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berbrechens, dem das Leben eines Arbeifers zum Opfer ge- 1 fallen ist, bandelt!

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Und selbst den so berechtigten Schadenersatzansprüchen der Witwe fann der Anwalt des zum Ersatz Verpflichteten eine Einrede entgegenseßen, die die Wirkung einer Verschleppung des Zivilprozesses hat, an der das Zivilgericht unschuldig ist. Der Erschlagene war ein Arbeiter, die Witwe eine be­dürftige Arbeiterin liegt hierin des Rätsels Lösung, mes halb die Justiz so ungemein langsam in diesem Falle arbeitet? Am 12. September tritt in Dresden   der zweite Deutsche  Richtertag zusammen, dessen Mitglieder zum Teil lebhaft die Eristenz einer Klassenjustiz bestreiten. Wir empfehlen den Herren als Thema ihrer Beratung die Erforschung der Gründe, weshalb die Justiz so unendlich langsam in dem Fall borgeht, in dem es sich um Bestrafung der an dem Tode des Arbeiters schuldigen Polizeibeamten handelt. Vielleicht geht dann selbst ihnen das Verständnis für Klassenjustiz auf.

Bon der Heilkunft".

Wegen Betruges und wegen lebertretung der Polizeiverordnung des Regierungspräsidenten zu Hannover  , welche prahlerische Ans fündigungen nichtapprobierter Heilkundiger verbietet, war ein Herr Timm von der Straffammer in Hannover   ber urteilt worden. Jufolge eines Inserats, welches Behandlung Bersonen mit starken Glazen zu ihm gekommen. In dem einen von Haarsch wund durch Lichteinwirkung ankündigte, waren galle   erklärte er nach Untersuchung des Haarbodens mit der Lupe, der Herr werde sein Haar wieder bekommen. Die Kur half nichts. Der Patient sollte sie fortsetzen. Er weigerte sich aber und ver langte die bezahlte Honorarjumme zurüd, mußte aber zu diesem Zweck erst den Klageweg beschreiten. In diesem Falle be­fundeten Sachverständige: Es gebe zwei Arten von Glazen beziehungsweise Stahlköpfigkeit. Einmal die sogenannte Glaze mit nur einem Haarkranz im Nacken, und dann Haarausfall  , wo nur stellen töpfigkeit( Glaze) mittels Bestrahlung durch Eisen- und Quecksilber­weise Kahlheit entsteht. Die Behandlung der eigentlichen Kahl­licht aus einer Lampe nuge nichts und bei nur stellenweisem Haar­schwund sei der Erfolg nicht ganz ausgeschlossen. Das Landgericht nahm Betrug an, indem es davon ausging, daß der Angellagte ge­wußt hätte, die Kopfmassage mittels Licht nuge hier nichts.

untergebracht. Auch dort hegte man gegen uns schwere Bedenken. Die erste Anfr je an uns kommenden war:" Haben Sie auch Ungeziefer?" Um die Belöftigung etwas aufzubeffern, blieb Bremert nur übrig, seinen Ring zu bersegen; der Ring war das einzige, was er bei dem Untergang des Schiffes zu retten vermocht hatte. Auf ein Telegramm traf aus Königs berg eine Anweisung von 50 Mart von Bremerts Frau ein und auf ein weiteres Telegramm sandte die Schichau  - Reederei in Elbing   ungesäumt 120 M. Reisegeld. Für die Heimreise wollten die Hamburger Behörden uns Schiffbrüchigen nicht einmal Ausweispapiere ausstellen; dagegen boten sie uns 50 Bf. Behrgeld für die Heimreise an, die dankend abgelehnt wurden. Wir hatten uns von der Hamburger Hilfsbereitschaft Schiffbrüchigen gegenüber eine andere Vorstellung gemacht. Hätten wir das gewußt, dann wären wir in Brunsbüttel aus gestiegen und hätten die Hilfe der dortigen Schichau  - Agentur in Anspruch genommen."

