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Nr. 173. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Optimismus, und der Vertreter des Barteivorstandes, Maller.

Die diesjährige Landesversammlung der Sozialdemokratie Berlin  , hatte den Beifall und die Seiterfeit der ganzen Versamm

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Elfah- Lothringens  

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lung, als er nach Anführung der schon bisher ganz gewaltigen Beldopfer der Partei für Elsaß- Lothringen   begütigend tonstatierte:

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Donnerstag, 27. Juli 1911.

die Höhe der bayerischen Ministergehälter erreichen. Es war hochinteressant, wie sich der Abg. Schirmer am Samstag im Gesellenhaus über diesen Punkt und die bes trächtlichen Vorteile der neuen Versicherungsordnung überhaupt berbreitete. Einige wenige drastische Fälle, die Schirmer be kanntgab, seien mitgeteilt. Ein sozialdemokratischer Kassen rendant Maher in Essen   brachte 52 000 Mart Kranten­tassengelder beiseite, da er nach der neuen Versiche rungsordnung befürchtete, sein Gehalt von 9000 Mart werde ihm verkürzt. Mit den 52 000 M. Krankengeldern, die doch den Kranten gehören, wollte der rote Gemütsmensch sein verkürztes Gehalt wiederum auf die frühere Höhe von 9000 Mark bringen. Die Beamten, die nebenbei bemerkt in Bayern  9000 M. beziehen, sind mit der Laterne zu suchen. Ein anderer Fall. Die Berliner   Krankenkasse der Kaufleute, an deren Spize ein Herr Kohn steht, hat Verträge abgeschlossen, wonach den Beamten, welche durch die Dienstordnung aus ihrem Beamten­berhältnis ausscheiden, 25 Prozent derjenigen Summe als Abfindung gezahlt werden sollte, welche sie insgesamt während ihrer Dienstzeit von der Krankenkasse an Gehalt be­zogen haben, d. h. ein Beamter, der 20 Jahre lang zu einem Gehalt von 4000 M. an einer Kasse beschäftigt war, würde bei seiner Entlassung 20 000 Mark Abfindung erhalten.

Der Abg. Schirmer, der Mitglied der Reichstagss fommission zur Beratung der Versicherungsordnung war, teilte mit, daß das von der Regierung vorgelegte Material

so erdrückend und beschämend für die roten Kassenleitungen mar( soweit sie überhaupt zur Sprache kamen), daß sich der sozialdemokratische Stadthagen   zu dem Ausspruch

verstieg:

Es gehöre eine ganz gemeine, niederträchtige Gesinnung dazu, um solche Manipulationen durchzuführen, wie sie die Vertreter der Regierung gekennzeichnet haben. Was ist Wahres an diesen Behauptungen, die der Zentrums­abgeordnete Schirmer verbreitet haben soll?

