Einzelbild herunterladen
 

Gtit Betncbsuttsall ereigneis sich Vör emigtn Tagsn in den Elektrizitätswerken der Firma Bergmann , Abteilung M, Seestraße, Der Stanzer M i r e s kam mit der rechten Hand in die Exzenter- presse, wobei ihm drei Finger abgequetscht wurden. Der Verletzte wurde, da ein Heilgehilfe nicht zugegen war, von einem Arbeiter notdtirftig verbunden und erst nach der Unfallstation und dann nach dem Virchow-Krankenhaus gebracht. Wie uns von dort beschäftigten Arbeitern mitgeteilt wird, haben sich in dem Betriebe der Firma Bergmann in letzter Zeit des öfteren ähnliche Unfälle ereignet. Aus alle Fälle wäre es Pflicht der Weltfirma Bergmann , dah von den drei angestellten Heilgehilfen stets einer zur Stelle wäre, um bei solchen Betriebsunfällen zu helfen. Die Leiche eines Ertrunkeneu ist aus dem Tegeler See gelandet worden. Es handelt sich um den Arbeiter Stapel aus Berlin . St. hatte mit einem Freund eine Bootfahrt auf dem Tegeler See unternommen, wobei das Fahrzeug plötzlich umschlug und die beiden Insassen in die Fluten stürzten. Während der Begleiter gerettet werden konnte, ging St. unter und ertrank. Die geborgene Leiche wurde nach der Halle des Tegeler Gemeindefriedhofes gebracht. Die Ardciter-Sliinaritcrkolomic Groß-Bcrlin veranstaltet in dieser Woche folgende Lehrabende: Am Montag: Brunnenstr. löt; am Donnerstag: Lichtenberg , Scharnweberstr. 60. Für Tempel- Hof- Mariendorf findet der Samariterkursus morgen, Montag« abend, 8>/z Uhr bei Thiel, Berliner Str. 4142. statt. Vortrag über Schädelverletzungen, daran anschließend praktische Uebungen. ES wird nochmals ersucht, sämtliche Gesuche zwecks Stellung von Samariterwachen bei Festlichkeiten usw. nur an den ersten Vor- sitzenden PaulKrause, Nixdorf, Okerstr. 46, gelangen zu lassen. Auf der Olympia-RennSahn am Bahnhof Beusselstraße gelangt heute, Sonntag, nachm. 4 Uhr, ein 100-Kilometer-Rennen mit Motor- führung zum Austrag, welches den Namen Nobl-Preis führt. Vorort- JVadmcbtein Tchötteberg. Zahlreiche Prozesse hat der hiesige Magistrat seit Jahren gegen die Hausbesitzer der Hauptstraße geführt, bei denen die Frage zur Entscheidung stand, ab die Anlieger für die vor einigen Jahren regulierte Hauptstraße Straßenherstellungskosten zu bezahlen hätten oder nicht. Die Anlieger behaupteten, die Hauptstraße sei einealte" Straße, für die nach dem Gesetz keine Beiträge zu ent- richten seien. Das Oberverwaltungsgericht hat nun in, letzter Instanz zugunsten der Stadt entschieden. Nach diesem Urteil war bei Erlaß des Ortsstatuts von 1883 die damalige Provinzialchaussee auf der Strecke zwischen Maxstraße und Ringbahn noch keine dem Anbau und dem inneren städtischen Verkehr dienende Straße. Die Veranlagungen sind daher zu Recht erfolgt. Das Urteil hat für die Stadt große Bedeutung, da es sich um einen streitigen Betrag von insgesamt 190000 Mark handelte. Wilmersdorf . Großfencr kam gestem vormittag in der Westfälischen Straße 32 zum Ausbruch. Als die Wilniersdorfer Feuerwehr mit beiden Zügen anrückte, war die Umgehung der Brandstelle in dichten Rauch ge- hüllt. Aus dem Dach des Hauses schlugen die hellen