Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftliches.

Die Chriftlichen auf Schleichwegen.

"

unter

Deutfches Reich.

Dritte Konferenz der Gasarbeiter.

Die Lehren des Berliner Buchdruckerstreiks. Berlin , 23. August 1911. Unter der vorstehenden Ueberschrift gibt der Vorsitzende des Jm Berliner Gewerkschaftshause traten am Mittwoch früh Die freien Gewerkschaften sollen durch gesetzliche Maß- Buchdruckerverbandes, Emil Döblin , eine knappe Schilderung des 69 Delegierte der Gasarbeiter, hinter denen zirka 13 000 organi nahmen in ihrem Aufmarsch gehindert werden. Daher be- Konfliktes bei Scherl und macht dazu folgende Betrachtungen: fierte Gasarbeiter stehen, zusammen, um ihre Berufslage zu be mühen sich die Christen, Hand in Hand mit den Scharfmachern Dieses Vorkommnis rief nun ein Gewerkschaftsorgan und einen sprechen und Mittel und Wege zu neuen Fortschritten zu finden. Die Generalfommission vertrat Umbreit. Material für ein Ausnahmegesez gegen die freien Gewerk- Teil der sozialdemokratischen Arbeiterpresse auf den Plan, die Die Konferenz wurde vom Vorsitzenden Mohs eröffnet. schaften beizubringen. Kein Christenorgan erscheint heute mehr, allen Umständen für den Schutz der Vertrauens Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßten Hinhe- Berlin , das nicht aus den Fingern gesogene Terrorismusfälle" aus männer eintraten, ohne sich mit Betrachtungen über die Pflichten Hofmann- Schöneberg, Konrad- Rirdorf und Dr. Bors den freien Gewerkschaften veröffentlicht! Wie die Dinge liegen, dieser Vertreter der Arbeiter zu beschweren. Den erneuten chardt Charlottenburg namens der sozialdemokratischen Stadt­ist kein Schwindel zu groß, als daß er nicht seine Wirkungen ertragsbruch des Personals feierte man als einen verordnetenkollegien die Konferenz und wünschten den Arbeiten ausübte. Und daher tun unsere Genossen gut, alle sogenannten hönen att der Solidarität, womit also jeder Ber - derselben guten Erfolg; besonders inte betonte, daß die " Terrorismusfälle", wie sie von den Christen entdeckt" werden, trags- und Kontrattbruch heilig gesprochen wird, Kommunen wohl imstande seien, aus den Erträgnissen der Gas­fofort nachzuprüfen und das Ergebnis dieser Prüfung der wenn er auch zur Unterstützung der organisationsschädlichsten Hand- überschüsse die Lebenslage der Gasarbeiter zu bessern. An Stelle des verhinderten Betriebsdirektors Schimming refe Arbeiterpresse mitzuteilen. Es ist Vorsorge getroffen worden, lungen ausgeübt wird. Ein größeres Verkennen des Solidaritäts- rierte Direktor Zim me- Berlin über Der Fortschritt der Tech daß der Christenschwindel zur rechten Zeit gebührende Beachtung gebankens gibt es wohl kaum. Aber auch die Aufgaben und die nik in der Gasproduktion". Im einstündigen Vortrage gab Redner findet. Pflichten des Vertrauensmannes werden von jenen Organen verkannt. eine Entwickelungsgeschichte der Herstellung und der Anwendung Wie die christlichen Herrn vorgehen, beweist ein Schauer- Im Buchdrudertarif genießen die Vertrauensmänner besonderen des Gases unter Hervorhebung der Nüßlichkeit der Gasautomaten, zirkular, das in diesen Tagen die Verwaltung der Bahlstelle Schuh, soweit sie sich in berechtigter Ausübung ihrer Tätigkeit die in England bisher weit mehr Verbreitung gefunden haben, als des christlichen Metallarbeiterverbandes Nürnberg ausgegeben und Aufgaben befinden. Das schließt aber auch in sich, daß fie in wie in Deutschland . In Deutschland bleibe noch viel zu tun übrig, erster Linie die Pflicht haben, den Boden des Tarifs nicht zu ver- und Sauberkeit des Gebrauches von Gas, auch zu Kochzwecken, zu um die Hausfrauen, auch die wenigerbemittelten, von der Billigkeit hat. Es lautet also: laffen und die Entscheidungen der Tarifinstanzen unbedingt zu überzeugen. respektieren. Davon war im vorliegenden Fall nichts zu spüren, Es