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Gewerkschaftliches.

Arbeiterfeindliche Organisationen.

während es für das tarifwidrigen Verhalten des Arbeitgeber. verbandes nicht den geringsten Tadel hat.

Porzellanarbeiter, Vorsicht! Bei der Firma Bähru. Brö fhild, Porzellanfabrit in Ohrbruf, haben die Maler, Gießer und Brenner die Kündigung eingereicht, weil die Firma die gestellten Forderungen glatt ablehnt und die Ablehnung in äußerst beleidigender Weise den Arbeitern gegenüber zum Ausdruck brachte. Der wöchentliche Durchschnittslohn der männlichen Arbeiter bes halten der Firma zur Tatsache wird, halte man jeden Zuzug Achtung! Bauarbeiter! Die im Verband der Sattler und Porte- trägt noch unter 20 Mart. Da der Ausstand nach dem Vers ſtrengstens fern.

Das ausständige Personal hat nach Bekanntwerden des Schiedsspruches die Arbeit wieder aufgenommen.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten; wo die Arbeitergewerkschaften thre Schlachten schlagen, da gibt's auch Shänen des Kampfplages. Vielfach zehren die vaterländischen, gelben, evangelischen und feuiller organisierten Linoleumleger und Teppichnäher besigen als katholischen Arbeitervereinigungen nicht nur von den Erfolgen, Ausweis ihrer Organisationszugehörigkeit eine grane Kontroll­welche ihre Arbeitsbrüder unter großen Opfern und vielen Mühen farte. Diese kontrolfarte ist nur gültig, wenn sie jeden Monat errungen, fie fallen auch den Kämpfenden in den Rüden, und noch laufend abgestempelt ist. Wir richten das Ersuchen an die organi­trauriger: fie hindern mitunter sogar ihre Klassengenossen am fierten Bauarbeiter, die auf den Bauten tätigen Linoleumleger nach Stampfe um die ihnen zustehenden Rechte. ihrer Kontrollmarke zu befragen.

Die Ortsverwaltung Berlin

Jeder der fich freut, daß die wirklich gewerkschaftliche Arbeiter­des Verbandes der Sattler und Bortefeuiller. bewegung im vergangenen Jahre große Fortschritte gemacht hat, ist auch verpflichtet, den Feinden im eigenen Bager sein über die firma Otto Süring, Bankow , Damerowsir. 48149, die Achtung, Töpfer! Wegen Lohnausfalls verhängen wir hiermit Augenmerk zuzuwenden. Allerdings, es wäre verwunderlich, wenn Verräter ihre wirkliche Augusta- Straße 62 und Weißensee , Brauhausstraße. Der Bau in Sperre. In Frage kommen die Bauten Tempelhof , Kaiserin­Stärke angeben würden; aus dem Grunde muß den folgenden Tempelhof darf auch nicht besetzt werden, wenn ein anderer Töpfer­Zahlenangaben etliche Stepfis entgegengebracht werden. In unserer Uebersicht find die offiziellen Mitglieder- meister bort die Arbeiten fortführen will.

ziffern

-

-

das Wort offiziell" ist besonders zu beachten! für 1910 und 1909 zusammengestellt. Dazu kommt die Jahres einnahme pro 1910 überhaupt und pro Kopf der Mitglieder: Einnahmen pro Kopf u. 1910 Jahr, 1910 M. mm.

Vereins( Verbands-)

name

Baterländische Arb.- Vereine

1. Ortsvereine

2. Berufsvereine.

Gelbe Arb.- Verb. u. Vereine

1. Dertl. gemischte Verb.

2. Berufsvereine.

-

7,40

8-

Mitglieder 1910

1909

20 333

12 951

zusammen

33 284

14 070 4522 18 592

148 343 63 614 247 411

-

865

18 898

845 16577

6 647 56 474

3. Werkvereine

60 228

52 882

578 077

zufammen 79 901

70 304

641 198

·

.115 776

108 225

?

44214

44 033

?

zufammen

159 990

152 258

?

?

129 000 ?

127 000 99 621

966 074 ?

7,30

3. weftd. Siz M.- Glads bach

4. erwerbstät. Frauen, Berlin

171 302 160 000 28 500

?

27 000 148 928

5,50

?

