In jedem MoiwI werden 42 solcher Zusammeulünfts abgehalten.Der Besuch ist erfreulicherweise ein sehr reger. Zur Forderungder BildungSbcstrcbungcn wurden für die Funktionäre vom GeNossen Grunwald 16 Lorträge über:„Theoretische und praktischeHebungen im Reden" gehalten. Polizei und Staatsanwalt beküm-inerten sich auch diesmal wieder sehr eifrig um unsere Organi-sation. Wegen verschiedener Verstöße gegen die heilige Ordnungunseres Polizcistaates mußten 332 M. an Strafen gezahlt werden.Die Mitgliederbewegung zeigte sich in folgenden Zahlen: Neuaufnahinen 6699, aus anderen Kreisen zugezogen 1232, demzufolgeein Mitgliedergewinn von 7331. Wegen resticrender Beiträgewurden 2919 Mitglieder gestrichen, abgemeldet nach anderen Kreisenhaben sich 2696, ausgetreten sind 361, ausgeschlossen 5 und der-starben 166. Zu deren Andenken erheben sich die Anwesenden vonden Plätzen.■— Somit verbtribt eine Zunahme von 1244 Mitglie-dern. Am 1. Juli 1916 zählte der Verein 26 131 männliche und2793 weibliche, zusammen 22 927 Mitglieder. Am 1. Juli zählte er26 415 männliche und 3755 weibliche, zusammen 24 176 Mitglieder.Es sind also neben einigen hundert männlichen fast tausend weib�liche Mitglieder im Berichtsjahre gewonnen worden.B a r e n t h bn gab dann noch einige Erläuterungen zum vor-liegenden Kassenbericht. Derselbe weist einschließlich des Kassenbe-standes eine Einnahme von 133 813,86 M. auf, der eine Ausgabevon 129 569,78 M. gegenübersteht, so daß ein Bestand von 4247,62Ddark verbleibt. Wie Redner meint, hatte der Verein auch imJahre 1966 eine Einnahme von zirka 136 666 M. zu verzeichnen,die aber die folgenden Jahre fiel, bis sie 1969 nur noch 97 666 M.betrug. Die gute Einnahme im Jahre 1966 ivar darauf zurückzu-führen, daß allein durch Bons 21 666 M. gesammelt wurden. Indiesem Jahre sind nur 3323,76 M. durch Bons aufgebracht worden.Dieser Umstand zeige, wie notwendig es war, daß die Einnahmedurch eine Regelung der Beitragssrage auf einer festeren Grundeläge fundiert wurde.In der Diskussion bemängelte Glaß, daß der Bericht erst inder Versammlung und nicht schon im Juli-Zahlabend vorgelegenhabe.>Genossin Bien, Mitglied deS provisorischen Vorstandes, erwiderte, daß infolge der im Vorstande ausgebrochenen Differenzender alte Borstand seine Tätigkeit eingestellt hat und der proVisatische Vorstand in den paar Wochen seiner Tätigkeit eine nochschnellere Fertigstellung des Berichts nicht ermöglichen lonnte.Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt.Alsdann berichtete Genosse Büchner ausführlich über die Tä-figkeit der Preßkommission, wobei besonders darauf hingewiesenwurde, daß der der Redaktion des„Vorwärts" von den Genossen ge-machte Vorwurf, daß sie bei großen Bewegungen nicht schnell genugdie Leser informiere, unbegründet sei. Die Genoffen sollten dieRedaktion insofern unterstützen, indem sie bei wichtigen Vorkommnissen telephonisch die Entsendung von Berichkrstattern an Ortund Stelle oerlangen. Zur Beurteilung der Tätigkeit der Agita-tionskommission und der Lokalkommission wurde auf den gedrucktvorliegenden Bericht verwiesen. Namens der Kinderschutzkommissionberichtete die Genossin D ö l z, in wie erschreckend hohem Maße nochselbst in Berlin die Kinderausbeutung' in Blüte stehe. DieBeschwerdekommission, für die R i n t o r f den Bericht gab, hatte zu11 Sitzungen zusammenzutreten, in denen 33 Ausschlußanträge,L6 Beschwerden und 2 andere Streitfälle, zusammen also 57 Sachenerledigt wurden. In 13 Fällen