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Gewerkschaftliches.

Die deutsche Arbeiterbewegung.

Am Schlusse verlangten sie von den Vertretern der Arbeiter, I forderungen an die Gesundheit der Frauen und Mädchen als auch daß diese mit den geringen Zugeständnissen zufrieden sein sollten. der Kinder.

Auf die Frage, wie lange der Vertrag festgelegt werden soll, er- Das Abziehen der Bohnen ist teils Seimarbeit, teils Fabrik­flärten die Herren ganz barsch, daß sie sich überhaupt nicht binden arbeit. Soweit erstere in Frage kommt, müssen sich die Frauen Es sind erst wenige Jahrzehnte her, da sprach man ber- und den Vertrag nicht auf bestimmte Zeit festlegen wollen. Daraus und Kinder die Bohnen selbst einsaden, zur Wage schleppen und ächtlich von den Organisationsbestrebungen der deutschen fann man ersehen, daß die Herren überhaupt keine Ver- rauf und runter auf dieselbe, dann auf den eigenen kleinen Hand­Arbeiter. Die Verachtung wandelte sich in Wut, als fein Ge- ständigung, sondern bedingungslose Unterwerfung wollen. Als wagen oft 2-3 Sad zu Hause. Hierbei muß alles in der Familie, Verlangen bon sek, teine noch so rigorose Auslegung der Verwaltungsverliegen die Herren den Verhandlungssaal mit der ausdrücklichen Ehefrauen sind teils in der Konservenfabrik, teils beim Pflücken der Arbeiterschaft abgelehnt wurde, was Hände hat, helfen, auch Kinder von 4 Jahren aufwärts. Die beſtimmungen die Flut zu den Gewerkschaften aufhalten Erklärung, daß, wenn die Zugeständnisse nicht bis zum Dienstag, auf dem Felde. Das Heim" ist während dieser ganzen Zeit wollten. Heute spricht man mit Achtung von der organisierten den 25. Juli, angenommen werden, auch diese zurückgezogen werden Nebensache, nur Bohnenmachen, von früh 4 Uhr bis abends 12 Uhr. Macht der deutschen Arbeiter. Und was da noch keift und und am Sonnabend, den 29. Juli, die Aussperrung erfolgen wird. Die Eltern der Kinder helfen evtl. morgens vor und abends nach schimpft, wie ein Bueck, die Kreuz- 8tg." oder Lebius, das hat In allen Betrieben versuchen die Industriellen jetzt die Arbeiter der Arbeit. Es bleibt keine Zeit zur häuslichen Arbeit, zur Pflege faktisch keine Bedeutung gegenüber der Arbeiterbewegung. zu überreden, ihren Austritt aus der Organisation zu geben. Dabei der Kleinen, kaum zum essen. Auch werden die Bohnen natürlich Besonders beachtlich ist die folgende Zusammenstellung, ist den Herren selbst nicht ganz wohl zumute. Drei ganz bedeutende recht verschmutzt. Wird das bei dem einen oder anderen gar zu die für die freien Gewerkschaften nach den Ziffern der General Firmen find nicht Mitglieder der Unternehmervereinigung und haben toll, so entzieht wohl die Fabrik die Beschäftigung, ist aber bei kommission, der christlichen Gewerkschaften nach den Angaben daß die Aussperrung nicht lange dauern kann, und den Arbeitern zugeben. Bei knapper Anlieferung entsteht ein wahrer Kampf die Arbeiter nicht gekündigt. Andere Firmen haben bereits erklärt, starker Anlieferung der Bohnen gern bereit, wieder welche aus= des Zentralblattes und der Hirsch- Dunckerschen Organisationen das Recht eingeräumt, in den Werkswohnungen zu bleiben. nach den Zahlen des Gewerkvereins" erfolgt; im besonderen deshalb, weil sie die Macht der organisierten Arbeiter in den einzelnen Industriegruppen zeigt. Den Gesamt­ziffern der Organisierten der drei ebenbenannten Organisations­richtungen ist immer das Wachstumsresultat zugestellt. Es ergibt sich so für 1909 und 1910 das folgende Bild: freie, christliche und Hirsch- Dunderſch

Industriegruppe

·

organisierte Arbeiter 1909 385 525 466 955 160 388

1910 mehr +21 843 +116 093 +4177

Baugewerbe

1910 407 373

Metallindustrie

583 048

Textilindustrie

164 565

Handels- und Transport

getverbe

259 158

177 844

Bergbau

209 905

190 345

81 314 19 560

Bekleidungsindustrie

123 763

105 361

18 402

Holzindustrie

199 573

179 658

19 915

Nahrungs- und Genußmittel 118 561

100 149

Gärtner.