Wenn man den hohen Wert der französisch revolutionären fand am Montag, den 23. Juli, im Parteilokal Zur Sonne" in Tradition noch so hoch anschlage, so fönne man sich doch oft des Mülhausen   i. Els. statt. In der Sonne  " bei diesem Anfang Eindrucks nicht erwehren, daß in französischen   Arbeiterkreisen nicht der Hundstage! Man glaubte wirklich in der Sonne zu sein und selten der 8 wang zur regelmäßigen Beitrags. doch waren die Debatten nicht so heiß, wie im vorigen Jahre bei zahlung als eine Art Attentat auf die Berkündung Erörterung der Dttroifrage. Sie waren grundsäglich zum Teil der Menschenrechte angesehen wird. Gleichwohl sagte Müller ebenso tiefgreifend und sie waren ebenso unaufschiebbar: die die wohlwollende Prüfung beider Anträge durch die Partei Nähe der Landtagswahlen verbietet es der elfaz- lothringischen Leitung zu, der die Anträge schließlich einstimmig zur Be­Sozialdemokratie dieses Jahr mehr noch als sonst, Hundstagsferien rüdsichtigung" überwiesen wurden. Namens der Mülhauser zu halten. Delegation machte Genosse Emmel seine Zustimmung dazu davon Der Bericht des Landesvorstandes zeigt zum ersten Mal feit abhängig, daß nicht, wie es nach manchen Aeußerungen scheine, bes langem ein erfreuliches Wachstum der Organisationen an sonderes Gewicht auf eine journalistische Kraft für den Bosten ein Fortschritt, der noch nicht Schritt hält mit den Organisations- eines Lothringischen Parteisekretärs gelegt werde; was da not tut, gewinnen in den meisten übrigen deutschen   Staaten, der aber nach sei vielmehr eine hervorragend organisatorische Kraft.( Leb elsaß- Lothringischen Begriffen schon recht erfreulich ist. Die Mithafter Beifall.) gliederbewegung in den 15 elsaß- lothringischen Reichstagswahl- In seinem Schlußwort erklärt Barteisekretär Hueber die freisen ist diese: Altkirch  - Thann   31( gegen 1910 mehr 11), Mülhausen   fernere Herausgabe der durch Zuschüsse der Parteileitung in zwang­1435( gegen 1910 mehr 422), Rolmar 265( mehr 107), Gebweiler 162 loser Folge bisher ermöglichten Feuilles   d'Alsace- Lorraine  " für ( mehr 11), Rappoltsweiler 210( mehr 124), Schlettstadt 181( mehr 85), dringend nötig, ebenso appelliert er an die Parteileitung behufs Erstein  - Molsheim   251( mehr 37), Straßburg  - Stadt 1006( mehr 185), Bereitstellung der Mittel für eine baldige neue Agitationstour Straßburg- Land 479( mehr 19), Hagenau  - Weißenburg   138( mehr 59), einer Genossin in Elsaß Lothringen  . Die im ber Rabern 2( wie im Vorjahre), Saargemünd  - Forbach   182( mehr 72), flossenen Jahre stattgefundenen Agitationstouren der Genoffin Bau­Diesenhofen- Folchen 187( mehr 46), Meg 341( mehr 108), Saar- mann habe die besten Früchte gezeitigt.( Zustimmung.) burg  - Chateau- Salins 10( wie im Vorjahre), insgesamt 4880 gegen Das Organisationsstatut der Partei in Elsaß- Lothringen  3576 im Jahre 1910( mehr 1298). Besonders erfreulich ist hieran, erfährt nach den von der diesjährigen Landesversammlung gefaßten daß die Befürchtung mancher Parteigenossen im Vorjahre, daß die Beschlüssen einige Abänderungen, die zum Teil durch die neue Leidenschaftlichen Ausbrüche von Meinungsverschiedenheiten in der Oftroi- Landesverfassung( Einsegung eines Landtages) bedingt sind. Bon frage auf die Parteibewegung ungünstig, ja direkt lähmend zurüd größerer Wichtigkeit ist die auf einer Verständigungskonferenz nach wirfen würden, durch die Tatsachen glänzend widerlegt ist: ja, selbst dem vorjährigen Streit zwischen Mülhausen   und Straßburg vers in Markir ist, wie der Parteisekretär Hueber in seinem mündlichen einbarte und jetzt beschlossene Einsetzung einer Landes­Bericht hervorhob, die dort besonders befürchtete ungünstige Rüd- tontrolltommission analog der Kontrollkommission der wirkung nicht eingetreten, vielmehr ist gerade dort( Wahlkreis Rappolts- deutschen Gesamtpartei. Ein Weülhauser Antrag, den von den weiler) die mehrjährige Stagnation jest einem träftigen Fortschritt einzelnen Kreisvereinen an den Landestaffierer abzuliefernden Be gewichen: 1908: 76, 1909: 90, 1910: 96, 1911: 210 Mitglieder. trag von 35 Prozent der Mitgliedsbeiträge auf 20 Prozent herab Krankenkasse. Er bezieht nicht nur 9000 M. Gehalt. Er bezieht 1. Der Fall Mayer. Maher ist Rendant der Essener Der sprunghafte Fortschritt gerade in diefem Jahre zeigt, wie aufeßen, wurde nach längerer Debatte abgelehnt, ebenso ein Antrag darüber hinaus noch 2000 m. Gratifikation und hat eine Dienst­föricht es ist, grundsäglichen Erörterungen auch dann, wenn dabei Straßburg  - Stadt, nur auf je 200 Mitglieder, statt wie bisher auf wohnung, so daß sein Gesamtjahreseinkommen sich auf etwa hie und da ein derbes oder gar böses Wort fällt, aus dem Wege je 100, einen Delegierten zur Landesversammlung zu entsenden. gehen zu wollen wegen der Befürchtung, ein Teil der Partei- Ueber die kommenden Landtagswahlen referierte in ein- 13 000 M. beläuft. Der Essener Krankenkassenvorstand hat ferner angehörigen könne dadurch kopfschen werden und der Partei den stündiger Rede Genosse J. Peirotes- Straßburg, der den Entwurf beschlossen, 52 000 m. als Garantiesumme für den Weiterbezug Rüden tehren. In diesem Falle wirkte die Auseinandersetzung, ob eines Aktionsprogrammes zu diesen Wahlen vorlegte, das dieses enormen Gehaltes zu hinterlegen, falls etwa später das Ge gleich sie nicht immer in der delitatesten Weise geführt wurde, direkt nach einem halbstündigen Korreferate Emmels durch Annahme halt verkürzt werden sollte. Dieser Beschluß wurde unter Widers belebend und erfrischend. einer Reihe von Abänderungsanträgen der Mülhauser spruch des einzigen sozialdemokratischen Angehörigen Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm die Landesversamm Delegation in verschiedenen Punkten radikalisiert wurde. Dar des Kassenvorstandes gefaßt. Der Vorstand besteht seit 1910 aus lung einstimmig folgende zwei Resolutionen an: unter befindet sich auf ste u er politischem Gebiete der Beschluß, 1. Gegen das Morotto abenteuer. bei der Reform des gesamten Steuerwesens zu sagen: AbChristen"( Zentrum und Christlichsozialen  ). Deren Liste siegte schaffung der indiretten Steuern"( statt nach dem Vor- im Jahre 1910 mit 781 Stimmen gegen die sozialdemokratische, die Die Landesversammlung der elsaß  - lothringischen Sozialdemo- schlage Beirotes Abschaffung der indirekten Steuern auf Lebens- nur 412 Stimmen auf sich vereinigte. Die schamlose Vergeudung tratie protestiert mit aller Entschiedenheit gegen die Einmischung mittel") und in Baranthese präzisierend hinzuzusetzen: Gesetz von Krankenkassengeldern in Effen wurde im Reichstag von Deutschlands   in Marotto, die sie als ein ebenso leichtfertiges wie ich es Verbot der Erhebung von Oftroi."" Troß des Sozialdemokraten, von den Abgeordneten Hoch, Fischer, gefährliches Kolonialabenteuer betrachtet, durch welches nicht nur Widerspruchs des Referenten Peirotes, der geltend machte, daß Schmidt und Hue insbesondere in den Sitzungen vom 27. und die Beziehungen zwischen Deutschland   und Frankreich   verschlechtert, feineswegs alle indirekten Steuern zu verwerfen feien, stimmte 29. Mai 1911 öffentlich gegeißelt. Und da stellt sich das Aschaffen­sondern auch die Schwere der Ausbeutung und Unterdrückung der die Landesversammlung mit großer Mehrheit dem Mülhauser An- burger Amtsblatt" und nach seiner Behauptung gar ein Ben. arbeitenden Bevölkerung bergrößert werden und die unabsehbaren trage zu. Damit ist in der Steuerfrage auch Elfaßtrumsabgeordneter hin und lügt die Christen" der Effener Orts Lothringen wieder in die Bahn eingetreten, die Schreden eines Weltkrieges heraufbeschworen werden können. Sie bom Brogramm der deutschen   Gesamtpartei mit frankenkassenverwaltung in Sozialdemokraten um und schiebt der berurteilt das gefährliche Kolonialabenteuer auch um deswillen, der Verwerfung aller indiretten Steuern ge- Sozialdemokratie in die Schuhe, was die Zentrumsleute und weil es unternommen worden ist, ohne das deutsche Volt, ja ohne wiesen wird. Christlichsozialen verbrochen haben! Ein stärkeres Schindluder­dessen rechtmäßige Vertretung, den Reichstag, zu befragen. In Ueber die Reichstagswahlen referierte furz Genoffe treiben mit der Wahrheit ist nicht gut möglich. Dies Restgefühl Uebereinstimmung mit den flassenbewußten Arbeitern jenseits des midy- Mülhausen. Einstimmig gelangte hierzu die folgende des Anstands veranlagte denn das Amtsblatt", in seiner nächsten Rheines wie jenseits der Vogesen   erklären die Delegierten des Mülhauser Resolution zur Annahme: Nummer ganz versteckt ohne Fettdruck auf der zweiten Seite elsaß- lothringischen Proletariats, daß für das marottanische Abenteuer weber ein Mann noch ein Groschen folgende Notiz zu bringen: aufgewendet werden darf. Das Volt in Elsaß­Lothringen tennt die Greuel des Krieges aus eigener Erfahrung. Es hat teine Sehnsucht nach Erneuerung desselben. Deshalb sprechen die Bertreter der flassenbewußten Arbeiterschaft Elsaß­Lothringens es als ihre unumstößliche Ueberzeugung aus, daß es Pflicht der deutschen   und der franzöfifchen wie der gesamten inter­nationalen Sozialdemokratie ist, sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Ausbruch eines neuen bruder mörderischen, fulturschändenden Krieges zu wenden.