Flammen heraus. Durch unausgesetztes Wassergeben konnte der Brand auf den einen Dachstuhl beschränkt werden, der allerdings vollständig z e r st ö r t wurde. Die Ursache des Feuers ist noch nicht ermittelt. Rummelsbnrg. Ans der Gemeindevertretung. Die letzte Sitzung bor den Ferien sollte noch eiligst die vertraglichen Sonderbestimmungen für die Vereinigung mit Lichtenberg festlegen. Es handelt sich hier in der Hauptsache um Festsetzung von vertraglichen Bestimmungen für den Bürgermeister Dr. Hahn und für die zu übernehmenden Gemeinde- beamten und Angestellien. Da Lichtenberg wegen der Verschmelzung selbst noch keinen Beschluß gefaßt hat, beantragten unsere Genossen mit der Festsetzung der vertraglichen Sonderbestin, mungen vorläufig noch zu warten und Vertagung zu beschließen. Dieser Antrag fand einmütige Annahme entschieden dagegen wandte sich nur Bürger- Meister Dr. Hahn, Durch eine Zuschrift der Eisenbahndirektion wurde der Gemeinde bekanntgegeben, daß die geplante Umänderung des Bahnhofs Stralau-Rummelsburg nach welcher im Zuge der Sonntagstratze eine Brücke mit Ueberdachung sähnlich wie auf Bahnhof Gesundbrunnen) über den ganzen Bahnhof bis zur Unter- führung des Südrings gebaut werden soll in allernächster Zeit zur Ausführung konnnt. Da die projetierte Brücke nur eine Breite von6Met«r erhalten soll, so halte die Gemeinde inAnbetrachtdes gewaltigen Verkehrs der von zwei Millionen Fahrgästen in, Jahre 1907 auf über sechs Millionen im Jahre 1909 gestiegen ist und in An- betracht des ziemlich erheblichen Dürchgangverkehrs sich mit dem Er- suchen an die Eisenbahndireklion gewandt, eine mindestens 10 Meter breite Brücke zu bauen. In der Zuschrift erklärt die Eisenbahn- dicektio» nun, daß sie dem Wunsche der Gemeinde Rummelsburg nur dann nachkommen könnte, wenn die Gemeinde selbst die durch die Verbreiterung entstehenden Mehrkosten im Betrage von angeblich 85 000 M. übernimmt. Die Vertretung lehnte nach längerer Debatte einstimmig die Bewilligung der verlangten 85 000 M. mit der Maß» gäbe ab. daß der ganze Brückenbau nur im Interesse der Eisenbahn ausgeführt wird, da durch die Bxückenanlage eine ganze Anzahl Beamte gespart werden und es der Eisenbahndirektion zur Pflicht zu machen ist, die zu erbauende Brücke auch den Bedürfnissen ent- sprechend genügend breit zu bauen. Es wurde dann noch beschlossen, daß die nächste Sitzung nicht vor dem 16. August stattfinden soll. Charlottenburs. Ein tödlicher Straßenbahttuufall hat sich am gestrigen Sonnabend- vormittag in Charlottenburg zugetragen. Gegen 11 Uhr versuchte der 21 jährige Arbeiter Ubsch aus der Naugardter Straße 37 an der Ecke der Kant- und Wielandstraße auf einem Zweirade vor einem herannahenden Straßenbahnwagen der Linie 33 das Gleis zu kreuzen. Er wurde jedoch angefahren und in weitem Bogen auf das Straßenpflaster geschleudert, wo er besinnungslos liegen blieb. Der Verunglückte wurde nach der nächsten Unfallstation übergeführt, verstarb jedoch bereits auf dem Transport infolge eines bei dem Sturze erlittenen Genickbruches. Die Leiche wurde nach dem Schau- Hause gebracht. Marieitdorf. Die Große Berliner Straßenbahn sollte nach unserem gestrigen Bericht auS der letzten Gemeindevertretung beabsichtigen, einige neue Linien durch Mariendorf zu legen. Wie uns unser Berichlerstatter mitteilt, ist dies nicht der Fall. Letzteres war aus dem Bericht allerdings nicht zu ersehen. Nixdorf. Durch Spielen mit Streichhölzern kam am Sonnabend in der Riitliftrahe Feuer aus. Gegenüber der Gemeindeschule stand ein großer beladener Möbelwagen auf offener Straße. Knaben spielten dort, und ehe man sich versah, stand der Möbelwagen in Flammen. Die Feuerwehr mußte alarmiert werden, die dann den Brand löschte. Fericnspiele und Ausslüge Serden wie im vergangenen Jahre auch in diesem Jahre vom Jugendausschnß während der Ferien veranstaltet. Gespielt wird ans folgenden Plätzen: Rütli-, Ecke Pflü- gerstraße, Turnplatz Grenzallee und Mahlowerstraße. Ecke Fontane- straßc. Die Bezirke treffen sich nachmittags 2 Uhr an folgenden Siel- lcn; 1., 2.. 3.: Reuterplatz: 4. und 5.: Spielplatz Rütlistraße; 6. und 7.; Weserstraße, Ecke Elbe st ratze: 8.: Hertzb�rgplatz: 0., 10. und 11.: Richardplatz : 12.: Saalestraße, Ecke Elsterstratze: 13. und 14.: Kra- netitMi. 15« SMenkZUSpMj£& Okersträße: ißR ünd 17.: HermÄünstraßs. Ecke WaMesträße;?8.. 10., 20.: Jägerstratze, Ecke Falkstraße; 21.: Schillerpromenade. Ecke Allerstraße: 22.: am Spielplatz. Mahlowerstraße: 23.: Boddin- platz: 24.: Am Karlsgarten. Die Spiele beginnen Montag, den 10. Juli. Es spielen der 1. 7. Bezirk auf dem Spielplatz Rütli- straße: der 8. 15. in der Grenzallee und der 16. 24. Bezirk auf dem Spielplatz Mahlowerstraße. Die, Spiele beginnen um 3 Uhr und dauern, einschließlich Erholungspause, bis 6 Uhr.' Jedes Kind erhält zur Pflege des Gesanges ein kleines Liederbüchlein geschenkt, das zugleich auch einige Regeln und Spiele enthält, Weißensee. Das erste Säuglings-Krankcnhans in Groß-Bcrlin ist am der- gangene» Donnerstag eröffnet und am Sonnabend mit dem nötigen Pomp eingeweiht worden. Seit dem Jahre 1906 besteht unter Leitung des Bürgermeisters Dr. Woelck eine private Säuglings- klinik, die sich eines starken Zuspruchs aus allen Kreisen der Be- völkerung erfreute. Die Erfolge dieser privaten Anstalt legten den Gedanken nahe, das Institut zu einem vollkommenen Krankenhause auszubauen. Diese Anregung wurde auf fortwährendes Drängen unserer Genossen im Gemeindeparlament zur Tat. Am 6. April 1909 wurde das vorgelegte Projekt endgültig genehmigt. Die ganze Anlage besteht cms einem Haupt- und drei Nebengebäuden. Das Hauptgebäude kommt mit der Front gegen die Kniprodestraße. in der Achse der Straße 33, nahe der Falkenberger Straße, zu stehen. Die Nebengebäude sind nach ihrer praktischen Bedeutung gruppiert. Die Gesamtanlage wird von einem Park umgeben, der eine Größe von drei Morgen hat. Das Krankenhaus hat Raum für die Unterbringung von 56 Betten sin- klusive 10 Betten für infektiöse Säuglinge). Es sind vorgesehen: zwei Krankenzimmer zu je 10 Betten, vier Krankenzimnier zu je 6 Betten und mehrere Zimmer mit zusammen 10 Betten für infektiöse Säuglinge. Für je 4 Betten ist eine Badegelegenheit vor- gesehen. Ferner sind vorhanden: ein Brutraum, ein