" im ganzen als eine unfittliche Schrift anzusehen Ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, daß es sich um das wert­volle Wert eines hochbedeutsamen Schriftstellers handelt, aber die einzelnen Fortsetzungen müssen als selbständige Schriften ge­nommen werden. Sie werden in Familien und in Wirtshäusern ohne Zusammenhang mit dem ganzen Roman gelesen. Auf diesem Standpunti steht auch das Reichsgericht. Es hat die Fortsehung eines noch bedeutsameren Wertes, nämlich Heinses Ardinghello und die Glückseligen Inseln" als unzüchtige Schrift bezeichnet, obwohl dieses Wert in Hettners Literaturgeschichte als eines der denkwürdigsten und geistvollsten Bücher der deutschen Literatur übehaupt bezeichnet wird. Es handelt sich in diesem Falle noch nicht einmal um eine Tageszeitung, sondern um eine wöchentlich einmal erscheinende literarische Zeitschrift. Wir müssen uns auf den Standpunkt stellen, daß die einzelne Fortsetzung weiter nichts enthält, als die scharf umrissene Notzuchtsjzene in der bekannten naturalistischen Art von Bola und zum Teil Stellen über einen unzüchtigen Schritt enthält. Das Interesse eines großen Teiles der Leser wird sich auch an dieser erotischen Szene erschöpft haben. Aus diesem Grunde beantrage ich, den Angeklagten zu einer Gelde strafe von 150 M. zu verurteilen.

Verteidiger Dr. Rawith: Dem Angeklagten hat aber das Bewußtsein gefehlt, daß er sich durch die Veröffentlichung dieser Fortseßung strafbar macht. Er bekam die Uebersehung aus dem bekannten Stuttgarter Verlag. Er hatte früher bereits Bolas Germinal" veröffentlicht, in dem auch an sich unzüchtige Stellen enthalten sind. Er wußte, daß auch in anderen Zeitungen die Arbeit" veröffentlicht worden war, ohne daß eine Bestrafung eingetreten wäre. Er glaubte also, optima fide zu sein. Ich be antrage daher seine Freisprechung.

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Das Gericht verurteilte nach fast zweistündiger Beratung den Angeklagten zu einer Geldstrafe von 20 M. In der Begründung hieß es: Wenn ein Roman in Buchform oder in größeren Abschnitten in einer literarischen Zeitschrift ber­öffentlicht wird, so wird er dem Publikum als ein einheitliches Ganzes geboten und er muß dann auch nach seinem Gesamt charakter bewertet werden. Ganz anders aber liegt die Sache, wenn ein Roman nur in Bruchstüden, in einzelnen fleinen Teilen in einer Tageszeitung veröffentlicht wird. Wenn schon nicht an­genommen werden kann, daß jeder Leser einer Tageszeitung das richtige Verständnis für einen Roman wie Zolas„ Arbeit“ besikt, so wird namentlich nicht jeder Leser den ganzen Roman lesen. Es kommt vor, daß ein einzelner Leser nur die eine Nummer lieft, infolgedessen ist er gar nicht in der Lage, das Ganze zu be= werten. Er tann die Gesamttendenz des Romans nicht würdigen. Paris , 18. Juni. Der Kriegsminister hat die Korps­Daraus ergibt sich, daß ein einzelnes Bruchstüd ganz anders kommandeure durch einen Erlaß aufgefordert, antimilita Bochum , den 19. Juni 1911. wirken muß als der ganze Roman. Durch die Veröffentlichung ristische Umtriebe in der Armee unnachsichtlich zu Wegen Verbreitung einer unzüchtigen Schrift" und wegen in fleinen Teilen geht der Zusammenhang mit dem Ganzen vers unterdrücken und jeden Soldaten, welcher sich zweimal einer eines Bergehens gegen das Breßgesetz hatte sich der Redakteur des loren und jeder Teil muß daher selbständig geprüft und betrachtet antimilitariſtiſchen Kundgebung schuldig mache, in die Straf- hingen" Boltsblattes" noffe Bierenlamper, zu werden. G8 kann wohl angenommen werden und ist ohne Zweifel, verantworten. Das Vergehen wurde erblickt in dem Abdruck der daß der Roman Arbeit" im ganzen ein hochbedeutsames Wert tompagnie zu versetzen. 121. Fortsetzung von Zolas Roman Arbeit" in Nr. 65 des eines hervorragenden Schriftstellers ist, aber ein Redakteur muß „ Boltsblattes". Das„ Boltsblatt" hatte von der Deutschen Verlags- einen solchen Roman mit ganz anderen Augen lesen als das Die Proklamierung der Republik . anstalt in Stuttgart das Recht zum Druck dieses Zolaschen Wertes übrige Publikum und muß erwägen, welche Folgen die aus dem erworben. In der inkriminierten 121. Fortsetzung wird nun die Zusammenhang gerissene erotische Szene ohne den übrigen Inhalt Lissabon , 19. Juni. Für heute, dem Tage der offiziellen Szene geschildert, in der die verwöhnte Gattin des Fabrikdirektors des Romans auf seine Leser machen muß. Das Gericht hat an Proklamation der Republik sind große Vornamens Fernande , die weder in der Ehe noch in dem Verhältnis genommen, daß der Angeklagte zu diesem Bewußtsein fommen bereitungen getroffen. In den Straßen sind Ehren- mit einem ihrer Geliebten das erfehnte Glück gefunden hat, den mußte und hat ihn daher, wenn auch milde, zu dieser Geldstrafe pforten aufgestellt und die Häuser prangen im Flaggen- Arbeiter Ragu in der Fabrik aufsucht. Als Ragu nun die infolge berurteilt. schmuck; besonders die nach dem Cortes- Gebäude führende ihres nachlässigen Anzuges teilweise entblößte Frau plößlich vor Eine besondere Beleuchtung erhält dieser Prozeß noch dadurch, Avenue ist mit Blumengewinden und Flaggen geschmückt. Bei sich sieht, überkommt ihn, der bereits durch Alkoholgenuß erregt daß der Staatsanwalt durch fromme ultramontane Seelen auf Berlesung der Proklamation der Republik in den Cortes ist, ein Anfall von Raserei und zugleich das Verlangen, sich durch die Romanstelle qufmerksam gemacht wurde und erst auf Grund werden die auf dem Tajo liegenden Kriegsschiffe sowie auch die Verführung seiner Frau durch einen Angehörigen der be- dieser Denunziation Antlage erhob. Der wütende Haß der sigenden Klasse durch die Bergewaltigung dieser der Bourgeoisie an- Schwarzen gegen Bola und gegen die sozialdemokratische Bresse die Landartillerie Salut feuern. Die Mitglieder der pro- gehörenden Dame au rächen. Er stößt Fernande in einen fand beim Staatsanwalt ein geneigtes Ohr. Als Siegerin ist visorischen Regierung legen ihre Aemter nieder, schmußigen Winkel der Fabrithalle, wirft sie auf einen Haufen aber die deutsche Justiz in ihrem Kampfe gegen ein Werk der worauf durch die Cortes ein neuer Präsident ge- von Lumpen, reißt ihr die Kleider vom Körper und zwingt die Weltliteratur troß der Berurteilung Bierentämpers nicht hervors wählt wird. I zunächst mit allen Kräften sich sträubende Frau, fich ihm hin- I gegangen.

Portugal .