mußte auf Ausschluß erkanntWerden..Der Vorsitzende Hoffmann gab alsdann'das Ergebnis der Nr-Wahlen bekannt. Es wurden gewählt: als 1. Vorfitzender Hoff-mann, 2. Borsitzender Brückner, 1. Kassierer Barenthin, 2. KassiererGcisler, 1. Schriftführer Peetzsch, 2. Schriftführer Graßmann undtrau Fahrenwald als Beisitzerin. Zu Revisoren wurden gewählt:Ibers, Battner, Beier, Cwert, Wolf und Zieöler. Da Battnerinzwischen wieder zurimgetreten ist, tritt an seine Stelle Gerndtein. Zu Viertelsführern, die als Beisitzer dem Vorstand angehören,wurden David, Eue, Schmalbach, Bischoff, Herzogund Werk von der Generalversammlung bestätigt. Als Mitgliederzum geschäftsführenden Ausschuß des Verbandes wurden Ernst,B o e s k e und Liepmann in Vorschlag gebracht.Für die Wahl der Mitglieder zum Zentralvorstand hatte dieletzte Generalversammlung bereits eine Vorschlagsliste aufgestellt,die dieser Versammlung als Stimmzettel gedruckt borlag. Die Wahlerfolgte durch Abgabe des Stimmzettels beim Verlassen deS Saales.Tie Feststellung des Resultats war aber am selben Abend nichtmehr möglich. Zuvor beschäftigte sich jedoch noch die Versammlungmit den Anträgen zur Generalversammlung, nachdem der Parteitagund die Provinzialkonferenz sowie die Wahl der Delegierten zudenselben der vorgerückten Zeit wegen von der Tagesordnung ab-gesetzt worden waren.Ein Antrag Nösch, welcher verlangte, daß den Landtagswahl-bezirken das Recht garantiert werde, ihre Kandidaten selbst auf-zustellen, wurde angenommen. Dagegen wurde ein Antrag Glaß,im 5. Berliner Larivtagswablbezirk für die jetzige Ersatzwahl einenpolnischen Kandidaten aus der Landeskommission aufzustellen, ab-gelehnt.Ein Antrag, der eine Förderung des BildungswesenS und dieZentralisation des Bibliothekswesens verlangt, wurde dem Vorstandüberwiesen.Die in den Abteilungen aufgestellten Delegierten zur Ver-bgndsgeneralversammlung wurden bestätigt.Fünfter Wahlkreis.Den Geschäftsbericht des Vorstände? erstattete der VorsitzendeFried län der. Die Zahl der Mitglieder hat sich seit der letztenBerichterstattung nur um 5 vermehrt. Am 1. Januar 1911 hatte derVerein 2116 Mitglieder, jetzt sind eS 2115. Am 36. Juni 1916 be-trug die Mitgliederzahl 1815, sie stieg biS zum 36. Juni 1911 auf2115 sI866 männliche und 255 weibliche Milglieder). Die Mitglieder-bewegung zeigt immer noch eine starke Fluktuation. ES sind imLaufe des Jahres mehr als 866 Mitglieder aufgenommen, davonsind aber rund 660 wieder aus den Listen verschwunden.Ueber den Besuch der Zahlabmde vom Januar bis ein-schließlich Juni ist eine Statistik aufgenommen worden.Deren Ergebnis, nach Abteilungen geordnet, liegt der Versammlungvor. Daraus ergibt sich, daß der Besuch, wen» alle Abteilungenzusammengerechnet werden, in den einzelnen Monaten zwischen 34.8und 46 Proz. der Milglieder schwankt. Im Geschäftsjahre wurdenacht Vereinsvcrsammlungen abgehalten, nußerdem eine Anzahlöffentlicher Versammlungen anläßlich aller von der Berliner Partei-Organisation getroffenen Veranstaltungen. Zahlreiche Flugblattver-breitungen fanden statt, meist in einer Auflage von 42 666. DieZietziche Brolchüre über Mutterschutz wurde in 266 Exemplarenan die weiblichen Mitglieder abgegeben.— Die Verbreitungder Porteipresse durch die drei für den Kreis in Betrachtlammenden Speditionen ist aus folgenden Zahlen ersichtlich:„Vorwärts" 3566 telwa 866 mehr als am Schluß des vorigen Ge-schästSjabreS).„Gleichheit" 76,„Wahrer Jakob" 620,„Neue Zeit' 23.