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Um das gelinde gesagt. gelinde gesagt- merkwürdige Verfahren der in Betracht kommenden Behörden in ein besseres Licht zu rücken und es weniger schuldhaft erscheinen zu lassen, nimmt die Polizeibehörde Wegen eines fchweren Verbrechens gegen die Sittlichkeit Hamburgs   ein Berichtigungsverfahren" bor  , in dem als wurde gestern der Schuhmachermeister Gustav Webach zu einer Hauptschlager der Say enthalten ist: Es war als die Schiff Die Uebertretung der erwähnten hannöverschen Polizeiverordnung brüchigen fich an die Behörde wandten kurz bor Bureau 8uchthausstrafe von drei Jahren verurteilt. Unter Ausschluß der Deffentlichkeit hatte die 10. Ferienstraffammer des wurde angenommen, weil Angeklagter in einem andern Inserat fchluß. Die Leute hätten an das Seemannshaus oder Seemanns Landgerichts I gegen 23. eine Anflage zu verhandeln, wie sie glüd- Wert hinausgehende Wirkungen beigelegt habe. tombinierten Lehmbädern gegen Nervenleiden usw. über ihren wahren heim verwiesen werden müssen. heim verwiesen werden müssen. Es sei Vorsorge getroffen, daß licherweise nur selten die Strafrichter beschäftigt. Der Angeklagte wurde beschuldigt, seit mehreren Jahren mit seinen jetzt 17 bezi. ließ es in einer fürzlich ergangenen Entscheidung bei diesem Urteil, das Seemannsheim ausdrücklich aufmerksam gemacht werden. Das Kammergericht als Revisionsinstanz be- Seeleute in ähnlichen Fällen fünftig auf das Seemannshaus und 15 jährigen Töchtern Beziehungen unterhalten zu haben, die nach indem es ausführte, daß es ohne Rechtsirrtum ergangen fei. Ins Hoffentlich wird in dieser Instruktion auch ausdrücklich darauf $ 178,1 des Strafgefeßes mit Buchthausstrafe bedroht find. Das Gericht hielt den Angeflagten, der hartnädig leugnete, nach längerer besondere feien auch ohne Rechtsirrtum die Tatbestandsmerkmale des hingewiesen, daß auch furz vor Bureauschluß solche An Beweisaufnahme für überführt und erkannte, wie erwähnt, auf Betruges festgestellt. weisungen zu erfolgen haben. Man bergleiche mit dieser Behand drei Jahre Buchthaus bei sofortiger Verhaftung. lung schiffbrüchiger Seestlaben die splendide Behandlung aus wärtiger prominenter oder gar hoher" und höchster" Personen in Hamburg  , das bei solchen Gelegenheiten seinen gast­freien Ruf neu zu befestigen weiß. Dann spielen Zehn, ja Hunderttausende teine Rolle.

Ein Leutnant wegen versuchter Rotzucht verurteilt.

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Göttliche Weltordnung.

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Vor dem Schöffengericht in se öln stand ein alter Mann unter der Anklage, sich kein Unterkommen verschafft zu haben. Der Mann Der Dragonerleutnant Freiherr von Gumppenberg, der erklärte: Ich lasse mich nicht bestrafen; ich beziehe nur 17,50 2. im Dezember 1910 vom Divisionsgericht der Berliner   Komman- Armenunterstügung von der Stadt, und davon kann ich nicht einen dantur wegen versuchter Notzucht zu 7 Monaten Gefängnis ber­urteilt wurde, wurde gestern vom Oberkriegsgericht der Ber- Monat leben und mir auch noch eine Wohnung beschaffen". Iiner Kommandantur zu derselben Strafe unter Abrechnung von Wenn wir nun die Strafe für verbüßt erklären?" meinte der Vor­4 Monaten Untersuchungshaft verurteilt. Die Berufung des Ge- figende. Das kann mir nichts nügen," erwiderte der Alte, denn richtsherrn und des Angeklagten wurde verworfen. Die Ver- ich habe doch kein Geld." handlung fand wegen Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit Das Gericht verurteilte den Mann zu einer Woche Saft, unter völligem Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Bei Verkündung die nicht für verbüßt erklärt wurde, obwohl der Altevermutlich des Urteils in öffentlicher Sigung bemerkte der Verhandlungs- das Bierfache der Strafe in Borhaft gefeffen hat. Das Gericht leiter: Der Gerichtshof hat angesichts des Verhaltens des Ange- hat den Wunsch des Mannes erfüllt, damit aber zugleich ein flagten bei der Tat feinen Zweifel an der bollen zurechichweres Unrecht, ein Unrecht an der Menschenwürde, be nungsfähigkeit des Angeschuldigten gehabt und durch Beweisaufnahme die Ueberzeugung erlangt, daß der Angeflagte gaugen. Es hat einem Menschen die Freiheit entzogen, die aller­im vollen Umfange der Anklage fchuldig ist. dings bank unserer verrotteten Gesellschaftsordnung für diesen wert­los war. Das Gefängnis als Zufluchtsstätte der Armen ist ja nichts Neues in dem Lande der gefüllten Kompottschüssel. Eben erst hat 100 000 mar! für einen fünfstündigen Kaiser einer Bentrumsmehrheit beherrschte Stadt Köln  bejuh bergeubet, und ebenfalls vor einigen Wochen hat sie 80 000 mart für das rheinische Sängerbundesfest bewilligt.

Der Adlershofer Uriasbrief.

Jm März beteiligten sich bekanntlich unsere Genossen in Adlers bof zum erstenmal an den Gemeindewahlen zur zweiten Abteilung. Am Tage vor der Wahl erschien im Adlershofer Tageblatt", einem ,, unparteiischen" Blättchen, das leider noch von sehr vielen Arbeitern gelesen wird, ein Eingesandt", in dem folgende Stellen mit Bezug auf die Sozialdemokratie zu finden waren.

Jeder von uns weiß, was wir zu erwarten hätten, wenn Begehrlich teit, Frechheit und unverschämtheit am Steuer fäßen. Hannibal   ante portas!"

Der Feind steht vor den Toren 1"

" Jerusalem  , daß du verdirbst, ist deine eigene Schuld!" Unterzeichnet war diese Sudelei mit Urias". Dieser Urias. brief" wurde sofort in träftiger Weise durch ein Flugblatt von sozial­demokratischer Seite beantwortet. Bei der Wahl selbst hatten sich außerdem einige der Herren Gegner Dinge zu Schulden lommen laffen, die hart an die Gepflogenheiten des Reichswahrheitsver­bandes" heranreichen. Unsere Genossen fühlten sich verpflichtet, diese Vorgänge der Deffentlichkeit zu unterbreiten. Der Wahlverein berief am 10. April dieses Jahres eine öffentliche Volksversammlung ver­mittelst Handzettel und Plakate ein, auf denen folgender Schlußiaz

zu finden war:

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" Es gilt die Wahrheitsliebe und Ehrlichkeit, die Achtung vor dem politischen Gegner, soweit sie durch die Herren Suppas, Luze, Stadelhoff und andere Uriaffe" bertreten wird, zu kennzeichnen. Durch diesen Saz fühlte sich Lehrer Suppas beleidigt und erhob gegen den Genossen Klobt als Einberufer die Klage, nach­dem er vorher vergebens versucht hatte, die polizeilich gestempelten Blakate von den Anschlagsäulen entfernen zu lassen.

In der Verhandlung am Dienstag beantragte der Verteidiger des Genossen Klodt, Rechtsanwalt Dr. Serzfelb, die Ver lefung des Uriasbriefes" und unseres Abwehrflugblattes. Das Gericht stimmte zu.

Nach kurzer Beratung wurde der Angeklagte dem Antrage des Berteidigers entsprechend freigesprochen. In der Begründung hieß es: Beide Schriften enthalten unzweifelhaft sehr scharfe An­griffe. Sie feien aber in der Erregung und im politischen Kampfe gefallen. Außerdem sei in Betracht zu ziehen, daß der Uriasbrief" anonym gezeichnet war, während der Angeklagte das Abwehrflug­blatt mit seinem bollen Namen unterzeichnet hat. Es sei auch nicht festzustellen, daß der Angeklagte den Kläger persönlich beleidigen wollte, deshalb mußte der Angeklagte freigesprochen werden..

bie bon

Verfammlungen.

Vierter Wahlkreis.

Unglücksfälle auf dem Waffer.

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Bei einer Bootsfahrt, die fünf unverheiratete Sellner bes Kurhauses Rippendorf Mittwoch früh auf dem Schweriner See   unternahmen, tenterte das Boot. Die fünf Insassen fielen ins Wasser. Einer fonnte sich durch Schwimmen retten, ein weiter wurde noch rechtzeitig herausgeholt, während die Kellner sagen, Stueber und Salzer ertranken. Das Kurhaus Bippendorf liegt an der Südseite des Schweriner Sees  , eine Stunde von Schwerin  .

Ein weiterer schwerer Unglüdsfall wird aus Welzheim  ( Württemberg  ) gemeldet. Der zehnjährige Sohn des Hauptmanns Freiherrn Albert von Sügel berlor beim Baden   im bnisee ein Dienstmädchen, die den Knaben zu retten versuchten, büßten den Boden unter den Füßen und versant. Seine Mutter und gleichfalls das Leben ein. Die drei Leichen wurden später ge­borgen.

Kleine Notizen.

80 Gebäude verbrannt. Aus Posen meldet ein Telegramm: Das Dorf Cch to altowo bei Xions   ist vollständig eingeäichert. Es find 31 Wirtschaften mit etwa 80 Gebäuden, Scheunen und Ställen verbrannt. Bermutlich liegt Brandstiftung vor.

Der sozialdemokratische Wahlverein hielt am Dienstag eine Generalversammlung ab, die den großen Konkordiasaal in der Andreasstraße bis auf den legten Stehplay füllte. Auf der Tages- Benedig ohne Waffer. Das die Lagune durchquerende Haupt­ordnung stand die Aufstellung der Kandidaten zur Neuwahl des rohr der Wasserleitung von Venedig   ist geplant. Man nimmt Vorstandsmitglieder notwendig geworden ist. Die Vorgänge, die regelmäßige Bufuhr von Süßwasser bleiben wird. Vorläufig Vorstandes, die infolge der Amtsniederlegung der Mehrheit der an, daß die Stadt Venedig   etwa awei Wochen lang ohne hierbei zugrunde liegen, waren bereits in mehreren Kreisfonfe- bat man einen Notdienst mit Bisternenfchiffen und Bifternenbahn renzen sowie in den Zahlabenden ziemlich ausführlich besprochen wagen eingerichtet. worden, so daß die Mitglieder im voraus unterrichtet waren. Diebische Verkäuferinnen. Große Unterschleife wurden in Gleichwohl beschloß die Versammlung, daß die Bertreter der beiden Mainz   in einem Warenhaus entdeckt. Eine große Anzahl von Ber­Barteien, die sich im Vorstand gebildet hatten, hier nochmals ihren fäuferinnen foll Waren im Werte von mehreren taufenb Standpunkt darlegen sollten. Es fand dann eine lebhafte Aus- Mart beiseite geschafft haben. Gestern morgen wurden se daehn sprache statt, und es wurden Resolutionen vorgeschlagen, die über Bertäuferinnen durch die Kriminalpolizei fest­die Sache entscheiden sollten. Die Versammlung verzichtete jedoch genommen. auf die Abstimmung darüber, da die Neuwahl des Vorstandes, die am Sonntagbormittag von 9-1 Uhr durch Urwahl stattfindet, die Entscheidung der Mitglieder mit sich bringen wird.

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Aus aller Welt.

Die Cholera. In Triest   wurde ber mit zweihundert Bassa gieren aus Brindisi   eingetroffene Lloyd- Dampfer Bemerfami" in Quarantäne gestellt, da an Bord ein Kellner unter holeraber. dächtigen Erscheinungen erkrankt ist. In Konstantinopel  find gestern zwei neue Cholerafälle fonstatiert worden.

Briefkaften der Redaktion.

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Hamburgische Hilfsbereitschaft gegenüber Schiffbrüchigen. Sonntag, ben 9. Juli, ist in der Nordsee ber Dampfer Ibing VIII" untergegangen, nur drei Mann von Die furistische Sprechstunde findet 2indenstraße 69, born bier Treppen Fahrstuhl, wochentäglich von 4% bis 7% Uhr abends, Sonnabends, der dreizehn Köpfe zählenden Besagung bermochten gerettet au bon bis 6 Uhr abends statt. Jeber für den Briefkasten bestimmten Anfrage werden und wurden von dem Hamburger Dampfer Portia" nach wird nicht erteilt. Anfragen, benen keine Abonnementsquittung beigefügt tit, ist ein Buchstabe und eine Zahl als Mertzeichen beizufügen. Briefliche Antwort Hamburg   gebracht. Während die Geretteten, Bootsmann werden nicht beantwortet. Ellige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. Krahnte, Roch Bremert und Matrose Wohlgemut, bon G. H. 27. Wenden Sie sich an den Vorsitzenden des Arbeiter­der Hilfsbereitschaft und Liebenswürdigkeit der Mannschaft der Stenographenbundes, Herrn J. Arndt, Naunynstr. 70. 2. H. 101. Sie Bortia" des Lobes boll sind, schildern sie in einem in der Elbinger 35 Rigdorf. Der Verband ist den Gemeindearbeitern angeschlossen. fönnen einige Adressen von uns erhalten. Bormittags 9-12 Uhr. Beitung" veröffentlichten Artikel ihre Aufnahme in Hamburg   als Benden Sie fich an wenig gaftfrei". das Borstandsbureau, Engelufer 15. 2. 2. Bayerische Alpen, Riefengebirge, sodann der Schwarzwald  . . K. 85. Resultat G. S. 3000. Beitweilig( b. h. für die nächste Beit) untauglich. dringenden Fällen wird, wenn irgend möglich, bem Wunsch entsprochen. 5. J. 33. 1. Verpflichtung besteht nicht, bet 2. 3ft mit beträchtlichen Koften verknüpft; die jeweiligen Einkommensver hältnisse werden tunlichst berücksichtigt.

.. Wir wurden vom Hafenwachtdienst zum Seeamt, bom Seeamt zum Seemannsheim geschickt, niemand wollte uns auf nehmen und niemand uns Unterstügung zu teil werden lassen. Schließlich wurden wir im Armenasyl bei mangelhafter Koft

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Gompers über die Verhältniffe in Europa   allem in den Orten, wo die Menschen aus dem Dollarlande das europäischen   Beamten jagt, alles wahr ist, dann braucht Europa  

und Amerika.  *)

Bon Frib Kummer.

IV.

hin so allgemein wie in Guropa ist diese Best in Amerika   noch am Blake, denn so billig tun es die amerikanischen   Bahnbeamten nicht. In Europa   ist sie nachgerade unerträglich geworden, bor   nicht. Ueberhaupt, wenn das, was er von der Bestechlichkeit der Volt mit ihren schmutzigen Dollarzetteln forrumpiert haben. wahrhaftig kein halbes Jahrhundert mehr, und es hat den näm Die europäischen   Eisenbahnen verdienen wahrlichen Höhegrad der Korruption erreicht wie das Land, two der haftig wenig Lob, aber sie so weit unter die amerikanischen   zu ran- große amerikanische Handschlag" zum Sprichwort gea gieren, wie es Gompers tut, ist entschieden nicht recht. Allerdings worden ist. ist ihm zugute zu halten, daß er im Lande mit dem lebenden Wir übergehen, was unfer Student der europäischen Verhält Zeichen der Demokratie"( bie eine Wagentlasse!) mehr im Bull- niffe über den Mangel an Badeeinrichtungen in den Arbeiterhäu­manwagen fährt als, fagen wir, in einem Einwandererzug, und fern fagt, womit er vollständig Recht hat; wir übergehen auch die dadurch eine bessere Meinung von den Transportmitteln feines recht abfällige Kritif der Wasserleitungen unserer Stadte, womit er Landes bekommen muß. Das europäische Eisenbahnsystem muß vollständig im Unrecht ist, denn die schlechteste Wafferleitung einer gewiß bon jedem Amerikaner beinah in jeder Hinsicht als ein Bei unserer Großstädte ist irgendeiner amerikanischen Großstadt, sagen spiel für: wie es nicht gemacht werden darf, angesehen werden, wir der Pittsburgs- ein beritables Transportmittel für Lehm ausgenommen, daß es einen schließlich an seine Bestimmung bringt. und Sand- himmeltveit überlegen. Giner der allergeringsten Nachteile ist die Bestechung der Zugführer oder Schaffner. Das ganze System, verkehrt begonnen, ist auch weiterhin verkehrt beibehalten worden."