sprach nunmehr Hedmann Mannheim über Die fondern die Vertrauensmänner handelten in erster Reihe betwußt Ginwirtung des technischen Fortschritts in der gegen die Entscheidung der Tarifinstanzen.... Gasindustrie auf die Lohn- und Arbeitsverhält. Der von den Rotationsbrudern ausgeübte niffe". Redner betonte, daß durch die technische Entwickelung Terrorismus hatte den Erfolg, daß die Verleger des Tage- die Gaswerte für die städtischen Haushalte, wie für die Aktionäre blatts" und der Morgenpost " sich mit dem Verlag des Lokal- Anzeigers" der Privatgesellschaften eine mächtige Geldquelle geworden sind, solidarisch erklärten, und die beiden genannten Zeitungen diefe der Arbeiterschaft aber haben sie schwere Nachteile gebracht. Solidarität dadurch dokumentierten, daß sie zunächst ihr Er- sparender Maschinen- und Transportanlagen ist häufig Arbeits­Die erste Folge der Einführung neuer Ofensysteme und arbeit scheinen ebenfalls einstellten und, als der Lokal- Anzeiger" in ge- lofigkeit einer großen Anzahl von Gasarbeitern. Der Verlust der ringem Umfang wieder heraustam, sich diesem Umfang ebenfalls Arbeitsstelle trifft einen großen Teil der Gasarbeiter mit besonde anpaßten. Es wurde also der Gehilfenschaft der Beweis erbracht, rer Härte, weil die Lohntafeln mit Dienstalterszulagen für die daß die großen Firmen zu jedem Opfer bereit sind, um in dem ersten Dienstjahre einen niedrigen Lohn vorsehen und die Ents Tarif nicht begründeten Forderungen der Gehilfen sich zu wider- lassung den Bezug der für spätere Jahre in Aussicht stehenden J. A.: A. Konrad, Billenreutherstr. 8." setzen und namentlich einem Zustand ein Ende zu machen, der Höchstlöhne illusorisch macht. Gleichzeitig verlieren die Entlassenen Daß die Christen mit den Scharfmachern arbeiten, hat das Erscheinen der Zeitung von den Launen einer fleinen jährige Dienstzeit erworben haben. Während so die Entlassenen den Anspruch auf die Fürsorgeeinrichtungen, den sie durch mehr­am 15. Juli auf der Generalversammlung des Vereins Gruppe von Arbeitern abhängig zu machen geeignet ist. Diesem der Vorteile verlustig gehen, deren Erlangung für sie einen Haupt­deutscher Papierfabrikanten der Referent Dr. Tänzler, der Solidaritätsbund haben sich dann fast sämtliche Berliner grund für ihren Diensteintritt bildete, bringen die technischen Fort­über nationale Arbeitervercine sprach, ausgeplaudert. Er Zeitungen angeschlossen, und auf dem bald darauf abgehaltenen schritte den Gasarbeitern feine wesentliche Erleichterung ihres sagte: Mir ist persönlich von Führern von Arbeitern anderer Kongreß der deutschen Beitungsverleger wurde das Abkommen auf Dienstes, sondern vielfach vermehrte Ausbeutung durch Kürzung Gewerkschaften, speziell der Christlichen , eine Fülle von Tat- das Deutsche Reich ausgedehnt. der Löhne und Verlängerung der Arbeitszeit. Redner illustriert sachen vorgebracht worden, die man einfach für unglaublich an Beispielen aus einigen Orten die Wahrheit dieser Behauptun­hält." So arbeiten christliche Gewerkschaften mit den Scharf gen und zeigt wie verschiedentlich durch das Eingreifen der Organi sation wesentliche Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen ab­machern Hand in Hand. Die freigewerkschaftlich organisierten gewehrt wurden. Seine Ausführungen flingen aus in die Forde­Arbeiter mögen die Augen aufhalten! rung auf Verkürzung der Arbeitszeit auf höchstens 8 Stunden für alle Gasarbeiter. Da wo in städtischen Gaswerken eine Verringe­rung der Arbeitszahl nicht zu umgehen ist, sind die überzähligen Gasarbeiter in anderen städtischen Betrieben weiterzubeschäftigen, unter Belassung der bereits erworbenen Rechte. Die Stärkung der gewerkschaftlichen Organisation und der Arbeitervertretung in den städtischen Kollegien seien Faktoren, die den Gasarbeitern eine Besserung ihrer wirtschaftlichen Lage ermöglichen.

Werter Kollege! Werte Kollegin! Wiederholt wurden uns von den Mitgliedern über den ge­meinen Terrorismus durch die Freiheitsapostel" Mitteilungen gemacht. Bei entsprechendem Vorhalt nun erklären die Genossen, folche Vorkommnisse seien Ausnahmefälle oder gar nur persönliche Streitfälle. Es liegt uns daran, das uns allen längst bekannte Syſtem des roten Terror mit zahlreichen Fällen zu belegen. Ich ersuche deshalb, mir alle bekannten Terrorismusfälle aus dem legten Jahre mitzuteilen( Verhöhnungen, Beschimpfungen oder die Anwendung anderer roter Zwangsmittel). Wem es nicht gut möglich ist, die Angaben persönlich in unserer Geschäftsstelle zu machen, kann diese auch schriftlich dem Einkassierer mitgeben. Bei schriftlichen Angaben ist jedoch Unterschrift nebst genauer Adressen­angabe erforderlich. Die Verwaltung.

Berlin und Umgegend.

Meßner,

Unter allen Umständen haben die Rotationsdrucker dem Tarif­gemeinschaftsgedanken und den Interessen der Organisation einen schweren Schlag versetzt, weil sie die notwendige Disziplin verweigerten und dadurch die Vertragsfähigkeit des Verbandes diskreditierten. Der weitere Schaden für die Organisation besteht darin, daß fie nach diesen Vorkommnissen bei der in wenigen Wochen stattfindenden Revision des Tarifs einer bedeutend schwierigeren Lage gegenübersteht.

Die Bergarbeiter- 8tg.", die sich aus Anlaß der sogenannten Geheimerlaffe mit der Angelegenheit beschäftigt, urteilt also:

S.

In der Debatte werden die Verhältnisse der Gasarbeiter der einzelnen Orte geschildert. Man verlangt, daß für die Gasan­stalten immermehr einheitliche Organisationsgebilde Plaz greifen und daß die Gasarbeiter sich mit allen Mitteln gegen eine Unter­bindung ihres Streifrechtes wehren.

Auch uns scheint es, als ob die Entscheidung des Tarif amtes für die Disqualifizierung der beiden Arbeitervertreter im Scherlichen Betriebe nicht ohne gefährliche Konsequenzen für die Gewerkschaften wäre. Die Tatsache, daß die Berliner Buch­drucker, denen doch die Verhältnisse im Scherlschen Betriebe und der Buchdruckertarif genau bekannt sind, fast einmütig das Urteil des Tarifamtès als ungerecht verwarfen, gibt zu denken. Es ist früh vertagt. auch nicht ganz allein eine Angelegenheit der Buchdrucker, um die es sich hier handelt. Denn was diese für Erfahrungen mit ihrem Zum Dienstag- Bericht über die Konferenz des Pflegeperfonals Tarifamt machen, das müssen sich die anderen Berufsvereine zur ist zu berichten, daß die Forderung des Verbots der weiblichen Lehre dienen lassen. Man sieht, die Sache ist nicht so einfach, Pflege sich nur auf Stationen für männliche Geschlechtsa wie fie, oberflächlich betrachtet, aussieht. Darum sollte die Erfranke in öffentlichen Anstalten erftredt. örterung erst recht ohne persönliche Ausfälle geführt werden, weil Die Festsetzung der Dienstzeit soll täglich nicht 12, sondern nur anders eine Klärung des Streitfalles unmöglich ist." 8 Stunden betragen.

Da der Nachmittag zu einer Besichtigung der Gasanstalt in Tegel benutzt werden soll, so wird die Sizung auf Donnerstag

Der Streik der Elektromonteure und Helfer hat am Mittwochmorgen, gemäß den Beschlüssen der Versammlung bom Dienstagabend, in einer Reihe von Betrieben begonnen. Die erste Streifversammlung fand am Mittwochvormittag im Englischen Garten statt. Aus folgenden Firmen lagen Berichte über die Ar­beitsniederlegung der Elektromonteure und Helfer vor: Siemens­Schudert Werfe, Gebauer u. May, Siemundt, Cronheim , Fleischhauer, Hennig, Kaiser u. Schmidt, Seelhof u. Harnatowski, Zenner, Sachsenwert, Mielenz u. Dalchow, Grün­bergu. Kurda. Manche Firma war sehr überrascht, daß bie Arbeiter so schnell und schnell und energisch vorgingen. Einige waren geneigt zu verhandeln, andere stellten sich auf einen strift ablehnenden Standpunkt. Vor Ausbruch des Streits haben bereits zahlreiche Firmen den Tarifvertrag anerkannt und etwa einhundert, darunter ein Großbetrieb, find bereit, mit dem Deutschen Metall­arbeiterverbande in Verhandlungen über den Abschluß eines Tarif­bertrages einzutreten. Die Streifenden der genannten Firmen find sehr einmütig borgegangen und entschlossen, ihren Forderungen Geltung zu verschaffen. Es streiken etwa 500 Mann. Dtto Handle erteilte den Streifenden die nötigen Anweisungen. Das beide kämpfende Parteien das Ersuchen gerichtet, je eine Die Metallindustriellen von Dresden und Chemniz haben an Mit den Mißständen im Freibad Müggelfee Berliner Tageblatt hatte einen Bericht über die Versammlung Kommission zwecks Verhandlung zu wählen. Die Metall- beschäftigte sich eine große öffentliche Versammlung, ble bom Dienstagabend gebracht, den Handke als durchaus unwahr industriellen von Leipzig wählten bereits am Dienstag, den gestern abend in den Kontordiajälen, Andreasstraße, statts bezeichnete. Es heißt darin, daß die Arbeiter die Zugeständnisse 22. August, eine siebengliedrige Stommission. Die Verbands- fand. Weit über 2000 Personen füllten den Saal. Das Referat der Unternehmer abgelehnt hätten. Die Unternehmer haben aber überhaupt keine Zugeständnisse gemacht; sie hatten sogar beschlossen, leitung des Metallarbeiterverbandes und die Obleute beschlossen hielt Felisch Friedrichshagen. Er schilderte die Zustände im nicht einmal eine Antwort zu erteilen, wie in dem Bericht des am Dienstag, das gleiche zu tun, sie machten Vorschläge fieben Freibad Müggelsee und deckte dabei verschiedene Mißstände auf, nicht einmal eine Antwort zu erteilen, wie in dem Bericht des Kommissionsmitglieder zu wählen. Das sind erst Vorschläge, deren Beseitigung zur Erhaltung des Bades unbedingt nötig Vorwärts" ausgeführt worden ist. die in den Versammlungen der Streikenden und Ausgesperrten am sei. Zum Schluß gelangte folgende Resolution zur Annahme:

Tarifbewegung der Berliner Zigarrenarbeiter. Vor 14 Tagen hatte eine Mitgliederversammlung des Tabak­arbeiterverbandes einem von der Ortsverwaltung ausgearbeiteten Tarif zugestimmt und die Entscheidung darüber, ob eine Bewegung zur Durchführung des Tarifs veranstaltet werden solle, einer öffent­lichen Tabalarbeiterversammlung überwiesen. Diese Versamm Jung fand am Mittwochabend in Dräsels Saal statt. Der außer­gewöhnlich gute Besuch der Versammlung berechtigt zu der An­nahme, daß die Berliner Tabatarbeiter willens find, energische Maßnahmen zur Aufhefferung ihrer geradezu jammervollen Löhne zu treffen.

-

Metallarbeiter- Aussperrung.

Es find Verhandlungen in die Wege geleitet worden.

Donnerstag zur Sanftion unterbreitet werden. Die Ver handlungen werden eventuell am Donnerstagabend beginnen. Die Metallindustriellen unterbreiteten den Vorschlag, daß am Donnerstagabend die Kommission zwecks Verhandlungen zu­sammentreten foll.

20 wöchentlichem Streit hat die Arbeiterschaft beschlossen, den Kampf Werftarbeiterbewegung auf der Schichauwerft in Danzig . Nach abzubrechen. Ungebeugt gehen die Arbeiter an ihre Arbeit und be­trachten diese Bewegung lediglich als eine Etappe im Stampf um die Erringung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen.

fernzuhalten. Die Tapezierer der Firma Manz u. Gersten Achtung, Polsterer! Zuzug nach Frankfurt a. D. ist streng berger haben wegen Verschlechterung der hier üblichen Arbeitszeit einmitig die Arbeit niedergelegt. Da versucht wird in allen Gegen­den Arbeitswillige anzuwerben, werden alle arbeiterfreundlichen Blätter um Abdruck gebeten. Die Ortsverwaltung Frankfurt a. D. des Verbandes der Tapezierer. Kurzer Streif.

4

Die Referenten Riesel und Schulze wiesen darauf hin, daß der Abschluß fester Lohntarife ein geeignetes Mittel ist, der fortgesetzten Lohndrückerei Ginhalt zu tun. In einer Reihe deutscher Städte hat der Verband Tarife mit den Fabrikanten abgeschlossen. In Dresden stehen zirka 70 Fabrikanten im Tarifverhältnis mit dem Verbande. Auch in Berlin muß der Tarif durchgesetzt werden, um so mehr, als die Tabafarbeiter seit 15 Jahren keine Lohn­erhöhung erhalten haben, obgleich die Lebenshaltung infolge der Bollpolitik der Regierung ungeheuer verteuert worden ist. Der aufgestellte Tarif fordert für normale Formate einen Mindestlohn Saarbrüden, 23. August. Die Straßenbahnangestellten bon 11 M. pro Tausend und eine neunstündige Arbeitszeit. Es wurde hervorgehoben, daß schon eine Anzahl von Kleinfabrikanten haben in ihrer gestern abend abgehaltenen Bersammlung mit 144 die Tarifbewegung freudig begrüßt haben, denn sie erwarten mit gegen 20 Stimmen beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Es Recht von der Durchführung des Tarifs eine Zurückdrängung der ist ihnen elfstündige Arbeitszeit und Lohnerhöhung bewilligt worden. auf ungemein niedrigen Löhnen fußenden Schmugtonkurrenz. Als Der Betrieb ist heute morgen in vollem Umfange wiederaufgenommen Beispiel dafür, wie tief die Schundkonkurrenz die Preise gedrückt worden. hat, wurde angeführt, daß die gewöhnliche Budikerzigarre schon für 26 bis 28 M. geliefert wird.

angenommen:

Aussperrung christlicher Tabakarbeiter.

Nach kurzer Diskussion wurde folgende Resolution einstimmig Da in Kaldenkirchen zwischen streikenden Tabatarbeitern und Unternehmern keine Einigung erzielt wurde, sollen sämtliche christ­Die Versammlung erklärt sich mit dem vorliegenden Tarif fürlich organisierten Zabalarbeiter in Westdeutschland bas Zigarrengewerbe Groß- Berlins einverstanden und verpflichtet ausgesperrt werden. fich, darauf hinzuwirken, daß der Tarifbewegung der Zigarren arbeiter der Erfolg zuteil wird, der dieser geplagten Branche un­bedingt notwendig ist. Alle weiteren Maßnahmen in dieser An­gelegenheit werden der Ortsverivaltung übertragen.

Es wurde noch bemerkt, daß der Tarif am 1. September in Kraft treten soll. Ferner wurde noch eine Resolution angenommen, welche alle Verkäufer von Zigarren ersucht, ihre Waren nur von tariftreuen Fabrikanten zu beziehen. Auch die organisierten Ar­beiter werden ersucht, nur solche Zigarren zu kaufen, die zu Tarif löhnen hergestellt sind.

Achtung! Darmarbeiter und Arbeiterinnen! Bei der Firma Joachimsthal , Michaelfirchstr. 20, sind Differenzen ausgebrochen. Die Arbeiterinnen haben die Arbeit niedergelegt. Es wird ersucht, bort feine Arbeit anzunehmen. Zentralverband der Fleischer. Berantw. Redakt.: Nichard Barth, Berlin . Inferatenteil berantw.:

Husland.

Letzte Nachrichten.

W

Die Versammlung hofft, daß die maßgebenden Behörden alle auf die Aufhebung des Freibades gerichteten Bestrebungen zurüdweisen werden. Dagegen verpflichten sich die Versammel ten, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln für die Auf­rechterhaltung von Ordnung und Sicherheit am Strande und im Bade einzutreten."

Ingenieur Richter frei!

Saloniki, 23. Auguft.( W. T. B.) Der Ingenieur Richter wurde nach Erlegung des Lösegeldes von 4000 türkischen Pfund von den Räubern auf griechischem Boden freigelassen und bis in die Nähe des Milunapasses geführt, wo er bei der türkischen Glafsona geleitet. Richter wird sich über Serfidsche und Karaferia Bache heute früh eintraf. Von dort wurde er unter Eskorte nach nach Saloniki begeben.

Eisenbahnzusammenstöße.

Hirschberg ( Schlesien), 23. Auguft. Wie der Bote aus dem Riesengebirge " meldet, fuhren heute abend auf der Hirschberger Talbahn zwei einander entgegen­Der Führer des einen Wagens wurde schwer, tommende Motorwagen an einer scharfen Kurve aufeinander. Der Führer des einen mehrere Passagiere wurden leicht verlegt. Der Materialschaden ist ziemlich bedeutend.

Deutschendorf( Ungarn ), 23. August. ( W. T. B.) Auf der Station Georgenberg fuhr heute ein von Kaschau abgegangener Schnellzug in einen gleichfalls von Kaschau abgegangenen Personenzug hinein. Von den im letzten Wagen befindlichen Personen wurden sechs getötet und zehn mehr oder weniger schwer verletzt. Untersuchung ist eingeleitet.

Die verschwundene Gioconda.

Paris , 23. Auguft. Betreffs des Diebstahls der Gioconda fehlt noch immer jeder ernste Anhaltspunkt, der zur Entdeckung der Diebe führen könnte. Polizeibeamte erklärten einem Berichterstatter, daß gegenwärtig im Louvre verschiedene Bauarbeiten aus= berkleidet waren; denn nur so sei es zu erklären, daß sie un­geführt werden und daß die Diebe wahrscheinlich als Maurer behelligt mit ihrer Beute abziehen konnten.

Maschinistenstreik in der dänischen Seeschiffahrt. Am Dienstag ist in der dänischen Seeschiffahrt ein Maschinisten streit ausgebrochen, der, wenn er erst voll zur Geltung fommt, fich auf 16 Dampfschiffahrtsgesellschaften mit ungefähr 200 Schiffen er­strecken wird. Dänischen Reedereivereinigung angehören, mit der in Es handelt sich um die Gesellschaften, die der letzter Zeit wiederholt über einen allgemeinen Tarifvertrag der Maschinisten verhandelt worden ist, ohne daß eine Einigung erzielt werden fonnte. Die größte Schiffahrtsgesellschaft Dänemarks , Det Der radikale Deputierte Chastenet fündigt an, er werde forenede Dampskibsselslab", sowie die Ostasiatische Kompagnie sind die Regierung über die Nachlässigkeit und unerfahrenheit der Ver= von dem Streit nicht betroffen, da zwischen ihnen und den Maschinisten waltung der staatlichen Museen und insbesondere des Louvre besondere Tarifverträge bestehen. interpellieren. Das Louvre- Museum bleibt bis Freitag geschlossen. Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbr.

y. Glode, Berlin . Drudu. Verlag: Vorwärts Buchdr. u Berlagsanstalt