„Freie Stunden" 152,„Ärbeiterjugend" 28. Der Redner bemerkthierzu, die Verbreitung der„Gleichheit" sei im Verhältnis zur Zahlder weiblichen Mitglieder doch sehr gering. E« müsse für eineweitere Verbreitung des VlatteS der Genossinnen agitiert werden,auch müßten die Genossen dafür sorge», daß die„Arbeiterjugend"weiteren Eingang bei der proletarischen Jugend fände.— M» Rück-ficht auf die»V-ichStagswahlbewegung hat der Borstand die erste Ab-teilung in drei AgitationSbezirle geteilt. Diese Einrichtung hat sichschon jetzt gut bewährt.Der vom Kassierer Kirste erstattete Kassenbericht zeigt eineEinnahme von 6285.58 M., eine Ausgabe von 5434,66 M. und einenBestand von 856,98 M.Der Vorstandsbericht wurde ohne Debatte entgegengenommenund der Kassierer einstimmig entlastet.Zum zweiten Punkt der TageSordming.-„Der Parteitag in Jena'bemerkte Robert Schmidt nntsr anderem: Die Tagesordnungde« Parteitags ist kurz bemessen, wohl deshalb, weil sich der Partei-vorstand mit volleui Recht sagte, daß gegenwärtig nicht die Zeit seizu theoretischen Erörterungen und Auseinandersetzungen, weil wirkurz vor den ReichstagSwahlen stehen und jetzt nur auf diese unserHauptaugenmerk zu richten ist. In der Parieipresse ist zwar gesaglworden, daß die Tagesordnung des Parteitages allzu magerausgefallen sei. Dem müsse entgegengehalten werden, daßDebatten über theoretische Meinungsverschiedenheiten jetzt wirk-lich nicht angebracht wären.— Zwei Punkte interessierenbesonders: Es gilt, die Lücke auszuiüllen, die durch denTod deS Genossen Siirger im Parteivorstande entstanden ist und ihmneue Kräfte zuzufübren, die den neuen Aufgaben, die an sie heran-treten, gewachsen sind.— Es scheint in der Partei die Stimmungzu herrschen, daß innere Differenzen auf diesem Parteitage nicht er-örtert iverdcn, sondern daß nur die Reichstagsivahl im Vordergrundeder Erörterungen zu stehen und alles andere zu schweigen hat. Wirsind uns der Verantwortung bewußt, die uns die bevorstehende Reichstagswahl auferlegt.Dr. Wehl: Auch ich bin der Meinung, daß wir die Einheitlichkeitder Reichstagswahl nicht durch Erörterung von Paiteisiagen störensollten, aber ich möchte doch einer Auffassung Ausdruck geben, diein Parteikreisen besteht. Es handelt sich um die Taktik unsererReichstagsfraktion bei der zweiten und dritten Lesung der Reichs-Versicherungsordnung. Anzuerkeunen ist die gründliche, sachkundigeArbeit, welche unsere Genossen, namentlich der Abgeordnete unseresKreises, in der Kommiision geleistet haben. Aber die Art, wie dieReichsversicherungsordnung im Plenum angenommen wurde, dashat, wie ich glaube, nicht den Beifall der Parleigenossen gefunden.Die Erledigung ging viel zu schnell vor sich. Es hätte doch möglichsein müsse», die Verhandlungen zu verlängern, indem unsere Genosse»zu jedem Paragraphen Reden gehalten hätten, um den Gegnern dieSache nicht gar zu leicht zu machen. Es macht den Ein-druck, als ob sich unsere Genossen mit Absicht sehr kurzgefaßt haben, was doch sonst nicht unsere Gewohnheit ist. Abgesehenvon den großzügigen Reden der Genossen David und Bebel sah esganz so aus, als ab eine Verabredung bestanden hätte, so schnellwie möglich zu Ende zu kommen. Wir haben den Gegnern dieAnnahme der Reichsversicherungsordnung zu leicht gemacht. Da esdie Gegner darauf abgesehen hatten, uns zu vergewaltigen, fo hättenwir ruppiger auftreten müssen. Wir hätten Obstruktion treiben sollen.Es ist eigentlich ei» Vorwurf für uns. wenn der Staatssekretär sagte,die Sozialdemokraten