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Nicht ganz uninteressant für den europäischen   Arbeiter mag es sein zu bernehmen, was der Präsident der American Federation of Labor auf seinem Gang durch die soziale und gesellschaftliche Sphäre der alten Welt gesehen hat. Zwar könnten diese kritischen Betrachtungen zum guten Zeil hier übergangen werden, weil sie den Lefern dieser Beitung, fozialdemokratische Arbeiter, nichts Neues bringen. Wenn sie aber dennoch hier erwähnt werden, so Wir wenden uns dem Kapitel zu, to von den unterbrüdten nur wegen ihrer Einseitigkeit; ihre Anführung bietet Gelegenheit, Klaffen in Europa   gesprochen wird. Es ist wohltuend zu sehen, hier und da die entsprechenden Zustände des Dollarlandes zu be­welch scharfes Auge Gompers hat, wenn er den Hochmut der Pri leuchten, fie darzustellen, wie sie auf den gewöhnlichen Lohnarbeiter Die Abwesenheit des Trinkwassers in den Bügen und bes bilegierten, den aftendünkel, die Titelsucht, den Byzantinismus wirten, eine Pflicht, zu deren Erfüllung Gompers, wie es scheint, fostenfreien Transportes des Reisegepäckes fühlen die Europäer und den Untertanensinn gewisser Gesellschaftstreife betrachtet. Die nicht durch ein Joch Ochsen zu bringen ist. Hätte Gompers nicht ebenso wie der Nichteuropäer. Böse Erfahrung oder schlechter Lektüre diefer Säße läßt einen fast meinen, fie feien einer sozial auch hier seinen Nationalstolz überall herausgesteckt, den Inter- Irrtum spricht aus folgenden Säßen:" Die viel besprochenen demokratischen Zeitung entnommen. Diese scharfe Kritik ist voll­effen des Proletariats dies und jenseits des Ozeans wäre besser niedrigen Fahrpreise der europäischen   Eisenbahnen beziehen sich ständig berechtigt. War aber auch Berechtigung vorhanden, die gedient gewesen. nur auf Reifen dritter Klasse und ohne Gepäck und ohne die flein  - Sache mit der wegwerfenden Gefte des Pharisäers zu behandeln? Im alten Europa   eristieren, es ist überflüssig zu sagen, eine lichen Gebühren und Trinkgelder zu zählen, die aus den Reisenden Steht es darin in Amerika biel besser? Es tönnte fast scheinen, Unzahl Mizstände, die nicht scharf genug verdammt werden können. gequetscht werden. Die Billette erster Klasse kosten gerade doppelt als ob auch auf Gompers Shaws Wort zuträfe, daß die Ameri Daß aber Amerika   davon vollständig befreit sei, wird nur ein 3gno- fo viel als die unserer Expreßzüge, gewöhnliche Wagen. Schnell- taner ihr eigenes Land nicht tennen. rant behaupten. Gompers Auge scheint in der Fremde fritischere züge irgendwelcher Art sind in den meisten( europäischen) Ländern" Ich war Zeuge eines Vorfalles, two zwei anständig aussehende Kraft zu haben als daheim. Und wenn dem so wäre, so ließe sich felten!" Da muß Gompers in der Tat sehr billig in Amerika   Frauen mit einem Kind von einem hoffärtigen und herrischen auch leicht eine Erklärung dafür finden, denn im allgemeinen fühlt fahren, denn ich habe drüben in den ordinärsten Bügen 5 bis Dann gehindert wurden, in einen Wagen alveiter Alaffe einzus der Einheimische die Uebel nicht in gleich startem Maße als der 8 Pf. pro Kilometer zahlen müssen. treten, obwohl sie sich wegen der Einnahme der letten Plätze im Fremde, zum ersten, weil er sich daran gewöhnt hat, und zum an- Bei der Abreise von München   hatte Gompers arges Mißge- Abteil entschuldigten. Das find Dienstboten", sagte er, als ob bern, weil er sie als Aundiger leichter zu umgehen weiß. schick: er fand keinen Plah im Zug. Da kann er eigentlich noch sie Tiere wären, die haben kein Recht, bei uns au fizen". Wenn Gompers wendet sich mit vielen Worten gegen das Trint. bon Glüd sagen, daß dies ihm hier nur einmal passiert ist; mir sich dieser Vorgang richtig so zugetragen hat, dann hätte bem geldübel Sierin hätte er noch recht, auch wenn er einen viel fam dergleichen brüben öfters bor, auf der Straßenbahn noch mehr frechen Lümmel eine empfindliche Lettion gehört, eine ebenso fchärferen Ton und ranzigeren Spott gebraucht hätte. Zwar hat als auf der Eisenbahn. Mit leichtem Spott erzählt er, wie feine fräftige Tracht Brügel wie jenen, unter der Sonne der Gleichheit ber Reisenbe in Amerika   auch gehörig barunter au leiben; immer- Reisegesellschaft mit Fahrtarten weiter Slaffe in die erfte und Menschlichkeit" gebiehenen Gentlemen, die Neger mit Fuß Klasse einstiegen und mit einem Markstüd den Blid des Schaffners tritten regalieren, wenn fie fich in das Eisenbahnabteil oder hie Siche Borhärts" Rr. 145, 161, 164.Y bon der Fahrkarte meglentte. Sein Sohn darüber ist vollständig Toilette der Weißen beritten.