12 004

?

?

40 458

?

zusammen?

466 083

?

Konfessionelle Arb.- Vereine

evangelische

1. Gesamtverband

2. nicht angeschlossen

fatholische

1. Siz Berlin

2. fübd. Siz München.

5. erwerbstät. Frauen, München.

6. sonstige

2.2.2

2.2 2

?

Die Ziffern find, zumal bei den konfessionellen Arbeiter­bereinen leider sehr unvollständig. Trozdem läßt sich ein all­gemeiner Ueberblick gewinnen. Die Gelben und die Vaterländischen haben auch noch Anfänge von sogenannten Zentralstellen; da hierbei dieselben Mitglieder in Frage kommen, find sie natürlich nicht mit aufgeführt. Die Leistungen der Mitglieder pro Jahr und Kopf erscheinen gegenüber den rund 30 M. der freien Gewerkschaften recht gering, ganz abgesehen davon, daß bei Arbeiter verrätern die Unternehmer auch gern etwas ausgeben".

Berlin und Umgegend. Tarifftreitigkeiten.

Deutfches Reich.

Die Verbandsleitung.

Die Taktik der Metallindustriellen. In unserer Sonntagnummer wiesen wir schon auf einige Umstände hin, die den Gedanken nabelegen, daß die Metall­industriellen bei den verschiedenen Aussperrungen nach einem geheimen Plane vorgehen. Solcher Ansicht gibt nun auch die Metallarbeiter- Zeitung" Ausdruck. Sie schreibt dazu:

Ueber einen Streiffrawall läßt sich das B. T." aus München­ Gladbach berichten: Die Eisengießerei Scheidt u. Bachmann, die wegen Streitigkeiten 270 Arbeiter entlassen hat, ließ hundert Ar­beiter aus Hamburg als Ersatz kommen. Daraufhin tam es vor der Fabrik zu einem Krawall, wobei die Menge mit Steinen warf. Die Arbeitswilligen mußten nachts in der Fabrit auf Strohfäden schlafen.

Husland.