hätten mit ritterliche» Waffen gekänipst. Selbstdie Möglichkeit, daß die Gegner auch ruppig geworden wären unduns die Geschäftsordnung verbarrikadiert hätten, durfte uns nicht ab«halten, Obstruktion zu treiben. Wir würden dadurch große agitatorischeErfolge erzielt haben. Wenn uns Rechte, die wir haben, genommen werdensollen, so müssen wir uns mit den schärfsten Mitteln dagegen wehren,hat Bebel einmal gesagt. Durch die Reichsversicherungsordnung istuns die Selbstverwaltung gcnoinmen. Da wäre also die Obstruktiondurchaus berechtigt gewesen.— Um dem Verlangen einer besserenWitwen- und Waisenfürsorge Nachdruck zu geben, hätte eS doch beider guten Organisation in Berlin möglich sein müssen, einen De-monstrationszug der Frauen zu veranstalten. Mit den Kindern aufdem Arm hätten die Frauen am Reichstagsgebäude vorüberziehenmüssen. Eine solche Demonstration hätte nach außen einen großenagitatorischen Erfolg gehabt. fBeifall.)Robert Schmidt: Alle unsere Abgeordneten waren einigüber die Taktik, welche bei Beratung der Reichsversicherungsordnungeingehalten werden sollte. Sie können glauben, daß die Abgeordnetenauch alles das erwogen haben, was der Vorredner angeführt hat.Ich bin kein Freund der Obstruktion, denn ich glaube, mit Sachlich-keit kommt man weiter. Aber selbst wer die Obstruktion an sichbilligt, muß sich doch sagen, daß die Annahme der Reichsversiche-rungsordnung nicht verhindert werden konnte, wenn wir Obstruktiongetrieben hätten. Durch Obstruktion konnte nicht einmal die Ver«Handlung verlängert werden. Die Geschäftsordnung braucht nichterst verschlechtert werden, denn sie ist bereits so gestaltet, daß mitihrer Hilfe jede Obstruktion unterdrückt werden kann. Wenn dieGegner es hätten durchsetzen wollen, dann konnte die ganze Beratung,die' drei Wochen gedauert hat, in einer Woche erledigt werden. Beiden,einmütigen Willen der bürgerlichen Parteien, die ReichsverficherungS-ordnung anzunehmen, war es unmöglich, die Annahme zu verhindern.Daß man uns drei Wochen lang Monologe halten und unsere Forde-rungen zur Reichsversicherungsordnung darlegen ließ, dadurch habenwir wertvolles agitatorisches Material gewonnen. Das konnte garnicht bester werden, wenn wir Obstruktion getrieben hätten. EineObstruktion, bei der man von vornherein damit rechnen muß, daß sieelend versagt, wirkt nicht agitatorisch, sondern macht den Eindruckder Schwäche. Mit 52 Abgeordneten kann ja gar keine Obstruktiongetrieben werden. Dazu gehört die gustinunung anderer Parteien.wie es bei der Lex Heinze der Fall war. Weil die Obstruktion nachder Geschäftsordnung nicht möglich ist, so hat die Fraktion vonvornherein davon abgesehen. Wir würden uns die Möglichkeit, über-Haupt zu reden, genommen haben, wenn wir eine andereals die von uns befolgte Taktik betätigt hätten.— Die vom Vor-rediier gewünschte Frauendemonstration macht den Eindruck derLächerlichkeit. Das ist keine politische Demonstration.(Beifall.)Dr. Wehl: Luch ich bin für Sachlichkeit und habe nicht der-langt, daß wir von vornherein ruppig auftreten sollten. Aber nach-dem un» die Gegner in solcher Weise behandelt hatten, nachdem siezuerst ruppig geworden waren, da hätten wir auf einen Schelmenanderthalbe setzen müssen.— Einen DemonstrationSzug der Frauenhalte ich für sehr wirkungsvoll in agitatorischer Hinsicht. Gewißsind die Reden, welche nnseree Genossen gehalten haben, sehr wert-voll, aber sie werden nicht von denen gelesen, die wir erst gewinnenwollen. Ei» Ereignis aber, wie ein DemonstrationSzug der Frauen.wird im ganzen Lande bekannt und da fragt man sich selbst in denentlegensten Kreisen: WaS ist denn eigentlich loS, daß sie in Berlinsolche» Klamauk machen.Robert Schmidt: Wenn Genosse Wehl die Frauen-demonstratio» für so wichtig hält, dann hätte er. als es seinerMeinung nach Zeit dazu war.«inen entsprechenden Antrag an dieOrganisation stellen müssen. Ich glaube aber, die Partei hätte dem„Klamauk", wie es Genosse Wetzl ganz treffend bezeichnet, nicht zu-gestimmt, denn mit„Klamauk" erzielt man weder politische nochagitatorische Erfolge. Demonstrationen wirken nur unter gewissenUmständen. Stärkung der Organisation ist die beste und wirkungS-vollste Demonstraiion.Zucht erstattete den Bericht der AgitationS-k o m m i s s i o n. Er konstatierte einen erfreulichen Fortschritt derOrganisation und deS ParteilebenS in der Provinz. Sowohl dieZahl der Wahlvereine als auch die Zahl der Mitglieder haben zu-genommen. Die Zahl unserer Gemeinde- und Stadtverordnetenmehrt sich, unser AgitationSmaterial wird gern entgegengenommen.Unsere Parteigenossen in der Provinz arbeiten für die Partei mitanerkennenswertem Eifer und großer Opferwilligkeit, so daß sie denBerlinern als Muster vorgehallen werden können.H a h n i s ch gab den Bericht der Lokalkommission:Im Kreise stehen der Partei 23 meist kleine Säle zur Verfügung.Unterhandlungen mit den GcichästSleitiingen vom ZirkuS Busch undZirkus Swumann haben ergeben, daß der entere nur demBund der Landwirte als Versammlungslokal überlassen wird. DerZirknS Schumann soll jeder Partei überlassen werden, doch nurgegen eine jedesmalige Entschädigung von 1466 M.Damit war die Berichterstattung erledigt. Folgende Wahlenwurden vollzogen:Delegierte zum Parteitag: Friedländer und H u n s ch e d e.Delegierte zur Provinzialkonferenz: Benz, Panten. Huhn-l e i>' ch.........Borstand des WahlvereinS: I.Vorsitzender Fr, edlander,2. Vorsitzender Timm. 4. Schriftführer H u n>' ch e d e. 2. Schriftführer Roth. 1. Kassierer Kirste. 2. Kassierer L,epmann.Beisitzer: Paech. Rosch. Frau Holzapfel. Frau Blum.Revisoren: Rieger, Hildebrandt, Neppenhagen.Preßkoinmifsion: Wels. AgitativilSko», Mission: Zucht. Lokal-kommiision: H a h n i s ch.In den Aktionsausschuß wurde Friedländer delegiert. Fürden geschäftsführenden Ausschuß von Groß Berlin wurden dieGenossen Ernst» Liepmann und Bösle einstimmig vor»geschlagen.16 Delegierte zivc Generalversammlung von Groß-Berlin wurdengemäß den Vorschlägen der Abteilungen bestätigt.AlS AbteilungSsührer wurden bestimmt für die Aoteilnng IRosemann, Abt. la Blum, Abt. Id Eichmann, Abt. IIKirschke. Abt. III Wolf, Abt. IV Holzapfel,«bt. VKasten. Abt. VI Stobbe, Abt. VI! Böttcher.Sechster Wahlkreis.Die in 13 Abteilungsversammlungen gewählten Delegiertenzur Verbandsgeneralversammlung werden einstimmig bestätigt.H e n s ch e l gibt eine Erläuterung des gedruckt vorliegenden Ge-schästsberichts. Die Tätigkeit des Vorstandes war sehr rege.Ocssentliche Voltsversammlungen fanden im Berichtsjahr 77 statt.Diese waren sämtlich stark besucht, zum Teil sogar überfüllt, sodaß sie abgesperrt werden mußten. Die Vorgänge in Mvabit ver-anlaßten die Genossen, am 9. Oktober in 7 überfüllten Versamm-lungen Stellung zu dem„Aufruhr" in Moabit zu nehmen, dervon der Regierung gar zu gern als Wahlparole gegen die Sozial-demokratie benutzt worden wäre. Wie sehr�dieser Plan mißlungen,ist allgemein beka.nt. Die Fleischnot beschäftigte 5 überfüllte