2. Gegen die Eisenbahner Maßregelungen. Die Landesversammlung der elsaß Lothringischen Sozial­bemokratie erhebt lauten und entschiedenen Protest gegen die un­motivierte, durch nichts zu rechtfertigende Maßregelung dreier Eisenbahnarbeiter, die weiter nichts getan, als daß sie von den ihnen gesetzlich zustehenden Rechten, fich mit ihren Berufskollegen zusammenzuschließen, Gebrauch gemacht haben. Die Landesver Sammlung verurteilt mit aller Schärfe diesen Eingriff der General­birektion der elias- lothringischen Reichs- Eisenbahnen in die Rechte der Arbeiter. Sie ersucht die sozialdemokratischen Vertreter des elfaz- lothringischen Volles im deutschen   Reichstag, die Angelegen­heit zur Sprache zu bringen und dort das arbeiterfeindliche Ber halten dieser Musterwerkstätten- Direftion gebührend vor der ganzen Welt zu brandmarken.

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Die Landesversammlung verpflichtet die Parteigenoffen, wie bei den bisherigen, so auch bei der fünftigen allgemeinen Reichs tagswahl in allen Wahlkreisen, in denen Parteiorganisationen sich befinden, eigene Kandidaten aufzustellen, schleunigst die Organi sation in den Wahlkreisen auszubauen und vor allem auf die Be­schaffung der nötigen Geldmittel bedacht zu sein.

Bei Aufstellung von Reichstagskandidaten ist jede Doppel

kandidatur zu vermeiden.

Zur Festsetzung der Stichwahlparole hat am Tage nach der Hauptwahl eine Konferenz stattzufinden, an welcher teilzunehmen berechtigt sind: der Landesvorstand, die Kontroll­tommission, die in der Hauptwahl gewählten Reichstags­abgeordneten, sowie die Borsigenden( oder ihre Stellvertreter) der jenigen Kreisorganisationen, deren Kandidat sich in der Stichwahl befindet."

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Die beim Buntte Landtagswahlen bei welchem ein auch hier eingebrachter Mülhauser Antrag auf Vermeidung ber Doppelkandidaturen abgelehnt wurde angenommene Resolution

Lautet:

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Rendant Mayer, von dem wir im gestrigen Leitartikel bes richteten, ist nicht Angehöriger der sozialdemokratischen Partei. Wir stellen dies ausdrücklich fest. Die rote Partei ist ohnehin schon schwer genug auf diesem Gebiet belastet."

largestellt haben, daß jeder, der Effener Berhältnisse fennt, nur Dem Aschaffenburger Beobachter" mag unterdessen jemand weiß, daß Maher Vertrauensmann der christlichen Gewerkschaften ist. Diese Offenbarung der Wahrheit paßte dem edlen Zentrums organ nicht. Es schrieb deshalb in der folgenden Nummer:

Die Essener Ortskrankenkasse ist keineswegs in den Händen des Zentrums, auch nicht in den Händen der christlichen Gewert. schaften. Die christlichen Gewerkschaften haben erst seit kurzer Zeit einige Vertreter in der Ortstrankenkasse und hatten keinen Einfluß weder auf die Feststellung des Gehaltes von 11 000 m. für den Rendant Maher, noch auf den anderen angeführten Bes schluß bezüglich der 52 000 M. Die Leute, die dafür in erster Linie verantwortlich sind, gehören den gelben arbeitswilligen Gewerkvereinen an, die hauptsächlich von liberaler Seite ge­gründet und unterhalten sind. Rendant Maher selbst ist alles andere eher als ein Zentrumsmann und steht politisch der Partei, welche die Aschaffenburger Zeitung" vertritt, bedeutend näher als jeder anderen."

