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hat die Straffammer in Münster das Verfahren gegen die der fahr- 1 Refchid es Sultans, eines Anhängers des früheren Schahs, hat das 1 lässigen Tötung angeklagten 44 Beamten der Zeche Radbod eingestellt. vier Tagemärsche von Teheran entfernte Semnan eingenommen. Montag eine Versammlung des sozialdemokratischen Vereins in Die Scharfmacherpresse veröffentlicht jetzt die Begründung des Von Schahrud sind Hoflans eingetroffen, die zur Verstärkung Einstellungsbeschlusses. Alles, was, der Verwaltung der Zeche Serdararschads nach Damghan marschierer

Afrika .

Mit dem Parteitage in Jena befchäftigte fich am übe d. Die Genossen Stelling und Diez legten in furzen Referaten ihre Stellung zu den verschiedenen Beratungsgegenständen dar. Von beiden wurde erwartet, daß die Verhandlungen des zum Vorwurf gemacht wurde, ist nach dieser Begründung nicht wahr. Parteitages in sachlicher Weise verlaufen und der Partei damit Die Wetterführung auf Zeche Radbod war gut, der Kohlenstaub nügen würden. In der Maroffofrage, die zweifellos auch auf hat für den Umfang der Explosion feine Rolle gespielt, die Wasser­Hiobsposten aus dem Kongostaat. dem Parteitage beiprochen werde, tönne fönne man dem Partei­leitung war intakt, die Berieſelung war völlig geufigend, der Abbau- Antwerpen, 11. Auguft. Die aus dem Kongo eingetroffene Bost vorstand nach objektiver Prüfung aller in Betracht kommenden betrieb war korrekt, die Rettungsarbeiten wurden richtig geleitet. berichtet über zahlreiche Unfälle der dort ansässigen Weißen und Umstände wegen feiner Saltung feinen Vorwurf machen. Zu billigen Durch den Fundort der Leichen und deren Beschaffenheit ist der über Aufstände seitens der Eingeborenen; Hauptmann Graziani, fei ferner das Verhalten unserer Reichstagsfraktion in der Frage der Schluß gerechtfertigt, daß die Verunglückten, sofern sie nicht unmittel- Bezirkskommandeur der Proving Uelle, wurde von einem seiner Soldaten elfaz- lothringischen Verfassungsreform und bei der Reichsversicherungs­bar durch die Explosion ihr Leben verloren haben, unverzüglich von Der Militäragent ist von Soldaten seiner Begleit- ordnung. Dagegen müsse es verurteilt werden, daß bei der Ab­mannschaft im Ubanghigebiet ermordet worden. Der Direktor der stimmung über die elsaß - lothringische Verfassungsreform einige Ge Nachschwaden ereilt und durch Gasvergiftung fofort zugrunde American Company ist mit einem seiner Agenten bei einer Boots- nossen aus der Reihe getanzt hätten. Das hätte den betreffenden gegangen find. Als gegen 7 Uhr abends die Danntüren geschloffen, fahrt ertrunken. Im Mahagibezirk wurde der Gerichtsaffeffor von Abgeordneten nichts genügt, dagegen dem Ansehen der Partei die Grube berlassen und der Schacht abgedeckt wurde, hat sich jeden- aufrührerischen Truppen umzingelt. Die Verbindung zwischen den geschadet. Gewünscht wurde ferner eine Verlegung der Maifeier auf falls fein menfchliches Wesen mehr in der Grube befunden. verschiedenen Ansiedelungen ist zerstört. In der ganzen Gegend den Abend, da sich die Arbeitsruhe nicht durchführen lasse. herrscht Aufruhr.

An der Tatsache, daß eine Explosion, stattgefunden hat, und daß Hunderte von Bergarbeitern ihr Leben eingebüßt haben, fonnte freilich nicht gerüttelt werden. Aber der Zechenverwaltung und den Bechenbeamten ist, nach Ansicht der Scharfmacherpresse, bitter Unrecht geschehen. So endet das entsegliche Drama von Radbod

Scharfmacher Tirpitz unterlegen.