Vr--«sammlungen, während die Königsberger Kaiserrede zu 8 gut-besuchten Versammlungen Veranlassung gab. Besonders erfreulichwar, daß die letzteren Versammlungen allein von zirka 16 666Frauen besucht waren. Für erweiterten Kinderschutz demonstriertendie Genossen des sechsten Wahlkreises in 3 Versammlungen. TerKampf um das preußische Wahlrecht wurde am 22. Januar in14 Versammlungen, die von über 26 666 Personen besucht waren,fortgesetzt. Die Forderungen der Arbeiterfrauen zur Witwen-und Waisenversicherung beschäftigten 16 gutbesuchte Versamm-lungen, während sich 6 weitere Veranstaltungen mit dem Zu-sammenbruch des Rabattsparvereins Norden beschäftigten. Dieletzteren Kundgebungen gestalteten sich zu einer wicksamen Propaganda für die Gcnossenschaftsbewegung. Der internationaleFrauentag am 19. März ließ die Frauen fünf der größten Säledes Kreises füllen. Gewiß eine wirkungsvolle Demonstration fürdie Berechtigung der Wahlrechtsforderung der Frauen. Auch dieReichsversicherungsordnung gehörte zu den Fragen, zu denen dieBewohner des sechsten Wahlkreises Stellung nahmen. In 3 Ver»sammlungen wurde zu den Forderungen der Bäcker Stellung ge-nommen und diesen die weitgehendste Unterstützung zugesagt. TieKundgebungen der organisierten Arbeiter dürften viel zu demschnellen Siege der Bäcker beigetragen haben. Gewissermaßendie Einleitung zur Reichstagswahlbewegung bildeten 7 Versamm-lungen, in denen über die verschiedenen VerfassungSkämpse re-feriert wurden. In ö dieser Versammlungen referierte GenosseLedebour, in je einer die Genossen Liebknecht und Emmel-Mül-Hausen. Ferner fanden noch Versammlungen mit anschließendemgeselligen Beisammensein statt, die eine rege Beteiligung auf-wiesen. Zur Erledigung der Geschäfte wurden 5 Gcneralversamm-lungen und 2 Abteilungsversammlungen abgehalten. Der Besuchder Abteilungsversammlungen, in denen unter anderem stets Vor-träge über aktuelle Fragen gehalten werden, ist erfreulicherweiseim Steigen begriffen. Die ständig wachsende Arbeit machte dieAnstellung eines dritten Genossen notwendig. Zu diesem Zweckwurde eine Urtvahl vorgenommen. Die Entscheidung der Mehr.heit der Mitglieder fiel auf den Genossen Karl Fahrow. Die Zahlder Delegierten, die der sechste Kreis zur Verbandsgeneral-Versammlung zu stellen berechtigt ist. stieg von 189 aus 265. ImBerichtsjahre fanden 12 Flugblattverbreltungen statt. Die Ge-samtzahl der berteilten Flugblätter beträgt 3 741666 Exemplare.Außerdem wurden noch 83 996 Handzettel und Bersammlungs-einladungen verbreitet. Erfreulich ist die Zunahme der„Vorwärts"»Abonnenten. Im sechsten Kreis sind gegenwärtig 43 318 Abonnentengegen 36 744 am Schluß des vorigen Berichtsjahres. Dieser Auf-schwung ist zum großen Teil durch eine umfassende Art derAgitation erreicht worden, und zwar wurde zum erstenmal den,jenigen Arbeitern, die luxh nicht Leser de»„Vorwärts" waren,an sechs aufeinanderfolgenden Tagen die Zeitung durch unsereGenossen kostenlos zugestellt. An Broschüren und Büchern wurdendurch die Organisation 46 771 Exemplare vertrieben. Von ge-selligen und künstlerischen Veranstaltungen fanden eine ganze An»zahl statt. Lebhaftes Interesse fand ein Vortragszyklus, den Ge»nasse Baege abhielt. Es beteiligten sich an diesem 349 Personen,darunter 177 Frauen. Außerdem wurden noch 3 Urania-Vorstellungen abgehalten. Die Maifeier fand in 12 Lokalen stattund erfreute sich eines sehr guten Besuches. Maizeitungen wurden27 600 Exemplare abgesetzt. In einer Nachwahl im 