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Nr. 189. 28. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 15. Auguft 1911.

beantwortet. Außerdem sind 1284 Eingaben und dergleichen an- vereine und reger Anteilnahme an der Bewegung derselben, die Möglichkeit geschaffen wird, für die Ausbreitung sozialistischen Geistes

Der Zentralwahlverein für Celtow - gefertigt worden.

Beeskow

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Nur dann können die tiefen Gegenfäße zwischen Masse und Führer verschwinden und die auf dem Magdeburger Parteitag und wartungen in Erfüllung gehen. dem internationalen Kongreß in Kopenhagen ausgesprochenen Er­

Aus der Partei.

Aus den Organisationen.

Der Sozialdemokratische Verein für den Wahl­

Den Bericht der Agitationstommission gab in den Konsumvereinen. Küter. Er fonstatierte einen erfreulichen Fortschritt der Organi fation in der Provinz. Die Zahl der Wahlvereinsmitglieder ist von hielt feine Generalversammlung am Sonntag im Voltshause au Schiffern hat gute Erfolge gehabt, aber den Genossen, welche fich 22 000 auf 26 000 gestiegen. Die besondere Agitation unter den Charlottenburg ab. Sie war von 130 Delegierten aus 48 Drten damit befaßten, mancherlei Scherereien durch die Polizei bereitet. Bum Bildungswesen wurde folgender Antrag, den Bit. besucht. Den Geschäftsbericht des Vorstandes er­Steglig begründete, angenommen: stattete Groger. Aus demselben, sowie aus dem gedruckt vor- Auch die Verbreitung der Parteipresse hat erheblich zugenommen. liegenden Bericht, Die Streisgeneralversammlung hält die Einsetzung von örtlichen der sich auf 13 Monate erstreckt, ist Rohr erstattete den Bericht der Sofalkommission. insbesondere zu erwähnen, daß wir auch auch in den Land- Die raftlosen Bemühungen, Versammlungslokale zu bekommen, find Bildungsausschüssen für notwendig. Sie erfucht den Streisvorstand, orten des Wahlkreises Fühlung gewonnen und festen Fuß vielen Orten ohne Erfolg geblieben. In der Lokalliste find 240 in diesem Sinne zunächst auf die größeren Orte einzuwirken, in Aber freie Lokale in 125 Orten des Kreises verzeichnet. Doch nur in 77 Drten denen ein Bildungsausschuß nicht besteht. gefaßt haben, wo dies früher nicht möglich war. Die Kreisgeneralversammlung beschließt die Einsetzung eines bei allen unferen Versuchen, auf dem Lande vorzu stehen uns Versammlungslokale zur Verfügung. Selbst in solchen Orten, Kreisbildungsausschusses als Zentralstelle für die örtlichen Bildungs­bringen, machen uns die Behörden die allergrößten wo wir namhafte Wahlvereine haben, hatten wir mit Lokalfchwierigkeiten ausschiffe des Streifes. Der Streisbildungsausschuß hat besonders Schwierigkeiten. So wird die Ausübung des Versammlungsrechts zu kämpfen. Um in dieser Hinsicht Besserung herbeizuführen, ist es die Einrichtung von wissenschaftlichen Kursen und Einzelträfte für in einer Weise, die jeder Beschreibung spottet, uns geradezu un- notwendig, daß unserere Genossen die Wirte unterstügen, welche uns möglich gemacht. Bivar haben wir gegen die betreffenden Ber - trotz aller Machenschaften der Gegner Versammlungslokale zur Ver- belehrende und fünstlerische Veranstaltungen zu vermitteln. Einige Anträge, welche die Veranstaltung von Vorträgen über fügungen der Amtsvorsteher im Beschwerde und Klagewege stets fügung stellen. recht bekommen, aber diese Entscheidungen tamen immer erst nach Nachdem die Berichte erledigt waren, erfolgte die Neu wa h wünschen, wurden dem Vorstande zur Berücksichtigung überwiesen. Neuwahl das Parteiprogramm und über die Reichsversicherungsordnung so langer Zeit heraus, daß sie für uns feinen praktischen Wert mehr des Vorstandes und der Funktionäre. Sie hatte Damit war die Tagesordnung erledigt. hatten. folgendes Ergebnis: 1. Vorsitzender Hirsch, 2. Vorsitzender Die Zahl der Mitglieder und der verkauften Beitragemarten ist öste, Staffierer Bagels, Sekretär Groger. Beisiger: in erfreulichem Maße gestiegen. Die Mitgliederzahl stieg in der Stiefenhofer, Schenk, Frau Juchacz . Revisoren: Berichtszeit von 23 757 auf 29 611. Das ist eine Zunahme von Thurow, Wenzel, Weinmann, Riedel, Sorlig. 