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Gewerkschaftliches.liche Verhältnisse gibt es in den anderen Branchen Berlins wohl Abstimmung unter den Bergarbeitern es schon als zweifellos er­

Ein Lärmschuß.

Aus Erfurt wird gemeldet:

Der Verband Thüringer Metallindustrieller hat bei dem Ge­famtverbande Deutscher Metallindustrieller eine Gesamtaussperrung in der deutschen Metallindustrie beantragt.

Mit diesem Antrage dürften die Thüringer kaum Erfolg haben, fie rechnen auch wohl nur mit einer Schreckwirkung! Warum sollte eine Generalaussperrung erfolgen? Es fehlt dafür an Gründen für den Gesamtverband, oder aber er müßte schon den Grundsatz vertreten: Wir veranstalten eine Macht­probe! Das würde natürlich in den weitersten Kreisen eine große Erbitterung und Unzufriedenheit erregen. Materielle Gründe kann man aber für eine Generalaussperrung, die hingewiesen. übrigens den Arbeitern gerade nicht ungelegen käme, nicht anführen. Daß in zwei kleinen Betrieben in Thüringen mit

werden.

werden.

aus

den

faum. Lauf- und Arbeitsburschen werden solche Löhne nicht zu geben, daß der Vermittelungsvorschlag von den Bergarbeitern an gemutet. Den Wickelmachern werden Arbeiten zugemutet wie Ein- genommen ist, wird morgen die Aussperrung auf der ganzen Linie lage rippen, Einlage trocknen uff., die bei der Lohnbemessung gar aufgehoben und Mittwoch oder Donnerstag die Arbeit aufgenommen nicht in Betracht gezogen werden. Für die Arbeiterschaft bedeutet dieser Ausgang einen Sieg und Solche Arbeitsverhältnisse und Entlohnungen müssen verwüstend eine glänzende Abwehr des Ueberfalles durch die Scharfmacher. wirken. Von dieser Erkenntnis durchdrungen, sah sich vor kurzem Diese hatten die Baugewerkstarife gekündigt, um eine Reduktion der eine hauptsächlich von Bigarrenarbeitern besuchte Mitgliederversamm- Mindestlöhne herbeizuführen, der Kampf endete mit einer Erhöhung lung des Deutschen Tabatarbeiterverbandes in Berlin veranlaßt, der Mindestlöhne. Sie hatten sich geweigert, den zwischen Arbeitern einem in seinen Einzelheiten schon durchgesehenen Tarifvorschlag und Arbeitgebern in Salangen abgeschlossenen Tarifvertrag an einstimmig gutzuheißen. Es ist hohe Zeit, daß ein Wandel zum zuerkennen, sie akzeptieren ihn jetzt ohne Aenderung. Die dritte Streitfrage, der garantierte Mindestlohn, Bessern eintritt. Eine am Mittwoch, den 23. August, abends 8 Uhr, wird einem Schiedsgerichte zugewiesen, das bei Dräsel, Neue Friedrichstraße, stattfindende öffentliche Versamm- beiden Schlichtungsmännern besteht, die den von den lung der Tabatarbeiter Groß- Berlins wird erneut und ausschließlich Arbeitgebern abgelehnten Mindestlohn prinzipiell anerkennen. So sich mit der Tariffrage beschäftigen, und sei an dieser Stelle darauf wird auch diese Frage zweifellos zugunsten der Arbeiter entſchieden Rein agitatorisch gesehen kann die Arbeiterschaft den Scharf Berichtigung. Wir werden um Aufnahme des Folgenden ersucht: Die Uns Unter Gewerkschaftliches" in der Nr. 190 Ihres Blattes brachten machern für diesen provozierten