Raum für schmutzige Wäsche und ein Operationsraum. In der Nähe des Haupteinganges liegen zwei Aufnahmezimmer nebst Ouarantäneraum, ein Zimmer für die Kanzlei, ein Warte- und ein Sprechzimmer für den Hausarzt, zwei Laborationssäle und ein Amtszimmer für den Portier. Außerdem sind Wohn- und Schlafzimmer für Kranken- und Aerztepersonal, ein Raum für Mütter, eine Mannschaftsküche usw. vorhanden. Das Wirtschaftsgebäude enthält Stallungen. Räume zur Milchzubereitung und eine Milchausgabestelle. Da es sich um ein kleines Krankenhaus handelt, ist das Flursystem zur Anwendung gekommen: die mit ansieckenden Krankheiten behafteten Säuglinge werden jedoch in einem besonderen Jnfektionspavillon untergebracht, der in mehrere Abteilungen zerlegt ist. Die Anordnung der Räume ist folgendermaßen getroffen: Im Erdgeschoß, in nächster Nähe des Haupteinganges liegen die Räume für die Acrzte, die Kanzlei und für die Aufnahme nebst Ouarantäne- Infektiös verdächtige Kinder können die Ouarantäne leicht erreichen, ohne das eigentliche Krankenhaus zu berühren. In dem West- lichen Teil des Erdgeschoffes sind die Wirtschaftsräumlichkeiten untergebracht. Die Küche liegt zum Teil in einem Anbau. Das erste Obergeschoß wird von den Krankenräumen ausgefüllt I für ein Bett sind 1516 Kubikmeter Luftraum gerechnet. Das zweite Obergeschoß wird von den Wohn- und Schlafräumen der Oberin. Mütter und Schwestern eingenommen, während die Ammen im Dachgeschoß untergebracht sind. Der Hörsaal ist in einem be- anderen Bau untergebracht, der mit dem Hauptgebäude durch einen einfachen Torbau in Verbindung steht. Zur Erwärmung des Haupt- gebäudes kommt eine Warmwasserheiznng in Frage; für den Hör- saal ist eine Ofenluftheizung vorgesehen, während das Wirtschafts- gebäude einen Niederdruckdampfkeffel erhält. Der gesamte Kostenaufwand für die Gebäude betrug 286 400 M. und für die innere Einrichtung 67 000 M., zusammen 363 400 M. Da bei diesem Projekt jedoch der Hörsaal ausgeschaltet war, die Gemeindevertretung auf ihn aber nicht verzichten wollte, wurde be- schloffen, die aufzuwendende Summe auf 376 000 M. zu erhöhen. Der Kreis Niederbarnim hat sich zur Verzinsung deS halben Anlage­kapitals verpflichtet. Ferner leistet der Kreis einen jährlichen Zuschuß von 10000 M. zu den Betriebskosten. Mit der E i n w e i h u n g des Säuglings-Krankenhauses verbunden war die Grundsteinlegung eines Säuglingsheim» vom Berein .Säuglingskrankenhaus zur Pflege und Heilung kranker Säuglinge Berlin E. B.". Der Verein hat im Krankenhause für seine Zwecke fünf Betten beansprucht. Das Säuglingsheim, das 20 Säuglingen Unterkunft bieten soll, wird auf dem gleichen Grundstück erbaut, die Gemeinde hat den Platz von 728 Quadratmetern unentgeltlich über- lasten. Die Baukosten sollen 60000 M. betragen. Zossen . In der letzten Gemeinbevertretersstzung NurSe na'ch ssem Be­richt über den Stand der Kämmerei-, Feld- und Armenkasse ein Antrag des Magistrats angenommen, nach welchetn zur Ableitung der Regenwäffer der Mittenwalder Chaussee, der Töpchinerstraße und der Weinberge eine Rohrleitung gelegt werden soll. In die- selbe sollen gleichzeitig die geklärten Abwässer de« Kreiskranken- Hauses geleitet und nach der Rotte geführt werden. Der Kreis gibt dazu eine Beihilfe von 1000 Mark. Die städtischen Obst- Nutzungen wurden an den Meistbietenden vergeben. Nach Ansicht eines Gemeindevertreters sind die Angebote für das'Obst als außergewöhnlich hoch zu betrachten. Es sei daher nicht zu der- wundern, daß in Zossen das Pfund Kirschen viel teurer ist wie in Bexljn. Für den Kreis Teltow errichtet in Zossen eine Obswer- Wertungsgesellschaft m. b. H. Baulichkeiten. Der Bürgermeister ersucht die in Frage kommenden Produzenten, dieses Unternehmen zuuntrstützen, damit es lebensfähig werde. Für Pflasterung der Töpchinerstraße vom Kreiskrankenhaus pis zur Mitjenwalder Chaussee wurden 750 Mk. bewilligt. Königs-Wusterhausen . Frrienspiele für Kinder. Die Freie Turnerschaft KönigS-Wuster« Hausen-Wildau(Mitglied des Lrbeuer-TurnerbundeS) wird auch in diesem Jahre Ferienspiele für Kinder veranstalten Kinder der Freunde der freien Turnerschaft werden vom 9. Juli bis 13. August dieses Jahres hierzu eingeladen. Täglich nachmittags 2'/z Uhr werden die Kinder in Wildau vom Lokal Schumann und in Königs- Wusterhausen vom Marktplatz auS abgeholt. Nieder« Schönhause»». Schöffenwahl. Bei der am Freitag stattgefundenen Schöffen- wähl wurde im 2. Wahlgang Gemeindevertreter Thormann als Schöffe mit 9 von 16 Stimmen gewählt, Gemeindevertreter A. Kuhlmann erhielt 7 Stchimen. Spandau . Als Leichen find die beiden vermißten jungen Leute aus Spandau gestern morgen aus der Spree gelandet worden. Ein stromabwärts kommender Schiffer bemerkte sie unterhalb der militärfiskalischen Eisenbahnbrücke und brachte sie am Perrinschen Holzplatz ans Ufer; sie waren mit aneinander geknüpften Taschentüchern zusammen­gebunden. Es unterliegt danach keinem Zweifel, daß daS Paar freiwillig aus dem Leben geschieden ist; offenbar ist es an der Stelle ins Wasser gegangen, wo am Dienstagmorgen die Hüte und ein Absckiedszettel der Lebensmüden gefunden wurden. Der junge Mann ist der Arbeiter Rudolf Schmidt, 19 Jahre alt, bei seinen Eltern in der Bismarckstraße wohnhast, und da« Mädchen, deffen 3M& w der GrllnewMtrgße Bf&nt heißt Wrggrete RMe, 17 Jahre alt. und Arbeiterin bei der Allgemeinen ElekinziiaiZ- gesellschaft in Berlin . Beide hatten sich erst vor kurzer Zeit kennen gelernt: was sie in den Tod getrieben hat, ist nicht bekannt. D,s Toten find nach der Friedhofshalle an der Gatower Straße über- geführt worden. Nowawes . Bon Einbrechern scheint das Herren-Konfektionsgeschäft von E. Mülling in der Lindenstraße besonders heimgesucht zu werden. Nachdem bereits acht Tage vor Pfingsten und kurz danach Einbrüche verübt wurden, ohne daß es gelang, des Täters habhaft zu werden, wurde am Freitagmorgen gegen 2 Uhr der Besitzer durch die elektrische Alarmglocke geweckt; derselbe eilte, nichts Gutes ahnend, sofort in die Geschäftsräume. Er kam gerade zurecht, um den Ein- brecher mit einem erbeuteten Herrenjackett durch die eingeschlagene große Schaufensterscheibe verschwinden zu sehen. Die sofort auf- genommene Verfolgung war leider ergebnislos, da in der Nähe kein einziger der Nachtpolizisten zu finden war. Das von dem Ein- brecher auf der Flucht weggeworfene Jackett erhielt der Besitzer wieder. Bei allen drei Einbrüchen scheint es sich um ein und die­selbe Person zu handeln. Potsdam . Ein tragisches Ende nahm der 73 Jahre alte Waldarbeiter Schollenbach aus Sacrow , der zuletzt bei den Ausgrabungen an der RömersÄanze beteiligt war. Schollenbach hatte für seinen Bedarf Gras gemäht und die Mahd auf einem Kahn verfrachtet. Besin Abstoßen von Ufer verlor der alte Mann das Gleichgewicht und fiel in das Wasser. Durch die plötzliche Abkühlung erlitt er einen Lungenschlag und versank sofort in den Fluten. Auf den schwim- menden Hut aufmerksam gemacht, eilte ein Kamerad herbei. Aus drei Meter Tiefe barg er die Leiche gemeinsam mit einem anderen Arbeiter, der auf der Römerschanze beschäftigt ist. Tegel . Die Ferieo-Kinderspiele, die sich in den vergangenen Jahren einer großen BeliebtheN und regen Beteiligung erfreuten, werden auch in diesem Jahre wieder unter Leitung der Genossinnen ver- anstaltet werden, und zwar vom 11. Juli ab jeden Dienstag und Freitag von 26 Uhr. Treffpunkt um 2 Uhr am Marktplatz August- Müller-Str. Spielgeräte stehen den Kindern zur Verfügung, auch hat der Arbeiter-Turnverein seine Mithilfe zugesagt. Bei schlechtem Wetter Beisammensein im Jugendheim Schlieper- straße 30, pari. Für diesen Fall sind Gesellichaftsspiele, Märchen- erzählungen usw. in Aussicht genommen. Mögen alle Eltern ihr volles Verständnis für diese Veranstaltungen dadurch beweisen, daß sie ihre Kinder an denselben teilnehmen lassen. jfZiis aller Wlelt. Vom deutschen Rundflug. Im Laufe deS gestrigen Tages ist eS noch vier Megem ge« lungen, den Uebcrharzflug von Nordhausen nach Halberstadt auS- zuführen. ES werden also voraussichtlich am heutigen Endfluge nach Johannisthal acht Konkurrenten teilnehmen. An erster Stelle liegt König, dem voraussichtlich von dem 100 000 Mark- Preise 40 000 M. zufallen. Zweiter in der Konkurrenz ist Boll- möller, dem 26 000 M. zufallen dürften. In den Rest werden sich entsprechend der zurückgelegten Kilometerzahl Büchner, Lind« paintner.WiencziersSchauenburg.Laitsch, Lange und Hoffmann teilen. Für die Ankunft der Flieger hat die Flug- gesellschaft in Johannisthal große Vorbereitungen getroffen, um dem zu erwartenden Andränge genügen zu können. Die Ankunft dürfte bereits in den frühen Morgenstunden zu erwarten sein. Erdbeben in Ungarn . In der letzten Nacht wurden in Budapest kurz nach zwei Uhv zwei wellenförmige Erdbeben wahrgenommen. Das erste Beben dauerte drei Sekunden, das zweite vier; zwischen beiden Stößen lag eine Pause von sieben Sekunden. Viele Leute fuhren entsetzt aus dem Schlafe: von manchen Häusern auS wurde die Feuerwehr angerufen. In einem Hause stürzte eine Petroleumlampe zu Boden und setzte den Teppich in Brand. Aus Kecskemet wird gemeldet, daß daS Erdbeben dort große Verwüstungen anrichtete: mehr als hundert Schornsteine stürzten ein, viele Häusermauern wankten; das Stadthaus wurde so stark. beschädigt, daß der Dienst dort ausfallen mußte. AuS vielen Ort- schaften der Umgebung Budapests laufen gleichfalls Meldungen über Erdstöße ein, denen Gewitter vorhergingen, obgleich daS Welter ruhig war._ Versteigerung einer ganzen Stadt. In T a v i st o ck, einer kleinen Stadt in der englischen Grafschaft Devonshire , hat vor wenigen Tagen der Auktionsverkauf von einigen 700 Grund st ücken des Ortes begonnen. Diese Versteigerungsobjekte, die ganze Straßen von Geschäftsgebäuden, Hotels und RestaiirantS, Hundert« von Arbeiterhäüschen, Villen und Miethäusern jeden Genres umfassen, gehören dem Herzog von Bedfort. der nun gute Preise für seinen Besitz zu erzielen scheint. Der Verkauf der Grundstücke und Bau- Plätze dürste volle zwei Wochen in Anspruch nehmen. Außerdem gehören dem Herzog weit über 8000 Morgen Landbesitz in der Umgegend von T a v i st o ck. Für die Auktion dieser 166 Farmen sind weitere vier Tage angesetzt worden. Ein großes Gut bei Lanceston hat bereits für 1800 000 M. und eine Farm bei Plymouth für 700 000 M. einen Käufer gefunden. Hieraus ist un« gefähr zu ersehen,, über welche ungeheuere Reichtümer ein britischer Herzog verfügt. Die Quelle dieser Millionen zu ergründen, dürfte nicht schwer sein. Kleine Notizen. Drei Kinder«pickt. In KoberSheim bei Torgau sind gestern drei Kinder deS MaurerS Erdmann im Alter vnn 6, 3 u n d 2 Jahren erstickt. Die Mutter hatte sich aufs Feld begeben, um Gras zu holen, und die Kinder in der Wohnung allein gelassen. Als sie nach kurzer Zeit heimkehrte, fand sie die Kinder erstickt vor; d a s B e t t w a r a n g e k o h l t. Es wird vermutet, daß die Kinder mit Streichhölzern gespielt und dadurch den Brand ver- ursacht haben. Durch Bcilhiebe«schlagen. In Schönbrunn in Sachsen hat gestern der 40jährige Fabrikarbeiter Dreisel seine Ouartiergeberin die Witwe Jacob, Mutter von drei schulpflichtigen Kindern, durch Beilhiebe ermordet. Der Mörder brachte der Frau so schwere Verletzungen bei, daß dieselbe auf dem Transport nach dem Kranken- Hause starb. Auf der Flucht sprang der Mörder von einem Fenster aus dem zweiten Stock auf die Straße und zog sich einen Beinbruch zu. Der Expreßzug Havre-Paris ist bei der Ausfahrt auS dem Bahn- Hof in ManteS entgleist; der Post- und der Gepäckwagen wurden zerstört, d<r Zugführer, zwei Postbeamte und drei Reisende wurden verletzt. Die Leiche in der Kiste. Gestern wurde die verstümmelte Leiche eineSßManNeSin einem Tunnel in B r ü s s« l aufgefunden. Die Leiche war m einer Kiste verpackt und in Schulterhöhe entzwei- g e schnitte n. Bei der Leiche wurden Ausweispapiere gefunden, die jedoch von der Polizei als gefälscht erkannt wurden. Marktpreise von Berlin am 7. Juli 1S11, nach Ermittelung de« KSntalichen PoltzelprSfidlunM Markt h all e n t> r e is e.(Kleinhandel.) 100 Kilogramm Erbsen, gelbe, zum Kochen 30,0050,00. Spetsebohnen, weiß- 30,0050,00. Linsen 20,00-60,00. Kmtosfeln 7,0011,00. 1 Kilo. gram», Rindfleisch, von der Keule 1,602,40. Rindfleisch, Bauchfleisch 1.20 bis 1,80. Lchwdneflessi� 1,10-1, 80. Kalbfleisch 1,30-9,40. Hammelfleisch 1,502,20. Butler 2,202,60. 60 Stück Eier 3,001,80. 1 Kilomamm Karpfen 2,40, Aale 1,803,00. Zander 1,503,60. Hechte 1,40 bis Bitte 0,89-1,60, 69 Slück