5854 Mitgliedern. Von den Mitgliedern, die sich auf 49 Drts- Alttionsausschuß: Groger und Bagels( Aspirant).- bereine berteilen, find 24 360 männliche und 5251 weibliche. So er- Preßkommission des Vorwärts" Heinrichs, Woit und Stuz. freulich die Zunahme der Mitglieder auch ist, so hält sie doch nicht Breßkommission der Brandenburger Zeitung" Kirsch. Breßlom freis Frankfurt a. M. nahm am lekten Freitag in ber Schritt mit der riefigen Bevölkerungszunahme und der mission der Märkischen Volksstimime" Sydow. Agitations­enormen Steigerung der Zahl der Wahlberechtigten im Streise. Unsere fommission Seiter und Fischer. Lokalfommission Rohr.Generalversammlung den Jahresbericht für 1910/11 entgegen. Werbearbeit wird also gesteigert werden müssen. Leider ist in der Für den geschäftsführenden Ausschuß von Groß- Berlin wurden Nach dem Bericht hat sich in dem Geschäftsjahr die Zahl der männ­Fluktuation der Mitglieder eine Besserung nicht eingetreten. Es Ernst, Liepmann und Böste wieder vorgeschlagen. Als lichen Mitglieder von 6390 auf 7190 und die Zahl der weiblichen wurden 9606 Mitglieder aufgenommen und 5170 gestrichen. Zum Revisor für Groß- Berlin wurde Weinmann bestimmt. Mitglieder von 529 auf 769 erhöht. Die gesamte Mitgliederzunahme Teil ist diese Tatsache durch die Zu- und Abwanderung in den Orten Hierauf beriet die Versammlung eine Reihe von Anträgen beträgt somit 1040, gegen 1789 im Vorjahre. Die Mitgliederagita­zurückzuführen, besonders in solchen, die in der Entwickelung be- 3 um Parteitage. Hiervon wurden die folgenden angenommen: tien war eine sehr rege; es wurden 2522 Neuaufnahmen gemacht, griffen find. Es kann aber nicht geleugnet werden, daß diese Er- Schöneberg: Auf die Tagesordnung des Parteitages in denen aber eine sehr große Zahl Abmeldungen gegenüberstehen, scheinung auf eine Lüde in der Organisation hinweist. Es muß Jena die Auswärtige Politit" zu setzen und den Parteivorstand er- Durch die Stillegung des Lahmeyerwerkes in Frankfurt a. M. ver darauf hingearbeitet werden, daß in dieser Hinsicht bessere Verfuchen, einen Referenten hierfür zu bestellen. lor ein Bezirk allein 400 Mitglieder; dazu kommt noch, daß die Ar hältniffe Blatz greifen. Groger, Frau Juchacz, Scholz, Woit, Bernstein, Frankfurt a. M. gehört zu drei Reichstagswahlkreisen und dadurch Als Delegierte aum Barteitag wurden gewählt: beiterschaft immer mehr in die Vororte hinausgetrieben wird, die teilweise zu anderen Reichstagswahltreisen gehören.( Die Stadt orlig. Bur Provinzialfonferenz wurden delegiert: Thurow, au drei verschiedenen Parteivereinen, was für die Parteiarbeit nicht Lingler und Eichler. gerade förderlich ist.) Die Gesamteinnahmen betrugen 57 529,35 bersammlung von Groß- Berlin folgende Anträge zu Barteileben wurde durch die Einführung von Dis fussions. Die Versammlung beschloß, an die Verbandsgeneral- Mart, die Gesamtausgaben 51 807,64 M., der Ueberschuß also 5721,71 Mark. Das Vermögen des Vereins beträgt rund 33 000 m. Das stellen: Verbandsstatut Groß- Berlin§ 12, Abs. 1 folgende Faffung zu abenden erfrischt. Es beteiligten sich an ihnen 822 Personen. geben: Auf je 200 Mitglieder ist ein Delegierter zu wählen. Behandelt wurden nachstehende Thematas: Die Grundlagen des In den Verbands- Generalversammlungen fönnen nur Anträge Reichsfinanzwesens. Bölle und Steuern. - Die Schuldenwirt der einzelnen Kreiswahlvereine zur Verhandlung gelangen. Sofern schaft des Deutschen Reiches.- Direkte und indirekte Steuern.- Anträge einzelner sich nicht auf Abänderung oder Ergänzung der Reichsfinanzreform 1906/09.- Die Einfuhrscheine.- Die Ver­Verhandlungsgegenstände beziehen, sind dieselben zur Beschlußfaffung fassung des Deutschen Reiches. Die Tabat- und Branntwein nicht zuzulassen. fteuer. Freihandel und Schutzzoll. Das Reichstagswahlrecht.- Die politischen Parteien. Die Erbschaftssteuer.

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Um Schlusse des Berichtsjahres hatte der Vorwärts" 33 669, die Neue Zeit" 373, die Gleichheit" 1010, der Wahre Jacob" 6860, die Märkische Boltsstimme" 228, die Brandenburger Zeitung" 587 Abonnenten. Von Flugblättern und Broschüren wurden bei verschiedenen Gelegenheiten insgesamt 2 836 310 Exemplare verteilt. Es wurden 716 Mitglieder- und 322 öffentliche Versammlungen abgehalten, davon 30 in Orten, wo wir feine Wahlvereine haben. 24 Vereine haben besondere Leseabende für die weiblichen Mitglieder ein­gerichtet.

Unaufhaltsam steigt von Jahr zu Jahr die Zahl der sozial­demokratischen Gemeindevertreter im Streise. Nicht gering ist auch in den Landgemeinden unser Einfluß gewachsen. Wir haben in der Berichtszeit 51 Mandate gewonnen. Insgesamt hat unsere Partei 202 Gemeindevertreter im Kreise und zwar in 7 Städten 71 Stadt­verordnete und in 47 Landgemeinden 131 Gemeindevertreter.

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Gegen die Ueberneutralität der Genossenschaften wendet sich eine von Horlig- Adlershof begründete Resolution, welche durch Beschluß der Versammlung von Groß- Berlin überwiesen wurde. Sie lautet:

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Die von der Partei eingesetzte Kinderschußkommission In vielen Orten wird die Agitation dadurch erschwert, daß wir hat eine sehr rege Tätigkeit entfaltet. Während der Ferienzeit hat auf Betreiben der Amtsvorsteher feine Versammlungslokale be­sich die Kommission zum ersten Male auf einem neuen Gebiete der kommen. Wir sind deshalb in den Landorten meist auf Abhaltung Die Verhandlungen über die Genossenschaftsfrage und die ein Kinderfürsorge betätigt: fie führte Ferienspaziergänge für von Bersammlungen unter freiem Himmel angewiesen, wobei uns stimmige Annahme des Antrages über das Genossenschaftswesen auf Kinder ein. Der Parteivorstand und die Aufsichtskommission des die Polizei alle möglichen Schwierigkeiten macht. dem Magdeburger Parteitag, haben endlich die langerfehnte Re- Gewerkschaftskartells haben einstimmig beschlossen, sobald das Be * Haben wir auch auf allen Gebieten recht erfreuliche Fortschritte gelung des Verhältnisses zwischen Partei und Konsumgenossenschaften dürfnis für solche Spaziergänge vorliegt, diese in den Herbstferien gemacht, so steht uns doch ein tüchtiges Stüd Arbeit bevor bei den gebracht. Klar und scharf wurde hervorgehoben, daß die Arbeiter auf den ganzen Tag auszudehnen und für die entstehenden Kosten Heichstagswahlen. Es gilt, die furze Beit, die uns noch von den Wahlen die Hauptträger der Konsumgenossenschaftsbewegung sind und daß aufzukommen. Das ist praktischer Kinderschuß und Kinderfürsorge! trennt, auszunußen zur Stärkung der Organisation und zur An- diese bemüht sein müssen, diese Bewegung mit sozialistischem Geiste Der Arbeiterbildungsausschuß spricht in seinem spannung aller Kräfte, damit uns ein glänzender Sieg gewiß ift. zu erfüllen, damit auch die Koniumvereine als Waffen im prole. Bericht über die Veranstaltungen im leßten Winter sein lebhaftestes Bagels erstattete den Kassenbericht. Diefer zeigt eine tarischen Emanzipationskampfe Anwendung finden können. Bedauern über den geringen Besuch der wissenschaftlichen Einnahme von 150 649,63 M. Die Ausgaben betrugen 121 404,36 M. Das fezt aber auch voraus, daß die leitenden Männer der Vorträge und Surse aus, der in grellem Kontrast stand zu der Es bleibt ein Bestand von 29 245,27 M. Der Redner bemerkte, die Konsumgenoffenschaftsbewegung diefer energischen Willenstundgebung Ueberfüllung der Säle bei Veranstaltungen der Simpliciffimus". Kaffenverhältnisse haben sich gegen frühere Jahre wesentlich ge- der imposanten Wasse politisch organisierter Arbeiter und Arbeite- abende und ähnlichen Darbietungen". An 26 Sonntagnachmittagen beffert, fie lönnen als recht befriedigend bezeichnet werden. Geld ist rinnen nicht entgegenarbeiten und diesen Willen durch so widerliche gab der Ausschuß im Frankfurter Komödienhaus Theatervorstellun genug in der Kasse. Wenn dazu eine intensive Arbeit der Partei- Berrbilder von Neutralität, wie sie der Generalsekretär des Zentral- gen, die durchweg gut besucht waren. Der Jahresabschluß des genoffen tommt, dann werden wir den Gegnern eine Wahlschlacht verbandes deutscher Konsumvereine Heinrich Kauffmann gezeichnet Bildungsausschusses weist 14 450 M. Einnahmen und 15 900 m. Liefern, die ihnen die Ueberlegenheit der Arbeiterklasse deutlich vor hat, geradezu verhöhnen. Die Tatsache, daß die Aeußerungen Kauff- Ausgaben auf. Das Defizit beträgt also 1450 M. und wird von Augen führt. manns bisher in der Konsumgenossenschaftlichen Rundschau" un- Partei und Gewerkschaften gemeinsam getragen. Heinrichs, der den Bericht der Preẞkommission widersprochen blieben, spricht dafür, daß der Generalsekretär in erstattete, gab eine Uebersicht über die wesentlichsten Vorkommnisse führenden Kreisen nicht isoliert dasteht. auf dem Arbeitsgebiete der Kommission. Er hob unter anderem hervor, daß die Neuregelung der juristischen Sprechstunde alle Er­wartungen, die man an sie stellte, erfüllt hat. Die Sprechstunde ist im vorigen Jahre von 10 770, in diesem Jahre von 14 097 Personen beirat worden. Im juristischen Briefkasten wurden 4916 Fragen

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Kleines feuilleton.

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Die Generalversammlung des Kreises wendet sich mit aller Schärfe gegen diesen Neutralitätsfanatismus und erhebt energischen Widerspruch. Sie spricht aber auch gleichzeitig aus, daß eine Wieder­holung solcher Aeußerungen nur dann ausbleiben kann, wenn durch massenhaften Eintritt der Genoffen und Genossinnen in die Konjum

Die Stadtverordnetenwahlen 1910 brachten der Partei schöne Erfolge. Von insgesamt 71 Sißen hat die Partei nun 22 inne. Bei der Wahl für die ausscheidenden Parteivorstandsmitglieder wurden die Genossen Eberhard und Kirchner wieder und die Genoffen Hutterer und Schauerte neugewählt.

Vorher baie die Versammlung zum Parteitag Stellung genommen. Dabei fand folgender Antrag Zustimmung:

Töne, aus denen sie wundervoll ausdrucksvolle Hände und vom geöffnet bleiben. Oesterreich mit seinen 350 Ninos bleibt Leben stark ausgemeißelte Köpfe zwielichtartig auftauchen läßt. ziemlich weit zurück. Selbst Wien mit einer Bevölkerung von Ob diese Melancholie ein Raffenmerkmal ist, wie Muther ge- rund 2 Millionen Menschen hat nur einen jährlichen Besuch von Josef Jsraels. Der Altmeister der holländischen Malerei, der meint hat, scheint sehr fraglich. Denn das fleine, greise, gebiďte nur 9% Millionen. jetzt im hohen Patriarchenalter gestorben ist, hat erst spät seine Be- Männchen war bis ins höchste Alter lebensstart und optimistisch. In Asien hat der Rinomatograph festen Fuß in Japan ( etwa deutung für die moderne Malerei gefunden. Wäre er mit 40 Jahren Aber es war der Wesenszug der Kleinen, hart ringenden 180 Kinos) und Siam gefaßt. In Indien dagegen vermochte er gestorben, so hätte die Kunstgeschichte faum von ihm Notiz genommen. und von viel Mühsal verfolgten Leute, den er richtig erfaßt sich nicht einzubürgern, vornehmlich dank der Armut der Be Zwar war er nicht Rabbiner geworden, wie fein Vater, ein fleiner hat. Die Schichten und Typen, die Israels Modell standen, völkerung, für die die Eintrittspreise, mögen sie noch so niedrig be= jüdischer Provinzbantier, es gewollt hatte. Bielmehr war er schon waren halb und ganz proletarisierte, ohne daß fie proles meffen sein, einfach unerschwinglich sind. mit 16 Jahren in ein Atelier eingetreten geboren war er 1824 tarisch empfanden. In dieser Welt ohne Hoffnung blieb Hive und Kälte auf Berggipfeln. Man staunt wohl zur Zeit in Groningen und hatte feine Studien in Paris fortgefeßt. als Trost nur die Resignation. Israels hat weder die revolutionäre über die ungemein hohen Temperaturen, die das dirett ben Son. Aber seine Bilder waren schwächliche historische oder genrehafte Straft Courbets noch die monumentale Größe Millets gehabt, die nenstrahlen ausgesetzte Thermometer in der gegenwärtigen Jahres­Aber seine Bilder waren schwächliche historische oder genrehafte beide vor ihm neue Stoffwelten entdeckten im Proletarier und zeit anzeigt. Aber wenn wir auch unter dem Einfluß der Sonnen­Darstellungen, ganz im Zeitgeschmack, ohne Eigenart. In den fünfziger Jahren siedelte er frankheitshalber nach Bandvoort, einem Bauern. Er sieht seine Fischer und Trödler mit den Augen des alt- ftrahlung am Schwarzkugelthermometer Wärmegrade von 50 bis Fischerdorfe bei Harlem , über und behielt dort( wohl auch aus testamentlichen Patriarchen an, als Biychologe und lebenserfahrener 55 Grad ablesen, so ist das doch noch wenig im Vergleich zu ber ökonomischen Gründen) seinen Wohnsiz. G. H. Marius, der beste Mann, nicht ohne Mitgefühl, aber weder als revoltierender Ankläger, Glut, wie sie auf den höchsten Berggipfeln unter den Strahlen der Darsteller der holländischen Malerei im 19. Jahrhundert, schildert noch als großer schöpferischer Gestalter. Er bleibt der Joyaliter, Sonne in Erscheinung tritt. Interessante Beobachtungen dieser die Umwandlung, die das neue Milieu in dem Städter und Atelier- auch to fein Stoff tragisch anmutet. Art hat Mrs. Bullod- Workman, die kühne Himalajabesteigerin, Schiller hervorrief: Ueber den Siegeszug des Kinematographen berichtet eine angestellt, die während der letzten Jahre eine Reihe der himmel­ Ohne an Atelier, an andere Maler oder an die Vorschriften Sammelnotiz in der Zeitschrift für Sozialwissenschaft"( Seft 8/9). anragenden Spigen des ungeheuren Gebirgsmassivs bestiegen hat feiner Lehrer zu denken, fing er ganz von selbst an, das Leben der An der Spitze der Kinematographenindustrie, die in der Hauptsache und bis zu einer Höhe von fast 7000 Metern gelangt ist. Auf Fischer zu beobachten. Die Ruhe ihrer Bewegungen, das natürliche Herstellung von Films ist, steht Frankreich , wo das größte Unter- einem völlig schneebedeckten Gipfel von 6300 Metern Höhe zeigte und einfache Leben, mit seiner Trauer und Angst, mit seinen kleinen nehmen der Branche, Firma Pathé , etwa 5000 Angestellte, die das Thermometer um 2 Uhr nachmittags die ungeheure Hiße von Freuden, ohne den Firnis der gesellschaftlichen Formen, das war über den ganzen Erdball verteilt sind, beschäftigt und im letzten nicht weniger als 89 Grad, die nur dadurch zustande kommt, daß eine Umgebung, die fein Malerange für die Schönheit des wirklichen Geschäftsjahre 90 Prozent Dividende ausgezahlt haben soll. Das die Luft in so großer Höhe den Sonnenstrahlen teinen Widerstand Lebens, für die Poesie und Wahrheit öffnete; eine Umgebung, in der Land jedoch, wo der Kinematograph selbst die größte Verbreitung entgegenseßt, während die Gletscher die ganze erhaltene Wärme, er, besonders in den ersten Jahren, erkannte, daß nicht nur die Ge- gefunden hat, sind die Vereinigten Staaten von Ame - mit boller Intensität zurückstrahlen. Sobald jedoch die Sonne schichte dramatisch ist, sondern daß die Geschichte des Menschen im rita. Die Zahlen, die diese Tatsache belegen, find geradezu tiefer sinkt, macht sich der zunehmende Einfluß der dünnen Luft Kampfe mit der See, im Licht und in der Farbe des Augenblids enorm. In New- York gibt es( 1910) etwa 450 Kinematographen- mit Macht bemerkbar, und Mrs. Bullock- Workman fand unt gesehen, dem Künstler eine reinere und kräftigere Gemütsbewegung theater mit 93 000 läben, in Chicago 310 Theater mit 57 000 3% Uhr nachmittags nur noch 61 Grad Wärme. Schon um gibt, als wenn er die Weltgeschichte nachliest, um ein passendes Plätzen, in Philadelphia 160 mit 57 000 Plägen usw. An 10 000 7 Uhr abends war das Thermometer, nachdem die Sonne unter­Motiv zu finden. So kam es, daß Josef Jsraels statt in der Welt- Kinematographenbilletschaltern wurden im Jahre 1909 Eintritts gegangen, auf 12 Grad Kälte gesunken, um 9 Uhr zeigte es geschichte in der Geschichte des Fischerlebens seine Motive fand". farten für insgesamt 57% Millionen Dollars verkauft also für 17 Grad, und um Mitternacht herrschten 20 Grad unter Null. Freilich vergingen noch Jahre, ehe er das Novellenhafte und mehr als 200 000 Millionen Mart. Die zweite Stelle darf wohl Somit kommen in jenen Höhen Temperaturschwankungen von Anekdotische, wie es bei uns die Düsseldorfer und später auch die Deutschland beanspruchen, doch existiert hier teine Statistit, 109 Grad C. innerhalb der kurzen Zeit von 10 Stunden vor. Münchener pflegten, überwand und seinen Bildern die ruhige Stille weder über die Zahl der Theater, noch über die Besucherfrequenz. und große Schlichtheit zu geben verstand, als deren Meifter er fort- Nur einige Städte verfügen über gewisses Bahlenmaterial, u. a. Notizen. lebt. Diese schlicht menschlichen Interieurs die Familie, die fich auch Berlin . Hier wurden im Dezember 1910 165 Kinemato- Kunst chronit. Der Schinkel- Raum der Abteilung zum Essen anschickt, Frauen in der Küche oder bei der Arbeit, die graphentheater im Ortspolizeibezirk Berlin und etwa 100 in den Alt- Berlin" in der Großen Berliner Kunstaus nährende Mutter, Allein auf der Welt"( die Frau ist niedergefunken Berliner Vororten gezählt. Das fleinste vorhandene Theater st e IIung hat einen neuen Schmud erhalten. Es sind eine am Bette ihres eben verschiedenen Mannes)," Nichts mehr" haben faßt etwa 80, das größte ungefähr 850 Personen; im Durchschnitt größere Anzahl Sizmöbel nach Originalen des Meisters hergestellt alle einen gemeinsamen Bug. Es ist das stumme Dulden, das sich wird etwa für 180 Buschauer Play vorhanden sein. Auf Grund worden und zur Ausstellung gelangt. Fügen ins Schicksal, das ruhige Hinnehmen von etwas unabänderlichem, dieser Zahlen berechnet der Verfasser, daß die Zahl der täglichen Eine Gedenktafel für Wilhelm Raabe wurde, das fast in allen diesen Bildern ausgeprägt ist. Wie die Menschen, so die Kinobesucher in Berlin sich auf etwa 130 000 beläuft. über der Eingangstür des Hauses Spreestr. 11 angebracht, wo Umwelt, in der sie leben. Nirgends etwas Lautes, Lärmendes, Bon den übrigen europäischen Ländern in denen der Nine- Raabe als Student gewohnt und sein erstes Werk geschrieben hat. Bathetisches, Anklägerisches. Die Alltagstragödien spielen sich in matograph eine erhebliche Verbreitung gefunden hat, ist zuerst Sie trägt die Inschrift:" In diesem Hause wohnte 1854-55 23il­einer berschwommenen, schummerigen, berhängten Welt ab, in die England zu nennen. Kennzeichnend dabei ist, daß entgegen helm Raabe, der Dichter der Chronik der Sperlingsgaffe". Geb. nur das Licht seltsames Leben bringt. Die malerische Technik der üblichen Praxis, Kinematographentheater hier nicht als Ver- 8. 9. 1831, geft. 15. 11. 1910. Seinem Andenken die Stadt Berlin Jsraels ' meidet die starke Lokalfarbe, fie liebt müde, matte, braune gnügungsanstalten angesehen werden und deshalb auch Sonntags 1911."

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