In dem Kampf, den die Techniker gegen die Marineverwaltung geführt haben, sind erstere Sieger geblieben, denn die Marine­berwaltung hat die bekannte Berfügung zurüdgezogen und die Kündigung der technischen Angestellten aufgehoben. Den Technikern wird freigestellt, entweder den geänderten Dienstvertrag gegen eine angemessene Entschädigung anzunehmen oder im alten Beamten­berhältnis zu bleiben.

PL

Immer wieder Soldatenmißhandlungen beim Oschatzer Ulanen- Regiment!

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ermordet.

Aus der Partei.

Von der Parteipresse.

V

Aus den Organisationen.

Eine Aufhebung des Nürnberger Beichlusses betreffend die Abgabe feines Tagesverdienstes wäre angebracht, um die sich aus der Durch ührung des Beschlusses ergebenden Streitigkeiten zu vermeiden. In der Debatte kritisierte Reichstagsabgeordneter Genosse Schwarz und noch ein Redner das Verhalten des Parteivorstandes in der Marokkofrage. Von seiten des Genossen Mehrlein wurde bes jonders das Verhalten der sieben sozialdemokratischen Reichstags­abgeordneten bei der elfaz- lothringischen Verfassungsreform Seit einigen Tagen erscheint in 8eit unter dem Namen abstimmung getadelt. Beschlossen wurde, den Antrag สิน Bolts bote für den Meichstagswahlkreis Naum- stellen, daß der Parteitag beschließen möge, die Maifeierfrage burg- Weißenfels Beig" ein selbständiges Parteiorgan. auf die Tagesordnung des nächsten internationalen Stongresses au Bom Ottober 1910 ab wurde der Volksbote" als Kopfblatt des fetzen. Abgelehnt wurde dagegen ein Antrag betr. Aufhebung des Halleschen Volksblattes" herausgegeben. Unter dem Namen Nürnberger Beschlusses. Ferner soll an den Parteitag der Antrag " Boltsbote" wurde schon 1890 in dem Kreise ein Parteiblatt ge wegen Berbilligung der populären Parteibroschüren und Aufgabe der gründet. 1896 stellten sich aber finanzielle Schwierigkeiten ein und Herausgabe der Kulturbilder" gerichtet werden. Bu Delegierten das Blatt wurde mit dem Halleschen Parteiorgan verschmolzen. Bei zum Parteitag wurden die Genossen Stelling und Diez, aum der Verschmelzung zählte der Volksbote" 2000 Abonnenten. Das Frauentag die Genoffin Schlomer gewählt. Hallesche Voltsblatt" zählte im Jahre 1910 im Kreise Naumburg­Weißenfels- Beiz 9000 Abonnenten. Trotz schwerer wirtschaftlicher Die Mißhandlungen beim Ulanen- Regiment Nr. 17 in Dichazz Stämpfe, durch die ein großer Teil der Arbeiter im Streise fast ein Die fozialdemokratische Parteiorganisation nehmen kein Ende. Wieder beschäftigen die skandalösen und un- ganzes Jahr lang in Mitleidenschaft gezogen wurde, stieg die im Herzogtum Gotha macht ebenfalls Fortschritte. Nach glaublichen Vorgänge bei diesem Truppenteil das Dresdener Abonnentenzahl bald auf 11 000, und nun gingen die Genossen dem erst ein Jahr in Kraft befindlichen Organisationsstatut befindet Kriegsgericht. Abermals ein Mizhandlungsprozeß, der einen daran, eine eigene Druckerei zu gründen. Diese ist jetzt in Betrieb sich die Sache noch im Entwickelungsstadium, denn der Wahlkreis, unerwarteten Ausgang nahm und die militärische Rechtspflege grell genommen worden. Grundstück und der technische Betrieb erforderten der bei der Reichstagswahl 