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Nr. 161. 28. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Bernau . Donnerstag, den 13. d. M., Zahlabend in den be­kannten Lokalen. Es wird jedem Genossen zur dringenden Pflicht gemacht, dort zu erscheinen. Die Bezirksleitung.

Berliner Nachrichten.

Zur Beachtung für alle Kommunalwähler!

Donnerstag, 13. Juli 1911.

Unter Hinterlassung einer bedentenden Schuldenlaft ist der In- wurde das Gesamthonorar auf 200 Mart festgesetzt, und St. ver­haber der Stegliger Baufirma Baul Jeste u. Co. verschwunden. pflichtete sich zur Abzahlung in Raten sowie zur Uebernahme von J. war u. a. auch Eigentümer des Hauses Halskestr. 45 zu Süd- 8 Mart Kosten.

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ende, wo er und seine Frau wohnten. In der Nacht zum Sonntag Er ist durch Inanspruchnahme der Hilfe des Dr. Joachim um verließ das Ehepaar seine Wohnung unter Mitnahme der meisten 208 Mart ärmer geworden und um eine Erfahrung reicher. Möbelstücke; dem Portier sagte Jeste, er ziehe aus, wisse aber noch nicht, wohin er sich begeben werde. Am Tage darauf meldeten sich Das Opfer eines Hitschlages scheint ein Mann geworden u eine Reihe von Gläubigern, meist Lieferanten für Bauten, die J. für sein, der gestern abend an der Beermannschen Fabrik vor dem eigene Rechnung ausgeführt hatte. Nach Mitteilungen beträgt die Schlesischen Tore tot aufgefunden wurde. Die Unbekannte ist etwa Schuldenlast etwa 150 000 M. Die Gläubiger des J. haben den 1,70 Meter groß. Er hat eine mittlere Gestalt, eine hohe Stirn, Beschluß gefaßt, die Staatsanwaltschaft zu ersuchen, gegen Jeste ein rundes Kinn und einen dunkelbraunen Vollbart und trug eine einen Haftbefehl zu erlassen. Sie behaupten, daß der Verschwundene blau gestreifte Bluse, ein braunes Jackett, eine blaue Weste, eine sich eines Betruges dadurch schuldig gemacht habe, indem er Mieten, gestreifte graue Hose, ein Barchenthemd, graue wollene Strümpfe die verpfändet und bereits zediert waren, eintassierte und für sich und schwarze Schnürstiefel. Die Leiche wurde nach der Halle in verwandte. Treptow gebracht.

Die Liste der Kommunalwähler wird in jedem Jahre neu aufgestellt und zur Prüfung ausgelegt. In jedem Jahre sollten auch alle Wahlberechtigten sie wirklich prüfen, denn nur zu leicht tönnen in einzelnen Wahlperioden unerwartete Ersatzwahlen nötig Zu dem Kindesmord der Schutzmannsfrau, über den wir berichtet werden. So hat z. B. das Jahr 1911 in wenigen Monaten uns haben, wird uns noch folgendes gemeldet: Die 24 Jahre alte, aus gegenüber dem Restaurant Krumme Lanke" dicht am Wasser die Selbstmord eines Studenten. Gestern früh um 126 Uhr wurde drei Ersatzwahlen zur Stadtverordnetenversammlung gebracht, weil 2nd i. Ditpr. gebürtige Frau Ella Fügner geb. Schulz ist erst seit Beiche eines jungen Mannes an einem Baum hängend aufgefunden. der Tod unsere Genossen Voigt, Singer, Borgmann weggerafft hatte. zwei Jahren verheiratet. Sie befand sich seit einigen Monaten in Es handelt sich um den etwa 20jährigen stud. ing. Gerhard Müller Doch in der Regel wird nur in denjenigen Jahren, wo allgemeine anderen Umständen und trug seit dieser Zeit ein aufgeregtes Wesen aus Posen, der vor kurzem in Berlin sein Examen bestanden hatte. Stadtverordnetenwahlen zu vollziehen sind und ein Drittel aller Stadt- zur Schau. Den Mord an ihrem einzigen 14 Jahre alten Kinde Was den jungen Menschen in den Tod getrieben hat, ist noch nicht berordnetenmandate wieder neu vergeben wird, von einer erheblichen hat die Frau zweifellos mit Vorbedacht ausgeführt und zwar in der festgestellt. Zeit hat allerdings in immer weiteren Kreisen der Wählerschaft die Anzahl Wahlberechtigter die Listenprüfung vorgenommen. In neuerer Erkenntnis sich Bahn gebrochen, daß die Wahlberechtigten sich beizeiten um die Wählerliste zu kümmern haben, um sich zu vergewissern, ob sie darin berzeichnet sind. In den Jahren 1905, 1907, 1909, wo wir in Berlin allgemeine Stadt­verordnetenwahlen hatten, wurde für 21 314, 56 674, 75 247 Ber­fonen die Gemeindewählerliste kontrolliert. Die Mehrung ist ganz außerordentlich stark, aber wahrscheinlich wird in diesem Jahre, das uns im Herbst wieder allgemeine Stadtverordnetenwahlen bringt, die Ziffer sich noch weiter beträchtlich erhöhen.