Kampf dankbar sein. faum einem Bäckerdugend Arbeitern die Unternehmer Sie einen Artikel, dessen Inhalt nicht der Wahrheit entspricht und organisierten sind durch ihn zum Klaſſenbewußtsein aufgerüttelt worden, schließen sich an die Organisationen und diese treten ge­keinen Frieden machen wollen und daß in Leipzig ersuche ich demzufolge um gefl. Berichtigung. die als notwendig anerkannte Regelung der Arbeits- Es wurde die Arbeit am 14. d. M. Bei mir von den Leuten stärkt aus dem langen, harten Kampfe hervor. verhältnisse in der Gelbmetallindustrie grundsäßlich nur nicht niedergelegt, sondern wurden dieselben mangels genügender Vom Streik der italienischen Eisenarbeiter. nicht mit dem Metallarbeiterverbande vorgenommen werden Arbeit von mir entlassen und ferner besteht auch keine Umgebung Rom , den 20. August 1911. foll, das kann man doch nicht als eine Begründung für eine des Tarifvertrages, sondern erhalten meine Leute auf angeführtem Die Streiflage auf der Insel Elba und in Piombino gibt zu 1/2 Million Arbeiter umfassende Aussperrung angeben. Und Bau nicht 70 Pf., sondern 85 Pf. Stundenlohn. andere Vorwände hat man nicht! Zudem herrscht in den Ihres Blattes aufnehmen und zeichne Ich hoffe, daß Sie meine Berichtigung in nächster Nummer Besorgnissen Anlaß. Man hat, wie wir bereits meldeten, die Nach Hochachtend richt verbreitet, daß im Laufe dieser Woche aus Deutschland Kreisen der Metallindustriellen auch zu wenig Neigung, um Ferd. Neumann. Streitbrecher eingeführt werden sollen, was eines an den Haaren herbeigezogenen Machtkampfes die günstige Konjunktur unausgenutzt zu lassen. Mochten General- Straße 224, haben die Kollegen und Stolleginnen die Arbeit nieder- Chiesa hat an Giolitti telegraphiert, ihn auf diese Gefahr aufmerksam Achtung, Schuhmacher! Bei der Firma Spiegel, Greifswalder natürlich zu großer Erbitterung Anlaß gibt und eine nicht geringe Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellt. Der Republikaner aussperrungsneigungen und wünsche bestehen, die Erfahrungen gelegt. An die vor kurzem stattgefundenen Lohnkürzungen fich nun gemacht und die Regierung aufgefordert, ihr vorzubeugen. Im und die ruhige Ueberlegung haben sie auf ein Minimum be- noch anschließende Maßregelungen sind die Ursache. Wir ersuchen Widerspruch zu der Drohung, ausländische Streifbrecher einzuführen, schränkt, das keinen Weltbrand mehr entfesseln kann. um strenge Fernhaltung des Zuzuges. steht eine andere an sich ebenfalls äußerst ernste Tatsache, nämlic Zentralverband der Schuhmacher. Ortsverwaltung Berlin . die Entlassung des gesamten Verwaltungspersonals der Eisenberg Achtung, Friseurgehilfen! Für Verbandsmitglieder gesperrt: werke, die unter Auszahlung der üblichen Entschädigung von drei Hoppmann, Liebigstr. 14. Biedermann, Rodenbergstr. 7. Bewilligt Monaten Gehalt am 19. d. Mts. erfolgt ist. Die Streifenden ihrer­hat Thiele, Torellstr. 4; Sachs, Stallschreiberstr. 12; Kinder, Wal- feits rechnen auch mit längerer Dauer des nun schon 45 Tage denser Str, 12; Graf, Schulzendorfer Str. 17a.

Berlin und Umgegend.

Die Tarifbewegung der Elektromonteure. Eine sehr stark besuchte Versammlung der Elektromonteure und Hilfsmonteure fand am Dienstagabend im großen Saale der Brauerei Friedrichshain statt. Otto Handke vom Deutschen Metallarbeiterverband erstattete Bericht über die Antwort der Unternehmer auf den vorgelegten Tarifentwurf, der in der Versammlung vom 10. August die allgemeine Zustimmung der Arbeiter gefunden hatte. Der Entwurf war an etwa 350 Unter­nehmer gesandt worden und bis zum 17. August hatte man um Antwort gebeten. Eine Antwort erfolgte nicht oder vielmehr hinter verschlossenen Türen, denn am 14. August fand eine geheime Ver­fammlung der Vertreter der Installationsfirmen Berlins und Um­gegend statt, an der etwa ein Drittel der Unternehmer teilnahmen und die sich mit den Forderungen der Arbeiter beschäftigte. In dieser Versammlung wurde beschlossen:

1. Dem Deutschen Metallarbeiterverband , Ortsverwaltung Berlin , auf sein Schreiben betr. Tarifverträge für Elektromon­teure und Hilfsmonteure nicht zu antworten.

2. Tarifverträge weder mit dem Metallarbeiterverband noch mit den Angestellten abzuschließen.

3. Weder mit dem Metallarbeiterverband noch mit den An­gestellten einen Mindestlohn zu vereinbaren oder festzusehen. 4. Verbesserungen der Arbeiterverhältnisse, wenn und soweit den Anwesenden solche nach reiflicher Prüfung angebracht er­scheinen, in den nächsten Tagen vorzunehmen.

5. Jm Streitfalle jeden Arbeiter, der streikt, der Geschäfts­stelle zu melden und Arbeiter von bestreiften Firmen unter feinen Umständen vor Beendigung des Streits einzustellen.

Verband der Friseurgehilfen.

Deutfches Reich.

Zur Metallarbeiterbewegung in Hagen . Nachdem die Belegschaft der Firma Bovermann in beiden Werken gekündigt hatte, sab sich der Firmeninhaber veranlaßt, Bugeständnisse zu machen. Im Vogelsanger Werk wurde anstatt der geforderten achttägigen, die zehntägige Lohnzahlung eingeführt. An Sonnabenden ist um 4 Uhr Feierabend; der Tag wird voll bezahlt. Den Hilfs­arbeitern wurde eine Lohnzulage von 25 Pf. bewilligt. Die Spezial­wünsche der Former wurden durchweg bewilligt. Für Ueberstunden werden in Zukunft 15 Proz., für Nachtarbeit 25 Broz, für Sonntags­arbeit 40 Broz. Zuschlag gezahlt. Wenn diese Zugeständnisse auf das Gevelsberger Wert übertragen werden, wird dadurch die Be­wegung beendet sein. Bei der Firma Wittmann Nachf. ist es bis jetzt noch nicht zu einer Einigung gekommen. Das Bewilligte war derart minimal, daß die Arbeiter unter feinen Umständen damit einverstanden sein konnten.

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währenden Konfliktes, denn sie beginnen ihre Kinder nach auswärts in Genossenfamilien zu versenden, in ähnlicher Weise, wie das vor zivei Jahren bei dem großen Streit der Eisenwerke in Terni ges. schehen ist. In verschiedenen Orten des Streifgebietes ist es zu leichten und unblutigen Konflikten mit der Polizei gekommen, aber es läßt sich nicht verkennen, daß die Situation mit jedem Tage ge­spannter wird.

I Straßenbahner im Streik.

Wien , 22. August. Wie die Neue Freie Presse" aus Triest meldet, ruht dort der Straßenbahnverkehr, da heute früh die Straßen­bahnbediensteten in den Ausstand getreten find, nachdem ihre Forde rungen betreffend Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit seit neun Monaten abschlägig beschieden worden waren.

Letzte Nachrichten.

Die Streitdebatte im englischen Unterhans. Eine Abwehrmaßregel. Die Gauleitung des 4. Bezirks im London , 22. August. Im weiteren Verlauf der Unterhaus Metallarbeiterverband hat zur Abwehr des Terrors der Metall- debatte über die Streitbewegung( siehe auf Seite 2) erklärte industriellen den Verbandsmitgliedern empfohlen, auf die Frage der Ramsay Macdonald , der Vergleich könne von beiden Seiten Unternehmer nach der Organisationszugehörigkeit zu antworten, fie als Friedensbürgschaft angenommen werden. Er betonte, daß bes feien nicht organisiert. Da aber die Unternehmer den Nichtorgani- fonders das Entgegenkommen der Vertreter der Eisenbahngesells fierten Geldunterstützung gewähren und dabei bemerken, daß jeder schaften und die Haltung der Arbeiter in der Konferenz 6. Jm Streitfall Arbeiten, welche bei einer bestreitten Firma Organisierte, der sich als Nichtorganisierter bezeichne, des Betrugs­am Sonnabend den Vergleich verhältnismäßig leicht gea Wenn auch die zukünftigen Beziehungen wegen des Streits nicht ausgeführt werden, nur nach Verständi- versuchs schuldig mache und seine Bestrafung zu gewärtigen habe, so fordert die Bezirksleitung die Mitglieder auf, das erhaltene macht hätten. gung und mit Zustimmung dieser Firma zu übernehmen. 7. Ueber die heutige Versammlung keine Mitteilung Anführung des Namens in eine Liste eingetragen und dann zur Ver- finnung charakterisiert würden, so habe man in der gegen 7. Ueber die heutige Versammlung teine Mitteilung Geld sofort im Verbandsbureau abzuliefern, wo der Betrag unter zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern durch dieselbe Ge an die Presse gelangen zu lassen. Generation den Letzten Eisenbahnerstreit erlebt. 8. Ueber den Inhalt der heutigen Verhandlungen streng- fügung des betreffenden Unternehmers bei Gericht deponiert wird. wärtigen stes Stillschweigen zu bewahren. Das Ergebnis der Ver- Die Gauleitung bemerkt dazu, daß dieses Vorgehen durchaus zu Macdonald kritisierte sodann scharf die Politit, die von handlungen den eingeladenen Firmen schriftlich mitzuteilen, die rechtfertigen sei, weil die Unternehmer ihr wirtschaftliches Ueber- Churchill während des Streits befolgt worden sei. nicht erschienenen Firmen aufzufordern, sich durch Unterzeichnung gewicht benutzen, um von den Arbeitern eine Erklärung zu erpressen, Das Ministerium des Innern habe während der Unruhen eine sehr wozu fie feineswegs berechtigt sind. einer Erklärung den Beschlüssen zu fügen.

9. Die Einberufer der Versammlung( Verband der elektro­technischen Installationsfirmen, Siemens Schuckert- Werke, Allge­meine Elektrizitätsgesellschaft) werden ersucht, als Geschäftsstelle tätig zu sein und ermächtigt, auf Wunsch weiterhin notwendig werdende Versammlungen einzuberufen. Alle wichtigen Nach richten sollen an die Adresse des Herrn Dr. Fellinger, Berlin SW., Askanischer Platz 3, gerichtet werden.

Auf Vorschlag mehrerer Teilnehmer der Versammlung wurde eine Kommission gewählt, welche ohne Zusammenhang mit der bevorstehenden Lohnbewegung über die Arbeiterverhältnisse in den elektrotechnischen Installationsbetrieben beraten soll und zu wel­cher der Verband der elektrischen Installationsbetriebe zwei, die Firmen Siemens Schudert Werke, die A. E.-G., Mix u. Genest, Deutsche Telephonfabrik A.-G., vormals J. Berliner, Deutsche Telephonwerte Schwabe u. Co., Gebauer u.. May, F. Siemundt, Siegfried Baumann je einen Vertreter stellen sollen.

Das war der Bericht über die geheime Versammlung, der bon Otto Handke nach dem Protokoll vorgelesen und dann scharf kritisiert wurde. handle legte den folgenden Beschluß der Vertrauens­

männer vor:

Die Vertrauensmännerkonferenz der Elektromonteure und Hilfsmonteure erkennt an, daß nach Lage der Sache die Haltung eines Teiles der Arbeitgeber vollständig unberechtigt und un­verständlich ist.

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Ein greifbarer" Arbeitswilliger!

verwerfliche Rolle gespielt. Ferner protestierte er gegen die umfang reiche Verwendung von Truppen. Die organisierte Arbeiterschaft werde es nicht dulden, daß das bürgerliche Leben streifender Arbeiter durch unnötige Truppenentfaltung gestört würde.

Bei dem Streit in der Schuhfabrik Dorndorf in Breslau im Herbst 1910 hatte sich auch eine Anzahl jener Arbeitswilliger ein­Auf die Kritik Macdonalds erteilte Churchill eine energische gefunden, die in Friedenszeiten der Arbeit aus dem Wege gehen, bei Streits aber den Kämpfenden in den Rücken fallen. Des Wohl- Antwort und verteidigte die Haltung der Regierung. Er betonte, wollens und der Gunst der Chefs wie der Meister sind derartige daß eine fortgefeßte Stodung des Eisenbahnverkehrs Beschäftigungs­Elemente meistens sicher. So auch hier. An noble Passionen ge- losigkeit und Hungersnot in großen Teilen des Landes hervorgerufen wöhnt, reichte der Verdienst während des Streitbruches nicht aus, haben würde und erklärte, teine Blodade durch einen auswärtigen Feind und so wurde das Vertrauen reichlich wahrgenommen. Die Helden hätte in so wirksamer Weise einen Druck auf die große Bevölkerung fanden" fertige Schuhe, Leisten, Oberleder und Unterleder und der des Landes ausüben können. Ich weiß keinen Fall in der gleichen im Kehricht, bis die Polizei dieser Finderei" eines Tages Geschichte, sagte Churchill , wo eine solche Satastrophe jes ein Ende machte und eine Menge der gestohlenen Sachen aus einer Streitbrecherwohnung herausholte. Einer dieser Arbeitswilligen und mals ein großes Gemeinwesen bedroht hat. Ich erkenne an, daß dazu Streifbrechervermiitler, N. Urbaneck, stand dieser Tage vor dem die Eisenbahner im ganzen Lande nichts zu tun haben mit der Breslauer Schöffengericht, um sich wegen Diebstahls zu verantworten. Schmach und Schande des Aufruhrs und der Vorfälle der Un die die Verantwortung gewissen Personen Er gestand. Auf die Frage, zu welchem Zwede er ein langes Ar- ordnung, für werden muß. Aber es wäre müßig, beitsmesser gefunden" habe, erklärte er: als Schuß" gegen die zugeschrieben Organisierten! Das Gericht verurteilte ihn zu fünf Tagen Ge­behaupten, zu daß der Ausstand ohne Gewalttätigkeit fängnis; der Staatsanwalt hatte eine Woche beantragt. Wegen durchgeführt worden sei. Die Regierung hat weder für das Kapital Beleidigung und Bedrohung dieses Arbeitswilligen wurde seiner Zeit ein Streikender zu der hohen Strafe von zwei Monaten acht Tagen noch für die Arbeiter Partei ergriffen, sondern sich auf die Seite des Boltes gestellt( Beifall), und wir sind bereit, start und vers Gefängnis verurteilt. Von- Rechts wegen! trauensvoll jedem Angriff und jedem Vorwurf zu begegnen, da wir Straßenbahnerstreik. als Bevollmächtigte verantwortlich sind für die Wohlfahrt und Sicherheit des Volkes. Nur an dieses und seine Lebensintereffen denken wir und haben versucht, unsere Pflicht zu erfüllen.( Lauter Beifall.)

W

Da aber eine einheitliche Arbeitsniederlegung mit Rücksicht Saarbrücken , 22. Auguft.( W. T. B.) Die biefigen Straßen auf die gegenwärtige Situation, bei einer Anzahl Arbeitgeber bahnbeamten beschlossen in einer gestern abgehaltenen Versammlung, sowohl wie Arbeitnehmer, gegenwärtig nicht tunlich erscheint, in den Ausstand zu treten, weil die Straßenbahnverwaltung ihren so wird die Agitationsfommission beauftragt, die Verhandlungen Wünschen auf Regelung der Lohn- und Dienstverhältnisse nicht nach­dort wo es angängig ist, fortzusehen, gleichzeitig aber auch bevoll gekommen sei. Dem Beschluß entsprechend ruht seit heute früh jeder Lenardo da Vincis Gioconda verschwunden. mächtigt, den Streit bei den Firmen, wo es angebracht und not- Verkehr auf den Straßenbahnlinien. Paris , 22. August. ( W. T. B.) Heute nachmittag nahmen wendig ist, von den betreffenden Kollegen beschließen zu laffen. Die Forderungen der ausständigen Straßenbahner find Lohn­Die Versammlung nahm dann die folgende Resolution an: erhöhung, Verkürzung der Dienstzeit von 14 auf 10 Stunden sowie ein die Diener des Louvre Museums zu ihrer größten Be der berühmtesten Bilder der Die am 22. August stattgefundene öffentliche Versammlung freier Sonntag im Monat. Die Direktion erklärte sich mit der Lohn- stürzung wahr, daß eines die Gioconda Vinci von Leonardo da ver der Elektromonteure und Hilfsmonteure Berlins und Umgegend erhöhung grundsätzlich einverstanden. In einer gestern stattgehabten Sammlung, war. Von dem das Bilde, im erklärt sich mit der Resolution der Vertrauensmänner in allen Besprechung zwischen den Straßenbahnern und der Direktion ver- schwunden Salon de Teilen einverstanden. Die Kollegen verpflichten sich, gleichviel langten die Straßenbahner die Hinzuziehung des christlichen Ge- Paris den Ehrenplatz eingenommen hatte, war nur der bei welcher Firma sie auch arbeiten, zu jeder Zeit den Ruf der werkschaftssekretärs zu den Verhandlungen, was die Direktion aber Rahmen zurückgeblieben. Der Polizeipräfekt, der hiervon verständigt Organisation Folge zu leiſten und die von der Organisations- ablehnte. Der Straßenbahnbetrieb wird zurzeit von den Bureau - wurde, ließ sofort die Galerieräume und das Louvre­leitung vorgeschlagenen Maßnahmen auszuführen. angestellten notdürftig aufrechterhalten. Die Direktion beabsichtigt, Ferner verpflichten sich die Kollegen die im Streit befind- falls man nicht bald zu einer Einigung gelangt, Personal von aus Museum absperren. Man glaubte zuerst, daß einige Photo­lichen Berufsgenossen in jeder Hinsicht zu unterstüßen, und alles wärts heranzuholen. Die Polizei hat Schutzleute bei der Zentrale graphen, welche die Bewilligung zur Reproduktion der Gioconda er halten hatten, das Bild vielleicht in ihr Atelier geschafft hätten, doch daran zu sehen, daß die diesjährige Lohnbewegung der Berliner und den wichtigsten Kreuzungen aufgestellt. Warum? Elektromonteure mit einem anerkennenswerten Erfolg abge­stellte sich diese Annahme als Irrtum heraus. schlossen wird.

Ausland.

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Man hält es kaum für möglich, daß ein wirklicher Diebstahl vorliegt, da es ausgeschlossen erscheint, dieses weltberühmte Bild zu Gelde machen zu können. Es heißt, auf der Polizei neige man zu der Ansicht, daß es sich um den schlechten Scherz eines Reporters handle, der hierdurch nachweisen wolle, daß die Ueber­wachung des Louvre- Museums, die schon oft gerügt wurde, in der Tat eine sehr mangelhafte sei.

Beendigung der norwegischen Massenaussperrung. Zur Lage der Zigarrenarbeiter in Groß- Berlin. Kristiania , 21. August. Nachdem schon am Donnerstag die Wie den Lesern des Vorwärts" bekannt sein dürfte, ist die beiden Organisationen sich geeinigt hatten, einen neuen Vorschlag Lage der Tabalarbeiter in Deutschland eine tieftraurige; die der der Schlichtungsmänner, der hauptsächlich den Vergwerkskonflikt um Tabatarbeiter Berlins aber im besonderen ist fast unerträglich ge- faßte, unter den Mitgliedern zur Urabstimmung zu bringen, führten worden. Die Fabrikanten Groß- Berlins haben es verstanden, die die Verhandlungen der nächsten Tage dazu, auch den Konflikt in der der Tabakindustrie auferlegten neuen Lasten in rigorosester Weise Papier - und Belluloſebranche vorläufig beenden zu können. Hier war der Tarifvertrag von den Arbeitgebern gekündigt worden, auf die Arbeiter abzuwälzen. Man nugte die geschaffene Lage weiblich aus, indem man ein dieser lief aber erst während der Aussperrung ab. Arbeitgeber planten Lohnreduktionen. Nun wurde vereinbart, im Verarbeiten immer schlechteres, weil billigeres, Rohmaterial den daß auch in dieser Branche die Aussperrung fofort auf Wie ein weiteres Telegramm meldet, dürfte sich nach Ansicht Arbeiter verwenden ließ, wodurch der so schon geringe Berdienst noch gehoben, die Arbeit zu den alten Zariffäßen fortgeführt der 2oubrebeamten der Dieb während der Reinigung des mehr beeinträchtigt wurde. Wochenverdienste von 10, 14, 16 Mart und bezüglich der neuen Tarife die Verhandlungen fortgesetzt Saales eingeschlichen, das Bild während der Nacht aus dem Rahmen find an der Tagesordnung. Wohl gibt es ausnahmen, aber nur werden, wobei Garantien geschaffen sind, daß sie zu einer friedlichen gehoben, die Einfassung teilweise zerstört und sich mit der zusammen gerade so viel, um die Regel zu bestätigen. Annähernd unerträg- Einigung führen werden. Da die bisher vorliegenden Resultate der geworfenen Leinwand entfernt haben.

( Das Gemälde stellt das Bruftbildnis der Mona Lisa , der schönen Frau des Francesco del Gioconda dar und gehört zu den Die bedeutendsten Schöpfungen des Künstlers.)

Verantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl.