Einzelbild herunterladen
 
  

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Die Berliner   Buchdrucker.

nahmen am Mittwoch in einer Vereinsversammlung, die im großen Saale des Gewerkschaftshauses stattfand, Stellung zu der Pro­flamation ihres Zentralvorstandes. Sie faßten gegen einige Stim­men eine Resolution, die zum Ausdruck bringt, daß die Berliner an eine Spaltung nicht denken. Sie halten jedoch ihre Kritik an dem Tarifamtsentscheid aufrecht und verwahren sich gegen die Proklamation des Verbandsvorstandes ebenso wie gegen den Beschluß der Gauvorsteherkonferenz.

Die Lohn und Arbeitsverhältnisse im Stellmacher­

gewerbe.

Verbindung mit der Ortsverwaltung des Deutschen Metall, zwischen Set Patriotischen Gesellschaft handle, erwidert Herr Dr. arbeiterverbandes in geeigneter Weise Maßnahmen zu treffen, Naumann, ob Krieg oder Frieden kommt erst in zweiter Linie, um den im Jahre 1909 vereinbarten Tarif in diesem Jahre auch für uns handelt es sich darum, den Arbeitsnachweis auf eine mit den Firmen zu vereinbaren, die ihn bis jetzt noch nicht an- Grundlage zu stellen, daß er den Parteien entzogen ist." erkannt haben. Aus diesem Grunde verzichten die Kollegen, die bisher schon zu den besseren tariflichen Bedingungen von 1909 ge­arbeitet haben, vorläufig auf die Tariffündigung. Jedoch soll auf Grund der vorhandenen tariflichen Bestimmungen eine Er­höhung der Akkordpreise erzielt werden. Mit der Einleitung von Verhandlungen und sonstigen zu treffenden Maßnahmen wird die Organisationsleitung beauftragt."

-

-

Als Herr Grunow diesen Grundsatz nicht gelten lassen wollte, wurde er von den Arbeitgebervertretern und Herrn Dr. Naumann wiederholt unterbrochen und ihm weitere Vorschläge unmöglich gemacht. Dann wurden noch einmal alle Vorschläge der Arbeiter brüst abgelehnt und die Verhandlungen als gescheitert geschlossen. Der Kampf geht also weiter und bitten die Hamburger   Holz­arbeiter noch einmal recht dringend, den Zuzug fernzuhalten.

Ausstand der Dachdecker in Breslau  .

Bei den vorjährigen Verhandlungen stellte es sich heraus, daß diejenigen Abmachungen, die in den Verhandlungen vorher die Par­teien( ohne das Gewerbegericht) vereinbart hatten, nicht der Ver­abredung gemäß in dem Tarif enthalten waren, sondern in der Form, wie sie die Arbeitgeber in ihrem Tarif aufgestellt hatten. Dies wurde sofort sämtlichen Arbeitgebern mitgeteilt, und sie wurden ersucht, dafür zu sorgen, daß die getroffenen Verein­barungen auch im Tarif festgelegt werden. Dies wurde von den Unternehmern abgelehnt und erklärt, Aenderungen werden nicht vorgenommen.

Zum Streit der Kellner im Brauereiausschank Happoldt. Eine start besuchte Versammlung von Angestellten im Gastwirtsgelverbe beschäftigte sich bei Kliems mit den Vorgängen vor und während des Streits der Kellner in Happoldis Brauereiausschank. Der Re- Seit Mittwoch, den 12. Juli, befinden sich die Dachdecker im ferent Saar   brandmarkte das Verhalten des Oekonomen, In- Ausstand. Im vergangenen Jahre führten sie einen elfwöchigen Die Stellmacher Groß- Berlins hatten im Jahre 1906 eine all- nungsmeister Babel, der angeblich zu viel Pacht zahlt und deshalb Kampf. Mit Abschluß eines Tarifes war anzunehmen, daß nun auf gemeine Lohnbewegung, die nach siebenwöchigem Streit mit guten neben dem bisherigen Lohn von 15 M. monatlich, eine Kostenent- einige Zeit der Friede gesichert sei. Erfolgen endete. Die Löhne wurden um 8 Proz. erhöht und die schädigung von 30 M. also pro Tag 1 M.. nicht zahlen will Arbeitszeit wurde auf 53 Stunden herabgesezt, was auch von der weil er dann nicht mehr existieren könne. Jetzt, wo sich die Ange­Innung anerkannt und beschlossen wurde. Es gelang jedoch nicht, stellten gegen die täglich schlechter werdende Kost wehren, tann die Arbeitgeber zum Abschluß eines regelrechten Tarifvertrags zu dieser Unternehmer den Streitbrechern soguc 5 M. Lohn pro Tag beranlassen. Noch im selben Jahre stellte sich die Krise im Auto- und außerdem noch gute Kost geben. Obgleich die Angestellten im mobilbau ein, und in den folgenden Jahren tam die große Wirt- Gastwirtsgewerbe noch so schlecht organisiert sind, gelingt es dem schaftskrise, unter der natürlich auch das Stellmachergewerbe zu Unternehmer doch nicht, soviel Streifbrecher zu bekommen, um leiden hatte. Die schlechte Wirtschaftslage brachte es mit sich, daß damit sein Geschäft voll aufrecht zu erhalten. Das beweist, daß die errungenen Vorteile hier und da zum Teil wieder verloren auch unter diesen Angestellten das Solidaritätsgefühl erstartt. Red­gingen, weil die Stellmacher nicht mehr so fest und einmütig in der ner protestiert dann unter dem Beifall der Versammlung gegen Organisation standen wie zur Zeit der Lohnbewegung. Ihre das Vorgehen der Revierpolizei, die ständig einen Doppelposten bor Lebenslage verschlechterte sich aber noch mehr durch die volksaus- dem Geschäft plaziert und sogar gewerbsmäßige Bettelverteiler beuterische Wirtschaftspolitik, die ja eine steigende Teuerung aller mehrfach sistiert habe. Der Buchdruckereibefizer Georg Klemm, Lebensmittel zur Folge hatte. Inzwischen hat sich der Geschäfts- Hasenheide 77, schlug einem Kellner, der im Garten an das Publi­gang im Stellmachergewerbe wie auch in den Automobilbetrieben fum aufklärende Handzettel verteilte, hinterrücks den Hut vom wieder gehoben, und auch die Organisation ist wieder gewachsen; Kopfe und den Kneifer aus dem Gesicht. Dieser Herr wird seine sie ist jetzt schon bedeutend stärker als bei der Lohnbewegung im Handlungsweise vor dem ordentlichen Gericht zu verantworten Jahre 1906. Zugleich ist auch der Drang nach Verbesserung ihrer haben. Die Versammlung nahm nach längerer Diskussion ein­Lebenslage unter den Stellmachern wieder start hervorgetreten, ftimmig eine Resolution an, in welcher sie ihre Sympathie für die um so mehr, als sie sehen mußten, daß die Schmiede, mit denen sie Streifenden ausspricht. ja zum Teil zusammenarbeiten, eine erfolgreiche Lohnbewegung durchmachten, die ihnen das brachte, was sie bei dem Kampf im verigen Jahre nicht erzielen konnten. Daß es sich im Stellmacher­beruf wieder zu regen beginnt, bewies eine Versammlung der Für das geplante Sonntags- Badverbot für die im Stadtkreis in den Innungsbetrieben beschäftigten Stell- Berlin   gelegenen Bäckereien versuchen jetzt die Gelben bei den Ge­macher, die am Mittwoch im Rosenthaler Hof" stattfand und fellen Unterschriften zu sammeln. recht zahlreich besucht war. Der Referent Lehmann schilderte

-

Ein gelbes Manöver.

die Lage im Beruf und machte darauf aufmerksam, wie notwendig hält es die Verbandsleitung der Bäcker für notwendig, an dieser Da die Leute sich als Beauftragte des Verbandes aufspielen, es ist, fest zusammenzuhalten in der Organisation, um die Verhält- Stelle zu erklären, daß es sich dabei um einen Schwindel nisse zu verbessern. Es folgte eine rege Diskussion, und es wurde sodann folgende Resolution angenommen: handelt.

" Die Versammlung beauftragt die Kommission, zu gegebener Die Verbandsleitung hat niemanden beauftragt, Unterschriften Zeit eine Lohnbewegung vorzubereiten. Die Versammelten ver- zu sammeln, weder für noch gegen ein Badverbot. pflichten sich, soweit sie noch nicht organisiert sind, sich sofort dem Deutschen   Holzarbeiterverband anzuschließen und ihre Neben­follegen sowie die in den Nachbarbetrieben beschäftigten ebenfalls der zuständigen Organisation, dem Deutschen   Holzarbeiterver­band zuzuführen."

-WWW

Die Mitglieder des Verbandes werden dringend ersucht, sich die Leute, die angeblich vom Verband geschickt sein wollen, genau anzusehen und mit ihrer Unterschrift äußerst vorsichtig zu sein. Bentralverband der Bäder und Konditoren, Berlin  .

Deutfches Reich.

Der Kampf im Hamburger   Holzgewerbe.

Wir haben fürzlich mitgeteilt, daß durch den Vorsitzenden der Arbeitsnachweise der" Patriotischen Gesellschaft  " Verhandlungen eingeleitet waren, die unter Vorsiz des Präsidenten der Hamburger Bürgerschaft, Herrn Dr. Engel, und in Anwesenheit von Herrn Dr. Grunow stattfanden. Da die Verhandlungen ein positives Ergebnis nicht zeitigten, erklärte Herr Dr. Engel, daß die Leiter der Verhandlungen zu den von den Arbeitervertretern ge­machten Vorschlägen noch einmal Stellung nehmen und event. Gegenvorschläge machen würden. Die Vorschläge der Arbeiterver­treter lauteten:

Darauf berichtete der Obmann Bajewalt über die Lohn­bewegungen der Branche im laufenden Jahre. Hier in Berlin   und den Vororten haben in diesem Jahre in 12 Wagen­fabriken Lohnbewegungen stattgefunden, und 11 davon endeten mit gutem Erfolg. 214 Stellmacher haben dadurch Lohnerhöhungen bis zu 5 Pf. die Stunde erzielt, und außerdem wurden Ver türzungen der Arbeitszeit um 1 und 2 Stunden die Woche erreicht. Die 52stündige Arbeitszeit ist jetzt für 7 Betriebe festgelegt. Die an den Bewegungen beteiligten Stellmacher find zu 93 Proz. orga­nistert. Daß die Bewegung in einem Betrieb nicht zum Ziele führte- es haben hier nur einzelne kleine Lohnerhöhungen er­halten lag daran, daß das Geschäft gerade zur selben Beit in eine G. m. b. H. verwandelt wurde und es deswegen nicht feststand, mit wem man die Vereinbarungen treffen sollte. Im übrigen Deutschland   haben die Stellmacher in verschiedenen Städten erfolg­reiche Lohnbewegungen durchgemacht. In Dresden  , Leipzig   und Die Arbeitervertreter erklären sich zu der Frage, den zu er­Düsseldorf ist es gelungen, mit den Innungen Tarifverträge abzu- richtenden paritätischen Arbeitsnachweis der Patriotischen Gesell­schließen, die annehmbare Lohnerhöhungen und zugleich auch Ver- schaft zu unterstellen, grundsätzlich zustimmend, wenn folgende türzung der Arbeitszeit brachten. Außerdem ist es auch den Stell- Voraussetzungen erfüllt werden: Im Regulativ des Arbeitsnach machern in Waggonbetrieben in Nürnberg  , Köln   und Hagen   ge- weises muß berücksichtigt werden: a) daß der Arbeitsnachweis als lungen, ihre Lohn- und Arbeitsverhältnisse zu verbessern, und ebenso Bestandteil des Vertrages gilt und obligatorisch ist; b) daß die in den Brennabor- Werken zu Brandenburg   a. H. Es hat sich in Arbeitsvermittler von den beiderseitigen Organisationen gestellt allen diesen Orten wieder einmal gezeigt, daß die Organisation und aus Fachkreisen entnommen werden; c) daß in der Aufsichts­wohl imstande ist, etwas zu leisten. tommission des Nachweises die beiderseitigen Parteien gleich start bertreten sind unter einem von der Patriotischen Gesellschaft zu stellenden Vorsitzenden.

Damit waren jedoch die Arbeiter keineswegs einverstanden, zumal es sich um Bestimmungen handelte, die für die Arbeiter böse Folgen haben konnten. Die Arbeiter versuchten, durch Verhand­lungen in der Schlichtungskommission den Konflikt zu beseitigen.

Da aber die Unternehmer auf ihrem Standpunkte beharrten und in der Sigung am 8. Juli ein Unternehmer erklärte, mit der Organisation hätten sie überhaupt nichts zu tun und der Tarif bleibt, wie er von ihnen aufgestellt sei, war Aussicht auf eine fried­liche Erledigung der Sache nicht mehr vorhanden.

In einer darauf am 11. Juli abgehaltenen Versammlung wurde, da alle Versuche, die Sache auf gütlichem Wege zu erledigen, als gescheitert zu betrachten sind, der Ausstand beschlossen. Zuzug ist fernzuhalten.

Streik in der Badischen   Anilins und Sodafabrik. wegen Lohndifferenzen am Dienstag früh etwa 60 Arbeiter des dischen Anilin- und Sodafabrik in Ludwigshafen   a. Rh., haben In der größten chemischen Fabrik Deutschlands  , in der Ba Indigomagazins die Arbeit eingestellt. Am Nachmittag legten die Arbeiter des Anilinmagazins, etwa 250 Mann, ebenfalls die Arbeit nieder. Die Direktion hatte einige minimale Forderungen der Ar­beiter auf Lohnerhöhung kurzerhand abgewiesen, und sie lehnte auch ein Verhandeln mit der Kommission ab. Als jeder Versuch einer Berhandlung scheiterte, ließen die Arbeiter die Arbeit ruhen. Die arbeitern nach Ludwigshafen   ist streng fernzuhalten. Bewegung scheint weitere Kreise zu ziehen. Zuzug von Fabrik­

Letzte Nachrichten.

Die Vetobill im englischen Oberhaus.

London  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Beunruhigende Gerüchte, daß die der Betobill opponierenden Beers so zahlreich erscheinen könn­ten, um die dritte Lesung zu Fall zu bringen, wenn sich Lord Lansdowne und seine regelmäßigen Unterstüber der Ab­ftimmung enthalten sollten, hatten ein weitgehendes Interesse er­weckt, und das Oberhaus war infolgedessen dicht besetzt. Vis= count Morley betonte bei seiner Beantragung der dritten Lesung, daß die Bill von Lord Lansdowne und anderen Beers durch Abänderungsanträge umgestaltet worden sei, die einen töd­durch Abänderungsanträge umgestaltet worden sei, die einen töd­lidhen Schlag gegen das Prestige, die Privilegien und die Autorität des Unterhauses führten. Er wünsche, daß die Bill ohne irgendeine soziale Erschütterung durchgeführt werde. ( Gelächter auf Seiten der Opposition.) Er meine nicht eine ober­flächliche, sondern eine wirkliche, weitgehende soziale Gr= schütterung. Diese Bill heute abend anzunehmen und später die Annahme der wirklichen Bill zu gestatten, heißt nicht, dem Unterhause oder der Regierung, sondern dem Berdikt und dem Urteil des Landes bei den letzten allgemeinen Wahlen nach­zugeben.

Lord Lansdowne verwahrte fich dagegen, daß die Ab­änderungsanträge die Privilegien auf finanziellem Gebiet des Unterhauses angriffen oder daß sie unvernünftig seien. Er gebe den Beers den Nat, der dritten Lesung der Bill zuzustimmen. Die dritte Lesung der Betobill wurde einstimmig ange=

nommen.

Kriegsvorbereitungen in Belgien  .

Die

Der Redner berichtete ferner über den Arbeitsnachweis in der Branche. Die Stellmacher Berlins   haben es im Laufe dieses Jahres dahin gebracht, daß die Arbeitgeber sich mehr und mehr ge- Am 15. Juli erhielten nun die Parteien den von den Ver­nötigt sahen, ihre Arbeitsträfte vom paritätischen Arbeitsnachweis mittlern ausgearbeiteten Gegenvorschlag. Die Arbeiter hatten in der Gormannstraße zu beziehen und ihren eigenen Innungsnach- nicht viel erwartet, weil bei der voraufgegangenen Verhandlung weis in der Lichtenberger Straße aufzugeben. Die Arbeitgeber Herr Dr. Naumann sich schon alle erdenkliche Mühe gegeben find jetzt zwar zu dem Entschluß gekommen, sich einem größeren hatte, den Kommissionsmitgliedern plausibel zu machen, daß die Arbeitsnachweis als Berufsgruppe anzuschließen, und der Zeiter beste Lösung der Frage sei, wenn bei der Arbeitsvermittlung die dieses Nachweises hat ihnen auch den Glauben beigebracht, daß er Parteien überhaupt nichts mehr zu sagen hätten. Während die aus Ungarn  , Böhmen   und anderen Ländern wunderbar billige beiden anderen Herren ihr Hauptaugenmerk darauf zu richten Stellmachergesellen herbeischaffen könne, aber bis jetzt hat man noch schienen, eine friedliche Verständigung anzubahnen, war das nichts davon gemerkt, und die Herren werden wohl auch mit diesem Hauptziel des Dr. Naumann, den Arbeitsnachweis der Patrio­Nachweis teine besseren Erfahrungen machen als mit ihrem tischen Gesellschaft" auszuliefern und jeden Einfluß des Holz­Innungsnachweis. Die Frequenz des paritätischen Nachweises hat arbeiterverbandes auf die fernere Gestaltung des Nachweises zu fich infolge des einmütigen Vorgehens der Stellmacher, das mit dem unterbinden. Die anderen ebenso wesentlichen Streitfragen in Monat Mai einsekte, bedeutend gehoben. Das bewiesen die fol- bezug auf Lohn, Arbeitszeit und Vertragsbestimmungen wurden genden Zahlen. Im April meldeten sich in der Gormannstraße darum auch von Herrn Naumann faum erwähnt. Er wollte nur Brüssel  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Jm Senat verlangten aus 216 Stellmacher als Arbeitslose, verlangt wurden 82, besetzt von den Arbeitsnachweis unter Mitwirkung der drei Herren geregelt Anlaß der Beratung des Etats des Kriegsministeriums die liberalen diesen Stellen wurden 70; im Mai war die Zahl der Arbeitslosen sehen. Dann sollte das Einigungsamt des Gewerbegerichts wegen Senatoren, eine Verstärkung des Heeres zum Schuße der Neu­260, die der gemeldeten Stellen 233 und besetzt wurden 180 Stellen; der übrigen Streitpuntte weiter verhandeln. Die Arbeiter Ham- tralität. 42 800 Mann feien ungenügend. Senator im Juni meldeten sich 271 Arbeitslose, verlangt wurden 356, und burgs haben nun zu Herrn Dr. Naumann an und für sich kein Wiener erklärte, es bestehe die Gefahr, daß im Falle eines die Zahl der Stellen, die besetzt wurden, war 228. Vergleicht man besonders großes Vertrauen, weil er ein hervorragendes Mitglied deutsch  - französischen Konfliktes Belgien   bescht werde. diese Zahlen mit denen vom vorigen Jahre, so tritt der Aufschwung des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie" noch deutlicher zutage. Im Mai 1910 waren die Zahlen der Ar- ist. Trotzdem nahmen die Arbeitervertreter an, daß Herr Festungen Namur und Lüttich   erforderten eine stärkere Be­beitslosen, der gemeldeten und der besetzten Stellen: 114, 57, 34; Dr. Naumann bestrebt sein würde, in seinen Gegenvorschlägen auch fagung. Senator SeIys äußerte, die Bahnlinie Malmedy­im Juni 1910: 165, 127, 80. Es ist selbstverständlich, daß die Stell- den Wünschen der Arbeitervertreter nach Möglichkeit entgegenzu- Stavelot   bedeute eine Gefahr für Belgien  . macher, nachdem sie es dahin gebracht haben, daß die Arbeitgeber fommen, um so eine friedliche Verständigung zu ermöglichen. Weit ihre Arbeitsträfte bom paritätischen Nachweis beziehen müssen, sich gefehlt! Die von Herrn Dr. Naumann ausgearbeiteten Gegenvor­diesen Erfolg nicht wieder rauben lassen werden und sich nicht schläge berücksichtigen die Wünsche der Arbeiter in teinem zwingen laffen, einen Nachweis zu benutzen, auf dessen Verwaltung Punkte. Bu a) sollte lediglich im Vertrage ausgesprochen werden, fie gar keinen Einfluß haben. daß die Parteien sich bei der Arbeitsvermittlung des Nachweises der Patriotischen Gesellschaft zu bedienen haben. Zu der Forde Die Hartgummidreher und-Schleifer hielten am Mittwoch im rung b) hieß es, daß die Arbeitsvermittler von den beiderseitigen Rosenthaler Hof" eine vom Deutschen   Metallarbeiterverband ein- Organisationen gestellt und aus Fachkreisen entnommen werden, berufene Versammlung ab, um über die Frage der Tarif- bermögen wir nicht zuzustimmen". fündigung zu entscheiden. Die Tarifverhältnisse sind in dieser c)" Die letzte Forderung, daß in der Aufsichtskommission die Branche keine einheitlichen. Mit einem Teil der in Betracht kom- beiden Parteien gleich stark vertreten sein sollen, entspricht dem menden Firmen wurde im Jahre 1909 ein neuer, verbesserter Vorschlage des Unterzeichneten. Dieser Vorschlag enthält nur noch Tarifvertrag abgeschlossen, während bei einigen anderen der 1906 die Bestimmung, daß außer den genannten Mitgliedern noch je Wegen Münzberbrechen verhaftet. zustande gekommene Tarif verlängert wurde. Im vorigen Jahre ein von der Patriotischen Gesellschaft zu berufender Arbeitgeber Hannover  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Unter dem Verdachte des wurde mit Rücksicht auf die schlechte Konjunktur von einer Tarif- und Arbeitnehmer der Kommission angehören soll." Münzverbrechens wurde eine zugereiste Kellnerin festgenommen, tündigung Abstand genommen. Inzwischen haben sich die Hart- Also nur noch die Bestimmung, daß in die Aufsichtskom­gummidreher und Schleifer in Werkstattsihungen und in der Ber- mission die von Herrn Dr. Naumann protegierten Gelben" be- als sie im Begriffe stand, einen von Hamburg   nach hier bahnlagernd trauensmännerfonferenz von neuem mit der Frage befaßt, und es rufen werden sollen der reine Hohn für den Holzarbeiter zugesandten Koffer abzuheben. Bei der Durchsuchung desselben trat dabei allgemein die Meinung zutage, daß eine Verbesserung der verband. wurde eine verschlossene Handtasche mit 148 falschen Zweimark­Lohn- und Arbeitsverhältnisse bringend zu wünschen sei. Der Auf Grund dieses Vorschlages wurde zu einer neuen Verhand- stücken, einem falschen Zehnmarkstück und allem Zubehör zur Her­Branchenleiter Przybelsti berichtete nun über die gepflogenen lung zum 15. Juli abends 8 Uhr eingeladen. Schon vorher hatten stellung falschen Geldes gefunden. Die Festgenommene ist die Beratungen und teilte ferner mit, daß die Agitationskommission die Vertrauensleute die Vorschläge des Unparteiischen" Dr. Braut eines am Sonntag in Hamburg   verhafteten Deserteurs, der nach reiflicher Erwägung zu der Auffassung gekommen war, daß Naumann einstimmig abgelehnt. Trotzdem fanden sich die zu der Familie Kudud gehört, von der kürzlich in Braunschweig  es zweckmäßig sei, den Tarif von 1909 vorerst nicht zu tündigen, Arbeitervertreter zu den Verhandlungen ein, um nochmals den und Hameln   Vater und Tochter ebenfalls wegen Münzverbrechens sondern erst einmal zu versuchen, auf Grundlage dieses Tarifs die Versuch einer Verständigung zu unternehmen. für die Branchen notwendigen Verbesserungen zu erzielen und ihn lungen" kann man aber kaum reden. Die Herren Engel und verhaftet wurden. allgemein zur Geltung zu bringen. In der regen Diskussion, die Dr. Grunow versuchten allerdings ihr Möglichstes, um die Par­dem Bericht folgte, sprachen sich wohl mehrere Redner dafür aus, teien näher zu bringen, während Dr. Naumann und die Unter­die Kündigung des Tarifs sogleich zu beschließen, jedoch einigte nehmerbertreter an einem Strang zogen und kurz und bündig er­man sich schließlich auf die folgende, von der Agitationskommission flärten: Die Vorschläge, so wie sie sind annehmen oder ablehnen! borgeschlagene Resolution:

-

"

Von Verhand

Krieg im Frieden!

Kiel  , 20. Juli.  ( W. T. B.) Während einer Schießübung des Panzerfreuzers v. d. Tann" im westlichen Teil der Ostsee   kenterte das Anzeigeboot. Dabei ertranken der Obermatrose Cook und die Matrosen Niemann und Günther. Bisher konnte nur die Leiche des Obermatrosen ge­borgen werden.

Solidaritätsstreik. London  , 20. Juli.  ( W. T. B) Nach einer Meldung aus Auf die Bemerkung der Arbeitervertreter, daß es beinahe so aus. Cardiff   haben dort insgesamt 6000 im Hafen beschäftigte " Die Versammlung der in der technischen Hartgummibranche sehe, als ob es sich nicht um Verhandlungen zwischen den streiten- Arbeiter aus Sympathie mit den Seeleuten die Arbeit beschäftigten Arbeiter beauftragt die Agitationskommission in den Parteien zur Erreichung des Friedens, sondern um solche niedergelegt. Berantw. Nedakt.: Richard Barth  , Berlin  . Inseratenteil verantw.; Zh. Glode, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.