1907 für unseren Kandidaten 16 084 St. beleuchtet. Es handelt sich auch hier um Mißhandlungen, die lange rund 130 000 M. Das Blatt ist mit seiner verhältnismäßig hohen erbrachte, besteht aus 162 Orten und darunter sind nur ein halbes Zeit zurückliegen und erst neuerdings zur Sprache gekommen sind. Abonnentenzahl und der starken politischen Organisation im Kreise Dußend Städte. Demzufolge ist die Agitation und Organisierung Die Anklage richtet sich gegen den Unteroffizier Burkhardt sicher fundiert. Die demnächst einsetzenden Wahlkämpfe werden die schwierig. Der Kreis ist nun in 66 Bezirke eingeteilt, und von der 1. Eskadron. Vor einiger Zeit wurde der Ullan Büttner Abonnentenzahl des Voltsboten" sicherlich noch um einige Tausend wie der Bericht des Landesvorstandes leider konstatieren muß, tun die meisten Bezirksführer noch nicht, was sie tun wegen einer schweren Lungenentzündung ins Lazarett eingeliefert. steigern. Es stellte sich heraus, daß der Soldat kurz vorher mit faltem follen. Sport- und Klimbimvereine sind neben den Gewerkschaften Wasser übergossen worden war. Bei dieser Gelegenheit brachte eigentlich noch die Bevorzugten. Die Zahl der Parteimitglieder ist Büttner eine Reihe vorschriftswidriger Behandlungen und Mißhand Der Parteiberein für den ersten Hamburger nur um 86 gewachsen. In 50( 42) Ortsvereinen waren Ende Juni lungen zur Sprache. Wegen vorschriftswidriger Behandlung in mehreren 28a b Ikreis nahm am Mittwoch zum Barteitag Stellung. Das dieses Jahres 2310 männliche und 195 weibliche Mitglieder vor Fällen wurde der Angeflagte disziplinarisch( 1) mit sieben einleitende Referat hielt Baul Hoffmann. Beschlüsse wurden nicht handen. Obgleich eine Anzahl Frauenversammlungen stattfanden, Lagen Arrest bestraft! Demnach sind die Fälle gar nicht so gefaßt, doch wurde zum Ausdruck gebracht, daß der Parteivorstand ist die Zahl der weiblichen Mitglieder um 124 zurückgegangen. Im erstenmal zum eine Kreisvertrauensmänner­ganz ohne getveien. Das Strafverfahren wegen Mißhand- in der Maroffoaffäre eine rechtzeitige Initiative hätte entwickeln Februar lung wurde eingestellt, weil der mighandelte Soldat mit follen, während andere Redner unter Hinweis auf die eigenartige versammlung statt, die von 160 Genossen aus 93 Orten besucht feiner Aussage allein dastand! Erst vom Generalkommando wurde Situation das Verhalten des Parteivorstandes entschuldbar finden. war. Die Vereinsausgabe der Neuen Zeit" gelangt in 25 Erem­die Antlageerhebung angeordnet. Nach der Anklage hat Bezüglich der Verstärkung des Parteivorstandes wurde unter all plaren zur Verbreitung. Im Berichtsjahr haben 110 öffentliche, der Unteroffizier im Herbst v. J. den Ulan Büttner bei wenig gemeiner Zustimmung gefordert, daß bei dieser Verstärkung nicht die und 622 Mitgliederversammlungen stattgefunden. Es sind 20 000 stens sieben Gelegenheiten mit der Faust in Hofgängerrichtung, die um Lindemann", berücksichtigt werden dürfe. den Verhältnissen angepakte Boltskalender, 20 000 Broschüren sowie schmerzhafter Weise in die Seite geschlagen. Die Bei der Delegiertenwahl wurden 346 Stimmen abgegeben. Mit der 205 000 Flugblätter unentgeltlich ausgeteilt worden. Die Abonnenten­Stöße sind immer beim Nachhelfen zum Auffigen ausgeteilt worden. Delegation wurden Schaumburg , Frau Roth, Janzen und de Haas zahl stieg um 400, und es wird fonstatiert, daß die Volksblatt". Abbestellungen während der Sommermonate zum erstenmal fehr In unglaublicher Weise hat sich dieser Soldatenerzieher", der selbst- betraut. verständlich als ein eifriger und strebsamer" Borgefegter geschildert nachgelassen haben; man hofft, in einigen Jahren diesen früher fo wird, bei einer anderen Gelegenheit gegen Büttner bergangen. Die Generalversammlung des Sozialdemo- starf in Erscheinung getretenen Zustand ganz beseitigen zu können. Leyterer wurde in einen Pferdestall gerufen und mußte dort fratischen Vereins für den Wahlkreis Her- Am Unterrichtstursus haben sich diesmal 67 Genossen den Kopf in eine an der Wand angebrachte Schlinge ford alle tagte am Sonntag, den 6. August, in Herford . 2 Genoffinnen beteiligt, das ist ein Mehr von 14. Für fte den!! Dazu äußerte der Angeklagte, Büttner folle es in der Die Zahl der Mitglieder des Vereins ist im Geschäftsjahre 1910/11 Bibliothefen haben die Ortsvereine 300 M. ausgegeben. Weiter folgenden Nacht auf Stallwache auch so machen, dann auf 2023 gestiegen gegen 1871 am Schluffe des vorigen Geschäfts- gibt es im Wahlkreise 158 sozialdemokratische Gemeindevertreter wäre er wenigstens weg. jahres, ein Mehr von 152. Dieser Zuwachs ist bei den noch immer und sieben Beigeordnete( Gemeindevorstandsmitglieder). Neben den In der Verhandlung bestritt Burkhardt alles. Er nachwirkenden Folgen der Tabatsteuer. im Streise wohnen vor- regulären Beiträgen werden freiwillige Spenden zum Wahlfonds will von allen Vorgängen nichts miffen. Der mißhandelte wiegend Tabatarbeiter gar nicht gering zu schäben. Die Ein- gemacht. Dieser hat 4242 Soldat 75 Orte in Betracht. Die Landeskasse stand sigend machen durfte erzählte unter dem Druck des Eides jahre. Die Beiträge erhöhten sich von 4039,30 in 1909/10 auf batte 6955 M. Einnahme und weist zirka. 3000 M. Kassenbestand die Vorfälle glaubhaft und sicher. Er gab auch einige Beugen an, 5897,30. in 1910/11. Die Ausgaben beliefen sich in 1 9/11 auf. Gesondert wird dann über die Buchdruckerei berichtet, die aber niemand will etwas gefehen haben! Bur allgemeinen Ueber auf 5956,76 gegen 4974,48. in 1909/10. 6 Flugblätter in 4400 durch zwei Segmaschinen eine Vervollkommung erhielt. raichung beantragte sogar der Auflagevertreter die Freisprechung, Eremplaren und 6 Broschüren in 25 400 Gremplaren und außerdem weil feiner Meinung nach das 8eugnis des mißhandelten 19 000 Boftswachten" wurden verbreitet: Die Abonnentenzahl Soldaten gegen dessen Glaubwürdigkeit nichts einzuwenden ist, der Volkswacht" im Kreise erhöhte sich um 348, so daß die Auf­nicht genüge, um einen Unteroffizier wegen Milage für den Kreis jett 2580 beträgt. Als Zentralwahlkomitee für handlung zu bestrafen!! Das Gericht hatte ebenfalls Be- die Reichstagswahl wurde der Vorstand eingefeßt. Zum Delegierten benken, auf Grund der alleinigen Aussage Büttners eine Ver- nach dem Jenaer Parteitag wurde der Reichstagskandidat Genosse urteilung eintreten zu lassen und erkannte auf-- Freisprechung! Hoffmann- Bielefeld gewählt.

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der seine Ausjage mit Rücksicht auf seinen leidenden Zu- nahmen in 1910/11 Betrugen 7578,80 m. gegen 5138,65 M. im Vor- aufzuweisen. Hierfür tamen Cinnahme und 1403 M. Ausgabe

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Spanien .

Ueber die Meuterei auf dem Kriegsschiff Numancia" liegen noch immer teine zuverlässigen Wieldungen vor. Die offi­ziösen Nachrichten sind offenbar von der Regierung zurechtgeftutzt; bie wichtigsten derselben lauten:

Gadig, 10. August. Tas Kriegsgericht hat festgestellt(?), daß die Meuterei auf dem Kreuzer Numancia" von 7 Marinesoldaten angezettelt worden ist, die wegen ihrer republikanischen Gesinnung bekannt waren. Sechs Meuterer sind bereits verurteilt worden, unter ihnen der Hauptanführer der Bewegung, der mit den Waffen in der Hand Widerstand geleistet hatte.

Barcelona , 11. August. Auf der Rambla" fand eine regierungs­feindliche Kundgebung wegen der Verurteilung der Numancia" Matrosen statt; die Polizei zerstreute die Menge, wobei mehrere Schüsse fielen und ein Polizeibeamter und ein Vorübergehender verwundet wurden. Epäter wurde die Nuhe wiederhergestellt.

Holland.

Aufruf zum roten Dienstag.

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Soziales.

Von der chemischen Industrie.

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Mit dem Parteitag in Jena befaßte sich eine Versamm­Kein Industriezweig Deutschlands hat wohl eine solch gewaltige lung der Nürnberger Parteigenossen. Es wurde befchloffen, beim Entwidelung in furzer Zeit genommen als die chemische Industrie, Barteitage den Antrag einzubringen, er möge beschließen: es jei melche fast alle anderen Branchen in punkto Reingewinn weit über­im Anschluß an das Pressebureau eine Instanz zu schaffen, die eine flügelt hat. Dividenden von 30 Proz. find keine Seltenheit mehr. Härungsmaterial ermöglichen soll. Im übrigen drehte sich die Dis- ist das Los der armen Fabritarbeiter dieser Branche; deren ganzes schnellere, billigere und bessere Schaffung von Agitations- und Auf- Sungerlöhne und lange Arbeitszeit in giftgefchwängerten Räumen fussion fast nur um die Frage der Maifeier, nachdem ein Glend auf der Hygiene- Ausstellung zu Dresden nicht gezeigt werden Vorschlag des Parteiausschusses vorlag, an den Parteitag den An- durfte. Dabei haben die Fabrikherren dank unserer rückständigen trag zu stellen, den Beschluß wieder aufzuheben, durch den die Rechtsprechung auch noch das Glück, verhältnismäßig ungefährliche" Parteigenossen, die den ersten Mai ohne Verdienstentgang feiern Betriebe zu zeigen. Wer die Statistik des socben erschienenen fönnen, verpflichtet werden, einen Tagesverdienst an den hierfür Jahresberichte der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie geschaffenen Fonds abzuliefern. Von einem Teile der Redner näher durchsicht, wird finden, daß diese Unfallziffern weit hinter wurde dieser Antrag bekämpft mit dem Sinweis, daß es von ge- der Wirklichkeit zurüdbleiben. Und weshalb? Weil die Vergif­ringem Idealismus zeuge, wenn die Genossen in Partei- und Ge- tungsfälle, die gewaltige Zahlen aufweisen würden, heute nur ganz wertschaftsstellungen sich gegen die Erfüllung des Parteitagsbe- ausnahmsweise als Betriebsunfälle registriert, sonst nur als Ge­fchluffes wehren. Von anderer Seite wurde angeführt, daß der werbefrankheiten" bezeichnet werden, für die die Berufsgenossen. Beschluß schwer durchzuführen und es unmöglich sei, alle Genossen fchaften nicht entschädigungspflichtig sind. Die ungeheure Zahl der zu faffen, die zur Ablieferung des Verdienstes verpflichtet, wären. Gewerbefrankheiten in der chemischen Industrie läßt sich aber auch Der Beschluß führe nur zu Streitigkeiten und wietracht. Es nicht aus den Krankenkassenberichten ersehen, zumal die große Mehr­wurde auch wiederholt betont, daß die ganze Maifeierfrage über- zahl der chemischen Fabriken eigene" Betriebsfrankenkassen hat, haupt endgültig geregelt werden müsse. Der gegenwärtige Zustand deren Statistik gar nichts besagt, und die jederzeit in der Lage sind, sei unhaltbar; wenn man nicht den Mut habe, die Genossen zur ihre Kranken auszusteuern und aus dem Betrieb als ungeeignet" allgemeinen Arbeitsruhe am 1. Mai zu verpflichten, so sei es für weitere Beschäftigung zu entlassen. beffer, die Maifeier ganz fallen zu lassen. Genosse Simon bekannte Der Bericht der Berufsgenossenschaft teilt mit, daß jebt 8702 Der Vorstand der sozialdemokratischen Arbeiterpartei fich als begeisterter Anhänger der Maifeier, und gerade weil er das Betriebe mit 397 660 Arbeitern versichert sind. Die Zahl der Voll­Hollands veröffentlicht einen Aufruf an die Arbeiterschaft zur fei, habe er im Ausschuß den Antrag auf Aufhebung des Be- arbeiter betrug aber nur 222 530, ein Beiveis, daß sehr viel Saison. schlusses betreffend den Maifeierbeitrag gestellt. Die Befürworter arbeit vorhanden ist. Die Zahl der Einzelarbeiter hat gegen das Teilnahme an der großen Wahlrechtsdemonstration. des Beschlusses auf dem Nürnberger Parteitage 1908 feien Gegner Vorjahr um 37 000 augenommen. Stolz wird auf die Zunahme die am 16. September dieses Jahres, dem roten Dienstag, der Maifeier gewesen und hätten durch ihr Auftreten nur bezwedt, der Jahreslöhne der Arbeiter hingewiesen, die jetzt durchschnittlich dem Eröffnungstage des Parlaments, in der Residenzstadt der Maifeier den Garaus zu machen. Er riet den gewerkschaftlich 1224 M. betragen. Man darf aber nicht vergessen, daß dies nur Saag stattfinden und bereits am Abend vorher im ganzen Löhne der Bollarbeiter sind und daß diese in den meisten Fabrifen Lande ihren Anfang nehmen wird. Wenn die Königin zwischen sehr viele Ueberstunden bei Tag und Nachtschichten machen müssen. 1 und 22 Uhr von der Eröffnung der Generalstaaten in ihr Der 24stündige Arbeitstag ist feine Seltenheit. Dann sind auch in Balais zurückkehrt, werden sich die Vertreter und Ver­diesen Löhnen die der freiwillig versicherten Personen, der Betriebs­beamten usto. mit einem Jahreseinkommen bis zu und über 6000 treterinnen des wahlrechtfördernden Volfes aus dem ganzen Es wurde in der Versammlung weiter erklärt, daß gegen die Mark enthalten, wie der Bericht selbst zugibt. Lande in mächtigem Demonstrationszuge nach dem Binnenhof Genoffen, die sich weigern, den Maibeitrag abzuliefern, vorgegangen Im Jahre 1910 wurden insgesamt 13 006 Unfälle angemeldet, begeben und dort der Regierung und den Vertretern der werden soll; sie sollen zunächst verwarnt werden und wenn sie dann feit Bestehen der Genossenschaft insgesamt 27 699 Unfälle entschä Minderheit des Volkes, die jetzt das Parlament ausmachen, dem Beschlusse wieder nicht folgen, soll das Ausschlußverfahren digt. Von den angemeldeten 13 006 Unfällen wurden nur 1776 die mit Hunderttausenden von Unterschriften versehene Adresse gegen sie eingeleitet werden. Als die Abstimmung endlich, nachdem vorlegen, in der das allgemeine gleiche Wahlrecht für Männer Mitternacht bereits vorüber war, erfolgen follte, hatte sich der und Frauen gefordert wird. Diese Wahlrechtsdemonstration größte Teil der ursprünglich 530 Teilnehmer zählenden Versamm ist bekanntlich schon seit langem vorbereitet und wird mit immer größerem Eifer organisiert. Die bürgerliche Presse sucht schon jetzt darauf hinzuwirken, daß die Regierung es einfach ablehnen soll, die Deputation des demonstrierenden Boltes zu empfangen. So töricht wird die Regierung aber schwerlich handeln, denn damit würde sie die Wahlrechts­bewegung nur um so mehr anfachen.