6 343

5 663

Gastwirtsgehilfen

12 939

10 011

70 154

71 792

97 179

66 390 52 162 92 780

18 412 680 +2928 3 764 19 630 4.399 +32 679

Troz alledem muß angenommen werden, daß die Glas industriellen am Sonnabend die Aussperrung eintreten lassen und nahezu 10 000 Arbeiter auf die Straße sezzen werden.

um Bohnen zu bekommen. Rücksichtslos wird gestoßen, getreten, gedrängelt, geschrien und geschimpft, worunter am meisten die Kinder leiden. Teils müssen sogar die Kinder fertige Ware schon bor Schulbeginn abliefern. Die Fabrit liegt außerhalb der Stadt, die Kinder schleppen und heben die schweren Säcke. Ab und zu hilft ihnen wohl jemand, manchmal auch wohl die in der Fabrik Aussperrung der Lederarbeiter in Kirchhain  . beschäftigte Mutter oder Bekannte. Für den Zentner Bohnen ab­In Kirchhain( Niederlaufig) find am Sonnabend, den ziehen zahlt man Bruch 1,50, Schnitt 1 M. rein Netto, d. h. für 22. Juli, 400 im Zentralverband der Lederarbeiter organisierte fertige Ware, einschließlich holen und bringen auf eigenen Wagen Der seit zwei Jahren in Geltung und Säden. Wie hier nun abgezogen." wird, ist oft kaum beschreib­Weißgerber ausgesperrt worden. befindliche Tarifvertrag der Weißgerber war am 1. Juli abgelaufen. lich, da braucht man sich allerdings nicht zu wundern, daß so viele Die niedrigen Löhne der Laufig sind bekannt. Die Kirchhainer   Fäden dran sind, die Vorschrift von beiden Enden rechts und links Weißgerber hatten, soweit sie nicht im Afford, sondern in Wochen herunterziehen wird wohl selten oder nie beachtet. Man schneidet John arbeiteten, einen tarifmäßigen Stundenlohn von 35 Pf. die eben einfach oben herum", das sieht bei evtl. Prüfung eben so aus. Woche. Im Laufe der Vertragszeit war es den Arbeitern aber ge- Die geringe Entlohnung zwingt zur Pfuscharbeit; früher wurden lungen, in den meisten Betrieben einen Stundenlohn pro Zentner 50 Pf. mehr gezahlt. Die beste Ware nehmen nun In Konsequenz der schon Arbeiterinnen in der Fabrik, große Ware und möglichst von 37 bis 37 Pf. zu bekommen. tatsächlichen Verhältnisse und mit Rücksicht auf die zunehmende Bruchbohnen, sonst kommen sie nicht auf ihren Lohn und die Teuerung aller Lebensbedürfnisse forderten die Arbeiter für den Heimarbeiterinnen müssen recht oft den Schund" nehmen, die event. Abschluß eines neuen Tarifvertrages einen Stundenlohn von immer wieder liegen gebliebenen Reste mit viel Abfall, der nicht 38 Pf. im ersten Jahre und 40 Pf. im zweiten Jahre. Die Weiß- bezahlt wird. Auf Flede, faule Stellen usw. wird natürlich gerbermeister boten 36 Pf. im ersten und 37 Pf. im zweiten Ver- wenig Rücksicht genommen, nur nicht soviel Abfall machen, weil der tragsjahre. Als es zur Kündigung fam und feine Einigung zu er nicht bezahlt wird und dabei wird ja auch kaum das Brot ber­zielen war, zogen die Arbeiter ihre Forderung zurück und erklärten dient. Sogar Spargel zum schälen ist bei starker Anlieferung sich bereit, ohne Vertrag weiter zu arbeiten. Die