Die am 28. Juli 1911 in Mülhausen   im Saale   Zur Sonne" tagende Landesversaminlung der Sozialdemokratischen Partei Elsaß­Lothringens erklärt es als Pflicht der Parteigenossen, bei den be borstehenden Landtagswahlen in allen jenen Wahlkreisen in den Wahlkampf einzutreten, in denen ein agitatorischer, organisatorischer oder Mandatserfolg irgendwie nur möglich erscheint. Die sozial In einer der nächsten Nummern werden wohl die christlichen demokratische Partei führt in sämtlichen Wahlkreisen den Wahl Gewerkschaften, in deren Händen tatsächlich die Effener Orts fampf in vollständiger Unabhängigkeit, ohne Rüdsichtnahme auf Als Vertreter des Parteivorstandes wohnte den Ver­irgend eine der bürgerlichen Parteien, mit allem Nachdrud die frankenkasse ist, und ebenfalls der Zentrumsmann Mayer wieder handlungen, die mit zweistündiger Mittagspause von morgens 1/9 1hr grundsäglichen Forderungen der klassenbewußten Arbeiterschaft be- mal in Sozialdemokraten umgelogen sein. bis abends 3/7 Uhr dauerten, Genoffe Müller- Berlin bei, der tonend und für die Verwirklichung des Sozialismus wirkend. Ob 2. Wie steht es mit dem angeblichen Vorkomm. in feiner Begrüßungsansprache die Wahlrechtstheorie Bethmann und inwieweit nach dem ersten Wahlgange eine Verein- nis in der Kommission? Auch in diesem Fall hat, wenn barung mit anderen Parteien erfolgen darf, entscheiden der Bericht des Aschaffenburger Beobachters" zutrifft, der Zen. Hollwegs ironisierte, der dem bon lange her als republikanisch mit bindender Kraft für die Genossen der Landesvorstand trumsabgeordnete Schirmer die Wahrheit verdreht und grobe Un­geltenden elsaß- lothringischen Bolte das allgemeine Stimmrecht ge und die Landeskontrollkommission, die als Bentral wahrheiten in die Welt gefekt. Zur Begründung der bekanntlich währt, dem preußischen jedoch nicht. Die Grüße der französi­wahllomitee eingesetzt sind, in gemeinsamer Sigung mit den Ber  - nicht Gesez gewordenen Vorschläge Schultz und Genossen zum Ein. schen Genossen überbrachte der Genosse Grumbach Paris, der die Solidarität der Arbeiterklassen von Deutschland   und Frankreich  tretern der Kreisvorstände. Diese Sigung findet am führungsgesetz für die Reichsversicherungsordnung führte Mi­Tage nach der Hauptwahl in Straßburg   statt." im Protest gegen die Marottopolitit feierte; die Grüße der württembergischen Sozialdemokratie der Genosse perta, Die Wahl des Landesvorstandes ergab, nachdem nisterialdirektor Caspar an: 1. es sei ein Vertragsformular für der wie der Vertreter der Sozialdemokratie des badischen Straßburg   wiederum als Vorort bestimmt worden war, die Angestellte vereinbart, das für den Fall der Kündigung oder Ent­Nachbarlandes, Genosse Hahn, neben der moralischen auch die Wiederwahl der Genossen Böhle( mit 45 Stimmen), Beirotes laffung eine Entschädigung von 25 Proz. der gesamten bisher von finanzielle Unterstützungsbereitschaft der benachbarten Bruderpartei( 45 St.), Schmitt( 56 St.), Widy Mülhausen( 56 St.), Fuchs ihnen bezogenen Gehaltsbezüge vorfehe; solcher Vertrag sei von der für den bevorstehenden Landtagswahlkampf in Elsaß- Lothringen   in Schiltigheim  ( 53 St.), Hindelang- Colmar( 41 St.). An Stelle Berliner   Krankenkasse der Kaufleute gutgeheißen und abgeschlossen, Aussicht stellte. Man kann sich denken, daß der diesen Ankündigungen des Genossen Reinhart- Mez, der 23 Stimmen erhielt, wurde 2. der Regierung sei mitgeteilt, daß sozialdemokratische Verwal folgende Beifall von Herzen tam, diefer erste Landtagswahlkampf Braunes reuther Des gewählt. In die Landeskontungen in Elsaß- Lothringen   wird Geldopfer erheischen, welche die Finanz- trollkommission wurden gewählt: Emmel- Mülhausen  , tungen national" gesinnte Angestellte ohne Grund schleunigst ent kraft der noch jungen reichsländischen Parteiorganisation um einmischte- Meß. Zu ihrem Borsigenden wählte die Kommission so- mission legten bezüglich des ersten Punktes dar: ein ähnlicher Ver­Die sozialdemokratischen Mitglieder der Kome Martin Mülhausen, Dr. Weill- Straßburg, Ledig- Barr und lassen wollten. Beträchtliches übersteigen. trag sei in der Kaufmannskaffe beraten, aber nicht abgeschlossen. Die Landesversammlung war von 45 Delegierten, mit den fort Emmel- Mühlhausen. Mitgliedern des Landesvorstandes usw. von zusammen 57 Personen Auch sonst seien solche Verträge nicht abgeschlossen. Derartige Berträge würden auch, wenn sie etwa ähnlich hohe Abfindungen besucht. wie der von den christlichen Gewerkschaften im Falle Mayer abs geschlossene enthielten, ungültig sein, weil sie gegen die guten Sitten verstießen, ja vielleicht seien sie strafbar. Ungeheuerlich und aus der Luft gegriffen sei die fernere Behauptung, daß Sozial demokraten politisch anders Gesinnte wegen dieser Gesinnung ent­lassen wollten. Auch solche Entlassung schlage den guten Sitten ins Gesicht und sei deshalb nichtig. Jemanden wegen seiner polis möglich ein Sozialdemokrat. Das sei ein ganz gemeines, nieberträchtiges Bergehen, dessen man vielleicht Bürgerliche gegen Sozialdemokraten, wie ja die Entrechtungsbeschlüsse bea weisen, nicht aber umgekehrt für fähig halten könne.

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Die Debatte zum Geschäftsbericht drehte sich im wefent­lichen um einen Antrag der Lothringer  , der die Anstellung eines Parteifetretärs für Lothringen   will, und um einen Antrag von Rappoltsweiler- Markirch, der für die franzöfifch sprechenden Grenzbezirke im Elsaß   und für Lothringen   die Heraus­

Braunesreuther Mez

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Die nächste Landesversammlung findet in Straßburg   statt.

Soziales.

Was vom Zentrum über die Reichsversicherungsordnung zu. sammengelogen wird.

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gabe eines Wochenblattes in französischer Sprache Die volksverräterische Haltung des Zentrums bei Beratung bezweďte. Die Vertreter Lothringens   wiefen dabei auf die große der Reichsversicherungsordnung veranlaßt seine Anhänger, ihren wirtschaftliche Zukunft des Lothringischen Berg- und Hütten Wählern Sand in die Augen zu streuen. Ein Schulbeispiel dafür, reviers hin, das bald mit dem Ruhrrevier wetteifern werde in welcher Weise diese Partei für Wahrheit und Recht" die Wahr  - tischen Gesinnung maßregeln, führte Stadthagen   aus, tönne un und wo es daher gelte, fich durch das Zenicum und den heit auf den Kopf stellt, enthält der Aschaffenburger Anzeiger fatholischen Voltsverein nicht überflügeln zu lassen. Sonst werde man später mit zehnfach höheren Aufwendungen erringen müffen, mtsblatt des Königl. Land- und Amtsgerichts, der Königl. was heute noch verhältnismäßig leicht zu gewinnen sei. Gegenüber Staatsanwaltschaft und des Registeramts Aschaffenburg" in seiner ben ein wenig hochtönenden Beteuerungen aus Lothringen  , daß die Nr. 192 vom 17. Juli. In dem Leitartikel dieses Amtsblattes" französisch sprechende Bevölkerung doch von fozialistischem Geiste" heißt es unter anderem: burchbrungen sei und daß fie nur des Bindemittels eines französisch geschriebenen Parteiorgans bedürfe, um sich uns ganz anzuschließen, warnten die Delegierten des Kreiſes Mülhausen   vor allzubiel

Ueber 1000 sozialdemokratische Agitatoren fizen so heute an den Buttertopfen der von den Arbeitergroschen unterhaltenen Raffen und beziehen zum Teil Gehälter, welche

Von den Sozialdemokraten wurde also ohne Widerspruch fest­gestellt, daß weder die Kaufmannskasse noch eine andere, an deren Verwaltung Sozialdemokraten beteiligt sind, Verträge, wie sie der Abgeordnete Schirmer anführte, abgeschlossen haben, wohl aber sei