gab sie ihre Absicht kund, fich gleichfalls das Leben zu nehmen. Am 5 Uhr in einer Allee im Tiergarten ein etwa 25 Jahre alter Mann Beit von 1 bis 2 Uhr nachmittags. Auf einem hinterlassenen Bettel Mit einer Schußwunde im Kopf wurde gestern morgen gegen Abend gegen 6. Uhr verließ sie ihre Wohnung und ersuchte ihren bou einem Schußmann aufgefunden. Der Beamte schaffte den Mann telephonisch, recht bald nach Hause kommen zu wollen. Seit- Schwerverlegten nach der Charité, wo er aber bald darauf an den dem ist sie verschwunden. Sie hat sich etwa 60 M. Bargeld ein- Folgen der Schußverlegung starb. Die Personalien des Toten find geſtedt. Wie aus, einer uns Mittwochnacht noch zugegangenen Mel noch nicht bekannt. In seinen Taschen fand man eine Aufzeichnung bing hervorgeht, versuchte die Frau ihren Plan, sich selbst bas mit dem Namen Albert Stretschmar. Sung Nacht hindurch planlos umbergeirrt war, begab sie sich gestern vor- im Gebiet des Gutsbezirks Tegel durch die Schloßherrin Frau Leben zu nehmen, auch auszuführen. Nachdem sie die ganze Die Sperrung des allen Berlinern wohlbekannten Mühlenweges mittag nach dem Grunewald . Sie hatte sich ein scharfes Messer v. Heinz, geborene v. Bülow, beschäftigte das Oberverwaltungs­besorgt und schnitt sich die Pulsadern auf. Die Tat wurde aber gericht. Dieser Weg ist seit undenklichen Zeiten von den Bewohnern von Ausflüglern bemerkt, die sofort hinzueilten und sich der Lebens- von Heiligensee und von Berliner Ausflüglern benutzt worden. Das Interesse für die neue Gemeindewählerliste muß sich dies- müden annahmen. Man schaffte die Schwerverlegte nach Wurde er auch in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mal noch steigern im Hinblick auf die Neueinteilung der dem Kreisfrankenhaus Groß- Lichterfelde , wo sie Aufnahme fand. durch einen Schlagbaum gegen größere Fuhrwerte abgesperrt, so Kommunalwahlbezirke dritter Klasse, die bei den Die Automobilisierung der Berliner Feuerwehr. Der Autopark hörte doch der Bassantenverkehr nicht auf. Fußgänger und Rad­diesjährigen Wahlen in Kraft tritt. Diese hat die bisherigen Zu- der Berliner Feuerwehr ist im letzten Jahre, wie aus dem soeben fahrer benutzten ihn nach wie vor, bis im Jahre 1906, was damals fammenhänge der Wählerschaft größtenteils zerstört und ganz neue erschienenen Jahresbericht über die Verwaltung der Feuerwehr wurde, die darauf berechnet ist, fein Betreten Fußgängern unmöglich viel böses Blut machte, eine weitergehende Sperrung vorgenommen Zusammenhänge geschaffen, zahlreiche Stadtbezirke sind von ihren Berlin hervorgeht, um vierzehn Fahrzeuge bermehrt bisherigen Wahlbezirken losgeriffen und mit Stadtbezirken angren- worden und besteht gegenwärtig aus 38 Automobilen. Es sind vor- Der Amtsvorsteher von Tegel hat nun vor einiger Zeit an zender Wahlbezirke zusammengefaßt worden. Hierbei ist noch ein be- handen sechs elektrisch betriebene Löschzüge zu je vier Fahrzeugen, Frau b. Heinz eine Berfügung erlassen, worin er ihr aufgibt, die sonderer Umstand zu beachten, der allen Kommunalwählern den Branddirektor, ein Benzinmotorwagen mit Rundlaufpumpe, ein ein öffentlicher Weg sei. Frau v. Heinz focht die Verfügung durch neun Benzinmotoroffizierwagen, zwei Benzinmotorstabswagen für Sperrung aufzuheben und den Fußgängerverkehr zu dulden, weil es aufs eindringlichste die Pflicht der Listenprüfung Benzinmotorgerätewagen und ein elektrisch betriebener Uebungs- die Klage an. Der Bezirksausschuß als zweite Instanz erkannte zu predigt. In der dritten Wählerklasse nimmt jeder Wahlbezirk nur alle wagen. Der Pferdepark besteht zurzeit nur noch aus 118 Pferden; gunsten der Klägerin und hob die Verfügung des Amtsvorstehers fechs Jahre einmal an der Wahl teil, aber die Neueinteilung der Wahl- er würde, wenn Kraftfahrzeuge nicht zur Einführung gelangt wären, gunsten der Klägerin und hob die Verfügung des Amtsvorstehers bezirle nötigt für die Uebergangszeit zu einer Durchbrechung dieses 174 betragen. auf. Jezt hat nun das Oberverwaltungsgericht die Ents scheidung des Bezirksausschusses bestätigt. Es führte aus: Grundsatzes. Eine nicht geringe Anzahl Stadtbezirke, die mit ihren Durch Erschießen hat gestern die 26 jährige Frau J. im Schlaf- Allerdings spreche vieles dafür, daß der Weg ein öffentlicher Weg bisherigen Wahlbezirken erst wieder nach zwei oder erst nach vier zimmer ihrer in der Königgrägerstr. 65 belegenen Wohnung ihrem gewesen sei. Ebensoviel spreche aber dagegen. Bei dieser Sachlage Jahren zu wählen gehabt hätten, find durch die Neueinteilung an Leben ein Ende gemacht. Als das Stubenmädchen gegen 9 Uhr fönne nicht als nachgewiesen gelten, daß der Weg ein öffent­Wahlbezirke gelangt, mit denen sie schon in diesem Jahre abends von dem Ausgange zurückkehrte, fand sie ihre Herrin auf licher sei. Deshalb sei die Verfügung des Amtsvorstehers ver­wieder zu wählen haben. Ihnen stehen andere dem Sofa liegend, durch einen Schuß in die rechte Schläfe getötet, fehlt. Er hätte sie nur erlassen dürfen, wenn der Weg ein öffent­Stadtbezirke gegenüber, denen durch die Neueinteilung die tot vor. Der Grund, warum Frau J. in den Tod gegangen ist, licher wäre. Beteiligung an der Wahl um zwei oder vier Jahre hinaus- fonnte noch nicht aufgeklärt werden. geschoben wird, weil sie an Wahlbezirke gelangt find, die um soviel später wählen. Solche Bevorzugungen oder Benach­

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Aus der Praxis eines Arztes

Frommen unserer Refer weitergeben wollen.

zu machen.

Das Opfer einer Gasvergiftung ist in der gestrigen Nacht das 17 Jahre alte Dienstmädchen Frida Schrape geworden, das bei dem Kaufmann Müller in der Jahnstr. 12 in Stellung war. Als

teiligungen einzelner Stadtbezirke und ihrer Wähler wären zu ver- macht ein Arbeiter St. uns Mitteilungen, die wir zu Nutz und Müller abends zuvor zur Ruhe ging, schloß er selbst den Haupthahn meiden gewesen, wenn für die dritte Wählerklasse- ebenso, wie der Gasleitung ab. In früher Morgenstunde bekam nun seine Frau St.8 Gattin, hatte auf Empfehlung einer Masseurin Frau Froede, das Bedürfnis, sich Wasser warm zu machen, und drebte den Haupt­das für die zweite und die erste Wählerklasse längst besteht das die damals in der Dresdener Straße wohnte und inzwischen nach hahn auf, um den Gastocher anzuzünden. Seitdem blieb der Haupt­ganze Stadtgebiet statt in 48 Wahlbezirke in nur 16 zerlegt wäre, der Motzstraße verzogen ist, den ihr bis dahin unbekannt geweſenen hahn auf, weil man annahm, daß alle Nebenhähne geschlossen seien. deren jeder durch drei Stadtverordnete vertreten würde. Dann hätte Arzt Dr. Georg Joachim, Neue Winterfeldtstr. 26, fonfultiert. Wie fich später ergab, war das nicht der Fall. Frida Schrape alle zwei Jahre die gesamte Wählerschaft dritter Klasse in ihren Dr. Joachim stellte fest, daß Frau St. schwanger im britten hatte den Hahn in ihrer Kammer offen gelassen und bükte ihre sämtlichen 16 Bezirken zur Wahl zu schreiten, um von ihren Monat war. Der Herr Doktor belehrte sie, daß sie nicht fähig sei, unvorsichtigkeit mit dem Tode. Ale man sich morgens nach ihr 48 Stadtverordnetenmandaten das fällige Drittel neu zu vergeben. das Kind auszutragen, und ihrem Mann sagte er, daß geradezu umfah, fand man sie in der mit Gas angefüllten Kammer regungs­Lebensgefahr vorliege. Infolgedessen tam das Ehepaar mit dem Arzt los im Bette liegen. Ein Arzt und Samariter der Feuerwehr be Die sozialdemokratischen Stadtverordneten haben schon vor einer überein, daß bei Frau St. ein Eingriff vorgenommen werden müsse. mühten sich längere Zeit, sie in das Leben zurückzurufen, aber alle Reihe von Jahren für die dritte Klasse die Einteilung in nur Als Honorar hierfür vereinbarte Dr. Joachim mit St. den Versuche blieben erfolglos. 