Junung der Weiß- schon ausgegeben worden, allerdings an als sauber bekannte Per­In allen Industriegruppen resp. Berufsgruppen kann für gerbermeister hatte in der ersten Kündigungswoche weitere Ver- sonen und frei Haus. Hier zieht man jedoch die Fabrikarbeit vor. handlungen zugesagt. Am Schlusse der zweiten Kündigungswoche Bohnen sind die Hauptsache für die Heimarbeit. Es ist auch in letter 1910 gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme der organisierten erklärte die Innungsleitung weitere Verhandlungen für zwecklos. Beit betreffe Güte dieser Ware etwas sorgsamer verfahren, aber es Arbeiter verzeichnet werden. Das Wachstum ist innerhalb der Offen wurde erklärt: Die Meister wollen den Kampf. Der bleibt doch noch sehr zu wünschen übrig. So wie ab und zu manch­einzelnen Gruppen dagegen recht verschieden groß. Am Umschwung scheint auf Scharfmacherei aus dem Lager mal die Ware aussieht, würde manche Hausfrau wohl Bedenken stärksten ist es wohl in der Gruppe Handels- und des Arbeitgeberverbandes zurückzuführen zu sein. Vielleicht haben, sie zu verwenden. Transportgewerbe. Hier erscheint aber der Zuwachs hat man auch im Lager der Arbeitgeber auf mangelnde Einigkeit Alles in allem, in erster Linie ist die Heim- und Kinderarbeit Arbeiter gehofft. so abnorm hoch, weil unabhängige Eisenbahnerorganisationen, in den Reihen der In dieser Hinsicht zu bekämpfen, bevor sie sich eingefressen hat. Hat man in der die 1909 noch nicht zu den drei großen Gewerkschaftsgruppen haben sich die Kirchhainer   Innungsmeister aber arg verrechnet. In Fabrik teinen Play, so mag man Baraden zur Leistung dieser neun Betrieben mit 67 Arbeitern ist nicht ausgesperrt worden. Arbeit bauen. Natürlich ist man in den zurüdgebliebenen Gegenden, gezählt wurden, jetzt durch ihre Angliederung mit erscheinen. Die Annahme des Angebots der Innung hätte für die meisten Kirch- wo für Frauen noch Tagelöhne von 90 Pf. bis 1,20 m. bezw. Aber auch abgesehen von diesem Zuwachs, ist eine Normal- Hainer Lederarbeiter für drei Jahre nicht nur teine Verbesserung 15 bis 18 Pf. Stundenlohn existieren, wenig von Abschaffung der steigerung zu verzeichnen. Bald 40 Proz. Zunahme können gebracht, sondern eine Verschlechterung. Die Lederarbeiter allerorts Heimarbeit erbaut, genau so wie der Unternehmer, dem die Fabrik­bei der Gruppe Papier  - und Lederindustrie ver- werden ersucht, die Ausgesperrten moralisch in jeder Beziehung zu arbeit wohl etwas teurer fäme. Die Heimarbeiter sind ja gegen zeichnet werden, rund 25 Proz. beträgt der Zuwachs in der unterstützen. Zuzug von Weißgerbern nach Kirchhain   ist streng fern- nichts versichert und müssen für Räumlichkeiten, Licht usw. ſelbſt Gruppe Metallindustrie. Mehr als 20 Proz. Zuwachs zuhalten. forgen. Hoffentlich dienen diese Zeilen dazu, daß sich die Re­gierung mal die Sache genau ansieht, wenn Kinder von früh bis in die finkende Nacht, wenn sie kaum noch die Augen offen halten fönnen, so ausgebeutet werden.