37. Kommunal,Wahlbezirk, die durch den Tod des Genoffen Borgmann notwendiggeworden war. wurde Genosse Max Grunwald ins Stadtparlamentgewählt. Der Vorstand hat die geschäftlichen und agitatorischer»Angelegenheiten in 34 Sitzungen erledigt, darunter waren4 Sitzungen des engeren Vorstandes. Die Zahl der notwendig ge-weseneu Abteilungssitzungen beträgt 274. Die Zahl der Funktionärehat sich von 441 aus 464 vermehrt. Die Frage der Beitrags-erhöbung fand durch eine Abstimmung in den Zahlabenden ihre.Erledigung. Für die Erhöhung des Beitrages stimmten 862? G(>Nossen, dagegen nur 2629. Die Leseabende finden bei den Q'/e»nossinnen wachsendes Interesse, so daß die Zahl der Besuche ringenständig im Steigen begriffen ist. Aus diesem Grunde mußte» er-freulicherweise verschiedene Abteilungen einen zweiten Leseabendeinrichten. Außerdem finden in vielen Bezirken noch außer»ordentliche Zusammenkünfte statt. Waren die Leseabende im erstenHalbjahr von durchschnittlich 356 bis 766 Personen besucht, so er-höhte sich diese Zahl im zweiten Halbjahr auf 1626 Personen.Eine rege Tätigkeit hat dw Kinderschutzkommission entwickelt. Beieiner vorgenommenen Feststellung in der Zeit vom 8. bis 9. Maiwurden 998 Kinder in der Zeit von 5 bis 8 Uhr morgens arbeitendangetroffen. Die Schiedskommission hat in 17 Sitzungen 56 An-träge erledigt. Nicht befriedigend ist der MitgliederzmvachS. Zwarkonnten am Schluß des Beitragsjahres 30 534 Mitglieder, dar-unter 4169 weibliche, gemustert werden, gegen 28 981, darunter3569 weibliche Mitglieder, am Schluß deS vorigen Berichtsjahres.doch ist diese Zahl im Verhältnis zur Zahl der gewerkschaftlichorganisierten Arbeiter viel zu gering.Die bevorstehenden ReichstagSwahlen verlangen von nn« dieumfassendste Agitation und müssen alle Mitglieder bemüht sein,zum Ausbau und Wachstum der Organisation beizutragen.Den Kassenbericht erstattet Genosse Müller. Die Gesamt-einnahmen betrugen im Berichtsjahre 138 395.72 M. Für Beitrags-marken a 36 Pf. wurden vereinnahmt 44 723,46 M.. für solche a46 Pf. 42 862,46 M. FrauenbeitragSmarken a 26 Pf. wurden für8688,86 M. umgesetzt. Für Extramarken wurden 16 639,66 M. ver-einahmt. Auf ParteitagSlisten wurden vereinnahmt 9321,96 MlEin Beweis dafür, daß unsere Genossen auch bei freiwilligenSammlungen gern ihr Scherflein beisteuern. Zu einer Abschaffungdieser Listen liegt also kein Grund vor.Die Ausgaben betrugen 164 556.26 M. Davon wurden anGroß-Berlin 169 269,81 M. abgeführt. Das sind 64 Hroz. derGesamteinnahmen. Für allgemeine Agitation im Kreis wurden24 467 M verausgabt. Der Kassenbestand betrug am Schlüsse desBerichtsjahres 3339.46 M.Im Namen der Revisoren beantragt Genosse Beuthiev-dem Kassierer Dccharge zu erteilen. Die Versammlung leistetedtchem Borschlage einmütig Folge.Nunmehr wurde die Wahl der Funktionäre vorgenommea.Die Versammlung akzeptierte durchweg die Borschläge, die Bor»stand und Kreiskonferenz unterbreiteten. Gewählt resp. wieder-gewählt wurden folgende Genossen und Genossinnen:1. Vorsitzender: Rich. Henschel. 2. Vorsitzender: Otto Frank.1. Schriftführer: Theodor Mischer. 2. Schriftführer: Karl Leio.1. Kassierer: Herrnann Müller. 2. Kassierer: Karl Fahrow. Bei,sitzer: Eugen Ernst, Albert Wolgast. Wilhelm Seelig. Revisoren:Paul Beuthin, Hermann Heyse. Otto Booß. Geschastsführend«Ausschuß der Bezirksorganisation: Eugen Ernst. Leopold Liep-mann, Emil Bösre. Aktionsausschuß: Richard Henschel. TheodorFischer. PießkommWon: Adam Bittork. TgitationSlomoiisjion: