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Die letzte Streifdrohung kommt von den Telephonangestellten Sie haben ein Schreiben an den Bosiminister gerichtet, in dem sie bitten, eine Deputation au empfangen, die ihm die Beschwerden der Angestellten vorlegen werbe. Eine Antwort ist noch nicht ein­gelaufen. Sollte der Minister eine ablehnende Haltung einnehmen, so werden die Telephonangestellten unverzüglich energische Garitte zur Abstellung ihrer Beschwerden tun.

Wahrscheinlich, daß ein allgemeiner Eisenbahnterstreit proklamiert im Londoner Trafalgar Square bei. Den Anlaß zur Demonstration, wirte viel mehr Kraftfuttermittel als in gewöhlichen Jahren ber werden wird. Die Eisenbahner sind entschlossen, den. bestehenden gab die Studienreise einiger Hunderter von franzöfifchen Gewenden, um mit den vorhandenen Rauhfuttervorten durchfommen Einigungsämtern den Garaus zu machen. Diese Einigungsämter, nossenschaftlern, um das englische Genossenschaftswesen au fönnen. Die Antäufe von Kraftfuttermitteln jetzt schon sogleich in denen die Gewerkschaft der Arbeiter nicht anerkannt wird, wurden fennen zu lernen. Aber angesichts der internationalen und überftürat au übertrieben hohen Preisen vorzunehmen, bestehe 1907 auf Betreiben Lloyd Georges, der damals noch Handelsminister age wurde die Gelegenheit benugt, um die Solidarität jedoch um so weniger Anlaß, als der Hauptbedarf hierfür nature gemäß erst im Herbste und Winter hervortrete. Die anivesenden war, geschaffen. Sie haben sich aber nur- um den Ausdruck der der internationalen Arbeiterschaft in dem Kampfe gegen Bertreter der großen Zentralgenossenschaften erklärten ausdrüdlich, rheinisch- westfälischen Industriellen zu gebrauchen als weiße die Kriegsbege zu demonstrieren. Die ganze Werfamm daß sie über hinreichende Vorräte von Kraftfuttermitteln berfügen, Salbe erwiesen. Das erklärt auch, weshalb sich die Eisenbahn lung war von dem grenzenlosen Enthusiasmus der Teil um den Bedarf für Monate au angemessenen Breifen deden su direktoren so sehr für ihre Beibehaltung ins Beug legen. Gestern nehmer gekennzeichnet. Der gewaltige Godel der hohen Nelson fönnen. beschlossen diese Herren in einer Zusammenkunft, sich der Abschaf- fäule, von wo herab die Neden gehalten wurden, war von Fahnen Um den durch die ungünstigen Verhältnisse in wirtschaftliche fung der Aemter mit aller Macht zu widerseßen. und Bannern der sozialistischen Organisationen, der Gewerkschaften Notlage geratenen Landwirten zu ermöglichen, ihren Bedarf an Kraftfuttermitteln zu beschaffen, wurde eine ausgiebige staatliche und Genossenschaften ganz bedeckt. Jeder Hinweis auf den ver- Unterstützung durch unverzinsliche Vorschüsse und durch ausgedehnte brecherischen Charakter der Konflikte anzettelnden internationalen Frachtermäßigung als notwendig bezeichnet. Der Minister des Diplomatie und ihrer kapitalistischen Hintermänner löfte einen faft Innern sagte zu, daß die Staatsregierung wie bei früheren ähn elementaren Beifallssturm aus. lichen Anlässen den in ihrem wirtschaftlichen Stande bedrohien Die Versammlung wurde von dem Sekretär ber Arbeiterpartei, Landwirten die erforderlichen Unterfügungen für den Ankauf der dem Genossen Ramsay Wacdonald eröffnet, bet mit ein paar Futtermittel zukommen lassen werde. Der Vertreter nes verfehrs­Worten die anderen Redner einführte. Er sagte, wir sind bei dem minifteriums erklärte, daß die Verkehrsverwaltung dort, wo das legten Stadium der kapitalistischen Beherrschung der auswärtigen Vorhandensein eines Notstandes in weitem Umfang als gegeben anzusehen sei, auch auf dem Gebiet des Tarifivesens diejenigen Bolitit angelangt. Aber es ist immer noch ein gefährliches Stadium. Maßregeln ungefäumt treffen werde, die zur Milderung und Ab­Jeben Augenblid können zwei oder drei Herren in ihren privaten wendung eines solchen Notstandes geeignet erscheinen. Bureaus in London , Berlin oder Paris , die Nationen Europas Ferner wurde wiederholt der Wunsch geäußert. daß die Ma­awingen, gegeneinander tas Schwert zu zücken. Dies fann nur nöber mit Rücksicht auf die durch die Maul- und Klauenfeuche und baburch berhindert werden, daß die Arbeiter ihre Entschloffenheit den Mizwachs geschaffene traurige Lage der Landwirtschaft tun­fundgeben, den Friedensstörern jedes Hindernis in den Weg zu licht eingeschränft werden möchten, und daß auch bei der Ein legen. Die Arbeiter aller Länder werden immer einiger und werden berufung der Reserve- und Landwehrleute auf den Umstand Rück ficht genommen werden möchte, daß sich die Ernte aller landwirt­balb einen ausschlaggebenden Einfluß auf die Weltpolitik erschaftlichen Erzeugnisse noch niemals auf so furze Zeit zusammen­halten. gebrängt habe, wie dies heuer infolge der außergewöhnlichen Wittc. rung der Fall sei.

In London sind einem Teil der 15 000 ftreifenben Frauen und Mädchen, die in den Konserven- und Buder warenfabriken und anderen Betrieben beschäftigt sind, die Lohn forderungen bewilligt worden. Die erzielten Lohnerhöhungen be­tragen bis zu 25 Bros. des vorher bezahlten Lohmes. Aber etwa 10 000 harren noch im Kampfe aus. Der Transportarbeiterstreik in London ist trotz des Friedens schlusses vor vier Tagen noch immer nicht beigelegt. Es ist leicht möglich, daß der Kampf noch einmal entbrennen wird. Die Fuhr­Leute arbeiten meist wieder, aber bie Dodarbeiter beharren noch zu zwei Dritteln im Ausstand. Neue Schwierigkeiten sind aufgetaucht. Die Reeder, die ben Berkehr mit den Nachbarländern Nordeuropas bermitteln( short sea traders), weigern sich, den Dodarbeitern den bertraglich festgelegten Stundenlohn( 8 Pence und 1 Schilling für jebe Ueberfiunbe) au bezahlen. Sie haben ihren Arbeitern den Stundenlohn von 7 Bence, den das Safenamt seinen Arbeitern bezahlt, angeboten. Die Angestellten des Hafenamts verlangen bie Bezahlung des Lohnes für die Dauer der Mahlzeit, was sich allein die Arbeiter der Privatunternehmer durch den Streik errungen haben. Einige Hundert Arbeiter des Hafenamts find entlassen worden; ihre Biebereinstellung unter ehrenhaften Bedingungen wird verlangt. Auch herrscht unter den Dodarbeitern eine große Abnei­gung gegen das Zusammenarbeiten mit Unorganisierten.

Das liberale Parlamentsmitglied Baron de Forest , ein Defter reicher von Geburt, reichte dem Parlament eine Resolution ein, die er in nächster Zukunft begründen möchte, und die folgenden Wort­laut hat: Nach der Ansicht dieses Hauses erleichtern die Werbeffe­rung der Probuftions, Berkehrs- und Transportmittel und die beffere Organisation und das bessere Zusammenarbeiten von Arbeit, Kapital und Austausch beständig die Produktion aller Waren und vermehren den produktiven Wert jeder individuellen Anstrengung Diese Faktoren sollten demgemäß das Angebot aller Waren ber­mehren, ihre Rosten und die des Lebensunterhaltes berringern, den individuellen Arbeitsaufwand, der zur Beschaffung der Waren nötig ift, reduzieren und den Wert des Reallohnes aller Arbeiter relativ erhöhen. Das Ausbleiben dieser natürlichen Folgen ist unheilvoll, seine wahre Ursache sollte unverzüglich untersucht werden und es genügt, um alle Unaufriedenheit und Unruhe der gangen arbeitenden Bevölkerung zu erklären."

Wenn dies keine blocking motion ist, d. h. eine Resolution, bie nicht ernst gemeint ist und nur verhindern soll, daß ein anderes Barlamentsmitglied- etwa ein Eogialist eine unbequeme Frage aufwirft, so fann der Herr Baron noch etwas erleben.

Verhandlungen.

London , 16. Auguft. Obwohl die Arbeit in den hiesigen Docks noch nicht wieder aufgenommen worden ist, scheinen die Aussichten, daß mit der Arbeit morgen wieder begonnen wird, günstig. Die Lage bezüglich der Eisenbahnen ist Gegen­Stand von Verhandlungen zwischen der Regierung, den Eisen­bahngesellschaften und ihren Angestellten; inzwischen ruht beinahe der ganze Personen- und Güterverfehr in Manchester . Unruhen unter den Dockern find auch in Glasgow vorgekom men, wo sich die Leute weigerten, die Schiffe, welche von Liverpool dorthin gefchickt worden waren, zu entladen.

Reir arbie fagte, daß die fürchterliche Kriegsgefahr der letzten Wochen die internationale Arbeiterschaft aufgerüttelt hat. Die Besonders ungünstig wurden die Aussichten der Sartoffelernte Arbeiter des Festlandes feien reif für die Tat, und auch die englischen beurteilt. Es wurde hierbei als notwendig erachtet, den zu er Arbeiter müssen sich bereit halten, damit, wenn der Befehl zum Strieg wartenden geringen Ertrag in erster Linie für menschliche Nah und zum Brudermord ergeht, fein Golbat und feine Kanone mit rungszwvede ficherzustellen und zu diesem Behufe für Futter- und Brennereiswede nach Ersatzmitteln zu suchen, unter denen vor der Eisenbahn oder dem Dampfer befördert werde.( Stürmischer allem Dais in Betracht kommt. Die Versammlungsprac Beifall.) sich daher für eine vorübergehende Aufhebung Es sprachen ferner noch von den Engländern Anderson, bes Mais olles und für eine entsprechende Bu­Präsident der J. 2. P., Hyndman( S. D. P.), Bowerman laffung der Verwendung von Mais in den land­( Trade Union Kongreß). Golightly( Cooperative Union), wirtschaftlichen Brennereien und in Verbin= ma ube( Fabier) und Dr. Phillips( Arbeiterinnenliga). Die bung damit auch für die Zulassung der Abgabe Nebner der Franzosen waren die Abgeordneten Longuet, Doify. von Futterschlempe aus diesen an weitere landwirtschaft­Aubriot, Bedouce und Reboul Zum Schluß wurde die folgende Resolution mit großer Begeisterung angenommen:

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liche Kreise aus. Die Wichtigkeit dieses Punktes wurde angesichts der Bedeutung der Schweinehaltung für Bahern, dessen Fleisch fonfum zu zwei Dritteln aus Schweinefleisch besteht, ganz beson­ders betont, da Kartoffeln und Wais das Hauptfutter für Schweine bilden.

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Diefe Versammlung Londoner Arbeiter brüdt ihr großes Vergnügen aus über den Besuch der französischen Arbeiter, versichert sie, daß die britischen Arbeiter für internationale Brüderlichkeit und Wie der Bayer. Kurier" zu melden vermag, wurde von einem Frieben einstehen, und sendet den Arbeitern Deutschlands und der der Teilnehmer auch die Aufhebung des Bolles auf anderen Länder ihre brüderlichen Grüße. Sie beflagt die durch die Futtergerite berlangt, von der großen Mehrheit aber mit der fapitalistische Ausbeutung sowohl in den heimischen wie in den Begründung abgelehnt, daß durch diese Maßnahme die fremden Märkten verursachte Bedrohung des europäischen Friedens, Gerstenpreise gebrüdt werben fönnten. Auch die preußische Regierung fühlt sich veranlaßt, Ertvägun­und gelobt, jedes mögliche Hindernis zu stellen, damit diese Aus- gen darüber anzustellen, welche Maßregeln sich gegen die Folgen der beutung nicht zum Striege führt." langen Hikeperiode, besonders die drohende Futternot ergreifen laffen. So weit wie das bayerische Ministerium ist allerdings das preußische Landwirtschaftsministerium noch nicht. Es hat zunächſt erst damit begonnen, Ratschläge von den Landwirtschaftskammern einzuholen. Die Nordd. Allgem. 8tg." beröffentlicht ein Runb schreiben des Landwirtschaftsministers vom 9. August an die Land­wirtschaftskammern, in dem unter Aufgebot ellenlanger Redens arten die Landwirte ermahnt werden, ihre Schweine nicht zu früh au verkaufen und selbst dann, wenn zurzeit bei den hohen Futter­preisen die Schweinezucht nicht rentabel sein sollte, die Aufzucht fortzusehen. Ferner müßten die aus früheren Jahren vorhan benen Rauhfutterbestände möglichst ausschließlich als Viehfutter benußt und nicht zur Einstreu verwendet werden. Sofern sich dann ein dringendes Bedürfnis für den Bezug von Waldstreu heraus­stellen sollte, verspricht der Landwirtschaftsminister, für die Ab­laffung von solcher Streu aus den staatlichen Forsten eintreten gu wollen.

Die Münchener Arbeiter gegen die Kriegsheke. Bu einer machtvollen Kundgebung versammelte sich am Montag abend das Münchener Broletariat, um gegen das unverantwort liche Treiben der Kriegsheter zu protestieren. Der größte Saal Münchens , der Münchener Kindlleller, war schon bald nach Arbeits­schluß von Männern und Frauen überfüllt, so daß bereits nach 7 Uhr der Zugang zum Gaal polizeilich abgesperrt wurde. Sofort wurde in dem gegenüber liegenden Bürgerbräufeller eine Parallelversammlung arrangiert, doch war in furzer Zeit auch dieser Saal bis in den letzten Winkel besetzt. Ueber 10000 Personen hatten fich eingefunden.

Einstimmig wurde nach dem Neferate des Genoffen Wolfgang Seine in beiden Versammlungen folgende Refolution angenommen: Die am 14. Auguft in München Versammelten sprechen ihre Diese Ermahnungen und Versprechungen mögen recht gut ge­Entrüftung aus über den frivolen Versuch, Deutschland in einen Krieg mit Frankreich hineinzuhegen. Sie erflären sich solidarisch meint sein, der drohenden Futternot vermögen fie nicht zu wehren. mit allen ehrlichen Freunden des Friedens diesseits und jenfeits Dazu ist unbedingt auch die Aufhebung der Bolle für Futtergerite, utter bohnen, Futterbohnen, Lupinen, der Grenze. Sie fordern, daß die Reichsregierung die Berhand Mais, Futtergerite, lungen führe unter Berücksichtigung, daß auch der größte Gewinn i den usw. nötig, fowie ferner der gemeinsame an Kolonialbesitz fein Ausgleich für die Schäden eines Strieges Bezug im Großen von getrodnetem Grün. und avischen zwei befreundeten, zu gemeinsamer fultureller Arbeit beauhfutter aus dem Auslande zu beträchtlich e t- ftimmten Nationen fein würde. Sie verlangen sofortige Ein- mäßigten Eisenbahntarifen. London, 16. August. Die Verhandlungen zwischen der berufung des Reichstages." Regierung und den Eisenbahngesellschaften haben bisher zu In den legten Tagen haben außerdem imposante Protest feinem Resultat geführt. Man befürchtet, daß der Generalversammlungen in Göppingen und in Mainz stattgefunden, streit unmittelbar bevorstehe, da die Gesellschaften gegen in denen die Arbeiterschaft entschieden gegen den neuesten imperia­wärtig entschloffen sind, die Forderung der Arbeiter auf listischen Kurs Stellung nahm. direkte Verhandlungen abzulehnen.

Stimmungsmache aus Agadir.

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Das Unterhaus und die Streiflage. Röln, 16. Auguft. Die Kölnische Zeitung meldet aus London, 16. August.( Unterhaus.) In Beantwortung Agadir: Beim Heiligtume Sidibibi am unteren Suffas fand eine zahlreicher Anfragen über die Streiflage gab der Minister des große Versammlung des Suffaf und des Huara- Stammes statt, die Innern, Churchill, eine allgemeine Erklärung über die Lage ab, eine allgemeine Genugtuung über das Erscheinen des deutschen ging aber nicht auf den drohenden allgemeinen Eisenbahner- Striegsschiffes zum Ausdrud brachte, aus dessen Anwefenheit fie ein ausstand ein. Gr führte aus, die Lage in den Londoner Dods Erblühen des Handels erhofft. Lente des mit dem Kaib von habe sich nicht verschlechtert, aber es hätten sich in den Royal Albert Tarubant ständig in Fehde lebenden Stammes Huara drangen in Dods wegen der Beschäftigung von Nichtorganisierten Schwierig Tarudant ein und plünderten die Läden, wurden aber von dem Kaid teiten gezeigt, die zu Störungen führen könnten. In Biver unter starten Verlusten aus der Stadt vertrieben. Die Suara baten In pool hätten fich feine weiteren Ruheftörungen ereignet. hierauf beim Raid um Entschuldigung und erklärten, daß fie gegen Manchester feien die Geschäfte fast vollständig in Stillstand geraten, die in Karudant lebenden Deutschen leinerlei Feindjeligleiten im doch sei es nicht zu Unruhen gekommen; Truppen ständen jedoch Schilde führen und jede Gefahr ausgefchloffen fei. bereit. In Cardiff sei es gestern nacht zu Ruhestörungen gekommen, Was bezweckt die Köln. 8tg." mit solchen abgefchmadten und doch sei heute alles ruhig. Henderson von der Arbeiter irreführenden Meldungen? Will sie den Leuten, die mit Gewalt ein partei fragte, ob in Liverpool der Befehl erlaffen worden sei, Stid Marolto fordern, den Rücken steifen? Sie glaubt doch selbst daß bei Einbruch der Dunkelheit die Leute in ihren Häusern zu nicht, daß die Berberstämme des Susgebietes vor Begeisterung für fein und alle Bichter zu löschen hätten? Churchill antwortete: die schwarz- weiß- rote Flagge ganz aus dem Häuschen sind. Man Ich habe keine Nachricht darüber; aber ich denke doch, daß die Orts- mag bort nur einmal den Versuch einer deutschen Festsetzung machen Behörden in jedem Schritt, ben fie tun, unterstützt werden sollten. und man wird Kämpfe haben, gegen die die Kabylenfeldzüge der Lansbury von der Arbeiterpartei ging auf ( Beifall.) bas geftrige Schießen in Liverpool ein und fragte, ob es im Intereffe Granzosen in der Algerie nur ein Stinderspiel waren. des Friedens fei, daß die Soldatenaufio brutale, mörde Paris, 16. August. Aus Mogador wird der Agence Havas unter zische Beise verwendet würben? Die Opposition prote stierte, und darauf schleuderte ihr Lansbury unter großer Unruhe bem 8. Auguft gemeldet: Der Stamm der Haura hat nach mehreren Die Worte entgegen: Das ist ein Abschlachten unshul Rämpfen 8wei beutsche Agenten der Gebrüder digen Bolles, ihr seid blutbürftig Bersucht doch selbst au Mannesmann, bie in Tarudant ansäßig find, gefangen Tämpfen, Ihr Feiglinge!" genommen. Ueber ihr Schidjal hat man feine Nachricht.

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George erflärte, die Frage, Mittel zu finden, die geeignet sind, dem Kampf in der Industrie vorzubeugen und ihn abzufürzen, finde die ernsteste Beachtung seitens der Regierung bei den Beratungen mit den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeiter. Lloyd George fährt fort: Wenn auch die Lage ernst sei, halte er fie doch nicht für beunruhigend. Aber sie erfordere eine sehr vor­fichtige und doch feste Behandlung in einer Form, die der Al­gemeinheit das Vertrauen einflöße, die Regierung wolle Arbeitern und Arbeitgebern Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Die Marokkoaffäre. Internationale Friedensdemonstration in London. Man schreibt uns aus London: Eine nach vielen Taufenden zählende Menge wohnte der vom Gemeinschaftlichen Ausschuß der Arbeiterpartei, des Gewerkschaftsverbandes und des Trade- Union Rongresses veranstalteten großen Friedensbemonstration am Sonntag

Eine Alarmnachricht.

Politische Ueberficht.

Berlin, den 16. August 1911. Futternot.

Um die fraurigen Folgen der anhaltenden Dürre für die Land. wirte und die Masse der Konsumenten au mildern, hat dieser Tage im baherischen Ministerium eine Besprechung von Regierungs­bertretern, Landwirten und landwirtschaftlichen Sachverständigen stattgefunden. Wie amtlich gemeldet wird, war die Versammlung der Anficht, daß die vorhandenen Rauhfuttervorräte( Heu, Krummet und Stroh) bei sparsamier Verwendung in Berbindung mit Kraft­futtermitteln gur Dedung des heimischen Bedarfs bis zum nächsten Jahre genügen und daß daher die von einigen Seiten angeregte Einfuhr von Heu aus dem Auslande nicht veranlaßt sei, zumal diese auch wegen der Gefahr einer weiteren Einschleppung und Ber breitung der Maul. und Klauenseuche bedenklich wäre. Dagegen wurde als ein Gebot der Notwendigkeit bezeichnet, daß die Land­

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Beteranenfürforge.

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Unter Hochtönenden Phrasen, großem Gerede und dem landes­üblichen Alimbim arrangierte die honore Gesellschaft vor kurzem in einer Reihe Städte sogenannte Kornblumentage. Weißge Fleidete Jungfrauen eine auf den sogenannten Bazaren vielfach erprobte Methode zum Beitreiben von Almosen wurden in Scharen auf das Publikum losgelaffen, um im Interesse der guten Sache" Spenden zu sammeln. Sier und dort sind auch ganz nam­hafte Beträge aufgebracht und wenn nicht all den Wohltätigkeits­veranstaltungen der bürgerlichen Gesellschaft mit ausgesprochener Stepfis nach allen Erfahrungen begnet werden müßte, dann hätte man glauben fönnen, daß nunmehr den Veteranen goldene Tage beschieden seien. dite

Wie es aber in Wirklichkeit mit der Beteranenfürsorge in den preußischen Gefilden bestellt ist, zeigt ein Vorfall, über den die Dortmunder bürgerliche Preffe, mutig wie diese Herrschaften nun einmal find, in einem verstedten Eingesandt", natürlich auch ohne ein Wort der Kritik, berichtet. Der Inhalt des Eingesandt" ist fo bezeichnend, daß es angebracht erscheint die wichtigsten Säge wörtlich zu zitieren. Es heißt im Dortmunder General- Anzeiger": ie Beteranen beerdigt werden.

Gin müder Erdenpilger fand vorgestern nach den Stürmen des Lebens auf dem hiesigen Südfriedhof seine wohlverdiente Ruhe. Bereits im 66. Lebensjahre stehend, frant und gebrechlich, Iebte er zuletzt von einer fleinen Bension der holländischen Re­gierung als Entgelt für die diesem Lande gewidmeten Dienste bei der Verteidigung der Kolonien. Seit 15 Jahren fristete er hier fein Dasein, mußte franfheitshalber einen Tag bor feinem Ableben das Krankenhaus aufsuchen, von wo er auf Armentoften seinen letzten Gang antrat. Beim Hinaustragen des Dahingeschiedenen aus dem Krankenhause fiel es auf, daß dem schlichten Sarge von einem hiesigen Mitbürger auf einem Kiffen eine Reihe von Orden und Ehrenzeichen, darunter das Eiserne Kreuz und die Kriegsdentmünze von 1870/71 boran­getragen wurde und weiterhin ein Kommando des hiesigen Be zirkskommandos, bestehend aus einem Gefreiten und 3 Mann, Sem Sarge folgte. Die letzten bier Mann feuerten über dem Grabe des alten Kämpfers, der in sechs heißen Schlachten für Deutschlands Ehre und Unabhängigkeit gefochten hatte, die üb­lichen drei Salutsalben ab. Es war ein trauriger Anblid für die Anwesenden, daß der Sarg nicht einmal die Neberreste ohne Unfall ins Grab zu bringen vermochte. Beim Aufheben des Sarges in der Leichenhalle brach das untere Bodenbrett aus, weshalb es durch Umvidelung mit Draht befestigt werden mußic, damit der Leichnam nicht herausfallen fonnte; der nicht passende obere Dedel fonnte erst unter größter Anstrengung ton mehreren Antvesenden in die richtige Lage gebracht werden, damit er den Sarg schloß. Beim Einfenfen des Sarges in die Gruft ente fielen diesem Sägespäne und Mehl, auf welche der alte Krieger und Inhaber des Eisernen Kreuges gebettet worden ist. Der ganze Humbug der Kornblumentage und die beschämend unzulängliche Fürsorge für die Beteranen kann nicht greller be­Mit dem Eifernen Kreuz dekoriert hatte der leuchtet werden.