Industrie der Steine u. Erden Papier  - und Lederindustrie. Bolygraphische Gewerbe.. Fabritarbeiter.

184 130 151 451

kann auch für die Fabrikarbeiter verzeichnet werden,

Im ganzen zeigt uns die Zusammenstellung, daß die organisierten Arbeitermassen im vergangenen Jahre beachtens wert gewachsen sind. Und 1911 wird, wie schon jetzt feststeht, wieder mit noch höheren Mitgliederziffern, ganz im besonderen bei den freien Gewerkschaften, schließen.

ihnen am nächsten stehen noch die Gruppen Gastwirts. Die Aussperrung der Steinseher im Regierungsbezirk Merseburg  gehilfen und Nahrungs- und Genußmittel­industrie. Mehr, resp. rund 10 Proz. Zuwachs verzeichnen ist nach neunzehnwöchiger Dauer nun doch noch mit beachtenswertem die Gruppen Bergbau, Bekleidungs- und Holz- Erfolge für die Arbeiter beendet worden. Die Unternehmer, die industrie und die kleine Gruppe Gärtner. anfänglich für dieses Jahr gar keine Lohnerhöhung und für die nächsten zwei Jahre nur je einen Pfennig bewilligen wollten, haben jezt eine Lohnerhöhung von 5 Pf. pro Stunde, auf fünf Jahre gleichmäßig verteilt, zugestanden. In diefem Kampfe haben bes tanntlich die gesamten Landesbaubehörden in einer bisher in Preußen noch nicht dagewesenen Weise für die Unternehmer Partei ergriffen. Nicht nur daß den Unternehmern jeder Aufschub gewährt wurde, die Behörden gingen sogar so weit, die nichtaussperrenden Unternehmer zur Entlassung der organisierten Arbeiter zu zwingen, unter Androhung der Entziehung der Arbeiten. Und von den nicht­organisierten Unternehmern erzwangen sie den Beitritt zur Unternehmer­organisation, ebenfalls unter Androhung der Entziehung der Arbeiten. Endlich wurde den Unternehmern ganz allgemein der Abschluß von Tarifverträgen verboten.

Berlin   und Umgegend.

Achtung, Metallarbeiter! Der Streit bei der Firma Müller, Brinzessinnenstraße 19( Schnellpressenfabril), ist beendet. Die Sperre ist hiermit aufgehoben.

Bei den Reinickendorfer Messingwerken in Reinickendorf  , Berliner Straße 97/99 befinden sich die Kollegen im Streit. Diese Firma ist bis auf weiteres gesperrt.

Deutscher Metallarbeiter- Verband. Ortsverwaltung Berlin  . Metallarbeiter! Die Firma Gebrüder Maertlin u. Co. in Göppingen   sucht Streitbrecher in Berlin  ! Der Kampf dauert dort bereits neum Wochen. Die Firma machte un­befriedigende Bugeständnisse. Buzug ist strengstens fernzuhalten. Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Göppingen  ( Württemberg  ).

Deutfches Reich.

Verhandlungen zur Beilegung der Differenzen in der Glasindustrie.

Letzte Nachrichten.

Die Fleischnot- Interpellation.

Wien  , 25. Juli.  ( W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus wies die Bankvorlage dem Bantausschuß zu. Die Inter­pellationen wegen der Fleischnot beantwortend, setzte der Minister­präsident Freiherr   v. Gautsch die Rechtslage gegenüber Ungarn  auseinander und stellte fest, daß teinerlei Geheimab­tom men mit Ungarn   bestehe. Er sei bemüht, wegen der weiteren Einfuhr argentinischen Fleisches in den nächsten Tagen mündliche Verhandlungen mit Ungarn   einzuleiten. Der Ministerpräsident Wenn man sich das alles vergegenwärtigt, dann muß man führte weiter aus, daß die bisherigen Erfahrungen mit dem argen­sagen, daß der Erfolg der Arbeiter ein außergewöhnlich großer ist, tinischen Fleisch nicht durchweg günstig waren und legte dar, daß zumal die Arbeiter auch noch eine ganze Reihe sonstiger Ber  - durch die bisherigen Fleischeinfuhren die hohen Wiehpreise schlechterungen abgewehrt haben. Wahrscheinlich wird auch der Ar- nicht ermäßigt und die landwirtschaftlichen Interessen nicht ge= beitgeberverband diese Kraftprobe nicht allzulange überleben oder schädigt worden seien. Auch wären wegen der Ausnühung zum mindesten erheblich abgeschwächt aus ihr hervorgehen. der nähergelegenen Fleisch bezugsquellen Ver

Eine Akademie für kommunale Verwaltung. Düsseldorf  , 25. Juli.  ( W. T. B.) Die Stadtverordneten versammlung beschloß in ihrer heutigen Sigung die Er. richtung einer Akademie für kommunale Berwaltung als erste der= artige Einrichtung in Deutschland  . Auf der Anstalt werden leitende Verwaltungsbeamte über alle Fragen des kommunalen Wesens auf akademischer Grundlage eine fachliche Ausbildung erhalten.

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Vom Blik erschlagen.

Mit Hilfe des Steinfegerverbandes ist eine einstweilige Verhandlungen mit Ungarn   eingeleitet. Er fündigte eine Tarifermäßi­fügung gegen den Arbeitgeberverband erwirkt worden, die ihm ver- gung für Fleischsendungen nach großen Konsumorten auf den bietet, die gegen seine abspenstigen Mitglieder verhängten Geldstrafen Staatsbahnen an sowie Maßnahmen gegen die Milch­beizutreiben. Die Angst vor diesen Strafen nebst dem Terrorismus teuerung. der Behörden aber waren es allein, die den Zusammenhang der Unternehmer 19 Wochen hindurch überhaupt ermöglicht haben. Der Steinsetzerverband wird weiter zu den teilweise direkt un­gefeglichen Maßnahmen der verschiedensten verwaltungsbehördlichen Am 22. und 23. Juli fanden in Rauscha   bei Görlig Ver- Organe nicht stillschweigen, sondern er wird noch nachträglich eine handlungen zwischen dem Arbeitgeberschußverband deutscher Glas- Klärung über die Frage herbeizuführen suchen, ob die Unternehmer Die ungestraft das tun dürfen, was immer mit den härtesten Strafen fabriten und dem Zentralverband der Glasarbeiter statt. Fabrikanten erklärten gleich zu Beginn der Verhandlungen, daß sie geahndet wird, wenn organisierte Arbeiter es getan haben. nicht in der Lage seien, die Lohnsäge zu erhöhen und wenn bisher 5 Prozent vom verdienten Lohn in Abzug gebracht würden, dann Arbeitswillige Messerstecher. find die Fabrikanten bereit, vom Tage der Arbeitsaufnahme nur In der Oberlausit streiten bekanntlich die Bergarbeiter. Montag 21 Prozent abzuziehen und vom 1. Januar 1912 ab den Lohn voll abend beobachteten die Streifposten die Eisenbahnzüge, die von Dabei muß man bedenken, daß Görlig nach Zittau   tamen. Es war der Streilleitung mitgeteilt zur Auszahlung zu bringen. die Arbeiter des einen Betriebes jegt 19 Wochen im worden, daß Montag abend auf Grube Herkules Streit Ausstand stehen und die Arbeiter der andern Firma brecher fommen sollten. Der Direttor Faber von der Grube 17 Wochen. Die dritte Firma hat bekanntlich unter Herkules erschien um Mitternacht mit einer Kolonne Streifbrecher, Tarifbruch ausgesperrt. Diese Firma, die mit ganz gleichen Pro- die schon auf dem Herkules- Werte in Arbeit stehen. Als er auf dem duktions- und Verkaufsbedingungen rechnen muß, hat aber bisher Bahnhofe in Hirschfelde unsere Streifposten wahrnahm, hat er wohl höhere Lohnfäße gezahlt. In der Verhandlung wurde denn auch die nüßlichen Elemente gegen die Streitposten scharf gemacht. Die von den Fabrikanten darauf hingewiesen, daß die Arbeiter zufrieden Streitbrecher betrugen sich darauf sehr provozierend gegen die Streit­sein könnten, denn die Durchschnittslöhne für Glasmacher betragen posten. Es tam zu einem Rencontre. Dabei wurde einem streifenden 32-35 M. pro Woche. Die Vertreter der Arbeiter erklärten darauf, Bergarbeiter namens Hoffmann ein Auge ausgestochen, ein daß die Arbeiter dieses Betriebes, in dem die genannten Löhne erreicht anderer streikender Bergarbeiter wurde durch Messerstiche ich wer wurden, gar feine Forderungen gestellt hätten, sondern von den Fabri- verlegt. Die beiden Verletzten wurden in die Klinik nach Hirsch­fanten unter Tarifbruch ausgesperrt wurden. Die Unternehmer erwiderten, felde gebracht. daß die Firma feinen Tarifbruch begangen hätte, sondern wenn auch der Tarif bis zum 1. August 1911 Gültigkeit hätte, so wärrn die In den Leipziger Metallwarenfabriken streifen seit dem 24. Mai Arbeiter doch ordnungsgemäß gekündigt worden. Ein recht eigen noch 180 Former, Kernmacher und Gießereiarbeiter und seit dem artiger Grundsatz, der damit begründet wurde, daß auch der 21. Juli etwa 260 Metalldreher. Um die Ausständigen niederzu­Arbeiter fündigen fönne, wenn er im Vertragsverhältnis stehe. Die atingen, haben nun die Leipziger   Metallindustriellen 60 Proz. von Vertreter der Arbeiter wiesen darauf hin, daß die Firmen den aller- den in den Metallwarenfabriken beschäftigten Metallarbeitern aus­größten Standal machen würden, wenn die Arbeiter in ihrer Ge- gesperrt. Zu den rund 440 Streikenden fommen nunmehr noch etwa famtheit trop Tarifvertrages fündigen würden. Die Unternehmer 1000 ausgesperrte Metallarbeiter. Die Unternehmer fuchen auswärtserk des Baumeisters Kaiechbaum in Voitsberg   ist blieben bei ihrem Grundsaß stehen und erklärten, daß es genüge, wenn Streifbrecher, Zuzug ist daher steng fernzuhalten.

Soziales.

Orleans  , 25. Juli.  ( P. C.  ) Ueber Chamond brach heute ein heftiges Gewitter aus, das von furchtbarer Gewalt war. Sechs Landleute, die auf dem Felde arbeiteten, wurden von einem Bliz­schlage getötet. Andere erlitten schwere Verlegungen. Das schlage getötet. Andere erlitten schwere Verlegungen. Das Gewitter hat großen Schaden verursacht.

Augerres, 25. Juli.  ( Preß- Tel.) Drei Personen suchten unter einem Baum in der Nähe von Berrigny während eines Ge­witters Schuk. Der Blik tötete alle orei Bersonen. Während eines Gemitters schlug der Blizz in das Militär­lager von Bois l'Ebeque und tötete einen Korporal. Sechs Soldaten wurden verletzt.

Opfer der Arbeit.

Graz  ( Steiermark  ), 25. Juli.  ( B. H.  ) Das Pulber. in die Luft geflogen. Vier Arbeiter wurden getötet.

Die Cholera.

Saloniki, 25. Juli.  ( B. T. W.) Die Cholera ist durch Soldaten auch nach Djakova eingeschleppt worden, wo unter dem Militär acht Fälle von Erkrankungen vorgekommen sind, von denen zwei tödlich verliefen. Unter den bei Ipek lagernden Truppen ist ebenfalls Cholera aufgetreten. Die Seuche ist hier durch Kranke, die sich bei den vor einigen Tagen eingetroffenen vier Bataillonen befanden, eingeschleppt worden.

fie jetzt nur 22 Proz. vom bereits verdienten Lohne abziehen würden. Es wäre dies eine Lohnzulage von Proz. und mehr tönnten sie nicht geben. Nach mehreren Einzelberatungen und nachdem die Ar­beiter das allergrößte Entgegenkommen gezeigt hatten, zerschlugen sich die Verhandlungen vollkommen. Von dem Verbandsvorsitzenden Heim und Kinderarbeit in der Konservenindustrie. Girbig wurde noch darauf hingewiesen, daß, wenn in den beiden Tagen teine Einigung erreicht würde, die Organisation au Aus Arneburg  ( Provinz Sachsen  ) geht uns folgender Be­jeder Zeit zu weiteren Verhandlungen bereit ist, und er machte den richt zu: Borschlag, zu den weiteren Verhandlungen einen Regierungs- Hier ist man mit Beginn dieses Jahrhunderts zur Errichtung bertreter oder sonst eine unparteiische Person zuzuziehen. Auch dies bon Ronfervenfabriken übergegangen. Die Fabriken, teils wurde von den Fabrikanten mit der Begründung abgelehnt, daß G. m. b. S., teils Aktiengesellschaften, sind bemüht, sehr billige man zu solchen Leuten tein Vertrauen haben könne, denn einmal Arbeitskräfte in ihren Dienst zu stellen. Bohnen und Erbsen, können die Herren nicht unparteiisch sein und zweitens verstehen sie Beerenobst usw. wird unter Mithilfe von Kindern gepflückt, alles New York  , 25. Juli.  ( B. H.  ) Auch bei dem Wärter der im von der Juduſtrie überhaupt nichts und könnten deshalb bei den als Affordarbeit. Namentlich das Bohnenpflüden mit tief ge- Stadthospital untergebrachten Cholerakranten liegt Cholera. Verhandlungen absolut nichts nüßen. beugtem Oberkörper in glühendem Sonnenbrand stellt große An- verdacht vor. Berantw. Redakt.: Richard Barth  , Berlin  . Inseratenteil verantw.:

Zh. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.