Metallarbeiter! Die Kollegen der Firma Müller, Bringeffinnenstraße 19( Schnellpressenfabrik) befinden sich im Streit. Diese Firma ist bis auf weiteres für Metallarbeiter jeder Branche gesperrt. Deutscher Metallarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin .
Der Streit bei Scherl beschäftigt naturgemäß die Buchdrucker unausgesetzt. Außer einer Berliner nahm auch eine Leipziger Versammlung zu dem Beschlusse der Gauvorsteherkonferenz Stellung.
In der Berliner Buchdruckerversammlung, die Freitag abend in der„ Neuen Welt" tagte, machte der Vorsitzende noch von folgendem Beschluß der Gauvorsteherkonferenz Mitteilung:
" Der Verein Berliner Rotationsmaschinenmeister hat sich aufzulösen und sollen sich die Mitglieder dem bestehenden Verein der Berliner Buchdruckmaschinenmeister anschließen." Die angenommene Resolution hat folgenden Wortlaut: Die am 7. Juli in der Neuen Welt" tagende außerordentliche Generalversammlung bringt zum Ausdruck, daß sie die von der Gauvorsteherkonferenz angenommene Resolution als gerecht nicht anerkennen kann, und zwar aus folgenden Gründen:
1. Die Resolution der Gauvorsteherkonferenz zeigt keine gerechte Würdigung der Berliner Vorkommnisse, da sogar das Tarifamtsurteil als verständlich bezeichnet wird, womit der Vertrauensmännerinstitution der stärkste Schlag versetzt
worden ist.
2. Die Verurteilung der Solidaritätsübung der Kollegen von Ullstein und Mosse ist geeignet, das Solidaritätsgefühl zu untergraben.
3. Die Verurteilung der Mitglieder, die sich an den Gewerkschaftskongreß gewandt haben, bedeutet einen Eingriff in das Recht jedes Angeklagten, sich nach einem unbefangenen Richter umzusehen.
4. Die Verurteilung der Parteipreffe zwingt die Berliner Kollegen dazu, zu erklären, daß der Vorwärts" in vollständig objektiver Weise Stellung zu dem Konflikt genommen hat und auf die Anzapfung des Korrespondenten" in vornehmer und zurückhaltender Form erwiderte.
5. Wenn der Verbandsvorstand beauftragt worden ist, gegen die Berliner Mitglieder mit den schärfsten statutarischen Mitteln vorzugehen, so muß auch den Berliner Kollegen ihr organisatorisches Recht, sich im Korrespondent" äußern und verständigen zu können, unter allen Umständen gesichert sein.
"
Ferner hätte hie Generalversammlung von den beiden Vertretern des Berliner Gaues erwartet, daß sie bei der Abstimmung. über die Resolution der Gauvorsteherkonferenz nicht nur da= gegen gestimmt, sondern unter energischem Protest erklärt
hätten, eine solche Resolution unter keinen Umständen vor den Berliner Kollegen vertreten zu können, und sie alles aufbieten werden, um den deutschen Kollegen ein objektives Bild der Vorkommnisse zu geben."
*
*
diefer Woche stattgefundene Verhandlungen ergebnislos waren. biefer Hun gezwungen gesehen, eine allgemeine Versammlung der Herr Profeffor Schüler, ein in den Kreisen der Danziger Arbeitgeber einzuberufen. Die Stellungnahme dieser Versamm Bürgerschaft hochangesehener Mann, hatte sich um Vermittelung lung bleibt abzuwarten.
an den Oberbürgermeister gewandt, um den Streit zur Beendigung Für den 7. Juli waren vom Oberlandesgerichtspräsidenten zu bringen. Darauf haben unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Dr. Engel, dem die Herren Dr. Naumann und Dr. Gruund Hinzuziehung von sieben Streikenden Verhandlungen statt- now assistierten, die Parteien zu Verhandlungen eingeladen, die gefunden. Der Direktor der Werft, Herr Carlson, erklärte, jedoch ein positives Ergebnis nicht zeitigten. Die Herren machten grundsäßlich weder Lohnerhöhungen noch Verkürzungen der Arbeits- den Vorschlag, den paritätischen Arbeitsnachweis dem Arbeitsnachzeit bewilligen zu fönnen. Die Streitleitung beschloß darauf, den weis der Patriotischen Gesellschaft " als Fachabteilung anzuglic Streitenden die Fortsetzung des Kampfes zu empfehlen. Ein andern und auch die Aufsichtskommission und Verwaltung dieser zu derer Beschluß wäre auch unmöglich, da die Erbitterung in den übertragen. Arbeiterkreisen darüber, daß der vielfache Millionär keine 30 Pf. Stundenlohn bezahlen will, so start war, daß ohne jedes Zugeständnis es zu einer Einigung nicht kommen kann.
Ein Unternehmer- Notschrei gegen UnternehmerTerrorismus.
"
Die Arbeitervertreter lehnten dieses ab, überreichten aber einen formulierten Vorschlag, den die Vermittler prüfen und eventuell mit Gegenvorschlägen beantworten wollen. Wie es scheint, wird auch diese Vermittelungsaktion wieder resultatlos verlaufen.
Ausland.
Vom Seemannsstreik.
Jm Regierungsbezirk Merseburg sind bekanntlich die Steinfeger seit 16 Wochen ausgesperrt. Alle Vermittelungsanträge der Arbeiter Der Streit der Seeleute in Antwerpen ist mit Aus haben die in Halle sigenden Scharfmacher bis jetzt abgelehnt. Sie nahme bei der Red Stare Line beendet. In England dauert der Streit noch an, ferner in Manchester , Leith, können sich diesen Lugus gestatten, da ihnen Streitbrecher in den Grangemouth. Dundee , Belfast , Londonderry und Mitgliedern eines gelben Poliervereins" zur Verfügung stehen. Glasgow . In Manchester ruht alle Arbeit im Hafen. Die Die Kleinmeister in der Provinz sind nicht so glücklich daran, da sie Reeder haben die Forderungen der Seeleute anerkannt, aber diese können für Poliere feine ständige Verwendung haben. Wie sehr die Klein- nicht eher zur Arbeit zurückkehren, bis die Forderungen der Hafenarbeiter meister in die Batiche geraten sind, beweist ein Schreiben eines dieser und Fuhrleute gleichfalls bewilligt sind, das ist eine Vereinbarung Herren an seine Kollegen, das ein günstiger Wind der Leitung der zwischen den drei Gruppen. In eith streiken alle Matrosen und ausgesperrten Arbeiter auf den Tisch geweht hat. Dieses Schreiben Heizer und etwa 2000 Hafenarbeiter haben sich mit ihnen solidarisch erklärt. Die Hafenarbeiter wollen die Arbeit nicht eher wieder auflautet( unter Weglassung von Ort und Namen, da wir keine Ursache nehmen, da sie erwarten, die Reeder bewilligen die Forderungen der haben, den Mann der Nache der Scharfmacher auszuliefern): Seeleute. In Glasgow streifen die Matrosen und Heizer auf den den 1. Juli 1911. Küstendampfern. In den anderen oben benannten Häfen streiken nur die Seeleute.
Sehr geehrter Herr Kollege! In unerhörter Weise hat mich der Arbeitgeberverband resp. die Leitung desselben in meinem Erwerbsleben behindert. Alle Bemühungen, meinen Betrieb auch nur einigermaßen aufrecht erhalten zu können, sind durchaus nicht unterstützt worden.
Ein großer Streit droht in London auszubrechen und ist vielleicht nach Berlauf einer Woche zur Tatsache geworden. In den Streit werden alle Docker, Stevedores, Fuhrleute, Kohlenträger und andere Flußarbeiter einbezogen sein. Die Arbeitgeber scheinen In bezug auf Vermittelung von Arbeitnehmern habe ich von nicht geneigt au sein, eine Erhöhung des Lohnes und eine Verder Leitung Hinweise erhalten, die wie Hohn anmuten. fürzung der Arbeitszeit zu bewilligen. Einige Branchen in Andere Herren Kollegen, die sich in ähnlicher Lage befanden Hafen haben bereits die Arbeit eingestellt. Küstendampfer und notgedrungen mit den Arbeitnehmern in Verbindung getreten von Leith, Glasgow , Dubleen und Dundee , die find, hat die Leitung unseres Arbeitgeberverbandes mit außer zwischen diesen Häfen und London fahren, haben Streikbrecher an ordentlich hohen Strafen( Geldstrafen) bestraft. Also statt Schutz Bord. Die Hafenarbeiter in London haben ihren Arbeitgebern geund Unterstützung gegen die Arbeitnehmer usw. hat unsere droht, wenn die Streifbrecher nicht zurückgezogen werden, dann Leitung nichts Besseres zu tun, als uns Mitglieder noch extra zu würden sie die betreffenden Schiffe boykottieren. Aus diesem Anlaß drangfalieren. fam der Streit im Hafen von London plötzlich zum Ausbruch und wird schnell einen großen Umfang annehmen.
Geehrter Herr Kollege! Nach meiner unmaßgeblichen Meimmg fann es Ihr Wille nicht sein, dieses System zu fördern. Unter Kein deutscher Arbeiter übe Berrat an seinen fämpfenden Berufsdieser Voraussetzung gestatte ich mir, Sie, Herr Kollege, zum genofien! Unter 90 M.( 4 Pfund Sterl. 10 Sh.) darf in einem 4. Juli zu einer vertraulichen Besprechung einzuladen und deutschen Hafen kein organisierter Seemann auf englischen Schiffen mustern.
zwar nach Die Einladungen gehen nur an einen fleinen Kreis solcher Herren Kollegen, die voraussichtlich ein Interesse an der Abwehr einer solchen Behandlung und Geschäftsstillegung haben.
Hochachtungsvoll
Ihr
Steinfegmeister.
Das Schreiben liefert zugleich einen sehr interessanten Beleg dafür, wo in wirtschaftlichen Kämpfen der wirkliche und tatsächlich gefährliche Terrorismus zu suchen ist.
Lithographen und Steindrucker!
Letzte Nachrichten.
Das Polizeipräsidium teilt mit: Am 8. Juli 1911 vormittag ist aus dem Teltowkanal in der Nähe des Osthafens zu Briz eine unbekannte männliche, etwa 30 bis 33 Jahre alte, anscheinend dem Arbeiterstande angehörende Leiche gelandet worden. Der Tote ist 1,66 Meter groß, bon mittlerer Statur, hat kurzes schwarzes Haar und dunkel rötlichen Schnurrbart; bekleidet war er mit schwarzgraugestreiftem Anzug, grauen Strümpfen, Trikothemd und Zugstiefeln. Bei der Leiche wurden ein blaues Taschentuch mit roter
Die Leipziger Mitglieder des Verbandes der deutschen Buchdrucker nahmen am Freitag abend im„ Volkshaus" ebenfalls den Bericht von der Gauvorsteherkonferenz entgegen. Der zweite Gauvorsitzende Hesselbarth referierte und wurde wiederholt Die Firma Schäfer u. Kirsch in Schfeudit bei Leipzig Rante, 25 Bf. und eine Fabritmarte, gezeichnet T. P. 9., borge= durch Zwischenrufe unterbrochen. Er erklärte u. a. die Gauborſteherkonferenz hätte vor einer schweren Aufgabe gestanden. Ein sucht Ersatzkräfte für ihr Personal, das den Betrieb verlassen hat, funden. Die Leiche befindet sich in der Halle zu Briz. Nachrichten Teil der sozialdemokratischen Presse habe un= aus weit entfernten, Gegenden heranzuziehen. Die Differenz ist über die Persönlichkeit des Toten werden in jedem Polizeirevier, wahre Berichte(!!) über den Konflikt gebracht. Die Vertrauens- aber nicht beigelegt. In Gera scheiterten die Verhandlungen an bei der Kriminalpolizei, Alexanderstraße 3/6, Z. 346a, und bei dem Ieute hätten sich eines groben Vertrauensbruchs(!) dem geringen Entgegenkommen der Unternehmer, so daß der Ausschuldig gemacht und sie seien nicht zu Vertrauensleuten quali- stand begonnen hat. Wir warnen alle Lithographen und Stein- Herrn Amtsvorsteher zu Briz schriftlich oder mündlich entgegen fiziert.( Unruhe.) In der lebhaften Diskussion wurde zum Aus- drucker vor Stellungnahme bei den gesperrten Firmen. brud gebracht, daß der Tarifgedanke eine Ueberspan= nung zum Schaden der Organisation erfahren habe. Der Kor respondent" habe kein objektives Bild über die Vorgänge ge= bracht, man habe erst aus der Parteipresse das nötige erfahren. Bei der künftigen Tarifberatung werden wir nicht mehr mit Hurra zustimmen.
genommen. 3089 IV. 2. 11.
Zum Kampf im Hamburger Holzgewerbe. Das Versicherungsmonopol vor der Kammer. Jetzt ist, wie uns telegraphisch gemeldet, im Lager der Unter- Rom, 8. Juli. ( W. T. B.) Ministerpräsident Giolitti be= nehmer offene Rebellion ausgebrochen. Der Vorstand des Arbeit. gründete unter großer Aufmerksamkeit des Hauses die Wichtigkeit geberschutzverbandes hat mit seinen Maßnahmen die eigenen Mit- des Gefeßentwurfs und betonte, daß gerade der Staat geeignet sei, glieder gezwungen, gegen seinen Willen eine Arbeitgeberversamm- die Lebensversicherungen, bei denen ein langjähriges Vertrauen geNach weiterer, sehr erregter Debatte wurde schließlich folgende lung einzuberufen, die zum Kampf im Holzgewerbe Stellung ge- fordert werde, zu betreiben. Es sei eine bedeutende Aufgabe des Resolution mit großer Mehrheit angenommen: nommen hat. Diefe fand am 6. Juli statt. Durch allerlei Maß- Staates, im allgemeinen Interesse des Landes diese Form des Die am 7. Juli im Volkshaus tagende Versammlung der nahmen versuchte man noch im letzten Augenblick dieselbe zu Sparens und der Vorsorge zu fordern und sicherzustellen...( BeiLeipziger Buchdrucker- und Schriftgießerge hintertreiben. Den einzelnen Arbeitgebern, die zu der Versamm fall.) Es handle sich nicht darum, die Frage der AltersversorHilfen nimmt Kenntnis von den Beschlüssen der Gauvorsteher- lung eingeladen waren, wurde schriftlich mitgeteilt, daß die Ver- gung der Arbeiter zu lösen, sondern dieses Problem der Lösung konferenz. Sie kann sich jedoch mit denselben nicht einverstanden sammlung„ umständehalber" erst am 7. Juli stattfinden könne, um einen Schritt näher zu bringen. Der Entwurf bezwecke ferner, eine erklären. Wohl steht sie fest auf dem Boden der durch die Han- einen schwachen Besuch der Versammlung zu erreichen. Eine An- Finanzkraft ersten Ranges in den Händen des Staates zu konzen noversche Generalversammlung festgelegten Verbandspolitik und zahl Arbeitgeber sind zwar auf den Trick hineingefallen, nichtsdesto- trieren.( Lebhafter Beifall.) Das Beispiel der Postsparkassen und muß darum jedweden Tarifbruch aufs entschiedenste verurteilen. weniger waren in der Versammlung rund 80 Firmen vertreten. Depositentassen zeige, wie geeignet der Staat sei, große Kapitalien Sie erblidt aber in dem Verhalten der Verbands- und Tarif- Der Redner des Abends war ein Möbelfabrikant, der in längeren zu verwalten.( Beifall.) instanzen einen Bruch mit den bisherigen Anschauungen und Ausführungen darlegte, daß der Kampf dem Hamburger HolzDer Minister sagte zum Schluß, es sei gewiß, daß jeder, der Gepflogenheiten der Interessenwahrung der Arbeiterschaft. gewerbe schwere Wunden geschlagen habe und daß es den Ruin bon der dringenden Notwendigkeit überzeugt sei, den Staat in desselben bedeute, wenn er noch monatelang fortgeführt werden finanzieller Beziehung stark zu machen, die Regierung in ihrer Bewürde. Die Hoffnung, daß dem Holzarbeiterverband die Mittel mühung zur Erreichung dieses Bieles unterſtüßen müsse.( Lebausgehen würden, sei eine irrige gewesen. Das hätte auch der hafte Zustimmung und Beifall auf der Linken.) Giolitti forVorstand des Arbeitgeberschutzverbandes wissen müssen und darum derte, daß die Kammer dafür stimmen möge, zur Debatte über die sei es frivol gewesen, daß dieser weitere Verhandlungen vor dem einzelnen Artikel überzugehen und daß dies die Bedeutung eines Ginigungsamt abgelehnt habe. Vom Referenten wurde dann der Vertrauensvotums für die Regierung haben solle. In namentlicher vorstellig zu werden, um Verhandlungen mit dem Holzarbeiterver- zelnen Artikel überzugehen, was die Bedeutung eines VertrauensVorschlag gemacht, beim Vorstand des Arbeitgeberschutzverbandes Abstimmung nahm die Kammer mit 289 gegen 118 Stimmen bei 19 Stimmenthaltungen den Vorschlag an, zur Erörterung der einband in die Wege zu leiten. Redner schloß: votums für das Kabinett habe.
*
Im" Correspondenzblatt der Generalfommission" nimmt der Borfizende Emil Döblin des Verbandes deutscher Buchdrucker Stellung zu der Angelegenheit. Was er darüber äußert, deckt sich inhaltlich mit dem, was in der von uns im Wortlaut veröffent
lichten Resolution der Gauvorsteherkonferenz niedergelegt ist.
In ihrer Rundschau„ Aus den deutschen Gewerkschaften" sammelt die Redaktion des Correspondenzblatt" Gewerkschafts- Breßstimmen über den Fall. Bei seiner Stellungnahme zu diesen Breßstimmen unterläuft dem„ Correspondenzblatt" ein Irrtum, der geeignet ist, die Beurteilung der Sachlage zu erschweren. Es heißt nämlich dort:
" Allein die beiden Vertrauensleute waren nicht Vertrauensleute des Buchdruckerverbandes, sondern der Tarifgemeinschaft, durch die sie zu ihrem Amte legalisiert waren."
Das ist nicht richtig. Die Vertrauensleute der Buchdrucker sind teine paritätische Institution, sondern werden, wie in allen anderen Berufen auch, von ihren Kollegen gewählt und durch den Ver= band bestätigt. Jm Kommentar zum Tarif heißt es ganz ausdrücklich:
" Der Vertrauensmann der Gehilfen ist kein Tariffunktionär, sondern lediglich ein Vertreter seiner Kollegen in tariflichen Dingen dem Prinzipal gegenüber."
Das Vertrauensmännersystem bestand in der Buchdruderorga nisation lange bevor das Tarifvertragsverhältnis in die jetzige Form gegossen wurde. Es hat auch durch den Tarifvertrag feine Aenderung erfahren. Die Vertrauensleute sind nach wie vor Vertreter der Gehilfenschaft. Und als solche werden sie von den Tarifinstanzen ausdrücklich angesprochen.
Achtung, Gastwirtsgehilfen!
Zwischen dem Verbande deutscher Gastwirtsgehilfen( Orts bertvaltung Berlin I ) und dem Gastwirt Möller, Inhaber des Etablissements Strandschloß" am Müggelsee ist es zu Differenzen gekommen, indem vorgenannter Wirt wiederholt die getroffenen Vereinbarungen in bezug auf den Arbeitsnachweis dur c= brochen hat und Nichtorganisierte einstellte. Das„ Strandschloß" am Müggelsee ist deshalb für Organisierte der Gastwirtsgehilfen gesperrt. Verband Deutscher Gastwirtsgehilfen( Berlin I ). Deutsches Reich .
Ergebnislose Verhandlungen mit der Schichanwerft in Danzig .
Seit 13 Wochen stehen nun schon etwa 1500 Streifende und Ausgesperrte im Kampf; nicht ein einziger Streitbrecher hat sich bisher gefunden. Der Kampf muß noch fortgesetzt werden, da in Verantw. Redakteur: Albert Wachs, Berlin . In jeratenteil verantw.;
" Gelingt uns dieses aber nicht, will der Arbeitgeberschuhverband durchaus mit uns diesen Schritt nicht gehen, nun wohl, meine Herren, so sind wir gezwungen, im eigensten Interesse zu versuchen, selbst einen Verband zu gründen, der durch Anlehnung an große andere Verbände eine genügend starte Gegenorgani sation gegen den Arbeitgeberschutzverband bilden wird, um dann Verträge mit dem Holzarbeiterverband abschließen zu fönnen. Haben wir die Kampfesweise des Arbeitgeberschutzverbandes als unrichtig anerkannt, so wollen wir unter keinen Umständen an dieser irrigen Auffassung unsere und unserer Arbeiter Existenz Haag , 8. Juli. ( W. T. B.) Nach amtlichen Meldungen bom
Nach der Abstimmung bat Giolitti die Kammer, zu beschließen, daß die Erörterung der einzelnen Artikel des Geſetzentwurfes über das Lebensversicherungsmonopol, die mit ruhigem Abwägen geprüft werden müßten, bis zur Wiederaufnahme der Arbeiten im November zurückgestellt werden sollte. Die Kammer stimmte diesem Antrag bei, worauf die Sigung, geschlossen wurde.
zugrunde gehen lassen."
Die Pest.
Ein Flieger abgestürzt.
4. d. M. sind auf Java Ende der vergangenen Woche 35 ErkranNach ausgedehnter Debatte wurde dann eine Resolution ange- fungen und 39 Todesfälle an Pest vorgekommen. In Malaeg nommen, in der die Ablehnung des Schiedsspruches und insbeson- traten 5 Fälle sporadisch auf, in Kediri sind alle tödlich berdere die Ablehnung aller weiteren Verhandlungen durch den Arbeit. laufen. Ein verdächtiger Fall hat sich als Lungen peſt herausgeberschutzverband als eine unüberlegte Maßnahme hingestellt wird, gestellt. die den Interessen der großen Mehrzahl der Arbeitgeber direkt widerspricht. Es stehe aber außer Frage, daß die kleinen und mittleren Betriebe durch den monatelangen Kampf am härtesten Toronto , 8. Juli. ( W. T. B.) Der Flieger Josef Richter betroffen werden, und ebenso far trete die Absicht des Vorstandes aus Hamburg ist hier bei einem Flugversuch mit einem Doppeldes Schutzverbandes zutage, auf die bedrängte Lage und das Be- decker gestürzt. Er erlitt einen Schenkelbruch und andere Berdürfnis dieser Betriebe nach einem baldigen Friedensschluß nicht die geringste Rücksicht zu nehmen. Die Versammelten können nicht zugeben, daß die noch bestehenden Differenzen, um den paritätischen Arbeitsnachweis eine Einigung nicht zulassen sollten. Sie sind vielmehr überzeugt, daß bei Fortführung weiterer Verhand lungen vor dem Einigungsamt längst eine Berständigung erzielt wäre. Die Resolution sagt am Schluß:
Es wird eine fiebengliedrige Kommission gewählt, welche im Auftrage der Versammlung bei dem Vorstand des Arbeitgeber Schutzverbandes vorstellig wird, um die sofortige Einleitung von Friedensverhandlungen und die Einberufung einer allgemeinen Arbeitgeberversammlung der Holzgewerbetreibenden in die Wege
zu leiten.
lehungen.
Die Ueberschwemmungen in der Bukowina.
Czernowik, 8. Juli. ( W. T. B.) Der Pruth steigt fortgesetzt. In den unteren Stadtteilen mußten zahlreiche Familien ihre Wohnungen verlassen. Auf der Eisenbahn KolomeaCzernowih und übrigen fleineren Linien mußte der Verkehr eingestellt werden. Nach Chilis Bojeni, wo sich die Einwohner in Lebensgefahr befinden, find Rettungsmannschaften abs gegangen.
Dreizehn Personen ertrunken.
Bodö ( Norwegen ), 8. Juli. ( M. Z. B.) Von den beiden Im Falle der Schußverbandsvorstand diesem Ansuchen nicht Höfen Evensgaard und Evensdal im Saltdal begaben entsprechen sollte, werden sich die Versammelten unverzüglich als sich achtzehn Bewohner mit Kindern, die morgen konfirmiert selbständige Organisation der Holzgewerbetreibenden von Ham- werden sollten, heute auf den Weg zur Kirche von Saltdal. Alle burg und Nachbarorten konstituieren und ihrerseits Berhand- achtzehn Personen bestiegen ein Boot, um über den Fluß zu lungen mit dem Deutschen Holzarbeiterverband aufnehmen." fahren. Der reißende Strom warf das Boot gegen einen Felsen, Daß diese Arbeitgeber beim Vorstand des Arbeitgeberschuß so daß es zerschellte. Dreizehn Personen, meist Frauen und Kinder, verbandes Glück haben werden, ist nicht anzunehmen, doch hat sich ertranfen. Nur fünf wurden gerettet. Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW Hierzu 4 Beilagen.