16 Wahlbezirke gefordert, weil von einer häufigeren, alle zwei Jahre Betrag von 200 m.; für die Konsultation hatte er von der Frau wiederkehrenden Teilnahme an den Kommunalwahlen auch eine Be- 20 M. genommen, wobei diese die Abmachungen so auffaßte, daß Als Leiche gelandet wurde am Dienstagnachmittag der 8 Jahre lebung des Intereffes an der Gemeindeverwaltung zu erwarten ist. Aber die 20 m. später in das Gesamthonorar eingerechnet werden sollten. alte Schultnabe Stanislaus Sytkowski aus der Kesselstraße Nr. 26. der Berliner Stadtfreifinn hält mit unentwegter Hartnädigkeit an Den Breis von 200 m. fand St. unangenehm hoch. Vor der Am Sonnabend spielte er mit mehreren Altersgenossen und fiel im der Einteilung in 48 Wahlbezirke feft, bei der infolge der geringeren Honorarfestlegung hatte er dem Arzt auf Befragen angegeben, daß Eifer des Spiels in den Kanal. Ein Arbeiter zog am Dienstag die Ja, unter 200 M. werde ich", Leiche des Kleinen aus dem Waffer. Die Leiche des am Sonntag Größe der einzelnen Bezirke die Zusammensetzung der Wählerschaft er 36 M. Wochenverdienst habe. in manchen Bezirken durch den Zufall zugunsten des Freisinns be- erklärte ihm Dr. Joachim, es nicht machen fönnen; ich nehme sonst im Müggelsee ertrunkenen Schneiders Alfred Fela ist am Mittwoch bedeutend mehr". St. mußte das also noch als ein be- nachmittag bei Rahnsdorf gelandet worden. sonderes Entgegenkommen hinnehmen, aber er hatte doch die Die leidige Unfitte, Obstrefte und andere Abfälle achtlos auf die Die Gemeindewähler brttter Klaffe haben fich bis auf wetteres Empfindung, baß dem Herrn Doktor wohl die rechte Borstellung Straße zu werfen, hat einer Greifin das Leben gekostet. Als die damit abzufinden, daß die Einteilung in 48 Wahlbezirke leider fort des Begriffes 36 M. Wochenverdienst" fehlte. Andererseits 89 alte Almosenempfängerin, Witwe Johanne Höpfner geb. Gadegas bauert und mindestens bis zur nächsten Neueinteilung dem hatte auch St. fein Verständnis dafür, welchen Preis für derartige aus der Butbufer Str. 54/55 am Donnerstag voriger Woche mittags Freifinn erhalten bleibt. Aber der Umstand, daß infolge dieses Hilfeleistungen ein gewöhnlicher Arzt- denn Dr. Joachim ist ja durch die Demminer Straße ging, trat fie fo unglücklich auf eine widerfinnigen Einteilungsverfahrens die jetzige Neueinteilung der nicht Spezialist für solche Eingriffe von einem Arbeiter zu hingeworfene Wursthaut, daß sie ausglitt, hinfiel und sich eine Wahlbezirke vielen Wählern die schon oben erwähnte Ber - fordern pflegt. Von den 200 M. sollten 100 M. im voraus bezahlt schwere Schädelverlegung und einen Schenkelhalsbruch zuzog. Die und 100 m. später in Raten von 20 M. abgezahlt werden. Ehe Greifin wurde nach dem Lazaruskrankenhause gebracht. Dort ist sie schiebung des Bahljahres bringt, muß Diesmal Dr. Joachim in seinem Sprechzimmer den Eingriff bornahm, fam er jegt an einer Gehirnblutung gestorben. mehr als je es allen Wählern zur Pflicht machen, sich zu der im Wartezimmer fißenden Frau St. und fragte:" Haben Sie

einflußt werden kann.

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Weißenfee.

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Vorort- Nachrichten.

um die neue Wählerliste zu fümmern. Ber nicht das Geld mitgebracht?"" Na ja", sagte er, als sie bejahte, es ist Der Selbstmord eines Schwindlers wird vom Schlesischen Bahn­in der Liste steht und die nachträgliche Aufnahme nicht rechtzeitig besser, wenn wir das hier abmachen, dann brauchen Sie' s nachher hof gemeldet. Ein 45 Jahre alter wohnungsloser Arbeiter Otto beantragt( bis spätestens 30. Juli), der darf nicht mitwählen. Die nicht." Er nahm seine ersten 100 m. und schrieb auf ein Rezept Stunze trieb seit einem halber Jahre Schwindel mit Arbeitsver Liste liegt aus vom 15. Juli bis einschließlich 30. Juli, wochentags formular folgende Quittung: 100 m. a fonto von Herrn St. mittelumg. Er trat in der Maste eines Beauftragten des Vereins Volkswohl in der Linkstraße Nr. 13 auf, bersprach allen Leuten, die von 3-8 Uhr, Sonntags von 10-4 Uhr. Die Auslagestellen find empfangen. Rest M. 100. Dr. G. Joachim." In den 200 m. sollte, so hatte St. ihn verstanden, auch die er für geeignet hielt, Stellung und nahm ihnen auf gefälschte im Vorwärts" bekanntgegeben worden. Vergütung für Assistenz usw. und das Honorar für Nachbesuche ein- Quittungen bis fünf Mark Gebühren ab. Schon einmal wegen Die fübliche Umgehungsbahn, die über Michendorf ( an der begriffen sein. Assistiert scheinen zu haben ein zweiter Arzt sowie dieses Schwindels bestraft, nahm ihn sofort wieder auf. Jetzt Eisenbahnlinie Berlin - Güften) nach Rehfelde ( an der Ditbahn) ein Seilgehilfe und eine Hebamme, doch fann Frau St., da fie follte er wieder fünf Monate verbüßen. Statt beffen nahm er vor­geplant war, soll in ihrer Linienführung geändert und erheblich ab- narkotisiert wurde, über die Art der Mitwirkung teine bestimmten gestern abend in einem entlegenen Raume auf dem Schlesischen gefürzt werden. Es war für diese Strede bereits ein Teilbetrag Angaben machen. Der Heilgehilfe, der übrigens der Gatte jener Bahnhofe Gift und war schon tot als man ihn auffand. Frau Froede ist, hatte Frau St. auch aus ihrer Wohnung abgeholt von 26 Millionen Mark bewilligt worden. In dem soeben ber­öffentlichten Eisenbahn- Anleihe- Gesez vom 30. b. M. wird nun die und brachte sie wieder dorthin zurück, als sie nach einer Ruhepause von einigen Stunden die Wohnung des Arztes verließ. Die Staatsregierung ermächtigt, diese Summe zum Bau einer Haupteisenbahn von Michendorf nach Biesdorf ( Stadtbahn- Dieser Heilgehilfe Froebe fam etwa 14 Tage später zu St., um für Droschfenfahrten wurden, versteht sich, von Frau St. felber bezahlt. fiation bor Kaulsdorf ) zu verwenden. Es wird dies wie eigene Bemühungen noch 15 M. zu fordern. St. lehnte die Zahlung Das projektierte Ledigenheim wurde in der letzten Gemeinde­folgt begründet: Bei der genaueren Bearbeitung der ge­nehmigten südlichen Umgebungsbahn von Michendorf nach Rehfelde ab, weil ihm das ein bißchen viel für die geleistete Hilfe vorkam vertreterfizung nach einer langen Debatte erledigt. Das Weißen­habe sich gezeigt, daß es im Betriebs- und Verkehrsintereffe glaubte. Im Hinblick auf die Kosten hatte St. auch den Vorschlag Leitartikel das Projekt zu Falle bringen wollen, doch es hatte die und er diese auch schon mit den 200 m. abgegolten zu haben feer Tageblatt" hatte noch in seiner Sonntagsnummer durch einen sehr erwünscht sei, diese Bahn in ihrem östlichen Verlauf des Arztes abgelehnt, Frau St. nach Ausführung jenes Eingriffes näher an Berlin heranzuschieben und nicht in Rebfelde, sondern in noch auf einige Zeit in die Pflege der Frau Froede zu geben. Diese Druckerschwärze vergebens aufgewendet. Der Vorfizende des Grund­um 26 Rilometer fürzer. Die Heranschiebung an die Stadt erfordere Frau Froede nimmt zuweilen Frauen bei sich auf, die bon befizervereins 1884, Herr Konig , fehlte bei der Beratung, er ahnte Dr. Joachim operiert worden sind. wohl, daß bei dieser Gelegenheit auch mit ihm abgerechnet werden zwar erheblich höhere Grunderwerbsfosten, aber die Abkürzung führe Die Abzahlung der zweiten 100 m. ging nun nicht mit der ge- würde. Nur die alte Fraktion erklärte sich als strenger Gegner des Ersparnisse an Ausführungskosten mit sich, so daß die ursprüngliche wünschten Promptheit vonstatten, so daß Dr. Joachim in eine Herab- Projektes und ihr Redner, Herr Fechner, wandte seine ganze Lungen­Anschlagssumme von 53 620 000 m. auch für die neue Linienführung fegung der Raten auf je 10 M. willigen mußte. Als danach die traft an, die Hausbefizer vor solchem Selbstmord" zu schützen. ausreichen werde. Von Michendorf bis Blankenfelde( südlich Mahlow , an der Zoſſener Vorortbahn) wird die alte Trace bei weite Rate nicht pünktlich gezahlt wurde, flagte der Herr während sonst in den Mietsverträgen die Schlafburschen sehr schlecht Dottor auf sofortige Zahlung des ganzen Restes von noch 90 M. behalten, hier zweigt die neue Linie von der ursprünglich geplanten In der Klageschrift fanden St. und seine Gattin zu ihrer großen wegkommen, wurden dieselben bei dieser Beratung in den Himmel ge­nach Nordosten ab, wobei sie die umfangreichen Gleisanlagen der Ueberraschung die Angabe, daß Kläger die Ehefrau operativ" be- hoben. Herr Alers erklärte, daß er in seinem Hause in der Lehder­hoben. Herr Alers erklärte, daß er in seinem Hause in der Lehder­Station Niederschöneweide- Johannisthal freuzt. Die 26 Millionen handelt habe und ihm hierfür laut Vereinbarung der Betrag von straße 24 Mieter habe, die alle einen oder zwei Schlafburschen be­Mart sollen nun zur Bauausführung der letzterwähnten Strede 100 m. gezahlt werden sollte. Wohlgemerkt: 100 m., nicht etwa fäßen; durch den Bau eines Ledigenheims würden nicht nur seine Blankenfelde- Biesdorf verwendet werden. 200.! Das 200 m. vereinbart und hiervon 100 m. fchon ge- Mieter, sondern auch er selbst geschädigt; denn die Mieter

waren und Nest

Mit der Verbreiterung der Bürgersteige im Engpaß der zahlt waren, steht gewiß infolge eines Versehens- nirgends würden wieder sein Haus verlassen. Das waren die Argumente Friedrichstraße ist jetzt begonnen worden und zwar zunächst zwischen in der Klageſchrift. Dieſe iſt uns zur Einsichtnahme vorgelegt der alten Fraktionsmitglieder. Der eine hatte ein ganzes Jahr lang Auf beiden Seiten ist hier der worden, ebenso wie die oben erwähnte Quittung Dr. Joachims, eine Vierzimmerwohnung leer stehen, eine zweite sei ihm gekündigt. Dorotheen- und Mittelstraße. a fonto" empfangen Bürgersteig durch je zwei starfe, an der Außenseite mit Eisen be wonach 100 m. schlagenen Planten verbreitert worden, die an den Ecken abgeschrägt M. 100" verblieb. Die Tatsache, daß Dr. Joachim 200 W. Wenn er feinen Mieter bekäme, der wieder vermieten tönne, dann find, um den Fuhrwerken beim Umbiegen feine Hindernisse zu be- vereinbart hatte, wurde vor Gericht nicht zur Sprache gebracht. müßte er zu Grunde gehen. So verteidigen bürgerliche Gemeinde­reiten. Dem Fahrdamm ist auf diese Weise rechts und lints ein St. ging nämlich vor Eintritt in die Verhandlung auf einen privaten bertreter vor den Toren Berlins ihre Interessen; sie wittern Verrat, Streifen von schätzungsweise je zwanzig Bentimeter abgewonnen Bergleichsantrag ein, den der Rechtsbeistand Dr. Joachims ihm wenn dem Allgemeininteresse dienende soziale Einrichtungen ge­gemacht hatte. Unter Einrechnung von 20 Mark für die Konsultation troffen werden sollen, Genoffe Fuhrmann rechnete denn

worden.