Zum Bergarbeiterstreik in Südwales. Genosse Otto Sue schreibt uns: Der Bericht Ihres Londoner Korrespondenten vom 31. Juli über die Lage des Streits in Süd­ wales enthält eine Unrichtigkeit, die geeignet ist, falsche Vor­stellungen über die britische Bergarbeiterbewegung zu erweden. Er schreibt, die Streifenden im Rhondda Vallen erhielten schon seit ch war in der vergangenen Woche im Streitgebiet und wohnte einiger Zeit feine Verbandsunterstüßung" mehr. Das ist unrichtig. am Bentralpunkt des Kampfplates, in 8Iwynypia bei Tony­pandy, einer Auszahlung der Streitunterstübung bei. Jeder Streitende erhielt 10 Schilling pro Woche, für jedes Kind 1 Schilling extra; die Halbmitglieder( Jugendliche) bekamen 5 Schilling pro " Die Deutsche Arbeitgeberzeitung" weiß in ihrer Nr. 32 Woche. Diese Unterstüßung ist in gleicher Höhe vom Beginn des zu berichten daß die Metallindustriellen von Rheinland und Streifs, seit Oktober( für die Belegschaft des Ely Pits, wo der Westfalen sich bereits mit den sächsischen Firmen solidarisch er- Streit wegen der anormalen Arbeitspläge begann, seit September), flärt" haben. Dieser Worlaut ist etwas sonderbar. Es kann ausgezahlt worden. Dieselbe Unterstüßung wird weiter bezahlt, sein, daß etwas Tatsächliches dahintersteckt; es ist aber auch bis der Streit beendet ist, was im Laufe dieses Monats zu er möglich, daß diese Notiz von jemand in die Arbeitgeberzeitung" warten ist. Der Irrtum Ihres Korrespondenten schreibt sich wohl lanciert worden ist, der nur einen Bluff beabsichtigte. Es ist in- daher, daß mit Ende Juni die Miners Federation of Great Britain, deffen nicht ausgeschlossen, daß solche Ansichten bei den Scharf- die Vereinigung aller britischen Bergarbeiterverbände, die Zah­machern in Rheinland und Westfalen tatsächlich vorhanden sind. lung des Zuschusses in Höhe von 60 000 Schilling monatlich ein­Daß in den verschiedenen Gegenden Deutschlands ein Aus- gestellt hat, nachdem die Streitenden das von den Grubenbesizern sperrungsbeschluß den anderen jagt, gibt zu denken Veran- gemachte und von der Vertretung der Miners Federation of Great lassung und man kann zu keinem anderen Schlusse kommen, Britain empfohlene Angebot, auf ein Jahr ein Heuergedinge von als daß eine vorläufig noch geheimgehaltene- Abmachung 1 Schilling 1 Pence pro Tonne Kohlen anzunehmen, abgelehnt dahinterstedt. Nun muß man sich allerdings fragen: Welche hatten. Die Streitenden verlangen 1 Schilling 6 Pence. Von Ende Rolle spielt die Leitung des Gesamtverbandes der Metall- Juni an bringt die südwalisische Föderation der Bergleute die Streif­industriellen dabei? Geschieht dieses sonderbare Zusammen unterstüßung allein auf. Und zwar geschieht dies auf folgende wirken der Scharfmacher in den verschiedenen Bezirksverbänden Weise: Es werden Extrabeiträge erhoben; sie haben betragen für mit ihrem Einverständnis, oder hat sie sich beiseite schieben lassen die Monate November, Dezember, Januar und Februar pro Mit und die Bezirksverbände mimen auf eigene Faust? Möchte man glied und Monat 1 Schilling, für die Monate März, April, Mai, die von so manchem sehnlich herbeigewünschte Gesamtaussperrung Juni pro Mitglied und Monat 2 Schilling. Für Juli und Auguſt der Metallarbeiter auf diese Weise von hinten herum in Szene werden, weil die britische Föderation die Zahlung des genannten setzen? 1906 und 1910 genügte die Androhung durch den Ge- Zuschusses einstellte, pro Monat und Mitglied 3 Schilling Extra­jamtverband, um bei der öffentlichen Meinung große Entrüstung beitrag erhoben. Was dann noch fehlt, wird den Fonds der süd­hervorzurufen. Jezt möchte man es wohl schlauer" anfangen, walisischen Föderation entnommen. Es dürfte die deutschen Ge­indem man verhältnismäßig geringe Streitfälle zur Veran- wertschaften interessieren zu hören, daß jene Extrabeiträge von laffung nimmt, um in einem Bezirk nach dem anderen auszu- allen Mitgliedern der südwalisischen Lergarbeiterorganisation sperren. Man glaube aber nicht, dadurch jemand täuschen zu prompt bezahlt werden, und daß mir sowohl von Führern, als tönnen. Für uns heißt es nun in den nächsten Wochen mehr auch von Mitgliedern des Distriktsverbandes im Streifgebiet ber als je: Seid einig! Die Mitglieder des Deutschen Metall- sichert wurde, auch wenn der Streit ohne Erfolg für die Arbeiter arbeiterverbandes müssen ein Herz und eine Seele sein. Dies ausginge, deshalb doch kein Mitglieder verlust eintreten ist die erste Bedingung, um einen solchen Angriff des Unter- würde! Ein nachahmenswertes Beispiel! Bis zu dem Termin, nehmertums zurüdweifen zu fönnen." wo ich mit meinem Kameraden Waldheder- Bochum das süd­walisische Streifgebiet aufsuchte, hatte die Bergarbeiterorganisation an die Streifenden im Rhondda Valley schon fast 4 Millionen Schilling Unterstützung ausgezahlt.

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Eine Bestätigung unserer Auffassung finden wir übrigens auch in zwei Informationen der Voff. 3tg.". Das Blatt schreibt( Nr. 389):

" Der Verband der Berliner Metallindustriellen erklärte uns, daß seinerseits noch( 1) keine Beschlüsse gefaßt worden wären, daß aber die Möglichkeit eines Uebergreifens der Bewegung, nach Berlin nicht ganz von der Hand zu weisen wäre.

Die Berlin- Anhaltische Maschinenbauaktiengesellschaft ant­wortet:

Jugendbewegung.

Das Reichsvereinsgefeh gegen Jugendliche. Der seit fünf Wochen bestehende Tarifvertrag für die Berliner Der Hallesche Jugendtag, den die Polizei zu Pfingsten Album-, Mappen und Galanteriewarenindustrie hat schon zu tief­gehenden Meinungsverschiedenheiten geführt. Die Unternehmer Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Zentralverband den mit allen ihren Machtmitteln aufzureiben versuchte, wird eine hatten eine Arbeitszeitverkürzung von Stunden pro Woche Zweigverbänden in Sachsen und Thüringen zu Hilfe kommen Reihe Gerichtsverhandlungen zur Folge haben. Der erste Prozeß, und eine Lohnerhöhung von borläufig 5 Broz. bewilligt. Schon muß und daß so die Aussperrung sich über ganz Deutschland bei dem einem agitierenden Abstinenten fälschlich die Leitung der bei der ersten Lohnzahlung im neuen Vertragsverhältnis rechneten erstreden kann. Die Taktik der sozialdemokratischen Gewert Beranstaltung angedichtet worden war, endete mit Freisprechung. fie jedoch den durch die Arbeitszeitberkürzung entstehenden Lohn- schaften ist es, Partialstreiks ins Leben zu rufen, weil diese Die Polizei hatte einen Falschen erwischt. In einem weiteren ausfall gegen die 5prozentige Lohnaufbesserung auf, so daß die Taktik das Verbandsvermögen nicht über Gebühr in Anspruch alle wurden drei junge Genossen aus Naumburg vom Halle­Arbeiter nur eine wirkliche Aufbesserung ihrer Löhne von etwa nimmt. Dieser Taktik fann nur die Generalaussperrung gegen- fchen Schöffengericht zu je 15 M. Geldstrafe verurteilt, weil sie 2 Proz. erhielten. Sodann enthält der Tarif die für Akkord= übergestellt werden, welche die Mittel der Gewerkschaft sehr bald nach einer Versammlungsauflösung, die sie für ungerechtfertigt aufzehrt. Nach unserer Meinung wird es sich in diesem Falle hielten, nicht sofort den Saal verlassen haben. Das Gericht et­arbeiter grundlegende Bestimmung, daß Affordlöhne so faltuliert werden müssen, daß ein auf den betreffenden Artikel ein­um einen sehr ernsten Kampf auf der ganzen Linie handeln." lärte, daß auch unberechtigten Anforderungen der gearbeiteter Durchschnittsarbeiter im Afford 66 Pf. pro Stunde Der Verband hat noch keine" Beschlüsse gefagt; aber Polizei Folge geleistet werden müsse. Eine Unter­und eine eingearbeitete Arbeiterin 40 Pf. verdient. Die Unter- er hält es für möglich, daß er eingreifen wird! Ohne eine fuchung der Hauptfrage, ob die Polizei zur Auflösung der ge selligen Pfingstveranstaltungen berechtigt war, lehnte das nehmer vertraten nun die Ansicht, daß diese Bestimmung nur auf vorherige Verständigung über einheitliche Maßnahmen wäre Gericht ab. In späteren Prozessen werden die Gerichte um die neu zu musternde bezw. neu einzuführende Artikel anzuwenden eine solche Auskunft wohl kaum möglich gewesen. Und be- Prüfung dieser wichtigen Frage aber doch nicht herumkommen sei, für alle vor dem 1. Juli eingeführten Artikel sollten die Löhne sonders die lettere Auskunft rechtfertigt die Ansicht, daß man nur 6 Proz. im Durchschnitt aufgebessert werden. Der Arbeiter tatsächlich darauf spekuliert, auf die jest praktizierte Weise und Arbeiterinnen bemächtigte sich angesichts dieser für sie nach­teiligen Kommentierung der Tarifbestimmungen eine große Un- au einer allgemeinen Aussperrung zu kommen. Die Arbeiter werden jedenfalls auf dem Posten sein. zufriedenheit. Dazu tam noch, daß der Arbeitgeberverband feiner­feits noch teine Beifizer für die Tarifinstanzen bestellt hatte, weil Wollen die Metallindustriellen einen großen Schlag riskieren, fich maßgebende Mitglieder auf Erholungsurlaub befanden. Die dann werden sie mit der gesamten organisierten Arbeiterschaft Unternehmer hielten deshalb eine Anrufung der Tarifinstanzen zu kämpfen haben. durch die Arbeiter für borläufig zwedlos. Am 1. August, dem Tage, an dem die Revision der Akkordlohntarife der verschiedenen Betriebe beendet sein sollte, kam es schließlich bei der Firma

Tarifbruch um einen Pfennig.

Letzte Nachrichten.

Der neue Botschafter. Taft hat den Botschafterin Rom Iga Leishman Washington, 8. August .( W. T. B.) Präsident zum Botschafter in Deutschland ernannt. Opfer der Eisenbahn.

Mord und Selbstmord.

Eichstätt, 8. August .( B. H .) Der 23jährige Tagelöhner Johann Stedib von Marienstein hat in der Nacht von Montag zu Diens­tag, als er aus einer Gastwirtschaft zurückkehrte, zwei Revolver­schüsse auf seine Eltern abgegeben. Der Verhaftete schoß sich hier­auf zwei Kugeln in den Mund und verletzte sich so schwer, daß er wenige Minuten später starb.

Loepert u. Kuhnte im Laufe des Vormittags zu einer spontanen durch den Schiedsspruch festgelegt, daß überall dort, wo der Reichs Berlin fuhr heute nachmittag 3 1hr 5 Min. beim nahen Beim Abschluß des Reichstarifs für das Malergewerbe wurde Braunschweig, 8. August. Der D- 3ug Paris- Köln­Arbeitseinstellung. Der Unternehmerverband, dem die Firma an- tarif gegenüber dem alten Tarife Verschlechterungen bringt, ein gehört, ersuchte den Buchbinderverband, die sofortige Wieder­aufnahme der Arbeit zu veranlassen. Das gelang aber nicht; die Pfennig Lohnerhöhung gewährt und vom 16. Januar 1911 nach- Frellstedt in eine im Gleis beschäftigte Kolonne Arbeiter. Ausständigen lehnten einmütig die Wiederaufnahme der Arbeit bezahlt werden soll. Diese Verschlechterung wurde in Bochum fest- Zwei Arbeiter wurden getötet. Der D- Bug erlitt eine Ver­ab. Schleunigst wählte die Arbeitgebervereinigung ihre Beisitzer gestellt und der Pfennig auch bezahlt. Die Lohnerhöhung wurde spätung von einer halben Stunde. zur Schlichtungskommission, die, entgegen ihrer sonstigen Ge- indessen bald wieder aufgehoben, da ein Formfehler bei der Ent­pflogenheit, dann sofort, nämlich schon am Sonnabend, zusammen Gautarifamt oromingsmäßig wieder entschied, daß der Pfennig zu fcheidung des Tarifamtes unterlaufen war. Aber als dann das trat. Sie hielt eine Beweisaufnahme für erforderlich. Da die Bereidigung der Zeugen nicht von ihr selbst, sondern nur vom zahlen sei, dachten die Unternehmer nicht daran, dem Beschluß nach­zuständigen Amtsgericht vorgenommen werden kann, so wären vor- ankommen, weshalb die organisierten Arbeiter bei einem Unternehmer zuständigen Amtsgericht vorgenommen werden kann, so wären vor die Arbeit einstellten und die Werkstatt sperrten. Darauf erließen aussichtlich Monate verfloffen, bis die Schlichtungskommission zu die Unternehmer dieses Rundschreiben: einer Entscheidung gekommen wäre. In Anbetracht dessen ver­zichteten beide Parteien auf eine Entscheidung der Schlichtungs­kommission und vereinbarten, das Einigungsamt, die höhere Tarif­instanz, sofort anzurufen. Das Einigungsamt trat daraufhin am Montagnachmittag unter Borsiz des Magistratsrats Schul zusammen. Die Arbeiter beantragten die Anerkennung des Zarifs, die Arbeitgeber, daß das ausständige Personal der Firma Loepert u. Kuhnke zur Wiederaufnahme der Arbeit verurteilt werde, ferner, daß sie oder ihre Organisation wegen des Tarif­bruchs 500 M. Strafe und für jeden Tag, an dem die Ausständigen noch der Arbeit fernbleiben, weitere 100 M. an die Arbeitgeber­vereinigung zu zahlen hätten. Das Einigungsamt fällte folgenden Echiedsspruch:

1. Die bei dem Vertragsabschluß gezahlten wöchentlichen Lohnbeträge für 54stündige Arbeitszeit erhöhen sich um 5 Broz. und sind in gleicher Höhe auch für die nunmehr bestehende 52% stündige Arbeitszeit zu zahlen.

2. Die Arbeitgeber erkennen an, daß§ 3 C 1 auch für vor dem 1. Juli 1911 falkulierte Artikel gilt, nehmen jedoch Kenntnis von der Erklärung der Arbeitnehmer, daß in den Be­trieben, wo bereits ein dem Tarif entsprechender Lohn gezahlt wird, bei einem einzelnen Artikel, welcher geringer entlohnt wird, Ausstellungen nicht erhoben werden.

Arbeitgeber- Ortsverband

für das Malergewerbe von Bochum

und Umgegend. Werter Kollege!

Bochum, 2. August 1911.

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Aus der göttlichen Weltordnung.

In der erweiterten Vorstandssigung des Arbeitgeber- Drts­Landau a. d. Jfar, 8. August .( B. H .) In verflossener Nacht berbandes von Bochum und Umgegend vom 2. August 1911 wurde uns die Mitteilung, daß die Werkstatt des Kollegen A. Bönninger, bersuchte der 36 Jahre alte Agent Kuhn seine achtjährige Tochter hier, von der freien Gehilfenorganisation gesperrt ist. Grund zu töten, indem er den Gashahn öffnete. Das Kind fonnte ge­Da diese rettet werden. Kuhn verübte hierauf Selbstmord durch Er­hierzu gab der Ausgleichspfennig für das Jahr 1911. Sperrung ein offenbarer Tarifbruch ist, ersuchen wir festzustellen, hängen. Das Motiv zur Tat dürften Nahrungssorgen sein. welche Gehilfen Ihrer Werkstatt der obigen Organisation angehören und müssen diese unbedingt sofort entlassen werden. Nach diesem so außerordentlich frivolen Tarifbruch der freien Gehilfenorganisation ist nur die Selbsthilfe am Blaze und wird unsererseits der Reichstarif bis auf weiteres mit dieser Organisation außer Kraft gefeßt.

Eine Zusammenkunft, an der feiner feblen darf, ist unbedingt erforderlich, und geftatten wir uns, Sie auf Sonntag, vormittag 11 1hr, in das Lotal des Herrn Fr. Velten, hier, höflichst ein zuladen. Mit follegialem Gruß

Der Vorstand."

3. Das Einigungsamt mißbilligt die Arbeitsniederlegung bei Dem Rundschreiben ist eine schwarze Liste mit 6 Namen von der Firma Loepert u. Kuhnke während der Vertragsdauer. Die Gehilfen, aber auch die Mitteilung beigefügt, daß die Unternehmer vom Gautarifamt Essen verurteilt worden sind, den Ausgleich­Das Seltsame an diesem Schiedsspruch ist, daß das Verhalten pfennig zu zahlen. Die Christlichen verrichten auch in diesem ser Arbeiter mißbilligt wird, obwohl sie, wie der Schiedsspruch Falle wieder Streifbrecherdienste. Zuzug nach Bochum ist fern­zeigt, nur berechtigte Ansprüche an die Firma gestellt haben, zuhalten.

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Berantw. Redakt.: Richard Barth, Berlin. Inseratenteil verantw.: Eh. Glode, Berlin. Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt

Schwerer Automobilunfall in Tours.

Tours, 8. August .( Pr.-C.) Ein schweres Automobil. unglück hat sich heute hier ereignet. Ein mit 10 Studenten besetztes Automobil rollte infolge falscher Steuerung einen Ab­hang hinunter und fuhr mit großer Gewalt in einen Friseur. laden hinein. Drei Studenten waren auf der Stelle tot. Die sieben anderen erlitten so schwere Verlegungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird,

Schiffskatastrophe auf dem Nil. Alexandria, 8. August .( W. T. B.) Ein mit Land. Leuten vollbesetztes Schiff, das auf dem Nit von Kafr el Bayat zum Markt nach Desfut fuhr, ist am 5. d. M. uuter­gegangen. Bisher wurden 36 Leichen geborgen. Man fürchtet, daß nahezu hundert Personen ertrunten sind.. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl.