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Der Kampf in der Metallinduſtrie.

Allem Anscheine nach werden die ausgebrochenen Kämpfe einen in Hagen gezwungen, ihre Kündigung einzureichen. Der noch größeren Umfang annehmen. Daß die Unternehmer irgendwo Bwangsarbeitsnachweis versucht der Firma Arbeitswillige zu ver­Neigung verspüren, ihr provokatorisches Vorgehen zu zügeln, davon schaffen.

teigern und borkommende Fälle sofort der zuständigen Organisa tion zu melden. Die Ortsverwaltungen.

Husland. Militär marschiert auf!

London , 10. August. In Colchester erhielt die ganze ist noch nichts bekannt. Das muß die Erbitterung der Arbeiter Bu einem sehr ernsten Konflift ist es bei der Firma Tesche, Garnison heute abend plöglich den Befehl, sich bereit zu halten, steigern und zeigt sich bei ihnen vielfach das Bestreben, die Provo- Gesentschmiederei, in Hagen gekommen. um augenblicklich nach London abgehen zu können. In fationen durch Forderungen zu beantworten und es erstarkt auch Die Arbeiter hatten vor einiger Zeit einige minimale Forde- Aldersshot find 10 000 Mann marschbereit. Militär und Polizei auf ihrer Seite die Neigung, unter keinen Umständen auch nur um rungen an die Firma gestellt. Dem Arbeiterausschuß, der dieset- bewachen die Weichen der Regierungsbahn und haben den ein Geringes nachzugeben. Das verschärft die Situation und macht halb mit der Firma berhandelte, wurde erklärt, daß man die Forde Befehl, jedermann fernzuhalten, der von den Vorbereitungen die Hoffnung schwinden, daß die Konflikte ohne heftige Ent- rungen unter keinen Umständen bewilligen könnte. Es steht aber etwas sehen will. Man glaubt, daß die Truppen noch während ladungen, ohne den harten Aufprall der Kräfte, ohne ein er fest, daß bereits andere Firmen die von den Arbeitern der Firma der Nacht nach London abmarschieren werden. bittertes Ringen beigelegt werden könnten. Wie die Verhältnisse Tesche gewünschten Löhne zahlen. Dover , 10. Auguft. Das Regiment von Worcestershire fich gestalten, lassen verschiedene Situationsberichte erkennen. Der Arbeitgeberberein der Kreise Hagen - Schwelm scheint sich hält sich ebenso wie ein zweites bereit, nach London zu der Sache bereits angenommen zu haben, denn die bürgerliche marschieren. Alle Offiziere sind vom Urlaub einberufen

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In der Metallindustrie der Kreise Hagen - Schwelm scheinen Presse berichtet folgendes: fich größere Kämpfe vorzubereiten.

Raum ist ein Jahr seit der letzten Aussperrung verflossen, und schon sind bereits überall wieder erbitterte Kämpfe zu verzeichnen. Die lebte Aussperrung hat die gewerkschaftlichen Organisationen erstarten lassen, und ist es auf Grund dessen den Scharfmachern nicht mehr so leicht, Lohnabzüge und sonstige Verschlechterungen der Arbeitsverhältnisse durchzudrücken.

worden.

" Der Firma Tesche in Hagen wurden von der Arbeiterschaft London , 10. Auguft. Die Zahl der streikenden Dodarbeiter in 25 Forderungen unterbreitet. Nachdem eine Einigung nicht er- London wird auf 80 000 geschägt. Auf teinem einzigen Schiff wird reicht worden, haben 128 Arbeiter der Firma am vorigen Samstag gearbeitet. 1400 Angestellte der Güterabfertigungsstelle der Great die Kündigung eingereicht. Der Arbeitgeberverein hat sich für Western- Bahn haben die Arbeit niedergelegt. In Paddington, der die Firma der Sache angenommen. Die Arbeiterorganisationen Endstation der Great Western- Bahn, ruht der Betrieb. Die Gesell­gehen gemeinsam bor." schaft hat sich an das Innere Amt um Hilfe gewandt.

Durch derartige Notizen hat sich der Arbeitgeberverein für die Die Gießereiarbeiter der Firma Schuseis in Schwelm stehen Kreise Hagen- Schwelm bei jeder beginnenden Aussperrung be­feit vier Wochen um Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedin- merkbar gemacht. Wenn die Unternehmer denten, wieder mit einer zur Mehr­gungen im Streif. Der Firma hat sich die Arbeitswilligengesell­schaft Ferber zur Verfügung gestellt und ist es auf Grund dessen heit unorganisierten Masse zu tun zu haben, so irren sie sich ge= auch schon zu Revolverschießereien und Krawallen gekommen. Die waltig. Die Arbeiterschaft der Kreise Hagen- Schwelm hat aus der bürgerliche Breffe( inklusive Zentrumspresse) schiebt natürlich der letzten Aussperrung ihre Lehre gezogen. freiorganisierten Arbeiterschaft die Schuld an den Erzessen in die Schuhe, obschon an dem Kampf Christen, Hirsche und freie Ge werkschafter beteiligt sind.

Am 8. August reichten die Gießereiarbeiter der Firma Bover­mann in Gebelsberg und in Vogelsang ihre Kündigung ein. Es tommen zirka 600 Arbeiter in Frage. Vor cinigen Wochen wurde in der bürgerlichen Presse, von der " Germania " in Berlin bis zum kleinsten Winkelblatt behauptet, der Arbeiterausschuß der Firma sei von den Forderungen abfolut nicht unterrichtet und kaum haben die Arbeiter gekündigt, da er scheint die Firma Bobermann mit einer Bekanntmachung auf dem Plan, in welcher es heißt: Heute morgen ist seitens einer großen Anzahl unserer Ar. beiter gekündigt worden, zu einem großen Teil allerdings ein­gestandenermaßen nur aus Furcht vor dem Terroris.

mus des Metallarbeiterberbandes.

Wir stellen fest, daß ein tatsächlicher Grund zu einer solchen Kündigung nicht vorliegt, daß es sich vielmehr um die fritiflose Ausführung eines vor 2 Monaten gefaßten Beschlusses im Metall­arbeiterverband handelt. Als vor einiger Zeit angebliche Wünsche der Arbeiter von unserem Arbeiterausschuß borgebracht wurden, sind dieselben mit aller Sachlichkeit durchgesprochen und so weit als tunlich erfüllt worden, u. a. ist die 10tägige Lohnzahlung durch Bekannte machung vom 26. Juli 1911 eingeführt worden.

Wir konstatieren, daß bei der letzten Zusammenberufung des Arbeiterausschusses am 26. Juli 1911 dieser uns gegenüber nichts mehr von weiteren Wünschen der Arbeiter hat verlauten lassen, es auch nicht für angebracht gehalten hat, vor der Massenkündi. gung eine nochmalige Unterredung nachzusuchen.

Wir machen hiermit bekannt, daß wir den Betrieb unseres Bogelsanger Wertes am Dienstag, den 22. August 1911 gang ein ftellen werden, falls nicht bis zum 15. d. M. die Kündigung zurückgenommen oder eine Verständigung mit uns seitens unserer Arbeiter erfolgt ist.:-

Vogelsang, den 8. August 1911.

S. Hueth.

Vorstehende Behauptungen find genau so wahr, wie die früheren Veröffentlichungen der Firma Bobermann. Neue Wünsche brauchte der Arbeiterausschuß allerdings nicht vorzubringen, denn Herr Hueth hatte nicht einmal die alten Wünsche der Arbeiter er­fünt.

Die Arbeiter haben gang minimale Forderungen aufgestellt, die bei einigem guten Willen der Firma sehr gut bewilligt werden tönnten. Aber Herr Hueth, der Besizer der Firma Bobermann, ist Vorsitzender des Arbeitgebervereins der Kreise Hagen - Schwelm und im Scharfmachen tonangebend.

Ein weiterer Kampf hat sich bei der Firma Wittmann Nachfolger, aspe, entwidelt. Die Firma machte Lohn­abzüge. Daraufhin reichten 300 Former und Gießereiarbeiter die Kündigung ein. Da Verhandlungen mit dieser Firma schweben, wird es vielleicht ohne Arbeitseinstellung zu einer Einigung fommen.

Wegen fortgesetter Maßregelung der Vertrauensleute sahen fich die Arbeiter der mechanischen Werkstatt der Firma Remy

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend. Achtung, Bauarbeiter!

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London , 11. August. Unterhaus. In Beantwortung einer Ant­frage wegen des Streits erklärte Generalpostmeister Samuel, die Re­gierung habe alle Maßnahmen ergriffen, um die Lebensmittel­versorgung Londons für alle Fälle zu sichern.

London , 11. August. Obwohl der Streik der Fuhrleute Viele beigelegt ist, sind seine Wirkungen noch zu spüren. Fabriken im Stadtteil Bermondssey ruhen, und es herrscht Not unter der Bevölkerung. Tausende von Handschuhmachern, Die Bewegung der Metallarbeiter in Barmen, Giber- Marmeladensiedern und Lederarbeitern sind untätig. feld und Vohwinkel hat schon ansehnliche Erfolge auf­Die Lage auf der Paddington - Station ist unverändert. zuweisen trop der verzweifelten Anstrengungen des Unternehmer- Andererseits nimmt das Geschäft auf dem Fleischmarkt von verbandes, dieses zu verhindern. Zu neuen Bedingungen arbeiten Smithfield wieder normalen Charakter an. jezt 360 Kollegen, während ca. 1200 im Streit stehen. Inwieweit London , 11. August. Der nunmehr beigelegte Ausstand der die Bewegung noch ausgedehnt wird, ist noch nicht abzusehen. Die Fuhrleute, von dem die Allgemeinheit am empfindlichsten betroffen Jezt verbleiben nur noch Unternehmer sind geradezu erstaunt über die Einmütigkeit, mit der wurde, erstreckte sich auf 30 000 Mann. die Arbeiter bom jüngsten bis zum ältesten die Betriebe ver- 12 000 Auslader und Stauer im Ausstand, da ihre Beschwerden noch laffen haben. Selbst diejenigen, welche in dreimonatlicher Kündi- nicht erledigt sind. London , 11. August. Die Aussichten sind heute abend besser, gung stehen, wollen nicht zu Verrätern an ihren Klassengenossen werden und haben deshalb größtenteils die Kündigung eingereicht. und die Beendigung des großen Ausstandes scheint unmittel­Die Versuche einiger Unternehmer, sich durch Gründung einer bar beborzustehen. Die Arbeiter betrachten den Meinungs­gelben Organisation einen Rausreißerstamm zu schaffen, sind ge- austausch auf dem Handelsamt als günstig. Die Bahnen sind nicht scheitert; tros der weitgehenden Versprechungen: Gewährung von in der Lage, die Güter abzufertigen. In Liverpool ist die Auf­hehem Kranken- und Sterbegeld, Bahlung des vollen Lohnes bei faffung weniger optimistisch; es sind zweihundert Mann eventuellen Aussperrungen usw. Die paar Mann, die den Ver- Kavallerie eingetroffen. Der Lordmayor von Liverpool hat einen lodungen gefolgt waren, find vom Unternehmer beim Ausbruch Brief von einflußreichen Schiffsbefizern erhalten, in welchem eine des Streits an die Luft gesetzt worden. Mit den Arbeitswilligen allgemeine Dockaussperrung am Montag für den Fall angedroht ist es überhaupt nicht weit her. Der größte Scharfmacher, die wird, daß nicht alle Abteilungen die Arbeit wieder aufnehmen. Die Firma Fröhlich u. Klüppel, welche 100 tüchtige Arbeiter beschäftigt Nahrungsmittel führenden Wagen sind in den Zen­hat, mußte die ganzen zwei. Mann, die sie ergattert hatte, wegen tralmarkthallen unter strenger militärischer Bewagung Unfähigkeit wieder entlassen. Die Situation ist für die Arbeiter eingetroffen. äußerst günstig. Der Erfolg ist für sie sicher, wenn der Zuzug streng ferngehalten wird.

Letzte Nachrichten.

Ablehnung des allgemeinen Frauenstimmrechts in Norwegen .

Ende Juli faßte der Arbeitgeberberband von Pforzheim und Christiania , 11. Auguft.( B. S.) Im Storthing er. Umgebung in seiner Generalversammlung folgenden Beschluß: Bom 1. August bis 1. Dezember d. J. dürfen von Verbands. hielt der Gesetzesvorschlag, das bisher beschränkte Frauen­firmen ohne Zustimmung des letzten Arbeitgebers Arbeiter it immrecht in ein allgemeines umzuwandeln, nur 73 nicht angenommen werden. Ausgenommen sind diejenigen Fälle, gegen 43 Stimmen, also nicht die erforderliche 3 wei­in denen wichtige Gründe für den Stellenwechsel des Arbeiters, Drittel mehrheit.. etwa persönliche Differenzen mit dem Arbeitgeber, sowie ins­besondere der Umstand nicht voller Beschäftigung des Arbeiters vorliegen.

Cholera und Peft.

Rom , 11. Auguft. Die Cholera ist auch in Rom seit einigen Etwa zwischen Verbandsfirmen über die Annahme eines Tagen aufgetreten. Das Auftreten der Seuche wird von den Arbeiters entstehende Differenzen sind dem Vorstand zur Ent- waren zu verzeichnen, von denen einer einen tödlichen Verlauf Behörden geheimgehalten. Zahlreiche Fälle von Cholera scheidung alsbald zu melden."

Die Verwaltung des Deutschen Metallarbeiterverbandes in nahm. In dem Stadtviertel des Varnesi- Palastes sind Pforzheim wendet sich gegen diesen Beschluß, der als gegen die zahlreiche Häuser desinfiziert worden. Mehrere Familien mußten guten Sitten verstoßend, als eine Beraubung der Freizügigkeit der im Spital untergebracht werden, da sie choleraverdächtig sind. Man Arbeiterschaft gekennzeichnet wird; deshalb erklärt die Leitung des versichert, daß von einer Familie brei Personen gestorben find. Paris , 11. August. ( W. T. V.) Jn Marseille tamen heute Verbandes: 34 Cholerafälle vor.

Unsere Organisation wird auch in Zukunft rücksichtslos die Interessen der hiesigen Arbeiterschaft wahrnehmen und zu vertreten wissen, unbekümmert darum, ob es dem Arbeitgeber­verband gefällt oder nicht. Wir werden auch in Zukunft ein rücksichtsloses Vorgehen der einzelnen Fabrikanten gegenüber der Arbeiterschaft zurüdweisen, bezw. kritisieren, unbeachtet, welcher Fabrikant es ist.

Saloniti, 11. August. ( W. T. B.) Die Zustände in Jpet find troftlos. Die Cholera fordert täglich an 50 Opfer, besonders unter der mohammedanisch- albanesischen Bevölkerung, die die Seuche als Schidung des Himmels" betrachtet und gar keine hygienischen Vorsichtsmaßregeln beobachtet. Deshalb find bisher über achthundert Mohammedaner gestorben, während unter den übrigen Elementen sechszig Todesfälle zu verzeichnen sind. Die hiesige Arbeiterschaft aber fordern wir auf, in jedem Der Markt ist meist geschlossen und die Geschäfte Falle uns Mitteilung zu machen, wo die Fabrikanten dem Ar- sto den. Auch in den umliegenden Ortschaften fordert beiter oder der Arbeiterin an der Erlangung von anderer Arbeit die Cholera zahlreiche Opfer. Schwierigkeiten bereiten. Wir werden versuchen, den betreffenden Fabrikanten schadenersahpflichtig zu machen."

rechtigungstarte bersehen ist. Wo dies nicht der Fall ist, bitten wir, es sofort dem Streitbureau zu melden: Engelufer 14/15, Amt 4, 3578. Die Arbeiterpresse ersuchen wir, vor Zuzug von Parkettlegern nach Berlin zu warnen.

Achtung! Töpfer! Bezüglich der Sperre Süring ist mitzu­teilen, daß der Bau Weißensee , Brauhausstraße, frei ist, da dem Süring bon seiten des Bauherrn die Arbeit dart entzogen ist und Die Verbandsleitung. von diesem Bau Löhne nicht ausstehen.

Holzarbeiter.

Nestüb, 11. Auguft.( B. H. ) Die Cholera scheint auch hier eingeschleppt zu sein. In einem Hause starben drei Personen. Das Haus wurde verbrannt. In Ipek starben bisher 300 Per­sonen, davon in der verflossenen Nacht allein 18. Jn Mitro= wita find 2 Fälle unter dem Militär vorgekommen. Shanghai , 11. August. ( W. Z. B.) Hier sind vier neue Pesta erkrankungen festgestellt worden.

Schwerer Unglücksfall.

Reichenhall, 11. August. ( B. H. ) Heute mittag fuhr der 51jährige Kutscher Joseph Flatscher mit einem vollgeladenen Wagen über die Höhe nach Reichenhall herab. Der Wagen geriet an einer Aurve ins Schwanken und stürzte ab. Die zwei Pferde wurden leicht verlegt. Der Mutscher, der vora

Beitig absprang, geriet unter den Wagen und wurde getötet.

Eine ganze Ortschaft in Flammen. Innsbruck , 11. August.( 11 Uhr abends.)( B. H. ) Seit mittag brennt das Dorf 3ams im Oberinn­Die halbe Ortschaft ist bereits von den Flammen ver­

Die Parkettbodenleger Berlins befinden sich seit 10 Wochen im Streit. Die Unternehmer weigern sich, den Tarif, welcher laut Bereinbarung schon am 1. April 1910 in Straft treten sollte, anzu­erkennen. Da sich nun in Berlin nicht genügend Streitbrecher finden, versuchen die Herren durch Inserate in allen deutschen und ausländischen Zeitungen Streitbrecher nach Berlin zu holen. Ein Kollege aus Reichenau in Nieder- Desterreich, der sich auf ein solches Bei der Firma BoII u. Ruhr bed, Charlottenburg , Raiferin. Inserat meldete, erhielt folgendes Schreiben: Augusta- Allee 101, stehen die Stellmacher, Sattler und Ladierer Berufsverein der Berliner Parkettgeschäfte E. V. seit dem 2. August im Streit. Die Versuche der Verbandsvertreter, Geschäftsstelle: NW. 52, Thomasiusstr. 18. die Differenzen auf dem Verhandlungswege beizulegen, scheiterten Berlin , den 31. Juli 1911. an dem starrföpfigen Verhalten der Firmeninhaber. Diese suchen heute Herrn Franz Svoboda, Tischler, nun in der Volkszeitung" und im Deutschen Arbeitsmarkt" Stell- tal. Reichenau( Nieder- Oesterreich). macher, Sattler und Ladierer. In diesen Inseraten werden Löhne nichtet. Wir erhielten Ihre Postkarte und teilen Ihnen mit, daß wir geboten, die die Forderungen der Streifenden übersteigen. Auch Brandkatastrophe in Rußland . mehrere tüchtige Partettleger für dauernde Arbeit einstellen und versendet die Firma an Kastenmacher, die sich auf die Inserate hin zwar zahlen wir folgende Affordpreise für das Berlegen von melden, Affordtarife, die sich mit den Forderungen der Streifenden Petersburg, 11. August. ( Pr. C.). In Kostroma brach ein Stabfußböden bis zu 25 Stäbe auf 1 Quadratmeter 0,90 m., bon decken, ja teilweise noch höher sind als diese. Den Verbandsver- Brand aus, der sich mit rasender Geschwindigkeit über die ganze 25-50 Stäbe auf 1 Quadratmeter 1,05 M. und über 50 Stäbe tretern gegenüber erklärten die Herren jedoch, daß sie die gefor­1,05 M. Wir zahlen den Preis für das Verlegen und Abziehen derten Affordlöhne auf keinen Fall bewilligen könnten, sie blieben Ortschaft ausbreitete. Mehr als 300 Häuser sind dem Feuer zum des Bodens; Nägel liefern wir, ebenso brauchen Sie die Böden dabei, als ihnen der verlangte Beweis beigebracht wurde, daß die Opfer gefallen. Bei den Löscharbeiten haben 28 Personen den nicht einzuwachsen. Wir würden Ihnen auch nach Ihrer Ankunft Affordlöhne bereits in allen Berliner Karosseriewerken gezahlt Tod gefunden; mehr als 50 Personen find schwer verletzt. Der in Berlin das Reisegeld vergüten. Wenn Sie bereit sind, unter werden. Es haben sich auch hier einige nüßliche Glemente" ange- Schaden, der durch die Feuersbrunst entstand, ist ungemein diesen Bedingungen bei uns zu arbeiten, so sehen wir Ihren funden und diesen lassen die Arbeitgeber die liebevollste Aufmerk­baldigen Nachrichten gerne entgegen. Teilen Sie uns auch mit, famteit zuteil werden. Diese Siebenmonatsfinder" werden aus groß. Das Elend unter der Bevölkerung, die im Freien tam­ob es Ihnen möglich ist, noch weitere Kollegen von Ihnen mitzu- der Küche des einen Firmeninhabers beköstigt und abends von dem pieren muß, ist unbeschreiblich. bringen. Hochachtungsvoll

Berufsverein der Berliner Parkettgeschäfte E. B, Der Vorstand. gez. A. Wagner.

selben zur Wohnung geleitet oder auf Betriebskosten per Droschke Auch in Homol sind durch eine Feuersbrunst mehr als dorthin gefahren. Daß diese humanen Anwandlungen der Arbeit- 250 Häuser eingeäschert worden. Auch die Bewohner dieser Ort­geber nicht zu unterschäßen sind, muß jedem klar sein. Das Aufschaft sind obdachlos. Weitgehende Hilfsaktionen für die durch treten der Arbeitswilligen ist außerdem sehr provozierend, wobei Als nun der Mann nach Berlin tam und durch die Streifen- sie sich des weitgehenden Schubes der Polizeiorgane erfreuen, doch den Brand Geschädigten sind eingeleitet worden, ben erfuhr, daß er Streitbrecherdienste leisten sollte, noch dazu zu lassen sich die Streifenden nicht aus der Ruhe bringen. einem Lohn, der um 20-50 Proz. unter dem ortsüblichen steht, er= Anfangs dieser Woche ist eine von den Streifbrechern fast fertig Scheußlicher Naubmord. flärte er sich bereit, wieder abzureisen. Da es nun möglich ist, gemachte Limousine aus dem Betrieb gebracht worden, und ist es Budapest , 11. August. ( B. S.) In der Ortschaft Csoma b daß sich noch mehr derartige Fälle ereignen, ersuchen wir die den Streitenden nicht möglich gewesen zu ermitteln, wohin dieselbe wurde der dortige Milchhändler Paul Metteco und feine Bauhandwerker, streng darauf zu achten, daß jeder arbeitende gebracht worden ist. Die Kollegen in den anderen Betrieben Gattin von unbekannter Hand durch Beilhiebe ermordet und Barte eger mit einer von der Kommission abgestempelten Be- werden gebeten, dieses zu beachten, eventuell Streifarbeit zu ver- beraubt. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Verantw. Nedatt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW

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