Perfen.

Der Staatsstreich des Ex- Schahs. Petersburg, 11. August, Die Petersburger Telegraphenagentur melbet aus Astrabad vom 10. August: Ein Teil der Abteilung.

organisierten Genoffen, zu ihren Verbandstagen nur solche Dele­gierte zu entfenden, die dafür eintreten, daß die Verbände ihren wegen der Maifeier ausgesperrten Mitgliedern Streitunterstüßung gewähren, wie es der Schuhmacherverband mache, dann werde der ganze Streit beseitigt sein.

lung inzwischen entfernt; die Annahme des Antrages auf Auf­hebung des Beschlusses geschah mit 48 geger 45 Stimmen. Mit Rücksicht auf dieses Ergebnis und darauf, daß der gleiche Antrag schon von Leipzig und vom nordbayerischen Gautag gestellt ist, ent­schied sich die Versammlung dabin, den Antrag nicht beim Parteitag einzubringen und es ihren Delegierten zu überlassen, wie sie in Jena zu der Frage stimmen wollen.

In der Diskussion wurde auch die Frage der Stuttgarter Ober­bürgermeisterwahl berührt und bemerkt, es sei wünschenswert, daß die Frage in Jena erörtert werde, doch sollten die Auseinander fehungen fachlich gehalten sein. Als Delegierte wurden gewählt die Genossen Simon, Süßheim, Schneppenhorst, Giermann und Herzberg sowie die Genossin Grünberg

oder 7,7 Broz. entschädigt.

4780 Betriebe wurden revidiert. Trotz aller Versuche, die Hauptschuld an Unfällen auf die Arbeiter abzuivälzen, flingt im Bericht doch hier und da das Anerkenntnis fahrlässigen Verhaltens von Unternehmern durch. So heißt es z. B.: Abgesehen von den zahlreichen Mängeln in den Anlagen solcher Unternehmer sind auch die Betriebe der Arbeitgeber, welche den Bestrebungen der Berufsgenossenschaft mit Sympathie gegenüber­stehen, nicht frei von Mängeln gewesen. Dies lag teilweise an der Betriebsleitung, welche naturgemäß in erster Linie auf die Förde rung der Fabrikation Vedacht nimmt und dabei andere Bestrebun­gen als nebensächlich behandelt, teilweise daran, daß die Unterneh­mer glaubten, mit der einmaligen Anschaffung oder Ausführung von Schutzvorrichtungen genug getan zu haben, ohne sie einer dauernden Kontrolle auf ihre Brauchbarkeit zu unterziehen.

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Daß jugendliche und weibliche Arbeiter in erheblicher Anzahl beschäftigt werden, gibt der Bericht zu